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2 Impressum: GLOBAL2000 / Friends of the Earth Austria Neustiftgasse 36, A-1070 Wien Tel.: +43/1/ , Fax: +43/1/ office@global2000, Internet: Inhalt: Mag. Thomas Durstberger

3 Inhaltsverzeichnis Abkürzungen...VI Zusammenfassung...VII 1 Einleitung Hintergrund Datenerhebung und Datenbewertung Qualitätssicherungsmaßnahmen GLOBAL Methodik Daten Bewertung: theoretischer Hintergrund Akute Toxizität: der ARfD-Wert Chronische Toxizität Das ADI-Konzept PRP-Obergrenzen und Belastungsgrad Die Summenbelastung (SB) Die Belastungswerte (BW) Die Belastungsindizes (BELIX) Warenkorb und Jahresverbrauch Berechnung der Belastungswerte Berechnung des BW1 (mittlere Summenbelastung und Jahresverbrauch) Berechnung des BW2 (% PRP-Überschreitungen) Berechnung des BW3 (% ARfD-Überschreitungen) Berechnung der Belastungsindizes Allgemeine Interpretation der Belastungsindizes Darstellung der Ergebnisse Belastungswerte und Belastungsindizes Statistische Tests Mittlere Summenbelastung Anzahl an Überschreitungen Ergebnisse und Interpretation der Jahre 2009 bis Belastungswerte der Warenkorbprodukte 2009 bis BW1 (mittlere Summenbelastung bezogen auf den Jahresverbrauch) BW2 (% PRP-Überschreitungen) BW3 (% ARfD-Überschreitungen) Vergleich der Belastungswerte und -indizes der Jahre 2009 bis

4 Tabellenverzeichnis Tabelle 1. Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte und -indizes (Deutschland) (Reihenfolge wie in der Verordnung (EU) Nr. 212/2013)...10 Tabelle 2. Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte und -indizes (Deutschland) (sortiert nach absteigender Verbrauchsmenge)...11 Tabelle 3. Anzahl der 10 am häufigsten untersuchten Produktgruppen in den Jahren 2009 bis Tabelle 4. Übersicht über die Belastungssituation der Warenkorbprodukte in den Jahren 2009 bis 2015 (Reihenfolge nach VO (EU) Nr. 212/2013)...21 Tabelle 5. Übersicht über die Belastungswerte der Warenkorbprodukte in den Jahren 2009 bis 2015 (Reihenfolge nach VO (EU) Nr. 212/2013)...22 Tabelle 6. Berechnung von BW1 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2015 (sortiert nach absteigendem BW1i )...25 Tabelle 7. Berechnung von BW2 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr Tabelle 8. Berechnung von BW3 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2015 (sortiert nach absteigendem BW3i)...34 Tabelle 9. Belastungswerte der Jahre 2009 bis Tabelle 10. Belastungsindizes der Jahre 2009 bis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1. Einfluss unterschiedlicher Probenziehungsmethoden auf die Belastungswerte...14 Abbildung 2. Anteile der Obstproduktgruppen an den Probenvolumen der Jahre 2009 bis Abbildung 3. Anteile der Gemüseproduktgruppen an den Probenvolumen der Jahre 2009 bis Abbildung 4. Anteil (%) von Obst und Gemüse am Belastungswert 1 in den Jahren 2009 bis Abbildung 5. Prozentualer Anteil von Obst- und Gemüseprodukten am Belastungswert 1 in den Jahren 2013, 2014 und 2015 (sortiert absteigend nach Anteil (%) am BW1 im Jahr 2015)...26 Abbildung 6. Belastungswerte 1 von Obst- und Gemüseprodukten in den Jahren 2013, 2014 und 2015 (sortiert absteigend nach Anstieg in Prozent 2014 auf 2015)...27 Abbildung 7. Anteil (%) von Obst und Gemüse am Belastungswert 2 in den Jahren 2009 bis Abbildung 8. Prozentualer Anteil von Obst- und Gemüseprodukten am Belastungswert 2 in den Jahren 2013, 2014 und 2015 (sortiert absteigend nach Anteil (%) am BW2 im Jahr 2015)...31 Abbildung 9. Belastungswerte 2 von Obst- und Gemüseprodukten in den Jahren 2013, 2014 und 2015 (sortiert absteigend nach Anstieg in Prozent 2014 auf 2015)...32 Abbildung 10. Anteil (%) von Obst und Gemüse am Belastungswert 3 in den Jahren 2009 bis Abbildung 11. Belastungswerte 3 von Obst- und Gemüseprodukten in den Jahren 2013, 2014 und 2015 (sortiert absteigend nach Anstieg in Prozent des Jahres 2015)...35 Abbildung 12. Belastungsindizes der Jahre 2009 bis Abbildung 13. Belastungsindizes der Jahre 2007 bis

5 Abkürzungen ADHS ADI ARfD BELIX BfR BMELV BW EDC EFSA EU FAO JMPR MW OG PG n PRP SB STABW Ü VBM WHO Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom Acceptable Daily Intake (tolerierbare tägliche Aufnahmemenge: maximal tolerierbare Aufnahmemenge bei langfristigem Verzehr) Acute Reference Dose (akute Referenz Dosis: maximal tolerierbare Aufnahmemenge bei einmaligem Verzehr) Belastungsindex Deutsches Bundesinstitut für Risikobewertung Deutsches Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Belastungswert Endocrine Disrupting Chemicals (endokrine Disruptoren: Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung) European Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) Europäische Union Food and Agriculture Organization of the United Nations (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (gemeinsame Konferenz von FAO und WHO über Pestizidrückstände) Mittelwert Obergrenze Produktgruppen PestizidReduktionsProgramm Summenbelastung Standardabweichung Überschreitung Verbrauchsmenge World Health Organizantion (Weltgesundheitsorganisation)

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7 Zusammenfassung Zusammenfassung Der Statusbericht chemischer Pflanzenschutz GLOBAL 2000 wurde von der REWE Group Deutschland mit der Auswertung der im Jahr 2015 kontrollierten Pestizidanalysen ihres konventionellen Obst- und Gemüsesortiments beauftragt. Die Bewertung erfolgte anhand von zwei Grundkriterien: 1. der chronischen Gesundheitsgefährdung und 2. der akuten Gesundheitsgefährdung durch die Pestizidrückstände. Ziel des Berichts ist es, die gegenwärtige Belastungssituation festzustellen und Maßnahmen daraus abzuleiten um eine Reduktion der Pestizidbelastung im Sinne der KonsumentInnen zu erreichen, als auch zum Schutz der AnwenderInnen und der Umwelt. Der Bericht zeigt ebenfalls die Transparenz für die Verbraucher und schafft eine Möglichkeit die Konsumenten über wichtige Produkteigenschaften wie Pestizidrückstände zu informieren. Für die Bewertung der chronischen Gesundheitsgefährdung hat GLOBAL 2000 im Rahmen des mit der REWE International AG umgesetzten PestizidReduktionsProgramms (PRP) eigene maximal zulässige Obergrenzen, die so genannten PRP-Werte, festgelegt, die auf den von internationalen Gremien (EFSA, WHO/FAO-JMPR) veröffentlichten ADI- Werten 1 basieren. Diese PRP-Werte liegen meist deutlich unter den gesetzlichen Höchstwerten für Pestizidrückstände und gelten für den gesamten konventionellen Obst- und Gemüsebereich. Für die Bewertung der akuten Gesundheitsgefährdung wurde die von den selben internationalen Gremien festgelegte Akute Referenzdosis (ARfD) 2 herangezogen. 1 ADI: Acceptable Daily Intake = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge bei langfristigem Verzehr (Kap ) 2 ARfD: Acute Reference Dose = Akute Referenz Dosis, maximal tolerierbare Aufnahmemenge bei einmaligem Verzehr (Kap ) Der Statusbericht chemischer Pflanzenschutz 8 Kurzdarstellung der Gesamtbelastung (Obst und Gemüse) beinhaltet eine Bewertung der Gesamtbelastung mit Pestiziden des konventionellen Obst- und Gemüsesortiments in Form der Belastungswerte und daraus abgeleiteter Belastungsindizes. Die Belastungswerte und -indizes wurden von GLOBAL 2000 in Zusammenarbeit mit der REWE Group entwickelt. Die Belastungsindizes 1 und 2 spiegeln die chronische Gesundheitsgefährdung durch die nachgewiesenen Pestizidrückstände wider, der Belastungsindex 3 die akute Gesundheitsgefährdung. Die Belastungsindizes sind ein Instrument, um die Qualität des Obst- und Gemüsesortiments im Hinblick auf Pestizidrückstände messbar zu machen und um den Erfolg von getroffenen Maßnahmen evaluieren zu können. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss allerdings beachtet werden, dass die auf Basis der untersuchten Proben berechneten Belastungsindizes aufgrund verschiedener Einflussfaktoren von der tatsächlichen Belastung des Obst- und Gemüsesortiments abweichen können. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind die Art der Probenziehung, kontinuierlich verbesserte Analysemethoden sowie die laufende Aktualisierung der zulässigen Obergrenzen nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei der Anwendung der Belastungsindizes zur Evaluierung von gesetzten Pestizidreduktionsmaßnahmen muss außerdem der Einfluss von unterschiedlichen Witterungsbedingungen in den Vergleichsjahren berücksichtigt werden. Ergebnisse Obst und Gemüseproben im Jahr 2015 Im Jahr 2015 wurden insgesamt Proben von frischem Obst und Gemüse (ohne Nüsse und Ölsaaten und Trockenfrüchte und 1

8 Zusammenfassung gekochte Proben) aus konventionellem Anbau gezogen (2014: 4.549, 2013: 7.955, 2012: 8.328). Diese stammten von über 150 verschiedenen Obst- und Gemüseprodukten aus 72 Herkunftsländern Proben (35 %) hatten keine Wirkstoffrückstände (2014: 35 %, 2013: 38 %; 2012: 36 %). In den übrigen Proben wurden 204 verschiedene Wirkstoffe über der Nachweisgrenze bestimmt. Zu Mehrfachbelastung in einer Probe werden zwei und mehr Wirkstoffe gleichzeitig nachgewiesen - kam es bei Proben (44 %). 65 der 204 nachgewiesenen Wirkstoffe überschritten insgesamt 645-mal die PRP-Obergrenze und die Werte für die ARfD wurden von 8 verschiedenen Wirkstoffen überschritten. Die von GLOBAL 2000 festgelegten Grenzwerte für die chronische Gesundheitsgefährdung (PRP-Überschreitungen) wurden in 562 Proben (4,8 %) von zumindest einem Wirkstoff überschritten (vgl.: 2014: 3,9 %, 2013: 3,4 % und 2012: 4,6 %). Die Summenbelastung wurde im Jahr 2015 von 822 Proben (7,1 %) überschritten (2014: 6,4 %, 2013: 5,3 % und 2012: 6,7 %). Die Grenzwerte für die akute Gesundheitsgefährdung (ARfD-Überschreitungen) wurden in 19 Proben (0,16 %) (vgl. 2014: 0,24 %, 2013: 0,25 % und 2012: 0,17 %) bei 9 verschiedenen Produkten überschritten. Bei Obst betrug der Anteil an Proben mit PRP-Überschreitungen 6,1 % und bei Gemüse 4,0%. Der Anteil an Proben mit Summenbelastungs-Überschreitungen betrug bei Obst 10,0 % und war damit doppelt so hoch wie bei Gemüse mit 5,1 %. Der Anteil an ARfD-Überschreitungen war bei Obst mit 0,36 % deutlich höher als bei Gemüse mit 0,03 %. Belastungswerte im Jahr 2015 Für die Berechnung der Belastungswerte wurden Proben von Produkten des Warenkorbs herangezogen. Insgesamt waren dies Proben. Die Probenanzahl im Jahr 2015 betrug mit etwa dreimal so viel im Jahr 2014 (2.390 Proben). Die meisten Proben wurden von den Produktgruppen Äpfel (663 bzw. 9,4 %), Tomaten (526 bzw. (7,5 %), Trauben (412 bzw. 5,9 %), Erdbeeren (367 bzw. 5,2 %) und Wirsing/Chinakohl/Kohlrabi (354 bzw. 5 %) auf Pestizidrückstände untersucht. Gegenüber 2014 angestiegen ist der relative Anteil an Proben der Produktgruppen Äpfel, Tomaten, Trauben, Erdbeeren, Melonen, Kartoffeln, Pfirsiche (inkl.hybriden), Gurken, Zwiebeln, Orangen und Aprikosen. Reduziert hat sich der relative Anteil der Proben von Wirsing/Chinakohl/Kohlrabi, Grapefruits/Pomelos/Limetten, Paprika, Brom-/Heidelbeeren, Stangen-/Knollensellerie, Johannis-/Stachel-/- Himbeeren, Pflaumen, Kopfsalat, Zitronen, Champignons, Lauch, Kirschen, Ananas, Bananen, Bohnen und Erbsen. Der Anteil an Proben von Mandarinen, Birnen und Karotten blieb etwa gleich hoch wie im Vorjahr. Bei 368 Proben (5,2 %) lagen die Rückstände über den Grenzwerten für die chronische Gesundheitsgefährdung (2014: 4,1 %, 2013: 3,0 %, 2012: 4,3 %). Bei 14 Proben (0,20 %) von insgesamt 6 Produktgruppen wurde der Grenzwert für die akute Gesundheitsgefährdung überschritten (2014: 0,37 %, 2013: 0,43 %, 2012: 0,27 %). Bei Obstproben (3.882 Proben) war der Anteil an PRP-Überschreitungen mehr als doppelt so hoch wie bei Gemüseproben (3.155) (Obst: 278 bzw. 7,2 % und Gemüse: 90 bzw. 2,9 %). ARfD-Überschreitungen wurden 2015 bei den Produkten des Warenkorbs ausschließlich bei Obstprodukten festgestellt (0,36 % bzw. 14 von Proben). 2

9 Zusammenfassung Im Jahr 2015 sind die Belastungswerte 1 und 2, die die chronische Gesundheitsgefährdung widerspiegeln, im Vergleich zu den Vorjahreswerten gestiegen. Der Belastungswert 3 war hingegen der niedrigste seit dem Referenzjahr Verantwortlich für den Anstieg der Belastungswerte 1 und 2 waren vor allem Zitrusfrüchte, Kirschen und Kartoffeln. Zudem kam es insgesamt bei 20 der 30 Produktgruppen des Warenkorbs zu höheren mittleren Summenbelastungen als im Vorjahr Den größten Anteil am Belastungswert 1 hatten die Produkte Kartoffeln (23 %), Äpfel (14 %) und Orangen (11 %) sowie Bananen (7 %), Mandarinen (7 %) und Kirschen (6 %). Kartoffeln, Äpfel und Bananen hatten geringe mittlere Summenbelastungen, trugen aber aufgrund ihrer hohe Verbrauchsmengen stark zum BW1 bei. Mandarinen und Kirschen haben eher geringe Verbrauchsmengen, trugen aber aufgrund ihrer hohen mittleren Summenbelastung doch sehr stark zum BW1 bei. Bei der Berechnung des Belastungswerts 1 wird der Jahresverbrauch berücksichtigt, um eine erhöhte Belastung bei einer stärkeren Exposition widerzuspiegeln. Den größten Anteil am Belastungswert 2 hatten die Warenkorbgruppen Kirschen (18,3 %), Mandarinen (10,6 %), Kopfsalat (10,3 %) und Orangen (10,3 %). Zum Belastungswert 3 trugen die Produktgruppen Kirschen und Trauben mit 45 % bzw. 24 % am stärksten bei. Allgemeine Bewertung Bei der Produktion und Lagerung von Obst und Gemüse werden Pestizide eingesetzt. Die Gesundheit der Konsumenten und Arbeiter ist diesen giftigen Chemikalien ausgesetzt. Neue Studien zu Pestiziden zeigen die bisherigen Fehleinschätzungen dieses Risikos sowohl gegenüber den Menschen als auch der Umwelt auf. Daher besteht weiterhin wesentlicher Handlungsbedarf um die Pestizidbelastung zu reduzieren. Die tatsächliche Belastung durch Pestizide in der Umwelt und in Lebensmitteln wird zudem derzeit nicht umfassend erfasst. Studien zeigen, dass Wechselwirkungen verschiedener Pestizidwirkstoffe durchaus in einem höheren Ausmaß gesundheitsgefährdend und umweltrelevant sein können als von der Wirkung der einzelnen Komponenten abgeleitet werden kann (Kortenkamp et al ). Außerdem werden immer noch gesundheitlich bedenkliche Wirkstoffe häufig in konventionellem Frischobst und -gemüse nachgewiesen. Dazu zählen endokrine Disruptoren (EDC, endocrine disrupting chemicals), also hormonähnlich wirkende Substanzen die schon in geringsten Dosen den Hormonhaushalt von Mensch und Tier beeinträchtigen und dadurch Erkrankungen hervorrufen und zum Rückgang der Artenvielfalt beitragen. Unter den 204 über der Nachweisgrenze bestimmten Pestizidrückständen in den untersuchten Proben des Jahres 2015 sind 61 nachweislich für den Menschen bzw. für tierische Organismen endokrin wirksam wie zum Beispiel Iprodion, Tebuconazol, Thiacloprid, Dithiocarbamate, Lambda-Cyhalothrin und Linuron (Cannell , Diamanthis-Kandarakis et al , KEMI ). Aber auch Wirkstoffe die im Verdacht stehen Krebs zu erzeugen, wie die Fungzide Boscalid und Iprodion, als reproduktionstoxische bekannte Wirkstoffe wie Linuron oder Organo- 3 Kortenkamp Andreas, Backhaus Thomas, Faust Michael (2009) State of the Art Report on Mixture Toxicity. EU Commission, DG Environment, Stucy Contract Number /2007/485103/ETU/D.1 %20toxicity.pdf 4 Cannell E (2009) Final hurdle cleared towards EU blacklist. Pesticide News 83: Diamanti-Kandarakis E, Bourguignon J-P, Giudice LC, Hauser R, Prins GS, Soto AM, Zoeller RT, Gore AC (2009): Endocrine-Disrupting Chemicals: An Endocrine Society Scientific Statement. Endocrine Reviews 30 (4): DOI: /er KEMI (2008) Interpretation in Sweden of the impact of the cut-off criteria adopted in the common position of the Council concerning the Regulation of placing plant protection products on the market (document 11119/08) positionpapper_annenii_sep08.pdf 3

10 Zusammenfassung phosphate wie Chlorpyrifos, die im Verdacht stehen neurologische Störungen wie das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) auszulösen (Bouchard et. al ), werden häufig angewendet. Im Sinne einer konsequenten Verbesserung der Konsument- Innensicherheit wird empfohlen, diese Wirkstoffe gegen im besten Falle biologische Alternativen zu ersetzen. Pestizide sind nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit, sondern gefährden durch ihren Einsatz in der intensiven Landwirtschaft sowohl direkt als auch indirekt über die Nahrungsnetze die biologische Vielfalt und auch die Möglichkeit der biologischen Schädlingsbekämpfung. Daher muss konsequent an der Reduktion des Pestizideinsatzes in der konventionellen Landwirtschaft gearbeitet werden. Zudem müssen begleitende Maßnahmen zum Biodiversitätsschutz und zur Biodiversitätsförd- erung wie etwa Hecken, Blühstreifen, Pufferzonen, artenreiche Wiesen und andere naturnahe Lebensräume in der Landwirtschaft ergriffen werden. Die Landwirtschaft ist wie jeder Produktionszweig in einem stetigen Wandel. Dieser muss in Richtung einer nachhaltigen Landwirtschaft geschehen, die sowohl die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln garantiert, als auch keine schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Biodiversität hat. Die Landwirtschaft im Spannungsfeld von Weltwirtschaft und Ökologie darf die Natur dabei nicht nur als Objekt ansehen. Die Natur ist die Lebensgrundlage für die Landwirtschaft. Nur wenn diese geschützt wird, kann auch die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg langfristig erhalten werden. 7 Bouchard MF, Bellinger DC, Wright RO, Weiddkopf MG (2010) Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder and Urinary Metabolites of Organophosphate Pesticides. Pediatrics 125 (6):

11 1 Einleitung 1 Einleitung Der Statusbericht chemischer Pflanzenschutz Kurzdarstellung der Gesamtbelastung (Obst und Gemüse) bewertet die Pestizidbelastung des konventionellen Obst- und Gemüsesortiments der REWE Group Deutschland und wurde erstmals im Jahr 2009 rückwirkend für die Jahre 2007 und 2008 erstellt. Seit dem Statusbericht 6 wird das Jahr 2009 als Referenzjahr festgelegt und alle folgenden Jahre auf das Jahr 2009 bezogen. Es wird die Gesamtbelastung in Form der Belastungswerte und -indizes verglichen. Ziel des Berichts ist es, den Erfolg der im Rahmen des internen Qualitätssicherungskonzepts von REWE gesetzten Maßnahmen zu überprüfen und zu veröffentlichen. Um eine unabhängige Beurteilung der Analysedaten zu gewährleisten, wurde wie bereits bei den vergangenen Berichten die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 mit der Auswertung der Daten sowie der Bewertung der Ergebnisse und der Erstellung des vorliegenden Berichts beauftragt. Als Grundlage für die Bewertung entwickelte GLOBAL 2000 in Zusammenarbeit mit der REWE Group so genannte Belastungswerte (Kap ) und daraus abgeleitete Belastungsindizes (Kap ). Die Genauigkeit, mit der die errechneten Belastungsindizes mit der tatsächlichen Belastungssituation des Obst- und Gemüsesortiments übereinstimmen, unterliegt Einschränkungen, die sich unter anderem aus der Probenziehung, der laufenden Aktualisierung der Obergrenzen und Verbesserungen in der Analytik ergeben (Kap ). 1

12 2 Hintergrund 2 Hintergrund 2.1 Datenerhebung und Datenbewertung Die REWE Group Deutschland führt routinemäßig stichprobenartige Pestizidanalysen des gesamten Obst- und Gemüsesortiments durch. Für die Bewertung im Rahmen des vorliegenden Statusberichts wurden Proben aus konventioneller Landwirtschaft herangezogen, die im Warenkorb enthalten sind. Die Proben werden von externen Fachleute oder eigens geschulten REWE MitarbeiterInnen anhand eines Schlüssels in den Zentrallagern gezogen und in QS-zertifizierten Labors in Deutschland nach einem festgelegten Untersuchungsspektrum analysiert und von diesen bewertet. Zusätzlich werden im Verdachtsfall Analysen weiterer Wirkstoffe wie zum Beispiel Chlormequat, Ethephon, Glyphosat, Maleinsäurehydrazid, Morpholin oder Dithiocarbamate 8 in Auftrag gegeben. Die Bewertung für die REWE-QS-Abteilung erfolgt hinsichtlich der folgenden Kriterien: gesetzlicher Höchstwert (Auslastung 70 % bzw. bei Eigenmarken 50 % = Warnwert; 100 % = Höchstwert) ARfD-Wert (Auslastung 70 % bzw. bei Eigenmarken 50 % = Warnwert; 100 % = Höchstwert) Indikationszulassung so weit möglich REWE Negativliste (Liste von verbotenen Pflanzenschutzmitteln bei der Produktion von Frischobst und -gemüse für die REWE Group Deutschland) Die REWE-QS-Abteilung kontrolliert die Ergebnisse hinsichtlich der Einhaltung der REWE-Standards. Bei Überschreitungen von 70 % eines gesetzlichen Höchstwerts oder ARfD-Werts (bzw. 50 % bei REWE Eigenmarken) werden die LieferantInnen informiert. Bei Überschreitung von 100 % der gesetzlichen Höchstwerte bzw. ARfD-Werte werden die LieferantInnen mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres gesperrt und die Ware aus dem Verkauf genommen. Die Sperre wird erst nach einer Stellungnahme, sowie Vorlage von Analysenbefunden der neuen Ware, die die Einhaltung der Kriterien bestätigen, wieder aufgehoben. Bei wiederholten Überschreitungen werden LieferantInnen gegebenenfalls dauerhaft ausgelistet. 2.2 Qualitätssicherungsmaßnahmen Die REWE Group Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl im Sinne der KonsumentInnen die Belastung mit Pestiziden im gesamten Frischobst- und Gemüsesortiment zu reduzieren, als auch im Sinne der Umwelt den Pestizideinsatz in der Produktion zu vermindern. Um dieses Ziel zu erreichen setzte die REWE Group Deutschland unter anderem seit 2006 auf das sogenannte Best Alliance Programm. Das Konzept wurde nun auf die REWE Eigenmarken übertragen. In diesem Programm kommen im Rahmen des Vertragsanbaus durch ausgewählte ProduzentInnen auf definierten Anbauflächen nur zuvor festgelegte Pestizide zum Einsatz. Zu den Qualitätssicherungsmaßnahmen gehören neben den obligatorischen Zertifizierungen nach GLOBALG.A.P. bzw. QS-GmbH auch die Durchführung eigener Audits auf den Betrieben. Dabei wird unter anderem die Einhaltung der REWE-Spezifikationen geprüft: Die Produkte werden im Erzeugerland vor Ernte und Lieferung untersucht (Freigabeuntersuchung) und neben den REWE- 8 Unter Dithiocarbamate (DTC) werden verschiedene Fungizide (Ferbam, Mancozeb, Maneb, Metiram, Propineb, Thiram, Zineb und Ziram) zusammengefasst. Methodisch werden diese in der Analytik nicht einzeln untersucht. DTCs haben vor allem aufgrund der endokrinen Wirksamkeit, eine besondere Bedeutung. 2

13 2 Hintergrund Höchstwerten wird zusätzlich die Einhaltung der erlaubten Pestizide (sofern diese schon definiert sind) bewertet. Projekte, in denen ergänzend Nachhaltigkeitsbausteine realisiert werden, die Lösungswege für jeweils besonders problematische Aspekte wie z.b. Wasserverbrauch oder soziale Probleme aufzeigen sollen, werden mit dem PRO PLANET-Label ausgelobt. 2.3 GLOBAL 2000 GLOBAL 2000 beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Pestizideinsatz in der Landwirtschaft sowie Pestizidrückständen in Lebensmitteln. GLOBAL 2000 hat im Jahr 2002 als Antwort auf die besorgniserregende Belastungssituation ein eigenes Programm zur Reduktion von Pestizidrückständen in konventionell angebautem Obst und Gemüse das PestizidReduktionsProgramm entwickelt. Das PestizidReduktionsProgramm (PRP) wird seit 2003 erfolgreich mit der REWE International AG umgesetzt. 3

14 3 Methodik 3 Methodik Seit 2009 wird von der REWE GROUP Deutschland jährlich ein rückwirkender Pestizidbelastungsbericht in Auftrag gegeben. Ziel des Berichts ist es, die Belastungssituation des Sortiments von konventionellem Frischobst und -gemüse mit Pestizidrückständen darzustellen sowie Maßnahmen daraus abzuleiten. Außerdem wird evaluiert, ob die in den Vorjahren ergriffenen Maßnahmen den erwünschten Effekt erzielt und zu einer Reduktion der Pestizidbelastung der jeweiligen Produkte geführt haben. Die Hauptmaßnahmen waren in den letzten Jahren die schrittweise Überführung diverser Produktgruppen in das Best Alliance Programm (Erdbeeren, Trauben, Paprika, Tomaten, Zitrusfrüchte, Steinobst Mittelmeerregion) (Kapitel 2.2). 3.1 Daten Sämtliche REWE-Pestizidanalysenergebnisse des Jahres 2015 wurden, wie auch bereits die Daten für die vorangegangenen Berichte, an GLOBAL 2000 übermittelt und dort in eine von GLOBAL 2000 speziell für die Analyse von Rückstandsdaten entwickelte Datenbank eingespeist. Übernommen wurden nur Daten von frischem Obst und Gemüse aus konventioneller Landwirtschaft (z.b. keine Fertigprodukte oder Trockenobst und auch keine Bioprodukte). 3.2 Bewertung: theoretischer Hintergrund Für den vorliegenden Bericht wurde die Belastungssituation anhand der akuten und der chronischen Toxizität der nachgewiesenen Wirkstoffe bewertet. Die Beurteilung der akuten Toxizität erfolgte anhand der Einhaltung der ARfD-Obergrenzen 9 (Kap ). Die chronische Toxizität der Pestizidrückstände wurde anhand der Einhaltung der PRP-Obergrenzen (Kap ) und anhand der Summenbelastung (Kap ) bewertet. Diese beiden Parameter wurden von GLOBAL 2000 für das PestizidReduktionsProgramm (PRP) entwickelt und basieren auf den so genannten ADI-Werten 10 (Kap ). Um einen besseren Vergleich der Jahre untereinander zu ermöglichen und die Ernährungsgewohnheiten der KonsumentInnen zu berücksichtigen, wurden zusätzlich so genannte Belastungswerte (Kap ) und daraus abgeleitete Belastungsindizes (Kap ) entwickelt Akute Toxizität: der ARfD-Wert Zur Bewertung der potenziell gesundheitsschädlichen Wirkung, die schon bei einmaligem Verzehr durch pestizidbelastete Lebensmittel auftreten kann, wurde von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) die Akute Referenzdosis (ARfD) eingeführt. Die ARfD ist als jene Substanzmenge definiert, die über die Nahrung innerhalb eines Tages oder mit einer Mahlzeit maximal aufgenommen werden kann, ohne dass daraus ein erkennbares Gesundheitsrisiko für den/die VerbraucherIn resultiert (Definition nach WHO). Ein ARfD-Wert wird nicht für jeden Wirkstoff festgelegt, sondern nur für jene, die laut den Kriterien der zuständigen Gremien auf Basis von Tierversuchen bei entsprechender Menge das Potenzial haben, die Gesundheit schon bei einmaliger Exposition zu schädigen. Wird die ARfD-Obergrenze eines Pestizids überschritten, kann bereits bei Verzehr einer üblichen Portion Obst bzw. Gemüse eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden. Daher gilt 9 ARfD: Acute Reference Dose = Akute Referenz Dosis, maximal tolerierbar Aufnahmemenge bei einmaligem Verzehr 10 ADI: Acceptable Daily Intake = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge bei langfristigem Verzehr 4

15 3 Methodik das betreffende Produkt als nicht mehr sicher und ist laut Gesetz nicht verkehrsfähig. Bei der Bewertung von ARfD-Überschreitungen durch GLOBAL 2000 wird weder im PRP-Prozedere noch in der statistischen Auswertung eine Analysentoleranz (Kap ) berücksichtigt. Die Berechnung der ARfD-Obergrenzen für das PRP erfolgt nach dem Modell des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) (Banasiak et al ) und bezieht sich auf ein Kind mit einem Körpergewicht von 16,5 kg. Diese Berechnung ist komplex und basiert auf mehreren produktspezifischen Faktoren. Diese sind das Produktgewicht U ( unit weight ; Gewicht eines Einzelstücks des Produkts), das Portionsgewicht LP ( large portion ; Gewicht einer großen Verzehrsportion), der Variabilitätsfaktor ν (bezieht ein, dass in einem einzelnen Stück höhere Rückstände enthalten sein können, als in der untersuchten Mischprobe) und der Verarbeitungsfaktor VF (berücksichtigt die veränderte Konzentration des Pestizids im verarbeiteten Erzeugnis). Für die Berechnung der ARfD-Obergrenzen gibt es drei unterschiedliche Formeln, die je nach Produkt abhängig von dessen Produkt- und Portionsgewicht zur Anwendung kommen. Dadurch habe die Pestizide bei den jeweiligen Produkten oft sehr unterschiedlich hohe ARfD-Obergrenzen. ARfD-Überschreitungen bei Schalenbehandlungsmitteln werden von den Behörden erst gewertet, wenn sie durch eine separate Untersuchung des Fruchtfleischs bestätigt wurden. Daher werden vom PRP für bestimmte Wirkstoffe bei Zitrusfrüchten, Ananas, Avocados, Bananen, Mangos, Papayas und Zuckermelonen Verarbeitungs- bzw. Variabilitätsfaktoren berücksichtigt. Nähere Informationen zur Berechnung der ARfD-Obergrenzen können beim PRP-Team von GLOBAL 2000 erfragt werden Chronische Toxizität Das ADI-Konzept Der ADI-Wert (Acceptable Daily Intake = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge) ist definiert als jene Substanzmenge, die ein Mensch in Abhängigkeit von seinem Körpergewicht täglich und lebenslang ohne erkennbares Risiko für die Gesundheit aufnehmen kann. Der ADI ist also ein Maß für die chronische Giftigkeit bei Langzeitaufnahme und wird auf der Grundlage von Tierversuchen näherungsweise abgeleitet. Er wird für jedes Pestizid festgelegt und in Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht (mg/kg KG) angegeben. ADI-Werte werden von verschiedenen Gremien der WHO/FAO (JMPR) 12 sowie von ExpertInnengruppen der Europäischen Union und anderen Behörden festgelegt und wenn neuere Untersuchungsergebnisse es erforderlich machen auch geändert. Daher kommt es vor, dass zu ein und demselben Pestizid unterschiedliche ADI-Werte existieren. Um eine objektive und nachvollziehbare Auswahl zu treffen, bezieht sich GLOBAL 2000 in der Bewertung in erster Linie auf die von der EU festgelegten ADI-Werte. Sollte dieses Gremium für einen Wirkstoff keinen ADI-Wert veröffentlicht haben, so wird der ADI des JMPR herangezogen PRP-Obergrenzen und Belastungsgrad Die PRP-Obergrenzen sind die von GLOBAL 2000 festgelegten Maximalwerte für Pestizid- 11 Banasiak U, Heseker H, Sieke C, Sommerfeld C, Vohmann C (2005): Abschätzung der Aufnahme von Pflanzenschutzmittel-Rückständen in der Nahrung mit neuen Verzehrsmengen für Kinder. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 48 (1): JMPR: Im Rahmen dieser Meetings (Joint Meeting on Pesticide Residues) von WHO (World Health Organization) und FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) werden u.a. ADI-Werte festgelegt. 5

16 3 Methodik rückstände, die im Rahmen des PestizidReduktionsProgramms toleriert werden und meist deutlich niedriger sind als die gesetzlichen Höchstwerte. Die PRP-Obergrenzen basieren auf den ADI-Werten und werden nach folgender Formel berechnet: PRP OG 2 [mg/kg] = PRP-OG 2...PRP-Obergrenze in Stufe 2 [mg/ 1 kg Produkt] ADI...tolerierbare tägliche Aufnahme einer Substanz [mg/kg Körpergewicht] Diese Berechnung bezieht sich auf ein vier- bis sechsjähriges Kind mit einem Körpergewicht von 13,5 kg. Dieses Kind steht stellvertretend für andere Risikogruppen wie Schwangere, ältere und kranke Menschen. Das PRP wurde als Stufenprogramm angelegt. Das bedeutet, dass die PRP-Obergrenzen stufenweise gesenkt werden. Die derzeitige Stufe (Stufe 2) soll einen theoretisch unbedenklichen täglichen Verzehr von einem Kilogramm Obst oder Gemüse für ein 13,5 kg schweres Kind gewährleisten. Deswegen werden die Berechnungen auf ein Kilogramm bezogen. In der ersten Stufe betrug die tägliche Verzehrsmenge nur 0,5 Kilogramm. Der Belastungsgrad (B i ), d.h. die Auslastung der PRP-Obergrenze, wird nach folgender Formel berechnet: B i...belastungsgrad [pro kg Produkt] ADI [mg/kg] 13,5 [kg] 1 [kg] R B i [kg 1 ]= i [mg/kg] ADI [mg/kg] 13,5 [kg] R i...nachgewiesene Konzentration des Pestizidwirkstoffes [mg/kg Produkt] ADI...tolerierbare tägliche Aufnahme einer Substanz [mg/kg Körpergewicht] Der Belastungsgrad gibt an, wie weit die PRP-Obergrenze ausgeschöpft ist, wenn ein 13,5 kg schweres Kind einen Kilogramm eines mit diesem Wirkstoff belasteten Produktes aufnimmt. Wird dieser Wert mit 100 multipliziert, so gibt er die Auslastung der PRP-Obergrenze in Prozent an. Diese Angabe wird seit dem Statusbericht chemischer Pflanzenschutz 3 für die statistischen Auswertungen verwendet. Der Belastungsgrad ist abhängig von der Rückstandskonzentration und dem ADI-Wert eines Wirkstoffes: Je größer die Rückstandskonzentration und je niedriger der ADI-Wert (also je höher die chronische Toxizität des Wirkstoffes beurteilt wurde), desto höher ist der Belastungsgrad. Ein unbedenklicher täglicher Verzehr eines Kilogramms Obst und Gemüse ist bis zu einem Belastungsgrad von 1 bzw. einer Auslastung von 100 % der PRP-Obergrenze gegeben. Aufgrund der Berücksichtigung der Analysentoleranz (siehe unten) wird eine PRP-Überschreitung jedoch erst ab einem Belastungsgrad von 2 (200 % der PRP-Obergrenze) gewertet. Die Analysentoleranz beschreibt die Messunsicherheit des Analysenergebnisses, um mögliche Fehlerquellen bei der Messung auszuschließen. Im EU-Sanco-Dokument 10684/2009 (EU ) ist unter Punkt 91 bis 94 geregelt, dass ein Labor von einer Messungenauigkeit von +/- 50 % ausgehen darf, sofern es durch Tests nachgewiesen hat, dass es zumindest mit dieser Genauigkeit 13 EU (2009) Method Validation and Quality Control Procedures for Pesticide Residues Analysis in Food and Feed. Document No. SANCO/10684/2009 6

17 3 Methodik quantifizieren kann. Das Unsicherheitsintervall gilt für den Messwert. D.h. eine sichere Überschreitung besteht erst dann, wenn der Messwert minus 50 % (des gemessenen Werts) über der Obergrenze liegt, also erst wenn die Obergrenze mit 200 % ausgelastet ist. (Andererseits könnte jedoch schon ab einer Auslastung der Obergrenze von 66,7 % eine Überschreitung bestehen, wenn man zum Messwert 50 % des Werts addiert.) Es kann vorkommen, dass mehrere Wirkstoffe in derselben Probe zu einer PRP-Überschreitung führen. In der statistischen Auswertung wird diese Probe nur als eine Überschreitung gewertet Die Summenbelastung (SB) Oft sind Lebensmittel mit mehr als einem Pestizidwirkstoff belastet. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Pestizidwirkstoffen sind nach dem derzeitigen Wissensstand wahrscheinlich, für einige Kombinationen sogar bereits nachgewiesen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom so genannten Cocktaileffekt oder von Mixture Toxicity. Aufgrund der vielfältigen Wirkungsmechanismen der Pestizide ist es derzeit nicht möglich, genauere Angaben über alle möglichen Cocktaileffekte zu machen. Daher beschränkt sich GLOBAL 2000 darauf, die Einzelbelastungen (B i ) zu einer Gesamtbelastung, der so genannten Summenbelastung (SB), zu addieren. Die Anzahl an nachgewiesenen Wirkstoffen wird dabei nicht bewertet: SB...Summenbelastung [pro kg Produkt] B i...belastungsgrad des i-ten Wirkstoffes [pro kg Produkt] n...anzahl der gefundenen Wirkstoffe Wird dieser Wert mit 100 multipliziert, so gibt er die Summe der Auslastungen der PRP-Obergrenzen in Prozent an. Diese Angabe wird seit dem Statusbericht chemischer Pflanzenschutz 3 für die statistischen Auswertungen verwendet. Ein unbedenklicher täglicher Verzehr eines Kilogramms Obst und Gemüse ist bis zu einer SB von 100 % gegeben. Aufgrund der Berücksichtigung der Analysentoleranz (Kap ) wird eine SB-Überschreitung jedoch erst ab einer SB von 200 % gewertet. Aufgrund der Definition der Summenbelastung ist jede PRP-Überschreitung automatisch auch eine SB-Überschreitung Die Belastungswerte (BW) n SB [kg 1 ] = B i [kg 1 ] i=0 Zur Bewertung der Pestizidbelastung des frischen Obst- und Gemüsesortiments wurden von GLOBAL 2000 in Abstimmung mit der REWE Group so genannte Belastungswerte (BW 1, BW 2 und BW 3 ) entwickelt (Kap. 3.3). Der BW 1 zeigt die Belastung in Abhängigkeit von der durchschnittlichen Summenbelastung und der durchschnittlichen Verbrauchsmenge der im deutschen Warenkorb enthaltenen Produkte (Tab. 1 & 2), der BW 2 gibt die relative Häufigkeit an PRP-Überschreitungen und der BW 3 die relative Häufigkeit an ARfD-Überschreitungen an. BW 1 und BW 2 dienen somit der Beurteilung der chronischen Gesundheitsgefährdung, BW 3 zur Beurteilung der akuten Gesundheitsgefährdung. 7

18 3 Methodik Die Belastungswerte wurden im vorliegenden Bericht für das Jahr 2015 berechnet und jenen der Jahre 2009, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014 gegenübergestellt Die Belastungsindizes (BELIX) Um die Belastungswerte der einzelnen Jahre leichter miteinander vergleichen zu können, werden die Belastungswerte in so genannte Belastungsindizes (BELIX 1, BELIX 2 und BELIX 3 ) umgerechnet. Dafür wurde das Jahr 2009 als Referenzjahr festgelegt. Das heißt die Belastungsindizes des Jahres 2009 sind gleich 1 und die Belastungswerte der Folgejahre (BW 1-3 ) werden durch die entsprechenden Belastungswerte des Jahres 2009 dividiert. Es handelt sich beim Belastungsindex um einen rein rechnerischen Wert, der als grober Indikator für die Entwicklung der Rückstandsergebnisse insgesamt herangezogen werden kann. Die Genauigkeit, mit der der errechnete Belastungsindex mit der tatsächlichen Belastungssituation des Obst- und Gemüsesortiments übereinstimmt, unterliegt Einschränkungen, die in Kapitel genauer ausgeführt werden. Die wichtigsten Einschränkungen begründen sich darauf, dass keine randomisierte, repräsentative Probenziehung durchgeführt wurde und zwischen den Jahren große Unterschiede bezüglich der Produkte, Sorten, Herkunftsländer, LieferantInnen u.ä. bestehen. für einige Produktgruppen des Warenkorbs (Kap ) zu wenige Proben vorhanden sind und die Ergebnisse dadurch statistisch nicht abgesichert sind. die ADI- und ARfD-Werte, welche die Grundlage für die Bewertung der Belastung darstellen, die Toxizität der Wirkstoffe nur näherungsweise wiedergeben und nach dem aktuellen Stand des Wissens laufend angepasst werden. nicht alle Wirkstoffe, die auf Obst und Gemüse vorhanden sein können, von den Untersuchungslabors nachgewiesen werden und es zwischen den beauftragten Labors Unterschiede in der Analytik geben kann Warenkorb und Jahresverbrauch Welche Menge an Pestizidrückständen KonsumentInnen über den Verzehr eines Lebensmittels aufnehmen, hängt von der Pestizidbelastung aber auch von der Menge des verzehrten Produktes ab. Die Pestizidbelastung spiegelt sich in den Analyseergebnissen wider. Um auch die Verzehrsmenge zu berücksichtigen, wurde ein Warenkorb mit dem Jahresverbrauch der deutschen KonsumentInnen zusammengestellt und für die Berechnung der Belastungswerte herangezogen (Tab. 1 & 2). Die verwendeten Daten stammen aus den Jahren 2005/2006 und wurden vom BMELV 14 erstellt. Zusätzlich wurden für die Produkte Ananas, Paprika und Melonen die in den Hintergrundinformationen (Krautter und Huxdorff ) zum Greenpeace-Ratgeber (Krautter ) angeführten Daten des BMELV miteinbezogen. Der Warenkorb setzt sich aus den am häufigsten verzehrten Obst- und Gemüse-Produkten zusammen und soll 95 % des gesamten Verbrauchs abdecken. Eine weitere Voraussetzung für die Aufnahme in den Warenkorb war, dass zu diesem Produkt zumindest zehn Analysedaten aus dem Jahr 2007 vorliegen ist das erste Jahr, für das ein Belastungsbericht erstellt wurde. 14 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 15 Krautter M, Huxdorff C (2007) Essen ohne Pestizide 2007: Hintergrundinformation. 2. überarbeitete Auflage, Greenpeace e.v., Hamburg 16 Krautter M (2007) Essen ohne Pestizide Einkaufsratgeber und Supermarktvergleich für Obst und Gemüse. Neuauflage 2007, Greenpeace e.v., Hamburg 8

19 3 Methodik Die Verbrauchsdaten des BMELV geben nicht den tatsächlichen Jahreskonsum eines durchschnittlichen Einwohners oder einer durchschnittlichen Einwohnerin an, sondern die maximal zur Verfügung stehende Menge des Lebensmittels innerhalb Deutschlands bezogen auf die EinwohnerInnenzahl. Die Werte basieren auf der inländischen Produktion, den erfassten Verlusten im Lager, sowie den erfassten Importen und Exporten. Nicht eingerechnet werden Verluste aus dem Einzelhandel sowie Importe und Exporte innerhalb der EU von Unternehmen mit einem jährlichen Import- bzw. Export-Warenwert unter Euro ( Euro seit dem Jahr 2010). In den Verbrauchsmengen des BMELV sind neben frischem Obst und Gemüse auch sämtliche verarbeitete Produkte, wie z.b. Tomatenketchup oder Kartoffelchips, als Äquivalent des Frischgewichts enthalten. Bei einigen Produkten kommt es daher zu großen Abweichungen vom tatsächlichen Konsum des frischen Produkts (BMELV 12 ). Die Belastung von verarbeitetem Obst und Gemüse ist erfahrungsgemäß nicht vergleichbar mit der von frischen Produkten. 9

20 3 Methodik Tabelle 1. Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte und -indizes (Deutschland) (Reihenfolge wie in der Verordnung (EU) Nr. 212/2013) Warenkorb (Produktgruppen PG n ) (PG N =30) VBM abs [kg]* Produktkategorie VBM abs [kg]* Grapefruits, Pomelos, Limetten 0,8 Orangen 6,5 Zitronen 1,5 Zitrusfrüchte 12,8 Mandarinen (inkl. Clementinen) 4,0 Äpfel 36,5 Birnen 3,2 Kernobst 39,7 Aprikosen 0,9 Kirschen 2,1 Pfirsiche (inkl. Hybriden) 4,1 Steinobst 8,1 Pflaumen 1,0 Trauben 6,5 Trauben 6,5 Erdbeeren 3,3 Brom-, Heidelbeeren Johannis-, Stachel-, Himbeeren 1,7 1,4 Beerenobst 6,4 Bananen 10,7 Ananas 1,2 Exotenfrüchte 11,9 Obst 85,4 Kartoffeln 63,0 Wurzel- und Karotten 7,4 Knollengemüse Sellerie (Knollen- und Stangen) 0,6 71,0 Zwiebel 6,6 Zwiebelgemüse 6,6 Tomaten 22,4 Paprika (ohne Chilis) 3,9 Gurken 6,1 Fruchtgemüse 35,5 Melonen Wirsing, Chinakohl, Kohlrabi 3,1 2,3 Kohlgemüse 2,3 Kopfsalat 2,0 Blattgemüse 2,0 Bohnen 1,8 Erbsen 1,0 Hülsengemüse 2,8 Lauch 1,2 Stängelgemüse 1,2 Champignons 1,9 Pilze 1,9 Gemüse 123,3 Gesamt 208,7 * VBM abs [kg]: absolute Verbrauchsmengen in Kilogramm pro EinwohnerIn und Jahr 10

21 3 Methodik Tabelle 2. Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte und -indizes (Deutschland) (sortiert nach absteigender Verbrauchsmenge) Warenkorb (Produktgruppen PG n ) (PG N =30) VBM abs [kg]* VBM rel [%]** Äpfel 36,5 17,49 Bananen 10,7 5,13 Orangen 6,5 3,11 Trauben 6,5 3,11 Pfirsiche (inkl. Hybriden) 4,1 1,96 Mandarinen (inkl. Clementinen) 4,0 1,92 Erdbeeren 3,3 1,58 Birnen 3,2 1,53 Kirschen 2,1 1,01 Brom-, Heidelbeeren 1,7 0,81 Zitronen 1,5 0,72 Johannis-, Stachel-, Himbeeren 1,4 0,67 Ananas 1,2 0,57 Pflaumen 1,0 0,48 Aprikosen 0,9 0,43 Grapefruits, Pomelos, Limetten 0,8 0,38 Obst 85,4 40,92 Kartoffeln 63,0 30,19 Tomaten 22,4 10,73 Karotten 7,4 3,55 Zwiebel 6,6 3,16 Gurken 6,1 2,92 Paprika (ohne Chilis) 3,9 1,87 Melonen 3,1 1,49 Wirsing, Chinakohl, Kohlrabi 2,3 1,10 Kopfsalat 2,0 0,96 Champignons 1,9 0,91 Bohnen 1,8 0,86 Lauch 1,2 0,57 Erbsen 1,0 0,48 Sellerie (Stangen- und Knollen-) 0,6 0,29 Gemüse 123,3 59,08 Gesamt 208,7 100,00 * VBM abs [kg]: absolute Verbrauchsmengen in Kilogramm pro EinwohnerIn und Jahr ** VBM rel [kg]: relative Verbrauchsmengen in Prozent des Gesamtverbrauchs pro EinwohnerIn und Jahr 11

22 3 Methodik 3.3 Berechnung der Belastungswerte Berechnung des BW 1 (mittlere Summenbelastung und Jahresverbrauch) Der BW 1 ist die Summe der mittleren Summenbelastungen der Produkte des Warenkorbs multipliziert mit den jeweiligen Jahresverbrauchsmengen in kg/einwohnerin. Die Verbrauchsmengen wurden miteinbezogen, um abzubilden, über welche Produkte mehr Rückstände aufgenommen werden, weil sie vermehrt verzehrt werden. Vergleicht man beispielsweise die Produktgruppen Äpfel und Aprikosen, so zeigt sich folgende Situation: Äpfel haben eine geringere mittlere Summenbelastung (43 %), tragen aber aufgrund ihrer hohen Verzehrsmenge stark zum BW 1 bei (14 %). Aprikosen hingegen weisen eine höhere Summenbelastung auf (73 %), haben aber wegen ihrer geringen Verzehrsmenge nur einen sehr geringen Anteil am BW 1 (0,6 %). Daher besteht bei Äpfeln trotz ihrer geringeren Belastung ein höherer Handlungsbedarf als bei Aprikosen. BW 1 = Σ (SB * VBM abs ) BW 1...Belastungswert 1 SB...mittlere Summenbelastung [% pro kg Produkt] VBM abs...verbrauchsmenge [kg pro EinwohnerIn und Jahr] Berechnung des BW 2 (% PRP-Überschreitungen) Der BW 2 ist die Summe der relativen Anteile an PRP-Überschreitungen innerhalb jeder Produktgruppe dividiert durch die Anzahl der insgesamt im Warenkorb enthaltenen Produktgruppen. Anders ausgedrückt ist der BW 2 der Mittelwert der Prozentwerte an PRP-Überschreitungen pro Produktgruppe. Er ist ein Maß dafür, wie oft die von GLOBAL 2000 vorgegebenen Richtlinien an zulässigen Pestizidrückständen (PRP-Obergrenzen) nicht eingehalten wurden. BW 2 = Σ (% PRP-Ü / PG n ) BW 2...Belastungswert 2 % PRP-Ü...relativer Anteil an Überschreitungen der PRP-Werte PG n...anzahl an Produktgruppen im Warenkorb (30) Berechnung des BW 3 (% ARfD-Überschreitungen) Der BW 3 berechnet sich als die Summe der relativen Anteile an ARfD-Überschreitungen innerhalb 12

23 3 Methodik einer Produktgruppe dividiert durch die Anzahl der insgesamt im Warenkorb enthaltenen Produktgruppen. Anders ausgedrückt ist der BW 3 der Mittelwert der Prozentwerte an ARfD- Überschreitungen pro Produktgruppe. Er ist ein Maß dafür, wie oft die Referenzdosis für die akute Toxizität überschritten wurde. BW 3 = Σ (% ARfD-Ü / PG n ) BW 3...Belastungswert 3 % ARfD-Ü...relativer Anteil an Überschreitungen der akuten Referenzdosis PG n...anzahl an Produktgruppen im Warenkorb (30) Berechnung der Belastungsindizes Die Belastungsindizes werden aus den Belastungswerten BW 1, BW 2 und BW 3 abgeleitet und als BELIX 1, BELIX 2 und BELIX 3 bezeichnet. Für die Berechnung der Belastungsindizes wurde das Jahr 2009 als Referenzjahr definiert und die Belastungsindizes gleich 1 gesetzt. Um die Belastungsindizes für die Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014 und 2015 zu erhalten, werden die Belastungswerte (BW 1-3 ) dieser Jahre durch die entsprechenden Belastungswerte des Jahres 2009 dividiert. Die daraus erhaltenen Werte ergeben die Belastungsindizes (BELIX 1-3 ). Ist der Belastungsindex kleiner als 1 hat sich die Belastungssituation der untersuchten Proben des betreffenden Jahres gegenüber dem Referenzjahr 2009 verbessert, ist der Belastungsindex größer als 1 hat sich die Belastungssituation der untersuchten Proben gegenüber dem Referenzjahr 2009 verschlechtert. Einschränkungen ergeben sich neben der Probenziehung auch durch die laufenden Änderungen der Obergrenzen und eine Verbesserung der Analytik (Kap ) Allgemeine Interpretation der Belastungsindizes Der Belastungsindex ist ein hilfreiches Instrument, um die Qualität des Obst- und Gemüsesortiments im Hinblick auf Pestizidrückstände messbar zu machen und den Erfolg von getroffenen Maßnahmen evaluieren zu können. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss allerdings beachtet werden, dass der Belastungsindex kein wissenschaftlich abgesichertes Evaluierungsinstrument ist, sondern nur als grober Indikator für die Entwicklung der Pestizidbelastung des Obst- und Gemüsesortiments dienen kann. Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen der gezogenen Proben müssen nicht genau mit der tatsächlichen durchschnittlichen Belastung des gesamten Frischobst- und -gemüsesortiments übereinstimmen und auch ein Vergleich zwischen Kalenderjahren ist nur sehr eingeschränkt möglich. Die wichtigsten Ursachen hierfür sind: 1. Keine randomisierte, repräsentative Probenziehung Die Probenziehung bei der REWE Group Deutschland erfolgt zur Qualitätssicherung risikoorientiert nach einem festgelegten Probenschlüssel, nach dem bestimmte Produkte häufiger untersucht 13

24 3 Methodik werden als andere. Aufgrund unterschiedlicher Verfügbarkeiten sowie aus logistischen Gründen werden die Proben meist nicht gleichmäßig über Saison, Herkunftsländer, Sorten oder LieferantInnen verteilt gezogen. Dadurch ist das Gewicht der einzelnen Produkte, Jahreszeiten, Sorten usw. innerhalb der Kategorien des Warenkorbs in den Untersuchungsjahren ungleich verteilt. Wird beispielsweise in einem Jahr die Probenziehung zugunsten einer stark belasteten Sorte verschoben, verschlechtert sich das Ergebnis der Rückstandsbelastung, ohne dass es zu einer tatsächlichen Erhöhung der Gesamtbelastung gekommen sein muss. Verschiebt sich die Probenziehung jedoch zugunsten eines unbelasteten Produktes, wird dadurch das Rückstandsergebnis verbessert, ohne dass tatsächlich eine Verbesserung der Rückstandssituation erzielt wurde. Bei der Berechnung der Belastungsindizes wird diese Problematik verschärft, da im Warenkorb teilweise sehr unterschiedliche Produkte zusammengefasst wurden. Das Ergebnis einer risikoorientierten im Vergleich zu einer zufälligen Probenziehung soll an folgendem Beispiel erläutert werden (Abb. 1): Bei einer Lieferung von 50 Kisten Äpfel sind bei fünf Kisten die PRP-Obergrenzen überschritten, die tatsächliche Rate an PRP-Überschreitungen beträgt somit 10 %. Bei einer Kontrolle werden zehn Proben gezogen, einmal zufallsorientiert (Fall 1, Bild links) und einmal risikoorientiert (Fall 2, Bild rechts). Abbildung 1. Einfluss unterschiedlicher Probenziehungsmethoden auf die Belastungswerte Im Fall 1 wird eine PRP-Überschreitung nachgewiesen, somit ergibt sich auf die Gesamtprobenanzahl von zehn eine Rate von 10 % PRP-Überschreitungen. Der rechnerische Wert entspricht hier also dem tatsächlichen Wert. Dennoch spielt bei einer so geringen Probenanzahl der Zufall eine große Rolle. Aufgrund einer einzigen Probe, die anders gezogen würde, könnte das Ergebnis zwischen null und zwei Überschreitungen variieren, das bedeutet zwischen 0 % und 20 %. 14

25 3 Methodik Im Fall 2 werden vier PRP-Überschreitungen nachgewiesen, was eine Rate von 40 % PRP-Überschreitungen ergibt. Der rechnerische Wert liegt hier also weit über dem tatsächlichen Wert von 10 %. Aufgrund einer Probe, die anders gezogen würde, könnte das Ergebnis zwischen 30 % und 50 % schwanken. Eine durchdachte risikoorientierte Probennahme führt tendenziell zu höheren Belastungswerten, da belastete Proben eher erfasst werden. Sie ist daher das ideale Instrument für die Qualitätssicherung des Frischobst- und -gemüsesortiments. 2. Nicht alle Sortimentsprodukte werden im Warenkorb erfasst Der Warenkorb des BMELV enthält nicht alle Obst- und Gemüseprodukte. Nicht enthalten sind beispielsweise sämtliche Kräuter und Spinatarten sowie die meisten Salatarten. Weiters fehlen unter anderem Zucchini, Blumenkohl und die meisten exotischen Früchte, wie zum Beispiel Kiwis, Avocados oder Feigen. Er setzt sich aber aus den am häufigsten verzehrten Obst- und Gemüseprodukten zusammen und deckt so 95 % des gesamten Verbrauchs ab (Kap ). Eine weitere Einschränkung ergibt sich daraus, dass bei einigen Produkten ein großer Anteil der Mengen des Warenkorbs des BMELV aus verarbeiteten Produkten besteht (z.b. Äpfel, Tomaten). Da der vorliegende Bericht nur frisches Obst und Gemüse bewertet und die Belastung von verarbeitetem und frischem Obst und Gemüse erfahrungsgemäß nicht vergleichbar ist, ergibt sich dadurch eine Verzerrung der Ergebnisse. 3. Geringe Probenanzahl Eine geringe Probenanzahl führt zu einer großen Ergebnisunsicherheit. Je weniger Proben gezogen werden, umso stärker ist der Einfluss des Zufalls auf das errechnete Ergebnis. Für den statistischen Vergleich von zwei Jahren ist eine Stichprobenanzahl von 28 erforderlich, beim Vergleich von drei Jahren sind 32, bei vier Jahren 36, bei fünf Jahren 39, bei sechs Jahren 41 Proben notwendig. Bei diesen Stichprobenanzahlen kann eine Mittelwertsdifferenz erkannt werden, die gleich der einfachen Standardabweichung der Belastung ist. In maximal 5 % der verglichenen Stichproben wird ein tatsächlich vorliegender Unterschied der Mittelwerte übersehen (b, Fehler zweiter Art) bzw. irrtümlich ein Unterschied zwischen den Mittelwerten der Stichproben entdeckt, der tatsächlich nicht vorliegt (a, Fehler erster Art) (Rasch et al und ). Seit dem Jahr 2011 sind die Probenanzahlen in allen Warenkorbgruppen für einen statistischen Vergleich ausreichen. Je heterogener, d.h. je ungleicher die Belastung innerhalb eines Produkts verteilt ist, d.h. umso größer die Standardabweichung ist, desto mehr Proben sind erforderlich, um die gleiche absolute Differenz der mittleren Summenbelastung nachweisen zu können. Das bedeutet, dass selbst bei einer Stichprobenanzahl von 28 relativ große Unterschiede der mittleren SB zwischen zwei Jahren nicht signifikant sein können, wenn die Streuung der nachgewiesenen Werte sehr groß ist, so dass noch mehr Proben notwendig wären, um eine Änderung der mittleren SB der untersuchten Proben sicher zu erkennen. Viele Faktoren haben Einfluss auf ein Produkt (z.b.: Sorte, Herkunft, Saison, LieferantIn). Für einen statistischen Vergleich eines Produktes auf niedriger Ebene (z.b. Kopfsalat, Italien, Winter, LieferantIn X) sind meist zu wenige Proben vorhanden. 17 Rasch D, Herrendörfer G, Bock J, Victor N, Guiard V (1998) Verfahrensbibliothek Versuchsplanung und auswertung, Band II. R. Oldenburg Verlag, München Wien 18 Rasch D, Verdooren LR, Gowers JI (1999) Fundamentals in the Design and Analysis of Experiments and Surveys. R. Oldenburg Verlag, München Wien 15

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