Individuelle (Selbst-)Medikation bei Schmerzen

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2 3 Individuelle (Selbst-)Medikation bei Schmerzen 2

3 Mag. pharm. DDr. André Farkouh Apotheker und Mediziner Wie gehen Herr und Frau Österreicher mit dem Thema Schmerz um? 3

4 Individuelle (Selbst-)Medikation bei Schmerzen Akuter Schmerz Physiologisch und hat klar erkennbare Ursache Gesundheit erhaltend Tendenz zur Selbstheilung ist groß Warnt vor Schäden und ermöglicht ausweichende Maßnahmen Beeinträchtigung der Lebensqualität gering Behandlung ist meist einfach 4

5 Chronischer Schmerz Der chronische Schmerz ist viel komplexer Pathologisch und maladaptiv Wenig Tendenz zur Selbstheilung Beeinträchtigung der Lebensqualität Behandlung ist schwieriger Häufig in Verbindung mit chronischem Schmerz Weibliches Geschlecht Zunehmendes Alter Unzureichend kontrollierte akute Schmerzen Deprivation Geringeres Einkommen Niedriger Bildungsstatus Niedriger sozialer Status 5

6 Akuter vs Chronischer Schmerz Chronischer Schmerz Akuter Schmerz Schmerzantwort Hyperalgesie Allodynie Stärke des sensorischen Stimulus Grundlagen der Schmerztherapie Beseitigung der Schmerzursache Schmerz frühzeitig therapieren, damit es nicht zur Chronifizierung kommt! Die Wahl des Schmerzmittels richtet sich nach der vermuteten zugrunde liegenden Schmerzform 6

7 Live Befragung Wieviel % der Kunden kommen bei Schmerzen mit einem konkreten Produktwunsch in die Apotheke? a) bis zu einem Viertel b) ungefähr die Hälfte b) bis zu drei Viertel c) fast alle Rezeptfreie Schmerzmittel Acetylsalicylsäure Paracetamol Ibuprofen Mischpräparate 7

8 Acetylsalicylsäure (ASS) Analgetisch Antipyretisch Antiphlogistisch Einzeldosis: 500 bis 1000 mg Maximale Tagesdosis: 3000 mg Thrombozytenaggregationshemmende Wirkung Tagesdosis: mg Arzneimittel, die ASS enthalten, dürfen Kindern unter 12 Jahren nur über ärztliche Verschreibung gegeben werden! Acetylsalicylsäure (ASS) Kurzdauernde, mäßig starke (entzündliche) Schmerzen sowie Erkältungskrankheiten und grippale Infekte Bei Migräne 1. Wahl (evt.in Kombination) NW: Magenunverträglichkeit (v.a. Hochdosierung) Irreversible Thrombozytenaggregations- Hemmung Blutungsrisiko! 8

9 Acetylsalicylsäure (ASS) KI: Kinder unter 12. Jahren, Asthmaanamnese, SZ (v.a. im 3. Trimenon) WW: Orale Antikoagulantien, Antidiabetika, Diuretika, ACE-Hemmer, Glukokortikoide, SSRI Paracetamol Analgetisch Antipyretisch Einzeldosis: 500mg Maximale Tagesdosis: 2000mg Kinder ab dem vollendeten 6. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr: ED: 250mg MTD: 750 mg Kinder ab dem vollendeten 2. bis zum vollendeten 6. Lebensjahr: mg Paracetamol pro kg Körpergewicht, bis zu 4mal täglich Paracetamol darf Kindern unter drei Jahren nur über ärztliche Anordnung gegeben werden! 9

10 Paracetamol Leichte bis mittelstarke Schmerzen und Fieber Sicheres und nebenwirkungsarmes Analgetikum bei Kindern, Schwangeren, Stillenden sowie multimorbiden Senioren SSZ: Kann während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit nach Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden Mittel der Wahl zur Kurzzeittherapie bei Vorliegen einer Nierenschädigung Paracetamol Glucuronidierung Konjugation an Makromoleküle in Leberzelle Paracetamol CYP 2E1 N-Acetyl-p-benzochinonimin Toxisch! Kopplung an Glutathion Sulfatierung 10

11 Paracetamol KI: Schwere Leberschäden WW: Leberenzyme induzierende Arzneimittel (Antiepileptika, Rifampicin) Antikoagulanzien (Die gelegentliche Einnahme von Paracetamol hat keine signifikanten Auswirkungen) Ibuprofen Analgetisch Antipyretisch Antiphlogistisch Einzeldosis: 400 mg Maximale Tagesdosis: 1200 mg Kinder ab 6 Jahren: ED 200mg MTD: 600mg, bzw. ab 30KG 800mg Ibuprofen darf Kindern unter 6. Jahren nur über ärztliche Anordnung gegeben werden! 11

12 Ibuprofen Leichte bis mäßig starke Schmerzen Zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Fieber bei Erkältungskrankheiten SSZ: Gegenanzeige im letzten Trimenon, sonst strenge Indikationsstellung! Bei kurzfristiger Anwendung ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich. Ibuprofen KI: Blutungsneigung, Magen/Darm-Ulcera, Schwere Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz WW: Verstärkung: Gerinnungshemmer, Entzündungshemmer und Glukokortikoide Antidiabetika, Toxizität von Cyclosporin und Tacrolimus Verminderung: Blutdrucksenker, Furosemid 12

13 Diclofenac, Mefenaminsäure Analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch wirksam Viele Schmerzbilder sind mit entzündlichem Geschehen verbunden NSAR sinnvoll Hohe Nebenwirkungsrate Anwendung mit Vorsicht Metamizol Akut starke Schmerzen v.a. bei Koliken, hohem Fieber, Co-Analgetikum bei Tumorschmerzen Schwache antiphlogistische Eigenschaft Spasmolytische Wirkung! Nicht empfohlen bei Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit 13

14 Wie gehen Herr und Frau Österreicher mit dem Thema Schmerz um? Zielgerichtete Fragen Wo ist der Schmerz lokalisiert? Wie lange besteht der Schmerz schon? Sichtweise der Ursache? Beschreibung des Schmerzes? Verstärkende bzw. lindernde Faktoren? Haben Sie heute schon Medikamente eingenommen? Dauermedikation? 14

15 Mag. pharm. Alexandra Hammer Medical Managerin Takeda Pharma 200mg Dragees 400mg forte Filmtabletten 15

16 zur symptomatischen Behandlung von leichten - mäßig starken Schmerzen (z.b. Kopfschmerzen, Zahn-, Regel-) zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Fieber bei Erkältungskrankheiten Erwachsene, Jugendliche und Kindern ab 6 a und 20 kg KG rezeptpflichtig < 12 a Dosierung = abhängig von Alter und KG Tagesmaximaldosis = 1200mg (Erwachsene und Jugendliche >12a) Intervall von mind. 6h zwischen den Einnahmen 16

17 Live Befragung Welcher der angeführten Punkte ist ihnen bei der Empfehlung eines Schmerzmittels besonders wichtig? a) Verträglichkeit b) Schnelligkeit des Wirkeintritts c) Anhaltende Wirkung d) Interaktionsprofil e) Wirkungsspektrum Individuelle (Selbst-)Medikation bei Schmerzen 17

18 Mag. pharm. DDr. André Farkouh Apotheker und Mediziner Individuelle (Selbst-)Medikation bei Schmerzen 18

19 Kontakt für offene Fragen , Uhr Prim. Dr. Thomas Maca FA für Innere Medizin und für Angiologie Vorstand der Abt. f. Angiologie und Kardiologie an der Klinik f. Innere Medizin Evangelisches Krankenhaus Wien 19

20 Eine Produktion von in Kooperation mit der 20