Herausforderung Umrüstung
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- Florian Graf
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Herausforderung Umrüstung Objektversorgung sicher und verlässlich auf Digitalfunk migrieren Thomas Riedl, Sachverständiger PMeV Fachbereich Objektversorgung
2 Bestandsanlagen umrüsten Warum? Ein Netz für alle! Verfügbarkeit / Ersatzteile analoge Funkanalagen bzw. Endgeräte endet Nur noch ein Endgerätetyp für Einsatzkräfte Bildung von Einsatzabschnitten über Rufgruppen Kontakt zur Leitstelle (bei TMO) Möglichkeit der Nutzung durch andere BOS (bei TMO) Alarmierung über TETRA (bei TMO) 2 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
3 Herausforderung Umrüstung: Offene Fragen Was ist bei einer Umrüstung anders als bei einem normalen OV- Projekt? Wie sieht es mit Bestandsschutz aus bei Umbauten/Erweiterungen? Muss auch die versorgte Fläche erweitert werden? Es liegt kein Anforderungsdokument vor brauchen wir DMO oder TMO? Der Umbau erfordert eine Downtime der Funkanlage was muss geregelt werden? Benötigen wir eine neue Erforderlichkeitsmessung? Welcher Anteil der Funkanlage kann weitergenutzt werden? Welche Strategien der Funkplanung wären möglich? Kann eine Kosteneinsparung durch Wiedernutzung des Bestandssystems auch teilweise die Kooperationsbereitschaft erhöhen? 3 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
4 Umrüstprozess: Versorgungsziel definieren Klärung örtliche BOS mit Unterstützung durch AS und Planungsbüro/Errichter: Zieldefinition Welche BOS die Anlage nutzen sollen Zusätzliche taktische Anforderungen der Feuerwehr Insellösung oder Netzanbindung TMO, DMO, TMOa Wird während des Umbaus eine Funkversorgung benötigt? Durchführung der Erforderlichkeitsmessung in jedem Fall Start des Anzeigeverfahrens (Punkt 1 und 2) Achtung BOS: Anzeigeformular bitte umgehend bearbeiten! 4 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
5 Bestandsanalyse Planungsbüro/Errichter: Bestandsanalyse Einige wesentliche Unterschiede zur analogen Versorgung: Schmaleres Link Budget Höhere Kabel-, Gebäude- und Freiraumdämpfung Umfeldversorgung bei TMO nicht im gleichen Maße erwünscht Kernfrage: Welche Teile der Bestandsanlage eignen sich zur Weiternutzung? Eine umfassende Bewertung des Bestands ist damit der wesentliche Schritt zum Erfolg der Umrüstung! 5 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
6 Bestandsanalyse Faktoren der Bestandsanalyse Strahlerkabel Umfeld/EMV Betriebsräume Koppler Antennen Brandschutz Alterung Aktive Systemtechnik Funkplanung (Lage der Strahlerkabel und Entkopplung) 6 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
7 Bestandsanalyse Bestandsanalyse: Strahlerkabel Ist für das Kabel ein Datenblatt verfügbar? Kriterien: Längsdämpfung, Auskoppeldämpfung, Stop-Bands, Alterung (auch Schellen) Wurde das Kabel fachgerecht verlegt? Auch bei tauglichem Kabeltyp: Messung! Erfahrungswert: Nur aktuelle Kabeltypen sind im Endeffekt brauchbar Untauglich: z.b. AEG LK27 7 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
8 Schritt 2: Bestandsanalyse Bestandsanalyse: Betriebsräume Oft weitere Anlagen im Betriebsraum, noch zulässig gemäß TAB? Ist ausreichend Platz für eine Migrationslösung bzw. Bestandssystem und neues System vorhanden? Brandschutzklasse der Wände, Türen und weiteren Bauteile (z.b. Lüftungsklappen) Über die Zeit werden die Betriebsräume häufig als Lagerplatz genutzt Im Zweifel mit Brandschutzplaner klären! 8 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
9 Schritt 2: Bestandsanalyse Bestandsanalyse: Brandschutz Verlegung der Strahlerkabel, Störmeldung, Fernsteuerung, Verbindung Master Remote gemäß MLAR? Sind Kabel im Notwendigen Flur verlegt, die nicht der Versorgung dienen? Sind alle Brandschottungen intakt? Im Zweifel mit Brandschutzplaner klären! 9 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
10 Schritt 2: Bestandsanalyse Bestandsanalyse: Koppler und Steckverbinder Frequenzbereich der Koppler Kopplertyp geeignet (φ)? Kaskaden von Steckverbindern und solche mit Lötanschluss erhöhen die Dämpfung und bergen Gefahr von Intermodulation Im Zweifelsfall austauschen! Achtung bei Zusammenschaltung von TETRA-Anlagen, mindestens 60dB Entkopplung nötig (EN ) 10 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
11 Schritt 2: Bestandsanalyse Bestandsanalyse: EMV und Umfeld Immer mehr Probleme mit LED- Beleuchtungen Gibt es weitere EMV-Risiken im Objekt? 11 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
12 Schritt 2: Bestandsanalyse Bestandsanalyse: Funkplanung Liegen die Strahlerkabel an der richtigen Stelle? Kann die Versorgung (Up- und Downlink betrachten) mit erhöhter Längsdämpfung, erhöhter Auskoppeldämpfung, erhöhter Dämpfung von Wänden und Decken noch gewährleistet werden (Planungstool)? Bestehen Risiken hinsichtlich Entkopplung der Anbindeantenne/Freifeld (TMO)? Was hat sich seit Installation der Anlage baulich geändert? 12 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
13 Schritt 2: Bestandsanalyse Bestandsanalyse: Antennen und aktive Technik Bei Antennen und aktiver Analogtechnik ist eine Wiedernutzung selbstverständlich ausgeschlossen Ebenso sind Anlagen, die älter als ca. 15 Jahre sind, nicht zukunftssicher (z.b. Alterung und Versprödung) 13 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
14 Funktechnische Planung Planungsbüro/Errichter: Funktechnische Planung unter Einbeziehung von: Planung Art der Versorgung TMO/DMO Wiederverwendbarer Bestand, Ergebnis der Analyse Einsatztaktische Anforderungen der örtlichen BOS Temporäre Interimslösung oder basierend auf Bestand? Keine Umrüstung ohne Pegelplan / Link Budget! Anschließend Weiterführung Anzeigeverfahren (Punkt 4) 14 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
15 Planung Strategien für die Planung - Herausforderungen im Bestand Höhere Freiraum-, Gebäude und Kabeldämpfung als im 2m-Band Schmaleres Link Budget Gefahr von Kopplung Anbindung/Versorgung Umfeld wird versorgt, wo nicht erwünscht 15 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
16 Planung Strategien für die Planung - Lösungsansätze Ersatz einer analogen Funkanlage durch zwei digitale Remote Units Erweiterung des Kabelnetzwerks Vorsichtiger Einsatz von Antennen Evtl. einzelne Schleifenabschnitte bedämpfen Evtl. Einsatz eines Planungstools 16 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
17 Planung Interimslösung: Bleibt das Objekt in Nutzung? Nicht vergessen: Die Verfügbarkeit der Objektfunkanlage ist eine Bauauflage, nicht selten um auf weitere Schutzmaßnahmen zu verzichten! Während der Umbaumaßnahmen ist eine Interimslösung vorzuhalten, wenn das Objekt in Betrieb bleibt Gemeinsam mit dem Errichter und BOS kann eine technische Lösung gefunden werden 17 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
18 Planung Interimslösung: Effizient planen spart Zeit! Bestand in Betrieb Bestand (zumindest teilweise) außer Betrieb, Interimslösung erforderlich! Betrieb Digitale Anlage nicht genehmigt! Bestandsanalyse Planung Implementierung Inbetriebnahme/ SV-Prüfung Abnahme BOS und AS Warten auf Schritt 9 Betrieb Digital Prozess beschleunigen durch Effiziente Projektplanung Evtl. Terminabsprachen mit AS, wenn möglich Muss möglichst beschleunigt werden! Umgehende Bearbeitung / Weitergabe des Anzeigeformulars, Bremser rechtzeitig identifizieren und sichern (z.b. Rep.-Verwaltungsvertrag). 18 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
19 Errichtung der digitalen Funkanlage Implementierung Errichter: Zum Teil Erstellung der Ausführungsplanung / W&M- Planung Umbau der passiven Anlagenteile, wenn nötig unter Beibehaltung der Funktion des Bestands bzw. der Interimslösung (Umschalten bzw. Umrangieren) Umbau der aktiven Technik 19 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
20 Prüfung und Inbetriebnahme, sobald Schritt 5 vorliegt Errichter mit Planer und Sachverständigen: Inbetriebnahme und Prüfung Messbericht durch Errichter: Schritt 6/7 Format je nach AS beachten! Netzrelevante Messungen, Versorgungsmessung, Bei Umrüstungen meist Optimierung notwendig Prüfung durch Sachverständigen: Unterschiedlich gehandhabt je nach Bundesland (SPrüfV?) Prüfbericht mit Schwerpunkt fachgerechte Ausführung Bestätigung der Betriebssicherheit und Wirksamkeit 20 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
21 Funktionale Abnahme und AS-Abnahme Errichter, anfordernde BOS und AS: unterschiedliche Handhabung in den Ländern! Abnahme BOS/AS Funktionale Abnahme mit anfordernder BOS (evtl. mehrere) Achtung BOS: Anzeigeformular bitte umgehend bearbeiten! Durchführung von Messungen vor Ort ( AS-Abnahme ) 21 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
22 Migrationslösung: Vorhalten bis Schritt 9! Die dauerhafte Inbetriebnahme der digitalen Anlage und damit die Außerbetriebnahme der Interimslösung kann erst mit Schritt 9 erfolgen. Dies bedingt zum Teil mehrmalige Umbauten, z.b. für Messungen, SV-Prüfung, funktionale Abnahme durch BOS, Abnahme durch AS, Wichtig: Einsatzkräfte informieren! 22 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
23 Ziel erreicht! Unterschiede zum normalem OV-Projekt: Detaillierte Bestandsanalyse notwendig Meist Interimslösung nötig Bedarf und Realisierung vorher klären! Verzögerungen so weit wie möglich eliminieren! Herausforderungen in der Funkplanung mit passenden Strategien gezielt lösen! 23 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
24 Ziel erreicht! Unterm Strich: Feuerwehren (und andere BOS) sollten sich intensiv mit Objektfunk und umzurüstenden Objekten befassen und wichtige Projekte vorantreiben, so lange noch keine landes- oder bundesweite Lösung in Sicht ist. Gebäudeeigentümer können durch Nutzung eines Bestandssystems zum Teil erhebliche Investitionen sparen, was ihre Kooperationsbereitschaft erhöht Ein Merkblatt mit örtlichen Anforderungen an OV- Anlagen ist auch für Umrüstungen unendlich wichtig 24 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
25 Herausforderung Umrüstung Ein Netz für alle alle für ein Netz! 25 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
26 Ende 26 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
27 Zitat Situation BY Reserve / Ergänzung / Fragen 27 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
28 Zitat Situation BY Reserve / Ergänzung / Fragen Ergänzung / Fragen 28 Thomas Riedl PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo
29 I M P R E S S U M PMRExpo bis 30. November 2017 in Köln Veranstalter und Herausgeber EW Medien und Kongresse GmbH Kleyerstr Frankfurt am Main November 2017 Copyright: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt vor allem für Vervielfältigungen in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrokopie oder ein anderes Verfahren), Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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