Wien, Herbst Bericht erstellt von: Univ. Lek. DI Hans Unterfrauner BoWaSan Erdbergstrasse 10/ Wien.
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- Frieder Schmitt
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1 Sinken die Produkte Kalksteinmehl, BokaSulf und eine Mischung aus beiden Produkten nach Zusatz in Biogasgülle, Scheinegülle und Rindergülle ab oder verbleiben diese in Schwebe? Wien, Herbst 2013 Bericht erstellt von: Univ. Lek. DI Hans Unterfrauner BoWaSan Erdbergstrasse 10/ Wien
2 1.Methodik Die Laborarbeiten zu dem Versuch wurden von der Bio Forschung Austria (BFA), Esslinger Hauptstrasse in 1220 Wien, übernommen und im Zeitraum vom Sommer bis Herbst 2013 durchgeführt. 1.1 Gülle: Die Auswahl der Güllen erfolgte aus frisch geworbenen Gülleproben. Zum Einsatz kamen: - Biogasgülle Burgenland - Schweinegülle Mast Waizenkirchen - Rindergülle Scheibbs Biogasgülle: Die Biogasgülle war aufgrund ihrer Konsistenz sehr gut homogenisierbar und wies keine Zusätze wie Stroh oder anderes festes Material aufwies. Die Konsistsenz der Gülle war dickflüssig. Schweinegülle: Die Gülle war sehr dünnflüssig und Zusätze wie Stroh oder festes Material waren nicht enthalten. Rindergülle: Die Rindergülle war aufgrund ihrer Konsistenz gut homogenisierbar, allerdings wies sie Anteile an Strohteilchen auf. 1.2 Produkte: Die Produkte wurden von der Firma Bodenkalk zur Verfügung gestellt. Die Produkte entsprechen in deren Zusammensetzung und Vermahlungsgrad den Produkten die auch in Verkehr gebracht sind. Folgende Produkte wurden verwendet: - BokaSulf - Kalksteinmehl (KOKA) - Mischung aus Bokasulf und Kalksteinmehl im Verhältnis 3+1 Die Applikationsmenge wurde, wie in der Praxis üblich, mit 30kg/m 3 festgelegt. 1.3 Durchführung: Die Güllen wurden gut homogenisiert und jeweils 4 l in Stapelwannen überführt. In diese wurden die unterschiedlichen Produkte eingerührt. Unmittelbar nach dem Einrühren, wurde die Gülle in transparente Zylinder (11cm Durchmesser, 50cm Höhe) gefüllt. Die Probenahme erfolgten an 5 Terminen mit Hilfe einer 50 ml Pipette in 10 cm Tiefe von der Gülleoberfläche. Die Rindergülle konnte nicht durch die Pipette aufgesaugt werden, da durch die Strohteilchen die Pipette verstopfte. Zur Beprobung der Rindergülle wurde deshalb ein Probenahmelöffel eingesetzt (Probenahmetiefe 10cm). Beprobungszeitpunkte: - Ausgangszustand (sofort nach dem Einfüllen der Gülle in die Zylinder) - 0,5 h - 5 h - 5 Tage - 8 Tage Alle entnommenen Proben wurden im 105 C Trockenschrank bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und das Trockengewicht bestimmt.
3 1.4 Beobachtungen während der Versuchsdauer: Biogasgülle: Die Produkte ließen sich gut einarbeiten. Ein Absetzen am Stapelwannenboden war nicht zu beobachten. Ein Absinken von Körnchen oder Flocken während des Versuchsverlaufes im Zylinder war ebenso optisch nicht zu erkennen Rindergülle: Die Produkte ließen sich gut einarbeiten. Ein Absetzen am Stapelwannenboden war nicht zu beobachten. Durch das Bokasulfs war eine leichte Farbveränderung erkennbar. Ein Absinken von Körnchen oder Flocken war nicht zu erkennen. So wie bei der Biogasgülle scheinen die Konsistenz und die festen Bestandteile die Kalkprodukte in Lösung zu halten Schweinegülle: Bei der Schweinegülle setzte sich ein Teil aller Produkte ab und bildete einen Bodensatz. Nach dem Einrühren zeigte sich eine Farbänderung (gräulich). Bei BokaSulf war ein Absetzen von weißen Körnchen/Flocken zu erkennen, es erschien ein weißes Band am Zylinderboden. Bei der Mischvariante und beim Kalksteinmehl war das Absinken von den Teilchen nicht so deutlich erkennbar.
4 Trockensubstanz (%) Trockengsubstanz (%) 2 Ergebnisse 12 Biogasgülle BokaSulf KOKA Mischung Nullvariante Abbildung 1: Gehalt an Trockensubstanz von Biogasgülle nach Zufuhr von verschiedenen Produkten Der Trockensubstanzgehalt der Biogasgülle war relativ hoch (8,5%). Durch die Zufuhr der verschiedenen Produkte (30kg/m 3 ) stieg der Trockensubstanzgehalt auf ca. 11% an. Die Produkte hielten sich als Suspension gleichmäßig verteilt über die Zeitdauer von 10 Tagen. Die Zufuhr von BokaSulf, KOKA und einer Mischung aus beiden Produkten führte zu keiner Ablagerung der Produkte am Boden des Versuchszylinders. 12 Rindergülle BokaSulf KOKA Mischung Nullvariante 0 Abbildung 2: Gehalt an Trockensubstanz von Rindergülle nach Zufuhr von verschiedenen Produkten
5 Trockensubstanz (%) Der Trockensubstanzgehalt der Rindergülle war relativ hoch (6,5%). Durch die Zufuhr der verschiedenen Produkte (30kg/m 3 ) stieg der Trockensubstanzgehalt auf ca. 9,5% an. Die Produkte hielten sich als Suspension gleichmäßig verteilt. Nach 5 Tagen hart sich ein kleiner Teil der zugeführten Produkte abgesetzt. In den weiteren 5 Beobachtungstagen war keine Veränderung mehr festzustellen. Der Trockensubstanzgehalt in 10cm Tiefe des Versuchszylinders ist dabei nur unwesentlich zurückgegangen. 3,5 Schweinegülle 3 2,5 2 1,5 1 0,5 BokaSulf KOKA Mischung Nullvariante 0 Abbildung 3: Gehalt an Trockensubstanz von Schweinegülle nach Zufuhr von verschiedenen Produkten Die Schweinegülle war relativ dünn, der Trockensubstanzgehalt lag bei 0,5%. Damit finden die Teilchen der zugeführten Produkte keine Schwimmhilfen und sinken bereits nach kurzer Zeit (0,5 Stunden) zum Boden des Versuchszylinders. 3. Zusammenfassung Die Zufuhr von Kalksteinmehl, BokaSulf und einer Mischung aus beiden Produkten der Firma Bodenkalk in einer Menge von 30kgm 3 führte bei Biogasgülle über die gesamte Versuchsdauer von 10 Tagen zu keinem Absinken zum Boden des Versuchszylinders. Bei der Rindergülle ist ein kleiner Teil abgesunken, wobei nach 5 Tagen Versuchsdauer ein Gleichgewicht erreicht wurde, das sich bis zum Versuchsende nach 10 Tagen nicht mehr verändert hat. Bei der relativ dünnen Schweinegülle sind alle zugeführten Produkte rasch abgesunken und haben einen Belag am Boden des Versuchszylinders gebildet. Die Zufuhr von Kalksteinmehl und weiteren Produkten der Firma Bodenkalk zum Aufbereiten der Gülle bzw. zum Einsparen eines eigenen Arbeitsganges zur
6 Erhaltungskalkung kann problemlos bei Güllen ab einem Trockensubstanzgehalt von 5% durchgeführt werden. Bei sehr dünnen Güllen (Trockensubstanzgehalt < 1%) setzen sich die zugeführten Stoffe rasch ab und können bei der Ausbringung und Säuberung der Güllegruben zu Problemen führen.
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