Kinderaugen schauen in den Goldborn

Transkript

1 Kinderkunstprojekt mit Henry Krzysch Kinderaugen schauen in den Goldborn im Auftrag der WBC

2 Danksagung Liebe Kinder, habt recht herzlichen Dank fürs Mitmachen! Ohne Eure Mühe, ohne Euer Talent und ohne Eure Fantasie wäre nicht so ein schönes Buch entstanden. Dieses Buch gibt einen Überblick über das Goldborn - projekt der Wohn- und Baugesellschaft Calau mbh als Zusammenfassung und als Erinnerung. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung durch das Jugendamt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Henry Krzysch Kunstwerkstatt Ogrosen Marion Goyn Geschäftsführerin WBC

3 Inhaltsverzeichnis Vorwort Die Goldbornsagen Bleistiftzeichnung und Skizze Buntstiftzeichnung Tuschezeichnung Styrodurdruck Monotypie Radierung Linolschnitt Metalldrücken Acrylbilder Die Gästewohnung Goldborn als Kunstwerk

4 Vorwort Goldene Kutsche zieht Besucher an Die Geschichte, die Sagen und die Mythen der größten Naturquelle der Lausitz, dem Goldborn, wurde mit einem Kinder-Kunstprojekt durch die Wohnund Baugesellschaft Calau mbh (WBC) mit verschiedenen Projekten stärker in die Öffentlichkeit gerückt und künstlerisch mit dem Kunstmaler Henry Krzysch umgesetzt. Aus diesem Projekt wurde die neue Musterwohnung der WBC entwickelt, sie wird gleichzeitig von der Immobilien-Service-Gesellschaft Niederlausitz mbh als Ferienwohnung genutzt. Anfang 2012 plante die WBC die Ferien- und Musterwohnung mit dem Namen Goldborn zu renovieren. Die Sagen um den Goldborn sollten künstlerisch in die Gestaltung der Wohnung einfließen. Gemeinsam mit dem Kunstmaler Henry Krzysch wurden die ersten Ideen für die Umsetzung entwickelt. Dabei sollten auch Kinder und Jugendliche unter Anleitung des Kunstmalers ihre Fantasie einbringen und umsetzen. Zunächst startete das Projekt mit einem großen WBC Zeichenwettbewerb unter dem Titel Kinderaugen schauen in den Goldborn. Die Umsetzungsmöglichkeiten wurden mit Vertretern von Schulen, der Freien Jugendhilfe NL e.v., dem Kunstmaler und der WBC abgestimmt.

5 Der Maler machte die Kinder mit der Geschichte der Quelle vertraut. Die Freie Jugendhilfe NL e.v. in Calau organisierte einen Wandertag zum Goldborn. An mehreren Projekttagen und im Kinderferienprogramm erfolgte die Umsetzung in mehreren Techniken. Der Zeichenwettbewerb endete am 31.März 2012, insgesamt nahmen über 80 Kinder an diesem Projekt teil. Die schönsten Ideen wurden in der Wohnung in 10 Kunstprojekttagen mit Kindern und Jugendlichen unter Anleitung des Kunstmalers umgesetzt. So wurde ein Schrank in eine goldene Kutsche mit Deichsel, Rädern, Treppe und Kofferablage umgestaltet. Die Sagen wurden auf Wandfliesen und auf Bildern mit unterschiedlichen Techniken gezeigt, auch ein Zauberspiegel entstand. Ein großes Wandbild im Wohnzimmer zeigt eine Stadtansicht um Alte Wand- und Deckengestaltungen sind in der Wohnung zu sehen. Besucherrmagnet war die goldene Kutsche, die alle Besucher in den Bann der Sagen zog wurde bereits die Ferien-, Probe- und Musterwohnung Königsfarn neu gestaltet ist die Gestaltung einer Calauer Sagenwohnung geplant

6 Die Goldbornsagen Vor grauer Vorzeit sei ein gewaltiger Wasserstrahl aus der Tiefe des Brunnens hervorgeschossen. Sein gewaltiges Rauschen habe man in Calau vernommen. Dann habe ein ruchloser Mensch mit zwei schwarzen Ochsen einen Mühlstein dorthin gebracht und in den Brunnen geworfen. Seitdem sei der Strahl immer kleiner geworden und auch das Rauschen sei verstummt. Wahr daran mag sein, dass die Ergiebigkeit der Quelle im Laufe der Jahrhunderte nachgelassen hat. Eine andere Sage erzählt Folgendes: Es lebte einmal ein reicher Ritter, der sich jeden Luxus und die besten Pferde leisten konnte. Eines Tages ritt er mit seinem stattlichen Pferde aus und kam auch über den Weinberg zur Stegschänke. Weil er vom langen Ritt hungrig und durstig war, kehrte er hier ein. Er fand in der Stegschänke ein paar lustige Gesellen, die mit ihm tranken. Da er viel Geld hatte, konnte er bis tief in die Nacht hinein zechen. Das hatte natürlich seine Folgen. Er war kaum in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, als er zu seinem Pferde ging. In seiner Trunkenheit trieb er das Pferd so an, dass es in wildem Galopp davonjagte und in seiner Wildheit die Umzäunung - 6 -

7 des Goldborns übersprang. Reiter und Pferd versanken in der Tiefe des Brunnens und kamen nie wieder zum Vorschein. Quelle: Herausgeber: Text: Die Calauer Schweiz Rat der Gemeinde Werchow Günther Blasseck Mündliche Überlieferung: Die Sage von der goldenen Kutsche Man erzählt sich die Sage, dass eines Tages eine goldene Kutsche in den Goldborn hineingefahren sei und darin versunken ist. Seitdem sei das Wasser des Goldborn so golden gefärbt. Ein Schüler hörte einmal von einer alten Sage, die ebenfalls zum Goldborn passen könnte: Eines Tages, vor schon sehr langer Zeit, wollten die Menschen einen Wettbewerb machen, wer wohl der Beste im Speerwerfen sei. Sie nahmen ihre Speere und Lanzen und stellten eine Zielscheibe auf. Unter ihnen war auch ein Riese mit einem goldenen Speer. Dieser hatte so viel Kraft, dass sein goldener Speer weit über das Ziel hinaus flog und am Felsen aufschlug. Der Felsen öffnete sich an dieser Stelle und seitdem tritt dort Wasser zutage

8 Gustav Müller 6 Jahre, Bleistiftskizze - 8 -

9 Bleistiftzeichnung und Skizze Den Bleistift haben wir größtenteils zum Entwerfen von Bildideen eingesetzt. Dabei reicht eine Skizze oder Linienzeichnung völlig aus. Auch diese Skizzen sehen als eigenständiges Bild wirklich sehr gut aus, egal, ob wir die Vorzeichnung weiterführen oder zu einem anderen Motiv wechseln. Einige Schüler haben mehrere Skizzen für ein Bild angefertigt, um die beste Idee zu finden

10 Lena Berndt 8 Jahre, Bleistiftskizze und Entwurf

11 Max Meier 10 Jahre, Bleistiftskizze

12 Tim Neuber 10 Jahre, Bleistiftskizze, Entwurf

13 Amelie Tomschin Klasse 2, Buntstiftzeichnung Mit Tuschestift vorgezeichnet und dann in dichten Linien ausgemalt ergeben sich schöne leuchtende Bilder

14 Lucy Muschter Klasse 2, Buntstiftzeichnung Kinder zeichnen gern mit Buntstiften

15 Buntstiftzeichnung Kinder zeichnen gern mit Buntstiften. Um die Zeichnungen zu strukturieren haben wir die Bildeinteilung mit einem Tuschestift als Linienbild vorgezeichnet. Der Tuschestift ist nach dem Ausschraffieren noch gut als Kontur zu sehen. Bleistiftlinien verschwinden größtenteils beim Ausmalen mit Buntstiften. Interessant wird es, wenn wir farbige Fineliner und Buntstifte gemeinsam benutzen

16 Sophie Blümel Buntstiftzeichnung

17 Max Meier Buntstiftzeichnung mit Wasser gemalt

18 Anna Diesner Buntstiftzeichnung

19 Gina Günther Buntstiftzeichnung

20 Friedrich von Martens 9 Jahre, Tusche und Zeichenfeder

21 Tuschezeichnung In diesem Kapitel befinden sich alle Zeichnungen, die mit Tusche und Zeichenfeder gefertigt wurden aber auch Zeichnungen mit Tuschestift zählen dazu. Der Tuschestift gibt immer eine gleichmäßig dicke Linie und lässt sich in allen Richtungen mühelos lenken. Die Zeichenfeder gibt je nach Druck unserer Hand unterschiedlich dicke Linien. Die Striche können dafür aber feiner gearbeitet werden als beim Tuschestift. Den Zeichnungen ging jeweils eine Bleistiftzeichnung voraus. Zuerst wird ein Linienbild geschaffen, welches dann mit Mustern und Strukturen ausgefüllt wird

22 Marlene Schmidt 10 Jahre, Tusche und Zeichenfeder Marlene verwendet zwei Farben: Schwarz und Gold

23 Nico Helbig 12 Jahre, Tusche und Zeichenfeder Auch Nico verwendet zwei Farben: Umbra und Gold

24 Melina-Angel Lüer 10 Jahre, Tusche und Zeichenfeder Hier kannst du gut erkennen, wie ein ganzes Bild aus kurzen Strichen gebaut wird. Das dauert länger!

25 Julien Ferchof 11 Jahre, Tusche und Zeichenfeder Auch Julien zeichnet mit Umbra und Gold

26 Josephine Dörfling 9 Jahre, Tusche, Zeichenfeder und goldener Gelstift Lange Linien sind für die Zeichenfeder besonders schwierig

27 Marie Josefine Paulisch 11 Jahre, Tusche und Zeichenfeder

28 Jessica Töpfer 11 Jahre, Tuschestift Auch mit dem Tuschestift entstehen wunderbare Zeichnungen ohne das ständige Eintauchen in die Tusche. Die Linien lassen sich besser von der Hand steuern, auch in alle Richtungen

29 Johanna Wobar 11 Jahre, Tuschestift Besonders das Zeichnen von Konturen ist mit dem Tuschestift einfacher als mit der Zeichenfeder

30 Annika Pielenz 10 Jahre, Tuschestift Annika denkt sich hier viele Muster und Strukturen aus um das Bild zu gestalten und zu gliedern. Annika mag gleichmäßige Strukturen in den Linien

31 Vanessa Kühn 11 Jahre, Tuschestift Vanessa kann die Strukturen schon so unterschiedlich dicht zeichnen, dass verschiedene Helligkeiten in der Zeichnung entstehen

32 Rieke Susann Faatz 11 Jahre, Styrodurdruck DIN A3, in 3 Farben

33 Styrodurdruck (einfarbig ) Der Styrodurdruck ist eine einfache Drucktechnik, wobei von einer leichten Schaumplatte gedruckt wird. Das Bildmotiv wird mit einer festen Stiftspitze (Bleistift oder alter Kugelschreiber) einfach in die Platte hineingedrückt, ohne dass diese einreißt. Neben Linien können wir auch punktförmige Vertiefungen/Strukturen erzeugen. Nur die unverletzten Stellen der Platte drucken die entsprechende Farbe ab. Alle Vertiefungen nehmen keine Farbe ab und bleiben im Druckbild weiß oder Papierfarben. Der fertige Druck ist das Spiegelbild der Druckplatte. Styrodurdruck (mehrfarbig ) Beim mehrfarbigen Styrodurdruck haben wir von einer Platte in mehreren Farben von hell nach dunkel übereinander gedruckt. Am Beispiel von Annikas Druck sind 3 Zustände des Druckbilds zu sehen. 1. Schritt = Gelbdruck. Die zuerst gedrückten Linien bleiben weiß (papierfarben) bis zum Endzustand des Dreifarbdruckes. 2. Schritt: Nach dem Gelbdruck werden neue Vertiefungen in die Platte gebracht. Jetzt wird mit Rot auf Gelb gedruckt. Die neuen Vertiefungen bleiben dabei gelb in roter Druckfläche. 3. Schritt: Nach dem Rotdruck werden neue Vertiefungen in die Platte gebracht; blaue Farbe aufwalzen und diese letzten Änderungen bleiben rot

34 Annika Pielenz 10 Jahre, Styrodurdruck, einfarbig gelb So drucken wir mehrere Blätter gelb. Alle gedrückten Linien bleiben weiß als Bildmotiv

35 Annika Pielenz 10 Jahre, Styrodurdruck, zweifarbig: gelb und orange Wenn die Platte nach dem Gelbdruck noch einmal verändert wurde, drucken wir orange auf gelb. Alle Veränderungen erscheinen gelb

36 Annika Pielenz 10 Jahre, Styrodurdruck, dreifarbig: gelb, orange, blau Nachdem die Platte nach dem Orangedruck noch einmal verändert wurde, drucken wir blau auf gelb/orange. Alle Veränderungen erscheinen jetzt orange

37 Annika Pielenz 10 Jahre, Druckplatte So sieht Annikas Druckplatte aus, nachdem alle drei Farben übereinander gedruckt wurden. Helle Farben werden zuerst auf das Papier gedruckt, dunklere Farben immer darüber, wenn wir mit deckenden Farben arbeiten. Und zwischen den Farben wird immer die Druckplatte verändert

38 Antonia Kunde 10 Jahre, Styrodurdruck DIN A3, zweifarbig

39 Maja Diesner 9 Jahre, Styrodurdruck DIN A3, zweifarbig Hier wurde ein Trick angewendet, der einen schönen Farbverlauf bei der dunklen Platte erzeugt: Die Farbwalze hat zwei Farben aufgenommen, ohne diese vollständig zu vermischen

40 Die Gästewohnung»Goldborn«als Kunstwerk Ziel des Projektes der Wohn- und Baugesellschaft Calau mbh WBC war die Gestaltung einer Gästewohnung und die Gestaltung von Alltagsmöbeln zum Thema Goldborn. In einzelnen Abschnitten wurde zuerst die Einrichtung der Wohnung gestaltet und dann die Wohnung selbst. Ein alter Kleiderschrank verwandelte sich in eine goldene Kutsche. Für die Küche wurde eine Fliesenmalerei als Fliesenbild angefertigt. Im Schlafzimmer hängt ein Zauberspiegel. Überall in der Wohnung befinden sich gerahmte Kunstwerke an den Wänden. Auch der Kunstmaler Henry Krzysch hat zwei Bilder gemalt; ein großes Ölbild von Calau anno 1906 und ein Landschaftspastell von Werchow aus der neueren Zeit

41 Die goldene Kutsche Herzstück der Gästewohnung ist die goldene Kutsche, welche der Sage nach im Goldborn versunken sei. Henry Krzysch hatte die Idee, einen alten Kleiderschrank zur Kutsche umzugestalten. Das ist seine Skizze als Bauplan für die Kutsche

42 Kutsche vor der Kunstwerkstatt So sieht das Untergestell der Kutsche aus. Es wurde von der Tischlerei Böttcher in Lug angefertigt

43 Die Kutsche im Endzustand So sieht die Kutsche jetzt aus. Sie kann von den Gästen der Ferienwohnung als Kleiderschrank benutzt werden

44 Fertiger Spiegel in der Gästewohnung

45 Das Fliesenbild So sieht das Fliesenbild fertig aus. So klebt es in der Küche der Musterwohnung und strahlt seine Besucher an. Das Fliesenbild gibt der Küche eine schöne Lebendigkeit und ist wesentliches Gestaltungselement der Wohnung

46 Das Fliesenbild in der Küche der Gästewohnung Goldborn ist eine echte Porzellanmalerei. 8 Schüler der Grundschule Calau haben mit Henry Krzysch dieses Bild entworfen, auf den Fliesenspiegel übertragen und mit seiner Anleitung ausgemalt, mit echter Porzellanmalfarbe, die dann auch noch eingebrannt wurde

47 Calau anno 1904 Foto Ölbild historische Ansicht von Calau 1904, gemalt 2012 von Henry Krzysch Dieses Ölbild ist wesentliches Gestaltungsmerkmal im Wohnzimmer der Gästewohnung Goldborn. Es wurde nach einer alten Fotografie gemalt. So sah Calau früher einmal aus

48 Pastellbild Werchow 2011 von Henry Krzysch Dieses Kreidebild hängt am Essplatz der Ferienwohnung Goldborn und zeigt den Frühling in der Calauer Schweiz. Zu sehen ist ein alter Hof mit blühendem Obstgarten bei Werchow

49 Ferienwohnung Goldborn Die Ferienwohnungen können Sie im Info-Punkt in Calau anmieten. Kontaktdaten: Immobilien-Service-Gesellschaft Niederlausitz mbh, Cottbuser Str. 32 in Calau Tel /8958-0,