MünchnerUni.Magazin HIGHTECHCAMPUS LMU NEUES ZENTRUM FÜR HIRNFORSCHER GASTSPIEL DER LMU: JEFF KOONS IN AGADIR

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1 MünchnerUni.Magazin Zeitschrift der Ludwig-Maximilians-Universität München #02/2002 LMU STUDIUM GASTSPIEL DER LMU: JEFF KOONS IN AGADIR ESSAY PERSPEKTIVEN EINER NEUEN LERNKULTUR IM INTERVIEW PAPIER UND DI FABIO, MÜNCHNER RICHTER IN KARLSRUHE HIGHTECHCAMPUS LMU NEUES ZENTRUM FÜR HIRNFORSCHER

2 IMPRESSUM Herausgeber Rektorat der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München Redaktion Kommunikation und Presse Cornelia Glees-zur Bonsen (gl) (Leitung) Ortrun Huber (oh) (stellv. Leitung) Karnik Gregorian (kg) Thomas Pinter (thp) (Online-Redakteur) Susanne Wedlich (suwe) Mitarbeit Manuela Baldauf (mb) Eva Kittel (ki) Geschwister-Scholl-Platz München fon: +49 (0) fax: +49 (0) mum@lrz.uni-muenchen.de Bildredaktion Angelica Fuss (af) Designkonzept und Layout HAAK & NAKAT Distribution Mathias Schiener Druck Color-Offset GmbH Geretsrieder Straße München

3 EDITORIAL Vom 22. bis 26. April dieses Jahres hat die Fakultät für Geowissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München eine Geo-Aktionswoche durchgeführt. Die Fakultät beteiligt sich auch maßgeblich an den Münchner Wissenschaftstagen Lebendige Erde vom 16. bis 20. Oktober Beide Veranstaltungen erfolgen im Rahmen des bundesweiten Jahres der Geowissenschaften 2002, das den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit intensivieren soll. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ist ein vorrangiges Ziel der Hochschulpolitik, das jedoch in dem Alltagsbetrieb der Lehre und Forschung an Universitäten oft hinten an gestellt wird. Nicht zuletzt die LMU investiert jedoch seit ein paar Jahren verstärkt Ideen und Mittel in die publikumswirksame Stärkung des Verständnisses für die Chancen und Risiken der Forschung. Sie fördert damit auch die Einsicht in die Notwendigkeit einer breit angelegten Hochschullehre. Dies gilt in besonderem Maße für die kleineren Fachbereiche wie die Geowissenschaften, deren Fächer Gefahr laufen, hinter den Massenfächern ein Schattendasein zu führen. Wir sind daher froh, dass die Bundesministerin für Bildung und Forschung das Jahr 2002 zum Jahr der Geowissenschaften erklärt hat. Die Geowissenschaften sind in dem Spannungsfeld zwischen intensiver Nutzung unseres Planeten und dessen begrenzten Ressourcen angesiedelt. Dabei steht in zunehmendem Maße der Schutz unserer Umwelt bei weiter wachsender Weltbevölkerung im Vordergrund. Die sich hier ergebenden Fragestellungen reichen von den ökologischen Auswirkungen des globalen Klimawandels über die Nahrungs-, Wasser-, Rohstoffund Energieversorgung, die Vorsorge bezüglich natürlicher Katastrophen (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Hochwasser etc.) bis hin zur Sanierung von bereits eingetretenen Umweltschäden. Zur Lösung dieser Fragen ist ein breites Methodenspektrum notwendig, das die quantitative Erfassung von Prozessen in allen Größenskalen vom Nano-Bereich bis zum planetaren Maßstab umfassen muss. Die zu betrachtenden Zusammenhänge werden mit zunehmender Wissensbasis immer komplexer und zunehmend für Vorhersagen von künftigen Entwicklungen genutzt. Die Fakultät für Geowissenschaften stellt sich mit ihren derzeitigen Studienrichtungen der Herausforderung die Erde als integriertes System zu betrachten. Durch die Gründung des Departments für Geo- und Umweltforschung und die Auflösung der bisherigen Institute wird auch nach außen deutlich, dass die Geowissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität eine Neuorientierung, weg von der Aufteilung in Disziplinen, hin zu einer integrierten Sichtweise, vorgenommen haben. Gerade die Geowissenschaften sind nicht durch Ländergrenzen in ihren Arbeitsgebieten einzuschränken. Schon heute sind enge Verbindungen mit Institutionen in aller Welt Alltag und viele Kooperationsprojekte sorgen für einen regen internationalen Austausch von Wissenschaftlern und Studenten. Es ist daher logisch, dass eine internationale Öffnung der Geowissenschaften auch eine Neuordnung der Studiengänge GEOWISSENSCHAFTEN AN DER LMU: DAS GANZE SYSTEM ERDE IM BLICK nach sich zieht. Ein gemeinsames naturwissenschaftlich ausgerichtetes Grundstudium wird ab 2003, unter Einbeziehung der Kapazitäten der Technischen Universität München, die bisherigen Studiengänge Geologie/Paläontologie, Mineralogie/Kristallographie und Geophysik vereinen. Durch die Schaffung international anerkannter Bachelor- und Master-Abschlüsse wird die Attraktivität des Standortes München gestärkt. Auch der Bereich der Geographie steht vor einer Neuorientierung, da eine unabhängige Gutachterkommission die Konzentration der Geographie an der LMU unter Einbindung der Geographie der Technischen Universität empfohlen hat. Die Fakultät für Geowissenschaften der LMU bietet das gesamte Arbeitsspektrum der Geowissenschaften auf qualitativ hohem Niveau. Zusammen mit der einzigartigen Vielzahl von geowissenschaftlich ausgerichteten Großforschungseinrichtungen und Landesbehörden versteht sich die Fakultät als Nukleus eines überregionalen Zentrums für Geo- und Umweltwissenschaften, angesiedelt in München. Professor Dr. Stefan Wohnlich Dekan der Fakultät für Geowissenschaften der LMU MUM 02/2002 EDITORIAL 1

4 MUM 02/2002 NEWS 2 ZWEI STUDIERENDE DER LMU SCHREIBEN SPORTGESCHICHTE In unserer letzten Ausgabe berichteten wir über Studierende an der Ludwig-Maximilians-Universität, die neben dem Studium noch Spitzensport betreiben. Wie gut sich beides miteinander verbinden lässt, bewiesen Verena Bentele und Philipp Crone, die Sportgeschichte geschrieben haben. Verena Bentele, Skilangläuferin und Biathletin gewann im März bei den VIII. Paralympics in Salt Lake City vier Goldmedaillen. Die Psychologie-Studentin lief, nach den fünf Kilometern im klassischen Stil, zehn Kilometer Freistil und dem Biathlon-Rennen am Schlusstag der Spiele auch über 15 km Freistil ihren Konkurrentinnen davon und war damit bei vier Starts nicht zu schlagen gewesen. Damit ist die 20- L M U IN DEN MEDIEN jährige Studentin erfolgreichste deutsche Teilnehmerin der Paralympics in Salt Lake City. Mit Philipp Crone, Biologiestudent, stellte die LMU einen Spieler der Deutschen Hockey-Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft in Malaysia im März zum ersten Mal den Titel errungen hat. kg 1 Verena Bentele DIE WURZELN DER WEIßEN ROSE Die Erinnerung an die Scholls und die,weiße Rose ist lebendig und ein fester Bestandteil des deutschen Geschichtsbildes. (...) Erstaunlicherweise hat sich bisher kein Historiker an eine Gesamtdarstellung des Themas gewagt. Ein junger Wissenschaftler (...) will diese Forschungslücke nun schließen. Der 28- jährige Sönke Zankel schreibt seine Doktorarbeit über die,weiße Rose. (...) Für seine Promotion ist Sönke Zankel (...) eigens aus Bremen nach München gezogen. Nur an der LMU könne er diese Arbeit schreiben - am historischen Ort. 3 Süddeutsche Zeitung, JENSEITS DER STILLE Ariane-Christine ist eigentlich von Geburt an gehörlos. Im Alter von 18 Monaten wurde ihr im Ohr ein Cochlea-Implantat eingesetzt, dank dieser technischen Errungenschaft kann sie heute auf einem Ohr ganz normal hören und wie jedes andere Kind sprechen. Die Möglichkeit, Gehörlosen so erfolgreich helfen zu können, ist ein,wunder, das wir uns vor 50 Jahren noch nicht hätten vorstellen können meint Prof. Katrin Schorn, Leiterin der klinischen und experimentellen Audiologie und Pädaudiologie an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität in Großhadern. Dort und am Klinikum Rechts der Isar (...) wird das Gerät seit 15 Jahren erfolgreich verpflanzt. 3 Münchner Merkur, PROFESSUR FÜR ISLAMISCHE KUNST AN DER LMU Als erste Hochschule in Deutschland hat die Münchner Ludwig- Maximilians-Universität (LMU) eine Professur für islamische Kunst eingerichtet. (...) Damit werde die Geschichte der islamischen Kunst konsequent im Rahmen der Allgemeinen Kunstgeschichte gelehrt. Gelehrt wird das neue Fach seit Beginn des Sommersemesters von Avinoam Shalem. Der 1959 in Haifa als Sohn einer irakischen Familie geborene Kunstwissenschaftler studierte in Tel Aviv und München, wo er auch promovierte. 3 Süddeutsche Zeitung, Foto: Maria Dorner NEUE BAVARISTISCHE RINGVORLESUNG Unter dem Titel Schauplätze der Geschichte in Bayern ist die Bavaristische Ringvorlesung der Ludwig-Maximilians-Universität in eine neue Runde gestartet. Im Sommersemester 2002 geht es um die Schauplätze der Geschichte in ganz Bayern quer durch die Jahrhunderte: die Entscheidungsschlacht gegen die Ungarn im Jahre 955 auf dem Lechfeld, Memmingen mit seinem Bauernaufstand im Zunfthaus 1525 und die Hochzeit Kaiser Friedrich Barbarossas mit Beatrix von Burgund in Würzburg, der Marsch auf die Feldherrnhalle in München 1923 und Neuschwanstein als Traum und Ende Ludwigs II. Die Vorträge, die vom Bavaristischen Arbeitskreis beim Institut für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität veranstaltet werden, finden jeweils am Mittwoch um 19 Uhr im Hörsaal 101 des Uni-Hauptgebäudes am Geschwister-Scholl-Platz statt. Das Programm und weitere Informationen sind im Internet zu finden unter: gl 1 Neues für Bayern-Fans INTERVIEW MIT BERND HUBER, DESIGNIERTER LMU-REKTOR FAS: Ein Volkswirt an der Spitze: Da fürchten einige um die Orchideenfächer. Haben Institute wie das für Assyriologie (...) noch eine Zukunft? Huber: Diese Fächer zählen zur Tradition und zum Profil unserer Universität. (...) FAS: Wenn wir sie richtig verstanden haben, wollen Sie allen wohl und niemandem wehe. Können Sie so Ihr Ziel erreichen? Huber: Die Universität ist nicht primär eine Sparveranstaltung. In den nächsten Jahren sollten wir uns an einem Zukunftskonzept orientieren, in dem festgelegt ist, was an Mitteln und Ressourcen zur Verfügung steht. (...) Es ist aber noch zu früh zu sagen, wo wir sparen müssen. (...) Die LMU steht vor einem Generationenwechsel. (...) Allein deswegen wird dann die Universität anders aussehen als heute. 3 Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, ZEIT-SERIE: DIE NEUE ELITE (5) - DER ERFOLGSWIRT Der Schmidt. Vorname: Klaus. Beruf: Professor an der Ludwig-Maximilians-Universiät München. Alter 40. Das Alter ist wichtig, denn Klaus Schmidt ist Ökonom und der Verein für Socialpolitik, hierzulande der bedeutendste Ökonomen-Verband, vergibt jedes Jahr einen Preis an einen deutschsprachigen Wirtschaftswissenschaftler bis 45 Jahre, dessen Arbeit international für Aufsehen sorgt, man könnte auch sagen: an den besten jungen Ökonomen. Vergangenes Jahr hat Klaus Schmidt den Preis bekommen. 3 Die ZEIT, JETZT KEIN GRUND ALARM ZU SCHLAGEN BSE-Experte Hans Kretzschmar von der Universität München rät zur Gelassenheit. Focus: Versuche an Mäusen lassen befürchten, dass der BSE-Erreger auch Muskelfleisch befallen kann. Ein Grund zur Sorge? Kretzschmar: (...) Zwischen Mäusen und Rindfleisch bestehen große Unterschiede. Man muss (...) wissen, dass die Übertragung über die Nahrung weit weniger effektiv ist als jene direkt in das Gehirn. 3 FOCUS,

5 Foto: Maria Dorner / Gestaltung: Haak & Nakat Foto: Max-Planck-Gesellschaft 4 11 PROFILE AM COMPUTER LESEN LERNEN: LMU-FORSCHER HILFT LEGASTHENIKERN 28 HIGHTECHCAMPUS LMU NEUES ZENTRUM FÜR HIRNFORSCHER PROFILE ICONIC TURN - FELIX BURDA MEMORIAL LECTURES AN DER LMU 14 LMU-OFFICE MITARBEITER- BEFRAGUNG: KREUZELN FÜR DEN JOB Foto: Haak & Nakat MUM 02/2002 NEWS 2 LMU IN DEN MEDIEN TITEL 4 PRIONEN IM PROFIL Neues Forschungszentrum für Bayern an der LMU 7 ES GIBT KEINE HEILUNG, ABER THERAPIE IST MÖGLICH Ein Gespräch mit Hans-Jürgen Freter, Mitarbeiter der Deutschen Alzheimer Gesellschaft PROFILE 10 IM MITTELPUNKT: DIE ERDE Erfolgreiche Aktionswoche zum Jahr der Geowissenschaften 11 ICONIC TURN - DAS NEUE BILD DER WELT Felix Burda Memorial Lectures an der LMU 12 PERSPEKTIVEN NACH PISA Erziehungswissenschaftler dikutieren an der LMU 13 FORSCHEN UND FEIERN 40 Jahre an der LMU: Das Institut für Chirurgische Forschung THERAPIE ODER STRAFE? Internationaler Kongress an der LMU zur Forensischen Psychiatrie 14 AM COMPUTER LESEN LERNEN LMU-Wissenschaftler entwickelt Lernprogramm für Legastheniker 15 ODEON - VIERFACH PREISGEKRÖNT CYBER LAW: DAS RECHTSSYSTEM IM IT-ZEITALTER 16 MEHR SERVICE, MEHR PLATZ Neuer Bücherturm für Theologen und Philosophen KUNSTSCHÄTZE 17 KUNSTTHERAPIE AM KLINIKUM GROßHADERN STUDIUM 18 Business Wettbewerb MIT FÜNF EURO SIND SIE DABEI 19 TAMBOSI TEXTE MANUSKRIPTUM liest im Café übers Café 20 STUDIEREN OHNE HINDERNISSE JEFF KOONS IN AGADIR PERSONEN & POSITIONEN 21 NEUBERUFEN, PREISE & EHRUNGEN 24 ZWEI MÜNCHNER IN KARLSRUHE Die LMU-Juristen Papier und Di Fabio im Interview ESSAY 26 LERNORT LABOR Von Diplom-Psychologe Michael Ley, Universität Bonn LMU-OFFICE 28 KREUZELN FÜR DEN JOB Mitarbeiterbefragung an der LMU 29 ZEIT LÄUFT FÜR NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER LMU-BROSCHÜREN IM NEUEN LAYOUT 30 MÜNCHEN ÜBERGIBT AN WÜRZBURG Wechsel an der Spitze der Bayerischen Uni-Kanzler SERVICE IMPRESSUM (UMSCHLAG) MUM 02/2002 INHALT 3

6 PRIONEN IM PROFIL NEUES FORSCHUNGSZENTRUM FÜR BAYERN AN DER LMU MUM 02/2002 TITEL 4 Alzheimer, Parkinson, Creuztfeldt-Jakob-Krankheit und BSE die Begriffe haben an Schrecken nicht verloren. Prionforscher und Neuropathologen beschäftigen sich weltweit mit diesen verwandten Formen von Hirnerkrankungen bei Mensch und Tier. In Bayern werden sich die Bedingungen für diese Forschung bald deutlich verbessern: mit dem neuen Zentrum für Prionforschung und Neuropathologie (ZPN). Foto: Maria Dorner / Gestaltung: Haak & Nakat

7 Foto: Maria Dorner 1 Blick durchs Dach: Mit seiner High-Tech-Ausstattung ist das Prionforschungszentrum auch für ausländische Forscher attraktiv. Die Bauarbeiten sind angelaufen, bereits Ende 2003 soll das ZPN den Betrieb aufnehmen. Wissenschaftsminister Hans Zehetmair zeigte sich sehr zufrieden über den Terminplan, als er Mitte April den symoblischen ersten Spatenstich setzte, gemeinsam mit Staatsekretärin Erika Görlitz aus dem Verbraucherschutzministerium und LMU-Rektor Professor Andreas Heldrich. Das ZPN ist ein Schritt nach vorn für die biomedizinische Forschung im gesamten Freistaat. Die Einrichtung steht allen bayerischen Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen für eigens evaluierte Projekte offen. Minister Zehetmair betont vor allem die Synergieeffekte, die mit dem Neubau verbunden sein werden: Diese Lösung ermöglicht es, die Ressourcen und das Fachwissen des Instituts für Neuropathologie der LMU unmittelbar in das neue Prionzentrum einzubringen. Denn das ZNP wird als Einrichtung der Universität München in den Bayerischen Forschungsverbund Prionen (FORPRION) und in die bundesweite Forschungsplattform für Transmissible Spongiforme Enzephalopathien, kurz TSE, eingebunden sein. Auch für ausländische Spitzenforscher dürfte das neue 19,5 Millionen Euro-Projekt nach Meinung der Fachleute sehr attraktiv sein. Denn hier finden sie ein spezielles Sicherheitslabor und die geeignete Ausstattung, um ihre Versuchstiere unterbringen zu können. SERVICEBETRIEB FÜR GANZ DEUTSCHLAND Die Hochschulleitung der LMU sieht den Neubau, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu den naturwissenschaftlich-medizinischen Einrichtungen des HighTechCampus LMU im Münchner Stadtteil Großhadern liegt, als Servicebetrieb für ganz Bayern und darüber hinaus: Der Bauplatz, auf dem das Zentrum errichtet wird, ist unser Beitrag zu einem multifunktionalen Forschungsgebäude. Hier soll der Ort sein für innovative, wechselnde Forschungsprojekte je nach Bedarf, erklärt Rektor Heldrich. Das ZNP ist also auf Zukunft angelegt. Neben der Prionforschung und der Neuropathologie hat das bayerische Wissenschaftsministerium hier bereits eine breiter angelegte biomedizinische Grundlagenforschung im Blick. Für den künftigen Geschäftsführenden Direktor des ZNP und Chef des Instituts für Neuropathologie der LMU, Professor Hans Kretzschmar, bringt der Standort München bereits heute einen beachtlichen Gewinn an wissenschaftlicher Kompetenz: Eines der wichtigsten Zentren der Prionfor- 3 MUM 02/2002 TITEL 5

8 MUM 02/2002 TITEL : Der amerikanische Forscher Stanley Prusiner prägt als Erster den Begriff Prion. Das Wort steht für die Abkürzung Proteinaceous infectious particle, zu Deutsch: eiweißartige ansteckende Teilchen. +++ In seiner Hypothese geht Prusiner davon aus, dass die Ursache für schwammartige Erkrankungen des Gehirns beim Rind BSE, beim Mensch Creutzfeldt-Jakob-Krankheit genannt ein infektiöses Eiweiß ist. +++ Er geht damit von einem völlig neuartigen biologischen Prinzip aus. Der letzte Beweis für diese Hypothese aber fehlt : Erste Fälle von BSE, einer bislang unbekannten Rinderkrankheit, werden in britischen Herden entdeckt. +++ Zwei Jahre später führen epidemiologische Studien zu der Hypothese, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen der Verfütterung von Tiermehl und dem Ausbruch der BSE gibt. Tiermehl als Futter für Wiederkäuer wird daraufhin in Großbritannien verboten : Zehn Fälle einer bislang unbekannten Variante der Creuzfeldt- Jakob-Krankheit werden in Großbritannien veröffentlicht. Es gibt keine wahrscheinlichere Erklärung als der Übertritt des Erregers vom Rind zum Menschen. +++ Fünf Jahre später müssen per Gesetz innerhalb der EU alle Schlachtrinder, die älter als 30 Monate sind, auf BSE getestet werden : Ein infektiöser Fund in den Hinterbeinen von Mäusen überrascht BSE- Forscher weltweit. Amerikanische Wissenschaftler haben krankhafte Prionen, die in das Gehirn der Mäuse injiziert wurden, in den Muskeln der Nager entdeckt. +++ Bis zu diesem Zeitpunkt ging man davon aus, dass sich Prionen nur im Nerven- und Hirngewebe von Rindern sammeln. In Tests wird bis dato nur Risikomaterial Gewebe aus Gehirn und Rückenmark untersucht schung und ein wesentlicher Teil der Forschungsorganisation wird hier lokalisiert sein, versichert Kretzschmar, der auch Leiter des Referenzzentrums für Prionerkrankungen und Neurodegenerative Krankheiten und der CJK-Surveillance Deutschland ist. Diese Forschungsarbeit hat Tradition. Nicht erst seit im November 2000 das erste Rind in Schleswig- Holstein BSE-positiv getestet wurde, suchen deutsche Wissenschaftler nach den Ursachen, nach Verbreitungswegen und Heilungschancen von TSE. Die durch infektiöse Eiweißablagerungen ausgelöste schwammartige Veränderung des Hirns äußert sich bei Rindern in Form von BSE, beim Menschen als Creuzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK). Schon in den 20er Jahren beschrieben die Mediziner Hans Gerhard Creutzfeldt und Alfons Jakob erstmals und unabhängig voneinander dieses Leiden. Doch mit der deutschen BSE- Krise erfuhr diese Forschungsrichtung einen ganz neuen Aufschwung: Anfang des Jahres 2001 gründete der Freistaat Bayern FORPRION. Ziel des Forschungsverbunds ist sowohl die einschlägige Grundlagenforschung, als auch die Suche nach Diagnosemöglichkeiten und Therapien für TSE. Dies lässt sich der Freistaat zehn Millionen Euro kosten zunächst auf zwei Jahre befristet. Insgesamt umfasst der Verbund derzeit 33 Projekte, angesiedelt an sechs bayerischen Universitäten (Ludwig-Maximilians-Universität München, Technische Universität München sowie den Universitäten Nürnberg-Erlangen, Würzburg, Bayreuth und Regensburg) und am Max-Planck-Institut in Martinsried. Vom Bund fließen zur Zeit jährlich 13,8 Millionen Euro in etwa 60 bis 70 Arbeitsgruppen, der Großteil der Gelder stammt aus dem Bundesforschungsministerium. Auf Landesebene hat die LMU im wissenschaftlichen Wettbewerb die Nase vorn: Hier fördert die Staatsregierung immerhin 17 der 33 einschlägigen Forschungsvorhaben und zwar aus den Bereichen Biochemie, Molekularbiologie, Physik, Chemie, VON MÄUSEN UND MENSCHEN: EIN GANZES STOCKWERK IST DEN NAGERN VORBEHALTEN. Medizin und Veterinärmedizin. Die Projektleiter stehen in engem wissenschaftlichem Austausch mit den in ganz Deutschland arbeitenden Gruppen. Während also viele Forschungsvorhaben definiert sind und auch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, bedarf es noch der geeigneten Räumlichkeiten. Momentan gibt es in Bayern keine befriedigende Infrastruktur, um im ausreichenden Maße Infektionsversuche beispielsweise an Mäusen durchzuführen, erklärt Dr. Rosi Lederer, Geschäftsführerin des Bayerischen Forschungsverbunds Prionen, die Notwendigkeit des neuen Zentrums. Ein Problem, das bald weitgehend gelöst sein wird. Der vierstöckige Neubau an der Feodor-Lynen- Straße soll auf einer Nutzfläche von rund 2600 Quadratmetern nicht nur DER BAYERISCHE FORSCHUNGSVERBUND FORPRION Anfang 2001 wurde der Bayerischen Forschungsverbund Prionen (FORPRION) gegründet. Der Verbund soll Grundlagenforschung betreiben, aber auch nach Diagnosemöglichkeiten und Therapien für TSE suchen. Der Freistaat fördert FORPRION zunächst für zwei Jahre mit 10 Millionen Euro. Insgesamt umfasst der Verbund derzeit 33 Projekte, die an sechs bayerischen Universitäten und am Max- Planck-Institut in Martinsried angesiedelt sind. ZAHL DER FORSCHUNGSPROJEKTE (Stand: ) Universität Bayreuth 1 Universität Würzburg 4 Universität Nürnberg-Erlangen 4 Universität Regensburg 1 Ludwig-Maximilians-Universität München 17 Technische Universität München 5 Max-Planck-Institut in Martinsried 1 Grafik: Haak & Nakat

9 das Institut für Neuropathologie, sondern auch das neue Prionforschungszentrum aufnehmen. DEN INFEKTIONEN AUF DER SPUR Das oberste Stockwerk des ZPN ist den Mäusen vorbehalten - allerdings ohne Aussicht auf die Einrichtungen der LMU. Denn das Stockwerk ist fensterlos, weil die transgenen Mäuse kein Tageslicht vertragen. Mit ihrer Hilfe hoffen die Wissenschaftler, die Rätsel vieler Hirnerkrankungen zu lösen. Die kleinen Nager sind für die Prionforschung unentbehrlich. Denn bei ihnen ist die Inkubationszeit für BSE mit 200 Tagen deutlich kürzer als bei Rindern, die erst nach Jahren erkranken. An den Mäusen lässt sich daher der Krankheitsverlaufs wesentlich besser beobachten. Da Tiere als ursprüngliche Träger der infektiösen Prionen gelten, gebührt ihnen in der Forschung ein besonderes Augenmerk. Doch der Zusammenhang zur Hirnforschung beim Menschen ist eng. Unter dem Motto Brain Science diskutierten Wissenschaftler kürzlich auf der Jahrestagung des TierschutzInformationsZentrums für die Biomedizinische Forschung (TIZ-BIFO) an der LMU über den aktuellen Stand der Hirnforschung in der Human- und Veterinärmedizin. Mit Blick auf den Tierschutz drehte sich die Diskussion auch um den Sinn sowie die Bedingungen der Forschung an und mit Versuchstieren. Hier berichteten der Neuropathologe Kretzschmar und der Molekularbiologe und Alzheimer-Experte Professor Christian Haass über ihre Studien zu neuro- 3 3 Spurensuche: Auch Alzheimer und Parkinson werden im ZPN erforscht. Foto: Maria Dorner TITEL 7 Foto: Deutsche Alzheimer Gesellschaft ES GIBT KEINE HEILUNG, ABER THERAPIE IST MÖGLICH EIN GESPRÄCH MIT HANS-JÜRGEN FRETER, MITARBEITER DER DEUTSCHEN ALZHEIMER GESELLSCHAFT MUM 02/2002 Das neue Zentrum für Prionforschung und Neuropathologie an der LMU wird auch für Forschungsaktivitäten zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson offen stehen. Derzeit kann noch keines der beiden Leiden geheilt werden. Doch die weltweit intensive Forschung schreitet voran und die Erwartungen bei Betroffenen und Fachleuten sind hoch. MUM sprach mit Hans-Jürgen Freter, Mitarbeiter der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, die Erkrankten, ihren Angehörigen und Fachpersonal Rat und Hilfe bietet ( MUM: In welchem Bereich ist in Zukunft am ehesten ein Durchbruch in der Alzheimer-Forschung zu erwarten in der Diagnose oder der Therapie? Freter: Wir erhoffen uns auf allen Gebieten neue Ergebnisse. Es gibt beispielsweise immer noch keine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, eine Alzheimer-Erkrankung früh zu diagnostizieren. Das würde aber auch nur dann Sinn machen, wenn eine Therapie zur Verfügung steht. Denn sonst gibt es vielleicht den 40-Jährigen, der erfährt, dass er irgendwann an Alzheimer erkranken wird obwohl weder die Diagnose noch das Alter, in dem die Krankheit tatsächlich auftritt, sicher sind. MUM: Vor kurzem wurde gemeldet, dass in den USA ein Bluttest entwickelt wurde, der bei lebenden Mäusen eine Alzheimer-Erkrankung nachweisen kann, was bei Menschen bislang nicht möglich ist. Was ist davon zu halten? Freter: Ähnliche Erfolgsmeldungen werden öfter durch die Presse verbreitet. Oft hört man dann aber nie wieder davon. Es stellt sich dann doch die Frage, ob das nur Propaganda für ein Forschungsinstitut oder ein für erkrankte Menschen wirklich interessantes Ergebnis ist. MUM: Wird die Diagnose Alzheimer bislang nur über Symptome wie Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen gestellt? Freter: Die einzelnen Symptome werden zunächst genau festgestellt, dann andere Erkrankungen ausgeschlossen. Mittlerweile werden auch bildgebende Verfahren eingesetzt, die beispielsweise Plaques im Gehirn sichtbar machen können. Allerdings hat nicht jeder Alzheimer-Patient Plaques, und nicht jeder mit Plaques hat Alzheimer. MUM: Welche Behandlungsmöglichkeiten haben Patienten und was können Angehörige tun, wenn die Diagnose Alzheimer lautet? Freter: Oft wird gesagt, es gäbe keine Therapiemöglichkeiten. Richtig ist, dass eine Heilung nicht möglich ist. Dennoch kann sehr viel für Alzheimer-Kranke getan werden. Es gibt Medikamente, die den Verlauf der Krankheit verzögern können. Außerdem ist es wichtig, dem Patienten Orientierung, Stabilität und geistige Anregung zu geben. Wichtig ist es auch, für körperliches Wohlbefinden und emotionale Zuwendung zu sorgen. Interview: Susanne Wedlich

10 MUM 02/2002 TITEL 8 Grafiken: Dr Ralph Zahn, ETH Zürich 1 Oben: Ein fehlgefaltetes Prion-Protein lagert sich ab und führt zu Prionerkrankungen. Unten: Ungefährlich ist das normale zelluläre Prion-Protein. 3 logischen Erkrankungen bei Mensch und Tier. Die sichere Diagnose der Prionkrankheiten ist derzeit nur durch die biochemische oder histopathologische Untersuchung des Gehirns möglich, betont Kretzschmar. TSE-Krankheiten können also nur durch die Untersuchung von Nervenzellen nach dem Tod des infizierten Lebewesens nachgewiesen werden. Testverfahren, die beim lebenden Menschen oder Tier eingesetzt werden können, existieren derzeit noch nicht. Auch bei der Erforschung der Alzheimer und Parkinson Krankheit befriedigen einfache Zellkulturmodelle nicht die Bedürfnisse der Wissenschaftler. Diese Modelle sind für ein funktionelles Verständnis im Organismus nicht ausreichend und darüber hinaus untauglich, um neue Medikamente auf ihre protektive Wirkung zu BSE Bovine Spongiforme Enzephalopathie, schwammförmige Hirnerkrankung beim Rind, landläufig Rinderwahnsinn genannt, wurde 1985 erstmals in Großbritannien festgestellt BSE-SCHNELLTEST Innerhalb der Europäischen Union stehen drei Schnelltests zum Nachweis von BSE zur Verfügung. In Deutschland sind zwei davon bislang zugelassen. Diese Tests sind allerdings vor dem Internationalen Tierseuchenamt (OIE) nicht ausreichend. Nach dem OIE sind folgende Diagnosemethoden zum Nachweis von BSE einzusetzen: Western Blot (nach vorheriger Aufreinigung entsprechend OIE Vorgaben), immunhistochemische Untersuchung histologischer Hirnpräparate, histopathologische Untersuchung oder die elektronenmikroskopische Darstellung Scrapie-assoziierter Fibrillen. CJD/CJK Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, schwammförmige Hirnerkrankung beim Menschen, wurde 1920/21 erstmals von den beiden deutschen Medizinern Creutzfeldt und Jakob beschrieben. testen, erklärt Professor Haass. Forschungen mit einer transgenen Maus jedoch ermöglichten es im Falle der Parkinsonerkrankung, beispielsweise pathologische Vorgänge nahezu exakt zu rekapitulieren. Auf diese Weise könnten nicht nur die Wirkmechanismen der Erkrankung im Gehirn untersucht, sondern gleichzeitig auch potenzielle Medikamente getestet werden, betonte der Hirnforscher. PRIONFORSCHUNG EIN GLOSSAR DIAGNOSE Das verbindliche Feststellen einer bestimmten Erkrankung. Bei den TSE ist eine definitive Diagnose nur durch die Gewebeuntersuchung des Gehirns möglich. VCJD Neue Variante der Creutzfeldt- Jakob-Krankheit, die nach heutigem Wissensstand durch den BSE- Erreger verursacht wird. PRION Proteinaceous infectious particle. Prionen gelten weithin als Erreger der TSE. Im Sinne der letztlich noch nicht bewiesenen Prion-Hypothese bestehen die Erreger in erster Linie aus der (krankmachenden) Scrapie-Form des Prion-Proteins (PrPSc). PRION-HYPOTHESE Nach dieser Hypothese ist der Erreger ein proteinartiges infektiöses Partikel, das Prion. Prionen sind Erreger, die vorwiegend aus Protein bestehen. Obwohl die Prion-Hypothese noch nicht bewiesen ist, sieht die Mehrheit der Forscher/innen die Prion-Hypothese als Basis ihrer Forschung. SCRAPIE TSE der Schafe, selten Ziegen, deutsch Traberkrankheit. Sie ist seit ca. 200 Jahren bekannt und kommt Foto: Maria Dorner Da neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson ihre Ursache ebenso wie BSE in einer Veränderung von Eiweißen im Gehirn haben, werden auch Forschungen zu diesen Leiden am neuen Prionzentrum angesiedelt sein. Die Pathogenese dieser Erkrankungen basiert auf ähnlichen Mechanismen, erklärt FOR- PRION-Geschäftsführerin Dr. Lederer. Warum lagern sich Eiweiße im Gehirn ab? Warum sterben Nervenzellen aufgrund dieser Ablagerungen? Das sind Probleme, die beide Forschungsrichtungen betreffen. Viel Arbeit auch für eine interdisziplinäre Nachwuchsforschergruppe, die langfristig am neuen Prionforschungszentrum etabliert werden soll. Ortrun Huber 7 ZPN-Labors in Stahl und Glas. häufig in Großbritannien vor. Eine Übertragung auf den Menschen konnte bislang nicht nachgewiesen werden. TSE Transmissible Spongiforme Enzephalopathie, übertragbare schwammförmige Erkrankungen des Gehirns, ausgelöst durch einen unkonventionellen Erreger. Eine Gruppe infektiöser neurodegenerativer Krankheiten des zentralen Nervensystems, mit sehr langen Inkubationszeiten, zu denen im Tierreich u.a. Scrapie und die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), der so genannte Rinderwahnsinn zählen. Analoge menschliche Erkrankungen sind u.a. die verschiedenen Formen der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK). Transmissible Spongiforme Enzephalopathien verlaufen stets tödlich. Schutzimpfungen oder wirksame Therapien sind bisher nicht verfügbar. Die Bezeichnung Spongiforme Enzephalopathien beruht auf dem markantesten histologischen Merkmal dieser Krankheiten, einer schwammförmigen (=spongiformen) Degeneration von Neuronen im Gehirn. Eine sichere Diagnose ist derzeit nur durch Untersuchung von Hirngewebe möglich. Von den Vertretern der Prion-Hypothese werden diese Krankheiten als Prionkrankheiten bezeichnet. (Quelle: TSE-Forum)

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12 MUM 02/2002 PROFILE 10 IM MITTELPUNKT: DIE ERDE ERFOLGREICHE AKTIONSWOCHE ZUM JAHR DER GEOWISSENSCHAFTEN Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Den Himmel reservierte er für sich. Dem Menschen blieb der blaue Planet - den er bevölkert, beackert und erforscht. Bei den Geologen, Mineralogen, Paläontologen, Geographen, Geophysikern und Meteorologen dreht sich alles um den Globus ist ihr Jahr: das Jahr der Geowissenschaften, ausgerufen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unter dem Motto planet erde informieren Groß- und Regionalveranstaltungen in ganz Deutschland über Erde, Feuer, Wasser, Luft (Infos unter Auch die LMU ist dabei: Zum Tag der Erde am 22. April, an dem bundesweit Geowissenschaftler in den Schulen ihr Fach vorstellten, startete sie ihre Geo-Aktionswoche. Mit Vorträgen und Besichtigungen weihten LMU-Forscher in die Geheimnisse von Mutter Erde ein. Für Lehrer und ihre Schüler gab es ein spezielles Vormittagsprogramm mit Dia-, Film- und Laborvorführungen sowie Workshops: Urzeitvögel wurden bewundert, Kristalle untersucht, der Weg des Wassers erklärt, über Meteoritengefahr und Klimawandel berichtet. Die Faszination der Geowissenschaften darzustellen - darum ließ sich keines der sechs geowissenschaftlichen Institute der LMU lange bitten. Künftig werden sie in einem Department zusammengefasst sein. Auch die bei den Physikern angesiedelten Meteorologen machten mit. Ich habe mich riesig gefreut über die große Resonanz, berichtet Katja Henßel vom Institut für Paläontologie, die die Geo-Aktionswoche koordinierte. Alle Bereiche haben Ideen beigesteuert - egal, ob sie sich mit winzigen Strukturen auf Kristalloberflächen oder globalen Prozessen wie dem Klimawandel beschäftigen. Und auch die Museen waren voll integriert. In Nachmittagsführungen präsentierten das Paläontologische und Geologische Museum, sowie das Museum Reich der Kristalle ihre Sammlungen. Bei Museums-Ralleys konnten Nachwuchsforscher den Geheimnissen der Erde nachspüren. Zum Abschluss gab es ein Gruppenbild mit Saurier und allabendlich informierte ein Vortrag über irdische Geschehnisse, etwa zum Thema Rohstoffe - Werkstoffe - Reststoffe oder die Versicherung von Georisiken. Wer außerhalb Münchens die Faszination Erde erleben wollte, konnte an Exkursionen, z.b. zur Erdbebenwarte Fürstenfeldbruck oder den Meteoriten-Impaktkratern im Nördlinger Ries teilnehmen. NEUER STUDIENGANG GEOWISSENSCHAFTEN Abgerundet wurde das Angebot durch eine Reihe von Orientierungsveranstaltungen für Oberstufenschüler, denn auch die Geowissenschaften haben Nachwuchssorgen: Wir werden offensiv an die Schulen herantreten, kündigt der Dekan der Fakultät, Professor Stefan Wohnlich, an. Durch das Jahr der Geowissenschaften erhoffen wir uns natürlich einen gewissen Werbeeffekt und den entsprechenden Zulauf bei Studienanfängern. Dem soll auch der neue Bachelor/Master-Studiengang Geowissenschaften dienen, der derzeit mit der TU München gemeinsam vorbereitet wird und interdisziplinär Inhalte von Geographie, Geologie, Mineralogie, Geophysik, Paläontologie und Meteorologie verknüpfen soll. Nachwuchsforschern bieten die Geowissenschaftler der LMU nach der Aktionswoche die Ringvorlesung Erde - Umwelt des Menschen an, die von Wissenschaftlern der LMU und Gastrednern gehalten wird (dienstags, 18 Uhr c.t., Uni- Hauptgebäude, Hörsaal 101). Und selbst nach diesem Semester ist in Sachen planet erde noch lange nicht Schluss. Vom 16. bis 20. Oktober versprechen die Münchner Wissenschaftstage 2002 unter dem Motto Lebendige Erde Informationen und Unterhaltung zum Thema Erde. An rund 50 Marktständen der Wissenschaft werden im Museum Reich der Kristalle Wissenschaftler über ihre aktuelle Forschung informieren. Konzerte, Vorträge, Diskussionsrunden und ein Kinderprogramm sind geplant, bevor die Wissenschaftstage am 19. Oktober in die Münchner Lange Nacht der Museen münden (Weitere Infos unter: oh 1 Wie entstehen Gletscher? Antworten bot die Geo-Aktionswoche.

13 Fotos: Max-Planck-Gesellschaft ICONIC TURN DAS NEUE BILD DER WELT FELIX BURDA MEMORIAL LECTURES AN DER LMU Was ist ein Bild? Ein Gemälde. Eine Fotografie. Eindrücke im Fernsehen. Die Antwort scheint einfach zu sein. Liest man im Brockhaus nach, wird bestätigt: BILD: 1) DARSTELLUNG VON DINGEN AUF EINER FLÄCHE (GEMÄLDE, DRUCK U.A.) und 2) OPTIK: ABBILDUNG. Doch was ist mit den inneren Bildern, die das Gehirn produziert? Und gehört das Bild, das man von einem Menschen hat, ebenfalls dazu? Die Ausprägungen sind vielfältig, genauso wie die Verbreitung des Bildes, das im letzten Jahrhundert durch technische Verfahren zu einem Massenmedium geworden ist. Selbst für das menschliche Auge unsichtbare, naturwissenschaftliche Vorgänge werden durch computergenerierte Bilder fassbar. Eine Entwicklung, sagen Wissenschaftler, die zu einem Paradigmenwechsel führe: der Iconic Turn. Seit diesem Semester widmet sich eine Vortragsreihe an der LMU unter dem Titel Iconic Turn Das neue Bild der Welt dem Thema. Veranstalter dieser Felix Burda Memorial Lectures ist die Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend zusammen mit dem Humanwissenschaftlichen Zentrum der LMU. Unsere Gesellschaft sieht sich einer Flut von Abbildungen gegenüber. Der Begriff Iconic Turn, erstmals von Professor Gottfried Böhm genannt, beschreibt die zunehmende Bildhaftigkeit der Gesellschaft und, so Jens Burger, die umfassende Präsenz und Vielfalt von Bildern, die zu einem grundsätzlichen kulturellen Wandel geführt haben. Für Burger, externer Berater der Felix Burda Memorial Lectures, bestimmen nicht mehr sprachlich-argumentative Strukturen sondern Bilder unsere Vorstellung von der Welt und die Welt unserer Vorstellung. Diese sind dabei nicht auf wenige Teilbereiche begrenzt. So wie in der Wissenschaft bereits ein vielfältiger fächerübergreifender Diskurs über die Begrifflichkeit des Bildes entstanden ist, beschäftigen sich auch die Felix Burda Memorial Lectures aus interdisziplinärer Perspektive mit der Bildthematik. Neben Kunstwissenschaftlern und Philosophen werden in der ersten Vorlesungsreihe in diesem Semester Architekten und Hirnforscher ihre Positionen erörtern. Hierbei geht es auch um grundsätzliche Fragen, wie die nach der gesellschaftlichen Wirkung und der Macht der Bilder, dem Verhältnis von Bildproduzent und -konsument, der Wechselwirkung zwischen inneren und äußeren, privaten und öffentlichen Bildern. Die Vorlesungen stehen allen Interessierten offen, während am Tag danach in speziellen, eintägigen Workshops 19 Doktoranden und Postdocs verschiedener Fachbereiche den Diskurs mit den Referenten weiter vertiefen. VOM BILD ZUR WAHRNEHMUNG Die Seminarreihe, die am 25. April der Kunstgeschichtler Hans Belting von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe mit seinem Vortrag Echte Bilder und falsche Körper Irrtümer über die Zukunft des Menschen eröffnet hat, wird am 7. Mai von Professor Bazon Brock mit dem Thema Imaging als Einheit von Künsten und Wissenschaften fortgesetzt. Der Philosoph Peter Sloterdijk von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe folgt neun Tage später mit dem Vortrag Bilder der Gewalt Gewalt der Bilder Am 6. Juni berichtet Wolf Singer vom Max- Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt über den Weg Vom Bild zur Wahrnehmung. Eine Woche später spricht der Londoner Architekt Sir Norman Foster. Am 20. Juni referiert der Philosoph Professor Reinhard Brandt von der Universität Marburg über den Weg Von der Wahrnehmung zum Bild. Am 4. Juli bewertet Horst Bredekamp, der als Kunstgeschichtler an der Humboldt-Universität Berlin lehrt, die Kunstgeschichte als historische Bildwissenschaft. Für dieses Semester beendet Professor Friedrich Kittler vom Institut für Kulturwissenschaften der Humboldt-Universität Berlin am 11. Juli die Vorlesungsreihe mit einem Vortrag zum Thema Das berechnete Bild. kg MUM 02/2002 PROFILE 11

14 MUM 02/2002 PROFILE 12 PERSPEKTIVEN NACH PISA ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTLER DISKUTIEREN AN DER LMU PISA dieses Wort war wohl das am häufigsten verwendete bei der wichtigsten Pädagogentagung im deutschsprachigen Raum: dem 18. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE), der kürzlich an der Ludwig-Maximilians-Universität München stattfand. Die Bildungsstudie PISA hat bestätigt, was Lehrer und Professoren seit Jahren kommen sehen: Deutsche Schüler schneiden im internationalen Vergleich schlecht ab. Das Kongress-Programm ging jedoch über das PISA-Thema weit hinaus. In 22 Symposien, 33 Arbeitsgruppen und acht Roundtables diskutierten rund 1400 Teilnehmer das Thema Innovation durch Bildung in sämtlichen Facetten. Vorträge und Poster-Sessions mit über fünfzig Beiträgen vermittelten einen Eindruck vom aktuellen Forschungsstand der Disziplin. Im Mittelpunkt der Tagung stehe das Spannungsverhältnis von Wissen und Bildung, hatte der Leiter des Organisationsteams und Erziehungswissenschaftler an der LMU, Professor Rudolf Tippelt, zum Auftakt erklärt. Dass Ausbildung und Unterricht in der öffentlichen Diskussion mittlerweile einen hohen Stellenwert einnehmen, zeigte der Besuch von Staatsminister Professor Julian Nida-Rümelin, der eigens zur Eröffnung des Kongresses nach München gekommen war. In seinem Vortrag zur kulturellen Dimension der Bildung warnte der Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien davor, Bildung und Kultur ausschließlich nach wirtschaftlichen Kriterien zu bewerten. Auf die Chancen einer bunten Republik Deutschland wies die Vorsitzende der DGfE, Professor Ingrid Gogolin, hin. Sie forderte bei der Eröffnung die Vielfalt der heranwachsenden Generation als Chance zu begreifen. In Deutschland herrsche eine starke Kopplung von Herkunft und Bildung. Dabei steige die Kompetenz aller, wenn einzelne gesellschaftliche Gruppen nicht von Bildung ausgeschlossen würden. Professor Jürgen Baumert, Direktor des Berliner Max-Planck- Institutes für Bildungsforschung und einer der Väter der PISA-Studie, machte deutlich, dass nach der Analyse nun Konsequenzen folgen müssten: PISA weist nachdrücklich auf die Notwendigkeit der Modernisierung hin, so der Pädagoge. Einerseits müsse man daher mit Risikogruppen so früh wie möglich aktiv arbeiten, andererseits müsse man die Mindeststandards in den Grundschulen sichern und die Lehrerausbildung modernisieren. Soviel steht fest: Ohne eine geeignete Lehrerausbildung kann es keine ausreichende Schülerbildung geben. Mit dieser schlichten Formel beschäftigten sich eine ganze Reihe von Vorträgen der Münchner Tagung. Die Lehrerbildung ist an die Grenzen ihres Wachstums gestoßen, erklärte beispielsweise der Bochumer Schulpädagoge Ewald Terhart. Bislang selbstverständliche Elemente des Ausbaus moderner Lehrerbildung wie mehr Wissenschaftlichkeit würden nicht mehr als Garanten einer positiven Weiterentwicklung gesehen im Gegenteil. Dennoch, so Terhart, könne auch in den bestehenden Strukturen die Qualität der Lehrerbildung verbessert werde, wenn Reformvorschläge, wie etwa die klare Orientierung am späteren Berufsfeld, umgesetzt würden. Natürlich gab es in München auch den Blick über den nationalen Tellerrand hinweg. Dafür sorgten schon die rund 60 Referenten, die aus dem Ausland an die Isar gereist 1 Sprach bei der Eröffnung: Staatsminister Julian Nida-Rümelin waren. Eine von ihnen, Professor Gita Steiner-Khamsi von der Columbia University, New York, veranschaulichte am Beispiel der Mongolei, wie Schulreformmodelle transnational übertragen werden können. Aber auch hier führte der Weg an PISA nicht vorbei. Als 1983 amerikanische Schüler im internationalen Vergleich miserabel abschnitten, so Steiner-Khamsi, habe die US-Öffentlichkeit ähnlich erschüttert reagiert wie die Deutschen nach den Ergebnissen des PISA-Tests. In den Vereinigten Staaten folgte eine Bankrotterklärung der Schulen und die Privatisierung des Schulsystems. Eine Lösung für deutsche Verhältnisse? Das Thema wird die Experten noch lange beschäftigen. mb Foto: Bundesbildstelle

15 FORSCHEN UND FEIERN 40 JAHRE AN DER LMU: DAS INSTITUT FÜR CHIRURGISCHE FORSCHUNG Wenn Kinder Opfer von Sexualdelikten sind, werden in der Öffentlichkeit immer wieder das Strafmaß und die Therapiemöglichkeiten für psychisch kranke Rechtsbrecher diskutiert. Ein Problem, mit dem sich die Forensische Psychiatrie, die Disziplin im Schnittpunkt zwischen Rechtswissenschaft und Psychiatrie, beschäftigt. Mit Risikoeinschätzung und Risikominimierung bei psychisch kranken Rechtsbrechern befasste sich Ende März auch der 2. Jahreskongress der International Association of Mental Health Service. Die Tagung wurde von der Abteilung für Forensische Psychiatrie des Klinikums der Universität München organisiert. Bei der Frage nach der Art der Therapie war sich Rüdiger Müller- Isberner von der Forensisch-Psychiatrischen Klinik in Heina sicher: Einen runden Geburtstag hat Ende März das Institut für Chirurgische Forschung der LMU in Großhadern gefeiert. Mit einem Internationalen Jubiläumssymposium unter dem Titel Surgical Research a Discipline at the Interface between the Basic Sciences und Clinic begingen die Mediziner das 40-jährige Bestehen ihrer Forschungseinrichtung. 7 Neue Technik im OP: Seit 1962 wird an der LMU für den Fortschritt in der Chirurgie geforscht. THERAPIE ODER STRAFE? INTERNATIONALER KONGRESS AN DER LMU ZUR FORENSISCHEN PSYCHIATRIE Wenn man psychisch Kranke nur ein halbes Jahr früher aus der stationären Behandlung entlässt, dann kann man sie mit dem damit eingesparten Geld dafür zwölf Jahre lang ambulant nachbetreuen, erklärte er in seinem Vortrag. Müller-Isberner und seine Kollegen in Hessen haben mit der ambulanten Therapie sowohl Kosten gesenkt als auch gute Erfahrungen gemacht. So seien die Rückfallraten bei diesen Patienten viel geringer als bei Kranken, die in Gruppentherapien nur stationär und nicht nachbehandelt werden. Leider sei eine ambulante Therapie in Deutschland aber nicht vorgeschrieben, bedauerten die Wissenschaftler. Insgesamt informierten und diskutierten rund 250 Forscher aus dem In- und Ausland drei Tage lang über die neusten Forschungen auf dem Gebiet der Forensischen Psychiatrie. Eine Besonderheit des Forums sei es, dass wir hier viele verschiedene Fachrichtungen integriert haben, betonte Professor Norbert Nedopil, Tagungspräsident des Jahreskongresses und Leiter der Forensischen Psychiatrie des LMU-Klinikums. Man wolle so für mehr Verständnis zwischen den Disziplinen werben. Die Forensische Psychiatrie ist ein Spezialgebiet, das sich mit allen rechtlichen Fragen in der Psychiatrie beschäftigt. In der forensischpsychiatrischen Praxis stehen dabei vor allem die schwierige Behandlung von psychisch kranken Rechtsbrechern und die Gutachtertätigkeit in Rechtsfragen im Vordergrund. Während die forensische Psychiatrie in der Öffentlichkeit bislang weniger bekannt ist, wurde in den letzten Jahren die Rückfallgefahr bei Sexualstraftätern wieder vermehrt diskutiert. Tatsache ist jedoch, dass die Zahl der Sexualdelikte in Deutschland grundsätzlich abnimmt. Weil aber viele Fälle in den Medien ausführlich dargestellt werden, entstehe der Eindruck, dass die Zahl erheblich größer sein müsse. Darüber waren sich die Kongressteilnehmer einig. Professor Nedopil zeigte Verständnis für Die 35 Mitarbeiter des Instituts, darunter sechs Professoren, konzentrieren sich auf Forschung und Entwicklung im Bereich der operativen Medizin. Dazu gehört die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren bei chirurgischen Erkrankungen. Darüber hinaus fördert das Institut den medizinischen Nachwuchs durch die Betreuung von rund 50 bis 60 Doktoranden pro Jahr sowie Stipendiaten aus dem Ausland. Gegründet wurde das Institut für Chirurgische Forschung 1962 von Prof. Walter Brendel als Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik Nussbaumstrasse. Brendel hatte dafür eigens vom Bad Nauheimer Kerckhoff-Institut für Kreislaufforschung der Max- Planck-Gesellschaft nach München gewechselt entstand aus der Abteilung ein selbstständiges Institut. In dieser Zeit begann vom Institut ausgehend der Siegeszug der Transplantationsmedizin in Deutschland, berichtete Prof. Alexander Baethmann anlässlich des Jubiläums bezog das Institut dann ein neues Gebäude auf dem Gelände des Klinikums Großhadern. oh die Ängste in der Öffentlichkeit. Zulgleich rückte er auch die Dimensionen zurecht: Allein in der Psychiatrie im Bezirkskrankenhaus in Haar bei München müsse jedes Jahr viele tausend Male über Freigänge und Entlassungen entschieden werden. Dabei käme es nur bei einem Bruchteil der Fälle zu, meist harmlosen, Problemen, wie etwa verspäteten Freigängern. Für Professor Nedopil war die Tagung ein voller Erfolg: Sie hat uns sehr viel weiter gebracht, denn wir kamen in kürzester Zeit auf den neuesten internationalen Stand der Forschung. kg 1 Voller Erfolg für den Tagungspräsidenten: Prof. Norbert Nedopil MUM 02/2002 PROFILE 13

16 Fotos: Haak & Nakat AM COMPUTER LESEN LERNEN LMU-WISSENSCHAFTLER ENTWICKELT LERNPROGRAMM FÜR LEGASTHENIKER MUM 02/2002 PROFILE 14 Normalerweiseisteskeinproblemdiesentextzulesenundzuverstehen,auchwennmanihnzumerstenmalsieht. Wenn dieser Satz so wie hier und auch noch orthografisch richtig geschrieben ist, bereitet er den meisten Menschen keine Schwierigkeiten. Doch rund vier Prozent aller Schulkinder haben selbst dann ein Problem, ihn zu lesen. Die Diagnose: Legasthenie. Die Ursachen sind vielfältig. Es gibt nicht nur ein Phänomen, das für die Lesestörung verantwortlich ist, erklärt Dr. Reinhard Werth vom Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der LMU, und damit auch nicht nur eine allgemeingültige Therapie gegen Legasthenie. Gegen die Lesestörungen hat der Wissenschaftler deshalb ein Lernprogramm für Schulkinder entwickelt, mit dem sie am Computer individuell therapiert werden können. Die Idee zur Lernsoftware für Legastheniker entwickelte der Neuropsychologe Werth eher unfreiwillig. Ursprünglich behandelte er mit der Methode der Gesichtsfeldbestimmung Kinder, die aufgrund von Hirnstörungen Probleme beim Sehen hatten. Durch diese Arbeit wurden andere Ärzte auf seine Studien aufmerksam, die Kinder mit Lesestörungen zu ihm schickten. Deren Gesichtsfeld untersuchte Werth ebenfalls und stellte auch hier Sehstörungen fest. Was aber war die Ursache für die Leseschwäche? Denn Lesen bedeutet nicht wie der erste Satz zeigt das reine Hintereinanderreihen von Buchstabenfolgen. Vielmehr handelt es sich um einen komplexen Vorgang, bei dem verschiedene Leistungen vom Gehirn erbracht werden müssen: die Fixierung eines Wortteils, das Erkennen von Buchstaben, Worten und Wortsegmenten und dann der Blicksprung zum nächsten Wortteil. In all diesen Vorgängen kann es zu Fehlern einer Hirnfunktion kommen, die dann zu Lesestörungen führen. Für Reinhard Werth war damit klar, dass er ein Lernprogramm entwickeln muss, das alle möglichen Phänomene behandeln kann, nicht nur eines. Außerdem gab es für Kinder nichts Befriedigendes auf dem Markt, das ich mit gutem Gewissen empfehlen konnte, so Werth. Mit seinem computergestützten Lern- und Diagnoseprogramm erforscht der Neuropsychologe als erstes den individuellen Grund für die Leseschwäche eines Kindes. Dabei dürfe man nicht versuchen, die Ursachen durch Korrelationen ausfindig zu machen. Vielmehr ist es wichtig zu untersuchen, welches Problem als hinreichende Bedingung für eine Lesestörung feststeht, beschreibt Reinhard Werth seinen Ansatz. Mit seinem Programm können Buchstaben, Wortsegmente und ganze Worte so dargestellt werden, dass die Ursache einer Lesestörung erkennbar wird. Der Cursor zeigt den Kindern an, wo oder was sie gerade lesen sollen. Eine häufige Ursache für Legasthenie sind beispielsweise zu große Blicksprünge über zehn Buchstaben hinweg. Dabei macht der Leser mit den Augen einen großen Satz zum nächsten Wortsegment und kann dadurch manche Buchstaben nicht mehr sehen. Er liest zum Beispiel statt Donnerstag nur Donntag, erklärt der Neuropsychologe. Mit seinem Programm kann diese Störung abtrainiert werden, indem der zu lesende Text farbig markiert wird und die rechts folgenden Wortsegmente nur schwach zu sehen sind. Mit der Zeit wird der Kontrast rechts dann verstärkt, das Wortsegment wird immer besser lesbar. Andere Kinder müssen ein Wortsegment sehr lange anschauen, um es zu erkennen wobei sich diese Zeiteinheiten im Bereich von 100 bis 500 Millisekunden bewegen. Hier trainiere ich die Eigenschaft, ein Wortsegment schneller zu erfassen, indem ich es beispielsweise zuerst 500 Millisekunden zeige und dann die Zeit immer weiter verkürze, so Werth. So individuell die Lesestörungen sind, so unterschiedlich ist die Wirkung des Lernprogramms. In schwierigen Fällen brauchen die Kinder ein halbes Jahr bis sich eine positive Wirkung einstellt. Manchen genügt aber auch schon eine halbe Stunde. kg 1 Der PC markiert mit Farbfeldern ein zu lesendes Wort. Der übrige Text ist nur schwach erkennbar, um Blicksprünge zu vermeiden.

17 VIERFACH PREISGEKRÖNT ODEON FÜHRT EXISTENZGRÜNDER ZUM ERFOLG Foto: Haak & Nakat / Grafik: Haak & Nakat Um ein eigenes Unternehmen aufzubauen, reichen Gründer- Elan und eine viel versprechende Geschäftsidee nicht aus. Für den erfolgreichen Schritt in die Selbstständigkeit sind Marktanalysen und Finanzierungspläne mindestens genauso wichtig. Dieses unternehmerische Handwerkszeug vermittelt ODEON, das Center for Entrepreneurship an der LMU. Christian Tausend ist realistisch: Wie man ein Unternehmen gründet, kann man jemandem schlecht beibringen, sagt der Projekt- Manager von ODEON Center for Entrepreneurship ( Aber wir können den Gründergeist wecken und elementare Bausteine vermitteln. In dem Gründerzentrum an der LMU lernen Studenten und Uni-Mitarbeiter in drei aufeinander aufbauenden Kernseminaren I-Plan (idea evaluation and business planning), B-Plan (business planning) und E- Lab (entrepreneurship laboratory) wie sie sich im Start-up-Dschungel zurechtfinden. Durch eigene Studien bringt Odeon zudem das noch junge Forschungsgebiet Existenzgründung voran und will als Bindeglied zwischen Hochschule und Wirtschaft fungieren. CYBER LAW UND VIRTUAL ORDER NACHWUCHSJURISTEN DISKUTIEREN DAS RECHTSSYSTEM IM IT-ZEITALTER Informationstechnologien (IT) haben sich in den letzten Jahren rasant weiter entwickelt. Nicht nur das deutsche Rechtssystem hat Mühe zu folgen, wenn neue, bislang rechtsfreie Räume besetzt werden müssen. Cyber Law ist längst nicht mehr nur ein Begriff aus der Science-Fiction-Literatur, sondern Realität, mit der sich angehende Juristen auseinandersetzen müssen. Diesen Rechtsfragen des IT- Zeitalters haben sich die Teilnehmer des einwöchigen Kongresses Information Society The Legal Challenges Ende April an der LMU gestellt. Die Tagung stellte den Abschluss eines dreijährigen Projektes der European Law Students Association (ELSA) dar, das sich mit den juristischen Auswirkungen der IT- Gesellschaft beschäftigte. Der Münchener Zweig von ELSA an der Ludwig-Maximilians-Universität hatte die Veranstaltung ausgerichtet. Die europaweite Organisation von Jurastudenten, Rechtsreferendaren und angehenden Juristen Gegründet wurde das Zentrum im Herbst Verwurzelt ist es in der Fakultät für Betriebswirtschaft der LMU, dabei jedoch grundsätzlich offen für alle Studierenden. Zu einer Unternehmensgründung gehört schließlich mehr als Betriebswirtschaftslehre, erklärt Christian Tausend. In interdisziplinären Teams können angehende Manager ihr Studienwissen ausprobieren, während der naturund sozialwissenschaftliche Nachwuchs wirtschaftliches Know-how kennen lernt. Mit ersten Erfolgen: Beim letzten Münchener Business Plan Wettbewerb, der seit 1996 die Gründung von Unternehmen aus dem Hochschulbereich unterstützt, haben vier ODEON-Teams eine Gold-, eine Silber- und zweimal eine Bronzemedaille gewonnen. Alle vier hatten ihr Wissen im ODEON-Seminar Entrepreneurial Management and Business Planning erworben. mb will den Dialog unter jungen Europäern fördern und zum Verständnis unterschiedlicher Rechtssysteme beitragen. Caroline von Gall, Jurastudentin an der LMU und Organisatorin des Kongresses, sieht die Aufgabe der juristischen Studenteninitiative allerdings nicht nur darin, Studierende der Rechtswissenschaften auf künftige berufliche Anforderungen vorzubereiten. Vielmehr ist ihr der kulturelle Austausch wichtig: Gerade der Kongress bot den Teilnehmern, die aus ganz Europa anreisten, die Möglichkeit, sich auch im Gespräch untereinander über die Rechtssysteme und die Juristenausbildung in anderen Ländern zu informieren. Der Kongress machte deutlich, dass die Juristen auf die modernen Zeiten reagiert haben. Das Spektrum der Themen reichte von Vertragsabschlüssen im Internet über die Einhaltung des Datenschutzes bis zu Internetkriminalität und Softwarepiraterie. Der kriminellen Phantasie sind im virtuellen Raum keine Grenzen gesetzt. thp MUM 02/2002 PROFILE 15

18 MUM 02/2002 PROFILE 16 MEHR SERVICE, MEHR PLATZ NEUER BÜCHERTURM FÜR THEOLOGEN UND PHILOSOPHEN Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten zum so genannten Bücherturm im Hauptgebäude der LMU laufen auf Hochtouren. Denn die neue Theologisch-Philosophische Zentralbibliothek soll bis zum Wintersemester 2003/04 fertig gestellt sein. Für den Umbau sind inzwischen drei Referate der Zentralen Universitätsverwaltung umgezogen; die Studentenkanzlei siedelt im Mai um. Im neuen Bücherturm werden insgesamt rund 30 Teilbibliotheken der beiden Theologischen Fakultäten und des Departments Philosophie zusammengeführt. Der künftig zentrale Betrieb bislang verstreuter Teileinrichtungen hilft Kosten zu senken und bietet überdies mehr Service: größere Räume mit rund 2500 Quadratmetern Fläche und eine bessere Ausstattung für die Bibliotheksbesucher sowie längere Öffnungszeiten. Durch die Zusammenlegung können im Bücherturm die Bestände in sachlich zusammenhängende Themenbereiche gegliedert und einheitlich zusammengefasst werden. Dies erleichtert die Literatursuche erheblich. So wurde beispielsweise der Zettelkatalog der evangelischen Theologen bereits vollständig maschinenlesbar erfasst, die Online- Katalogisierung der Literatur der katholischen und orthodoxen Theologen läuft auf vollen Touren. Mehrfache Ankäufe von Büchern können vermieden werden, der bereinigte Bestand wird dann rund Bände umfassen. Den Studierenden bietet sich im Bücherturm auch die Möglichkeit der OPAC- und Online-Recherche im bayerischen EDV-Verbund der Bibliotheken. Zudem kann nun von jedem Ort der Welt aus ein Buch im neuen Bücherturm aufgestöbert werden. Schließlich bekommen die Theologischen Fakultäten und das Philosophie-Department noch eine gemeinsame Lehrbuchsammlung, die es bisher nicht gibt. Ähnlich wie schon in der Bibliothek des Historicums wird der Bücherturm über einen zentralen Eingangsbereich zu erreichen sein und über ein behindertengerechtes Treppen- und Aufzugssystem verfügen. Der Umzug der vier Referate ist notwendig, da neue Geschossdecken und zusätzliche Galerien eingebaut werden. In einem ersten Schritt ist das Stipendienreferat im Stammgelände in die Zimmer 235 und 236, erstes Obergeschoss, umgezogen, die zuständigen Mitarbeiter für Wahlen und Studentenstatistik sind nun in Zimmer 109a, Erdgeschoss, zu finden. Die Kontaktstelle für Forschungs- und Technologietransfer arbeitet nun in der Theresienstraße 37-41, Erdgeschoss. In einem zweiten Schritt folgt die Studentenkanzlei. Sie ist ab Mai in der Raumgruppe 137 im Hauptgebäude zu finden. gl Bände soll der Bücherturm im LMU-Hauptgebäude am Geschwister-Scholl-Platz beherbergen. Die neue Theologisch- Philosophische Zentralbibliothek wird im Wintersemester 2003/04 ihre Tore öffnen. Foto: Haak & Nakat

19 KUNSTSCHÄTZE AN DER LMU Grafiken und Gemälde, Installationen und Fotografien, in Stein gehauene Botschaften die Universität München ist auch eine Galerie für Kunstwerke. MUM präsentiert diese Schätze und zeigt, wo sie zu finden sind. Die hier vorgestellten Bilder sind bei kunsttherapeutischen Sitzungen mit Krebspatienten der Medizinischen Klinik III im Klinikum der Universität München Großhadern entstanden. Die Kunsttherapie versucht, die schöpferischen Kräfte der erkrankten Menschen zu aktivieren und sie so zu entlasten. Dabei geht es nicht etwa darum Kunstwerke zu schaffen. Vielmehr soll den Patienten die Möglichkeit gegeben werden, ihre seelische und psychische Verfassung im Spiel mit Formen und Farben auszudrücken. Die Inhalte der eigenen Werke in ihrer Bedeutung zu erkennen und diese Erkenntnisse im Alltag des Kranken umzusetzen, steht im Mittelpunkt der 40- bis 60-minütigen Therapiesitzungen. Für die Patienten ergeben sich so individuelle, neue Wege für den Umgang mit ihrer bedrohlichen Krankheit. 1 Otto K.: Ostern 1 Christine L.: Play of Colours MUM 02/2002 KUNSTSCHÄTZE 17 1 H.-P. H.: Farbenspiel 2 Fotos: Maria Dorner 1 Otto K.: Besuchszeit 7 Bernd S.: Firewall Die Kunsttherapie an der Medizinischen Klinik III in Großhadern wird unterstützt durch den Verein Lebensmut e.v. Leben mit Krebs (Kontakt: Tel ).

20 MUM 02/2002 STUDIUM Foto: Haak & Nakat 18 Fünf Euro kostet eine Kinokarte am Kinotag oder eine Maxi-CD. Man kann aber auch am Wettbewerb 5-Euro-Business teilnehmen, eine Firma ins Leben rufen und das Startkapital von fünf Euro in Visitenkarten und ein Infoblatt für die Kunden investieren - so wie Melanie Preusker (21) und Maximilian May (21). Die beiden Studierenden haben im letzten Sommersemester im Rahmen des 5-Euro-Business mit ihrer Firma Image Low Budget Campaign kostengünstige Werbung für klein- und mittelständische Unternehmen angeboten und den Wettbewerb gewonnen. Die Kontaktstelle für Forschungsund Technologietransfer der LMU (KFT) bietet dieses Business-Projekt zusammen mit dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) allen Studierenden an. Innerhalb von fünf Wochen lernten Preusker und May, wie man ein Unternehmen aufbaut und was für eine Existenzgründung noch wichtig ist. Auch in diesem Semester haben LMU-Studenten wieder die Chance, mit fünf Euro fünf Wochen lang Firmengründer zu sein. Die Auftaktveranstaltung für den Wettbewerb fand Ende April statt. BUSINESS WETTBEWERB MIT FÜNF EURO SIND SIE DABEI Eigentlich erscheint es unmöglich, mit fünf Euro eine Firma aufzubauen. Doch viel Geld zu verdienen steht nicht im Vordergrund des Projekts, erklärt Dirk Erfurth von der KFT. Die Studierenden sollen sich vielmehr als Unternehmer versuchen, und mit den gewonnenen Erfahrungen vielleicht auch eine andere Perspektive für die Zeit nach dem Studium bekommen, betont Erfurth. 5-Euro-Business richtet sich deshalb gezielt an Geistes- und Sozialwissenschaftler, sowie Wirtschaftswissenschaftler im Grundstudium, denn Studierende aus diesen Fachbereichen beschäftigen sich während ihres Studiums selten mit dem Thema, sagt Dirk Erfurth. Die Idee stammt aus Kanada, wo Studierende mit einem Immigrationsservice aus einem Dollar in nur zwei Wochen Dollar gemacht hatten. Mit 5-Euro-Business soll, so Erfurth, auch die Kreativität der Studierenden gefördert werden. Denn das geringe Startkapital zwinge die Teams, sich originelle Strategien zu überlegen, um kostengünstig an ihre Kunden heranzukommen. Mit fünf Euro kann man nicht sehr viele Telefonate führen oder Briefe verschicken, sagt Erfurth und lächelt, aber im richtigen Leben haben die meisten Existenzgründer auch nicht viel Geld. Für Maximilian May ist dies eine Stärke von 5-Euro-Business, denn das Spiel wird zum realen Leben. Bevor das Spiel beginnt, bekommen die Jungunternehmer einen Crashkurs in Ideenentwicklung, Marketing, Recht und Finanzen. Sie profitieren dabei von der Erfahrung der Dozenten, die selbst im Berufsleben stehen und aus eigener Erfahrung wissen, welche Punkte wichtig sind und wo Gefahrenquellen stecken, erzählt Erfurth. In der zweiten Phase müssen die Firmen am Markt bestehen und Kunden gewinnen. May und Preusker entschieden sich dafür, ihre möglichen Kunden direkt im Geschäft anzusprechen, denn dadurch lernten sie uns persönlich kennen, so May. Andere Teams betrieben Telefonmarketing oder warben auf einer eigenen Webseite. Auch in dieser Phase steht die KFT den Gruppen bei Problemen zur Seite, die auch hilfreich sein können: Wichtig ist, dass die Studierenden die Probleme erkennen, so Erfurth. Zum Abschluss des Wettbewerbs werden drei Siegerteams gewählt. Insgesamt gibt es Preise im Wert von 3000 Euro, die zur freien Verfügung stehen. Für Maximilian May und Melanie Preusker stand aber das Geld nicht im Vordergrund: 1 Ideenschau: Präsentation der Geschäftsidee am eigenen Stand. 1 Soft Skills: Neben einem schlüssigen Konzept ist auch der persönliche Auftritt entscheidend. Durch 5-Euro-Business haben wir eine Idee davon bekommen, welche Faktoren tatsächlich wichtig sind. Dieses Wissen nutzt ihnen nun bei der Gründung ihrer Nachfolgefirma Image Product Tuning. kg Fotos: LMU

21 MANUSKRIPTUM MÜNCHENER KURSE FÜR KREATIVES SCHREIBEN Foto: Haak & Nakat TAMBOSI TEXTE MANUSKRIPTUM LIEST IM CAFE ÜBERS CAFE Ein Mann und eine Frau verabreden sich zum,blind Date im Café Tambosi. Schreibt mal, was dann passiert! So die Aufgabenstellung von Schriftsteller Uwe Timm und Lektor Martin Hielscher. Die Wort-Meister leiteten im Winter die Schreibwerkstatt MANUSKRIPTUM und zwölf Teilnehmer lieferten Texte - über bizarre Paare, Schiffsköche und Toaster. Zu schade für die Schublade, befanden Timm und Hielscher und organisierten eine Lesung im Café Tambosi: Kein Stuhl blieb frei, der Abend geriet zum Erfolg. Hier eine Passage aus Gelee royale, ein Tambosi Text von David Höhn (25), Medzinstudent der TU. Sie sehen gar nicht viel anders aus, sagte sie. Als wer? Nun ja, gar nicht viel anders als ich mir das vorgestellt habe. Das kann ich schon seitdem ich klein bin, sagte sie. Einer Stimme ein Gesicht zuordnen. Sie strich ihren Rock glatt und setzte sich, ohne ein Bein über das andere zu schlagen. Mira, sagte sie und legte ihre Hand offen auf den Tisch, eine Zum- Etwas-Hineinlegen-Hand. (Erstaunlich klumpige Finger). Lukas, er wischte seine verschwitzte Hand vorher an seinem Hosenbein ab. Die Bedienung war da, Mira wollte Kaiserschmarrn. Dabei ein Lächeln, sie lächelte mit ihrer Nase, diese Falten: Nasenwurzelfalten. Sie öffnete den Mund, ein Wortfluss, sie erzählte von ihrem Vater, der nebenberuflich Imker war, und eine Allergie hatte, gegen Bienenstiche, und von der Scheißangst, wenn der alte Sturkopf zu seinen Bienenstöcken ging, ob er sich das vorstellen könne. Er nickte und fragte sich nach der Farbe ihrer Augen, (grün) (braun), (der Seetang, der am Pazifik zwischen Treibholz und stinkenden Plastikcontainern liegt), und ob ihr Bauchnabel nur so ein kleines Loch war, im Bauch. Sie redete weiter von Allergien, und von Hausstaubmilben, die das Zwanzigfache ihres Körpergewichts an Kot produzieren, von Demodex folliculorum, der Haarbalgmilbe, die auf unseren Köpfen lebt und sich von Talgdrüsen ernährt, sie wisse auch nicht, wieso sie immer davon reden müsse, eine Milbenphobie vielleicht. (Nasenwurzelfalten). Er lächelte, draußen pfiff der Wind, alles mögliche schien da durch die Luft zu fliegen, zum Fenster konnte er nicht sehen, (ein BH aus schwarzer Spitze, der Träger war ihr von der Schulter gerutscht). Sie redete immer noch, als die Tür aufging und Gestank in s Cafe wehte, Urin und Alkohol. Entschuldigen Sie, sagte der Barmann, das sagte er zu dem alten Mann im Armeeparka, der einen weißen Bart hatte und eine stattliche Anzahl Plastiktüten. Entschuldigen Sie, sagte der Barmann noch einmal. Macht nichts, sagte der Penner, der blau war, mit der Platzwunde an der Stirn. Er müsse ihn bitten zu gehen. Ich habe heute den Odeonsplatz besetzt, krakeelte der Penner, und von der Balustrade kamen neugierige Blicke, Gespräche verstummten. Der Barmann begann, seinen Körper einzusetzen, Stück für Stück wurde der Penner zur Tür gedrängt. Den Odeonsplatz habe ich heute besetzt, brüllte der Penner, und keiner hat Gegenwehr geleistet, besetzt habe ich den, und dann war er weg, weggeschoben, durch den Vorhang, durch die Tür. Sie sagten etwas, beide zugleich, und hielten inne, und begannen dann wieder gleichzeitig zu reden, und hielten inne, und lachten (Nasenwurzelfalten). Sie saßen und schwiegen. Draußen gab es einen Knall, vielleicht einer der angeketteten Sommertische. (Milben, die in ihrem Bauchnabel herumkriechen). (...) Auch im Studienjahr 2002/03 bietet die LMU einen Kurs für kreatives Schreiben an, diesmal geleitet von der Autorin Dagmar Leupold und Jo Lendle, Lektor des DuMont Literatur und Kunst Verlags. Das Seminar gibt über drei Semester hinweg Einblicke in das literarische Schreiben. Eigene Texte können mit erfahrenen Praktikern diskutiert werden. Als Begleitprogramm ist ein Informationstag Mein Verlag und ich, ein Seminar zur Theorie des modernen Erzählens und ein Sprechtraining vorgesehen. Der Kurs steht allen Studierenden der drei Münchener Universitäten (LMU, TUM, Hochschule der Bundeswehr) offen, die nicht älter als 28 Jahre sind. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt. oh Weitere Informationen: Dr. Edda Ziegler Institut für Deutsche Philologie der Universität München, Schellingstr. 3 / RG München Tel.: Fax: manuskriptum@germanistik.uni-muenchen.de 1 Fiktion und Wirklichkeit: David Höhn bei der Lesung im Café Tambosi mit seiner Geschichte über zwei Menschen im Tambosi, die doch nie im Café gewesen sind. Foto: Valentin Riedl MUM 02/2002 STUDIUM 19

22 MUM 02/2002 STUDIUM 20 Foto: Haak & Nakat 7 Informationen für Behinderte finden Studierende der LMU ab sofort im Internet. JEFF KOONS IN AGADIR LMU-STUDENTEN GEBEN GASTSPIEL IN MAROKKO STUDIEREN OHNE HINDERNISSE NEUE LMU-HOMEPAGE FÜR BEHINDERTE Unter der Adresse bietet die LMU ab sofort spezielle Informationen für behinderte Studierende im Internet. Hier finden sich Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, Infos zur Studienbewerbung und -zulassung, sowie zu speziellen Angeboten der LMU für ihre behinderten Studierenden. Es stehen etwa ein Zivildienstleistender, ein Computer für Blinde und Sehbehinderte, ein eigener Ruheraum und reservierte Parkplätze zur Verfügung. Zudem können Tipps zur Beschaffung von Hilfsmitteln und Organisation von Studienbegleitern abgerufen werden. Ein Newsletter bietet interessierten Studierenden aktuelle Infos zum Thema Studieren mit Behinderung. Eine Fülle von Links führt zu weiteren Internetadressen (Studentenwerk, Behindertenverbände u.a.). LMU- Zivi Christopher Vickers zum neuen Angebot: Die Homepage enthält alles was behinderte oder chronisch kranke Studenten benötigen. Wir haben zum Teil die Informationen neu aufbereitet und auch für eingeschränkte Computernutzer zugänglich gemacht. af Ansprechpartner: Christopher Vickers, Zivi der LMU für Behinderte und chronisch Kranke Ludwigstr. 27/I, Zi. 114 Tel.: Mobil: christopher.vickers@ verwaltung.uni-muenchen.de Für 18 Studenten des Institutes für Theaterwissenschaft der LMU war es eine außergewöhnliche Erfahrung: Sie traten beim Internationalen Theaterfestival im März vor marokkanischen Studierenden der Universität Agadir auf. Dabei handelt ihr Stück von vielen Themen, die in einem islamisch geprägten Land Tabu sind: Sex, Alkohol, Drogen, Party-Blabla, Techno-Szene, westliche Kunstszene, Jeff Koons... Wer überhaupt ist Jeff Koons? In dem nach dem amerikanischen Pop-Art-Künstler betitelten jüngsten Theatertext des Münchner Gegenwartsautors Rainald Goetz geht es um Alltag, um Wahrheit, um Streit und Harmonie, um Kunst und Banalitäten, um Liebe, Kummer und Melancholie, um Bilder und Gebärden, um Mann und Frau, um Sehnsüchte und Worte. Die Angaben zu Ort und Zeit sind nur vage, es gibt weder eine klare Handlung noch festgeschriebene Rollen. Die 1 Bilder und Gebärden: LMU-Studenten beim Theaterfestival in Agadir. besondere Qualität des Textes besteht in einer großen Freiheit der Interpretation und szenischen Umsetzung sowie in der eigenwillig geformten, bildhaften, poetischen Sprache, die weniger vom Sinn als vom Klang und Rhythmus lebt. Was geschieht nun, wenn man dieses postdramatische Stück im Rahmen eines internationalen Festivals vor einem 450-köpfigen Publikum spielt, das die deutsche Sprache nicht versteht und andere Vorstellungen und Erwartungen von Theater hat? Die marokkanischen Zuschauer jedenfalls wollten Unterhaltung, Musik, Tanz; es wurde telefoniert, gegessen, getrunken, geschwatzt, man kam und ging. Bei einer Bettszene wurde es jedoch plötzlich ruhig im Zuschauerraum. Das Gefühl packte wohl manchen, in einem langsam anschwellenden surrenden Bienenschwarm zu sitzen. Obwohl kaum etwas zu sehen war keine Obszönitäten und nur wenig nackte Haut -, wurde die Phantasie der Zuschauer über den Rhythmus der Sprache angeregt. Einige reagierten nach der Vorstellung empört, eine verschleierte Studentin dagegen war begeistert. Das für die marokkanische Theatertradition Fremdartige des Stückes und der Inszenierung wurde am letzten Tag des Festivals mit einem Preis für die innovativste Produktion anerkannt. Vier Tage lang waren auf zwei Bühnen insgesamt zwölf Inszenierungen von Gruppen aus Marokko, Tunesien, Spanien, Frankreich und Belgien gezeigt worden. Mit der praktischen, das Improvisationstalent herausfordernden Durchführung dieses Gastspiels, den Vorstellungsbesuchen der anderen Inszenierungen und den anschließenden Diskussionen haben die Teilnehmer vielleicht mehr über das eigenartige Wesen des Theaters erfahren als in manch einem theoretischen Seminar. Dank an das Goethe Institut für die finanzielle Unterstützung und an den Suhrkamp Verlag für die Aufführungsrechte. Katrin Kazubko

23 NEUBERUFEN PROF. DR. STEFAN K. BOHLANDER Medizinische Fakultät Zum Dezember 2001 hat Stefan Bohlander seine Professur für molekulare Hämatologie und Onkologie bei der Medizinischen Fakultät der LMU angetreten. Der gebürtige Rheinland-Pfälzer, Jahrgang 1961, studierte an der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg im Breisgau, wo er 1988 am Institut für Humangenetik promovierte. Danach arbeitete er sieben Jahre zunächst als Postdoc, dann als Research Associate 1 Prof. Dr. Stefan K. Bohlander und schließlich als Research Associate (Instructor) auf dem Gebiet der molekularen Tumorgenetik an der Universität von Chicago bei Prof. Dr. J. D. Rowley, einer Pionierin in der Tumorzytogenetik. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte war die molekulare Charakterisierung von Chromosomentranslokationen und die Klonierung von Genen, die durch diese Chromosomentranslokationen verändert werden. Von 1996 bis Ende 2000 war Bohlander am Humangenetischen Institut der Universität Göttingen tätig. Nach der Facharztanerkennung für Humangenetik im Mai 1998 habilitierte er sich im Juni 1999 für das Fach Humangenetik. Von Herbst 1996 bis Dezember 2000 leitete er die prä- bzw. postnatale, zytogenetische Diagnostik am Göttinger Institut, war in die genetische Beratungstätigkeit eingebunden, von 1999 bis 2000 als Oberarzt. Seit Januar 2001 ist Bohlander in der Medizinischen Klinik III der LMU in der molekularen Leukämieforschung tätig und mit dem Aufbau einer Arbeitsgruppe am Hämatologikum in Großhadern beschäftigt. Wissenschaftlich befasst er sich auch hier besonders mit den Fusionsgenen, die bei Leukämien gefunden werden. Neben der Klonierung neuer Fusionen geht es zunehmend um die Frage, wie diese Fusionsproteine zur Leukämieentstehung führen können; dabei will er verstärkt als Technik den Aufbau von Tiermodellen verfolgen. Die Erkenntnisse über die genetischen Veränderungen werden benutzt, um eine neue Strategie zur Gentherapie bei Leukämien zu entwickeln. Die Forschungsvorhaben sind auch Bestandteil des vom BMBF in München geförderten Krebsnetzwerkes, einem Teil des Deutschen Humanen Genomprojekts. 1 Prof. Dr. Gerhard Buchalla PROF. DR. GERHARD BUCHALLA Fakultät für Physik Gerhard Buchalla hat im März 2002 seine Professur für Theoretische Physik an der LMU angetreten. Er wurde 1965 in Augsburg geboren und studierte Physik an der TUM, wo er 1994 promovierte. Von 1994 bis 1996 war er Research Associate am Fermilab/USA und von 1996 bis 1997 Visiting Theoretical Physicist am Stanford Linear Accelerator Center/USA, und zwar als Otto- Hahn-Stipendiat der Max-Planck- Gesellschaft. Von 1997 bis 1999 war er Fellow und von 1999 bis 2002 Staff Member in der Theorieabteilung am CERN, Genf. Buchallas Schwerpunkte in Lehre und Forschung liegen in der Anwendung der Quantenfeldtheorie auf Probleme der Elementarteilchenphysik. Im Zentrum des Interesses steht dabei die Theorie der starken und elektroschwachen Wechselwirkung. Für ein besseres Verständnis der Grundlagen dieser fundamentalen Naturkräfte erweist sich das Studium der Physik schwerer Quarks sowie seltener und CPverletzender Zerfallsprozesse von K und B Mesonen als besonders fruchtbar. Die durchgeführten theroretischen Arbeiten stehen in engem Zusammenhang mit aktuellen experimentellen Resultaten aus internationalen Beschleunigerlabors. 1 Prof. Dr. Andreas Haufler PROF. DR. ANDREAS HAUFLER Volkswirtschaftliche Fakultät Im April 2002 hat Andreas Haufler bei der Volkswirtschaftlichen Fakultät seine Professur für Wirtschaftspolitik, insbesondere Entwicklung der Wirtschaft Osteuropas angetreten. Prof. Dr. Andreas Haufler, Jahrgang 1961, hat an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Madison, Wisconsin, USA, Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft studiert. Nach einem Aufbaustudium Internationale Wirtschaftsbeziehungen promovierte er 1992 an der Universität Konstanz und ging anschließend für ein Jahr als Gastdozent an die University of Western Ontario in London, Kanada. Auf die Habilitation an der Universität Konstanz im Jahre 1998 folgte die erste Professur an der Universität Göttingen. Dort lehrte Prof. Haufler von 1999 bis 2002 die volkswirtschaftlichen Fachgebiete Finanzwissenschaft und Sozialpolitik, bevor er den Ruf an die Universität München annahm. Die Lehrgebiete von Prof. Haufler liegen in den Bereichen Sozialpolitik, ökonomische Theorie der Politik und in der nationalen und internationalen Steuerpolitik. Zentrale Themen seiner bisherigen Forschungsarbeiten waren die Auswirkungen zunehmender internationaler Marktverflechtung auf die Steuer- und Sozialpolitik, der internationale Steuerwettbewerb und die Entscheidung zwischen nationaler Steuerautonomie und Steuerharmonisierung in der Europäischen Union. An der Ludwig-Maximilians- Universität wird der Schwerpunkt der Lehrveranstaltungen von Prof. Haufler im Bereich der allgemeinen Wirtschaftspolitik liegen. In der Forschung werden neben der Weiterführung laufender Projekte zur internationalen Steuerpolitik künftig auch verstärkt wirtschafts- und sozialpolitische Fragen in einer um die osteuropäischen Länder erweiterten EU hinzukommen. PROF. DR. ROLAND NETZ Fakultät für Physik Roland Netz, Jahrgang 1966, ist seit Februar 2002 als Professor für Theoretische Physik an der LMU tätig. Er studierte Physik an der Technischen Universität Berlin und am Massachusetts Institute of Technology und promovierte 1994 an der Universität zu Köln. Während seiner dreijährigen Postdoktorandenzeit forschte er an der Tel-Aviv-University, an der University of California, Santa Barbara, in Seattle, am CEA Saclay und in Straßburg. Er war von 1997 bis 2002 am Max-Planck- Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung tätig und habilitierte sich 2000 in Potsdam. Im Rahmen seiner Forschung beschäftigt sich Netz mit theoretischen Modellen zur Beschreibung von weichen Materialien, also zum Beispiel Polymeren, Membranen und Kolloiden. Hierbei geht es vor allem um den Einfluss von elektri- 1 Prof. Dr. Roland Netz MUM 02/2002 PERSONEN UND POSITIONEN 21

24 MUM 02/2002 PERSONEN UND POSITIONEN 22 schen Ladungen auf die Struktur und Eigenschaften dieser Stoffe. Eine der wichtigen Fragestellungen ist etwa die Struktur von Komplexen aus steifen Polymeren und entgegengesetzt geladenen Proteinen, wie sie zum Speichern der (beim Menschen immerhin zwei Meter langen) DNS im Zellkern benutzt wird. Netz wird in München auf eine Kombination von quantenchemischen Ab-Initio-Verfahren, Skalierungsmethoden und Computersimulationen setzen, um das dynamische und statische Verhalten von Biomolekülen und anderen makromolekularen Komplexen zu verstehen. Dabei werden im Mittelpunkt die Interpretation von Einzelmolekülexperimenten und ein theoretisches Verständnis der Elektrophorese-Methode stehen. 1 Prof. Dr. Gunnar Duttge PROF. DR. GUNNAR DUTTGE Juristische Fakultät Im November 2001 übernahm Gunnar Duttge die Professur für Strafrecht und Rechtsphilosophie, die er bereits im Sommersemester 2001 als Privatdozent vertreten hatte. Geboren 1966 in Gemünden am Main, absolvierte er sein Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg. Nach einem Studium an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer war er wiederum in Würzburg als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kriminologie und Strafrecht tätig. Nach seiner Promotion 1995 über den Begriff der Zwangsmaßnahme im Strafprozessrecht wechselte Duttge als wissenschaftlicher Assistent an die Ruhr-Universiät Bochum. Dort legte er 1999 seine Habilitationsschrift vor über den Handlungsunwert von Fahrlässigkeitsdelikten und bekam im Januar 2000 die venia legendi für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie verliehen. Nach seiner Ernennung zum Hochschuldozenten lehrte er zunächst in der Nachfolge seiner akademischen Lehrerin, Prof. Dr. E. Schlüchter, an der Ruhr-Universität Bochum, ehe er dem Ruf nach München folgte. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind neben dem materiellen Strafrecht (insbesondere Fahrlässigkeit) und dem Strafverfahrensrecht (insbesondere Reformbestrebungen) auch die Rechtssoziologie und Rechtsphilosophie, vor allem aktuelle Fragen der Bioethik und der Sterbehilfe. Über die Grundrechte veröffentlichte er 1998 ein Lehrbuch, das bereits in mehreren Auflagen erschienen ist. Er ist Herausgeber und Autor diverser Schriften, u.a. der NOMOS-Universitätsschriften und der Gedächtnisschrift für Prof. Dr. Ellen Schlüchter. Überdies kommentiert er den Abschnitt Fahrlässigkeit im neuen Münchner Kommentar zum StGB. Projekte der näheren Zukunft widmen sich der Strafrechtsvergleichung in Europa sowie der multimedialen Anwendung des Strafrechts (Neue Medien). PROF. DR. MICHAEL MEYEN Sozialwissenschaftliche Fakultät Michael Meyen, Jahrgang 1967, hat zum Sommersemester 2002 seine Professur für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft angetreten. Von 1988 bis 1992 studierte er Journalistik in Leipzig, wo er 1995 promovierte. In den Jahren 1991 bis 1997 arbeitete er als Journalist und Nachrichtenredakteur in der Tagespresse, beim Hörfunk und beim Teletext bis 2002 war er Habilitationsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und habilitierte sich Prof. Dr. Michael Meyen Als Lehrbeauftragter war er an den Universitäten Leipzig (1995 bis 2001) und Halle-Wittenberg (2000/2001) tätig. Im Wintersemester 2001/2002 war er als Gastprofessor an der TU Dresden. PREISE & EHRUNGEN LEIBNIZ- UND POTAMKIN- PREIS FÜR PROF. HAASS Dr. Christian Haaß, Professor für Stoffwechselbiochemie an der LMU, ist am 6. März in Berlin der Förderpreis des Gottfried Wilhelm Leibniz- Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2002 verliehen worden. Darüber hinaus erhält der Wissenschaftler den diesjährigen Potamkin-Preis der American Academy of Neurology. Der Leibniz-Preis ist mit einer Fördersumme von drei Millionen Mark verbunden, der renommierte Potamkin Award ist mit Dollar dotiert. Der 1960 geborene Haaß studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Biologie. Nach der Promotion 1989 (summa cum laude) wurde er zunächst Postdoktorand am Zentrum für molekulare Biologie in Heidelberg und an der Harvard Medical School in Boston/ USA, wo er sich schon mit der molekularen Analyse der Ursachen für die Entstehung der Alzheimererkrankung beschäftigte. Dort arbeitete er von 1993 bis 1995 als Assistant Professor für Neurologie. Nach Deutschland zurückgekehrt, erhielt er eine Professur für Molekularbiologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim (Universität Heidelberg). Bevor Professor Haaß 1999 dem Ruf nach München folgte, lehnte er einen Ruf auf eine Stiftungsprofessur an der Mayo Clinic Jacksonville, USA, ab. HANIEL-STIPENDIUM FÜR AMERIKANISTIN DER LMU Acht Haniel-Stipendien sind Anfang März für Aufbaustudien an führenden Hochschulen in Europa und Übersee vergeben worden. Julia Kendlbacher vom Amerikanistik- Institut der LMU ist für eines der großzügig dotierten und begehrten Haniel-Stipendien ausgewählt worden. Kendlbacher, die schon während ihres Studiums reichlich Berufserfahrung gesammelt hat, wird Internationale Umweltpolitik in Monterey, Nordkalifornien, studieren. Durch das Auslandsstudium und ein anschließendes Praktikum wird sie sich für die internationale Arbeitswelt weiter qualifizieren. Das Haniel-Stipendienprogramm besteht seit Bewerben können sich hochqualifizierte Nachwuchskräfte mit besonderer praxisnaher und wirtschaftsorientierter Ausrichtung aus den Fächern Wirtschafts-, Rechts-, Staats- und Sozialwissenschaften sowie dem Wirtschaftsingenieurwesen. Das mehrstufige Auswahlverfahren sowie die Betreuung der Stipendiaten erfolgt in Kooperation mit der Studienstiftung des deutschen Volkes. Weitere Informationen bei der Studienstiftung, Tel.: ; kalmbach@studienstiftung.de und im Internet unter DAAD-JAHRESPREIS FÜR LMU-STUDENTIN Die chinesische Studierende Zhao Yu des auslandsorientierten Masterstudiengangs Psychology of Excellence der LMU hat den DAAD-Jahrespreis 2001 erhalten. Sie ist damit die zweite EXCELLENCE-Studierende, die diesen Preis zuerkannt bekam. Die Ukrainerin Diana Krasikova erhielt bereits den DAAD-Jahrespreis Im Jahr 2000 waren zwei deutsche Teilnehmerinnen Caroline Haff und Anja Kahnt mit dem dib-wissenschaftspreis des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft ausgezeichnet worden (MUM berichtete). CHOICE-AUSZEICHNUNG 2001 FÜR LMU-AUTOR The International Handbook of Giftedness and Talent (2nd ed.), herausgegeben von Prof. K.A. Heller (LMU), F.J. Mönks (KUN), R.J. Sternberg (YALE) und R.F. Subotnik (CUNY/APA), ist von der Zeitschrift CHOICE als Outstanding academic title 2001 ausgezeichnet worden.

25 CHOICE ist ein unabhängiges Rezensionsmagazin für Bibliothekare, das von der American Library Association herausgegeben wird. Darin werden pro Jahr mehr als Titel besprochen. Das Handbuch ist für sein hohes wissenschaftliches Niveau, für seine Präsentation sowie für seine herausragende Beitragsleistung und Bedeutung für dieses Spezialgebiet ausgezeichnet worden. RUDOLF JAHNS FÖRDERPREISE 2002 Gisela Burkamp, M.A. und Dr. Christian Fuhrmeister vom Department Kunstwissenschaften der LMU haben die Rudolf Jahns Förderpreise 2002 erhalten. Gisela Buhrkamp ist für ihre im April 2001 erschienene Publikation Rudolf Jahns ausgezeichnet worden. Die 1941 in Berlin geborene Kunsthistorikerin beschäftigt sich seit dem Jahr 1980 mit dem Werk des Künstlers und hat noch zu Lebzeiten Jahns eine Ausstellung seiner Japan-Aqua-Zeichnungen erstellt. Dr. Christian Fuhrmeister erhielt den Preis für seine Studie über die Gemälde von Rudolf Jahns, die nach 1945 entstanden sind. Fuhrmeister, 1963 in Flensburg geboren, promovierte an der Universität Hamburg und ist seit Januar 2002 Geschäftsführer des Departments Kunstwissenschaften der LMU. Der Rudolf Jahns Preis mit einer Gesamtpreissumme von Euro dotiert wird alle zwei Jahre vor allem an jüngere Kunsthistoriker sowie Publizisten und Kunstvermittler vergeben, die sich mit dem künstlerischen Werk von Rudolf Jahns und seiner Zeit befassen. EHRENDOKTORWÜRDE FÜR PROFESSOR HELLBRÜGGE Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Theodor Hellbrügge, em. O., Professor für Sozialpädiatrie der LMU und Leiter des Kinderzentrums München, hat von der Universität Breslau die Ehrendoktorwürde erhalten. Die Medizinische Universität Breslau ehrt Theodor Hellbrügge für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen und die ständige Hilfe für die polnische Pädiatrie und Pädagogik. Damit erhöht sich die Zahl seiner Ehrendoktortitel auf 13. Prof. Hellbrügge begann seine Laufbahn als Kinderarzt der Uniklinik München und gründete hier den ersten deutschen Lehrstuhl für Sozialpädiatrie; zu seinen Errungenschaften zählt beispielsweise die Einführung der heute üblichen Kinder-Vorsorge-Untersuchungen in Deutschland. Mit dem Kinderzentrum München schuf er die erste sozialpädiatrische Einrichtung für Entwicklungs-Rehabilitation, Früherkennung und -therapie und soziale Integration. Mittlerweile gibt es 200 solcher Kinderzentren im Inund Ausland. Zur Gründung von weiteren Zentren hat Prof. Hellbrügge 1999 die Internationale Aktion Sonnenschein e.v. gegründet. Gerade in Ländern, in denen Behinderte ausgestoßen oder vernachlässigt von der Gesellschaft leben müssen, sind die Kinderzentren einzigartige Hilfsprojekte. EHRENDOKTORWÜRDE FÜR PROF. NIKOLAOU Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Theodor Nikolaou, Leiter der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie, hat von der Universität Babes-Bolyai in Cluj-Napoca (Klausenburg, Rumänien) die Ehrendoktorwürde erhalten. Mit der Auszeichnung wird seine didaktische und wissenschaftliche Tätigkeit gewürdigt sowie sein Engagement für die Beziehungen zwischen der rumänischen und deutschen Orthodoxie, die er im Rahmen des Studentenund Professorenaustausches gefördert hat. Der 1942 in Anawra (Griechenland) geborene Nikolaou hat an der Theologischen Hochschule des ökumenischen Patriarchats in Chalki/Konstantinopel und an den Universitäten Thessaloniki und Bonn Theologie, Philosophie und Klassische Philologie studiert. Er promovierte in Bonn und Thessaloniki und habilitierte sich 1975 in Bern. Seit 1984 ist er Inhaber des damals neu eingerichteten Lehrstuhls für Orthodoxe Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU. FRIEDRICH WILHELM BESSEL-FORSCHUNGSPREIS Der Australier Prof. Dr. Martin G. Banwell ist mit dem neuen Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis ausgezeichnet worden; Banwells wissenschaftlicher Gastgeber ist Prof. Dr. Wolfgang Steglich vom Institut für Organische Chemie der LMU. Der vom Bundesforschungsministerium gestiftete und von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehene Friedrich Wilhelm Bessel- Forschungspreis ehrt hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland. Diese können mit dem Preisgeld von bis zu Euro einen längeren Forschungsaufenthalt an einer deutschen Forschungseinrichtung ihrer Wahl finanzieren. LMU-STUDENTEN BEI UNO IN NEW YORK ERFOLGREICH Beim National Model United Nations (NMUN), der weltweit größten und wichtigsten Simulationsveranstaltung der Vereinten Nationen, haben die Delegationen der LMU in diesem Jahr besonders gut abgeschnitten. Die LMU erhielt die Höchstzahl von vier Awards, darunter eine Outstanding Delegation ein Award der höchsten Kategorie. Damit war die LMU die beste ausländische Universität überhaupt beim diesjährigen NMUN. Bei dem Projekt simulieren über 2500 Studenten aus aller Welt die Arbeit der UN in rund zwei Dutzend Gremien, vom Sicherheitsrat bis hin zur Generalversammlung und vielen Unterkommissionen. Seit 15 Jahren nimmt daran auch regelmäßig eine Delegation der LMU teil, in den vergangenen Jahren immer mit Erfolg. Die LMU war mit insgesamt 22 Studenten in New York vertreten. Sie spielten in diesem Jahr zwei Rollen: Ägypten (mit 17 Studenten) und die Nichtregierungs-Organisation International Union of Local Authorities (IULA). Bei der Awardvergabe wurden diese Delegationen getrennt gewertet: Beide erhielten einen Award für die Qualität ihrer Position Papers (der Stellungnahmen des jeweiligen Landes zu den im jeweiligen Komitee behandelten Themen), die Ägypter darüber hinaus eine Distinguished Delegation (zweite von drei Kategorien) und die IULA zum ersten Mal in der Geschichte der LMU die Outstanding Delegation. Die NMUN-Projektgruppe München ist eine studentische Initiative am Geschwister-Scholl-Institut, das Projekt ist an die Lehreinheit Prof. Dr. Peter J. Opitz angegliedert. Geleitet wurde die Lehrveranstaltung durch zwei Lehrbeauftragte, Gregor Kolk M.A. und Reinhard Wesel M.A., sowie ein 5-köpfiges Orga-Team : Das sind Teilnehmer vom Vorjahr, die als Tutoren die Teilnehmer auf die Simulationen vorbereiten, die alles Organisatorische, nicht zuletzt die Finanzen, übernehmen und die die Lehrveranstaltung mit den Lehrbeauftragten gemeinsam durchführen. UNIVERSITY OF PRETORIA EHRT LMU-THEOLOGEN Die University of Pretoria hat die Professoren Friedrich Wilhelm Graf, Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik, sowie Eckart Otto, Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie, beide an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU, zu Research Fellows ernannt. Diese Ehrung erfolgte im Rahmen des Partnerschaftsabkommens der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU mit der Theologischen Fakultät der University of Pretoria. Professor Graf und Professor Otto werden Doktoranden an der südafrikanischen Universität mitbetreuen und beteiligen sich an der Konzeption gemeinsamer Forschungsprojekte: Im Mittelpunkt steht dabei die Untersuchung des Wandels des südafrikanischen religiösen Marktes unter der Perspektive der neueren, jetzt ökonomisch orientierten Religionskulturforschung. Friedrich Wilhelm Graf, Jahrgang 1948, wurde 1999 an die LMU berufen. Seine Forschungsinteressen gelten dem Zusammenhang zwischen kapitalistischer Globalisierung und religiösen Mentalitäten, den Grundlagenfragen der Bio- und Wirtschaftsethik sowie der Religions- und Theologiegeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Eckart Otto, Jahrgang 1944, kam 1996 nach München. Seine Forschungen gelten der Altorientalischen und Biblischen Rechtsgeschichte im Rahmen einer antiken Literatur- und Religionsgeschichte sowie deren Bedeutung für heutige Ethikdiskurse im Horizont einer universalen Theorie der Moderne. MUM 02/2002 PERSONEN UND POSITIONEN 23

26 MUM 02/2002 PERSONEN UND POSITIONEN 24 Foto: Bundesverfassungsgericht ZUR PERSON Professor Dr. Hans-Jürgen Papier, Jahrgang 1943, hat seit 1992 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Deutsches und Bayerisches Staatsund Verwaltungsrecht an der LMU inne. Der gebürtige Berliner studierte in seiner Heimatstadt und habilitierte sich 1973 an der FU. Von 1974 bis 1991 war Papier Professor an der Universität Bielefeld, wo er sich unter anderem auf Umweltrecht spezialisierte. Als Vorsitzender der Unabhängigen Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR schloss er mit der PDS einen Vergleich über deren weit gehenden Verzicht auf das SED-Vermögen wurde Papier als Vorsitzender des Ersten Senats Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts. Im April 2002 ernannte ihn Bundespräsident Johannes Rau zum Präsidenten des höchsten deutschen Gerichts. Hans-Jürgen Papier ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. ZWEI MÜNCHNER IN KARLSRUHE LMU-PROFESSOREN PAPIER UND DI FABIO WACHEN ALS VERFASSUNGS- RICHTER ÜBER DAS GRUNDGESETZ Der jüngste Eklat im Bundesrat hat es wieder einmal gezeigt: Wenn Politiker sich über Grundsatzfragen streiten, bleibt nur das Bundesverfassungsgericht als letzte Rettung. Die höchste Gerichtsinstanz in Deutschland genießt nicht von ungefähr großes Ansehen, schließlich ist sie prominent besetzt. Zwei Verfassungsrichter kommen von der LMU: Professor Hans-Jürgen Papier ist als Nachfolger von Jutta Limbach seit dem 10. April Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Seinen Lehrstuhl wird der 58-jährige Jurist weiter führen. Professor Udo Di Fabio gehört seit Dezember 1999 dem Zweiten Senat des Gerichts an. Gleichzeitig lehrt der 48-jährige Lehrstuhlinhaber Öffentliches Recht und Verfassungsgeschichte an der LMU. MUM sprach mit den beiden Verfassungsrichtern über Richteramt und Uni-Alltag. MUM: Herr Prof. Papier, welche Auswirkungen hat Ihre Berufung zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts auf Ihre Arbeit an der LMU? Papier: Sicherlich wird die zeitliche Anspannung durch das neue Amt noch zunehmen. Aber es ist ja nicht so, dass nun alles völlig neu wäre. Ich war als Vorsitzender des Ersten Senats bereits vier Jahre Vizepräsident dieses Gerichts. Aber einige, insbesondere repräsentative Verpflichtungen werden hinzukommen. MUM: In welchem Umfang werden Sie in diesem Sommersemester Lehrveranstaltungen an der Universität München halten? Papier: Ich werde, wie bisher auch, eine zweistündige Vorlesung über Verwaltungsrecht halten und zudem ein Blockseminar mit dem Titel Streitbare Demokratie in Deutschland anbieten. Da wird es auch um Parteiverbotsverfahren und Demonstrationsverbote gehen. MUM: Ergeben sich durch Ihre neue Position in Karlsruhe inhaltliche Probleme für Ihre Lehrveranstaltungen etwa wenn es um persönliche Bewertungen geht? Papier: Als Verfassungsrichter darf ich in meinen Lehrveranstaltungen nicht aus laufenden Verfahren berichten. Allerdings ist es möglich, aus der Praxis des Verfassungsgerichts abstrakte Rechtsprobleme zu thematisieren, zum Beispiel im Zusammenhang mit den Demonstrationsverboten. Ich muss mich aber persönlich zurückhalten und darf nicht zu vertraulichen Vorgängen Stellung beziehen. MUM: Sie gelten als eher konservativer Vertreter Ihrer Zunft und sind Mitglied der CSU. Inwieweit beeinflusst das Ihre Neutralität als Richter? Papier: Eine Parteimitgliedschaft darf sich nicht auf die richterliche Tätigkeit auswirken. Aber das Bundesverfassungsgericht hat ohnehin zu einem ganz überwiegenden Teil nicht mit parteipolitischen Streitigkeiten zu tun. Beurteilungsmaßstab des Gerichts ist allein das Verfassungsrecht. Und dieses sollte nicht mit der parteipolitischen Brille ausgelegt werden. Wichtiger als die politische Ausrichtung eines Richters ist sein Sachverstand sowie seine Lebenserfahrung und sein Gerechtigkeitsgefühl. MUM: Im Gegensatz zu Jutta Limbach haben Sie keine politische Vergangenheit und waren daher vor Ihrer Wahl zum Präsidenten der breiten Öffentlichkeit auch nicht so bekannt. Wie wollen Sie mit Ihren neuen Repräsentationspflichten umgehen? Papier: Als Vorsitzender des Ersten Senats war ich bisher auch schon in gewissem Umfang mit Repräsentationspflichten betraut, denn das Verfassungsgericht ist ein Zwillingsgericht. Das bedeutet: Jeder der beiden Senate ist das Bundesverfassungsgericht. Allerdings werden durch das neue Amt wohl doch wesentlich mehr Verpflichtungen, vor allem im Ausland, auf mich zukommen. MUM: Was sagt Ihre Frau zu Ihren neuen Aufgaben? Papier: Wenn es protokollarisch notwendig ist, wird sie mich sicherlich auf Reisen begleiten. Ansonsten wird sich an unserem persönlichem Leben zwischen Karlsruhe und Tutzing, unserem Hauptwohnsitz, nichts Wesentliches ändern. Fotos: LMU

27 Foto: Bundesverfassungsgericht MUM: Herr Prof. Di Fabio, wie bringen Sie die Verpflichtungen in Karlsruhe und an der LMU unter einen Hut? Di Fabio: Manchmal ist die Doppelbelastung nur schwer erträglich, zumal ich kleine Kinder habe meine Tochter ist drei Monate und meine Söhne fünf und bald sieben Jahre alt. Und die Familie hat für mich nun einmal den höchsten Stellenwert. Gleichzeitig gehe ich leidenschaftlich gern in den Hörsaal, weil ich den Kontakt zu den Studenten nicht verlieren will. Zudem bin ich etwa drei bis vier Tage pro Woche in Karlsruhe. MUM: Welche Lehrveranstaltungen werden Sie in diesem Sommersemester an der Universität München halten? Di Fabio: Ich gebe einen vierstündigen Grundkurs für Erst- und Zweitsemester, der im Wintersemester angefangen hat und nun im Sommersemester fortgesetzt wird. Darin geht es um Öffentliches Recht und Verfassungsrecht. MUM: Im Zweiten Senat sind Sie für Organstreitigkeiten zuständig. Sollte die Union wegen des Streits um das Abstimmungsverfahren im Bundesrat zum Zuwanderungsgesetz das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anrufen, könnte der Fall auf Ihrem Schreibtisch landen. Wie schätzen Sie die ganze Sache ein? Di Fabio: Zum konkreten Fall kann ich mich nicht äußern, aber er ist sicherlich nicht alltäglich. Es geht um eine verfassungsrechtliche Streitfrage, die womöglich das Bundesverfassungsgericht beschäftigen wird. Über die Aufgeregtheiten der Auseinandersetzung hinweg wünscht man sich gelegentlich eine stärkere öffentliche Debatte über politische Inhalte. MUM: Warum genießt das Bundesverfassungsgericht in der Öffentlichkeit ein so hohes Ansehen? Di Fabio: Das hängt sicherlich mit der richterlichen Unabhängigkeit zusammen. Das Verfassungsgericht legt die manchmal recht allgemeinen Normen des Grundgesetzes aus und bemüht sich um Augenmaß bei den Folgen seiner Entscheidungen. Karlsruhe steht dabei unter starker öffentlicher Beobachtung. Die Erwartungshaltung und das Vertrauen der Bürger in eine gute Rechtsprechung bedeuten eine große Verantwortung für jeden Richter. MUM: Sie haben für einen Verfassungsrichter eine eher ungewöhnliche Karriere hinter sich. Sie haben nach der Realschule zunächst zehn Jahre als Kommunalbeamter in Dinslaken gearbeitet und erst im Abendgymnasium das Abitur gemacht. Wie kam es dazu? Di Fabio: Die Berufstätigkeit nach der Realschule war als Erfahrung sehr wichtig, es entstand bei mir jedoch schnell der Wunsch, eine Universität zu besuchen. Im Abendgymnasium Abitur zu machen, war in der Sache nicht schwieriger, aber abends vielleicht ein wenig mühsamer. Interviews: Ortrun Huber ZUR PERSON Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio, 1954 in Duisburg geboren, hat seit 1997 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verfassungsgeschichte an der LMU inne. Während einer zehnjährigen Karriere als Verwaltungsbeamter im Mittleren Dienst der Stadt Dinslaken erwarb er am Abendgymnasium das Abitur und begann ein Jurastudium, das er 1985 abschloss. Nach einer kurzen Zeit als Richter am Amtsgericht Duisburg promovierte Di Fabio an der Universität Bonn, wo er bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht tätig war. Nach einer zweiten Promotion im Fach Soziologie 1990 folgte 1993 die Habilitation. Im gleichen Jahre wechselte er als Professor an die Universität Münster, wenige Monate später nahm er einen Ruf an die Universität Trier an. Seit Ende 1999 ist der Jurist Richter des Bundesverfassungsgerichts. Udo Di Fabio ist verheiratet und Vater von drei Kindern. MUM 02/2002 PERSONEN UND POSITIONEN 25

28 LERNORT LABOR PERSPEKTIVEN EINER NEUEN LEHR- UND LERNKULTUR Foto: privat MUM 02/2002 ESSAY 26 Unter dem Stichwort Lernort Labor sind in Deutschland in den vergangenen Jahren eine Reihe von Initiativen entstanden, die sich an der Nahtstelle zwischen Schule und Hochschule mit der Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses befassen. Die relativ verzweigten Ansätze dieser Initiativen sind nun zum ersten Mal in einer Studie gemeinsam von der Kultusministerkonferenz und der Hochschulrektorenkonferenz herausgegeben, dokumentiert und analysiert worden. Der Psychologe Michael Ley, Autor der Studie Übergang Schule - Hochschule, äußert sich hier zu bildungspolitischen Perspektiven, die mit dieser Art des außerschulischen Lernens verbunden sind. wuchskräfte ausgehen, Assistenten, die nur noch für den eigenen Bedarf vor sich hinforschen. Es ist allerdings nicht nur der drohende Nachwuchsmangel, der die Bildungspolitiker beunruhigt. Fast ebenso bedenklich erscheinen die Ergebnisse der jüngsten Schulleistungsuntersuchungen, die deutschen Schülerinnen und Schülern gerade in Mathematik und Naturwissenschaft ein schlechtes Zeugnis ausstellen: Insbesondere beim Lösen komplexer Aufgaben, die ein konzeptionelles Verständnis naturwissenschaftlicher Sachverhalte oder die flexible Anwendung erworbener Wissensbestände erfordern, zeigen sich deutliche Schwächen. Das alles sind Anzeichen einer sehr weitreichenden Krise unseres Bildungssystems, die sich nicht ohne weiteres wegdiskutieren lassen: Nicht nur weil die Industriegesellschaft auf qualifizierten ESSAY Nachwuchs in den Naturwissenschaften angewiesen ist, sondern vor allem auch deshalb, weil eine ganze Generation von wichtigen Kenntnissen und Fertigkeiten in einem Kernbereich unserer Kultur ausgeschlossen zu werden droht. Innerhalb der Bildungsforschung gilt heute als erwiesene Tatsache, dass sich die Probleme, vor denen das deutsche Bildungssystem steht, nicht mehr nur mit den traditionellen Mitteln der Schule lösen lassen. Ähnlich wie in anderen Bereichen der Kultur sind vielmehr auch an dieser Stelle innovative und zukunftsweisende Konzepte gefragt. Isolierte Maßnahmen und Teilveränderungen sind Flickwerk und führen letztlich nur zu einer Verschärfung der Probleme. Dipl.-Psych. Michael Ley Autor der Studie Übergang Schule Hochschule, Universität Bonn AUFFORDERUNG ZUM AUSPROBIEREN Im Bereich der Naturwissenschaften verbinden sich Ansätze zu einer strukturellen Erneuerung daher vor allem mit einer Reihe von Initiativen, die bisher noch außerhalb der etablierten Bildungseinrichtungen operieren. Im Übergang zwischen Schule, Hochschule und außeruniversitären Forschungseinrichtungen angesiedelt, bieten sie Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich ergänzend zum Schulunterricht mit authentischen Zusammenhängen der Naturwissenschaften zu befassen: beispielsweise im Rahmen von Aktionswochen oder -tagen an den Hochschulen, Physik, Chemie und Mathematik: Um die Naturwissenschaften machen Schüler und Studenten heute einen großen Bogen. Zu trocken, zu spröde und zu wenig lebensnah erscheinen vielen jungen Leuten diese Fächer in der Schule, und deshalb sinken nicht nur die Einschreibequoten an den Hochschulen, sondern es nimmt auch die Zahl derjenigen ab, die eine Berufsausbildung im Bereich von Naturwissenschaft und Technik anstreben. Viele Bildungsplaner sehen angesichts solcher Entwicklungen bereits komplette Berufszweige wegbrechen. Forschung und Leere titelte jüngst der SPIEGEL und beschreibt eine Horrorvision, die an vielen Stellen längst Wirklichkeit geworden ist: Physikprofessoren, die vor leeren Bänken über Quantenmechanik dozieren, Forschungsinstitute, denen qualifizierte Nachbei Besuchen von Forschungslaboren oder -einrichtungen, aber auch im Zusammenhang mit langfristig angelegten Arbeitsgemeinschaften und Praktika. Im Unterschied zu traditionellen Lernformen liegt der Schwerpunkt der Initiativen dabei nicht in erster Linie auf der Vermittlung bestimmter Inhalte. Im Zentrum der einzelnen Projekte stehen vielmehr Formen des wissenschaftlichen Fragens und Denkens, die sich an alltagsnahen und anschaulichen Gesichtspunkten orientieren, verstärkt Möglichkeiten des Ausprobierens und Selber-Machens einräumen und nicht zuletzt von einem besonderen Interesse an den ästhetischen Seiten der wissenschaftlichen Systembildung geleitet werden. Was damit gemeint sein könnte, lässt sich vor allem am Beispiel der Schüler-Experimentiertage verdeutlichen. Hier bieten bestimmte Forschungseinrichtungen kompletten Schulklassen oder einzelnen Schülergruppen die Möglichkeit, authentische Fragestellungen aus dem Forschungsalltag der Physik, Chemie oder Biologie in speziell zubereiteten Experimenten zu bearbeiten. Anders als dies häufig in der Schule der Fall ist, muss dabei jedoch nicht ein bestimmtes Experimentalschema eingehalten oder reproduziert werden, sondern es wird ausdrücklich Platz zum Hin- und Herwenden oder zum Befummeln der einzelnen Fragestellungen eingeräumt: An die Stelle der Einbahnstraßen-Physik, die lediglich den Vorgaben des Lehrbuchs folgt, tritt die Erfahrung von Zusammenhängen, in denen sich unser vertrauter Alltag neu ordnen und sortieren lässt. An Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Bundes-

29 republik existieren nach vorsichtigen Schätzungen inzwischen mehrere tausend Initiativen, die sich mit der Nachwuchswerbung im Bereich des außerschulischen Lernens befassen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer inhaltlichen Zielsetzungen, ihrer didaktischen Konzeption und ihrer organisatorischen Struktur teilweise erheblich voneinander. Gemeinsam ist ihnen jedoch der Versuch, für Zusammenhänge des naturwissenschaftlichen Denkens zu werben, die über der einseitigen Betonung scheinbar feststehender Inhalte oder Erkenntnisse häufig vergessen werden: Die Initiativen machen darauf aufmerksam, dass auch die Naturwissenschaften an menschliche Motivationen gebunden sind, die nicht einfach zugunsten objektiver Fakten übersehen werden können. Die einzelnen Projekte unterstützen damit Zusammenhänge, die früher einmal unter dem Stichwort Bildung zusammengefasst wurden. Heute klingt dieser Begriff ziemlich verstaubt, und statt auf Bildung setzen wir lieber auf Wissensmanagement, Informationsübertragung und globale Vernetzung der Hochschulabschlüsse. FÜR EINE MENSCHLICHERE BILDUNGSPOLITIK Nicht nur im Bereich der Schul- und Hochschulpolitik lässt sich jedoch beobachten, dass die Menschen heute immer größere Schwierigkeiten haben, der immer weiter ausgreifenden Digitalisierung unseres Alltags Folge zu leisten: Wir können heute zwar eine SMS an den entferntesten Punkt der Erde schicken, aber wir haben verlernt, ein banales Gespräch zu führen. Aus psychologischer Sicht hat der Nachwuchsmangel in den Naturwissenschaften daher auch da- mit zu tun, dass Jugendliche und junge Erwachsene der Beliebigkeit und Haltlosigkeit unserer Technik- Kultur zu entkommen suchen. Hinter den sinkenden Studienzahlen steht keineswegs, wie häufig vermutet wird, eine pauschale Technikfeindlichkeit, sondern die Sehnsucht nach Lebensformen, in denen die menschlich allzumenschlichen Seiten der Wirklichkeit nicht verleugnet werden: die persönlichen Eigenheiten und Marotten unserer Lehrer und Kameraden, die Umwege, die wir zum Verstehen komplizierter Sachverhalte brauchen, die Möglichkeit, die verschiedenen Seiten der Wirklichkeit mit allen Sinnen zu tasten und zu schmecken. Es erscheint unter diesem Gesichtspunkt wenig hilfreich, die Krise des deutschen Bildungssystems mit noch mehr Multimedia und noch mehr Internet beheben zu wollen. Erst wenn man die Schule wieder zu Lernorten macht, die mit der Wirklichkeit unseres Alltags Schritt halten, kommt man ein Stückchen weiter. Die Initiativen zum Lernort Labor machen uns heute den Anfang einer neuen Lehr- und Lernkultur vor. Bildungsplaner und -politiker wären gut beraten, diesen Anfang nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Michael Ley ist Diplompsychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Er leitet am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Bonn ein Modellprojekt zur Reform der universitären Lehrerbildung. Seine Studie Übergang Schule- Hochschule ist unter veröffentlicht und kann im Sekretariat der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) angefordert werden. ESSAY 27 Foto: Haak & Nakat MUM 02/2002

30 MUM 02/2002 LMU OFFICE 28 Arbeitszeit ist Lebenszeit. Rund acht Stunden, oft auch mehr, verbringen wir Tag für Tag auf dem Posten. Sind diese Stunden gute Zeiten oder schlechte Zeiten? Die Staatsregierung will es genau wissen und lässt deshalb im kommenden Juni eine bayernweite Mitarbeiterbefragung im öffentlichen Dienst durchführen. An der LMU haben nun die Bediensteten in den Instituten und in der Verwaltung das Wort. Das Klinikum hat die Mitarbeiterbefragung bereits abgeschlossen. Nach dem erfolgreichen Testlauf einer Behördenumfrage, zu dem sich die LMU 1997 bereit erklärt hatte, wird es jetzt offiziell: Ein rund 80 Punkte umfassender Fragebogen will organisatorische Stärken und Schwächen an den Tag bringen, aber auch auf die individuellen Sorgen, Nöte und Wünsche der Bediensteten eingehen. Aussagen wie Mein Vorgesetzter mischt sich in Details meiner Aufgaben ein oder Die Übernahme von verantwortungsvollen Aufgaben wird anerkannt können per Kreuzchen die Wertungen voll, eher, teils/teils, eher nicht oder überhaupt nicht zugeordnet werden. Gekreuzelt wird freiwillig und die Teilnahme, das KREUZELN FÜR DEN JOB MITARBEITERBEFRAGUNG AN DER LMU betont Personalratsmitglied Karl Ischinger, bleibt geheim: Es gibt bei der Befragung keine Anonymitätslücke. Es werde weder kontrolliert, an wen welcher Fragebogen ausgegeben, noch nachgeprüft, ob ein Fragebogen zurückgegeben worden sei. Eine Identifikation der Mitarbeiter sei damit nicht möglich. ANONYMITÄT GEWAHRT Dennoch ist das Misstrauen unter den Kollegen groß. Viele fürchten, dass ihr Fragebogen anhand der Beleg-Nummer identifiziert werden könnte, die in der Kopfzeile angeführt ist. Andrea Helbig von der Personalabteilung der LMU beruhigt: Die Belegnummer wird im bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung in Schweinfurt vergeben, um die Fragebögen den einzelnen Organisationseinheiten zuordnen zu können. Weder dem Landesamt noch den Behörden sei es jedoch möglich, Verbindungen zu einzelnen Mitarbeitern zu ziehen. Eine Zuordnung der Papiere zu Bediensteten in kleinen Organisationseinheiten werde zudem durch eine spezielle Regelung verhindert. Dazu Andrea Helbig: Abteilungen, die nur wenige Mitarbeiter haben, werden mit anderen Abteilungen zu Organisationseinheiten zusammengelegt. Auch wenn dies in manchen Fällen zu Lasten aussagekräftiger Ergebnisse führen kann, wird so die Anonymität der Teilnehmer auf jeden Fall gewährleistet. Der Anonymitätsgrundsatz gilt auch für den Rücklauf der Fragebögen. Die Mitarbeiter senden ihre Antworten in einem verschlossenen Kuvert via Hauspost an den Personalrat oder geben sie persönlich dort ab. Der Personalrat bewahrt die verschlossenen Umschläge mit den Fragebögen bis zum letzten Abgabetermin auf und leitet sie dann an das Landesamt für Statistik zur Auswertung weiter. Nach Abschluss der Aktion werden alle Daten vom Landesamt gelöscht und die Fragebögen vernichtet. CHANCE ZUR KRITIK Konzipiert und formuliert wurde die bayernweite Befragung von Professor Lutz von Rosenstiel vom Institut für Psychologie der LMU, in Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz und den Hauptpersonalräten. Professor von Rosenstiel sieht in der Befragung eine besondere Chance, schließlich ist es im Arbeitsalltag nicht immer ratsam, offen Kritik zu üben. Durch die Fragebögen hätten die Mitarbeiter nun die Möglichkeit, ihren Wünsche und Probleme publik zu machen. Diese Gelegenheit, appelliert der Wissenschaftler, sollten die Bediensteten nicht ungenutzt verstreichen lassen. Damit den niedergeschriebenen Antworten auch Taten folgen, legt der Psychologe auch diesmal besonderen Wert auf die Auswertung und Umsetzung der Befragungsergebnisse. Die Rückmeldung soll möglichst schnell nach der Auswertung an die jeweiligen Einheiten gehen. In Gesprächsrunden können dann die erhobenen Probleme besprochen und Lösungen gesucht werden. Da solche Sitzungen nicht unbedingt konfliktfrei abliefen, so Professor von Rosenstiel, seien Diskussionsleiter von großer Bedeutung. Ob und inwieweit die Mitarbeiterbefragung dann auch Konsequenzen im täglichen Arbeitsleben haben wird, zeigt sich spätestens in drei bis vier Jahren. Dann will die Staatsregierung ihre Bediensteten wieder kreuzeln lassen. oh

31 DIE ZEIT LÄUFT FÜR NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER LMU BEMÜHT SICH UM VERLÄNGERUNG BEFRISTETER BESCHÄFTIGUNGSVERHÄLTNISSE LMU- BROSCHÜREN IM NEUEN LAYOUT Foto: Daniel Hintersteiner Wenn von Massenentlassungen die Rede ist, kochen die Emotionen verständlicherweise hoch. So auch unter den Wissenschaftlern, die in den vergangenen Monaten peu à peu die Änderungen des Hochschulrahmengesetzes (HRG) verdauen mussten. Vor allem wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fürchten schlicht um ihre berufliche Existenz angesichts der neuen Regelungen für befristete Beschäftigungsverhältnisse. Für die Ludwig-Maximilians-Universität München zumindest kann Rektor Andreas Heldrich die Gemüter beruhigen: Auch unter dem neuen Recht hatten wir noch keinen Fall, in dem wir die Vertragsverlängerung ablehnen mussten, erklärte der Jurist kürzlich in einem Internet-Chat aus aktuellem Anlass ( Seit der Gesetzesnovelle landeten bisher mehr als 100 Anträge wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Tisch der Personalabteilung. Worum geht es in der Sache? Mit dem neu gefassten HRG hat die Bundesregierung drei einschneidende Neuerungen eingeführt: Die Juniorprofessur, die Assistentenund Oberassistentenstellen ersetzen soll, ferner die Abschaffung der Habilitation als Berufungsvoraussetzung sowie eine Beschäftigungsfrist von maximal zwölf Jahren für die gesamte Qualifikationsphase junger Wissenschaftler. Da die beiden erstgenannten Regelungen noch in Landesrecht umgesetzt werden müssen, konzentrierte sich der Protest zunächst auf die befristeten Beschäftigungsverhältnisse. Denn das Gesetz ist am 23. Februar 2002 bereits in Kraft getreten. ÖFFENTLICHE EMPÖRUNG Die neue Faustregel für Zeitverträge wissenschaftlicher Mitarbeiter lautet: Sechs Jahre vor der Promotion, sechs Jahre nach der Promotion (Verschiebungen möglich) das ist für Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn der ideale Karriereweg zu einer unbefristeten Einstellung, etwa für eine Professur auf Lebenszeit. Diese Vorgabe sorgte prompt für öffentliche Empörung. Hauptargument der Gegner: Wer es nach zwölf Jahren in der Wissenschaft nicht geschafft habe, der werde einfach an die Luft gesetzt. Das sei nicht nur eine persönliche Katastrophe für die Betroffenen, sondern auch ein Rückschlag für viele laufende Forschungsprojekte. Der Ärger über das neue, eingeschränkte Vertragsrecht blieb schließlich in Berlin nicht ohne Folgen. Doch auch die nun vorgesehene Nachbesserung des HRG mit neuen Übergangsfristen zugunsten der Nachwuchsforscher geht vielen, insbesondere Bayerns Wissenschaftsminister Hans Zehetmair, nicht weit genug. An der doppelten Sechs-Jahres- Regel stoßen sich vor allem diejenigen Wissenschaftler, die die Frist überschritten haben oder überschreiten werden. Für die LMU signalisiert Personalchef Friedrich Pott Entwarnung: Richtig ist, dass nach Ablauf der Sechs-Jahres-Frist ein befristeter Vertrag nicht mehr auf das HRG gestützt werden kann. Doch wir können dann weiterhin die allgemeinen Befristungsgrundsätze anwenden, insbesondere das Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge, sagt der Leitende Regierungsdirektor. Damit ist seiner Meinung nach in den meisten Fällen eine Fortbeschäftigung nach Ablauf der Höchstfristen des HRG möglich, insbesondere bei Drittmittelprojekten. Darüber hat der Personalchef alle wissenschaftlichen Einrichtungen und auch die Kliniken der LMU schriftlich informiert. Allerdings ist die Beschäftigung nach allgemeinem Arbeitsrecht an bestimmte Bedingungen geknüpft. Damit geht die Universität das Risiko von einklagbaren so genannten Kettenverträgen ein. Der Personalchef sieht dies gelassen: Wir arbeiten zugunsten der Wissenschaft gern mit diesem Risiko, prüfen dieses aber in jedem Einzelfall genau. gl 7 Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der LMU sollen auch in Zukunft in Ruhe forschen können. Pünktlich zum Start ins Sommersemester präsentieren sich die LMU-Infobroschüren Veranstaltungskalender, Konzerte in der Aula und Studium generale in neuem Layout. Die drei Uni-Prospekte sind nun als einheitliche Reihe mit weiß-grünen Titelbildern auf das Corporate Design der Ludwig-Maximilians-Universität abgestimmt. Die Broschüren, die monatlich ( Veranstaltungskalender ) beziehungsweise zum Semesterbeginn ( Konzerte in der Aula und Studium generale ) erscheinen, informieren über alle öffentlichen Veranstaltungen an der LMU. Die Hefte liegen kostenlos in den Gebäuden der Universität sowie in der Stadtinformation im Münchner Rathaus am Marienplatz aus. oh 1 Hingucker: Die Infobroschüren der LMU erscheinen nun in einheitlichem weiß-grünen Layout. MUM 02/2002 LMU OFFICE 29

32 MUM 02/2002 LMU OFFICE 30 MÜNCHEN ÜBERGIBT AN WÜRZBURG WECHSEL AN DER SPITZE DER BAYERISCHEN UNI-KANZLER Foto: Hans-J. Laschinsky Sommerlicher Stabwechsel: Nach dreijähriger Amtszeit übergibt LMU-Kanzler Dr. Hendrik Rust am 1. Juni turnusgemäß seine Aufgaben als Sprecher der bayerischen Uni-Kanzler an seinen Kollegen von der Universität Würzburg, Bruno Forster. Alle sechs bis acht Wochen treffen sich die leitenden Beamten der neun staatlichen und der beiden nichtstaatlichen Unis in Bayern zu gemeinsamen Beratungen. Rechtsund Personalangelegenheiten, Bauorganisation und Gebäudebewirtschaftung sowie vor allem Haushaltsfragen die Liste der besprochenen Themen ist stets lang. Und letztlich geht es stets ums Geld, wie beispielsweise bei der Frage, welche Software die Univerwaltungen kaufen sollen. Besonders wichtig für die Kanzlerrunde ist auch immer wieder die Diskussion über den Verteilungsmodus staatlicher Mittel zwischen den Hochschulen oder über Haushaltskürzungen und Stellenabgaben an das Finanzministerium. Natürlich müssen auch die Unis im Freistaat in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kräftig sparen, sagt Kanzler Rust und fügt hinzu: Dies darf aber nicht dazu führen, dass von hoher Hand in mühsam gebildete finanzielle Rücklagen und Rückstellungen eingegriffen wird. Die den Großunternehmen durchaus vergleichbaren Hochschulen können nach den Grundsätzen der Kameralistik kaum noch wirtschaftlich erfolgreich sein. Allerdings hat dieser Elferrat keine Beschlusskompetenz, doch die meist einhellige Meinung der bayerischen Uni-Kanzler hat gegenüber dem bayerischen Rechnungshof oder den Ministerien durchaus Gewicht. Um dieses noch zu vergrößern, werden zu den Kanzler- Beratungen regelmäßig Fachleute aus der Wirtschaft oder den Ministerien eingeladen. Wir wollen Kontakte zu Experten außerhalb der Universitäten knüpfen, um deren Sachverstand und Erfahrung zu nutzen, erklärt Rust. Der Sprecher der deutschen Uni-Kanzler, die im September in Halle tagen, ist übrigens auch ein Bayer: Thomas A. H. Schöck kommt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg oh 1 Kanzler Bruno Forster Foto: Universität Würzburg 1 Kanzler Dr. Hendrik Rust

33 TIPPS & TERMINE MUSIKER GESUCHT Für das Sommersemester sucht Sinfonieta, das Orchester der Münchner Universitäten, noch Verstärkung: Eine Soloflöte, Solo-Oboe und Horn, sowie Musiker unter den Studierenden, die Violine, Viola und Violoncello spielen können. Interessenten schreiben an: Sinfonieta, Orchester der Münchner Universitäten, Gesellschaft für studentisches Musizieren, Musikalischer Leiter Hartmut Zöbeley, Düsseldorfer Str. 7, München. Konzerte in der LMU, im Nymphenburger Schlosspark und beim Theatron- Musiksommerfestival, Anfragen unter Tel.: und WEITERBILDEN IM MAI Das Institut Student und Arbeitsmarkt bietet auch im Mai Weiterbildungskurse an. In kleinen Kursgruppen (bis max. 25 Teilnehmer) führen Dozenten aus der Wirtschaft lernintensiv und praxisnah durch die Kurse. Bei regelmäßiger Anwesenheit erhalten die Teilnehmer Zertifikate! Auf freiwilliger Basis werden Prüfungen geschrieben, die zu benoteten Zertifikaten führen. Kursgebühr für Studierende aller Fachrichtung: 52 Euro, für Angestellte der LMU: 100 Euro. Für ehemalige Teilnehmer sind die Kurse kostenlos. Die Termine für die neuen Kurse sind: Desktopadministration Betriebssystem Windows 9x: Mi, ab 8. Mai, Uhr s.t. Grundlagen Datenbankdesign mit SQL: Mi, ab 8. Mai, s.t. Wirtschaftsenglisch: Di. oder Mi., ab 7. Mai oder 8. Mai, Uhr s.t. Mehr Infos: Tel.: oder DEBATTIERCLUB MÜNCHEN Fast 50 debattierlustige Studierende argumentieren jede Woche nach festen Regeln zu einer aktuellen Streitfrage wer welche Position zu vertreten hat, wird ausgelost. So wollen sie lernen, was an der Uni oft zu kurz kommt: die Fähigkeit zu reden, seine Meinung verständlich zu präsentieren und die Zuhörer nicht zu langweilen. Der Club steht allen Studierenden, Doktoranden und Referendaren offen. Die Debattierfreunde treffen sich jeden Mittwoch um Uhr in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde, Leopoldstr. 11. Weitere Infos: www. debattierclub-muenchen. de. VORSTELLUNGSGESPRÄCHE OHNE ENDE Sieben Vorstellungsgespräche auf einen Streich. Dieser Service bietet sich Studierenden bei der 3. UNI- CUM Deutsche Recruiting Messe am 27. und 28. Mai in der Messe Düsseldorf. Wer sich bis zum 10. Mai unter für ein Einzelgespräch bewirbt, wird mit etwas Glück von mehreren Unternehmen eingeladen und kommt kostenlos zur Messe. Rund 100 Unternehmen und 5000 Studierende, Hochschulabsolventen und Young Professionals werden erwartet. Darüber hinaus stehen Unternehmenspräsentationen, Fachvorträge und eine individuelle, kostenlose Bewerberberatung auf dem Programm. Neu ist in diesem Jahr außerdem ein gesondertes Forum für den Bereich Weiterbildung. JETZT IM NETZ: NEUER ONLINE-MULTIMEDIAKURS Fotographisch-filmische Dokumentation und (animierte) Visualisierung wissenschaftlicher Prozesse sind für viele naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Fächer von zunehmender Bedeutung. Jetzt können Interessenten den Online-Multimediakurs von Reinhold Leinfelder, Lehrstuhl Paläontologie der LMU unter www. palaeo.de/multimediakurs aufrufen, der einen raschen Einstieg in die Möglichkeiten multimedialer Dokumentation und Präsentation bietet. Gerade im Jahr der Geowissenschaften soll dies ein Beitrag sein, entsprechende Internet-, CD- und DVD-, sowie Multimedia-eBook und Touchscreen-Kioskprojekte zu initiieren bzw. zu erleichtern. Studierenden soll der Online-Multimediakurs den Erwerb entsprechender Schlüsselqualifikationen ermöglichen. Das Weiterbildungsangebot der LMU steht aber auch allen anderen Interessierten offen. Der Kurs darf für weitere, nichtkommerzielle Kurse unter der Angabe von Autor und Beachtung weiterer Copyright-Regelungen verwendet werden. DIENSTAGSVORTRÄGE ZUR UMWELTGESCHICHTE Das Historische Seminar der LMU bietet in diesem Sommersemester im Rahmen ihrer Dienstagsvorträge eine Ringvorlesung zum Thema Umweltgeschichte. Erträge und Perspektiven an und hat dafür die renommiertesten Experten der Umweltgeschichte gewinnen können. Die sieben national und international anerkannten Wissenschaftler bieten einen umfassenden Überblick über zukunftsweisende Ansätze interdisziplinärer umweltgeschichtlicher Forschung. Alle Beiträge bündeln Ergebnisse aus der Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte, der Geobotanik und Historischen Geographie, sowie der Volkskunde und allgemeinen Geschichte. Die Vorträge bieten zudem die einmalige Chance, mit den Kennern dieses aktuellen Forschungsfeldes in München persönlich diskutieren zu können. Die Termine sind: 7. Mai, Joachim Radkau (Bielefeld): Der europäische Sonderweg in der Umweltgeschichte ; 28. Mai, Hansjörg Küster (Hannover): Die wissenschaftliche Botschaft der Umweltgeschichte für der Umgang mit Natur, Umwelt und Landschaft ; 4. Juni, Rolf Peter Sieferle (St. Gallen): Nachhaltigkeit in historischer Perspektive ; 18. Juni, Christian Pfister (Bern): Das 1950er Syndrom Zum Stand der Diskussion ; 25. Juni, Franz-Josef Brüggemeier (Freiburg): Blauer Himmel über der Ruhr? Umwelt- Da Kritika geschichte in einem industriellen Ballungsraum ; 9. Juli, Albrecht Lehmann (Hamburg): Aspekte populären Landschaftsbewusstseins. Beginn der Veranstaltung ist jeweils 19 Uhr, c.t. im Historischen Seminar, Schellingstraße 12, Raum A 001. Weitere Informationen: Dr. Nils Freytag, Historisches Seminar, Tel.: OFFENE HOCHULMEISTER- SCHAFTEN IN MÜNCHEN Den Florettfechtern und Geräteturnern unter den Studierenden und Mitarbeitern der Universitäten in München bieten zwei Meisterschaften im Mai die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu messen. Am 12. Mai findet in der Zentralen Hochschulsportanlage das Offene Hochschulturnier für Nachwuchsfechter im Florettfechten statt. Interessenten müssen sich bis zum 7. Mai bei Hole Rössler, Fachgebiet Fechten, entweder per Brief, Fax: oder roessler@zv. tum.de anmelden. Die Gebühr beträgt 2,50 Euro. Turnerisch begabte Studierende können sich am 29. Mai in den Turnhallen des ZHS bei den Offenen Münchner Hochschulmeisterschaften der Männer und Frauen in jeweils drei Wettkampfarten versuchen. Teilnehmer müssen sich schriftlich mit Namen, Hochschule, Semesterzahl und Wettkampfarten anmelden. Einfach in den Kasten neben dem Wettkampfbrett einwerfen DER SATIRIKER HELMUT ECKL* HAT DAS WORT ECKLS ECK Da Kritika hod mei Stück glesn, zammapapierlt und in Papierkorb gschmissn. D Putzfrau hod s ausanandapapierlt, glesn, glacht und an Kritika in seim Dreeg sitzn lassn. MUM 02/2002 LMU OFFICE 31 * HELMUT ECKL IST LEITER DES REFERATS III B 4 DER LMU.

34 MUM 02/2002 LMU OFFICE 32 oder per Brief an Heinrich Leopoldseder, Fachgebiet Geräteturnen, schicken. Meldeschluss ist der 15. Mai. Meldeadresse für beide Wettkämpfe: Sportzentrum der TU München, Abteilung Hochschulsport, Connollystr. 32, München. PREISE & STIPENDIEN OLAF-TRIEBENSTEIN- PREIS 2002 Verbraucherinformation zur Ernährung ist das Thema des diesjährigen Olaf-Triebenstein-Preises. Der von der Stiftung Warentest ausgeschriebene Förderpreis wird alle zwei Jahre neu vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. Der Preis zeichnet Arbeiten aus, die die Tätigkeit der Stiftung in innovativer Weise fördern. Das Thema eignet sich für ein breites Spektrum möglicher Untersuchungsansätze: Von der Prüfung und Bewertung von Lebensmitteln über Fragen der Kennzeichnung bis hin zu effektiven Wegen der Informationsvermittlung. Studenten, Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten, die an diesem Thema interessiert sind, können die Teilnahmebedingungen bei der Stiftung Warentest unter Tel.: oder im Internet ( anfordern. Abgabetermin ist der 30. Juni MULTIMEDIA-TRANSFER- WETTBEWERB Zum achten Mal können sich Studierende, Absolventen und junge Wissenschaftler aller Fakultäten ab dem Sommer wieder um die Multimedia Transfer-Preise bewerben. Einzureichen sind Projekt- und Abschlussarbeiten in den Kategorien Creative Design, E-Learning, Tools, E-Business und Hot Trends. Geplant ist auch ein Sonderpreis Women s Special. Bewertungskriterien sind Innovationsgehalt, Medieneinsatz, Benutzerfreundlichkeit und Design. Auf der Learntec, der Messe für Bildungs- und Informationstechnologie in Karlsruhe, präsentieren die 25 besten Teilnehmer ihren Beitrag. Als Aussteller am Gemeinschaftsstand Forum Multimedia Transfer können sie sich den Entscheidern aus der Wirtschaft vorstellen und wertvolle Kontakte für den Berufsstart knüpfen. Ausschreibungsbeginn ist Mitte Juni. Einsendeschluss ist der 15. Oktober Weitere Informationen unter: de/transfer DEUTSCHER STUDIENPREIS Mit dem Thema Tempo! Die beschleunigte Welt hat die Körber- Stiftung am 1. April 2002 die Ausschreibung zum 4. Deutschen Studienpreis gestartet. Studierende aller Fachrichtungen und Hochschulen aus dem In- und Ausland können ihre Arbeiten bis zum 31. Oktober 2002 einreichen. Es gibt Preise im Gesamtwert von Euro. Der Wettbewerb lädt zum interdisziplinären Austausch über den Umgang mit der Zeit ein. Ich habe keine Zeit ist heutzutage eine häufige Klage. Alles soll immer schneller gehen. Trotzdem hat niemand Zeit. Das Phänomen der Beschleunigung, ein universales Kennzeichen moderner Gesellschaften, zieht sich durch alle Lebensbereiche. Die damit verbundenen Fragen und Probleme sind sehr komplex und es gilt, die vielfältigen Facetten dieses Phänomens anhand der unterschiedlichsten Fragestellungen zu untersuchen: Wie sind die Auswirkungen für den Einzelnen, wenn man dabei einerseits an die schnelle Bedürfnisbefriedigung und andererseits an den wachsenden Stress denkt? Wie steht es mit Gegenbewegungen wie sanfter Tourismus, Sabbatjahr oder Wellness-Wochenende? Ist es richtig von den Bildungsexperten, kürzere Schul- und Studienzeiten zu fordern? Ist extremer Ressourcenverbrauch unvermeidbar oder haben energiesparende Technologien wirklich eine Chance? Welche kulturellen Unterschiede im Umgang mit der Zeit gibt es? Interessierte können die Wettbewerbsunterlagen bei der Körber-Stiftung anfordern, Tel.: und einen E- Mail-Newsletter mit Artikeln, Tipps und Links zum Thema abonnieren ( FORUM HUMORUM Sehr geehrte Redaktion, bezugnehmend auf S. 21 der Ausgabe 01/2002 des MUM - Forum Humorum - darf ich Ihnen mitteilen, dass es mich wirklich gibt. 3 von Dr. Peter-Arnold Mumm, Institut für Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft sowie Albanologie der LMU, an das MünchnerUni.Magazin (MUM) Fotos: LMU 1 Hahn und Heldrich: Kanzler Dr. Hendrik Rust (links) und Rektor Prof. Andreas Heldrich 1 Gestreift: Michael Schmidt vom Universitäts-Bauamt 1 Mit Charme und Melone: Walter Franziszi vom Referat IIB2 NACHSCHLAG FASCHINGSGALERIE AUS DER LEO 3 1 Als Hasi: Peter Thomas, Ref. IIB2

35 Fotos: Maria Dorner Auch im Sommersemester 2002 hat die Unilaufbahn für die Studienanfänger mit der traditionellen Begrüßungsfeier im Lichthof des LMU-Hauptgebäudes begonnen. Um Punkt zwölf Uhr begrüßte Rektor Prof. Andreas Heldrich die Studenten. Zuvor hatte die Band Miller s Connection den Erstsemestern bereits eine Stunde lang eingeheizt. Heldrich beglückwünschte die Frischlinge zum Studienbeginn an der LMU, die in den neuesten Hochschulrankings von FOCUS, sowie des Centrums für Hochschulentwicklung gemeinsam mit dem STERN in den meisten Fächern wieder spitze ist. Vor allem die Wirtschaftswissenschaften schnitten sehr gut ab. Des Rektors Tipp zum Uni-Start: Auch Vorlesungen anderer Fächer besuchen und die Luft der weiten Welt schnuppern. Die Universität ist keine Ausbildungsmaschine sondern Lebensraum zwischen Schule und Berufspraxis. Damit die Erstsemester für ihre Zeit an der LMU gut gerüstet sind, bekommmen die rund 3000 Neulinge einen schwarzen LMU-Rucksack mit Infos rund ums Studium und kleinen Geschenken.

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