Hochschulbericht zum Studienaufenthalt im Rahmen von ERASMUS+

Transkript

1 Allgemeine Angaben Name des Verfassers Ilja Grauer Studiengang Informatik Gasthochschule Turun Ammmattikorkeakoulu-Ãbo Yrkeshögskola Zeitraum (WS/SS/ Jahr) WiSe 2016/17 ( ) -Adresse Betreuende Person an der Heimathochschule: Name Rieger, Hella Telefon Vorbereitung (Planung, Organisation, Bewerbung bei der Gasthochschule) Planung & Organisation Zunächst musste ich mich entscheiden, ob ich über ERASMUS oder als Freemover ein Auslandssemester antrete. Da es sehr schwierig war autonom eine passende Hochschule in einem Wunschland im Studiengang Informatik als Master-Student zu finden, entschied ich mich für ein Erasmus-Semester an der Partnerhochschule in Turku, der Turku University of Applied Sciences (TUAS). Die Planung hierfür war relativ einfach, da jede Deadline und jedes notwendige Dokument in einer Checkliste in Mobility Online Tool einsehbar war und man diese nur nacheinander abarbeiten musste. Die restlichen wichtigen Punkte wie Wohnungssuche, die Untervermietung der Wohnung in Hamburg, das Buchen des Fluges, der Antrag auf BAföG, etc. habe ich in einer eigenen Checkliste zusammengefasst. Bevor ich aber alles gebucht und akzeptiert habe, habe ich meine möglichen Finanzen überprüft und ein Minimum und Maximum an Einkommen aufgelistet. Erst als ich mir vollkommen sicher war, dass das Minimum auch für Freizeitaktivitäten reichen würde, habe ich nach Wohnung und Flug geschaut. Bewerbung bei der Gasthochschule Hierfür wurden lediglich drei Dokumente benötigt. Das Learning Agreement (LA) sollte man so früh wie möglich fertig stellen, da es teilweise sehr lange dauern kann die nötigen Unterschriften

2 rechtzeitig zu bekommen. Auch wenn das LA auch 24ECTS zulässt, hat die Gasthochschule auf 30ECTS bestanden. Fachliche Organisation des Studienaufenthaltes (Kurswahl, Absprache der Anerkennung mit dem eigenen Department, Schwierigkeiten an der Gasthochschule bei der Durchführung des Kursplans etc.) Kurswahl TUAS bot für das Semester drei unterschiedliche Fachgebiete an: Embedded Systems, Electronics und ICT Projects & Cybersecurity. Man musste sich für eines dieser Gebiete entscheiden und ich entschied mich für ICT Projects & Cybersecurity. Die Kurse waren fest und aufgrund der 30ECTS- Regelung wie oben beschrieben, musste man auch alle belegen. Es gibt jedoch die Möglichkeit einen Kurs durch die zwei Austausch-Kurse Get Finternational (3ECTS) und Finnish for exchange students (3ECTS) zu tauschen. Die Kurse an sich waren vergleichsweise einfach und haben viel Wert auf Gruppen- und Hausaufgaben gelegt. Jede Woche mussten Gruppenergebnisse präsentiert werden sowie persönliche Hausaufgaben (assignments) gemacht werden. Absprache der Anerkennung mit dem eigenen Department Da ich als Masterstudent für einen Bachelorstudiengang ins Ausland gegangen bin, war es gar nicht so einfach passende Kurse zu finden, die auch anerkannt würden. Projektkurse waren relativ offen was den Inhalt angeht, sodass ich das Hauptprojekt (15CP) für die Kurse Project Management Frameworks & Practices (15ECTS) und Innovation Project (5ECTS) im LA anerkannt bekommen habe. Schwierig war es auch die zuständige Person hierfür zu finden, da ich nicht genau wusste ob es das Prüfungsamt, der Department-Leiter oder das International Office dafür zuständig ist. Am Ende wurde die Entscheidung vom Prüfungsamt getroffen, dass die Anerkennung möglich ist. Schwierigkeiten an der Gasthochschule bei der Durchführung des Kursplans etc. Die Kursanmeldung verliefe über das Online-Tool SoleOPS. Diese habe ich lediglich für die Anmeldung und später für die Noteneinsicht genutzt. Der Stundenplan von TUAS ist unnötig kompliziert, aber die Studenten halfen sich gegenseitig das System zu verstehen, um rechtzeitig zur ersten Vorlesung zu kommen. Dort wiederum wurde meistens ein eigener Stundenplan vorgestellt, sodass der komplizierte allgemeine Stundenplan nicht mehr gebraucht wurde.

3 Unterkunft (Suche, Mietpreise, Adressen, die bei der Suche helfen) Suche Auf der Internetseite von TUAS wurden die drei großen Wohnungsanbieter in Turku genannt: TYS, Retrodorm und TVT. Ich habe mich bei allen auf einmal beworben und die erste Zusage von TVT angenommen, was ich bis heute bereue. TVT sollte nur eine Notlösung sein, da die Miete (400 ) unverhältnismäßig teuer für die Lage ist. Ich habe kurze Zeit später Angebot von TYS und Retrodorm bekommen, konnte diese aber nicht mehr annehmen, da man eine Kaution von 500 innerhalb von 7 Tagen an TVT übergeben musste, um das Zimmer zu bekommen. Diese Kaution hätte man auch nicht mehr wiederbekommen, wenn man abgesagt hätte. Ich empfehle daher unbedingt die Antworten von TYS oder Retrodorm abzuwarten, bevor man sich bei TVT bewirbt. Mietpreise Die Mietpreise sind als Hamburger nicht übermäßig hoch und reichen von Der Preis beinhaltet in der Regel alle Zusatzkosten von Strom, Heizung bis zu Internet. Bei TYS ist dabei auch die Sauna inbegriffen, wofür man bei TVT extra zahlen müsste. Adressen, die bei der Suche helfen Außer den drei genannten größerem Wohnungsanbietern, gibt es noch private Vermieter. Diese sind aber anscheinend deutlich teurer und viel mehr weiß ich über diese Möglichkeiten auch nicht. Alltag und Freizeit (Lebenshaltungskosten, Kontoeröffnung, Handyanbieter, Veranstaltungen, Sportund Kulturangebote) Lebenshaltungskosten - Miete Essen kann sehr variabel sein. Lunch für Studenten kostet 2,60 und man wird davon satt. Auch zusammen kochen ist ratsam, da es in Finnland meistens nur größere Portionen von z.b. Wurst und Käse zu kaufen gibt. Ich habe ca. 200 im Monat für Essen ausgegeben und nur Leitungswasser getrunken. - Versicherungen (Hausrat, Haftpflicht, Unfall) hatte ich schon daheim und habe die Versicherungen gefragt, ob der Versicherungsschutz auch im Ausland besteht. Das war kein Problem. Die Kosten

4 belaufen sich auf ca. 15 /Monat. - Freizeitaktivitäten dürfen bei einem Auslandsaufenthalt nicht fehlen und diese sind teilweise sehr kostspielig, besonders wenn alkoholische Getränke inbegriffen sind. Je nachdem ob es eine Nacht im Club ist oder eine Reise nach Lappland, kann das sehr ins Geld gehen und sollte unbedingt geplant werden! Im Schnitt habe ich hier sicherlich im Monat investiert. Kontoeröffnung Eine Kontoeröffnung ist nicht nötig und auch teilweise nicht möglich, da die Banken das anscheinend bei Austauschstudenten nicht gerne machen. Ich habe mir hierfür ein Konto bei der DKB eröffnet, wodurch ich weltweit gebührenfrei Geld abheben und bezahlen konnte. Hin und wieder habe ich dann Geld von meinem Hauptkonto auf das DKB-Konto transferiert, um ausreichend Guthaben zu haben. Handyanbieter Der Anbieter DNA und ESN (Erasmus Student Network) haben eine Kooperation, weshalb es Prepaid- Karten zu Beginn des Semesters während der Orientierungszeit umsonst gibt. Ich besitze ein Phone mit zwei SIM-Slots, weshalb ich einen fürs Telefonieren und den anderen für Daten verwende. Dadurch muss man die Nummer nicht immer wieder wechseln. Ansonsten sind die Kosten im Vergleich zu Deutschland sehr gering und man kann schon für 17 /Monat unbegrenztes Internet nutzen. Veranstaltungen Für de Veranstaltungen ist facebook Pflicht, da es so gut wie das einzige Medium ist, in dem die Veranstaltungen kommuniziert werden. Die Veranstaltungen von ESN sind zu empfehlen, da diese meist stark reduziert sind und man andere Austauschstudenten kennenlernen kann. Der Erwerb einer ESN-Karte (5 ) ist zu empfehlen, denn man kann bei den Veranstaltungen weit mehr als die investierten 5 sparen! Sport- und Kulturangebote CampusSport bietet sehr viele Angebote von Fitnessstudio über Schwimmen bis zu Hockey. Der Preis von 40 pro Semester (60 für das komplette Jahr) ist dafür unglaublich günstig. Manche exotische Kurse kosten zusätzlich, worauf man achten sollte. Neben Partys bietet ESN auch viele

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