Sabina Brägger Bachelor Arbeit 2013 Hochschule Luzern Design & Kunst Textildesign
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- Susanne Armbruster
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1 Sabina Brägger Bachelor Arbeit 2013 Hochschule Luzern Design & Kunst Textildesign Die 2009 eröffnete Störzucht im Tropenhaus Frutigen bildet das Fundament dieses Projektes. Die aus ihrer Kaviarproduktion abfallenden Störhäute, wurden bis anhin in einer Biogasanlage verbrannt. Zu kostbar und einzigartig finde ich. Im Zuge meines Textildesign-Studiums entwickelte ich ein großes Interesse im Potential von Rest-und Abfallmaterialien. Aus diesem Grund beschäftige ich mich eingehend mit diesem speziellen Abfallprodukt und verwandle es in preziöses Leder. Der geglückte Erfolg war in der Zusammenarbeit mit der Gerberei Zeller vor einigen Monaten zu verbuchen. Zusammen entwickelten wir das Verfahren zur Herstellung von Störleder. Ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsmaxims Fritigens geschah dieser Prozess in einer vegetabilen Gerbung. Damit bringe ich die alte nordische Tradition des Fischleders in eine völlig neue Umgebung und siedle sie im Umfeld der Schweizer Innovation an. Während meiner Bachelorarbeit verfolge ich neben der Ledergerberei das Ziel der überraschenden Flächengestaltung mit diesem Leder. Dabei schaffe ich technisch und optisch neue Verbindungen, die das Leder aus traditionell praktischen und folkloristischen Anwendungen in einen urbanen Kontext setzen und es für Lifestyle Produkte interessant werden lässt. Es entstehen Stücke, welche die Bandbreite der Verarbeitungsmöglichkeiten von Störhaut aufzeigen. Die an Rinde erinnernde Optik und die Korkartige Haptik sind sehr charakteristisch für diesen Fisch und stellen eine spannende Herausforderung an mich als Gestalterin. Die innovative Gestaltung und Bearbeitung des Fischleders wird erst durch die textile Sichtweise und spezifisch der Schweizer Textiltechniken möglich. Ich beweise mit den verschiedenen Lösungen, dass ein breites Zielpublikum angesprochen werden kann. Sowohl Frau als auch Mann kann sich mit dem unterschiedlich verarbeiteten Leder identifizieren. Die Produkte sollen zum Schluss einen Lifestyle der Nachhaltigkeit, Swissness und Exklusivität suggerieren. Das Resultat ist in allen Teilen des Designs angedacht. Dies soll heißen, dass vom akustischen Raumteiler bis zum Brillengestell alles möglich ist.
2 Arbeitsschritte Im Rahmen einer Recherche für mein Textildesign-Studium war ich konfrontiert mit grossen Mengen von Abfallresten aus der Leder und Kaviarproduktion. Besonders die Fischhaut des Störs erschien mir zu kostbar und einzigartig, um sie einfach wegzuwerfen. Ich suchte Kontakt zum Tropenhaus Frutigen um das dort anfallende Abfallprodukt auf seine Eigenschaften und Gestaltbarkeit zu untersuchen und diese Herausforderung erschien mir geeignet für meine Bachelorarbeit. Mit Rohmaterial ausgestattet suchte ich einen Gerber, der mit mir ein neues, nachhaltiges Verfahren für die Gerberei entwickelt. Die Gerberei Zeller in Steffisburg bei Thun erwies sich als idealer Partner. Zusammen mit Herr Jürg Zeller habe ich eine natürliche Rezeptur erarbeitet und getestet und zur Produktionsreife gebracht. Die nächste Herausforderung lag in der Flächenbildung und des weiteren in der Flächengestaltung für verschiedene Anwendungen und Zielgruppen. Wie können die erlernten textilen Fähigkeiten eingesetzt werden, um spannende Verbindungselemente und ästhetische Flächengestaltungen zu schaffen? Was sind die Eigenschaften des Materials und wie gehe ich damit um? Diese Fragen wurden im experimentellen Teil der Arbeit ausführlich behandelt und untersucht. Nach der zweidimensionalen Arbeit keimte der Wunsch nach der Dritten Dimension. Welche Produkte sind prädestiniert für die Produktion aus dem sowohl wasserfesten als auch steifen Material? Es sollten Produkte mit swissness Charakter sein und es sollte eine Zusammenarbeit mit Firmen erreicht werden, welche sich auf eine clevere Art mit Swissness auseinander setzen. Dasaus resultierten die Partnerschaften mit der luzerner Uhrenfirma ochs & junior und den berner Schuhdesignerinnen von TOKUSHUU.
3 Gerberei Arebiten in der Gerberei Zeller in Steffisburg bei Thun. Zum Trochnen aufgespanntes Fischleder. Rotierende Gerbfässer
4 Experimente Verschiedenste textile Techniken werden als Verbindungs- oder Gestaltungselement eingesetzt. Techniken: Stickerei, Lasercut, Häckeln, modulare Strukturen, Knüpen und viele mehr. Lasercut Teile werden modular zusammengesetzt und in der Form verhärtet.
5 Uhrenbänder für die Luzerner Uhrenfirma ochs und junior an Mondphasenuhr und Jahreskalenderuhr.
6 Weekender Bag mit variierbaren Tragriehmen
7 Fahrrad- und Gürteltasche
8 Trouser Strap mit und ohne Reflektor
9 Highheels für TOKUSHUU
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