Studienbericht Auslandssemester. Heimathochschule: Hochschule München Fakultät 05. Gasthochschule: Dublin Institute of Technology

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1 Studienbericht Auslandssemester Heimathochschule: Hochschule München Fakultät 05 Gasthochschule: Dublin Institute of Technology Aufenthaltsdauer: 21. Januar Mai 2013

2 1. Allgemeines Mein Wunsch ein Auslandssemester zu absolvieren hat sich bereits im 2. Semester entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt hielt eine Mitarbeiterin von International Affairs einen kurzen Vortrag über die Möglichkeiten eines Auslandssemesters im Rahmen einer Vorlesung. Hätte es nur eine allgemeine Infoveranstaltung geben, wäre ich dort vielleicht nie gelandet. Es war auf jeden Fall gut, diesen Vortrag während der Vorlesung abzuhalten, da somit alle Studenten angesprochen wurden. Nach diesem Vortrag musste man eine weitere Infoveranstaltung besuchen, die nach Erasmus und Nicht-Erasmus eingeteilt war. Dort erhielt man genauere Information über den Bewerbungsablauf, finanzielle Unterstützung, Anschließend habe ich noch einen Termin mit meiner zuständigen Betreuerin vereinbart, in dem letzte Fragen geklärt werden konnten. 2. Bewerbungsablauf Hat man die Infoveranstaltung von International Affairs besucht, so kann man auch gleich mit der Bewerbung beginnen. Es ist durchaus wichtig, sich bei dem zuständigen Auslandssemester-Koordinators des jeweiligen Studiengangs zu erkundigen, welche Anforderungen gestellt werden. In meinem Fall wurde mir von Anfang an gesagt, dass es für Dublin 4 Plätze gibt, in der Regel aber nur maximal 1 2 Leute diese Plätze in Anspruch nehmen. Da ich wusste, dass außer mir nur 1 2 weitere Personen sich für ein Auslandssemester interessieren, musste ich mir keine Sorgen machen, ob ich überhaupt einen Platz bekomme. Zunächst mussten alle notwendigen Unterlagen (Anlage A, B, C und H) ausgefüllt und unterschrieben werden. Nachdem die Unterschrift des Koordinators meines Studiengangs eingeholt war, hatte ich meinen Platz seitens meiner Fakultät sicher. Es dauerte auch nicht lange, bis International Affairs mich offiziell nominiert hatte, aber dann begann das Warten. Bis die Zusage aus Dublin kam verging ziemlich viel Zeit, die offizielle Zusage kam Mitte November, was ich als relativ knapp empfunden habe, da das Auslandssemester ja schon Mitte Januar begonnen hat. Man sollte auf jeden Fall schon vor der offiziellen Zusage aus Dublin mit der Wohnungssuche beginnen, zumindest sich überlegen oder man in ein Wohnheim oder eine WG will. Buchen sollte man aber erst nach der Zusage.

3 3. Kurswahl Es ist nahezu unmöglich im Internet die angebotenen Kurse und Stundenpläne zu finden. Nach der Annahme am DIT habe ich eine Mail an meinen zuständigen Betreuer meiner Fakultät geschrieben, der mir dann die Stundenpläne geschickt hat. Daraus habe ich meine Fächer für das Learning Agreement ausgewählt. In Dublin angekommen, hat sich sowieso noch einmal einiges geändert, weil einige Fächer, die ich ursprünglich belegen wollte über ein ganzes Jahr gingen oder sich überschnitten haben. Die Fächer meines Studiengangs in Dublin sind mit den deutschen Fächern sehr ähnlich, beziehungsweise gleich. Da ich in Deutschland schon 2 Prüfungen vorgezogen hatte, war es gar nicht so einfach, genug Fächer in Dublin zu finden, die ich nicht schon belegt hatte. Zusätzlich habe ich Englisch und Irish Culture Studies belegt, was jedem Erasmus-Studenten empfohlen wird, zu belegen. 4. Anreise Es ist am naheliegendsten nach Dublin zu fliegen. Dies geht von München mit Aer Lingus oder von Memmingen mit Ryan Air. Ryan Air ist deutlich günstiger, allerdings sind Koffer deutlich teurer. Für Besuch, der nur mit Handgepäck anreist, oder einen Kurztrip nach Hause empfehle ich Ryan Air. 5. Unterkunft und Leben in Dublin Ich wollte die 4 Monate in Dublin nutzen, um Erfahrungen zu sammeln, wie das Leben in einem Studentenwohnheim abläuft. Zunächst war es gar nicht so einfach, ein Wohnheim zu finden. Es gibt einige in der Innenstadt, die aber sehr teuer sind, oder nur 2- bis 3-Bettzimmer haben. Für ein Einzelzimmer hätte man dort knapp 4000 zahlen müssen. Ich habe mich für das Gateway Student Village ( entschieden. Es liegt ca. 6 km nördlich vom Stadtzentrum. Mit dem Bus braucht man Minuten in die Innenstadt, eine Busfahrt kostet 2,15. Die Busanbindung ist sehr gut, es fahren fast direkt vor der Haustür 2 verschiedene Buslinien (4, 13) in die Stadt. Nützliche Bus-Apps: Hit the Road: Routenplaner für den Bus, wenn man nur die Adresse und nicht die Haltestelle kennt. DublinBus: zeigt an, in wie vielen Minuten der nächste Bus kommt. Ich habe mir schon nach kurzer Zeit ein Fahrrad gekauft, um nicht vom Bus abhängig zu sein. Mit dem Fahrrad braucht man ca. 25 Minuten in die Stadt, der Heimweg dauert etwas länger, da es leicht bergauf geht.

4 Im Wohnheim wohnen immer drei Studenten in einer eigenen Wohnung, jeder hat sein eigenes Zimmer und man teilt sich Wohnküche und Bad. Wenn man nicht das große Pech wie ich hat, eine sehr unordentliche Mitbewohnerin zu haben, ist es völlig in Ordnung. Die Heizzeiten sind gewöhnungsbedürftig, da die Heizung morgens von 6 8 Uhr und abends von 8 10 Uhr an ist. Den restlichen Tag ist die Heizung in den Zimmern aus und es kann schnell recht kalt werden. Da die Heizung in Flur und Wohnzimmer meistens auch tagsüber an ist, kann man durch das Öffnen der Zimmertüre die Zimmertemperatur erhöhen. Das gesamte Wohnheimgelände ist umzäunt, man kommt nur mit elektronischem Schlüssel in das Gelände. Einkaufsmöglichkeiten (SuperValu (etwas teurer), Tesco) sind in direkter Umgebung, ca. 10 Minuten mit dem Fahrrad weg ist auch noch ein großer Aldi (am Billigsten). Allgemein kann man sagen, dass das Leben in Dublin deutlich teurer ist als in München. Lebensmittel und Grundausrüstung wie Toilettenpapier, Waschpulver etc. ist sehr teuer. 6. Freizeitgestaltung Dublin ist eine sehr facettenreiche und aufgeweckte Stadt, in der sehr viele Studenten aus allen Nationen unterwegs sind, davon sind sehr viele aus Deutschland oder Frankreich. Grafton Street und Henry Street bieten jede Menge Gelegenheit nach Herzenslust zu shoppen. In alle National Museums ist der Eintritt gratis, man sollte sich ruhig mal die Zeit nehmen durch die verschiedenen Museen zu schlendern. Dienstags und donnerstags ist im Savoy Kino Studententag, man zahlt nur 4. Die zahlreichen Pubs bieten einem jede Menge Möglichkeiten abends auszugehen, jedoch wird das auf Dauer auch recht teuer, da man für einen Pint zwischen 4 5 zahlen muss. Das DIT bietet eine Großzahl von Societies, denen man zu Beginn des Semesters beitreten kann. Von verschiedenen Sportarten über Brettspiele und Technik oder Jonglier-Society ist für jeden etwas dabei. Auch sollte man Ausflüge in die Umgebung wie Howth, Greystones oder Bray nicht verpassen. 7. Integration Andere Erasmusstudenten lernt man sehr schnell kennen, da die erste Woche nur für Erasmusstudenten mit Infoveranstaltungen, Bibliothektour und Stadtrundfahrten eingeplant ist. Leider kommt man mit den irischen Kommilitonen kaum bis wenig in Kontakt, vor allem wenn mehrere Erasmusstudenten die gleiche Vorlesung besuchen. Ich habe Vorlesungen im 4. Jahr besucht, das heißt die Iren kannten sich schon seit 4 Jahren und hatten ihre festen Gruppen (wie bei uns auch). In

5 einer Vorlesung haben wir gegen Ende eine eintägige Gruppenarbeit gemacht, das war das erste Mal, dass ich intensiv mit den Iren geredet habe. Im Nachhinein bin ich traurig, dass man erst so spät mit den Iren in Kontakt gekommen ist. Allgemein sind die Iren ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk. Steht man mit einem Stadtplan verloren auf der Straße, so bekommt man sofort Hilfe angeboten. Auch die Busfahrer helfen einem, dass man die richtige Bushaltestelle nicht verpasst, da die Haltestellen keine Namen haben, so wie bei uns, sondern nur Nummern, die aber nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge sein müssen. 8. Fazit Mein Auslandssemester in Dublin war eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte. Klar hat man positive und negative Erlebnisse gemacht, aber für die gesamte persönliche Entwicklung ist es auf jeden Fall sehr förderlich, wenn man in ein fremdes Land geht und plötzlich ganz auf sich allein gestellt. Diese Situation war zugleich aufregend, anstrengend, beängstigend und spannend. Die ersten Wochen sind wie ein Traum, bis einen das wahre Leben einholt, aber auch damit findet man sich zurecht. Ich bin nach Dublin gegangen, weil ich erstens nicht allzu weit weg von zu Hause wollte und auch in Europa bleiben wollte. Dennoch kann man Dublin nicht mit dem Europa wie wir es aus Deutschland kennen vergleichen. Die Standards liegen doch deutlich unter den Deutschen, so sind die Häuser beispielsweise schlecht oder gar nicht gedämmt, oft können Fenster nicht komplett geschlossen werden und in den meisten Wohnungen wird mit Elektroheizungen geheizt. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die Kälte und auch an das nasskalte Wetter. Trotzdem würde ich jedem empfehlen ein Auslandssemester zu machen, diese Erfahrung kann einem niemand mehr nehmen. Es war sehr schön und ich bin mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder nach München geflogen.