Information. Beide haben recht
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- Michaela Fleischer
- vor 6 Jahren
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1 Information Seite 7 Wenn zwei sich streiten... Kira Nölle macht eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Seit geraumer Zeit hat sie Probleme mit ihrem Kollegen Norbert Kock. Sie glaubt, Norbert Kock nutze sie aus und wolle ihr nichts beibringen. Sie möchte gerne in mehr Aufgaben eingebunden werden. Inzwischen sind die Fronten so verhärtet, dass die beiden nur noch das Nötigste miteinander sprechen. Kira Nölle und Norbert Kock gehen zu ihrem Chef, denn sie merken: Alleine kommen wir nicht weiter. Der Chef hat eine Idee. Die Firma hat Kontakt zu einer Mediatorin. Sie heißt Sonja Blume und ist die richtige Frau für solche Fälle. Mediation bedeutet so viel wie vermitteln. Es ist ein Verfahren, Konflikte zu klären und zwar durch einen unparteiischen Dritten, die Mediatorin oder den Mediator, in diesem Fall also Sonja Blume. Doch Sonja Blume wird den Konflikt nicht für Kira Nölle und Norbert Kock lösen, sondern sie ist lediglich für das Mediationsverfahren verantwortlich. Durch Mediation sollen die Konfliktpartner selbstständig zu einer Lösung kommen, die dann auch kein Kompromiss ist, sondern ein Konsens, mit dem beide leben können. Acht Merkmale der Mediation 1. Freiwilligkeit: Die Konfliktpartner nehmen freiwillig teil. 2. Selbstvertretung: Die Konfliktpartner erscheinen selbst zur Mediation. 3. Eigenverantwortlichkeit: Die Konfliktpartner sind selbst für die Konfliktlösung verantwortlich, nach dem Prinzip Jeder gewinnt ( win-win ). 4. Außergerichtliche Einigung: Das Verfahren ist informell und findet nicht vor Gericht statt. 5. Vertraulichkeit: Alles, was während der Mediation passiert und gesprochen wird, bleibt vertraulich. 6. Unparteiische Vermittlung: Die Mediation wird von einem unparteiischen Dritten geleitet. 7. Keine Psychologisierung : Mediation ist kein Therapie-Ersatz. 8. Prävention: Mediation hat eine vorbeugende Wirkung und ist dementsprechend in die Zukunft gerichtet.
2 Seite 8 Information Vorher Mediatorin Nachher Mediatorin Konfliktpartei A Konfliktpartei B Konfliktpartei A Konfliktpartei B Grundgedanken der Mediation 1. Der Konflikt wird als Chance gesehen. 2. Die Eigenverantwortlichkeit und die soziale Kompetenz der Konfliktpartner sollen gestärkt werden. 3. Mediation ist gewaltfrei. 4. Es geht um einen Konsens und nicht um einen Kompromiss. Konsens oder Kompromiss Beide Worte klingen ähnlich, bedeuten aber etwas Unterschiedliches. Bei einem Kompromiss treffen sich die beiden Streithähne in der Mitte, das heißt, weder für den einen noch für den anderen ist die Lösung optimal. Ein Konsens ist hingegen eine Lösung, bei der jeder von beiden gewinnt und niemand zurückstecken muss.
3 Arbeitsblatt Seite 9 Lernjob 1 Geben Sie in eigenen Worten wieder, was sich hinter dem Begriff Mediation verbirgt. Lernjob 2 Warum ist ein Konsens besser als ein Kompromiss? Lernjob 3 Kreuzen Sie an, ob das jeweilige Verhalten zu den Merkmalen und Prinzipien der Mediation passt. Ergänzen Sie jeweils, um welches Merkmal der Mediation es geht. Verhalten/Situation Sonja Blume erzählt ihrer Freundin aus der Personalabteilung von der Mediation. Sonja Blume ist mit Norbert Kock befreundet. Kira Nölle nimmt ihre Kollegin mit zur Mediation. Der Chef von Kira Nölle gibt ihr die Dienstanweisung, dass sie an der Mediation teilnehmen muss. Sonja Blume sagt nicht, wie Kira Nölle und Norbert Kock ihre Probleme beseitigen können sie hilft ihnen lediglich, ihren eigenen Weg zu finden. Der Chef von Kira Nölle leitet die Mediation. Kira Nölle und Norbert Kock wollen beide an der Mediation teilnehmen. Sonja Baum fängt an, therapeutisch zu arbeiten. Das Hauptaugenmerk der Mediation liegt darauf, wie Kira Nölle und Norbert Kock in Zukunft miteinander arbeiten können. Passt das Verhalten zur Mediation? ja nein Merkmal
4 Seite 28 Arbeitsblatt Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen! Eröffnungen in der beruflichen Kommunikation (Teil I) Situation Ricarda Schote, Betriebswirtin (B.A.), und Dipl.-Ing. Joachim Falck, zwei Mitarbeiter der Everest GmbH, einem Hamburger Hersteller hochpreisiger Füllfederhalter und Schreibaccessoires, haben bisher noch nicht zusammengearbeitet. Sie wollen gemeinsam die zahlreich eingegangenen Bewerbungen für zwei Ausbildungsstellen für den Beruf des/der Mechatronikers/Mechatronikerin sichten und entscheiden, wer zum eintägigen Assessment kommen soll. Schote: Falck: Schote: Falck: Na, das ist eine Einleitung: Bewerber Knut Müller (17) schreibt: Bezug nehmend auf Ihre Anzeige im Pinneberger Kurier möchte ich Ihnen hiermit nahelegen, mir eine Ausbildungsstelle als Mechatroniker zum 1. August des Jahres zu eröffnen, da ich die Absicht besitze, mich voll in diesen Beruf und zum Wohle Ihrer Firma einbringen zu können. (lacht) Gut, der junge Mann ist kein Sprachkünstler. Aber diese Begleitschreiben sind nicht wichtig. Wichtig sind Knuts Noten in Mathe, Physik und Techniklehre. Natürlich sind die MINT-Fächer wichtig. Aber so eine Bewerbung geht doch gar nicht. Es sind genug andere Bewerberinnen und Bewerber da, die ordentliche Noten und ein gewandteres Auftreten verbinden. Na ja, vielleicht sind das auch nur Blender, die sich vorformulierte Bewerbungen aus dem Internet gezogen haben. Ich suche technikbegeisterte junge Leute, nicht Marketingfritzen für unsere Fertigung. Lernjob 2 Formulieren Sie aus der Sicht der Personalerin Ricarda Schote eine kritische Entgegnung auf die letzte Bemerkung des Technikers Falck. Ricarda Schote: Einspruch, Herr Kollege!
5 Arbeitsblatt Seite 29 Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen! Eröffnungen in der beruflichen Kommunikation (Teil I) Situation Frau Schote und Herr Falck einigen sich schließlich darauf, die Bewerbungsanschreiben mit in die Auswahl einzubeziehen und nach den Kriterien Sprachrichtigkeit, sprachliche Gewandtheit und Echtheit/ Authentizität mit je maximal 10 Punkten zu bewerten. Die übrigen 70 Punkte sind den Schulnoten in Mathematik, Technik/Physik/Chemie zugeordnet. Lernjob 3 Bewerten Sie in der Rolle von Frau Schote und Herrn Falck folgende drei Anfänge von Bewerbungsschreiben. Vergeben Sie jeweils 0 10 Punkte für die Beurteilungskriterien Sprachrichtigkeit, sprachliche Gewandtheit und Echtheit/Authentizität. Schreiben Sie einen Kurzkommentar (ein Satz je Bewerber/-in). Nutzen Sie dazu das Formular auf Seite 30. Die ersten Zeilen von Mandy Warhol (Bewerbernummer 22) Mechatronik können auch junge Frauen! Ich war schon immer technikbegeistert. Deshalb bewerbe ich mich nach meinem Abitur um eine Ausbildungsstelle als Mechatronikerin in Ihrer Fima. Ich füge Kopien meiner beiden letzten Zeugnisse sowie meinen Lebenslauf bei und würde mich sehr freuen, wenn ich bei der Everest GmbH eine Chance erhalte und Sie mich zu einem Bewerbungsgespräch einladen. Die ersten Zeilen von Kevin Klein (Bewerbernummer 31) Im pinneberger Kurier vom haben Sie eine ausbildungs-stelle, als Mechatronikerin/ Mechatroniker, Ausbildung zum 1. August 12 annonciert die ich gelesen habe. Ich bin interessiert daran, mich auf dieste Stelle zu bewerben, was ich hiermit tue. Anbei füge ich meine Zeugniskopien sowie meinen Lebenslaus (handschriftlich) hinzu. Über ein Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen und warte auf Ihre Nachricht (telefonisch, per Mail oder schriftlich). Die ersten Zeilen von Benjamin Warthenburg (Bewerbernummer 35) Ich möchte mich auf die Ausbildung zum Mechatroniker per bei der Everest GmbH bewerben. Ich füge meiner Bewerbung 2 Zeugniskopien und einen Lebenslauf bei und freue mich, von Ihnen zu hören.
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