PROGRAMM. Kontraste LANDES KONZERTE 2017/18. Sonntag, Landesgalerie Oberösterreich 17:00 Uhr

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Sabine Fuchs
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1 ORGEL PROGRAMM Kontraste Clemens Zeilinger / Klavier, Annelie Gahl / Violine, Bernhard Zachhuber / Klarinette Werke von Beethoven, Debussy, Milhaud und Bartók Sonntag, Landesgalerie Oberösterreich 17:00 Uhr

2 ORGEL Programm LUDWIG VAN BEETHOVEN ( ) Sonate für Klavier und Violine in c-moll, op. 30, Nr Allegro con brio 2. Adagio cantabile 3. Scherzo. Allegro 4. Finale. Allegro DARIUS MILHAUD ( ) Suite für Violine, Klarinette und Klavier, op. 157b 1. Ouverture 2. Divertissement 3. Jeu 4. Introduction e final CLAUDE DEBUSSY ( ) Première Rhapsodie für Klarinette und Klavier Rêveusement lent Animé, scherzando Pause BELA BARTOK ( ) Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier 1. Verbunkos: Moderato, ben ritmato 2. Pihenö: Lento 3. Sebes: Allegro vivace

3 ORGEL Zum Programm KonItIrast der; -[e]s, -e: starker, ins Auge springender Gegensatz; auffallender Unterschied. [Duden Fremdwörterbuch]. Kontrast ist Motto dieses Konzerts und Titel der Komposition von Béla Bartók, die zum Abschluss des Bartók-Schwerpunkts der Sonntagsmusik im Salon 2017_18 erklingen wird. Unterschiedlich sind die stilistischen Ansätze der Komponisten in ihren Werken, unterschiedlich die Instrumente in ihrer Tonerzeugung (Violine, Klarinette und Klavier) und die angewandten Spieltechniken. Dabei gibt es Gemeinsamkeiten: Bartók nannte Beethoven und Debussy als jene zwei Komponisten, die ihn am meisten beeinflusst haben dieser in klanglicher, jener in formaler Hinsicht und Milhaud wiederum wurde wie die meisten Musiker des 20. Jahrhunderts stark von Debussy inspiriert. In varietate concordia Einheit in Vielfalt, das Motto der Europäischen Union. Ludwig van Beethoven komponierte seine Sonate c-moll als eine von drei Sonaten Opus 30 im Jahr Es ist dies nicht nur die Zeit der beginnenden Schwerhörigkeit und des Heiligenstädter Testaments, sondern auch die des mutigen Aufbegehrens gegen das Schicksal und des Beschreitens neuer Wege der Suche nach einer neuen Manier. Noch wird das Hauptthema des ersten Satzes zuerst vom Klavier intoniert, doch ist die Violine zum gleichberechtigten Partner avanciert, wobei sowohl Melodie- als auch Harmonieinstrument ihre Vorzüge voll ausspielen. Gemäß dem Motto der neuen Manier stellt sich Beethoven gegen die Konvention des Sonatenhauptsatzes, indem er auf die Wiederholung des ersten Teils (Exposition) verzichtet und die Coda von einem bloßen Anhängsel zu einem selbstständigen (vierten) Formteil erweitert. Der Zyklus ist dem jungen russischen Zaren Alexander I. gewidmet. Alexander I. machte in dieser Zeit durch soziale Reformprogramme von sich reden, und somit kann die Widmung als ein politisches, der Aufklärung verpflichtetes Statement aufgefasst werden. Claude Debussy wurde 1909 von Gabriel Fauré in den Conseil supérieur am Pariser Conservatoire berufen. Hier nahm er als Jurymitglied in der Bläserkommission an Vorspielproben der Holzbläser teil. Sein Interesse für diese Instrumente, von denen er die Flöte schon im Vorspiel zum Nachmittag eines Faun bevorzugt hatte, wuchs lebhaft im ständigen Kontakt mit den Spielern. Für die Klarinetten-Wettbewerbe am Conservatoire schrieb er neben einem Kleinen Stück (erdacht für die Prüfung im Vom-Blatt-Spiel ) 1909 die Erste Rhapsodie für Klarinette und Klavier, wobei er den Klavierpart später auch für Orchester setzte. Die Tonsprache entspricht dem Ersten Buch seiner Préludes für Klavier. Beide Instrumente spüren offensichtliche und verborgene klangliche Möglichkeiten auf, das Ergebnis ist ein hochimpressionistisches Werk voller Farben mit dynamischen Abstufungen von piano über pianissimo und pianississimo bis al niente. Darius Milhaud schrieb 1936 die Bühnenmusik für Jean Anouilh s Schauspiel Le Voyageur sans bagages, das im Pariser Théâtre des Mathurins inszeniert wurde. Gaston, ein Veteran des ersten Weltkriegs, leidet unter Gedächtnisverlust. Auf der Suche nach seiner Identität muss er erkennen, dass er nicht mehr mit jenem jungen Mann in Verbindung gebracht werden möchte, der er einst war, so verlockend die Aussicht wäre, wieder von einer wohlhabenden Familie aufgenommen zu werden. Aus der Bühnenmusik zu diesem Schauspiel entwickelte Milhaud unmittelbar mit kleinen Adaptionen die Suite Opus 157b für die seltene Instrumentenkombination Klarinette, Violine und Klavier. Die erste Aufführung dieser Arbeit erfolgte am 19. Januar 1937 als Teil einer Pariser Konzertreihe, die durch die Musikgesellschaft La Sérénade organisiert wurde. Zwei Musiker, die Béla Bartók bei seiner Etablierung in den USA halfen, waren der Klarinettist Benny Goodman und der Geiger Joseph Szigeti. Ihnen sind die Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier gewidmet, die Bartók im Sommer 1939 noch in Budapest komponiert hat. Benny Goodman, der gleichermaßen Jazz- und klassischer Klarinettist war, hatte die Stücke in Auftrag gegeben. Nachdem Goodman und Szigeti 1939 mit einem anderen Pianisten eine Teilaufführung der Stücke besorgt hatten, folgte nach Bartóks Übersiedlung im April 1940 in den New Yorker Columbia Studios die vollständige Uraufführung mit dem Komponisten am Klavier. Den Titel Kontraste lösen die drei Stücke auf zwei Ebenen ein: im Klang und im Ausdruck. Klanglich kontrastieren die beiden Oberstimmen: die Geigenstimme durch Akkordgriffe, Arpeggi, Flageolett, Pizzicato und Tremoli, die Klarinette durch Kantabilität und volkstümliche Thematik; diesen Unterschied zeigen auch die beiden Kadenzen für die Instrumente im 1. beziehungsweise 3. Satz. Der Ausdruck folgt, wie man es sicher in New York von Bartók erwartet hat, Modellen aus der ungarischen Folklore. Die Außensätze imitieren einen Werbetanz (Verbunkos) und einen schnellen Tanz (Sebes), der Mittelsatz trägt die Bezeichnung Entspannung (Pihenö).

ORGEL Die Ausführenden Annelie Gahl studierte bei Paul Roczek, Harald Herzl und Ernst Kovacic an der Universität Mozarteum und an der Wiener Musikhochschule, weiters postgraduate bei Herman Krebbers

Internationale Konzerterfahrung als Solistin und Kammermusikerin, zahlreiche Preise, Lehrtätigkeit am Mozarteum Salzburg. Annelie Gahl spielt auf einer Violine von Nicolo Gagliano aus dem Jahr 1750.

Intensive Erfahrungen in verschiedenen Orchestern: Ensemble Aktuell, Gustav Mahler Jugendorchester sowie eine mehrjährige Phase als Gast im Orchester der Wiener Staatsoper und der Wiener

4 ORGEL Die Ausführenden Annelie Gahl studierte bei Paul Roczek, Harald Herzl und Ernst Kovacic an der Universität Mozarteum und an der Wiener Musikhochschule, weiters postgraduate bei Herman Krebbers in Amsterdam und Shmuel Ashkenasi an der Northern Illinois University. Künstlerisch prägend wurden für sie zudem ihre Zusammenarbeit mit Sandor Vegh und Nikolaus Harnoncourt. Internationale Konzerterfahrung als Solistin und Kammermusikerin, zahlreiche Preise, Lehrtätigkeit am Mozarteum Salzburg. Annelie Gahl spielt auf einer Violine von Nicolo Gagliano aus dem Jahr Bernhard Zachhuber studierte Konzertfach Klarinette bei Peter Schmidl und Johann Hindler an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Intensive Erfahrungen in verschiedenen Orchestern: Ensemble Aktuell, Gustav Mahler Jugendorchester sowie eine mehrjährige Phase als Gast im Orchester der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker, Ensemble die reihe, Ensemble XX. Jahrhundert und schließlich 1994 Mitglied des Klangforum Wien. Seit 2008 Ensembleprofessur des Klangforum Wien an der Kunstuniversität Graz. Clemens Zeilinger zählt zu seinen Lehrern Roland Keller, Peter Barcaba, Heinz Medjimorec, Georg Ebert (Kammermusik) und Anton Voigt, sowie in Meisterkursen Leonard Hokanson, Oleg Maisenberg, Ludwig Hoffmann und Andrzej Jasinski. Internationale Konzerttätigkeit als Solist, Kammermusiker (Trio Van Beethoven) und Liedbegleitung (regelmäßige Zusammenarbeit mit Anna Maria Pammer, Michaela Selinger, Andreas Lebeda, Helena Dearing). Dem Linzer Publikum bestens bekannt durch seine Klavierabende im Linzer Brucknerhaus (sämtliche Beethoven- Klaviersonaten u.a.). Intendant des Klassik-Musik-Fest-Mühlviertel, Lehrtätigkeit an den Musikuniversitäten in Wien und Linz.

5 ORGEL VORSCHAU Vorschau auf die Saison 2018/ EGGNER TRIO Klaviertrios von Beethoven, Pirchner und Robert Schumann PETER LANG, KLAVIER Werke von Frédéric Chopin ATALANTE QUARTETT Streichquartette von Haydn, Mendelssohn und Debussy EXTRA Preisgekrönte Studierende oö. Musiklehranstalten (Koordination Prof. Walter Rescheneder) Helmut Schink liest Texte zu Musik und Musikern ARTHUR GREENE, KLAVIER Werke von Johannes Brahms MERLIN ENSEMBLE Kammermusikwerke von Maurice Ravel SIMPLY QUARTETT (1. Preisträger beim Schubert-Wettbewerb 2018) Streichquartette von Franz Schubert u.a. Künstlerische Leitung: Univ. Prof. i. R. Anton Voigt Impressum: Amt der Oö. Landesregierung / Direktion Kultur Oö. Landesmusikschulwerk, 4021 Linz, Promenade 37

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