Leseprobe zum Download

Transkript

1 Leseprobe zum Download Eisenhans / fotolia.com Sven Vietense / fotlia.com Picture-Factory / fotolia.com Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage, tagtäglich müssen Sie wichtige Entscheidungen treffen, Mitarbeiter führen oder sich technischen Herausforderungen stellen. Dazu brauchen Sie verlässliche Informationen, direkt einsetzbare Arbeitshilfen und Tipps aus der Praxis. Es ist unser Ziel, Ihnen genau das zu liefern. Dafür steht seit mehr als 25 Jahren die FORUM VERLAG HERKERT GMBH. Zusammen mit Fachexperten und Praktikern entwickeln wir unser Portfolio ständig weiter, basierend auf Ihren speziellen Bedürfnissen. Überzeugen Sie sich selbst von der Aktualität und vom hohen Praxisnutzen unseres Angebots. Falls Sie noch nähere Informationen wünschen oder gleich über die Homepage bestellen möchten, klicken Sie einfach auf den Button In den Warenkorb oder wenden sich bitte direkt an: FORUM VERLAG HERKERT GMBH Mandichostr Merching Telefon: / Telefax: / service@forum-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Ausdruck, datentechnische Vervielfältigung (auch auszugsweise) oder Veränderung bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages.

2 Abiotische Abiotische Schäden am Stamm Die Verholzung der Sprossachse in Verbindung mit sekundärem Dickenwachstum ist die Besonderheit von Bäumen. Durch die Stammbildung sind sie in der Lage, außerordentliche Höhen und ein beträchtliches Alter zu erreichen. Mechanische/physikalische Schäden des Baumstammes Baumfremder Bewuchs Baumfremder Bewuchs ist hinsichtlich seiner parasitischen Eigenschaften zu differenzieren. Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) wie Flechten, Moose, Algen und einige Pilzarten (Rußtaupilze) nutzen den Baum nur als Wachstumsunterlage. Kletterpflanzen (Efeu, Waldrebe, Geißblatt) verwenden Bäume als Kletterhilfe. Misteln dagegen entziehen dem System Baum unkontrolliert Wasser und Mineralstoffe, da diese Halbschmarotzer bis in das Holzgewebe wurzeln. 180

3 Abiotische Bild 31: Vor allem Efeu tritt oft als baumfremder Bewuchs auf (Quelle: G. Braun) 181

4 Abiotische Erkennungsmerkmale Pflanzengestalt veränderte Rindenfarbe durch Bildung von grünen oder roten (Algen) bzw. schwarzen Überzügen (Rußtaupilze) Einschnürungen von Trieben oder Ästen Astdeformationen durch Misteln Vitalitätseinbußungen oder Totholzbildung Gefahr für Menschen/Baumumfeld u. U. Zunahme der Windbruch- oder Windwurfgefahr durch Segelwirkung von Kletterpflanzen, v. a. im Winter Ausbruch von Totholz. Gegenmaßnahmen bei Astschäden, übermäßigem Wuchs in die Oberkrone (Zunahme der Windlast) oder Funktionsverlust des Baumes Kletterpflanzen vollständig oder in Teilen entfernen starken Mistelbewuchs eindämmen, Schnitt nach Möglichkeit unter der Befallstelle (ca. 20 cm) Totholz entfernen Hinweis Baumfremder Bewuchs ist Lebensraum (Nahrungsquelle, Nistmöglichkeit) und sollte zur Überprüfung der Verkehrssicherheit nur so weit wie nötig entfernt werden. Kletterpflanzen überwachsen vitale Bäume i. d. R. nicht, sind also bis zu einem gewissen Maß tolerierbar (Bruchund Wurfgefahr). 182

5 Abiotische Epiphyten müssen und dürfen z. T. nicht entfernt werden. Der Naturschutzstatus von Misteln ist in den einzelnen Bundesländern vor einem Eingriff zu überprüfen. Bohrungen Stammbohrungen erfolgen entweder im Zuge der Verkehrssicherung beim Einbau von Gewindestangen zur Stabilisierung von Rissen oder werden immer noch bei der Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen mit dem Bohrwiderstandsmessgerät durchgeführt. Die so zugefügte Verletzung ist eine Eintrittspforte für potenzielle Krankheitserreger und Fäulepilze. Bei bereits vorhandener Fäule werden Abschottungszonen durchbrochen, was eine weitere Fäuleausbreitung begünstigt. Gegenmaßnahmen Anwendung nur in begründeten Einzelfällen Verwendung von nahezu verletzungsfreien Baumuntersuchungsverfahren (Schallverfahren, Zugversuche) Mechanische Beschädigungen Erfolgen mechanische Schäden nur oberflächlich, können sie über die Jahre kompensiert werden. Große oder tiefer gehende Verletzungen können nicht mehr erfolgreich überwallt werden und zu einer Fäule führen. Mechanische Beschädigungen entstehen bei Baumaßnahmen oder bei Unfällen durch Kraftfahrzeuge. Scharfe Mähwerkzeuge führen zu Verletzungen am Wurzelhals, die später zu Rindenund Kambiumschäden führen können. 183

6 Abiotische Bild 32: Wenn dieser Baggerschaden innerhalb von max. zwei Wochen durch Anbringen einer lichtundurchlässigen Folie zur Förderung der Flächenkallusbildung behandelt wird, kann die Wunde heilen (Quelle: G. Braun) 184

7 Abiotische Bild 33: Mähschaden lässt sich vermeiden durch Mähmanschetten oder einen ausreichenden Sicherheitsabstand bei der Mahd (Quelle: G. Braun) 185

8 Abiotische Erkennungsmerkmale abgeplatzte Rinde Holzschäden nekrotische Verdickung des Wurzelhalses oder offene Wunden (Mähschäden) Verwechslungsmöglichkeit Sonnenbrandnekrosen Gegenmaßnahmen Errichtung eines Schutzzaunes oder einer gepolsterten Bohlenummantelung (vgl. DIN 18920) Schutz des Baumstandortes im Parkplatzbereich durch Bepflanzung oder bauliche Maßnahmen (Bügel, Steine etc.) sofortige Wundbehandlung von frischen Stammschäden, mindestens aber innerhalb von ein bis zwei Wochen durch Anbringen einer lichtundurchlässigen Folie zur Förderung der Flächenkallusbildung Anbringen von Mähmanschetten oder keine Mahd im Bereich des Stammfußes Flächenkallus Gelingt es, nach größeren Stammwunden einen sog. Flächenkallus auf der Holzoberfläche zu initiieren, kann die Entstehung einer Holzfäule vermieden werden. Noch intakte, teilungsfähige Zellen sind in der Lage, ein Kallusgewebe zu bilden, das den darunterliegenden Wundbereich schützt und mit der Zeit zu normalen Rinden- und Holzzellen auswächst. 186

9 Abiotische Erkennungsmerkmale spezielles, inselartiges Gewebe mit höckeriger Oberfläche und unregelmäßig auslaufenden Geweberändern auf der Oberfläche von Stammwunden Verbreitung nur bei Laubgehölzen, nicht an Nadelhölzern Hinweis Handlungsempfehlungen zur Wundbehandlung von frischen Unfallschäden finden sich bei Dujesiefken & Liese (2008) und in der ZTV-Baumpflege (FLL 2006). Lichtraumprofil Der geforderte lichte Raum von 4,50 m über Straßen orientiert sich lediglich an der maximalen Höhe der zugelassenen Fahrzeuge (vgl. 32 Abs. 1 Satz 2 Straßenverkehrs- Zulassungs-Ordnung StVZO), ist aber gesetzlich nicht näher definiert. Darüber hinaus gilt er nicht pauschal für alle Straßenkategorien, sondern ist abhängig von Funktion und Verkehrsbedeutung der Straße. Zwischen den Belangen der Verkehrssicherheit einerseits und dem ökologischen Interesse an der Erhaltung eines Baumes andererseits ist eine Abwägung vorzunehmen. Erkennungsmerkmale Astansatz oder Schleppenbildung unter 2,50 m über Gehwegen und 4,50 m über Straßen 187

10 Abiotische Astungswunden neben, oberhalb oder einander gegenüberliegend Verbreitung Astungswunden im Bereich der temporären Krone an (zu) vielen Stadtbäumen Gefahr für Menschen/Baumumfeld Sichtbehinderung oder Kollisionsgefahr eingeschränkte Bruchsicherheit aufgrund zu spät erfolgter Aufastung und damit einhergehender Fäuleentwicklung Gegenmaßnahmen Aufstellen von Hinweisschildern rechtzeitiges Aufasten zur Erreichung des geforderten lichten Raumes Anwenden von Schnittkonzepten (z. B. De Groot 2011) Hinweis Äste von Kronen junger Bäume wachsen nicht mit nach oben, sondern müssen über Verkehrswegen nach und nach entfernt werden. Entscheidend ist der Zeitpunkt des Aufastens unter Berücksichtigung eines ausgewogenen Kronenverhältnisses. Es sollte nicht mehr als die Hälfte der Kronenhöhe auf der Schnittseite entfernt werden (FLL 2006). 188

11 Bestellmöglichkeiten ZOLL.EXPORT Für weitere Produktinformationen oder zum Bestellen hilft Ihnen unser Kundenservice gerne weiter: Kundenservice Telefon: / service@forum-verlag.com Oder nutzen Sie bequem die Informations- und Bestellmöglichkeiten zu diesem Produkt in unserem Online-Shop: Internet FORUM VERLAG HERKERT GMBH, Mandichostraße 18, Merching, Tel.: (08233) , service@forum-verlag.com, Internet: