Qualitätsoffensive Asphalt

Transkript

1 28. REGENSTAUFER ASPHALT- UND STRASSENBAUSEMINAR am Dipl.-Ing. Johann Eicher Dipl.-Ing. Johann Eicher 6

2 Gliederung 1. Straßenzustand in der Theorie 2. Straßenzustand in der Praxis 3. Erkenntnisse und Folgen 4. Ergebnisse und Ausblick Dipl.-Ing. Johann Eicher 7

3 1. Straßenzustand in der Theorie Zustandsentwicklung der Straßen in Bayern 4,00 3,50 3,00 2,50 Entwicklung ??? 2,00 1,50 1,00 Gebrauchswert Substanzwert Gesamtwert Staatsstraßen Bundesstraßen Autobahnen 1996/ / Staatsstraßen Bundesstraßen Autobahnen ZEB Messkampagnen Dipl.-Ing. Johann Eicher 9

4 1. Straßenzustand in der Theorie Zustandsentwicklung der Substanz bei Staatsstraßen Dipl.-Ing. Johann Eicher 10

5 Staatliches Bauamt Passau Neubau Straßenzustand in der Theorie alt alt Zustand RISS zum Alter passend blau, grün, gelb, rot = Zustand optimal bis ungenügend Zustand RISS nicht zum Alter passend Dipl.-Ing. Johann Eicher Neubau

6 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme A Zustandsbeschreibung: - Kornausbrüche - Risse SMA 8 S auf neuer ATS Alter 3 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 13

7 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme A Zustandsbeschreibung: - Kornausbrüche - Bindemittelablösung (Stripping) SMA 8 S auf neuer ATS Alter 3 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 14

8 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme A Zustandsbeschreibung: - Kornausbrüche - Risse SMA 8 S auf neuer ATS Alter 4 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 15

9 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme A Zustandsbeschreibung: - Kornausbrüche - Risse SMA 8 S auf neuer ATS Alter 4 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 16

10 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme B Zustandsbeschreibung: - Kornausbrüche - Risse SMA 8 S auf neuer ATS Alter 2 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 17

11 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme B Zustandsbeschreibung: - Kornausbrüche - Risse - Auflösung SMA 8 S auf neuer ATS Alter 2 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 18

12 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme C Zustandsbeschreibung: - Verdrückungen bis 20 mm in regelmäßigen Abständen (ca.35 m) SMA 8 S, Neubaustrecke Alter 4 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 19

13 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme C Zustandsbeschreibung: - Verdrückungen bis 20 mm in regelmäßigen Abständen (ca.35 m) - Beginnende Gefügezerstörung SMA 8 S, Neubaustrecke Alter 4 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 20

14 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme D Zustandsbeschreibung: - Risse SMA 8 S auf ABi Alter 2 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 21

15 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme D Zustandsbeschreibung: - Risse - Kornausbrüche - Nachtrockner SMA 8 S auf ABi Alter 2 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 22

16 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme E Zustandsbeschreibung: - rauhe Oberfläche (streifenweise) AC 8 DN, Neubaustrecke Alter 0 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 23

17 2. Straßenzustand in der Praxis Oberflächenzustand Maßnahme E Zustandsbeschreibung: - rauhe Oberfläche - Einschlüsse - Löcher AC 8 DN, Neubaustrecke Alter 0 Jahre Dipl.-Ing. Johann Eicher 24

18 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - Schichtenverbund? Dipl.-Ing. Johann Eicher 25

19 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - Schichtenverbund? Dipl.-Ing. Johann Eicher 26

20 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - geschlossener Wasserfilm? Dipl.-Ing. Johann Eicher 27

21 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - Homogenes Mischgut? Dipl.-Ing. Johann Eicher 28

22 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - standfester Binder? Dipl.-Ing. Johann Eicher 29

23 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - Randabdichtung? Dipl.-Ing. Johann Eicher 30

24 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - Nahtbehandlung? Dipl.-Ing. Johann Eicher 31

25 2. Straßenzustand in der Praxis Einbaubeobachtungen allgemein Zustandsbeschreibung: - Ladefläche sauber? Dipl.-Ing. Johann Eicher 32

26 3. Erkenntnisse und Folgen Erkenntnisse - Straßenzustand verschlechtert sich (v.a. Substanzwerte aus ZEB) - Schäden nach nur kurzer Liegezeit neuer Asphaltschichten - Zunehmende Defizite bei Einbau - Zunehmende Auffälligkeiten bei Kontrollprüfungen (EP RuK, Bindemittelgehalt, Fremdbestandteile im Mischgut ) - Mängel und Schäden auch außerhalb Bayerns Thema - Auffälligkeiten bei den Bitumen Sonderuntersuchungen Dipl.-Ing. Johann Eicher 34

27 3. Erkenntnisse und Folgen Erkenntnisse - Auffälligkeiten bei den Bitumen Sonderuntersuchungen (seit den 80er Jahren Bitumenuntersuchung) ( bei Maßnahmen über m 2, alle m 2 ) (Vorstellung umfangreicher Ergebnisse der OBB im März 2011) z.b.: * Auffälligkeit bei EP RuK : PmB 25/55-55 oft Lieferung mit über 63 C * Auffälligkeit bei Homogenität: extrem lagerunbeständige Produkte am Markt * Auffälligkeit allgemein: Bitumeneigenschaften abhängig vom Hersteller * Neue Bindemittelsorten auf dem Markt: RC mehrerer Modifizierungsstufen Dipl.-Ing. Johann Eicher 35

28 3. Erkenntnisse und Folgen Erkenntnisse Wichtigste Erkenntnis: Es muss dringend etwas in Sachen Asphaltqualität unternommen werden! Dipl.-Ing. Johann Eicher 36

29 3. Erkenntnisse und Folgen Folgen - Ansatz der OBB war eine - Vertreter aus: * Bauverwaltung * Einbaufirmen * Mischguthersteller * Gesteinshersteller * Bitumenhersteller * Prüfinstituten * Wissenschaft * Verbänden Dipl.-Ing. Johann Eicher 37

30 3. Erkenntnisse und Folgen Folgen - erste Sitzung am offene Ansprache von Problembereichen - Gründung von Arbeitskreisen: * Bitumen * Füller * Schichtenverbund * Asphaltrecycling * Bauabwicklung - zeitnahe Tagungen beabsichtigt - Arbeitsprogramm mit weiteren Themen - Umsetzung erster Ergebnisse für Bausaison 2012 geplant Dipl.-Ing. Johann Eicher 38

31 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Bitumen - Wiedereinführung des oberen Grenzwertes EP RuK. Bei den elastomermodifizierten Bitumen 120/ A, 45/80-50 A, 25/55-55 A und 10/40-65 A darf der Erweichungspunkt Ring und Kugel den in Tabelle 2 der TL Bitumen jeweils angegebenen unteren Grenzwert im Anlieferungszustand um nicht mehr als 8 C überschreiten Dipl.-Ing. Johann Eicher 40

32 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Bitumen - Angabe und Beibehaltung von Hersteller, Lieferwerk und EP RuK. Bei Polymermodifiziertem Bitumen ist in der Erstprüfung bzw. im Eignungsnachweis neben der Art und Sorte auch der Hersteller, das Lieferwerk und der Erweichungspunkt Ring und Kugel des Bindemittels im Anlieferungszustand anzugeben (vorerst nur bei ausgewählten Maßnahmen) Dipl.-Ing. Johann Eicher 41

33 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Bitumen - Regelungen für Bindemittel außerhalb der TL Bitumen (RC, H, NV) Betrifft höher modifizierte Bitumen (so genannte RC Bitumen), hoch modifizierte Bitumen (so genannte H Bitumen) und niedrigviskose Bitumen (so genannte NV Bitumen). Die konkrete Regelung befindet sich derzeit noch in Abstimmung in der Arbeitsgruppe. Grundsätzlich soll die Regelung analog PmB erfolgen, mit zusätzlicher Angabe der elastischen Rückstellung (bei H und RC) im Anlieferungszustand und am rückgewonnenen Bindemittel Dipl.-Ing. Johann Eicher 42

34 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Füller - Änderung der Anforderungen an den Füller - Die Prüfung nach Abschnitt ist unabhängig vom Gehalt an Feinanteilen durchzuführen. - Der Nachweis der Wasserempfindlichkeit von Fremdfüller nach DIN EN entfällt (Methylen-blau Methode). - Die Wasserempfindlichkeit von Fremdfüller ist dafür nach TP Gestein-StB, Teil 6.6.3, Anhang 2 (Schüttelabrieb) nachzuweisen Dipl.-Ing. Johann Eicher 43

35 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Füller - Vorgaben für Schüttelabrieb beim Füller - Bei Fremdfüller darf der Schüttelabrieb höchstens 45 M.-% betragen. - Bei feinen Gesteinskörnungen und Gesteinskörnungsgemischen darf der Schüttelabrieb bei Asphalttragschichten höchstens 60 M.-%, in allen anderen Fällen höchstens 25 M.-% betragen. - Bei der Verwendung in Asphaltdeck- und Asphalttragdeckschichten darf bei feinen Gesteinskörnungen mit einem Feinanteil von mehr als 16 M.-% der Schüttelabrieb höchstens 15 M.-% betragen Dipl.-Ing. Johann Eicher 44

36 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Füller - nur gemahlener Füller oder Mischfüller - Als Fremdfüller ist ausschließlich gemahlener Füller oder Mischfüller aus gemahlenem Füller und Calciumhydroxid (Ca(OH) 2 ) zu verwenden. - Bei der Verwendung von Mischfüller ist in der Erstprüfung für den Kornanteil <0,063 mm des Gesteinskörnungsgemisches der Calciumhydroxidgehalt (nach TP Gestein-StB, Teil 3.9) festzustellen und im Erstprüfungsbericht anzugeben. - Der in der Kontrollprüfung festgestellte Calciumhydroxidgehalt muss mindestens 90 % des Wertes aus Erstprüfung und Eignungsnachweis sein Dipl.-Ing. Johann Eicher 45

37 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Schichtenverbund - Abzugsregeln für Schichtenverbund - In Abhängigkeit von Bauklasse, Lage der Schichtgrenze und ermittelter Scherkraft am Bohrkern lässt sich mittels einer abgestimmten Systematik ein definierter Abzug berechnen. Die festzulegenden Abzugswerte befinden sich aktuell noch in Abstimmung Dipl.-Ing. Johann Eicher 46

38 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Asphaltrecycling - Gewinnung, Klassifizierung, Lagerung, Sortierung, Gleichmäßigkeit - Bestandsaufnahme an einigen bayerischen Mischanlagen durch die Bauämter bereits erfolgt. - Aktuell noch keine abgestimmten Ergebnisse aus dem Arbeitskreis Dipl.-Ing. Johann Eicher 47

39 4. Ergebnisse und Ausblick Ergebnisse Bauabwicklung - Checklisten für Bauabwicklung - Für Vorbereitung, Ausschreibung/Wertungskriterien, Bietergespräch, Bauanlaufbesprechung, Baudurchführung geplant. - Ergebnisse des umfassenden Themenbereichs Bauabwicklung erst 2013 möglich Dipl.-Ing. Johann Eicher 48

40 4. Ergebnisse und Ausblick Ausblick - Zeitnaher Abschluss der entwickelten Ansätze der Arbeitskreise - Einführung erster Vorgaben in den nächsten Wochen - Weitere Entwicklung von Lösungsansätzen - Überprüfung der Wirksamkeit der Neuregelungen Dipl.-Ing. Johann Eicher 49

41 4. Ergebnisse und Ausblick Ausblick Eines ist jedoch ganz wichtig, auch wenn es in keinem Asphaltregelwerk enthalten ist: Schärfung des Bewusstseins bei allen Beteiligten, dass hohe Qualität und nachhaltige Ergebnisse nur unter gemeinsamer Zusammenarbeit möglich ist! Qualität muss wieder unser Handeln bestimmen, denn: Gute Qualität kostet Geld, schlechte Qualität kostet viel Geld! Dipl.-Ing. Johann Eicher 51

42 Aktuelles aus dem Straßenbau in Bayern Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Ing. Johann Eicher 52