Prof. Dr. Gerhard de Haan: Entwicklung der Zukunftsforschung vor. dem Methodenhintergrund
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- Minna Rothbauer
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1 Prof. Dr. Gerhard de Haan: Entwicklung der Zukunftsforschung vor dem Methodenhintergrund
2 Vorlesungsplan Einführungssitzung: Aufbau / Inhalt allgemeine Überlegungen zur Zukunftsforschung; Eigenschaften von Zukunft; Paradoxie des Begriffs Zukunftsforschung (Elmar Schüll) Methoden der Zukunftsforschung I Entwicklungen in der Zukunftsforschung vor dem Methodenhintergrund (Jan Gregersen) Methoden der Zukunftsforschung II / Wissenschaftlichkeit von Zukunftsforschung Zukunftsforschung in der Erziehungswissenschaft: Ansätze und Zielrichtungen Überleitungssitzung: Gesellschaftstheoretische Bezüge und gesellschaftliche Kontexte von Zukünften (Jan Gregersen?) Wissensgesellschaft I: Phänomene und gegenwärtige Reflexionen Wissensgesellschaft II: Historische Bezüge Wissensgesellschaft III: Probleme, Kritiken und Perspektiven Zweite Moderne I: Die Anfänge: Risikowahrnehmung und Individualisierung Zweite Moderne II: Vielfalt der Kulturen und neue Identitäten Zweite Moderne III: Probleme, Kritiken und Perspektiven Zivilgesellschaft: Das Interesse an Partizipation und der Verlust staatlicher Steuerungsfunktionen Zukunftsforschung im Kontext der gesellschaftstheoretischen Bezüge Handlungsfelder erziehungswissenschaftlicher Zukunftsforschung revisited Abschlusssitzung: Zusammenfassung, Schlussfolgerungen, Ausblick
3 Die großen Fragen Wie organisieren die Menschen auf diesem Planeten ihr Leben? Was ist gut, was schlecht? Welche Probleme werden identifiziert und wie lösen wir diese? Wie ist ein Wandel möglich - und: ist er erwünscht? Mircea Eliade. Kosmos und Geschichte (1949) Welche Bedeutung hat in diesem Kontext die Geschichte? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft? Was gilt als beeinflussbar, was ist gottgegeben oder Schicksal?
4 Utopien Stehen im Kontrast zur gesellschaftlichen Wirklichkeit Thomas Morus (1516): Utopia: Gemeinschaftsgüter sind zentral Francis Bacon (um 1622): New Atlantis: Das Individuum steht im Mittelpunkt George Orwell (1948): 1984: Überwachungsstaat Was Utopisten (A-topisten) eint ist, dass sie GESELLSCHAFTSMODELLE entwickeln. Es sind starke Visionen
5 Gesellschaftliche Krisenphänomene Alvon Toffler : The Third Wave (1980): Agrargesellschaften, Industriegesellschaften, Informationsgesellschaften Gleichzeitigkeit führt zu Krisenphänomenen Ähnlich: Daniel Bell The Postindustrial Society (1968): Seit den 1960ern geht die Macht, die früher Landbesitzern und denen gehörte, die über ökonomische Ressourcen verfügen, über an die, die über Wissen verfügen. Wichtig: Nicht Krisen der Wirtschaft, der Politik, der Erziehung, sondern der Prinzipien, Konzepte, Mentalitäten Bsp.: Samuel B. Huntington: The Clash of Civilizations
6 Gesellschaftliche Krisenphänomene führen zum (schwachen) Pfad dessen, dass man sich mit Kultur(en), Mentalitäten und der gesellschaftlich formierten Psyche des Individuums befassen muss, um Aussagen und Visionen über Zukünfte zu entwickeln. Sie müssen charakterisiert sein durch: Transdisziplinarität Komplexität und Unsicherheit (D. Meadows: The Limits of Growth, 1972) Schaubild Globalität Normativität (auch Extrapolationen und Vorhersagen haben einen normativen Hintergrund) Vorlesung E. Schüll (Bsp.: Kontinuität des Fortschritts; Wohlstand ist eine Frage des Wirtschaftswachstums) Wissenschaftlichkeit Dynamik / Diskontinuität (vs. zyklische Wellen) Partizipation
7 Raum Familie Wirtschaft, Stadt Nation Welt Zeit Nächste Woche Die nächsten Jahre Lebensspanne Lebensspanne der Kinder
8 Systematisierungsversuche I Quantitativ Normativ Szenarien Quantitative Planungsmethoden Explorativ Szenarien Zeitreihen u.a. Extrapolationsmethoden Modellierungen Wechselwirkungsmethoden Qualitativ Szenarien Zukunftswerkstätten Delphis Expertenbefragung Brainstorming Science-Fiction Szenarien Delphis Expertenbefragungen Brainstormings Nach Jay Theodore Gordon: The Methods of Futures Research, in: The Annals of The American Academy of Political and Social Science, no. 522, July 1992, p
9 Soziologische Theorien John Mc Hale: The Future of the Future (1969) Wendell Bell: Foundations of Futures Studies: Human Science for a New Era ; The Sociology of the Future and the Future of Sociology (1996) Details Alvin Toffler Daniel Bell Sie alle versuchen die Bedeutung von Wissen und die Rolle des Individuums in der Gesellschaft (der Zukunft) zu fassen.
10 Wendell Bell: The Sociology of the Future and the Future of Sociology (1996) 1. Postmoderne Vorstellungen durch kritischen Realismus ersetzen, um die selbstzerstörerischen Aspekte von extremem Relativismus und Subjektivismus zu umgehen 2. Moralische Aspekte (Freiheit, Wohlstand für Alle) in den Diskurs einbringen (ausdrücklich, kritisch, unumstößlich, objektivierend) 3. Die Bedeutung von Zeitläufen berücksichtigen 4. Partizipation und Berücksichtigung der Wünsche der Menschen 5. Beachten, dass Menschen als soziale Wesen ihre Vorstellungen und Wünsche in die Wirklichkeit transformieren möchten
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