Praktikumsbericht (Kurzversion) Adula Klinik Oberstdorf

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1 Berufspraktikum Praktikumsbericht (Kurzversion) Adula Klinik Oberstdorf Anzahl der Wörter: 756 Sonja Jung; Matrikelnummer:

2 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution 1.1 Beschreibung der Institution Die Adula Klinik in Oberstdorf gehört neben der Hochgrat Klinik in Wolfsried bei Oberstaufen zu den Dr. Reisach Kliniken. Bei den Dr. Reisach Kliniken handelt es sich um Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie, die große Teile des Bad Herrenalber Modells in ihrer therapeutischen Arbeit verwenden. 1.2 Allgemeines Adresse Adula Klinik In der Leite Oberstdorf Art und Anzahl der Mitarbeiter Ärztinnen/Ärzten (u. a. mit Facharztqualifikation in Neurologie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Innere Medizin) Psychologinnen/Psychologen und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten (teilweise mit Zusatzqualifikation: Diätassistenten, Masseure/ Medizinische Bademeister, Physiotherapeuten, Sozialpädagogen, Familientherapeuten) Theologen bzw. Seelsorger examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und pfleger 1.3 Aufgaben der Institution Die Aufgabe der Einrichtung ist es Patienten aus dem Fachgebiet Psychosomatik und Psychotherapie zu behandeln. 1.4 Funktionsverteilung und Entscheidungsstrukturen Die Patienten und das therapeutische Team sind innerhalb der Klinik in drei separate Gemeinschaften (A, B, C) untergliedert. Jede Gemeinschaft besteht aus einem eigenen therapeutischen Team mit eigenem Oberarzt, eigenen therapeutischen Mitarbeitern, Ärzten usw. Auch Praktikanten werden einer Gemeinschaft bzw. einem Team zugeordnet. Eine Gemeinschaft besteht aus etwas weniger als 50 Patienten. Innerhalb jeder Gemeinschaften gibt es sogenannte Kerngruppen. Jeder Patient wird bei der Aufnahme einem Psychotherapeuten (dem Kerngruppentherapeuten) zugeordnet, bei dem er wöchentliche Einzelgespräche hat und dreimal in der Woche in Kleingruppen (ca. 10 Patienten) den sogenannten Kerngruppen an einer Gruppentherapie teilnimmt. Jeder Praktikant nimmt 1

3 ebenfalls an einer der Kerngruppen in Form von co-therapeutischem Mitwirken teil. Bei täglichen Teamsitzungen findet innerhalb jeder Gemeinschaft ein Austausch statt. 1.5 Klientel Die Adula Klinik bietet Platz für 140 Akut- und Rehapatienten/innen mit psychosomatischen Beschwerden und/ oder Persönlichkeitsstörungen, bei vielen der aufgenommenen Patienten besteht oder bestand in der Vorgeschichte eine Abhängigkeitserkrankung. Es werden sowohl gesetzlich Versicherte als auch Privatpatienten aufgenommen. 1.6 Arbeitsauftrag und Zielsetzung Die Behandlungsschwerpunkte der Adula Klinik sind: Depressionen, Burnout, Angsterkrankungen, Lehrergesundheit, Essstörungen, Süchte (stofflich und stoffungebunden), psychosomatische Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen. 1.7 Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Die Arbeitskonzeption der Dr. Reisach Kliniken ist stark von den Ideen des Bad Herrenalber Modells geprägt, das auf Dr. Walter H. Lechler zurückgeht und wiederum stark von der Arbeitsweise der anonymen 12-Schritte-Selbsthilfegruppen geprägt ist. Es handelt sich um ein ganzheitliches Therapiekonzept mit humanistisch, tiefenpsychologischer Orientierung, dessen Kernstück eine therapeutische Gemeinschaft, die gleichermaßen eine Lehr- als auch eine Lerngemeinschaft ist. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1 Darstellung der eigenen Tätigkeit Durch mein Praktikum in der Adula Klinik bekam ich einen detailierten Einblick in die unterschiedlichen Therapieformen, Behandlungsmethoden und in die Besonderheiten des Bad Herrenalber Modells. Ferner bekam ich die Möglichkeit mich in einigen Bereichen selber zu erproben und durfte im größeren Umfang eigenverantwortlich arbeiten. Zu meinen Tätigkeiten gehörten: Einweisung der Patienten in die Computerdiagnostik Auswertung von Testpsychologischer Diagnostik (z.b. BDI und DES-Taxon) Teilnahme am Frühsport unter Anleitung Teilnahme an Wanderungen mit Patienten unter Anleitung Teilnahme an der Jungseniorengruppe Teilnahme an der Einstellgruppe 2

4 Teilnahme an der Skillsgruppe Begleitung von Bonding-Psychotherapie Begleitung von Atemtherapie Teilnahme bei systemischen Familienaufstellungen Aktive Teilnahme am Komitee Aktive Teilnahme in der Kerngruppe Teilnahme und Begleitung der Therapieeinheit Naturerlebnis Aktive Teilnahme und Begleitung des Hüttenmarathons Teilnahme an Aufnahmegesprächen Teilnahme an psychotherapeutischen Einzelgesprächen Eigenständige Anleitung und Durchführung der Progressiven Muskelrelaxation (PMR) Eigenständige Anleitung und Durchführung von Körpertherapie, in Form der 4- Himmelsrichtungen-Atmung Eigenständige Anleitung und Durchführung der Frauengruppe (Thema: Dankbarkeit) Teilnahme an täglichen Teambesprechungen Teilnahme an Übergaben und Fallsupervisionen Teilnahme an Informations- und Fortbildungsveranstaltungen Teilnahme an einer wöchentlichen Praktikantensupervision 2.2 Zusammenarbeit mit den in der Einrichtung Beschäftigten Eine intensive Betreuung durch den Kerngruppentherapeuten, wöchentliche Praktikantensupervisionen und die Option Gespräche, Gruppen usw. im Anschluss mit den zuständigen Therapeuten vor- und nach zu besprechen war gegeben. 2.3 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Durch den Sachverhalt nicht ganz Therapeut aber auch kein Patient zu sein stellte mich und meine Praktikantenkollegen vor eine wiederkehrende Herausforderung. Durch die wöchentliche Praktikantensupervisionen wurden wir aber sehr gut durch Schwierigkeiten und Konfliktsituationen begleitet. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung 3.1 Voraussetzungen, die Praktikanten/innen mitbringen sollten Motivation, Flexibilität, Empathie und emotionale Stabilität in Bezug auf die Person. In Bezug auf das Vorwissen sind Grundwissen in klinischer Psychologie, psychodynamischen 3

5 Methoden, testpsychologische Verfahren und die Abläufe in Kliniken des Bad Herrenalber Modells bzw. in 12-Schritte-Programmen hilfreich. 3.2 Lernmöglichkeiten Ein Praktikum in der Adula Klinik bietet für Studenten der Psychologie vielseitige Lernmöglichkeiten. Die Option viele auch nicht alltägliche Therapieformen kennenlernen zu dürfen und die Möglichkeit sie eigenverantwortlich selbst ausprobieren zu dürfen ist ein eindeutiger Pluspunkt dieser Einrichtung. 4