Sozialbericht für die Stadt Sulzbach. - Daten zur sozialen Lage. für die soziale Stadtentwicklung. 18. Juni 2008.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Sozialbericht für die Stadt Sulzbach. - Daten zur sozialen Lage. für die soziale Stadtentwicklung. 18. Juni 2008."

Transkript

1 Stadt Sulzbach / Saar Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach Sozialbericht 2008 für die Stadt Sulzbach - Daten zur sozialen Lage - Herausforderungen der demographischen Entwicklung für die soziale Stadtentwicklung 18. Juni 2008 Mikroprojekt Herausforderungen der demographischen Entwicklung für die soziale Stadtentwicklung Sulzbach Das Mikroprojekt wurde im Rahmen des Programms Lokales Kapital für soziale Zwecke / LOS gefördert von: 1

2 Sozialbericht 2008 für die Stadt Sulzbach INHALT Seite Grußwort des Bürgermeisters 03 Vorwort und Dank 04 Projektgruppe Sozialberichterstattung und KooperationspartnerInnen 05 I. Sulzbacher Sozial Daten Bevölkerung Beschäftigung und Erwerbslosigkeit Soziale Grundsicherung nach SGB XII Jugendhilfe Bildung Zusammenfassung 6.1. Gesamtstadt Stadtteile 44 II. Herausforderungen der demographischen Entwicklung für die soziale Stadtentwicklung Einführung in die Thematik Demographische Entwicklung Demographische Entwicklung in Europa seit Demographische Entwicklung in heutiger Zeit Annahmen zur künftigen Entwicklung Bundesweite Prognosen Regionale Prognosen Prognosen für das Saarland und den Regionalverband Saarbrücken Prognosen für Sulzbach Leitlinien und Handlungsempfehlungen Leitlinien Umgang mit demographischem Wandel Profilierung als regionales Zentrum Handlungsempfehlungen 65 2

3 Stadt Sulzbach/Saar Der Bürgermeister Grußwort des Bürgermeisters zum Sozialbericht 2008 für die Stadt Sulzbach Sehr geehrte Leserinnen und Leser des Sozialberichtes 2008 für die Stadt Sulzbach, zum fünften Mal liegt nun ein Sozialbericht für unsere Stadt vor. Er wurde im Rahmen der Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach gemeinsam von der Stadtverwaltung und dem Arbeitskreis Soziale Fachdienste erstellt. Der Bericht befasst sich in diesem Jahr besonders mit dem demografischen Wandel, der seine Auswirkungen auch in der Stadt Sulzbach zeigt. Er liefert Fakten und Hinweise für das Handeln von Politik und Verwaltung, Vereinen und Bürgerinitiativen. Ich wünsche, dass der Sozialbericht 2008 ein breites Interesse findet, die Diskussion um die Stadtentwicklung belebt und mit dem bereit gestellten Material an vielen Orten in der Stadt weiter gearbeitet wird. Mit freundlichen Grüßen Hans-Werner Zimmer, Bürgermeister 3

4 Vorwort und Dank Der Sozialbericht 2008 für die Stadt Sulzbach will im Kontext der vielfältigen Initiativen in der Stadt Sulzbach wieder Material für die soziale Stadtentwicklung bereit stellen. Der Bericht liefert Daten, stellt Zusammenhänge her und gibt Handlungsempfehlungen. Er wurde wieder in bewährter Weise arbeitsteilig von der Projektgruppe Sozialberichterstattung in Kooperation mit dem Diplom-Soziologen Achim Ickler erstellt. Es ist der fünfte Sulzbacher Sozialbericht, der an den Sozialberichten 2004 bis 2007 anknüpft und dem im jährlichen Abstand weitere Sulzbacher Sozialberichte folgen sollen. Die Berichte werden jeweils Mitte des Jahres bei einem Sozialpolitischen Forum vorgestellt und diskutiert so dass ein kontinuierlicher Prozess entsteht. Der Sozialbericht ist wieder als Mikroprojekt im Rahmen des Programms LOS Lokales Kapital für soziale Zwecke und somit im Kontext der sozialen Stadt(teil)entwicklung entstanden. Wir wünschen uns, dass der Sozialbericht 2008 von allen wichtigen Akteuren im Stadtrat, in der Stadtverwaltung und anderen Behörden, in den Sulzbacher Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie von allen für die Zukunft ihrer Stadt engagierten Bürgerinnen und Bürgern zur Kenntnis genommen und damit weiter gearbeitet wird. Die Projektgruppe Sozialberichterstattung ist an Rückmeldungen interessiert und steht über das Sozialpolitische Forum am hinaus gerne für Gespräche und weitere Informationen zur Verfügung. Wir bedanken uns bei allen, die zur Erstellung dieses Berichtes beigetragen und uns in vielfältiger Weise unterstützt haben, insbesondere - bei der LOS-Regiestelle und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für das Bereitstellen von Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds / ESF, - bei der Stadt Sulzbach und den MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung, die uns Daten zur Verfügung gestellt haben, - beim Regionalverband Saarbrücken und den MitarbeiterInnen des Jugendamtes, die uns in verschiedener Weise unterstützt haben - sowie bei den AutorInnen einzelner Berichtsteile. Sulzbach, im Juni 2008 Die Mitglieder der Projektgruppe Sozialberichterstattung : Claudia Hargesheimer, Fred Herger, Steffi Lamping, Albert Ottenbreit 4

5 Projektgruppe Sozialberichterstattung und KooperationspartnerInnen im Zeitraum Juli Juni 2008 Der Sozialbericht 2008 wurde im Rahmen eines LOS - Mikroprojektes von der Projektgruppe Sozialberichterstattung Sulzbach in Kooperation mit dem Diplom-Soziologen Achim Ickler, Kleinblittersdorf im Rahmen der Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach erarbeitet. Die Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach ist eine gemeinsame Arbeitsstruktur der Stadt Sulzbach und des Arbeitskreises Soziale Fachdienste Sulzbach, welche das Sulzbacher Netzwerk für soziale Stadtentwicklung koordiniert (Kontakt und weitere Information: Fred Herger und Albert Ottenbreit). Projektgruppe Sozialberichterstattung Claudia Hargesheimer Projekt Haus der Kulturen Sulzbach Stadtteilbüro, Zur Seilscheibe 1, Sulzbach Telefon: , c.hargesheimer@stadt-sulzbach.de Fred Herger Stadtteilbeauftragter Soziale Stadt Sulzbach Stadtteilbüro, Zur Seilscheibe 1, Sulzbach Telefon: , f.herger@stadt-sulzbach.de Steffi Lamping MOBiL-Jugendberatung Sulzbach /Diakonisches Werk an der Saar ggmbh Sulzbachtalstr. 94, Sulzbach Telefon: , mobil-su@dwsaar.de Albert Ottenbreit GemeinWesenArbeit Sulzbach / Caritasverband Saarbrücken e. V. Grubenstr. 9, Sulzbach Telefon: , a.ottenbreit@quarternet.de Emin Sahin (bis Dezember 2007) Jugendamt des Stadtverbandes Saarbrücken, Jugendhilfeplanung Heuduckstr. 1, Saarbrücken Telefon: , emin.sahin@svsbr.de AutorInnen einzelner Kapitel des Sozialberichts 2008 : Achim Ickler Diplom-Soziologe, Kleinblittersdorf a.ickler@quarternet.de Kapitel I. Sulzbacher Sozial-Daten und II.2. Demographische Entwicklung Anne Maurer und Michaela Feld Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Kapitel I.4. Jugendhilfe 5

6 Teil I Sulzbacher Sozial Daten 1. Bevölkerung 1.1 Bevölkerungsentwicklung 1.2 Bevölkerungsstruktur Geschlecht Nationalität, Herkunft und Migrationshintergrund Altersstruktur der Sulzbacher Bevölkerung 1.3 Fazit 2. Beschäftigung und Erwerbslosigkeit 2.1 Entwicklungen in der Gesamtstadt Beschäftigung Erwerbslosigkeit 2.2 Entwicklungen in Stadtteilen und Quartieren Stadtteile Quartiere 2.3 Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen 2.4 Fazit 3. Soziale Grundsicherung nach SGB XII 3.1 Entwicklung und aktueller Stand 3.2 Leistungsarten nach SGB XII 3.3 Fazit 4. Jugendhilfe 4.1 Rahmenbedingungen des Sozialen Dienstes des Jugendamtes 4.2 Aufgaben des Sozialen Dienstes 4.3 Vernetzung im Sozialraum Sulzbach 5. Bildung 5.1 Kindertageseinrichtungen 5.2 Schulen Grundschulen Weiterführende Schulen 6. Zusammenfassung 6.1 Gesamtstadt 6.2 Stadtteile 6

7 1. Bevölkerung 1.1 Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung Sulzbach Einwohner Quelle: Statistisches Landesamt Die Einwohnerzahl ist wie auch in den vergangenen Jahren rückläufig und hat gegenüber dem Vorjahr um weitere 104 Personen abgenommen. Damit hat Sulzbach in den vergangenen 10 Jahren ca Einwohner verloren, was einem Rückgang um 6,6 % entspricht. Im gleichen Zeitraum ist übrigens die Bevölkerung des Regionalverbandes Saarbrücken um 4,6 % und die des Saarlandes um 3,5 % gesunken. Sulzbach muss sich also mit einem stärkeren Schrumpfungsszenario auseinandersetzen als das Umland. Innerhalb des Regionalverbandes Saarbrücken lassen sich drei Tendenzen unterscheiden: 1. Stagnation bzw. leichte Zunahme: Kleinblittersdorf, Riegelsberg, Heusweiler, Püttlingen 2. Abnahme: Saarbrücken 3. deutliche Abnahme: Friedrichsthal, Quierschied, Sulzbach, Großrosseln, Völklingen Will man Aussagen über die kleinräumige Bevölkerungsentwicklung innerhalb der Stadt Sulzbach tätigen, kann auf die Daten des Einwohnermeldeamtes zurückgegriffen werden. Wie bereits in den vergangenen Sozialberichten lassen sich diese Daten nicht unmittelbar mit denen des Statistischen Landesamtes zusammenführen, da letztere Behörde die von den Meldeämtern gelieferten Roh-Daten um systematische Fehler bereinigt und veröffentlicht. Zur Betrachtung der einzelnen Stadtteile sind die Rohdaten allerdings unverzichtbar. In diesem Sozialbericht liegen sie nunmehr in der dritten Fortschreibung vor. Bevölkerungsentwicklung nach Stadtteilen Sulzbach Altenwald Brefeld Hühnerfeld Neuweiler Schnappach Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach 7

8 Wie die Tabelle zeigt, verzeichnen gegenüber 2005 durchweg alle Stadtteile einen Rückgang der Einwohnerzahlen, welcher sich gleichmäßig verteilt. Nachdem die Bevölkerung zwischen 2005 und 2006 stagnierte, ist von 2006 auf 2007 ein vergleichsweise deutlicherer Rückgang zu verzeichnen. Gesamtwanderung 2007 Anfangsbestand Geburten 120 Sterbefälle 245 Zuzüge 880 Wegzüge 943 Endbestand Saldo Geburten / Sterbefälle -125 Saldo Wanderungen -63 Saldo gesamt -188 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Generell lässt sich die Aussage treffen, dass die Bevölkerung einer Gebietseinheit sich über zwei Bestimmungsgrößen verändert: die natürliche Bevölkerungsbewegung sowie die Migration. Erstere bezeichnet die Zahl der Geburten im Vergleich zu den Sterbefällen innerhalb eines Zeitraums. Diese ist negativ, wenn mehr Menschen sterben als im gleichen Zeitraum Kinder geboren werden. Die durch den Sterbefall verloren gegangene Population wird über Geburten nur noch teilweise ersetzt. Steigende Lebenserwartung verzögert zwar die Bevölkerungsschrumpfung, kann sie aber, da der Sterbefall schließlich doch eintritt, nicht verhindern. Die Zahl der Geburten ging in den alten Bundesländern seit Ende der 60er Jahre zurück (der sog. Pillenknick). In der ehemaligen DDR waren die Geburtenzahlen bis zur Wiedervereinigung stets höher als im Westen. Seit den 90er Jahren ist in Ostdeutschland jedoch ein Einbruch der Geburtenzahlen festzustellen. Mitte der 90er sanken die Raten noch unter Westniveau. Seit den 70er Jahren gilt für Deutschland ein Sterbeüberschuss. Im Jahr 2005 betrug dieser Überschuss auf gesamtdeutscher Ebene Personen. Die natürliche Bevölkerungsbewegung bezogen auf die Stadt Sulzbach in den vergangenen 10 Jahren gibt die nachfolgende Tabelle wider. Natürliche Bevölkerungsbewegung Geburten Sterbefälle Saldo Quelle: Statistisches Landesamt Die Tabelle zeigt, dass die Zahl der Sterbefälle leicht sinkt. Die Geburtenzahlen sind etwas rückläufig. Im Durchschnitt sterben in der Stadt Sulzbach etwa 100 Personen mehr als über Geburten ersetzt werden. Der größte Teil des Einwohnerrückgangs der vergangenen 10 Jahre ist demzufolge über natürliche Bevölkerungsbewegung erklärbar. Für die kommenden 8

9 Jahre und Jahrzehnte ist in der BRD nach herrschender Meinung nicht zu erwarten, dass die Geburtenrate signifikant ansteigt. Auf kommunaler Ebene kann diese Größe nur über den Zuzug von jungen Familien indirekt gesteuert werden. Der Sterbeüberschuss allein führt noch nicht automatisch zu einer schrumpfenden Gesamtbevölkerung. Zu einem Schrumpfungsszenario kommt es dann, wenn die natürliche Bevölkerungsschrumpfung nicht über Wanderung oder Migration ausgeglichen werden kann. Bis zur Jahrtausendwende wurde er auf gesamtdeutscher Ebene durch ein Zuwanderungsplus ausgeglichen. Seit 2000 jedoch liegen die Verluste durch den Sterbefallüberschuss höher als die Zuwanderungsgewinne. So wanderten im Jahr 2005 nur noch Personen mehr zu als ab. Da, wie oben bereits erwähnt, im gleichen Jahr der Überschuss an Sterbefällen Personen betrug, ergibt sich unter dem Strich ein Minus von Personen. Solche für die gesamten Bundesrepublik erhobenen Trends sind auf kommunaler Ebene weniger aussagekräftig. Anders als bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung finden sich bei Wanderungen nämlich erhebliche regionale und kommunale Unterschiede. Zunächst können mehrere Arten von Wanderungsströmen unterschieden werden. Grundsätzlich sind drei Wanderungsströme von Bedeutung. Betrachtet wird jeweils der Zeitraum der letzten 10 Jahre. 1. die Außenwanderung, d.h. die Bilanz der Zu- und Fortzüge aus Sulzbach gegenüber dem Ausland 2. die Binnenwanderung über die Landesgrenze, d.h. die Bilanz der Zu- und Fortzüge aus Sulzbach über das Saarland hinaus in den Rest der BRD 3. die Binnenwanderung innerhalb der Landesgrenze, d.h. die Bilanz der Zu- und Fortzüge aus Sulzbach innerhalb des Saarlandes Die Stadt Sulzbach weist gegenüber dem Ausland eine sehr ausgeglichene Wanderungsbilanz auf. In den vergangenen Jahren seit 1997 sind insgesamt lediglich acht Personen mehr zu- als abgewandert. Was die Binnenwanderung über die saarländische Landesgrenze anbelangt, so sieht die Bilanz jedoch negativer aus. In den vergangenen Jahren seit 1997 sind 144 Personen mehr aus Sulzbach fortgezogen wie aus anderen Bundesländern nach Sulzbach zugezogen. Damit liegt Sulzbach auf gleicher Höhe mit dem landesweiten Trend. Im gleichen Zeitraum hat das Saarland insgesamt Personen durch Fortzüge in andere Bundesländer verloren. Dies kann als Anhaltspunkt für eine eher geringe Attraktivität des Saarlandes als Wohnstandort gewertet werden. Was schließlich die Binnenwanderungsströme innerhalb des Saarlandes angeht, so verläuft diese Entwicklung für Sulzbach negativ. Seit 1997 sind 196 Personen mehr aus Sulzbach in das übrige Saarland ab- als zugewandert. Dies kann als Anhaltspunkt dafür herhalten, dass innerhalb des Saarlandes Sulzbach für umzugswillige Saarländer weniger attraktiv ist als andere saarländische Städte und Gemeinden. Betrachtet man die nächsthöhere Ebene, den Regionalverband Saarbrücken, so weist auch dieser in den vergangenen Jahren zusammengenommen eine negative Bilanz auf, jedoch ist diese auf die Gesamteinwohnerzahl gesehen weniger stark ausgeprägt. So hat der gesamte Regionalverband seit 1997 insgesamt 560 Personen an das restliche Saarland verloren. Man kann also sagen, dass Sulzbach als Wohnstandort innerhalb des Regionalverbandes Saarbrücken weniger attraktiv ist als andere Gemeinden. Alle Wanderungsarten zusammengenommen ergibt sich für die Stadt Sulzbach ein Wanderungsdefizit von 332 Personen. Für Sulzbach kann resümierend also folgendes festgehalten werden: In der Zeitreihe lässt sich die Bevölkerungsschrumpfung in erster Linie über den Sterbeüberschuss erklären. Darüber hinaus verschärft sich die Situation durch die Wanderungsströme zusätzlich. Aufgrund des Zusammenwirkens dieser beiden Faktoren kommt es zur deutlicheren Abnahme der Gesamtbevölkerung. In 2007 ist die Bevölkerungszahl weiter zurückgegangen, was sowohl auf einen Überschuss an Sterbefällen (-125 Personen) als auch auf einen Fortzugsüberschuss (-63 Personen) zurückzuführen ist. Auch künftige Prognosen gehen von einer kontinuierlichen Entwicklung in diese Richtung aus. 9

10 1.2 Bevölkerungsstruktur Geschlecht Bevölkerung nach Stadtteilen und Geschlecht (Stand: Sep 2007) davon weiblich gesamt Anzahl in % Sulzbach ,8 Altenwald ,5 Brefeld ,0 Hühnerfeld ,5 Neuweiler ,8 Schnappach ,3 gesamt ,6 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Der leichte Frauenüberschuss über die Stadtteilgrenzen hinweg wurde bereits in den vergangenen Sozialberichten angesprochen. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Verhältnisse nur marginal verschoben. Den deutlichsten Frauenüberschuss findet man im Stadtteil Neuweiler, was über den dort höheren Anteil an älteren und alten Menschen erklärt werden kann. Hier schlägt die höhere Lebenserwartung von Frauen durch. In den beiden kleinsten Stadtteilen Brefeld und Schnappach liegt die Zahl der männlichen Einwohner wie bereits in den vergangenen Jahren über der der weiblichen. Da tendenziell mehr Jungen geboren werden, könnte die Erklärung hierfür in einem höheren Anteil an jüngeren Bevölkerungsgruppen gesucht werden. Beide Stadtteile sind allerdings zahlenmäßig so klein, dass sie sich auf dem Niveau der Gesamtstadt nicht sonderlich stark auswirken Nationalität, Herkunft und Migrationshintergrund Über die Problematik zu den im Folgenden präsentierten Daten wurde bereits in den vergangenen Sozialberichten ausführlich hingewiesen. Daher sei an dieser Stelle lediglich der Hinweis darauf gegeben, dass es mittlerweile Überlegungen gibt, wie die reale ethnische Vielfalt der deutschen Gesellschaft adäquater erfasst werden kann. Ein Ansatz für diese neue Betrachtungsweise ist der Mikrozensus Dieser kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund etwa doppelt so hoch ist wie die der erfassten Ausländer. Auf gesamtdeutscher Ebene ist damit etwa jede/r Fünfte ausländischer Herkunft, in den städtischen Ballungsgebieten liegt ihr Anteil z.t. noch wesentlich darüber. Dabei stellen die staatsbürgerschaftlich Deutschen mit Migrationshintergrund mit 52 % aller Personen mit Migrationshintergrund sogar die größte Gruppe innerhalb der Migrantenbevölkerung dar. Wird nach persönlicher Migrationserfahrung differenziert, ergeben sich weitere Unterscheidungen: 21 % aller Menschen mit Migrationshintergrund haben ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit keine eigenen Erfahrungen mit Migration gemacht. Dies sind die Kinder von eingebürgerten oder ausländischen Eltern sowie diejenigen Kinder, bei denen nur ein Elternteil Ausländer, Aussiedler oder Eingebürgerter ist. Nimmt man in Ermangelung besserer Daten die in Sulzbach ansässige staatsbürgerschaftlich ausländische Bevölkerung, so ergibt sich laut den Berechnungen des Statistischen Landesamtes folgende Entwicklung. 10

11 Entwicklung der ausländischen Bevölkerung davon Ausländer Einwohner Anzahl in % , , , , , , , , , ,3 Quelle: Statistisches Landesamt Die Tabelle zeigt, dass die absolute Zahl der in Sulzbach lebenden AusländerInnen nahezu gleich geblieben ist. Dies passt auch in das eingangs erwähnte Bild der Außenwanderungsbilanzen der Stadt Sulzbach gegenüber dem Ausland. Aufgrund der kontinuierlich schrumpfenden Zahl der Gesamtbevölkerung steigt ihr Anteil leicht an und liegt seit 2001 über 11 %. Ausländische Bevölkerung nach Herkunftsland Anzahl Anteil in % Türkei ,7 Italien ,2 Serbien und Montenegro 83 6,3 Frankreich 62 4,7 Bosnien und Herzegowina 48 3,6 Sri Lanka 46 3,5 Polen 26 2,0 Thailand 21 1,6 Russische Föderation 18 1,4 Rumänien 13 1,0 Österreich 12 0,9 Kasachstan 11 0,8 Irak 9 0,7 Ukraine 9 0,7 Portugal 8 0,6 Slowakei 7 0,5 Ungarn 7 0,5 Brasilien 7 0,5 Griechenland 7 0,5 Schweden 6 0,5 Schweiz 6 0,5 Pakistan 6 0,5 Bulgarien 6 0,5 Kongo 6 0,5 Kroatien 4 0,3 Indonesien, einschl. Irian Jaya 5 0,4 Iran, Islam. Republik 5 0,4 Marokko 5 0,4 Spanien 4 0,3 Mazedonien 4 0,3 China, einschl. Tibet 3 0,2 11

12 Luxemburg 3 0,2 Niederlande 3 0,2 Kamerun 2 0,2 Serbien 2 0,2 Vereinigte Staaten, auch USA 2 0,2 Vereinigtes Königreich 2 0,2 Weißrussland (Belarus) 2 0,2 Armenien 2 0,2 Gambia 1 0,1 Japan 1 0,1 Jordanien 1 0,1 Trinidad und Tobago 1 0,1 Tschechische Republik 1 0,1 Tunesien 1 0,1 Syrien, Arabische Republik 1 0,1 Taiwan 1 0,1 Argentinien 1 0,1 Philippinen 1 0,1 Belgien 1 0,1 Nigeria 1 0,1 Korea, Republik 1 0,1 Indien, einschl. Sikkim und Gôa 1 0,1 Litauen 1 0,1 ungeklärt 3 0,2 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Die ausländische Bevölkerung setzt sich, wie die Tabelle zeigt, aus insgesamt 54 Nationalitäten zusammen, wobei die meisten von ihnen jedoch nur marginal vertreten sind. Die größte hier ansässige Gruppe stellen die Türken dar, gefolgt von den Italienern. Dies spiegelt das klassische Einwanderungsszenario aufgrund der Anwerbung der sog. Gastarbeiter in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wider. Insbesondere im Saarland wurden aufgrund der industriellen Vergangenheit besonders Türken und Italiener in den 50er und 60er Jahren angeworben. Nach dem Anwerbestopp 1973 blieb der größte Teil dieser Menschen bzw. holte die Familien nach Deutschland nach. Türken und Italiener stellen zusammengenommen etwa zwei Drittel aller in Sulzbach lebenden Ausländer. Es folgen mehrere ethnische Gruppen aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie eine größere Gruppe von Franzosen. E- benfalls von Bedeutung ist eine in Sulzbach lebende Gruppe von Tamilen, welche hier mit dem Hindutempel in Sulzbach-Altenwald ein im südwestdeutschen Raum überregional bekanntes Zentrum aufgebaut hat. Die Migrantenbevölkerung verteilt sich, wie die nachfolgende Tabelle zeigt, sehr unterschiedlich über die einzelnen Stadtteile. Der Passus Migrantenbevölkerung umfasst in diesem Fall die Personen mit ausländischer sowie die mit doppelter Staatsangehörigkeit. 12

13 Bevölkerung Stadt Sulzbach (Stand: Feb 2008) davon AusländerInnen gesamt Anzahl in % Altenwald ,4 Brefeld ,2 Hühnerfeld ,1 Neuweiler ,9 Schnappach ,9 Sulzbach ,6 gesamt ,9 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Der Tabelle ist zu entnehmen, dass die Mehrzahl der ausländischen Sulzbacher Bevölkerung im Stadtteil Sulzbach lebt, insgesamt ca. 63 % aller Ausländer. Brefeld weist ebenfalls einen überdurchschnittlichen Anteil an v.a. türkischstämmigen Ausländern auf. Niedrig ist ihr Anteil in Hühnerfeld, insbesondere aber in Neuweiler. Im Folgenden sollen die beiden größten ausländischen Gruppen, Türken und Italiener, hinsichtlich ihrer Verteilung über die Stadtteile genauer beleuchtet werden. Verteilung der türkischen Bevölkerung über die Ortsteile (Stand: Feb 2008) Anz. in % Sulzbach ,4 Altenwald 19 4,0 Brefeld ,8 Neuweiler 1 0,2 Hühnerfeld 35 7,4 Schnappach 10 2,1 474 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Die Tabelle zeigt, dass knapp zwei Drittel aller in der Stadt Sulzbach lebenden Türken im Stadtteil Sulzbach selbst leben. Daneben findet sich die bereits erwähnte türkische Gemeinde in Brefeld. Verteilung der italienischen Bevölkerung über die Ortsteile (Stand: Feb 2008) Anzahl in % Sulzbach ,3 Altenwald ,9 Brefeld 2 0,5 Neuweiler 17 4,4 Hühnerfeld 19 4,9 Schnappach 15 3,9 384 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Insgesamt ist die italienische Gemeinde etwas anders über die Stadtteile verteilt als die türkische. Auch unter den Italienern lebt die größte Gruppe im Stadtteil Sulzbach. Daneben wohnt ein beträchtlicher Teil der aus Italien stammenden Menschen in Altenwald, wo es vergleichsweise wenige Türken gibt. Umgekehrt ist es in Brefeld, wo viele Türken, aber nur sehr wenige Italiener leben. 13

14 1.2.3 Altersstruktur der Sulzbacher Bevölkerung Der demographische Wandel bewirkt nicht nur, dass die Bevölkerung schrumpft, sondern auch, dass sich die Altersgruppenanteile verändern. Da die Lebenserwartung steigt und wenige Kinder geboren werden, wird die Bevölkerung insgesamt älter. Bevölkerung Stadt Sulzbach nach ausgewählten Jahrgängen 0 bis 15 Jahre 15 bis 65 Jahre über 65 Jahre Quelle: Statistisches Landesamt Die Tabelle zeigt, dass die Altersgruppe unter 15 Jahren in den letzten 10 Jahren deutlich abgenommen hat. Der Rückgang liegt bei 634 Personen oder 21,6 %, das ist mehr als jede/r Fünfte. Eine Abnahme findet sich auch in der Gruppe der Bevölkerung im potentiellen Erwerbsalter zwischen 15 und 65 Jahren. Hier beträgt der Rückgang Personen oder 8,8 %. Starke Zuwächse finden sich indes in der Gruppe der älteren Menschen über 65 Jahre. Deren Anteil stieg um 491 Personen oder 14,0 %. Aus den o.g. Altersklassen leiten sich drei Quotienten ab, welche oft zur Beschreibung demographischer Entwicklungen herangezogen werden: 1. Der Altenquotient: Er beschreibt den Anteil der Menschen im Rentenalter im Vergleich zur Bevölkerung im potentiellen Erwerbsalter, d.h. wie viele Personen im Ruhestand auf 100 potentielle Erwerbspersonen kommen 2. Der Jugendquotient: Er beschreibt den Anteil der unter 15 Jährigen im Vergleich zur Bevölkerung im potentiellen Erwerbsalter, d.h. wie viele Kinder und Jugendliche auf 100 potentielle Erwerbspersonen kommen 3. Die Abhängigenquote: Sie beschreibt den Anteil der unter 15 Jährigen und den der RentnerInnen im Vergleich zur Bevölkerung im potentiellen Erwerbsalter, d.h. die durchschnittliche Anzahl derjenigen, die als i.d.r. nicht Erwerbstätige 100 Personen im potentiellen Erwerbsalter gegenüberstehen Quotientenentwicklung in Sulzbach Altenquotient Jugendquotient Abhängigenquote ,1 22,7 49, ,5 22,4 49, ,1 22,3 50, ,6 22,0 50, ,1 21,9 51, ,0 21,4 51, ,7 20,9 51, ,9 20,6 52, ,0 19,8 52, ,9 19,5 53,4 Quelle: Statistisches Landesamt 14

15 Der Altenquotient ist in den letzten 10 Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 1997 kamen auf 100 Personen im Erwerbsalter 27 Senioren im Rentenalter. Bis 2006 stieg der Seniorenanteil auf fast 34 Personen. Der Jugendquotient und damit der Anteil der unter 15 Jährigen geht hingegen leicht zurück. In 2006 kamen auf 100 potentielle Erwerbspersonen zwischen 19 und 20 Kinder und Jugendliche. In 1997 waren es noch 23. Damit steigt auch die Abhängigenquote, die sich aus den beiden anderen Quotienten zusammensetzt. Mussten in potentielle Erwerbspersonen noch den Lebensunterhalt für 50 Junge und Alte mit erwirtschaften, so sind es in 2006 bereits 54 Personen, die letztlich von Transferleistungen abhängig sind. Damit steigt die finanzielle Last, die auf dem Bevölkerungsanteil im potentiellen Erwerbsalter liegt. Es wird erwartet, dass der Jugendquotient sich irgendwann auf einem etwas niedrigeren Stand als heute einpendeln wird. Gleichzeitig steigt der Altenquotient weiter an. Unterm Strich wird sich dadurch die Abhängigenquote weiter erhöhen, d.h. der Lebensunterhalt von immer mehr Menschen jenseits des Erwerbsalters muss von immer weniger Erwerbstätigen erwirtschaftet werden. Bevölkerungsentwicklung ist auf kommunaler Ebene lediglich durch die Anwerbung von jungen Familien beeinflussbar. Das bedeutet für die Kommunen, ihre Attraktivität für Familien mit Kindern zu steigern. Die Tabelle zur absoluten Zahl der Kinder unter 15 Jahren in Sulzbach zeigte einen Rückgang von über 20 % in den letzten 10 Jahren. Noch deutlicher wird dies, wenn man sich die Entwicklung in der Altersklasse unter 10 Jahren ansieht. Diese Klasse fasst die Krippen-, Kita- und Grundschulkinder zusammen. Entwicklung der Zahl der unter 10-Jährigen Anzahl Saldo Quelle: Statistisches Landesamt Zwischen 1997 und 2006 sank die Zahl der Kinder unter 10 Jahren um 25,6 %, das ist mehr als jedes vierte Kind. Anders ausgedrückt: vor 10 Jahren gab es in der Stadt Sulzbach noch knapp 500 Kinder mehr. Auf Saarlandebene sank im gleichen Zeitraum die Zahl der Kinder um 23,3 %. Vor 10 Jahren gab es damit saarlandweit noch knapp Kinder mehr ( in 1997, in 2006, Quelle: Statistisches Landesamt). Der aktuelle (wie auch der prognostizierte) Kinderanteil liegt in Sulzbach etwas höher als im Landesdurchschnitt. Obwohl die Tendenzen des Älterwerdens stadtteilübergreifend beobachtbar sind, so gibt es doch deutliche Unterschiede bzgl. der Alterszusammensetzung der einzelnen Stadtteile. 15

16 Kinderanteile (0 bis 10 Jahre) nach Stadtteilen Anzahl in % Sulzbach 679 9,5 Altenwald 285 8,3 Brefeld 61 12,1 Hühnerfeld 180 8,4 Neuweiler 238 6,1 Schnappach 46 8,5 Stadt Sulzbach ,4 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach Der Kinderanteil ist am höchsten in Brefeld, gefolgt von Sulzbach. Besonders niedrig dagegen ist er in Neuweiler. Die übrigen Stadtteile liegen in etwa auf gesamtstädtischem Niveau. Eine Erklärung für diese ungleiche Verteilung dürfte u.a. im unterschiedlichen Migrantenanteil liegen. Dort, wo dieser höher ist, ist zu erwarten, dass auch der Kinderanteil höher ist, da die Migrantenbevölkerung insgesamt durchschnittlich wesentlich jünger ist als die einheimische bzw. ihre Geburtenrate höher liegt. Seniorenanteile (über 66 Jahre) nach Stadtteilen Anzahl in % Sulzbach ,5 Altenwald ,4 Brefeld 66 13,1 Hühnerfeld ,8 Neuweiler ,1 Schnappach 74 13,6 Stadt Sulzbach ,8 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach In Sulzbach und Altenwald liegt der Anteil an Senioren in etwa auf gesamtstädtischer Ebene. In Brefeld und Schnappach liegt er wesentlich niedriger. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl haben diese Werte aber weniger Gewicht. In Hühnerfeld, insbesondere aber in Neuweiler ist der Seniorenanteil deutlich über dem Durchschnitt. Damit kristallisiert sich Neuweiler als der von den Einwohnern her gesehen älteste Stadtteil heraus. Dort ist mittlerweile fast jede/r Vierte im oder kurz vor dem Rentenalter. Diese oben gemachten Ausführungen sollten deutlich gemacht haben, dass sich unsere Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht etwa am Anfang, sondern mitten in einem rasanten, grundlegenden und qualitativ neuartigen Transformationsprozess befindet, dessen Tragweite gar nicht genug betont werden kann. Das Altern der bundesrepublikanischen Bevölkerung ist indes nicht aufzuhalten, es kann lediglich begrenzt werden. Da aber auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist, dass die Geburtenraten steigen, kann der Alterungsprozess nur über Zuwanderung jüngerer Altersgruppen verlangsamt werden. Aus diesem Grund sei abschließend der Altersaufbau der ausländischen Bevölkerung dem der einheimischen gegenübergestellt. 16

17 Vergleich der Altersgruppenanteile Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Ausländer Deutsche Jahre 6-9 Jahre 3-5 Jahre 0-2 Jahre 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 % Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Sulzbach, eigene Berechnungen Die Graphik zeigt, dass die ausländische Bevölkerung durchschnittlich jünger ist als die einheimische. Die Anteile in den jüngeren Altersgruppen sind durchweg höher. Ab 40 Jahren jedoch kehren sich die Verhältnisse um und die jeweiligen Anteile in der einheimischen Bevölkerung sind höher. Außer acht lassen darf man bei dieser Betrachtung allerdings nicht, dass auch die ausländische Bevölkerung älter wird und zunehmend ausländische Menschen das Rentenalter erreichen. Ausländische Bevölkerung Sulzbachs nach ausgewählten Jahrgängen 0 bis 15 Jahre 15 bis 65 Jahre über 65 Jahre Quelle: Statistisches Landesamt 17

18 Quotientenentwicklung der ausländischen Bevölkerung in Sulzbach Altenquotient Jugendquotient ,4 33, ,5 31, ,1 30, , ,9 26, ,2 25, ,6 21, ,1 19, ,6 17, ,1 16,2 Quelle: Statistisches Landesamt In der mittleren Altersgruppe der Bevölkerung im potentiell erwerbsfähigen Alter steigen die Zahlen leicht, eher unwesentlich an. Deutlicher ist der Anstieg in der Gruppe der über 65- Jährigen. Das zeigt, dass auch die ausländische Bevölkerung zunehmend älter wird und ein wachsender Anteil von ihnen mittlerweile das Rentenalter erreicht hat. Dies verdeutlicht auch der Anstieg des Altenquotienten in der zweiten Tabelle. Ein Vergleich mit der Gesamtbevölkerung Sulzbachs zeigt indes, dass der Altenquotient bei den Ausländern nach wie vor deutlich darunter liegt bzw. in der Gesamtbevölkerung in etwa um das Dreifache höher. Unter der Annahme, dass es in dieser Bevölkerungsgruppe kaum Wechsel der Staatsbürgerschaften geben dürfte, kann gemutmaßt werden, dass das Kriterium Staatsangehörigkeit hier die Situation der Migrantenbevölkerung hinreichend genau widerspiegelt. Zudem zeigt die Tabelle, dass sich zum einen die Gruppe der Senioren fast ausschließlich aus Einheimischen zusammensetzt, zum zweiten aber sich zunehmend ausländische Personen darunter befinden. Da mit zunehmendem Alter die Mobilität der Menschen schwindet, kann nicht per se davon ausgegangen werden, dass ein beträchtlicher Teil der sog. Gastarbeiter zurück in das Herkunftsland migriert, um dort den Lebensabend zu verbringen. Daraus folgt, dass der Pflegebedarf für ausländische Menschen zunehmend steigt, wobei er bis auf weiteres noch durch stabilere familiäre Netzwerke in der eigenethnischen Gruppe aufgefangen werden dürfte. Anders ist es bei den jüngeren Jahrgängen. Der deutliche Rückgang unter den ausländischen Kindern und Jugendlichen sollte zu einem großen Teil darauf zurückzuführen sein, dass die Migrantenkinder und -jugendlichen verstärkt die Möglichkeit nutzen, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Wie der Mikrozensus 2005 bereits zeigte, ist diese Gruppe zum größten Teil ohne eigene Migrationserfahrung, also in Deutschland geboren, und erfüllt die Voraussetzungen zur Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft. Demzufolge würde die Einführung der Kategorie Personen mit Migrationshintergrund vermutlich zu gänzlich anderen Ergebnissen führen. Vergleicht man den Altersaufbau der deutschen mit dem der türkischen und der italienischen Bevölkerung Sulzbachs, so fällt zunächst auf, dass sich die italienische Bevölkerung in ihrer Zusammensetzung wesentlich stärker der deutschen annähert als es die türkische tut. Bei letzterer ist der Anteil der älteren Menschen nach wie vor gering. Dagegen finden sich erwartungsgemäß überdurchschnittlich hohe Anteile im Jugendbereich. Was die unter 10-Jährigen anbelangt, so scheint es, dass die Möglichkeit der Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft in stärkerem Maße von den türkischen Migranten als von den italienischen wahrgenommen wird. 1.3 Fazit Die Einwohnerzahl ist weiterhin rückläufig. Insgesamt hat Sulzbach in den vergangenen 10 Jahren ca Einwohner verloren, was einem Rückgang um 6,6 % entspricht. Im gleichen Zeitraum ist die Bevölkerung des Regionalverbandes Saarbrücken um 4,6 % und die des Saarlandes um 3,5 % gesunken. Sulzbach muss sich also generell mit einem stärkeren 18

19 Schrumpfungsszenario auseinandersetzen als das Umland. Der Einwohnerrückgang betrifft alle Stadtteile in etwa gleichem Maß. Jährlich sterben etwa 100 Personen mehr als über Geburten ersetzt werden. Der größte Teil des Einwohnerrückgangs ist also über natürliche Bevölkerungsbewegung erklärbar. Hinzu kommen in Sulzbach Wanderungsverluste. Gegenüber dem Ausland ist die Wanderungsbilanz sehr ausgeglichen. Was die innerdeutsche Binnenwanderung anbelangt, so fällt die Bilanz negativ aus. Auch innerhalb des Saarlandes verläuft diese Entwicklung für Sulzbach negativ. Die absolute Zahl der in Sulzbach lebenden AusländerInnen ist in den letzten 10 Jahren nahezu gleich geblieben und liegt leicht über 11 %. Die größte hier ansässige Gruppe stellen die Türken dar, gefolgt von den Italienern. Beide zusammen stellen etwa zwei Drittel aller in Sulzbach lebenden Ausländer. Da die Lebenserwartung steigt und wenige Kinder geboren werden, wird die Bevölkerung insgesamt älter. Die jüngeren und mittleren Altersjahrgänge gehen mehr oder minder deutlich zurück. Starke Zuwächse finden sich indes in der Gruppe der älteren Menschen über 65 Jahre. Der Anteil von Kindern und alten Menschen variiert über die Stadtteile, anteilsmäßig leben die meisten alten Menschen in Hühnerfeld und Neuweiler, während in Brefeld und Sulzbach anteilig die meisten Kinder leben. 2. Beschäftigung und Erwerbslosigkeit Die Arbeitsmarktentwicklung wird weiter von der guten Konjunktur getragen. Die Arbeitslosigkeit ist im März deutlich gesunken. Die Beschäftigung wächst weiter und die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank - J. Weise in einer Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 01. April Vergleichbare Worte sind seit Monaten den Pressemeldungen zu entnehmen. Wer sollte daran zweifeln, dass sich das Land derzeit in einer konjunkturellen Hochphase, dem vielzitierten Aufschwung befindet? Das folgende Kapitel will beleuchten, wie sich die bundesweite Entwicklung vor Ort ausgewirkt hat, d.h. es werden Daten zur Gesamtstadt Sulzbach, über die einzelnen Stadtteile sowie ausgewählte Sulzbacher und Altenwalder Quartiere präsentiert. Zu diesem Zweck werden der Stadt Sulzbach von der BA Nürnberg jährlich kleinräumige detaillierte Daten zur Arbeitslosigkeit geliefert. Im September 2007 erfolgte die dritte Datenlieferung und es ist möglich, Strukturen auf Stadtteil- und Quartiersebene in ihrem zeitlichen Verlauf abzubilden. Daneben soll gezeigt werden, dass die aktuelle konjunkturelle Situation komplexere Auswirkungen auf kommunaler Ebene zeigt als gemeinhin angenommen. Differenziert man die Gruppe der arbeitslosen Sulzbacherinnen und Sulzbacher nach besonderen Strukturmerkmalen, wird deutlich, dass nicht alle Gruppen von Arbeitslosen von den positiven Entwicklungen profitieren konnten. Auch das Verhältnis von Arbeitslosengeld I zu Arbeitslosengeld II verlangt nach kritischem Hinterfragen. 2.1 Entwicklungen in der Gesamtstadt Beschäftigung Grundsätzlich ist zwischen Beschäftigten nach Wohnort und Beschäftigten nach Arbeitsort zu unterscheiden. Ersteres beziffert die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Wohnsitz in Sulzbach haben, unabhängig davon, wo sie arbeiten, letzteres die Zahl der 19

20 in Sulzbach Beschäftigten unabhängig von ihrem Wohnsitz, bzw. die Zahl der besetzten Arbeitsplätze. Insgesamt besteht in Sulzbach ein Überhang von Einpendlern gegenüber den Auspendler in einer Höhe von ca Personen. Die Stadt verdankt dies im Wesentlichen den größeren Industrieansiedlungen im Industriegebiet Sulzbach-Neuweiler. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Wohnort Quelle: BA Nürnberg Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen zwischen 1996 und 2007 insgesamt leicht zurückgegangen ist, meldet die BA Nürnberg für 2007 einen Anstieg um 67 Personen gegenüber dem Vorjahreswert. Gleiches gilt für die Gruppe der unter 25-Jährigen. Auch dort stieg die Zahl in 2007 gegenüber 2006 an. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Arbeitsort Quelle: BA Nürnberg Vergleichbar verhält es sich mit der Beschäftigung nach dem Arbeitsort. Diese geht seit 2000 nahezu kontinuierlich zurück. Insbesondere zwischen 2005 und 2006 ist ein spürbarer Rückgang um über Personen feststellbar. In 2007 dagegen stieg ihre Zahl um knapp 200 leicht an. 20

21 2.1.2 Erwerbslosigkeit Die Entwicklung der Erwerbslosigkeit soll im Folgenden auf mehreren Ebenen diskutiert werden: die Entwicklung der Erwerbslosenzahlen und -quoten insgesamt die Entwicklung der Erwerbslosigkeit nach SGB III, also der Kreis der Erwerbslosen, welcher im allgemeinen Anspruch auf das Arbeitslosengeld 1 hat die Entwicklung der Erwerbslosigkeit nach SGB II, also die BezieherInnen von Arbeitslosengeld 2 (erwerbsfähige Hilfebedürftige) und die mit ihnen in Bedarfsgemeinschaften (BG) lebenden Personen Quer dazu werden die Entwicklungen in bestimmten, unter arbeitsmarktpolitischen Gesichtspunkten zusammengefassten Gruppen (unter 25- Jährige, über 55- Jährige, Langzeitarbeitslose) dargestellt. An dieser Stelle muss auf folgenden Umstand hingewiesen werden: Die Erwerbslosenquoten beziehen sich bei allen im Folgenden präsentierten Berechnungen auf die abhängig Beschäftigten. Sie liegen damit tendenziell etwas höher, als wenn man zusätzlich die Zahl der Selbständigen, Beamten sowie der Wehr- und Zivildienstleistenden mit einbeziehen würde. Zum einen ist dies die übliche Berechnungsweise und zum anderen sind insbesondere, wenn es um Stadtteil- bzw. Quartiersberechnungen geht, letztere Zahlen nicht bekannt und kaum schätzbar. Insgesamt ist die Erwerbslosenquote in Sulzbach im September 2007 gegenüber dem Vorjahreswert um 2,7 Prozentpunkte auf 15,9 % gesunken. Damit liegt sie noch unter dem Wert von 2005 mit 16,7 %. Diese Entwicklung ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: 1. dem Anstieg der Zahlen im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung 2. dem Rückgang der Erwerbslosenzahlen sowohl im SGB III als auch im SGB II Arbeitslose insgesamt Quelle: BA Nürnberg Jan 05 Apr 05 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06 Okt 06 Jan 07 Apr 07 Jul 07 Okt 07 Jan 08 Apr 08 Wie die Graphik zeigt, ist die absolute Zahl der Arbeitslosen in 2007 gegenüber 2005 und 2006 rückläufig. Seit Herbst letzten Jahres ist sie erstmals seit Beginn von Hartz IV unter die Marke von Personen gesunken. 21

22 Arbeitslose unter 25-Jährige Jan 05 Apr 05 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06 Okt 06 Jan 07 Apr 07 Jul 07 Okt 07 Jan 08 Apr 08 Quelle: BA Nürnberg Insbesondere in der Gruppe der unter 25-Jährigen haben sich die Zahlen gegenüber 2005 mehr als halbiert. Sie liegen seit dem Herbst 2007 konstant unter 100 Personen. Nach 3 Abs. 2 SGB II sind erwerbsfähige Hilfebedürftige, die das 25 Lebensjahr noch nicht vollendet haben, unverzüglich nach Antragstellung auf Leistungen in eine Arbeit, eine Ausbildung oder eine Arbeitsgelegenheit zu vermitteln. So sank die Zahl der erwerbslosen Jugendlichen wesentlich stärker als die Zahl der Erwerbslosen insgesamt. Arbeitslose SGB III gesamt unter Quelle: BA Nürnberg Unter das SGB III Arbeitsförderung fallen diejenigen Arbeitslosen, die aufgrund vorangegangener Beschäftigungszeiten einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben. Sie werden von den Arbeitsagenturen betreut. Hier ist seit der Einführung der Arbeitsmarktreform Hartz IV im Jahr 2005 ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Von 2006 auf 2007 sank die Zahl der Arbeitslosen im Bereich des SGB III um 29 %. Gegenüber 2005 hat sich ihre Zahl nahezu halbiert. Gleiches ist auch für die Gruppe der unter 25-Jährigen feststellbar. Diese Zahlen sagen zunächst nichts aus über den Verbleib der Gruppe. Mehrere Erklärungsmöglichkeiten sind grundsätzlich denkbar: die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung die Vermittlung in Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen der Wechsel in das SGB II aufgrund Verlust der Anspruchsberechtigung von Arbeitslosengeld I Nach dem SGB II Grundsicherung für Arbeitssuchende erhalten Personen, die zwischen 15 und 64 Jahre alt, erwerbsfähig und hilfebedürftig sind, Leistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhalts. Sie werden nicht von den Arbeitsagenturen, sondern von den ARGEN betreut. Hinzu kommen diejenigen, die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft leben. Neben der Zahl der Erwerbslosen selbst ist also auch die der Bedarfsgemeinschaften und die Zahl der Personen, die insgesamt auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind, von Bedeutung. 22

23 Arbeitslose SGB II gesamt unter Quelle: BA Nürnberg Im ersten Jahr nach der Einführung dieser Grundsicherungsleistung stieg die Zahl der Anspruchsberechtigten deutlich an (31,8 %). Dagegen ist im Jahr 2007 ein Rückgang um 11,5 %. zu verzeichnen. Die gleichen Tendenzen, wenngleich in stärkerer Ausprägung, finden sich in der Gruppe der unter 25-Jährigen. Diese Entwicklung ist neben ansteigenden Beschäftigtenzahlen insbesondere auf Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen speziell für unter 25-Jährige zurückzuführen. Jedoch konnten nicht alle Erwerbslosengruppen von diesem Aufwärtstrend profitieren. So hat sich der Aufschwung tendenziell zwar auch in der Gruppe der über 55-Jährigen ausgewirkt, verlief dort aber längst nicht so ausgeprägt. Problematischer ist die Entwicklung in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Deren Zahl steigt entgegen dem Bundestrend seit 2005 kontinuierlich an, wenngleich im letzten Jahr weniger stark. Nach einer Zunahme 14,8 % von 2005 auf 2006 legte der Wert in 2007 um weitere 5,7 % zu. Im September 2007 wurden 466 Langzeitarbeitslose gezählt, davon über 90 % als KundInnen der ARGE. Aktuell, d.h. im April 2008, ist deren Zahl auf 475 angestiegen, das sind 50 % aller arbeitslos gemeldeten Personen. Diese besondere Gruppe wird am Ende des Kapitels nochmals eingehender betrachtet. Ein weiterer wichtiger Indikator ist das Verhältnis der Erwerbslosen nach SGB II zu denjenigen nach SGB III. Bereits der vergangene Sozialbericht konstatierte, dass der Anteil der SGB III-Erwerbslosen sinkt. War es in 2005 noch jede/r dritte Erwerbslose, der Anspruch auf Arbeitslosengeld I hatte, so war es in 2006 nur noch jede/r Vierte. In 2007 sank das Verhältnis dahingehend, dass nur noch jede/r Fünfte anspruchsberechtigt ist. Umgekehrt bedeutet dies, dass mittlerweile 4 von 5 Erwerbslosen abhängig von Leistungen nach SGB II sind. Personen und Bedarfsgemeinschaften im SGB II Personen BG Personen je BG 1,78 1,83 2,01 Quelle: BA Nürnberg Der Rückgang der Arbeitslosen im Bereich des SGB II darf nicht unabhängig davon betrachtet werden, wie sich die Gruppe derer, die insgesamt von Grundsicherungsleistungen abhängig ist, entwickelt. Die Entwicklung zeigt, dass die Zahl derer, die insgesamt von SGB II abhängig sind, seit 2005 angestiegen ist. Nach einem rasanten Anstieg zwischen 2005 und 2006 von auf ist ihre Zahl in 2007 noch einmal, wenngleich nur marginal, auf angestiegen. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Stadt Sulzbach ist dies ungefähr jede/r Neunte. Anders verhält es sich mit der Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften. Nachdem auch diese von 2005 auf 2006 deutlich nach oben ging, sank ihre Zahl in 2007 wieder ab. Da aber in diesem Zeitraum die Zahl der Personen nahezu gleich geblieben ist, muss die durchschnittliche Personenzahl je BG gestiegen sein. Dem ist auch so: Tatsächlich stieg die Zahl der durchschnittlich je BG gezählten Personen seit 2005 kontinuierlich an und hat in 2007 die 2- Personen-Grenze übersprungen. Auf Stadtebene lebten in 2007 in jeder BG durchschnittlich 2,01 Personen. 23

24 Als Erklärung für die anwachsende Größe der BG können mehrere Entwicklungen in Frage kommen, die aber aufgrund des vorliegenden Materials nicht eingehender geprüft werden und daher lediglich als Mutmaßungen gelten können: 1. Die Einführung von Hartz IV bedeutete für unter 25-Jährige ohne Anwartschaftszeiten auf Arbeitslosengeld 1 die Möglichkeit, staatliche Leistungen zu erhalten und mit ihrer Hilfe die elterliche Wohnung zu verlassen, um einen eigenen Hausstand zu gründen. Diese Möglichkeit wurde in viel stärkerem Maße wahrgenommen als ursprünglich kalkuliert. Die Folge war eine deutliche Ausgabensteigerung für unter 25-Jährige, da statt des einfachen Satzes zudem noch die Unterkunftskosten zu übernehmen waren. Als das Ausmaß dieses Problems deutlich wurde, wurden die Hürden des ALG II-Bezuges für unter 25- Jährige erhöht. Die ARGE muss nun im Einzelfall einem Auszug von unter 25-Jährigen aus der elterlichen Wohnung zustimmen und tut dies vornehmlich in begründeten Fällen. 2. Man kann davon ausgehen, dass zumindest ein Teil der o.g. Jugendlichen nach einer gewissen Zeit der Erprobungsphase wieder in den elterlichen Haushalt zurückgekehrt sind. 3. Vereinzelt wurde versucht, gegenüber der ARGE nach dem Gesetz als BG definierte Haushalte als Einzelhaushalte darzustellen, um so höhere Leistungen zu erhalten. Im Gegenzug unternahm die ARGE Anstrengungen, diese Haushalte ausfindig zu machen. Neben der reinen Anzahl der BG wird in der Statistik der BA Nürnberg zusätzlich zwischen BG ohne bzw. mit minderjährigen Kindern unterschieden. Man kann zunächst festhalten, dass zwar die Gesamtzahl der BG, nicht aber die der BG mit Kindern gesunken ist. Letztere blieb mit 342 (32,5 % aller BG) gegenüber dem Vorjahr genau gleich. Die Zahl der insgesamt von Grundsicherungsleistungen nach SGB II abhängigen Kinder kann aus dem Datenmaterial nicht exakt abgeleitet werden, da nur zwei Kategorien vorhanden sind, die Aussagen über diesen Umstand machen: 1. die Zahl der BG mit einem Kind (189 in 2007) 2. die Zahl der BG mit 2 oder mehr Kindern (153 in 2007) Da letztere Kategorie nach oben hin offen ist, kann nur geschätzt werden, wie viele Kinder sich insgesamt in dieser Kategorie befinden. Ein (rein rechnerischer) Grenzfall liegt vor, wenn diese Kategorie tatsächlich nur mit jeweils zwei Kindern je BG besetzt wäre. In diesem Fall wären 495 Kinder in Sulzbach abhängig von Leistungen nach SGB II. Der tatsächliche Wert ist höher, geschätzt dürfte er zwischen 550 und 600 liegen. Zum Vergleich: Am lebten in der Stadt Sulzbach insgesamt Kinder unter 18 Jahren. Man kann also davon ausgehen, dass in etwa jedes fünfte Kind in Sulzbach von Hartz IV abhängig ist. Damit sind Kinder deutlich stärker betroffen als die Gesamtbevölkerung. Erhellend ist auch ein Blick auf die Leistungen, die insgesamt für SGB II aufgewendet werden. Hierzu liegen für 2005 bis 2007 Daten vor, welche sich jeweils auf den Berichtsmonat September beziehen. Zwischen September 2005 und 2006 war ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Ausgaben stiegen um 16,9 % von auf Euro an. Im Jahr 2007 betrugen die Ausgaben noch Euro, das entspricht einem Rückgang um 9,3 %. 24

25 2.2 Entwicklungen in Stadtteilen und Quartieren Stadtteile Erwerbslosenquoten Veränderung gegenüber Vorjahr Sulzbach 19,1 21,6 18,0-3,6 Altenwald 16,3 19,3 18,2-1,1 Brefeld 16,3 22,0 14,9-7,1 Hühnerfeld 13,5 14,1 11,1-3.0 Neuweiler 12,3 12,9 11,5-1,4 Schnappach 27,6 28,4 23,0-5,4 Stadt Sulzbach 16,7 18,6 15,9-2,7 Quelle: BA Nürnberg Wie die Tabelle zeigt, sind die Erwerbslosenquoten stadtteilübergreifend zurückgegangen. Die niedrigste Erwerbslosenquote verzeichnet mittlerweile der Stadtteil Hühnerfeld, der Neuweiler vom Spitzenplatz verdrängen konnte. In diesen beiden Stadtteilen liegt die Quote deutlich unter dem Durchschnitt. Die Daten zu Brefeld und Schnappach haben aufgrund der geringen Fallzahlen nur eingeschränkte Aussagekraft, dementsprechend hoch sind die Sprünge. Schnappach hat allerdings nach wie vor die höchste Erwerbslosenquote aller Stadtteile. Sulzbach und Altenwald weisen eine nahezu identische Erwerbslosenquote auf. In Sulzbach gingen die Zahlen jedoch deutlicher zurück, und so haben beide Stadtteile die Plätze getauscht. Dennoch liegen beide noch über dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Was die absoluten Zahlen anbelangt, ist folgendes festzustellen: die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg in allen Stadtteilen an (Ausnahme: Hühnerfeld) die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ging in allen Stadtteilen mehr oder minder deutlich zurück (gilt sowohl für SGB III als auch für SGB II) Anteil SGB II-EmpfängerInnen Veränderung gegenüber Vorjahr Sulzbach 67,7 79,2 82,6 3,4 Altenwald 64,7 79,6 83,4 3,8 Brefeld 63,0 71,1 92,3 21,2 Hühnerfeld 60,9 76,5 73,5-3,0 Neuweiler 61,6 65,9 71,3 5,4 Schnappach 60,3 80,3 82,4 2,1 Stadt Sulzbach 64,8 76,4 80,1 3,7 Quelle: BA Nürnberg Wie bereits weiter oben angeführt, verschiebt sich das Verhältnis von SGB III- zu SGB II- Erwerbslosen seit 2005 kontinuierlich in Richtung der letzteren Gruppe. Die niedrigsten Anteile an letzteren finden sich folgerichtig dort, wo auch die Erwerbslosenquoten insgesamt am niedrigsten sind: in Hühnerfeld und Neuweiler. In Hühnerfeld hat der Anteil entgegen dem Trend im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht abgenommen. Die Daten zu Schnappach und Brefeld haben hier aufgrund der geringeren Fallzahlen weniger Aussagekraft. Anders Sulzbach und Altenwald: Dort übersprangen die Anteile der SGB II-Arbeitslosen in 2007 erstmals die 80 %-Grenze. Beide Anteile liegen etwas höher als in der Gesamtstadt Sulzbach. 25

26 Entwicklung der Personen SGB II Veränderung gegenüber Vorjahr Sulzbach Altenwald Brefeld Hühnerfeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: BA Nürnberg Was die Entwicklung der Zahl der Personen anbelangt, die von Leistungen nach SGB II abhängig sind, so fällt insbesondere Hühnerfeld auf, wo deren Zahl am deutlichsten zurückgegangen ist. Dagegen ist sie in den Stadtteilen Sulzbach und v.a. Altenwald deutlicher als auf gesamtstädtischer Ebene angestiegen. Entwicklung der BG SGB II Veränderung gegenüber Vorjahr Sulzbach Altenwald Brefeld Hühnerfeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: BA Nürnberg Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ging in fast allen Stadtteilen zurück. Am deutlichsten verlief der Rückgang in Hühnerfeld. Lediglich im Stadtteil Altenwald blieb die Zahl der BG unverändert bzw. stieg leicht an Quartiere Entwicklung der Erwerbslosenzahlen Veränderung gegenüber Vorjahr Kamerunviertel Goldene Au Oberdorf Sulzbachtalstr. S Sulzbach Mitte Tränenviertel Kohlenmühl Seitersgräben Sulzbachtalstr. A Wohngebiet Hell Quelle: BA Nürnberg 26

27 Die Betrachtung der absoluten Zahlen zeigt, dass bis auf wenige Ausnahmen die Zahl der Erwerbslosen mehr oder minder deutlich abgenommen hat. Eine Ausnahme bildet zunächst die Sulzbachtalstraße in Sulzbach, wo ihre Zahl geringfügig angestiegen ist. Zu erwähnen ist aber insbesondere das Wohngebiet Hell. Dort stieg sie sehr deutlich. Erwerbslosenquoten Veränderung gegenüber Vorjahr Kamerunviertel 25,2 30,3 27,1-3,2 Goldene Au 22,6 28,2 21,0-7,2 Oberdorf 14,1 13,2 10,5-2,7 Sulzbachtalstr. S 26,6 31,0 30,9-0,1 Sulzbach Mitte 17,5 20,3 15,0-5,3 Tränenviertel 12,1 12,6 12,6 0,0 Kohlenmühl 52,5 64,3 62,0-2,3 Seitersgräben 14,3 16,2 12,2-4,0 Sulzbachtalstr. A 27,4 34,1 30,5-3,6 Wohngebiet Hell 10,7 9,8 13,7 3,9 Quelle: BA Nürnberg Die eben gemachten Ausführungen zu den absoluten Zahlen können auf die Quoten übertragen werden. Lediglich im Quartier Hell ist ein Anstieg der Quote zu verzeichnen, wenngleich die Quote dort nach wie vor unter dem Gesamtdurchschnitt liegt. Weitere Ausführung wie beispielsweise die Entwicklung der Erwerbslosenzahlen bei den unter 25-Jährigen sind aufgrund der geringen Fallzahlen nicht aufschlussreich. Resümierend lassen sich auf Quartiersebene folgende Auffälligkeiten vermerken: Die höchsten Erwerbslosenquoten findet man auf der Kohlenmühl. Dort ist brennpunkttypisch die Zahl der Erwerbslosen höher als die der Beschäftigten. Im Bereich der Sulzbachtalstraße in Sulzbach und Altenwald sind die Werte mit über 30 % trotz leichter Entspannung im Vergleich zum Vorjahr unvermindert hoch. Auch Kamerunviertel und Goldene Au weisen trotz Rückgang hohe Werte auf. Die niedrigsten Quoten finden sich in den Quartieren Oberdorf und Tränenviertel. Spürbar abgenommen haben die absoluten Erwerbslosenzahlen im Quartier Sulzbach- Mitte. Der Anteil der Arbeitslosen nach SGB II ist insgesamt angestiegen; auf der Kohlenmühl beträgt er mittlerweile 100%, auf der Goldenen Au liegt er über 90 %. Die niedrigsten SGB II-Anteile finden sich in den Quartieren Oberdorf und Seitersgräben. 2.3 Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bundesagentur für Arbeit und des Deutschen Städtetages vom heißt es: Drei Jahre SGB II: Der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit ist klar und eindeutig ( ) Die Zusammenlegung der früheren Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende ist erfolgreich. Drei Jahre nach Einführung der Reform zeigt sich ein eindeutiger Abbau der Arbeitslosigkeit. ( ). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank allein in den letzten zwei Jahren von knapp 3 Millionen auf 2,3 Millionen. Dagegen vermelden die kleinräumigen Arbeitsmarktdaten der BA Nürnberg seit Einführung von Hartz IV folgende Trends: 27

28 Langzeitarbeitslose Kamerunviertel Goldene Au Oberdorf Sulzbachtalstr. Sulzbach Sulzbach Mitte Tränenviertel Kohlenmühl Seitersgräben Sulzbachtalstr. Altenwald Wohngebiet Hell Sulzbach Altenwald Brefeld Hühnerfeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: BA Nürnberg Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Jahresdurchschnitt sowohl von 2005 auf 2006 als auch von 2006 auf 2007 deutlich angestiegen. Dieser Anstieg zeigt sich über die überwiegende Zahl der Stadtteile, insbesondere in Sulzbach und Altenwald, sowie über die Mehrzahl der dortigen Quartiere. Ihre Zahl betrug im April Personen. Damit zusammenhängend steigt auch ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen. Er lag in 2005 noch im Bereich um 30 %, stieg dann sukzessive über 40 % an und hat nun im April 2008 die 50 % Marke erreicht. Zu beachten ist hierbei, dass es sich in der vorliegenden Tabelle um Langzeitarbeitslose über 25 Jahre handelt. Die unter 25-Jährigen sind u.a. durch besondere Angebote der ARGE sukzessive aus der Statistik herausgefallen. So waren von den insgesamt 475 langzeitarbeitslosen Personen im April 2008 nur vier unter 25 Jahre. Dieser Anteil ist mit 0,8 % so gering geworden, dass er vernachlässigt werden kann. Zum Vergleich: Noch im August 2006 lag der Anteil der unter 25-Jährigen an den Langzeitarbeitslosen bei 5,2 % (Quelle: BA Nürnberg). In dieser Gruppierung sind folgende Besonderheiten festzuhalten, welche auch durch andere empirische Untersuchungen gestützt werden können: Aufgrund der langen Dauer der Arbeitslosigkeit verschlechtert sich die Lage dieses Personenkreises zusehends Im Laufe der Zeit tritt eine gewisse Gewöhnung an die Erwerbslosigkeit ein. Man arrangiert sich mit seiner Situation und die Anstrengungen, sie zu überwinden, werden heruntergefahren. Dies konnte in zahlreichen empirischen Studien nachgewiesen werden. Verschärfend kommt hinzu, dass Langzeitarbeitslosigkeit einhergeht mit dem sukzessiven Verlust bzw. der Überalterung bereits erworbener Qualifikationen. Längere Zeiten der Erwerbslosigkeit wirken sich auch nachteilig auf dem Arbeitsmarkt aus, z.b. im Lebenslauf bei Bewerbungen. So wirkt Langzeitarbeitslosigkeit selbst als Ausschlusskriterium auf dem Arbeitsmarkt. Weitere Faktoren wie steigendes Alter und mangelnde Qualifikationen verschärfen die Lage der Langzeitarbeitslosen zusätzlich. 28

29 2.4 Fazit Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Reihe von erfreulichen Entwicklungen unübersehbar und auch in Sulzbach festzustellen ist. Die Zahl der Beschäftigten ist in 2006 gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Problematisch ist allerdings, dass die Zahl der in Sulzbach besetzten Arbeitsplätze seit einigen Jahren rückläufig ist. Die Arbeitslosenzahlen sind insgesamt rückläufig. Die Zahlen im Bereich des SGB III gingen im Berichtszeitraum deutlich zurück. Dazu kommt ein mehr oder minder deutlicher Rückgang der Erwerbslosenzahlen im Bereich des SGB II. Am deutlichsten verlief die Entwicklung in der Gruppe der unter 25-Jährigen, wo sich besondere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen auswirken. Auf der anderen Seite ist der Anteil derjenigen Arbeitslosen, welche noch einen befristeten Anspruch auf das Arbeitslosengeld I haben, weiter gesunken. Das in den vergangenen Sozialberichten bereits angesprochene Privileg des ALG I-Bezuges gilt in diesem Jahr weiterhin. Es bildet sich auf der Gegenseite eine wenngleich tendenziell abnehmende, doch im Gesamtüberblick relativ stabile Gruppe heraus, bei der immer weniger davon auszugehen ist, dass sie die Schwelle, den (Wieder)-Einstieg in das Arbeitsleben, und damit verbunden die Unabhängigkeit von sozialstaatlichen Leistungen auf Dauer überwindet. Problematisch ist auch, dass die Anzahl der insgesamt von SGB II abhängigen Personen auch in 2007 nicht gesunken ist. Damit steigt ihr Anteil an der (schrumpfenden) Gesamtbevölkerung der Stadt weiter an. Zudem geht die konjunkturelle Entwicklung an gewissen Personengruppen vorbei, insbesondere an den Langzeitarbeitslosen, die älter sind als 25 Jahre. Ihre Zahl ist auf der Ebene der Gesamtstadt Sulzbach entgegen dem allgemeinen Trend weiter angestiegen. Somit sind sie die Verlierer der aktuellen konjunkturellen Entwicklung. Ihre Situation verschärft sich weiterhin, da sie ohnehin eine auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbare Klientel darstellen, oft in einer Person multiple arbeitsmarktrelevante Ausschließungskriterien vorliegen und letztlich für sie weniger qualifizierende Förderung vorgesehen ist, da das Hauptaugenmerk auf die unter 25-Jährigen jungen Erwerbslosen gelegt wird. Für die Stadtteile gilt, dass der aktuelle konjunkturelle Aufschwung sehr differenziert betrachtet werden muss. Zwar gingen die Quoten stadtteilübergreifend zurück, ebenso die absoluten Zahlen bei den Erwerbslosen. Dennoch stieg der Anteil der SGB II-Erwerbslosen in fast allen Stadtteilen weiter an. Von der aktuellen Entwicklung konnte am ehesten der Stadtteil Hühnerfeld profitieren, wo die Verläufe am günstigsten sind. Sogar in der so problematischen Gruppe der Langzeitarbeitslosen gingen dort die Zahlen zwischen 2006 und 2007 zurück. In Neuweiler dagegen blieb der Anteil der Erwerbslosen weiterhin stabil auf niedrigem Niveau. Problematisch trotz leichter Entspannung ist die Situation nach wie vor in Schnappach, Sulzbach und Altenwald. In Sulzbach und Altenwald stieg zudem der Anteil der Personen, die von Grundsicherung abhängig sind, auch gegenüber 2006 weiter an. Zur Langzeitarbeitslosigkeit lässt sich festhalten, dass sich der derzeitige Aufschwung nicht in einem Rückgang der Zahlen in Sulzbach manifestiert hat. Statt dessen scheint eher eine Art Polarisierung eingetreten zu sein, bei der die unter 25-Jährigen sowie die marktnahen ALG I-EmpfängerInnen auf der einen Seite als Gewinner und die eher marktfernen Langzeitarbeitslosen auf der anderen Seite als Verlierer hervorgehen. 29

30 3. Soziale Grundsicherung nach SGB XII 3.1 Entwicklung und aktueller Stand Vor der Arbeitsmarktreform Hartz IV am erhielten alle diejenigen Sozialhilfe, die nach 9 SGB I nicht in der Lage waren, ihren Lebensunterhalt aus eigenen Kräften zu bestreiten, sich in besonderen Lebenslagen nicht selbst helfen konnten und zudem keinen Anspruch auf Lohnersatzleistungen in Form von Arbeitslosengeld (ALG) oder Arbeitslosenhilfe (AlHi) hatten. Die Höhe der Hilfe entsprach einem festgelegten Satz von Leistungen zu Lebensunterhalt, Unterkunft und Sozialversicherung. Des weiteren bestand bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen Anspruch auf Hilfen in besonderen Lebenslagen und sowie auf einmalige Beihilfen zur Deckung besonderer Bedarfe wie Kleidung, Heizung etc.. Seit dem werden aus dieser Gruppe alle diejenigen herausgenommen, welche laut Definition erwerbsfähig sind, d.h. unter regulären Arbeitsmarktbedingungen imstande, mindestens drei Stunden täglich zu arbeiten. Alle diese als erwerbsfähige Hilfebedürftige bezeichneten Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren werden seitdem dem SGB II zugeordnet und den ehemaligen Arbeitslosenhilfe-EmpfängerInnen gleichgestellt. Sie erhalten pauschalisierte Leistungen von der ARGE, das sogenannte Arbeitslosengeld II. Dieses ist etwas höher angesetzt als die ehemalige Sozialhilfe, jedoch um die einmaligen Beihilfen wie Kleidergeld oder Heizkostenzuschuss gekürzt. Durch diese Neuregelung verloren die Sozialämter auf einen Schlag nahezu 80 % ihrer Klientel. Nach 67 SGB XII erhalten Personen, bei denen besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind, Leistungen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten, soweit die Personen aus eigenen Kräften zu deren Überwindung nicht in der Lage sind und kein Anspruch auf andere Sozialleistungen besteht. Es wird zwischen folgenden Leistungsarten unterschieden: Hilfe zum Lebensunterhalt innerhalb und außerhalb von Einrichtungen (Regel- und Mehrbedarf, Kosten für Unterkunft und Heizung, Kranken- und Pflegeversicherung, besondere einmalige Leistungen) Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (Personen ab 65 Jahre bzw. zwischen 18 und 64 Jahren mit dauerhafter voller Erwerbsminderung) Hilfen zur Gesundheit (vorbeugende Gesundheitshilfe, Hilfe bei Krankheit, zur Familienplanung, bei Schwangerschaft, bei Sterilisation) Eingliederungshilfe für behinderte Menschen Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten (für besondere Personengruppen wie Nichtsesshafte, Obdachlose, Haftentlassene, Suchtkranke) Hilfe in anderen Lebenslagen (Hilfe zur Weiterführung des Haushalts, Altenhilfe, Blindenhilfe, Hilfe in sonstigen Lebenslagen, Bestattungskosten) Als Hauptgründe für den Bezug von Leistungen nach SGB XII wurden im wesentlichen geringes Einkommen, Trennung, Scheidung, Behinderung und Krankheit angegeben. Entwicklung des Leistungsbezuges Fälle Personen Quelle: Sozialamt der Stadt Sulzbach Die Zahl der Fälle und Personen hat sich seit 2005 kaum verändert. Hierzu ist allerdings anzumerken, dass die Statistik eine reine Verwaltungsstatistik ist, die sich jeweils auf den eines Jahres bezieht. Fluktuationen im Laufe des Jahres, also Ein- und Austritte aus der Sozialhilfe im laufenden Jahr, können auf diese Weise nicht erfasst werden. 30

31 Ungenauigkeit entsteht dadurch, dass eine Person bzgl. mehrerer Leistungsarten anspruchsberechtigt sein kann und demzufolge mehrmals in der Statistik auftaucht. Auf die Eliminierung dieses seltenen Fehlers wurde jedoch in der vorliegenden Arbeit aus Praktikabilitätsgründen verzichtet. 3.2 Leistungsarten nach SGB XII Die im folgenden präsentierten Auswertungen stellen den Leistungsbezug in der Stadt Sulzbach gegliedert nach Leistungsarten dar. Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (Kap. 3 SGB XII) Dies war bis zur Einführung von Hartz IV die am häufigsten in Anspruch genommene Leistungsart. Nur noch ein Bruchteil ist geblieben, da alle Erwerbsfähigen sowie die mit ihnen in Bedarfsgemeinschaften Lebenden unter das SGB II gezählt werden. Zudem werden die Erwerbsunfähigen über 18 Jahre unter Kap. 4 SGB XII (Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter Erwerbsunfähigkeit) gezählt. Dies hat dazu geführt, dass nur noch ein sehr umgrenzter Personenkreis leistungsberechtigt ist (z.b. minderjährige Kinder von dauerhaft Erwerbsunfähigen). EmpfängerInnen von Leistungen als Hilfe zum Lebensunterhalt HLU außerhalb von Einrichtungen Sulzbach Altenwald Hühnerfeld Brefeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: Sozialamt der Stadt Sulzbach Die Tabelle zeigt einen kontinuierlichen Rückgang der Personen seit Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung (Kap. 4 SGB XII) Personen ab 65 Jahren erhalten, da nicht mehr erwerbsfähig, Grundsicherungsleistungen. Es handelt sich hierbei um einen Personenkreis, bei dem Rentenansprüche entweder nicht vorhanden oder nicht ausreichend sind, um daraus den Lebensunterhalt bestreiten zu können. EmpfängerInnen von Leistungen der Grundsicherung über 64 Jahre Sulzbach Altenwald Hühnerfeld Brefeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: Sozialamt der Stadt Sulzbach 31

32 Wie die Tabelle zeigt, hat sich deren Zahl sowie die Verteilung auf die einzelnen Stadtteile gegenüber den Vorjahren kaum verändert. Zum anderen sind nach Kap. 4 SGB XII Personen anspruchsberechtigt, die zwischen 18 und 64 Jahre alt und dauerhaft erwerbsunfähig sind. Ihre Entwicklung und Verteilung zeigt die nachfolgende Tabelle. EmpfängerInnen von Leistungen der Grundsicherung unter 65 Jahre Sulzbach Altenwald Hühnerfeld Brefeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: Sozialamt der Stadt Sulzbach Die Tabelle zeigt kontinuierlich einen leichten Anstieg. Allerdings hat sich der Wert gegenüber dem Vorjahreswert nur marginal verändert. Es ist zu vermuten, dass die Einführungsphase von Hartz IV nun mittlerweile abgeschlossen ist. In der Anfangszeit war es vereinzelt dazu gekommen, dass eigentlich erwerbsunfähige Personen vorübergehend als erwerbsfähig laut Definition eingestuft und demzufolge den Argen zugeordnet wurden. Krankenhilfe innerhalb und außerhalb von Einrichtungen (Kap. 5 SGB XII) Diese Leistungsart wurde lediglich von einer Person aus Sulzbach nachgefragt. Hilfe zur Pflege (Kap. 7 SGB XII) Hilfe zur Pflege ist nachrangig zur Pflegeversicherung, vom Leistungskatalog her jedoch gleich. Wie bereits in den Vorjahren erhielten insgesamt sechs Personen, drei aus Sulzbach und jeweils eine Person aus Altenwald, Hühnerfeld und Neuweiler diese Hilfe. Der nachfragende Personenkreis stammt aus den Pflegestufen 1 und 3, Leistungen nach Pflegestufe 2 wurden in 2007 nicht nachgefragt. Hilfe in anderen Lebenslagen (Kap. 9 SGB XII) Diese Hilfeart umfasst Hilfe zur Weiterführung des Haushalts, Altenhilfe, Blindenhilfe, Hilfe in sonstigen Lebenslagen sowie Bestattungskosten. Wie bereits in 2006 wurde diese Leistung von sechs Personen nachgefragt, ausnahmslos in Form von Hilfen zur Weiterführung des Haushalts. Gewährt wurde sie in vier Fällen in Altenwald und in zwei Fällen in Neuweiler. 32

33 Hilfen in besonderen Lebenslagen innerhalb von Einrichtungen EmpfängerInnen von Leistungen als Hilfe in besonderen Lebenslagen innerhalb von Einrichtungen Sulzbach Altenwald Hühnerfeld Brefeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: Sozialamt der Stadt Sulzbach Auch in dieser Leistungsart hat sich in den vergangenen Jahren nicht viel bewegt. Der Großteil dieser Personen ist über 70 Jahre alt. Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz AsylbLG EmpfängerInnen von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Sulzbach Altenwald Hühnerfeld Brefeld Neuweiler Schnappach Stadt Sulzbach Quelle: Sozialamt der Stadt Sulzbach Die Zahl der Personen, die diese Fallart nachfragen, ist leicht rückläufig. Die zu bearbeitenden Fälle erstreckten sich in 2007 nur über die Stadtteile Sulzbach, Altenwald und Hühnerfeld. 3.3 Fazit Wie bereits im letztjährigen Bericht angesprochen, haben sich Umfang und Struktur des Bezuges kaum verändert. Den größten Teil der Klientel machen dauerhaft Erwerbsunfähige sowie alte Menschen aus, welche ihren täglichen Bedarf auf Dauer nicht aus eigenen Mitteln und Kräften bestreiten können. Die nachfragenden Personen waren im Großen und Ganzen die gleichen wie bereits in den Vorjahren. 4. Jugendhilfe 4.1 Rahmenbedingungen des Sozialen Dienstes des Jugendamtes Der Großbezirk 5 des Sozialen Dienstes des Regionalverbandsjugendamtes Saarbrücken befindet sich in einer Außenstelle in der St. Ingberter Str. 12 in Dudweiler. Für Sulzbach sind 3 Bezirkssozialarbeiter/innen mit einem Arbeitsvolumen von 2 ¼ Vollzeitstellen zuständig. Die Jugendgerichtshilfe ist spezialisiert mit einer Viertel-Stelle für Sulzbach und Friedrichsthal. 33

34 4.2 Aufgaben des Sozialen Dienstes Gesetzlicher Auftrag des Jugendamtes nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz vom Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen Leistungen der Jugendhilfe Ambulante Hilfen Teilstationäre Hilfen Hilfen in Einrichtungen Pflegekinder Adoptionen Jugendgerichtshilfen Mitwirkung in familiengerichtlichen Verfahren Gefährdungsmitteilungen Beratungen bei erzieh. Problemen und in Konfliktsituationen Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Die Sozialarbeiter/innen des Jugendamtes haben im Jahr 2007 die o.g. Zahl von Beratungen bei erzieherischen Problemen und in Konfliktsituationen von Eltern und ihren Kindern durchgeführt. Die Gespräche fanden je nach Vereinbarung im Rahmen von Hausbesuchen oder in der Außenstelle in Dudweiler statt. Längerfristige, zeitintensive Beratungen finden als Ambulante Hilfen in Form von Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogischer Familienhilfe oder Ambulanter Erziehungshilfe statt. Erziehungsbeistandschaft und Sozialpädagogische Familienhilfe werden für Sulzbach durch Fachkräfte des Familienzentrums des Diakonischen Werks in Dudweiler durchgeführt, Ambulante Erziehungshilfe durch Fachkräfte der Partnerschaftlichen Erziehungshilfe in Fischbach. Der Erziehungsbeistand hilft Kindern, Jugendlichen und Eltern bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen unter Einbeziehung des sozialen Umfeldes. Sozialpädagogische Familienhilfe unterstützt durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen. Die Ambulante Erziehungshilfe der Partnerschaftlichen Erziehungshilfe hilft Kindern, Jugendlichen und Eltern, die unter Beziehungsstörungen in der Familie oder sonstigen Problemen leiden und bei denen mit Unterstützung eine positive Veränderung innerhalb von 6 Monaten möglich erscheint. Teilstationäre Hilfen finden in Tagesgruppen statt, für den Sozialraum des Großbezirkes 5 durch die Partnerschaftliche Erziehungshilfe und das Diakonische Werk. Hilfe zur Erziehung in einer Tagesgruppe soll die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen durch soziales Lernen in der Gruppe, Begleitung der schulischen Förderung und Elternarbeit unterstützen und dadurch den Verbleib des Kindes oder des Jugendlichen in seiner Familie sichern. Hilfe zur Erziehung in einer Einrichtung über Tag und Nacht (Heimerziehung) oder in einer sonstigen betreuten Wohnform soll Kinder und Jugendliche durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten in ihrer Entwicklung fördern. Entsprechend den Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen der Herkunftsfamilie soll entweder eine Rückkehr in die Familie zu erreichen versucht werden, oder 34

35 die Hilfe ist eine auf Dauer angelegte Lebensform und bereitet die Verselbständigung des Jugendlichen vor. Hilfe zur Erziehung in Pflegefamilien wird insbesondere bei kleineren Kindern gewährt als unterstützende Hilfe, bis die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie verbessert sind oder als auf Dauer angelegte Hilfeform. Die Freigabe von Kindern zur Adoption ist nach Aussage der Fachabteilung seit Jahren zahlenmäßig jugendämterübergreifend rückläufig. Mitteilungen über Kindeswohlgefährdung erreichen das Jugendamt z.b. von der Polizei, über Familienangehörige, Nachbarn, Schulen, Kindergärten usw. Wird das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern durch missbräuchliche Ausübung der elterlichen Sorge, durch Vernachlässigung des Kindes, durch unverschuldetes Versagen der Eltern oder durch das Verhalten Dritter gefährdet, so ist es Aufgabe des Jugendamtes, Kind und/oder Eltern Hilfe anzubieten. Wenn Eltern nicht gewillt oder nicht in der Lage sind, die Gefährdung für ihr Kind abzuwenden bzw. die erforderlichen Hilfen anzunehmen, ist vom Jugendamt der Kinderschutz sicherzustellen. Der Soziale Dienst ist in Fällen akuter Gefährdung berechtigt und verpflichtet, Kinder in Obhut zu nehmen. Über eine Trennung von Eltern und Kind auf Dauer entscheidet das Familiengericht. Eine Mitwirkung des Jugendamtes im familiengerichtlichen Verfahren erfolgt einerseits bei Gefährdungsmitteilungen, andererseits wenn Eltern sich über Elterliche Sorge oder Besuchskontakt im Rahmen von Scheidungen entweder selbst nicht einigen oder in den Beratungsgesprächen, die das Jugendamt anbietet, nicht einigen können. Jugendgerichtshilfe hat die Aufgabe, die jugendlichen (14-17 Jahre) und die heranwachsenden (ab 18 bis zur Vollendung des 20. Lebensjahres) Straffälliggewordenen vor, während und nach dem Strafverfahren zu begleiten. Das Gericht wird durch die Jugendgerichtshilfe über die Persönlichkeit, Entwicklung und das soziale Umfeld des Angeklagten in Form eines schriftlichen Berichtes und durch Teilnahme an der Gerichtsverhandlung informiert. In der Gerichtsverhandlung wird eine Sozialprognose erstellt und ein Vorschlag zum Strafmaß abgegeben. In Sulzbach gab es im Jahr 2007 insgesamt 17 Hauptverhandlungen mit jugendlichen und 23 Hauptverhandlungen mit heranwachsenden Angeklagten. Der Anteil an Ausländern/Aussiedlern beträgt hierbei ca %. Der Anteil an weiblichen Täterinnen beträgt ebenfalls ca %. Verteilung der Delikte 2007 Eigentumsdelikte 38 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz 6 Sachbeschädigung 15 Verkehrsdelikte 25 Gewaltdelikte 36 Sonst. Vergehen 12 Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Die Tendenz der Eigentumsdelikte ist rückläufig. Dafür ist in Dudweiler die Anzahl der Gewaltdelikte angestiegen und in Sulzbach zurückgegangen. Die Tatsache, dass die Anzahl der Delikte höher ist als die Anzahl der Hauptverhandlungen ergibt sich daraus, dass oftmals bzgl. einer Person mehrere Straftaten gemeinsam verhandelt werden. 35

36 Die Anzahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz ist nach wie vor gering. Dies erscheint erstaunlich im Hinblick auf den zunehmenden Drogenkonsum bei Jugendlichen und Heranwachsenden. Die Tendenz der Hauptverhandlungen ist zum Vorjahr rückläufig. Es wurden allerdings nur die tatsächlich stattgefundenen Verhandlungen gezählt, nicht der Eingang der Anklagen. Dieser ist unverändert hoch. 4.3 Vernetzung im Sozialraum Sulzbach Der Soziale Dienst des Jugendamtes ist im Arbeitskreis Soziale Fachdienste Sulzbach vernetzt. Jährlich finden 5 Arbeitstreffen statt, eine Vollversammlung und ein Termin für die Öffentlichkeit, in dem der Sozialbericht vorgestellt wird. Ein Faltblatt über das Angebot der Fachdienste wird regelmäßig aktualisiert. Mit der Gemeinwesenarbeit findet Zusammenarbeit in vielen Einzelfällen statt. Austausch aller Mitarbeiter/innen erfolgt in zwei Treffen pro Jahr. Mit den Mitarbeiter/innen des Jugendzentrums findet ein jährliches Treffen statt. Auch hier geht es um das Kennenlernen des gegenseitigen Angebotes, um den Austausch über die Situation der Jugendlichen in Sulzbach und um Absprachen zur Zusammenarbeit. Mit der ARGE findet jährlich ein Kooperationstreffen statt. Jährliche Treffen seit vielen Jahren mit der Polizei ermöglichen eine gute Zusammenarbeit in Gefährdungssituationen von Kindern und Jugendlichen. Wichtige Kooperationspartner im Bereich Kinderschutz sind auch das Kinderschutzzentrum, Nele, Phönix und Neue Wege. Rege Zusammenarbeit im Einzelfall findet mit den 5 Kinderärzten des Großbezirks statt hat ein Treffen im Familienzentrum stattgefunden, um die Hilfeangebote des Jugendamtes vorzustellen. In Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund bietet das Jugendamt im Rahmen präventiver Jugendhilfe durch das Netzwerk Erziehung Eltern-, Kinder- und Jugendkurse an. Elternkurse helfen, die Erziehungskompetenz von Eltern zu stärken, Kinder- und Jugendkurse wollen den Kindern und Jugendlichen ihre Stärken und Fähigkeiten bewusst machen. 5. Bildung 5.1 Kindertageseinrichtungen Die Angaben zu den Kindertageseinrichtungen stammen, soweit nicht anders angegeben, aus der Abteilung Jugendhilfeplanung des Jugendamtes des Regionalverbandes Saarbrücken und beziehen sich auf den Beginn des Kindergartenjahres 2007/

37 Kindertageseinrichtungen in Sulzbach, Stadt (Stand: Juli 2007) Anzahl Plätze davon Ganztagsplätze Anzahl Krippenplätze Kath. Kindertageseinrichtung St. Elisabeth Ev. Kindertagesstätte Sulzbach Auf der Schmelz Kath. Pastor-Hein-Kindergarten Altenwald Kommunaler Kindergarten Schnappach Kath. Kindergarten St. Marien Ev. Kindergarten Hühnerfeld Kath. Kindergarten St. Hildegard Ev. Kindergarten Neuweiler gesamt Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Die Betreuung der 0 bis 6-Jährigen erfolgt in der Stadt Sulzbach durch acht Kindertageseinrichtungen, darunter sieben konfessionelle und eine städtische. Zu Beginn des Kindergartenjahres belief sich die Anzahl der Plätze auf 393. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 25 Plätze, bedingt durch die Schließung des evangelischen Kindergartens in Neuweiler. Seit 2004 ist damit die Zahl der Betreuungsplätze um ca. 90 Plätze gesunken. Die Betreuung der 0 bis unter 3-Jährigen wurde im Vergleich zum Vorjahr ausgebaut. Zusätzlich zum bereits vorhandenen Angebot der Kita St. Hildegard wurden im Pastor-Hein- Kindergarten in Altenwald 10 weitere Krippenplätze eingerichtet. Das Ganztagsangebot indes hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, es liegt bei 14 % aller Plätze. Die Hortgruppe in der Kita Auf der Schmelz wurde zum geschlossen. Entwicklung des Bedarfs an Kindergartenplätzen (Stand: Juli 2007) Bedarf Vorhandene Plätze Überhang/ Fehlplätze 2004/ / / / / / / Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Die obige Tabelle zeigt den angesprochenen deutlichen Rückgang im Angebotsbereich. Dabei wurde der Überhang der vergangenen Jahre mehr als ausgeglichen, so dass für die kommenden Jahre mit einem Unterangebot kalkuliert wird. Aufgrund des zu erwartenden Rückgangs der Kinderzahlen wird sich die Zahl der Fehlplätze wieder sukzessive dem Bedarf annähern. 37

38 Für die einzelnen Einzugsbereiche stellt sich die Entwicklung wie folgt dar: Bedarfsentwicklung Sulzbach-Mitte Bedarf Vorhandene Plätze Überhang/ Fehlplätze 2004/ / / / / / / Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Im Bereich Sulzbach-Mitte liegen der Kindergarten St. Elisabeth und der Kindergarten Auf der Schmelz. Beide zusammen bieten insgesamt 175 Plätze. Der Bedarf liegt recht deutlich über dem Angebot und wird sich den Erwartungen zufolge in den kommenden Jahren etwas annähern. Nach wie vor ist davon auszugehen, dass die benachbarten Einzugsgebiete eine Ausgleichsfunktion haben. Bedarfsentwicklung Altenwald und Schnappach Bedarf Vorhandene Plätze Überhang/ Fehlplätze 2004/ / / / / / / Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Im Einzugsgebiet liegen der Pastor-Hein-Kindergarten und der Kindergarten Schnappach. Nach den Gruppenschließungen in 2006 liegt das Angebot leicht unter dem prognostizierten Bedarf. Bedarfsentwicklung Hühnerfeld und Brefeld Bedarf Vorhandene Plätze Überhang/ Fehlplätze 2004/ / / / / / / Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Ein Angebotsüberhang findet sich in den Stadtteilen Hühnerfeld und Brefeld, welche vom katholischen Kindergarten St. Marien und von der evangelischen Kita Hühnerfeld bedient werden. 38

39 Bedarfsentwicklung Neuweiler Bedarf Vorhandene Plätze Überhang/ Fehlplätze 2004/ / / / / / / Quelle: Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Der Stadtteil Neuweiler wird nun, nach der Schließung des evangelischen Kindergartens, alleine vom katholischen Kindergarten St. Hildegard abgedeckt. Mit 50 vorhandenen Plätze liegt das Angebot unter dem aktuellen und dem prognostizierten Bedarf. Allerdings werden sich die Zahlen in den kommenden Jahren einander annähern. Resümierend kann man festhalten, dass das Angebot in den vergangenen Jahren in den einzelnen Stadtteilen zurückgegangen ist. Damit wurde zunächst der Angebotsüberhang, der in der Vergangenheit bestand, ausgeglichen. Für die kommenden Jahre wird mit einer (schrumpfenden) Fehlbelegung kalkuliert. Zwar wurde die Gesamtzahl der Plätze in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgebaut, die so entstandenen Kapazitäten jedoch auch teilweise zum Ausbau des Angebots an Krippenplätzen verwendet. Nunmehr 20 Krippenplätze bedeuten eine Steigerung der Betreuungsquote auf ca. 4 %. Nach wie vor liegt die Quote allerdings im Vergleich unter dem entsprechenden Wert des Regionalverbandes Saarbrücken. 5.2 Schulen Die im Folgenden dargestellten Daten beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf den Schuljahresanfang 2007/ 2008 und wurden mittels direkter Anfrage an die jeweiligen Schulen erhoben Grundschulen Entwicklung der Grundschulzahlen Mellinschule incl. Pestalozzischule Waldschule Gesamt 2003/ / / / / / Quelle: Mellinschule Analog zur demographischen Entwicklung sind die Grundschulzahlen kontinuierlich rückläufig und unter die Marke von 600 SchülerInnen gesunken. Vor fünf Jahren gab es an den drei Sulzbacher Grundschul-Standorten knapp 90 Schulkinder mehr als im aktuellen Schuljahr. Für das kommende Schuljahr wird ein weiterer Rückgang um ca. dreißig Kinder erwartet. 39

40 Mellinschule Mellinschule incl. Pestalozzischule 2007/ 2008 (in Klammern Vorjahreszahlen) davon mit Migrationshintergrund Klassen Kinder Schulkindergarten 1 (1) 10 (13) 5 Klassenstufe 1 3 (4) 74 (90) 20 Klassenstufe 2 4 (4) 90 (83) 16 Klassenstufe 3 4 (4) 79 (103) 19 Klassenstufe 4 4 (6) 101 (116) 25 gesamt 16 (19) 354 (405) 85 Quelle: Mellinschule Die Mellinschule wird von Kindern aus Sulzbach, Neuweiler und teilweise Hühnerfeld besucht. Die Schülerzahlen sind rückläufig, wenn man die Dependance mit der Neuweiler Pestalozzischule mit einbezieht. Den Schulkindergarten (Klassenstufe 0) besuchen zehn Kinder. Insgesamt gibt es 16 Klassen mit 354 SchülerInnen, davon eine in der Pestalozzischule. Die Tabelle zeigt, dass in nahezu allen Klassenstufen zahlenmäßig ein Rückgang gegenüber dem vergangenen Schuljahr zu verzeichnen ist. So wurden im aktuellen Schuljahr 74 Kinder neu eingeschult. Die Zahl der ersten Klassen wurde um eine gesenkt. Auch für das anstehende Schuljahr wird ein weiterer Rückgang erwartet. Voraussichtlich werden 101 Kinder in weiterführende Schulen abgehen. Ihnen gegenüber stehen 82 Kinder, die im August 2008 neu einzuschulen sind. Die Kategorie Migrationshintergrund beinhaltet folgende Personengruppen: Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit, Kinder mit doppelter Staatsangehörigkeit sowie Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund. Nach dieser Definition besuchen 85 Migrantenkinder die Schule, das entspricht einem Anteil von 24,0 %. In der Pestalozzischule, der auslaufenden Dependance der Mellinschule, befindet sich aktuell noch eine Klasse der Klassenstufe 4 mit 27 SchülerInnen. Verwaltungstechnisch ist sie vollständig der Mellinschule angegliedert. Zum kommenden Schuljahr wird es dort keine Klassen mehr geben, so dass die Schule geschlossen bleibt. Waldschule Waldschule 2007/ 2008 (in Klammern Vorjahreszahlen) davon mit Migrationshintergrund Klassen Kinder Klassenstufe 1 2 (2) 50 (43) 6 Klassenstufe 2 2 (3) 43 (60) 5 Klassenstufe 3 3 (3) 64 (58) 8 Klassenstufe 4 3 (2) 56 (45) 11 gesamt 10 (10) 213 (206) 30 Quelle: Waldschule Die Waldschule hat Altenwald, Schnappach, Brefeld und teilweise Hühnerfeld zum Einzugsgebiet. Dort ist die Zahl der SchülerInnen gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Insgesamt gibt es zehn Klassen mit 213 SchülerInnen. Für das kommende Schuljahr wird ein leichter Rückgang um zehn Schulkinder erwartet, da am Ende Schuljahres voraussichtlich 56 Kinder die Waldschule verlassen, wohingegen 46 Kinder im August 2008 neu eingeschult werden sollen. Die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund beträgt dreißig, das entspricht einem Anteil von 14,1 %. Damit liegt er deutlich unter dem in der Mellinschule. 40

41 5.2.2 Weiterführende Schulen Erweiterte Realschule des Regionalverbandes ERS Sulzbach Von der Erweiterten Realschule wurde hervorragendes und detailliertes Datenmaterial zur Verfügung gestellt. Schülerzahlen (Stand: Sep 2007) davon mit Migrationshintergrund Klassenstufe Klassen Schüler Anz. in % , ,6 7 H ,9 7 M ,8 8 H ,7 8 M ,9 9 H ,0 9 M ,7 10 M ,6 Praxisklasse ,0 Gesamt ,0 Quelle: ERS Sulzbach Die Tabelle zeigt die Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die einzelnen Klassenstufen und Zweige. Dabei werden die Klassenstufen 5 und 6 nicht unterschieden. Zwischen Klasse 7 und 9 unterscheidet man zwischen Hauptschul- (H-Klassen) und Realschulzweig (M-Klassen). In beiden gibt es sechs Klassen. Die beiden Zehnerklassen sind reine M- Klassen. Insgesamt werden 448 Schülerinnen und Schüler aufgeteilt in zwanzig Klassen unterrichtet. Zudem gibt es eine weiterführende Praxisklasse für noch schulpflichtige Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. Gut ein Viertel der Kinder und Jugendlichen stammt aus Ein-Eltern-Familien. 2 % leben in Wohngruppen oder Heimen. Auch zu Migrationshintergrund sind Daten vorhanden. Nach eigenen Angaben verfügen über 31,0 % der Schülerinnen und Schüler über einen familiären Migrationshintergrund. Dieser Anteil variiert nicht im Bezug zu dem Hauptschul- bzw. dem Mittlere-Reife-Zweig. Sogar zur Konfessionszugehörigkeit sind Daten vorhanden: So gehören 77 % der Schülerinnen und Schüler einer der beiden christlichen Konfessionen an, wohingegen 23 % eine andere oder keine Religionszugehörigkeit aufweisen. Theodor-Heuss-Gymnasium Vom Theodor-Heuss-Gymnasium wurden in diesem Jahr keine aktuellen Zahlen zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des Jugendamtes des Regionalverbandes Saarbrücken belief sich die Schülerzahl zum Beginn des Schuljahres auf 628. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 33 Schülerinnen und Schüler. Zu älteren Daten sei auf die Sozialberichte der vergangenen Jahre verwiesen. 41

42 Berufsbildungszentrum / BBZ Sulzbach Die Schule gliedert sich in 3 verschiedene Abteilungen: Abteilung 1: Fertigungs- und Zerspanungstechnik Abteilung 2: Installation und Metallbautechnik, Technische Vollzeitschulen Abteilung 3: Kaufmännische Berufsschulen, kaufmännische Vollzeitschulen Des weiteren muss zwischen Vollzeit- und Berufsschülern unterschieden werden. Bei den VollzeitschülerInnen wiederum wird unterschieden zwischen Berufsvorbereitungsjahr BVJ als Produktionsschule für HauptschülerInnen ohne Abschluss bis maximal Klasse 8, technische Ausrichtung Berufsgrundjahr BGJ für SchülerInnen mit Hauptschulabschluss oder Abgang nach Klasse 9 in einer Schule, technische oder wirtschaftliche Ausrichtung Handelsschule HS, Klassenstufen 10 und 11 Gewerbeschule GS, Klassenstufen 10 und 11 Fachoberschule FOS, Klassenstufe 11 und 12 zur Erlangung des Fachabiturs, technische oder wirtschaftliche Ausrichtung Die BerufsschülerInnen in den einzelnen Abteilungen machen 75 % der Gesamtzahl der SchülerInnen aus. Sie verteilen sich auf die einzelnen Fachstufen wie folgt: SchülerInnen nach Klassen und Stufen 2007 Klassen SchülerInnen Grundstufe Fachstufe Fachstufe Fachstufe Gesamt Quelle: BBZ Sulzbach Die Grundstufe entspricht dabei in der Regel der 10. Klasse bzw. dem ersten Ausbildungsjahr. Die Fachstufe 13 wird von denjenigen besucht, deren Ausbildung dreieinhalb Jahre dauert. SchülerInnen nach Abteilungen 2007 Klassen SchülerInnen Abteilung Abteilung Abteilung FOS HS GS 3 69 BGJ 4 79 BVJ 2 21 Gesamt Quelle: BBZ Sulzbach Insgesamt besuchen die Schule SchülerInnen, verteilt auf 97 Klassen (Stand: 2007). Die Zahl der hauptamtlichen Lehrkräfte beträgt derzeit ca. 80 Personen. Der Anteil der Sulzbacher Jugendlichen unter ihnen beträgt ca. 12 %. Zum Anteil der ausländischen SchülerInnen gibt es keine Angaben. Bei gleichen Abiturientenquoten im Regionalverband bzw. im Saarland von ca. 25 % (in der Gesamtbevölkerung) lag der Anteil der ausländischen SchülerInnen in 2005 bei 0. Der Anteil der ausländischen Schüler ohne Abschluss bewegt sich mit 17 bis 18 % in etwa auf dem Niveau von Regionalverband und Saarland. Auffällig ist, dass in der Gruppe der 18- bis 21-42

43 Jährigen der Anteil der Auszubildenden an der Gesamtzahl in dieser Altersgruppe über 53 % liegt, saarlandweit sogar über 60 %. Innerhalb der ausländischen Bevölkerung liegt er dagegen nur bei 23 %. In Sulzbach liegt ihr Anteil sogar nur knapp über 13 %. 6. Zusammenfassung 6.1 Gesamtstadt Die Einwohnerzahl ist weiterhin rückläufig. Insgesamt hat Sulzbach in den vergangenen 10 Jahren ca Einwohner verloren, was einem Rückgang um 6,6 % entspricht. Im gleichen Zeitraum ist die Bevölkerung des Regionalverbandes Saarbrücken um 4,6 % und die des Saarlandes um 3,5 % gesunken. Sulzbach muss sich also mit einem stärkeren Schrumpfungsszenario auseinandersetzen als das Umland. Im langjährigen Durchschnitt sterben etwa 100 Personen mehr als über Geburten ersetzt werden. Der größte Teil des Einwohnerrückgangs der vergangenen 10 Jahre ist also über natürliche Bevölkerungsbewegung erklärbar. Die Stadt Sulzbach weist gegenüber dem Ausland eine sehr ausgeglichene Wanderungsbilanz auf. Was die innerdeutsche Binnenwanderung anbelangt, so fällt die Bilanz negativ aus. Auch innerhalb des Saarlandes verläuft diese Entwicklung für Sulzbach negativ. Die absolute Zahl der in Sulzbach lebenden AusländerInnen ist in den letzten 10 Jahren nahezu gleich geblieben und liegt leicht über 11 %. Die größte hier ansässige Gruppe stellen die Türken dar, gefolgt von den Italienern. Beide zusammen stellen etwa zwei Drittel aller in Sulzbach lebenden Ausländer. Da die Lebenserwartung steigt und wenige Kinder geboren werden, wird die Bevölkerung insgesamt älter. Die jüngeren und mittleren Altersjahrgänge gehen mehr oder minder deutlich zurück. Starke Zuwächse finden sich indes in der Gruppe der älteren Menschen über 65 Jahre. Die Zahl der Beschäftigten ist in 2006 nach dem Rückgang der vergangenen Jahre gegenüber dem Vorjahr wieder leicht angestiegen. Problematisch ist allerdings, dass die Zahl der in Sulzbach besetzten Arbeitsplätze seit einigen Jahren rückläufig ist. Insgesamt besteht in Sulzbach ein Überhang von Einpendlern gegenüber den Auspendlern in einer Höhe von ca Personen. Die Stadt verdankt dies im Wesentlichen den größeren Industrieansiedlungen im Industriegebiet Sulzbach-Neuweiler. Die Erwerbslosenquote ist im September 2007 gegenüber dem Vorjahreswert um 2,7 Prozentpunkte auf 15,9 % gesunken. Die Zahlen im Bereich des SGB III gingen deutlich zurück. Hinzu kommt ein etwas geringerer Rückgang im Bereich des SGB II. Am deutlichsten verlief diese Entwicklung in der Gruppe der unter 25-Jährigen. Das Verhältnis SGB III / SGB II verschiebt sich weiter Richtung SGB II. Das Privileg des Arbeitslosengeld I-Bezuges gilt in diesem Jahr weiterhin. Mittlerweile sind vier von fünf Erwerbslosen abhängig von Grundsicherungsleistungen nach SGB II. Problematisch ist, dass die Anzahl der insgesamt von SGB II abhängigen Personen in 2007 nicht gesunken ist. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Stadt Sulzbach ist es ungefähr jede/r Neunte. Man kann davon ausgehen, dass in etwa jedes fünfte Kind in Sulzbach von Hartz IV abhängig ist. Problematisch verläuft die Entwicklung in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Deren Zahl steigt entgegen dem Bundestrend seit 2005 kontinuierlich an. Im April 2008 beträgt ihre Zahl 475, das sind 50 % aller arbeitslos gemeldeten Personen. 43

44 Umfang und Struktur des Bezuges von Leistungen nach SGB XII haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Den größten Teil der Klientel machen dauerhaft Erwerbsunfähige sowie alte Menschen aus, welche ihren täglichen Bedarf auf Dauer nicht aus eigenen Mitteln und Kräften bestreiten können. Als Hauptgründe für den Bezug wurden im wesentlichen geringes Einkommen, Trennung, Scheidung, Behinderung und Krankheit angegeben. Die Zahl der Regelkindergartenplätze belief sich im September 2007 auf 393. Seit 2004 ist damit die Zahl der Betreuungsplätze um ca. 90 Plätze gesunken. Die Betreuung der 0- bis unter 3-Jährigen hingegen wurde im Vergleich zum Vorjahr ausgebaut. Es wurden zehn weitere Krippenplätze eingerichtet, so dass nun 20 Krippenplätze zur Verfügung stehen. Das Ganztagsangebot indes hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die Grundschulzahlen sind rückläufig und unter die Marke von 600 SchülerInnen gesunken. Für das kommende Schuljahr wird ein weiterer Rückgang um ca. dreißig Kinder erwartet. Der Anteil der ausländischen Schüler ohne Abschluss bewegt sich in etwa auf dem Niveau von Regionalverband und Saarland. Der Anteil der Auszubildenden liegt in der Gruppe der 18- bis 21-Jährigen über 50 %, saarlandweit über 60 %. Bei der ausländischen Bevölkerung beträgt er dagegen nur 23 %, in Sulzbach nur 13 %. 6.2 Stadtteile Einwohner gesamt Kinderanteil (< 10 Jahre) in % Seniorenanteil (> 66 Jahre) in % Migrantenanteil in % Sulzbach ,5 18,5 17,6 Altenwald ,3 18,4 9,4 Brefeld ,1 13,1 29,2 Hühnerfeld ,4 21,8 8,1 Neuweiler ,1 24,1 3,9 Schnappach 543 8,5 13,6 11,9 gesamt ,4 19,8 11,9 Arbeitslosenquote in % Anteil SGB II an den Arbeitslosen in % Bevölkerungsanteil mit SGB II-Bezug in % Sulzbach 18,0 82,6 15,4 Altenwald 18,2 83,4 14,3 Brefeld 14,9 92,3 9,5 Hühnerfeld 11,1 73,5 6,7 Neuweiler 11,5 71,3 6,1 Schnappach 23,0 82,4 18,0 gesamt 15,9 80,1 12,0 Quellen: Stadt Sulzbach, Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen Anm: Der Migrantenanteil bezieht sich auf staatsbürgerschaftlich Nichtdeutsche sowie Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft Die Daten beziehen sich auf den September 2007, der Migrantenanteil auf den Februar

45 Sulzbach Sulzbach ist mit Personen der größte Stadtteil. Der Frauenanteil beträgt 51,8 %. Die Zahl der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren liegt bei 679 bzw. 9,5 % und damit über dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Es ist der zweithöchste Kinderanteil der Sulzbacher Stadtteile. Ihnen gegenüber stehen Menschen über 66 Jahre, das sind 18,5 %. Der überwiegende Teil der in der Stadt Sulzbach lebenden MigrantInnen lebt hier. 17,6 % der Gesamtbevölkerung des Stadtteils hat nicht die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Tabelle zeigt, dass knapp zwei Drittel aller in der Stadt Sulzbach lebenden Türken im Stadtteil Sulzbach selbst leben. Auch unter den Italienern lebt die größte Gruppe im Stadtteil Sulzbach. Im Stadtteil sind Einwohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 61 Beschäftigte. Gleichzeitig sind 454 Personen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet einen Rückgang um 99 Personen. Die Betroffenheitsquote sank damit von 21,6 % auf 18,0 %, insbesondere in der Gruppe der unter 25-Jährigen. Unter den 454 arbeitslos gemeldeten Personen fallen 375 unter das SGB II, das sind 82,6 %. Damit ist ihr Anteil um 3,4 % angestiegen. Insgesamt beziehen Personen, verteilt auf 516 Bedarfsgemeinschaften, Leistungen nach SGB II. Ihre Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 67 Personen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg von 14,3 % auf 15,4 %. 146 Personen erhielten in 2006 Leistungen nach SGB XII. Sulzbach hat zwei Kindergärten: den katholische Kindergarten St. Elisabeth und den evangelische Kindergarten Auf der Schmelz. Beide zusammen bieten Platz für 175 Kinder. Der Bedarf liegt deutlich über dem Angebot. Bis 2009/2010 wird ein leichter Rückgang auf 198 Kinder erwartet. Trotz Fehlzahlen scheint es in Sulzbach-Mitte allerdings keinen Nachfragedruck zu geben. Die Grundschulkinder besuchen die Mellinschule. Derzeit sind es incl. der Dependance zur Pestalozzischule in Neuweiler 392 Kinder. In diesem Jahr wurden neunzig Kinder, verteilt auf vier Klassen, eingeschult. Die Prognosen für das kommende Schuljahr gehen von einem Rückgang auf 378 Kinder aus, da mehr Kinder nach der 4. Klasse abgehen als voraussichtlich neu eingeschult werden. Altenwald Altenwald hat Einwohner. Der Frauenanteil liegt bei 50,5 %. Die Zahl der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren liegt bei 285, das sind 8,3 %. Ihnen gegenüber stehen 630 Menschen über 66 Jahre oder 18,4 %. Der Anteil an ausländischen Personen liegt bei 9,4 % Einwohner sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 54 Beschäftigte. Gleichzeitig sind 223 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vorjahresmonat waren es noch 226 Personen. Die Betroffenheitsquote sank von 19,3 % auf 18,2 %. Unter den 223 arbeitslos gemeldeten Personen fallen 186, das sind 83,4 % unter das SGB II. Damit stieg ihr Anteil um 3,8 %. Insgesamt beziehen 490 Personen, verteilt auf 244 Bedarfsgemeinschaften, Leistungen nach SGB II (14,3 % aller Einwohner). Im Vorjahresmonat lag ihr Anteil noch bei 12,3 %. 44 Personen erhalten Leistungen nach SGB XII. Was die Kindergärten anbelangt, so werden die Einzugsbereiche Altenwald und Schnappach gemeinsam betrachtet. So stehen über den Pastor-Hein-Kindergarten fünfzig und über den städtischen Kindergarten Schnappach 25 Plätze zur Verfügung. Der Überhang wurde dadurch ausgeglichen. Für die kommenden Jahre wird eine leichte Fehlbelegung zwischen fünf und zwölf Plätzen erwartet. 45

46 Des weiteren befindet sich in Altenwald die Waldschule. Dort werden im aktuellen Schuljahr 206 Kinder unterrichtet. In diesem Jahr wurden 43 Kinder, verteilt auf zwei Klassen, eingeschult. Prognosen gehen für das kommende Schuljahr davon aus, dass sich die Kinderzahl auf 224 erhöhen wird, da mehr Einschulungen als Abgänge erwartet werden. Brefeld Der kleinste Stadtteil Sulzbachs ist Brefeld mit 504 Einwohnern. Der Frauenanteil liegt entgegen dem Trend unter dem Anteil der männlichen Bevölkerung und beträgt 47,0 %. Der Anteil der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren liegt mit 61 Kindern bzw. 12,1 % deutlich über dem gesamtstädtischen Niveau (8,4 %). Damit hat Brefeld den höchsten Kinderanteil aller Sulzbacher Stadtteile. Der Anteil der Über-66-Jährigen liegt dagegen mit 66 Personen deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Mit 13,1 % ist es der niedrigste Seniorenanteil. Der Anteil der Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft ist mit 29,2 %, der höchste aller Sulzbacher Stadtteile. Im Stadtteil Brefeld sind 140 Einwohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Wert stieg gegenüber dem Vorjahr um fünf Beschäftigte. Gleichzeitig sind 26 Personen arbeitslos gemeldet, im Vorjahr waren es 38 Personen. Es ergibt sich eine Betroffenheitsquote von 14,9 % gegenüber 22,0 % im Vorjahr. Unter den 26 arbeitslos gemeldeten Personen fallen 24, das sind 92,3 %, unter das SGB II. Insgesamt beziehen 48 Personen in 23 Bedarfsgemeinschaften Leistungen nach SGB II. Dies entspricht einer Abnahme um elf Personen. Insgesamt gesehen sind 9,5 % aller Einwohner abhängig von Leistungen nach SGB II. Im Vorjahresmonat lag ihr Anteil noch bei 11,2 %. Drei Personen erhalten Leistungen nach SGB XII. Die Einzugsbereiche Hühnerfeld und Brefeld werden von dem katholischen Kindergarten St. Marien und vom evangelischen Kindergarten Hühnerfeld abgedeckt. Dort stehen fünfzig bzw. 43 Plätze zur Verfügung. Es besteht laut Prognose bis 2009/2010 ein deutlicher Überhang an vorhandenen Plätzen. Hühnerfeld Personen leben in Hühnerfeld. Darunter befinden sich 51,5 % Frauen. Der Anteil der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren liegt bei 180 Kindern oder 8,4 % und damit auf gesamtstädtischem Niveau. Der Anteil der Über-60-Jährigen beträgt 468 Personen bzw. 21,8 %, liegt also über dem gesamtstädtischen Niveau. Der Anteil der ausländischen MitbürgerInnen liegt bei 8,1 %. Im Stadtteil Hühnerfeld sind 661 Einwohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dies eine Abnahme um 62 Beschäftigte. Hühnerfeld ist damit der einzige Sulzbacher Stadtteil, in dem die Beschäftigtenzahlen gesunken sind. Auch die Zahl der arbeitslos Gemeldeten ist um 36 auf 83 Personen gesunken. Die Quote sank daher insgesamt deutlich von 14,1 % auf 8,4 %. Unter den 83 arbeitslos gemeldeten Personen fallen 61 unter das SGB II. Im Vorjahr betrug deren Zahl noch 91. Damit sank ihr Anteil von 76,5 % auf 73,5 %. Insgesamt beziehen 144 Personen, die sich auf 76 Bedarfsgemeinschaften verteilen, Leistungen nach SGB II. Das sind 6,7 % aller Einwohner. Im Vorjahr belief sich deren Anteil auf 9,7 %. 24 Personen erhalten Leistungen nach SGB XII. Hühnerfeld wird wie auch Brefeld als Einzugsbereich von dem katholischen Kindergarten St. Marien und vom evangelischen Kindergarten Hühnerfeld abgedeckt. Dort stehen fünfzig bzw. 43 Plätze zur Verfügung. Bis 2009/2010 wird ein Überhang an vorhandenen Plätzen erwartet. 46

47 Neuweiler Neuweiler ist mit Einwohnern der zweitgrößte Stadtteil. Der Frauenanteil ist mit 53,8 % der höchste aller Stadtteile, was auf deren höhere Lebenserwartung zurückzuführen sein dürfte, denn Neuweiler ist der Stadtteil mit dem höchsten Anteil an älteren und alten Menschen. Die Zahl der Über-66-Jährigen beträgt 944 Personen bzw. 24,1 %. Der Anteil der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren dagegen liegt mit 238 Kindern bzw. 6,1 % deutlich unter dem gesamtstädtischen Niveau. Neuweiler ist damit der Sulzbacher Stadtteil mit dem geringsten Kinderanteil. Auch wohnen in Neuweiler fast ausschließlich staatsbürgerschaftlich Deutsche. Der Ausländeranteil beträgt lediglich 3,9 % und ist damit bei weitem der niedrigste aller Sulzbacher Stadtteile. Im Stadtteil Neuweiler sind Einwohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies entspricht einem marginalen Anstieg um 20 Beschäftigte. Gleichzeitig sind 164 Personen arbeitslos gemeldet, im Vorjahr waren es 185 Personen. Die Betroffenheitsquote sank damit von 12,9 % auf 11,5 %. Unter den 164 arbeitslos gemeldeten Personen fallen 117 unter das SGB II. Ihr Anteil stieg damit von 65,9 % auf 71,3 %, ist aber nach wie vor der niedrigste aller Sulzbacher Stadtteile. Insgesamt beziehen 238 Personen in 140 Bedarfsgemeinschaften Leistungen nach SGB II (6,1 % aller Einwohner). Im Vorjahresmonat lag ihr Anteil noch bei 6,5 %. Das ist nach wie vor der niedrigste aller Sulzbacher Stadtteile. 30 Personen erhalten Leistungen nach SGB XII. Im Einzugsbereich Neuweiler stehen über den katholischen Kindergarten St. Hildegard 50 Plätze zur Verfügung. Durch die Schließung des evangelischen Kindergartens wurde das Angebot reduziert und liegt nun unter dem ebenfalls sinkenden Bedarf. Die Grundschule Pestalozzischule ist eine auslaufende Dependance der Mellinschule. Im aktuellen Schuljahr besuchen sie noch 58 Kinder der Klassenstufen 3 und 4. Ab dem kommenden Schuljahr wird die Schule geschlossen, und die Kinder besuchen die Mellinschule in Sulzbach. Schnappach Der zweitkleinste Stadtteil mit 3,1 % Anteil an der Gesamtbevölkerung ist Schnappach mit 543 Einwohnern. Der Frauenanteil liegt entgegen dem Trend mit 47,3 % unter der 50 %- Marke. Der Anteil der Kinder zwischen 0 und 10 Jahren liegt mit 46 Personen bzw. 8,5 % auf dem gesamtstädtischen Niveau. Der Anteil der Über-66-Jährigen beträgt dagegen 74 Personen oder 13,6 %. Damit ist er der zweitniedrigste aller Sulzbacher Stadtteile. Der Ausländeranteil liegt bei 11,9 %. Im Stadtteil Schnappach sind 171 Einwohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dies einen Anstieg um 17 Beschäftigte. Gleichzeitig sind 51 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank hiermit von 28,4 % auf 23,0 %. Dennoch hat Schnappach die höchste Quote aller Sulzbacher Stadtteile. Unter den 51 arbeitslos gemeldeten Personen fallen 42 unter das SGB II (82,4 %). Deren Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 7 Personen. 98 Personen in 53 Bedarfsgemeinschaften beziehen Leistungen nach SGB II. Deren Zahl ist damit um 18 Personen gesunken. Insgesamt sind 18,0 % aller Einwohner abhängig von Leistungen nach SGB II. Im Vorjahresmonat lag ihr Anteil noch bei 20,8 %. Zwölf Personen erhalten Leistungen nach SGB XII. Was die Kindergärten anbelangt, so werden die Einzugsbereiche Altenwald und Schnappach gemeinsam betrachtet. So stehen über den Pastor-Hein-Kindergarten fünfzig und über den städtischen Kindergarten Schnappach 25 Plätze zur Verfügung. Die Zahl der angebotenen Plätze ist durch je eine Gruppenschließung um fünfzig gesunken. Für die kommenden Jahre wird eine Fehlbelegung zwischen fünf und zwölf Plätzen prognostiziert. 47

48 Teil II. Herausforderungen der demographischen Entwicklung für die soziale Stadtentwicklung 0. Einführung in die Thematik 1. Demographische Entwicklung 1.1 Demographische Entwicklung in Europa seit Demographische Entwicklung in heutiger Zeit 1.3 Annahmen zur künftigen Entwicklung Bundesweite Prognosen Regionale Prognosen Prognosen für das Saarland und den Regionalverband Saarbrücken Prognosen für Sulzbach 2. Leitlinien und Handlungsempfehlungen 2.1. Leitlinien Umgang mit demographischem Wandel Profilierung als regionales Zentrum 2.2. Handlungsempfehlungen 48

49 0. Einführung in die Thematik Wie bereits im Sozialdaten-Teil des Sozialberichts deutlich gemacht werden sollte, steht unsere bundesrepublikanische Gesellschaft aktuell nicht am Beginn, sondern befindet sich mitten innerhalb eines radikalen und qualitativ neuartigen Transformationsprozesses, weitgehend, ohne dass sich bei den verantwortlich Handelnden oder in der interessierten Öffentlichkeit ein ausreichendes Bewusstsein hierfür gebildet hätte. Aus diesem Grund soll der diesjährige Schwerpunkt Herausforderungen der demographischen Entwicklung einen Anstoß dazu geben, sich eingehender mit den unter dem Schlagwort des demographischen Wandels verstandenen Prozessen auseinander zu setzen. Demographie ist eine sozialwissenschaftliche Disziplin, die sich mit Struktur und Entwicklung der Bevölkerung befasst. Zentrale Analyse-Variablen sind Bevölkerungsgröße, Altersaufbau, Fruchtbarkeitsraten, Sterblichkeit und Migrationen. Zur Beschreibung bedient sie sich statistischer Verfahren und mathematischer Modelle. Ihre Geschichte reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück und ist eng mit ökonomischen und politischen Fragestellungen verknüpft (vgl. Fuchs-Heinritz et al.: Stichwort: Demographie). Im ersten Block wird zunächst der aktuelle Forschungsstand chronologisch von der vorindustriellen bis in die heutige Zeit dargestellt. Unter Hinzuziehung von Quellen wie dem Statistischen Bundesamt, dem Statistischen Landesamt Saarland sowie der Bertelsmann Stiftung soll der Blick dann prognoseartig in die Zukunft gelenkt werden. Es ist weiterhin zu zeigen, dass es einerseits zwar generelle Grund-Tendenzen gibt, deren Betrachtung alleine jedoch nicht ausreicht, da sich diese regional sehr unterschiedlich vor Ort niederschlagen können. Der demographische Wandel muss keineswegs nur als Risiko, sondern kann strategischen Umgang vorausgesetzt durchaus auch als Chance verstanden werden. Dazu werden im zweiten Block zunächst allgemeine und schließlich konkrete, auf Sulzbach bezogene Handlungsempfehlungen gegeben. Die Grundlagen hierfür wurden zum einen über die Projektgruppe selbst erarbeitet. Zum anderen fand ein reger Austausch mit verschiedensten Sulzbacher Akteuren statt, welcher in einem Fachworkshop im April 2008 seinen Abschluss und Höhepunkt fand. 1. Demographische Entwicklung 1.1. Demographische Entwicklung in Europa seit 1700 In vorindustrieller Zeit bestimmte sich die Population über kaum kontrollierbare Geburtenund Sterbehäufigkeiten. Ende des 17. Jahrhunderts lag die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen bei 29 Jahren. Die Kindersterblichkeit war sehr hoch, über die Hälfte der Bevölkerung starb innerhalb der ersten 20 Lebensjahre. Insgesamt gab es viel mehr junge und weniger alte Menschen als heutzutage. In diesem historisch sehr langen Zeitraum kam es zu einem langsamen Anstieg der Bevölkerungszahl, der durch äußere Ereignisse wie Kriege, Seuchen oder Hungersnöte immer wieder unterbrochen wurde (vgl. BIB 2004, 9). Im Zuge der Industrialisierung änderte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts allmählich auch die Zusammensetzung der Gesellschaft, man spricht vom ersten demographischen Übergang (vgl. ebd., 9ff). Zunächst sank Mitte des 19. Jahrhunderts bei gleichbleibend hoher Geburtenrate aufgrund besserer medizinischer Betreuung die Sterbehäufigkeit v.a. bei Kindern und Säuglingen, und so wuchs die Bevölkerung rasch an. Danach sank auch die Geburtenrate, die Bevölkerungswissenschaft spricht vom ersten Geburtenrückgang. Bereits ab 1880 war der vollständige Ersatz der Elterngeneration nicht mehr gewährleistet und sollte es auch in Zukunft nicht wieder sein (vgl. ebd., 19f). Zwischen 1890 und 1915 sank die durchschnittliche Zahl der Geburten je Frau von 4,7 auf 2,9. Die Sterbehäufigkeit sank jedoch noch schneller und die Bevölkerung wuchs insgesamt weiter an. Nach 1945 verlangsamte sich dieses Wachstum, da die Geburtenhäufigkeit sich allmählich den Sterbehäufigkeiten annä- 49

50 herte. Um 1950 war der Übergang abgeschlossen, Geburten- und Sterbehäufigkeit hatten sich auf einem gemeinsamen niedrigen Niveau eingependelt (vgl. ebd., 10). Ab den 60er Jahren schließlich kann man von einem zweiten demographischen Übergang sprechen. Er war gekennzeichnet durch einen deutlichen Geburtenrückgang zwischen 1965 und 1975, den sog. zweiten Geburtenrückgang, wobei die Geburtenraten staatenübergreifend relativ gleichzeitig auf das heute bekannte niedrige Niveau fielen. Seither herrscht zumindest in Westdeutschland ein stabil niedriges Geburtenniveau von durchschnittlich 1,4 Kindern je Frau (vgl. ebd., 21). In der ehemaligen DDR lag die Geburtenrate vor der Wiedervereinigung höher und brach dann Mitte der 90er Jahre dramatisch ein. Erklärt wurde sie durch den mit der Wiedervereinigung verbundenen Strukturwandel und daraus resultierenden Problemen (Arbeitslosigkeit, neues Bildungssystem etc.). In der Folgezeit stieg der Wert für die neuen Bundesländer wieder an und liegt mittlerweile leicht unter Westniveau. Man spricht im Zusammenhang mit dem zweiten Geburtenrückgang auch vom sog. demographisch-ökonomischen Paradoxon (vgl. Wikipedia (2008), Stichwort: Demographie): Je wohlhabender, freier und gebildeter eine Gesellschaft ist, desto weniger Kinder bekommt sie. Gleichzeitig stieg mit dem allgemeinen Wohlstand auch die Lebenserwartung kontinuierlich. Seit den Geburtsjahrgängen ab 1970 liegt sie jenseits von 70 Jahren. So schieben sich die letzten starken Geburtsjahrgänge der 60er Jahre sukzessive nach oben und bewirken bzw. beschleunigen die Alterung der Bevölkerung. Neben der Geburtenhäufigkeit (Fertilität) und der Sterbehäufigkeit (Mortalität) bestimmt Migration als dritte demographische Komponente die Bevölkerung eines Landes. Die in den 90er Jahren immer wieder aufgeworfene Frage, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei, ist heute de facto längst und war eigentlich schon damals entschieden. Deutschland gehört zwar nicht zu den klassischen Zuwanderungsländern wie z.b. der melting pot USA oder Australien, wird aber seit fast 50 Jahren durch ein hohes Maß an Zuzügen von verschiedensten Gruppen von Zuwanderern geprägt (vgl. BIB 2004, 47). Da aber seit einigen Jahrzehnten die Geburten- und Sterberaten relativ konstant bleiben, kommt der Migration eine immer größere demographische Bedeutung zu. Zum ersten ist es von ihr abhängig, ob insgesamt die Bevölkerung wächst, stagniert oder schrumpft, zum zweiten sind Zuwanderer im Durchschnitt jünger als die Einheimischen und senken so das Durchschnittsalter und zum dritten liegt bei Zuwanderergruppen die Geburtenrate höher als die der einheimischen Bevölkerung. Es ist einleuchtend, dass das Altern der Bevölkerung nicht mehr aufzuhalten ist (vgl. BIB 2004, 15f): zum ersten kann die demographische Vergangenheit nicht mehr aufgehalten werden, da die niedrige Geburtenrate seit mittlerweile über 30 Jahren stabil ist und die ersten geburtenschwachen Jahrgänge heute längst die Elterngeneration bilden zum zweiten ist ein Wiederanstieg der Geburtenhäufigkeiten gegenwärtig unwahrscheinlich (was die Verantwortlichen natürlich nicht von einer nachhaltigen Familienpolitik entbindet) zum dritten ist davon auszugehen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung zumindest in Westeuropa weiter steigen wird, wenngleich weniger stark zum vierten ist eine Zuwanderung in der Höhe, dass der Alterungsprozess gestoppt werden könnte (die sog. replacement migration) rein theoretisch völlig unrealistisch. (Als Rechenbeispiel: Um das Altern der Bevölkerung aufzuhalten, benötigt die BRD einen jährlichen Zuwanderungsüberschuss von 3,4 Mio Menschen jährlich. Nimmt man diese an, so hätte Deutschland um 2050 eine Einwohnerzahl von ca. 300 Mio und einen Migrantenanteil von weit über 80 %). 50

51 1.2. Demographische Entwicklung in heutiger Zeit Was aktuell unter dem Begriff demographischer Wandel diskutiert wird, lässt sich mittels vier prägnanter Schlagworte fassen (vgl. Häußermann 2007). Die Bevölkerung wird weniger älter bunter ungleicher Die Gesamtzahl der Einwohner der BRD nimmt derzeit ab. Zwar liegen die Sterbezahlen bereits seit längerem höher als die Geburtenzahlen. Bis vor kurzem jedoch konnten diese Verluste durch einen Überschuss an Zuwanderung aus dem Ausland kompensiert werden. Seit 2003 aber reicht diese Wanderung nicht mehr aus, um die mortalitäts- bzw. fertilitätsgeleiteten Schrumpfungsprozesse zu kompensieren (vgl. BIB 2006, 2). Die Bevölkerung wird also insgesamt weniger. Daneben steigt das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Bei seit vier Jahrzehnten gleichbleibend niedriger Geburtenrate steigt v.a. aufgrund äußerer Bedingungen (Wohlstand, medizinische Versorgung etc.) die Lebenserwartung sukzessive an. Dadurch wächst der Anteil an älteren und alten Menschen. Die Bevölkerung wird insgesamt älter. Der Zuwanderungsprozess der vergangenen 50 Jahre hat dazu geführt, dass sich die Zusammensetzung der bundesrepublikanischen Gesellschaft seit Ende des Zweiten Weltkrieges grundlegend gewandelt hat. Lebten in Deutschland um 1945 fast ausschließlich ethnisch Deutsche, so ist das Land seitdem viel heterogener und multikultureller geworden. Der Anteil an staatsbürgerschaftlich Nichtdeutschen in der BRD liegt aktuell bei etwas über 7 Millionen, das sind ca. 9 % der Gesamtbevölkerung. Dabei macht das Kriterium Staatsangehörigkeit zur Erfassung der Gruppen der Zuwanderer zunehmend weniger Sinn. Ersetzt man es durch das Kriterium Menschen mit Migrationshintergrund, so zeigt sich, dass der Anteil der Migranten um etwa das 1,5 fache höher ist als der der Ausländer. Nach dem vom statistischen Bundesamt herausgegebenen Mikrozensus 2005 besteht bei nahezu 20 % der Bevölkerung ein Migrationshintergrund. Weniger als die Hälfte dieser Gruppe verfügt dabei über persönliche Migrationserfahrung. Die Mehrheit dieser Menschen sind in Deutschland geboren und aufgewachsen (vgl. Mikrozensus 2005). Neben dieser ethnischen Vielfalt findet sich auch eine soziale. Sie ist Folge der andauernden Individualisierung und führt zu einer wachsenden Pluralisierung von individuellen Lebensentwürfen und -stilen. Daher kann man also sagen: Die Bevölkerung wird bunter. Die oben genannte Heterogenität verläuft jedoch nicht nur entlang einer horizontalen (anders), sondern auch entlang einer vertikalen Linie (besser/schlechter). Damit ist gemeint, dass die soziale Polarisierung unter den Menschen zunimmt. Populärwissenschaftlich ist in diesem Zusammenhang oft vom Auseinanderklaffen der Schere die Rede. Der Mittelstand schwindet, und die Zahl der Modernisierungsgewinner, insbesondere aber die der Modernisierungsverlierer, nimmt zu. Die Ungleichheiten wachsen. Eine immer größere Zahl von Menschen wird von den aktuellen Entwicklungen abgehängt und bleibt auf der Strecke. In diesem Zusammenhang sei auf das Kapitel Beschäftigung und dort auf die Gruppe der Langzeitarbeitslosen als die Verlierer des derzeitigen konjunkturellen Aufschwungs verwiesen. Neu ins Bewusstsein rückt indes, dass diese Ungleichheiten sich nicht mehr nur sozial, sondern auch räumlich auswirken. Armuts-Populationen konzentrieren sich zunehmend auf bestimmte Quartiere oder Gebiete. Es kommt zu sozialräumlichen Polarisierungseffekten und Abwärtsspiralen. Wer es sich leisten kann, zieht fort. Zurück bleiben diejenigen, die auf dem freien Wohnungsmarkt kaum Chancen haben, also ohnehin schon marginalisiert sind. Als Folge sinken Kaufkraft, Steuereinnahmen und Investitionsbereitschaft in den Quartieren weiter, während die Sozialausgaben und sonstigen öffentlichen Kosten rasant steigen. Quartiere bzw. Stadtviertel verelenden rascher als bislang angenommen. An dieser Stelle bleibt also resümierend festzuhalten: Die Bevölkerung wird insgesamt ungleicher. 51

52 1.3 Annahmen zur künftigen Entwicklung Bundesweite Prognosen Da die demographische Entwicklung fast ausschließlich von Wanderung abhängig ist, ist es sehr schwierig, Prognosen aufzustellen, da gerade Migration von vielen Faktoren beeinflusst wird. Aus diesem Grund werden in der Bevölkerungswissenschaft meist mehrere Wanderungs-Varianten mit einbezogen, die unterschiedliche Saldi zur Grundlage haben, wobei davon ausgegangen wird, dass sich die tatsächliche Zuwanderung irgendwo innerhalb dieser Grenzen abspielt. So geht man bundesweit üblicherweise im langjährigen Durchschnitt von einem Nettozuwanderungsüberschuss von bis Menschen pro Jahr aus und erstellt unter der Annahme, dass Geburten- und Sterbehäufigkeiten konstant bleiben, unterschiedliche Prognosevarianten. Die Spanne zwischen den beiden Annahmen bildet einen Korridor, innerhalb dessen sich das zukünftige Wanderungsgeschehen abspielen dürfte. Folgende Punkte würden unter beiden Vorannahmen eintreffen und gelten daher als relativ gesichert (vgl. Statist. Bundesamt 2006, 5ff ; vgl. BIB 2004, 61f): Die Gesamtzahl der Bevölkerung schrumpft (von 82 Mio in 2006 auf 69 bis 74 Mio in 2050). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt (von aktuell 44 Jahren auf ca. 50 Jahre in 2050). Die allgemeine Lebenserwartung steigt (von 75 bis 81 Jahre für in 2000 Geborene auf 81 bis 88 Jahre für in 2050 Geborene). Der Anteil der Kinder und Jugendlichen stabilisiert sich auf etwas niedrigerem Niveau als heute (von 20 % in 2005 auf 15 % in 2050). Der Anteil der Bevölkerung im potentiellen Erwerbsalter sinkt (von 61 % in 2005 auf ca. 50 % in 2050; von 50 Mio auf 30 bis 39 Mio). Der Anteil der über 65-Jährigen steigt (von 19 % in 2005 auf 30 % in 2050). Der Anteil der Hochbetagten über 80 Jahre steigt (von 4 % in 2000 auf 12 bis 13 % in 2050). Die Geburtenzahlen gehen unter der Annahme gleichbleibender Geburtenraten weiter zurück, da es weniger potenzielle Mütter gibt (von Geburten in 2006 auf Geburten in 2050). Trotz steigender Lebenserwartung steigt aufgrund des höheren Durchschnittsalters die Zahl der Sterbefälle (von in 2006 auf bis in 2050). Generell sind solche Prognosen kritisch zu betrachten, da sie ein gewisses Unsicherheitspotenzial mit sich bringen (vgl. Schwarz 2002, 107ff). So sind weder alle Einflussfaktoren bekannt oder quantifizierbar noch ihre Interdependenzen. Unvorhersehbare Ereignisse wie Kriege oder Krankheiten können ebenfalls nicht mit berücksichtigt werden. Zudem sind die Ergebnisse umso unsicherer, je weiter sie in die Zukunft reichen bzw. je kleiner die Sozialräume sind, auf die sie sich beziehen. Es gilt als gesichert, dass die Bevölkerung der BRD in den kommenden Jahrzehnten mehr oder weniger stark zurückgehen wird. Entscheidend hierfür sind nicht die Entwicklungen von Geburten und Sterbezahlen, sondern allein die prognostizierte Zuwanderung. Man geht davon aus, dass die Zuwanderung die durch den Sterbeüberschuss entstehenden Defizite nicht gänzlich ausgleichen kann. Der aktuelle Sterbeüberschuss beträgt ca Personen jährlich und wird bis 2050 auf ca Personen anwachsen. Das Verhältnis der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren zu der Bevölkerung im potentiellen Erwerbsalter (20 bis 64 Jahre) wird im Jugendquotienten ausgedrückt. Prognosen gehen dahin, dass dieser zunächst weiter sinken und sich dann auf niedrigem Niveau stabilisieren wird. Mittelfristig wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen weiter sinken, was sich derzeit besonders deutlich an rückläufigen Schülerzahlen bemerkbar macht. Auch der Bedarf an Ausbildungsplätzen und -stätten wird mittelfristig abnehmen und damit auch das Potential an jüngeren, qualifizierten Erwerbstätigen, was zu größerer Konkurrenz zwischen Regionen 52

53 und Städten führt. Langfristig stabilisiert sich dann der Jugendquotient auf niedrigerem Niveau als heute. Auf 100 Personen im Erwerbsalter entfallen heute 33 unter 20-Jährige, in 2050 werden es 29 sein. Daneben gibt es den Altenquotienten. Dieser setzt die Anzahl der ab 65-Jährigen in Beziehung zur Zahl der Menschen im potenziellen Erwerbsalter, üblicherweise entweder zwischen 15 und 65 Jahren oder zwischen 20 und 65 Jahren. Ein steigender Altenquotient bedeutet, dass mehr Menschen in der Nacherwerbsphase weniger Menschen im mittleren Alter, dem potenziellen Erwerbsalter gegenüberstehen. Im Jahr 2005 entfielen auf 100 Personen im Erwerbsalter (20 bis unter 65 Jahre) 32 Ältere. Im Jahr 2050 wird dieser Altenquotient bei 60 bis 64 liegen. Auch bei einer Heraufsetzung des Rentenalters auf beispielsweise 67 Jahre wäre der Altenquotient für ab 67 Jährige deutlich höher, als er es heute für über 65-Jährige ist. Aus Alten- und Jugendquotient errechnet sich die sog. Abhängigenquote, also das Verhältnis der Nicht-Arbeitenden (unter 20 bzw. über 65 Jahre) zur Bevölkerung im potenziellen Erwerbsalter (vgl. VÖB, 10). Das Verhältnis zwischen den Menschen, die noch nicht oder nicht mehr im Erwerbsalter stehen, zu den Personen im Erwerbsalter wird v.a. durch die Entwicklung des Altenquotienten geprägt sein entfielen 65 unter 20-Jährige sowie ab 65- Jährige auf 100 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, in 2050 werden es 89 bis 94 sein. Eine hohe Abhängigenquote ist deswegen problematisch, da der wirtschaftlich aktive Bevölkerungsteil Transferleistungen für die anderen mit erwirtschaften muss Regionale Prognosen Es gibt innerhalb Deutschlands sehr deutliche regionale Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern, aber auch im Vergleich der alten Bundesländer untereinander. Generell gilt, dass die Gesamtbevölkerung in den neuen Bundesländern deutlich zurück geht, was starken Binnenwanderungstendenzen, einem Ost-West-Gefälle geschuldet ist (vgl. Wikipedia 2008, Stichwort: Demographie Deutschlands). In den alten Bundesländern dagegen ist die Zahl der Bevölkerung zwischen 1991 und 2004 gestiegen. Ausnahmen hierzu sind Bremen und das Saarland (vgl. BIB 2007, 7). In den alten Bundesländern verläuft der Alterungsprozess aufgrund der Zuwanderung langsamer. Außer in Bremen und dem Saarland ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen in den 90er Jahren angestiegen (vgl. BIB 2007, 7). Die Bevölkerung der mittleren Altersjahrgänge zwischen 20 und 60 Jahren hat sich kaum verändert, im Saarland ist sie leicht zurückgegangen. Die Altersklassen über 60 Jahre legten sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern stark zu, mit steigendem Alter um so stärker. Im Saarland wird erwartet, dass sich Altenquotient und Durchschnittsalter leicht unter Bundesdurchschnitt entwickeln werden (vgl. Rohloff 2000a, 189f). Die Geburtenrate liegt deutschlandweit bei 1,36 Kindern je Frau. In den neuen Bundesländern liegen die Raten etwas niedriger als in den alten Bundesländern. Allerdings kann anders als in den 90er Jahren nicht mehr von einer Zweiteilung Deutschlands, was das Geburtenniveau betrifft, gesprochen werden. Im Saarland liegt die Geburtenziffer seit den 70er Jahren unter den Bundesdurchschnitt, in 2004 lag sie bei 1,24. Damit wiesen mit Hamburg und Berlin nur noch zwei (westdeutsche) Bundesländer eine niedrigere Geburtenrate auf. Um 1950 lag die absolute Zahl der Geburten im Saarland mit Geburten mehr als doppelt so hoch wie fünfzig Jahre später mit Geburten in 2000 (vgl. Rohloff 2000, 107). Die anhaltend niedrigen Geburtenraten führen dazu, dass jede nachfolgende Kindergeneration um ca. ein Drittel kleiner ist als die ihrer Eltern (vgl. BIB 2007, 10). Auch die allgemeine Lebenserwartung ist bei insgesamt kontinuierlichem Anstieg regional unterschiedlich verteilt. Die höchste Lebenserwartung haben die Menschen in Baden Württemberg, mit am niedrigsten ist sie im Saarland sowohl bei Männern als auch bei Frauen (vgl 53

54 BIB 2007, 16). Dort hat sich die Zahl der Sterbefälle von in 1950 auf in 1998 erhöht. Mit 11,6 Sterbefällen je Einwohner ist die Sterblichkeit im Saarland höher als im Bundesdurchschnitt (vgl. Rohloff 2000, 110). Mit zunehmendem Alter wirkt sich übrigens die durchschnittlich höhere Lebenserwartung von Frauen besonders stark aus, das Geschlechterverhältnis liegt in der Gruppe der Hochbetagten (über 80 Jahre) bei 2,5 : 1. Hier wird deutlich, dass die demographische Alterung der Bevölkerung v.a. Frauen betrifft. Bzgl. der Binnen-Migration, also dem Wanderungsgeschehen innerhalb Deutschlands, findet sich ein Ost-West-Gefälle, welches allen neuen Bundesländern Wanderungsverluste und den meisten westdeutschen Bundesländern Wanderungsgewinne bringt. Hier befindet sich das Saarland im unteren Mittelfeld; die Binnenwanderungs-Bilanz der 90er Jahre ist leicht negativ, d.h. es wandern mehr Menschen aus dem Saarland ab als zu. Wanderungsverluste gibt es insbesondere in Richtung Bayern und Rheinland-Pfalz. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wird die prekäre Arbeitsmarktsituation angesehen (vgl. Rohloff 2000, 111f). Ein vollständiges Bild des Wanderungsgeschehens ergibt sich, wenn auch die Wanderungsbilanzen gegenüber dem Ausland miteinbezogen werden. Dabei ist die Bedeutung der Zuwanderung aus dem Ausland in den alten Bundesländern wesentlich größer als in den neuen. Fast zwei Drittel der gesamten Zuwanderung aus dem Ausland entfallen auf die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern (vgl. BIB 2007, 21f). Die Außenwanderungsbilanzen der übrigen Länder spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Alle ostdeutschen Länder sind, was die Außenwanderungsbilanzen anbelangt, Migrationsverlierer (vgl. BIB 2007, 19ff). Das Saarland konnte bis 1996 Außenwanderungsgewinne verbuchen. Was das Gesamtwanderungssaldo (Binnen- und Außenwanderung zusammengenommen) im Saarland betrifft, so ist dies in den 90er Jahren noch leicht im positiven Bereich (vgl. Rohloff 2000, 113). Zusammenfassend kann man also folgendes festhalten: Es gibt große regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern in der Bevölkerungsentwicklung. In allen ostdeutschen Bundesländern verlaufen die Schrumpfungs- und Alterungsprozesse beschleunigt. Neben niedrigen Geburtenraten sind dort die Wanderungssaldi deutlich negativer als im Westen, der großteils Wanderungsgewinne verbuchen kann. Auch unter den alten Bundesländern finden sich Unterschiede. Dabei nimmt das Saarland im Vergleich eine der hinteren Positionen ein und bleibt zum Teil deutlich hinter anderen westdeutschen Ländern zurück (z.b. Geburtenraten, Lebenserwartung) Prognosen für das Saarland und den Regionalverband Saarbrücken Die im Folgenden präsentierten Daten stammen hauptsächlich aus der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Datenbasis ist der Bevölkerungsstand vom Fortgeschrieben werden die Daten bis in das Jahr Dabei wird saarlandweit von einem jährlichen Zuwanderungsüberschuss von Personen ausgegangen. Diese Varianten wird für das Saarland als Hauptvariante betrachtet. Des weiteren wurden Daten von der Abteilung Jugendhilfeplanung des Jugendamtes des Regionalverbandes zur Verfügung gestellt. Sie beziehen sich auf die 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes von 2004 bezogen auf das Jahr Bei der 11. Bevölkerungsvorausberechnung wird von folgenden Grundannahmen ausgegangen: Jährlicher Zuwanderungssaldo: Personen Konstante Geburtenziffer: 1,2 Kinder je Frau Lebenserwartung Neugeborener: männlich 82,4 Jahre, weiblich 87,0 Jahre 54

55 Unter diesen Prämissen wird sich die Bevölkerung des Saarlandes wie folgt entwickeln (vgl. Statistisches Landesamt 2007). Bevölkerungsentwicklung Saarland Anzahl in % , , , , , ,4 Quelle: Statistisches Landesamt 2007 Die Tabelle zeigt, dass sich der aktuelle Bevölkerungsrückgang kontinuierlich und konstant fortsetzen wird. In 2050 wird die Gesamteinwohnerzahl auf ungefähr drei Viertel des aktuellen Standes gesunken sein. Laut der Prognose wird die Bevölkerungszahl generell in allen saarländischen Landkreisen sinken (vgl. Statistisches Landesamt 2004). Die stärksten Bevölkerungsabnahmen finden sich in den Landkreisen Neunkirchen, Saarlouis, St. Wendel und dem Saar-Pfalz-Kreis. Weniger stark ausgeprägt sind diese Tendenzen im Landkreis Merzig-Wadern sowie im Regionalverband Saarbrücken, dem als regionales Zentrum eine exponierte Stellung zukommt. Dort liegt der Bevölkerungsrückgang bis 2020 gegenüber 2004 bei 3 bis 4 %, was einer Abnahme in den absoluten Zahlen von auf etwa Personen entspricht. Nach 2020 muss allerdings mit deutlicherem Rückgang gerechnet werden. Auch innerhalb des Regionalverbandes lassen sich Unterschiede ausmachen: Die Bevölkerungszahlen stagnieren in den Gemeinden Kleinblittersdorf, Heusweiler, Riegelsberg und Püttlingen. Abnehmen wird die Bevölkerung der Landeshauptstadt selbst. Deutliche Abnahmen werden in Friedrichsthal, Großrosseln, Quierschied, Sulzbach und Völklingen erwartet. Die Geburtenrate ist insbesondere in Kleinblittersdorf, Püttlingen und der Landeshauptstadt unterdurchschnittlich. Wanderungen von Familien mit Kindern finden am ehesten in Richtung Riegelsberg, Püttlingen, Heusweiler, Kleinblittersdorf und Sulzbach statt. Die sozialen Probleme ballen sich insbesondere in Saarbrücken, Völklingen und Sulzbach, was wirtschaftlichen Gesichtspunkten (Arbeitsplatzproblematik) geschuldet ist. Entwicklung der Geburten- und Sterbefälle Lebendgeborene Gestorbene Saldo Quelle: Statistisches Landesamt 2007 Ein Vergleich des Altersaufbaus von der gegenwärtigen zu zukünftigen saarländischen Bevölkerung kommt zu folgenden Ergebnissen: 55

56 Altersaufbau der Bevölkerung im Saarland im Jahr 2005 Altersaufbau der Bevölkerung im Saarland im Jahr 2050 Altersjahre Frauen 221,3 (21 %) 629,0 (60 %) 200,0 (19 %) Männer Tausend Personen Altersjahre Frauen Männer ,5 (32 %) ,2 (54 %) ,8 (14 %) Tausend Quelle: Statisches Landesamt 2007 Die linke Graphik zeigt den Aufbau der saarländischen Bevölkerung im Jahr Jeweils ca. ein Fünftel der Einwohner sind unter 18 bzw. über 64 Jahre alt. Ca. 60 % befinden sich im potenziellen Erwerbsalter. Ebenso deutlich ist zu erkennen, dass der Anteil der Frauen mit zunehmendem Alter ansteigt. In höheren Jahrgängen über 64 Jahre überwiegen sie deutlich, was zum einen auf die Kriegsgeneration und zum zweiten auf ihre höhere Lebenserwartung rückführbar ist. Die rechte Graphik zeigt den Aufbau der saarländischen Bevölkerung im Jahr Zu erkennen ist zunächst eine wesentliche schlankere Form der Alterspyramide. Der Anteil der unter 18-Jährigen ist auf 14 % gesunken, ebenso gesunken ist der Anteil der Menschen im potenziellen Erwerbsalter von 60 auf 54 %. Deutlich angestiegen ist hingegen der Anteil der über 64-Jährigen. In 2050 wird fast jede/r Dritte über 64 Jahre alt sein. Im Folgenden werden nun die prognostizierten Entwicklungen ausgewählter Altersgruppen betrachtet: Kinder und Jugendliche Bevölkerungsentwicklung Saarland (unter 20-Jährige) Anzahl in % , , , , , ,4 Quelle: Statisches Landesamt 2007 Generell wird erwartet, dass sich der Anteil der unter 20-Jährigen verringern wird, sowohl, was die absoluten Zahlen, als auch, was der Anteil an der Gesamtbevölkerung anbelangt. Derzeit gibt es saarlandweit knapp Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Ihre Zahl wird bis 2050 auf ca absinken, das sind lediglich 55 % des heutigen Wertes. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird ebenfalls sinken von aktuell 19 % auf 14 %. Die- 56

57 ser konstant verlaufende Rückgang erstreckt sich mit unterschiedlicher Intensität auf alle in diesem Bereich liegenden Altersgruppen. 0 bis unter 3-Jährige: aktuell , kontinuierlicher Rückgang auf (67 %) 3 bis unter 6-Jährige: aktuell , kontinuierlicher Rückgang auf (64 %) 6 bis unter 10-Jährige: aktuell , kontinuierlicher Rückgang auf (57 %) 10 bis unter 15-Jährige: aktuell , kontinuierlicher Rückgang auf (53 %) 15 bis unter 18-Jährige: aktuell , kontinuierlicher Rückgang auf (51 %) 18 bis unter 20-Jährige: aktuell , kontinuierlicher Rückgang auf (61 %) Konsequenzen ergeben sich aus dieser Entwicklung für alle Institutionen, die auf Kinder und Jugendliche als Klientel angewiesen sind, z.b. Kindertagesstätten, Schulen, sonstige Bildungsstätten, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Freizeitzeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche oder Vereine. In allen diesen muss langfristig mit sinkendem Bedarf gerechnet werden. Mittlere Altersjahrgänge (20 bis unter 65 Jahre) Bevölkerungsentwicklung Saarland (20 bis unter 65 Jahre) Anzahl in % , , , , , ,8 Quelle: Statisches Landesamt 2007 Auch Zahl und Anteil der Menschen im potenziellen Erwerbsalter werden den Prognosen zufolge langfristig zurückgehen. Aktuell leben ca Menschen dieser Altersstufen im Saarland. Ihre Zahl wird in den nächsten gut 40 Jahren um ungefähr zurückgehen, das sind 68 % des heutigen Wertes. Der Rückgang verläuft also nicht so stark wie bei den Kindern und Jugendlichen. In etwa jede/r Dritte wird verschwinden. Die Gruppe stellt derzeit 60 % der Gesamtbevölkerung. Ihr Anteil wird auf 54 % in 2050 schrumpfen. Dabei gehen die jüngeren Altersjahrgänge deutlicher zurück. Erst in der Altersklasse über 60 Jahre wird ein leichter Anstieg der Zahlen erwartet. 20 bis unter 30-Jährige: aktuell , nach leichtem Anstieg bis 2010/2015 kontinuierlicher Rückgang auf (67 %) 30 bis unter 40-Jährige: aktuell zunächst deutlicher Rückgang bis 2010 (86 %), danach leichter Anstieg zwischen 2010 und 2025 (93 %), nach 2025 wiederum deutlicher Rückgang auf (67 %) 40 bis unter 50-Jährige: aktuell , außer zwischenzeitlichem Anstieg zwischen 2025 und 2030 Rückgang bis 2050 auf (52 %) 50 bis unter 60-Jährige: aktuell , zunächst Anstieg, danach Rückgang auf (75 %) 60 bis unter 65-Jährige: aktuell , zunächst Anstieg, danach leichter Rückgang auf (113 %) Konsequenzen ergeben sich aus dieser Entwicklung insbesondere für die Sozialversicherungssysteme, da die mittleren Altersklassen den wirtschaftlich aktivsten Teil der Bevölkerung darstellen. Zum einen wird also die absolute Zahl der zur Verfügung stehenden Erwerbspersonen zurückgehen. Diese Entwicklung erscheint zunächst nicht problematisch. Es muss allerdings beachtet werden, dass dieser Bevölkerungsteil Leistungen für die jüngeren und älteren Jahrgänge mit erwirtschaften muss. 57

58 Seniorenbevölkerung Bevölkerungsentwicklung Saarland (ab 65 Jahre) Anzahl in % , , , , , ,4 Quelle: Statisches Landesamt 2007 Generell kann man sagen, dass Zahl und Anteil der Seniorenbevölkerung ansteigen werden. Allerdings verläuft dieser Anstieg, wenn man die Gruppe der ab 65-Jährigen als Ganzes betrachtet, längst nicht so dramatisch wie vielleicht anzunehmen. Aktuell leben Menschen ab 65 Jahre im Saarland, das sind 21 % der Gesamtbevölkerung. Ihre Zahl wird bis 2050 um ca Menschen steigen und dann (aufgrund gleichzeitig rückläufiger Gesamtbevölkerung) 32 % betragen. Es muss aber zwischen den jungen Alten (65 bis 80 Jahre) und den Hochbetagten (über 80 Jahre) unterschieden werden. Die Gruppe der 65 bis 80-Jährigen wird in den kommenden vier Jahrzehnten kaum anwachsen, da sich der aktuelle Rückgang in den jüngeren Altersgruppen sukzessive nach oben verschiebt. Aktuell beträgt sie gut Menschen. Es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2050 auf ca zurückgeht. Diese Entwicklung ist fertilitätsgeleitet, d.h. sie bestimmt sich über die seit den 70er Jahres des vergangenen Jahrhunderts niedrigen Geburtenraten. Eine andere Tendenz ist bei den über 80-Jährigen ablesbar. Hier ist ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl der 80 bis 90-Jährigen beträgt derzeit Menschen und wird sich in den nächsten 40 Jahren in etwa verdoppeln. Noch stärker steigt die Zahl der über 90-Jährigen sie wird sich von aktuell auf in 2050 mehr als vervierfachen. Diese Entwicklung ist mortalitätsgeleitet, d.h. sie ergibt sich aus der steigenden Lebenserwartung. Der Vergleich von Alters-, Jugend- und Gesamtquotient kommt zu folgenden Ergebnissen: Jugend-, Alten-, Gesamtquotient mit Altersgrenze 65 Jahre Jugendquotient 31,8 28,5 25,5 27,8 27,5 26,0 Altenquotient 35,2 35,6 41,0 56,0 61,9 59,9 Gesamtquotient 67,0 64,1 66,5 83,9 89,5 85,9 Quelle: Statisches Landesamt 2007 Der Anteil der Nicht-Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung erhöht sich. Auf 100 Personen im potentiellen Erwerbsalter entfallen in Personen im Vor- oder Nach- Erwerbsalter. Der Anteil der Jugendlichen wird bis 2050 leicht sinken, wohingegen der Anteil der ab 65-Jährigen kontinuierlich ansteigt. Der sich aus der Addition dieser beiden Quotienten ergebende Gesamtquotient bleibt bis 2020 relativ stabil und steigt in der Folgezeit an. In 2050 werden auf 100 Personen im potentiellen Erwerbsalter 86 Personen im Vor- oder Nach-Erwerbsalter entfallen. Eine Veränderung dieses Quotienten ergäbe sich in erster Linie durch eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters. Würde dies um zwei Jahre nach hinten verschoben, ergäbe sich folgendes Bild: 58

59 Jugend-, Alten-, Gesamtquotient mit Altersgrenze 67 Jahre Jugendquotient 30,3 27,7 24,3 26,1 26,4 24,8 Altenquotient 28,9 31,6 34,4 46,6 55,5 52,5 Gesamtquotient 59,2 59,2 58,8 72,7 81,9 77,3 Quelle: Statisches Landesamt 2007 Die Tabelle zeigt, dass sich die Richtung der Entwicklung zwar nicht verschieben würde, wohl aber ihr Ausmaß. Der Gesamtquotient würde v.a. nach 2030 ansteigen Prognosen für Sulzbach Letztendlich spielt sich der demographische Wandel in den Kommunen vor Ort ab, wo er auch bewältigt werden muss. Zu einem breit angelegten Forschungsprojekt der Bertelsmann Stiftung unter dem Schlagwort Wegweiser Demographischer Wandel wurden für alle Kommunen Deutschlands über Einwohnern Daten zusammengetragen und Bevölkerungsprognosen abgeleitet. Auf der Basis von acht Demographietypen wurden allgemeine Handlungsempfehlungen erstellt. Der Demographiebericht für die Gemeinde Sulzbach geht in seinen Berechnungen von Basisdaten des Jahres 2005 aus und erstellt Prognosen bis 2020 (vgl. Bertelsmann Stiftung (Hg.) 2006: Demographiebericht Kommune Sulzbach). In 2005 betrug die Einwohnerzahl Einwohner. Dies entspricht einem Rückgang um 5,1 % gegenüber Damit ist sie in den Jahren zwischen 1998 und 2005 stärker zurückgegangen als im Regionalverband (-3,2%) bzw. auf Landesebene (-2,2 %). Bis 2020 wird ein weiterer Rückgang um 4,7 % auf Einwohner erwartet. Auch dieser prognostizierte Rückgang ist stärker ausgeprägt als auf den beiden übergeordneten Vergleichsebenen (-2,6 % bzw. -3,4 %). Der Anteil der Frauen in der Altersklasse zwischen 20 und 34 Jahre ist in Sulzbach leicht unterdurchschnittlich. Aufgrund dessen findet sich ein gegenüber den beiden anderen Ebenen geringerer Fertilitätsindex, woraus auf eine leicht unterdurchschnittliche Geburtenrate geschlossen werden kann. Das Durchschnittsalter der Sulzbacher Bevölkerung liegt derzeit bei 44 Jahren und damit um wenige Monate über Regionalverbands- bzw. Landesebene. Bis 2020 wird ein Anstieg auf 47,1 Jahre erwartet. Allerdings steigt das durchschnittliche Alter im Regionalverband (47,4 Jahre) bzw. dem Saarland (47,6 Jahre) noch etwas stärker an. Die Unterschiede sind hier allerdings alles in allem so gering, dass resümierend von einem durchschnittlichen Alterungsprozess gesprochen werden kann. Altersgruppenentwicklung Saldo (%) 0-5 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre über 80 Jahre gesamt Quelle: Bertelsmann Stiftung Die obige Tabelle gibt neben der Entwicklung der Gesamtzahl der Einwohner die Entwicklung besonderer Altersgruppen wieder. Sie zeigt, dass bis 2020 der Anteil der dann 50 bis 64-Jährigen sowie der dann über 80-Jährigen ansteigen wird. Alle anderen Altersklassen gehen nach dieser Prognose mehr oder minder deutlich zurück. Am auffälligsten ist der Rückgang in den Altersklassen unter 18 Jahren. Insbesondere wird die Zahl der Kinder und 59

60 Jugendlichen ab dem Schulalter um ca. 700 Personen zurückgehen. Aber auch die Altersklassen zwischen 30 und 49 Jahren wird in den kommenden Jahren um über Personen kleiner werden. Eine leichte Zunahmen wird es dagegen in der Altersklassen 50 bis 64 Jahre geben. Die Gruppe der 65 bis 79-Jährigen, also die sog. jungen Alten wird sich kaum verändern. Besonders auffällig ist jedoch der Anstieg in der Gruppe der Hochbetagten über 80 Jahre. Ihre Zahl wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten deutlich steigen. Der Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung beträgt in Sulzbach 16,4 % und wird bis 2020 auf 13,9 % absinken. Damit ist er immer noch leicht höher als im Regionalverband (13,2 %) bzw. dem Saarland (13,6 %). Dennoch wird bis 2020 in etwa jede/r Vierte im Kindes- und Jugendalter fehlen. Allerdings schwächt sich der Rückgang zusehends ab. Von besonderer Bedeutung ist die Gruppe der 19 bis 59 Jährigen als der wirtschaftlich aktivste Teil der Bevölkerung. Hier findet sich eine leichte Abnahme von 56,2 % in 2005 auf 53,4 % in 2020, was in etwa Personen entspricht. Die Entwicklung verläuft analog im Regionalverband sowie im Saarland. Der Rückgang ist zwar bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei den Kindern und Jugendlichen, allerdings wird er sich zusehends verstärken. Was die 60 bis 79-Jährigen anbelangt, so steigt deren Anteil von 22,4 % in 2005 auf 24,2 % in 2020 an. Dies entspricht einer Zunahme der Personenzahl um gut 100 Personen. Damit liegt er in der Prognose leicht unter dem des Regionalverbandes (24,9 %) bzw. des Saarlandes (25,1 %). Wesentlich deutlicher wird der Anteil der sog. Hochbetagten, also der über 80-Jährigen ansteigen; von aktuell 5 % auf 8,5 %. Das entspricht einem Anstieg um ca. 550 Personen. Damit liegt Sulzbach leicht über dem Trend des Regionalverbandes (8,3 %) und leicht unter dem des Saarlandes (8,6 %). Prognosen gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Resümierend kann man festhalten, dass die Entwicklung in Sulzbach tendenziell der der übergeordneten Ebenen Regionalverband und Saarland folgt, wenngleich mit leicht unterschiedlicher Ausprägung. 2. Leitlinien und Handlungsempfehlungen Zunächst sollen im vorliegenden Abschnitt grundsätzliche Leitlinien vorgestellt werden. Dies sind die Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung, die nach herrschender Meinung generell an vergleichbare Kommunen, die sich mit demographischem Wandel auseinandersetzen gegeben werden können. In einem zweiten Schritt werden konkrete auf Sulzbach bezogene Handlungsempfehlungen gegeben Leitlinien Zunächst benötigen die handelnden Akteure eine klare strategische Orientierung auf lokaler Ebene. Wichtig ist die Erarbeitung eines langfristigen, wissenschaftlich fundierten und durch Ratsbeschluss legitimierten Entwicklungskonzeptes. Eine Analyse der Ausgangssituation sollte am Anfang des Prozesses stehen. Angebot und Nachfrage sind einander gegenüberzustellen. Des weiteren ist im Vorfeld ein möglichst breiter Konsens mittels Beteiligung möglichst vieler Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft herzustellen, da dies die Erfolgschancen des Konzeptes erhöht. Die laufende Evaluierung des Konzeptes muss kontinuierlich über ein Monitoring-System, welches Informationen über sozio-demographische, wirtschaftliche und baulich-räumliche Entwicklung liefert erfolgen. Bei der Vorgehensweise haben die beiden folgenden Leitlinien Priorität: 1. Der demographische Wandel ist zu beachten und es ist angemessen darauf zu reagieren 2. Die Funktion Sulzbachs als regionales Zentrum ist zu sichern und auszubauen 60

61 Umgang mit demographischem Wandel Alle Prognosen gehen davon aus, dass sich Geburten- und Sterberaten auf absehbare Zeit nicht grundlegend verändern werden. Daher ist Migration der entscheidende Faktor, der die demographische Entwicklung der Zukunft bestimmen wird. Die Zuwanderung aus dem Ausland ist ein auf kommunaler Ebene nicht steuerbarer Prozess. Aktuell werden migrationspolitisch auf Bundesebene im wesentlichen zwei Ziele verfolgt: Zum einen die Begrenzung und Steuerung von Zuwanderung und zum zweiten Erleichterungen für Zuzug und Einbürgerung hochqualifizierter ausländischer Arbeitnehmer. Die Voraussetzungen für letzteres sind insbesondere (wenn auch nicht ausschließlich) auf dem Arbeitsmarkt selbst zu schaffen: Durch Abbau der inländischen Arbeitslosigkeit, durch Garantieren von Rechtssicherheit für Zuwanderer sowie durch Förderung des Integrationswillens der Zuwanderer über geeignete integrative Angebote (vgl. BIB 2004, 17f). Die Schlagworte weniger, älter, bunter, ungleicher können auch zur Kategorisierung der sich in Sulzbach ergebenden Handlungsnotwendigkeiten herangezogen werden. weniger Wie sich die Bevölkerungszahlen entwickeln werden, hängt im wesentlichen von der Zuwanderungsbereitschaft jüngerer Altersgruppen, vorzugsweise junger Familien und qualifizierter Singles ab. Entsprechende Untersuchungen haben ergeben, dass diese Zuwanderungsbereitschaft neben wirtschaftlichen Aspekten hauptsächlich von den sog. weichen Standortfaktoren Wohn- und Lebensqualität bestimmt wird. Wohn- und Lebensqualität bindet die Bürger an ihre Stadt und erhöht gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit des Zuzugs von Familien und gut ausgebildeten jungen Menschen. Die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf spielt eine herausragende Rolle. Ganzheitliche Konzepte zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität sind also notwendig. Die Bedeutung der Innenstädte ist durch geeignete Maßnahmen (Förderung von Gewerbeansiedlungen, spezielle Einkaufsmöglichkeiten, Unterstützung der Grundstückseigentümer) zu erhöhen, Leerstände sind auszugleichen. Bauliche Investitionen sind auf den Bestand im Stadtkern zu konzentrieren. Abnehmende Bevölkerungszahlen führen generell zu einer geringeren Auslastung öffentlicher Gebäude (Schülen, Kindergärten, Sporthallen etc.). Leerständen ist möglichst früh entgegenzusteuern, wobei kreative Lösungen der multifunktionalen Nutzung gefragt sind. Die Gestaltung von Freiflächen muss familienfreundlich und in Abstimmung mit den Einwohnern erfolgen. Der Diskurs zur Stadtentwicklung mit den Bürgern muss weiter geführt werden. Besonderes Augenmerk kann auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen gelegt werden, was wiederum die Wohnqualität für Familien erhöht. Der Bestand an familiengerechten Wohnangeboten ist dem Bedarf anzupassen. Eine Bestandsanalyse der Stärken, Schwächen und Potenziale steht am Anfang des Prozesses. Durch entsprechende Betreuungsangebote ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen und dem Bedarf anzupassen. Wichtig ist die Bereitstellung eines der Nachfrage angepassten Angebotes an Krippenplätzen. Kommunen müssen bei rückläufigen Schülerzahlen die Qualität ihres Schulangebotes sichern, auch und insbesondere im Hinblick auf bildungsferne und/oder Migrantengruppen. Mitsprachemöglichkeiten bei der Durchführung der Bildungsangebote sind zu erweitern. älter Selbst unter günstigen Bedingungen wird sich die sog. Überalterung nicht aufhalten lassen. Während der Anteil der Kinder und Jugendlichen, wenngleich auf niedrigerem Niveau als heute konstant bleiben wird, wird der Anteil an älteren, v.a. aber an alten bis sehr alten Menschen mittelfristig weiter zunehmen. Die letzten starken Geburtsjahrgänge der Nachkriegs- 61

62 zeit bis zur Mitte der 60er Jahre schieben sich derzeit in der Alterspyramide sukzessive nach oben und werden eine konstante Zunahme der hohen Altersgruppen jenseits von 80 Jahren bewirken. Gleichzeitig werden diese älteren Menschen zunehmend aktiver und streben nach mehr verantwortungsvoller gesellschaftlicher Teilhabe. Sie zeichnen sich durch hohen Wissensstand und große Lebenserfahrung aus. Es ist wichtig, ihr bislang noch weitgehend unerschöpftes Potenzial effektiv zu nutzen. Auch die Weiterbildung von Senioren kann durch entsprechende Angebote (z.b. über VHS) gefördert werden. Der Immobilienmarkt wird sich zunehmend ausdifferenzieren und den Bedürfnissen von Senioren anpassen. Dabei sind bestehende bauliche Strukturen der wachsenden Nachfrage durch ältere Menschen anzugleichen. Dies bedeutet, bei der Gestaltung öffentlicher Gebäude und Flächen auf das Kriterium seniorengerecht zu achten. Die Zentren müssen auch für ältere Menschen barrierefrei gestaltet sein. Generell sollten Senioreneinrichtungen zentrumsnah angesiedelt bzw. in das Zentrum integriert werden. So werden sie zu potenziellen Nachfragern von zentrumsnahen Geschäften und Gewerbeansiedlungen. Bei der Erschließung von Wohnflächen bzw. bei der Erbauung neuer Wohngebäude ist darauf zu achten, dass generationenübergreifendes Wohnen möglich ist. Das Zusammenleben mehrerer Generationen kann als langfristige Strategie forciert werden, womit nicht zuletzt zumindest ein Teil des künftig steigenden Pflegebedarfs privat ausgeglichen werden kann. Weitere Konsequenz ist ein zunehmender Bedarf in allen Bereichen, die als Dienstleistungen von dieser Altersklasse nachgefragt werden. Dazu sind zunächst vorpflegerische Dienstleistungen zu zählen, die ein verlängertes aktives Leben für Ältere ermöglichen, z.b. haushaltsnahe Dienstleistungen, von Hilfen bei der Haushaltsführung bis zur Begleitung bei Einkäufen und Behördengängen. Diese werden bereits in steigendem Maße von privaten Dienstleistern übernommen. Weil aber insbesondere die Zeit der Hochbetagten über 80 Jahre zunehmen wird, muss auch mit steigendem Bedarf an qualifiziertem Personal in den Bereichen Gesundheit und Pflege gerechnet werden. Da auch die Migrantenanteile in der Seniorenbevölkerung steigen werden, ergibt sich ein zunehmender Bedarf an Migranten-Pflegepersonal. bunter Die Migranten-Population Sulzbachs ist stark von der ehemaligen Gastarbeiterzuwanderung aus der Türkei und Italien geprägt, und ein Großteil der sog. zweiten Gastarbeitergeneration ist hier geboren. Der Schlüssel für deren gelingende Integration liegt in der Bildungsbeteiligung. Generell ist die Migrantenbevölkerung wesentlich weniger stark in Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eingebunden als die Gesamtbevölkerung. Eine besondere Rolle kommt der möglichst frühen Förderung von Kindern aus Migrantenfamilien zu. Bestehende Angebote der Sprachförderung sind auszuweiten. Daneben sind spezielle Bildungs- und Qualifizierungsangebote für diese Zielgruppe bereitzustellen. Auch der Arbeitsmarkt muss der zunehmenden Zahl von Migrantinnen und Migranten Rechnung tragen. Auf dem Wege dorthin ist ein von möglichst breitem politischem und gesellschaftlichem Konsens getragenes Integrationskonzept zu entwickeln. ungleicher Die oben ausgesprochene Förderung von Bildung und Qualifizierung bezieht sich natürlich nicht ausschließlich auf Migrantenfamilien. Wo immer vertikale Strukturen von Ungleichheit auftreten, ist es auf kommunaler Ebene sinnvoll, machbar gegenzusteuern. 62

63 Profilierung als regionales Zentrum Eine grundsätzliche Chance besteht für Sulzbach darin, sich als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum weiter zu profilieren. Laut Bertelsmann - Stiftung wird Sulzbach als stabile Mittelstadt bzw. regionales Zentrum mit geringem Familienanteil bezeichnet. Charakteristisch für diesen Typ sind Kommunen mittlerer Größe, die eine Funktion als Zentrale für ihr ländliches Umland übernehmen und als Arbeits- und/ oder Versorgungszentren von überlokaler Bedeutung sind. Auf Sulzbach bezogen ist dies v.a. die Bedeutung der Stadt als Bildungs- und Arbeitsort. Geburten- und Sterberaten liegen im Bundesdurchschnitt. Der Anteil der Mehrpersonenhaushalte mit Kindern liegt unter dem durchschnittlichen Wert aller Kommunen. Als Arbeitszentrum ist Sulzbach durch eine hohe Arbeitslosigkeit, wenige hochwertige Arbeitsplätze und einen geringen Anteil an Akademikern in der Wohnbevölkerung gekennzeichnet. Ein Problem stellt die geringe Dynamik dar, was auf strukturelle Schwächen schließen lässt, da dynamischere Arbeitszentren in der Regel höhere Anteile an Akademikern und oberen Einkommensgruppen aufweisen. Ausländerhaushalte sind meist überproportional vertreten, so auch in Sulzbach. Es ist zu erwarten, dass Städte dieses Typs künftig zu einem bevorzugten Wohnort älterer Menschen werden. Die bestehenden Verwaltungsstrukturen und -verfahren sollen auf die demographischen Entwicklungen eingestellt werden. Angesichts sinkender Bevölkerungszahlen ist mit rückläufigen kommunalen Einnahmen zu rechnen. Zentrale Stichworte hierbei sind Effektivierung, Flexibilisierung und Verschlankung. Integrierten, projektbezogenen Vorgehensweisen ist der Vorrang gegenüber sektoralen Verantwortlichkeiten einzuräumen. Die Profilierung als regionales Zentrum verlangt zudem eine Intensivierung der Abstimmung mit den Nachbargemeinden möglichst in der Form, dass beide Seiten daraus Gewinne ziehen können. Entscheidende Bereiche, in denen verstärkt Kooperation angestrebt werden soll, sind Wirtschaft, Verkehr, Siedlungsflächenentwicklung und Sicherung der Daseinsvorsorge. Infrastrukturleistungen erfordern aufgrund nachlassender Nachfrage und begrenzter finanzieller Ressourcen zukünftig intensivere interkommunale Arbeitsteilung. Klare Entscheidungen über Leistungen, Umfang, Standorte und Träger sind zu treffen. Wie immer steht der kritische Vergleich von Angebot und Nachfrage am Anfang des Prozesses. Monitoring muss auch in der Umsetzungsphase kontinuierlich erfolgen. Die Neuausweisung von Bauflächen verliert als Instrument der Konkurrenz um Bewohner und Arbeitsplätze zunehmend an Bedeutung. Zudem ist es erforderlich, den Bestand insbesondere in den Zentren nicht zu entwerten. Die grundsätzliche Richtung der Entwicklung sollte daher den Mottos Innenentwicklung vor Außenentwicklung bzw. Bestandsentwicklung vor Neuentwicklung Rechnung tragen. Eine weitere wichtige Voraussetzung für den Ausbau als regionales Zentrum ist die Stärkung der lokalen Wirtschaftskraft. Bei der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes sind Vertreter aus der Wirtschaft mit einzubinden. Zunächst sind Potenziale und Schwächen der regionalen Wirtschaft zu analysieren, Vorschläge zur Verbesserung der Standortbedingungen zu machen und mögliche Entwicklungschancen kleinerer und mittlerer Betriebe sowie die Ansiedlung neuer Unternehmen zu diskutieren. Es müssen Anreize geschaffen werden, um insbesondere Unternehmen, welche hochwertige Arbeitsplätze anbieten, anzuziehen. Um sich als Standort für hochwertige Arbeitsplätze zu profilieren, müssen die Kommunen das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften sicherstellen. Ein lokaler Ausbildungs- und Qualifizierungspakt in Zusammenarbeit mit Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft kann diesen Prozess strukturieren. Auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu achten. Man benötigt ein der Nachfrage angepasstes Angebot an Betreuungsangeboten für Kinder von 0 bis 17 Jahren. Auch die zunehmende Zahl von älteren Menschen kann als wirtschaftskraftförderndes Element genutzt werden. Die Entwicklung von Produkten und Leistungen muss diesem wach- 63

64 senden Markt Rechnung tragen. Die Entwicklung von Dienstleistungen für ältere Menschen ist auf kommunaler Ebene zu fördern. Literatur Bertelsmann Stiftung (Hg.) (2006): Demographiebericht Kommune Sulzbach, in: BIB (2004): Bevölkerung. Fakten-Trends-Ursachen-Erwartungen. Die wichtigsten Fragen, in: BIB (2006): Die Demographische Lage in Deutschland 2006, in: BIB (2007): Regionale Alterung in Deutschland. Demographische Trends und Entwicklungen in den Bundesländern im Zeitraum Fuchs-Heinritz et al. (Hg.) (1995): Lexikon zur Soziologie, Opladen: Westdeutscher Verlag Häußermann, Hartmut (2007): Soziale Integration- eine Ressource für die Stadtentwicklung? - Vortrag vor der Arbeitskammer des Saarlandes anlässlich der gleichnamigen Fachtagung, Saarbrücken Rohloff, Juliane (2000): Die demographische Entwicklung in den Bundesländern Deutschlands, in: BIB (2000), Heft 100 Rohloff, Juliane (2000a): Die natürlichen und räumlichen Bevölkerungskomponenten in den Bundesländern- ein zusammenfassender Vergleich Statistisches Bundesamt (2005) (Hg.): Leben in Deutschland. Haushalte, Familien und Gesundheit. Ergebnisse des Mikrozensus 2005, in: rozensus/pressebroschuere,property=file.pdf vom Statistisches Bundesamt (2006): Bevölkerung Deutschlands bis koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Statistisches Landesamt 2007 (Hg.): 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung- Variante W1 Statistisches Landesamt 2004 (Hg.): 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Schwarz, Karl (2002): Aus langjährigen Erfahrungen mit Bevölkerungsvorausschätzungen, in: BIB, Heft 104 (2002): Demographische Vorausschätzungen- Grenzen und Möglichkeiten, Methoden und Ziele, VÖB (Bundesverband öffentlicher Banken Deutschlands): Demographieatlas Deutschland, in: Wikipedia (2008), in: 64

65 2.2. Handlungsempfehlungen Die folgenden Handlungsempfehlungen sind abgeleitet aus den aufbereiteten Daten, den Grundsatztrends zur demographischen Entwicklung sowie aus verschiedenen Diskussionen und Stellungnahmen mit / von Sulzbacher Akteuren. Sie erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und haben viele Überschneidungen, manche Themen werden nur gestreift oder schlagwortartig benannt (zum Beispiel: Technische Infrastruktur oder Immobilienmanagement). Sie müssen mit den Beiträgen anderer Fachressorts zu einer integrierten Gesamtstrategie zusammen gefügt werden. So sollen die Handlungsempfehlungen wie der gesamte Sozialbericht beginnend mit dem Sozialpolitischen Forum weiter diskutiert, konkretisiert und im Rahmen des lokal Möglichen in Projekte und Maßnahmen umgesetzt werden Seniorengerechtes Leben in Sulzbach - Situationsbeschreibung und Handlungsempfehlungen Die konkreten Herausforderungen, die das Altern unserer Gesellschaft an uns stellen wird, wurden bereits im vorangegangenen Kapitel umrissen. Schaut man auf Sulzbach, so ist festzustellen, dass es bereits eine Vielzahl von Angeboten, Initiativen und Projekten in der Stadt bzw. den Stadtteilen gibt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, wird nachfolgend das Spektrum der Angebote dargestellt. Bereich Freizeit Begegnungsmöglichkeiten: Hier engagieren sich die Kirchengemeinden mit Chor, Altenclub, Handarbeitskreis, Gesprächskreis, Der Seniorenbeirat, der sich als Dachverband aller in Sulzbach mit Seniorenarbeit befassten Projekte versteht, macht Vorschläge für gemeinsame Veranstaltungen. In den Seniorenheimen gibt es offene Nachmittagsprogramme, diverse Vereine und Seniorengruppen bieten ein buntes Freizeitprogramm für Senioren. Offen bleibt, ob es im Bereich Generationen-Netzwerke, in denen Wissen und Arbeitskraft generationsübergreifend zur Verfügung steht und im Bereich Reisen spezielle Angebote in Sulzbach gibt. Infrastruktur Da die Mobilität mit zunehmendem Alter abnimmt, sind zentrumsnahe bzw. wohnnahe Dienstleistungen aller Art für Senioren von fundamentaler Bedeutung. Ärzte, Geschäfte, Friseure, Freizeitveranstaltungen müssen für Senioren erreichbar sein. Der ÖPNV oder andere Fahrdienste gewinnen unter dieser Prämisse an Wichtigkeit. In diesem Kontext wäre festzustellen, dass die Anbindung der entlegeneren Wohngebiete Sulzbachs an den ÖPNV nicht bedarfsgerecht eingerichtet ist. Hier existieren bereits Bestrebungen der Lokalen Agenda / AG Ökologische Stadtentwicklung einen Bürgerbus ins Leben zu rufen. Dieses Projekt befindet sich allerdings noch in der Planungsphase. Im Dienstleistungsbereich gibt es zahlreiche Angebote, wie beispielsweise die Einrichtungen der Caritas, die für die Senioren kostenlos sind (BeKo-Stelle, Haushalts- und Bügelhilfe, Einkaufsservice, Mittagstisch, Garten- und handwerkliche Hilfen, Vis-à-Vis Beaufsichtigung und Beschäftigung). Allerdings sind diese Projekte zeitlich begrenzt, da sie über sog. Arbeitsgelegenheiten finanziert sind, d.h. sie fallen demnächst möglicherweise weg. Die Versorgung mit Lebensmittelgeschäften ist nicht in allen Stadtteilen vorhanden. 65

66 Die Möglichkeit der pflegerischen Versorgung sowohl im stationären, als auch ambulanten und im Kurzzeitbereich ist in Sulzbach möglich. Zwei Seniorenheime und mehrere private Pflegedienste sind hier aktiv. Wohnen Wohnen im Alter bedeutet für die meisten Menschen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. D.h. verschiedene Faktoren müssen gegeben sein, damit dies gewährleistet werden kann. Die Wohnungen sollten seniorengerecht, sprich barrierefrei sein, und alle nötigen Dienstleistungen sollten erreichbar sein. In Sulzbach gibt es eine Telefonkette; initiiert durch den AK Gesundheit und das örtliche Gesundheitsamt, die alleinstehende Senioren miteinander vernetzt. Handlungsempfehlungen Eine seniorenfreundliche Gemeinde zeichnet sich sicherlich dadurch aus, dass Wohnen zentrumsnah und barrierefrei möglich ist, das Zentrum belebt ist, alternative Wohnprojekte, wie z.b. seniorengerechte Neubauvorhaben oder Mehrgenerationenhäuser, realisiert werden, Dienstleistungen für Senioren neu entwickelt werden und die Grundversorgung neu aufgestellt wird, Dienstleistungen dauerhaft sichergestellt werden, Pflegemöglichkeiten für verschiedene Bedürfnisse vorhanden sind, der ÖPNV bedürfnisorientiert funktioniert, ausreichende Kontakt-, Freizeit und Bildungsmöglichkeiten existieren, verschiedene Generationen miteinander im Gespräch sind, sich beidseitig unterstützen vor allem jenseits des materiellen Bereichs, das Wissen und die Lebenserfahrung der Alten fruchtbar für alle genutzt wird. Einige der angesprochenen Punkte werden bereits in Sulzbach umgesetzt. Es wäre jedoch zu begrüßen, wenn die Stadt sich dazu entschließen könnte, ähnlich dem interkulturellen Ansatz, ein partizipativ gestaltetes Seniorenkonzept für ihre Stadt zu erarbeiten. Es hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass in Sulzbach bürgerliches Potenzial und Engagement stets vorhanden waren, wenn es galt, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Es gilt festzuhalten, dass das Label Seniorenfreundliche Stadt eine notwendige Verankerung im Leitbild Sulzbachs erfahren müsste, wenn die Zukunft der Stadt in einem blühenden Gemeinwesen liegen soll Migration und Integration Menschen aus mehr als 50 verschiedenen Nationalitäten, plus denen, die längst eingebürgert sind, als deutsche Spätaussiedler kamen oder hier geboren wurden, sowie deren Eltern oder Großeltern mit einem vielfarbigen, kulturellen, religiösen und gesellschaftlichem persönlichen Hintergrund leben in Sulzbach. Die Statistiken zeigen, wir werden weniger und bunter. Mit bunter ist die kulturelle Vielfalt gemeint, die sowohl das Alltagshandeln wie auch die Bedürfnisse der Menschen in Sulzbach ausdrücken. Soll das Sulzbacher Gemeinwesen zukünftig attraktiv sein, sozial und wirtschaftlich funktionieren, ist es empfehlenswert Integration strukturiert und bewusst zu gestalten. Im Jahre 2006 wurden dem Bürgermeister der Stadt Sulzbach die Interkulturellen Leitlinien überreicht. Diese geben eine recht klare Übersicht für Handlungsfelder der Integrationsarbeit und sollten über einen fachlichen Entwurf eines Integrationskonzeptes diskutiert werden und könnten in ein partizipativ erstelltes Integrationskonzept münden. 66

67 Im Jahr 2007 wurde dem Stadtrat das Konzept Haus der Kulturen/Haus der Begegnung vorgestellt. Zukünftig wird es die Aufgabe verschiedener Akteure sein, anhand der vorliegenden Daten die Integration der Bürger und Bürgerinnen auch wirtschaftlich und sozialplanerisch zu gestalten, wie das Schaubild aus den Interkulturellen Leitlinien 2006 darstellt. Um Integration erfolgreich zu planen, bieten sich mehrere Handlungsfelder an, auf denen bereits in den vergangenen Jahren verschiedene Aktivitäten zu einer verbesserten Kommunikation beigetragen haben zeichnen. Die Vorraussetzungen in den folgenden drei Schwerpunktbereichen sind in einer strukturierten Stadtplanung zu beachten Bildung und Qualifizierung Sprachkurse Interkulturelle Bildung in Kindergärten und Schulen Qualifizierungen für den Arbeitsmarkt Ausbildung und Beschäftigung junger Leute mit Migrationshintergrund Interkulturelle Projekte und Beauftragte in Kindergärten und Schulen Weiterbildung der städtischen Mitarbeiter/innen Kommunales Verwaltungshandeln interkulturell ausrichten Vernetzung der Selbstständigen Sozialräumliche Gestaltung Bürgertreffpunkte schaffen (Haus der Begegnung) Muslimisches Gräberfeld auf Friedhöfen Deutschsprachige Konversationskurse/treffen initiieren Haus der Kulturen/Haus der Begegnung Entwurf eines Integrationskonzeptes als Diskussionsgrundlage Ein mittels Stadtratsbeschluss getragenes Integrationskonzept Kooperationen von Kindergärten, Schulen und Freien Trägern und Informelle moderierte Gesprächskreise initiieren(frauenfrühstück, Stammtisch etc.) Interkulturelle Öffnung der Institutionen Krankenhaus und andere Versorgungseinrichtungen Ausbildungsmaßnahmen Dritter Arbeitsmarkt, verstärkte interkulturelle Öffnung Weiterbildung der Ausbilder, Kooperationen mit IHK, Handwerkskammer etc. Wirtschaftsförderung, interkulturelle Öffnung von Firmen und Betriebe Vernetzung der Kleinbetriebe Interreligiöser Dialog, Tage der offenen Türe initiieren und unterstützen. Ausländerbeirat und gleichzeitige interkulturelle Öffnung der politischen Gremien Aktueller Stand in Sulzbach Die Projektgruppe Interkultur ist ein interkulturelles Netzwerk, dass im Jahr 2005 entstand und sich seitdem um den verbesserten interkulturellen Dialog bemüht und verschiedene Projekte initiiert und durchführt. Die Interkulturellen Leitlinien wurden 2006 überreicht. Spracherwerb Zu einer interkulturellen Qualifizierung der BürgerInnen und Verbesserung der Integration und Möglichkeit zählt der Spracherwerb. Dabei soll wertschätzend sowohl die deutsche Sprache erlernt, als auch die eigene Muttersprache kompetent erworben werden. Zur Zeit sprechen einige Kinder weder die eigene Muttersprache noch die deutsche Sprache korrekt. Im Alltag erschwert hier der Gebrauch des Dialektes den Spracherwerb und die Förderung von Standarddeutsch in Kindergärten und Schulen könnte hilfreich sein. Insgesamt können die positiven Seiten der Zweisprachigkeit gestärkt werden. 67

68 Perspektiven und Handlungsfelder hinsichtlich der Demographischen Entwicklung Vorausbedingung zur Erschliessung der Handlungsfelder ist, die interkulturelle Vielfalt im kommunalen Leben wahrzunehmen und strukturiert zu planen. Integration findet konkret in den Kommunen statt, d.h. neben Vereinen, Kirchen, Schulen Kindergärten und Parteien muss sich die Kommune ihrer Verantwortung Integrationspolitik als selbstverständliche und positiv besetzte Querschnittaufgabe zu betreiben, stellen: breite gesellschaftliche Diskussion über den fachlichen Entwurf eines Integrationskonzeptes Ein partizipativ zu entwickelndes und durch den Beschluss des Stadtrates zu stützendes Integrationskonzept. Konkrete Folgeplanung und Maßnahmen zur Umsetzung dieses Konzeptes Einrichtung eines Hauses der Begegnung, für alle Generationen, Bildung, Vernetzung, soziales Leben gemeinsam gestalten mit vernetzten und vernetzenden Angeboten Einsatz eigener Ressourcen und Mittel zur konkreten Umsetzung Einsatz eines Integrationsbeauftragten/einer Integrationsbeauftragten Weitere Anregungen: Bestehende Angebote zum Spracherwerb fortführen und neue initiieren. Die Mehrsprachigkeit der Gesamtbevölkerung fördern, eine Qualitätsverbesserung Interkulturelle Öffnung durch Schulung von MitarbeiterInnen in Verwaltung, öffentlichen Institutionen, freien Trägern, Parteien und privatwirtschaftlichen Unternehmen Institutionelles Handeln auf die Bedürfnisse der BürgerInnen abstimmen. Mobilität verbessern und Einkaufsmöglichkeiten für die ältere Bevölkerung schaffen Vernetzung der bestehenden Gruppen, Organisationen und Entscheidungsgremien. Spracherwerb Den informellen Dialog moderieren (Frauentreffen, Stammtisch Integration usw.) Integration ist kein Zufallsprodukt, sondern ist ein Prozess, der sowohl von Einheimischen wie Zugewanderten gestaltet werden muss. Zwei Fragen zum Abschluss: 1. Haben Sie persönlich eine Vision für Sulzbach und können Sie sich vorstellen, wie ihre Kinder und Enkelkinder in Sulzbach/Saar in 50 Jahren leben sollen? 2. Was können Sie persönlich, ihr Verein, ihre Partei dazu beitragen die Integration hinsichtlich der demographischen Entwicklung zu gestalten? Arbeitsmarkt und demographischer Wandel Bis 2010/2015 bleibt die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte nahezu konstant oder steigt sogar noch an. Erst nach 2015 wir die Zahl der Arbeitskräfte zurückgehen. Die Verschiebungen in der Altersstruktur der Arbeitskräfte wird sich schon in naher Zukunft spürbar bemerkbar machen weniger Junge, mehr Ältere. Dies ist der Befund des IAB - Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung zu den Arbeitsmarkteffekten aus der Bevölkerungsentwicklung. Die Arbeitskammer des Saarlandes setzt bei ihrer Prognose für das Saarland die Trendwende im Jahr 2020 an. Als eine Herausforderung des demografischen Wandels am Arbeitsmarkt sieht sie jetzt schon die veränderte Altersstruktur der Belegschaften. Die Zahl der 50 Jahre und älteren Erwerbspersonen wird sich von 20 auf 40 % des Erwerbstätigenpotentials verdoppeln. Nach Analysen des Statistischen Bundesamtes geht der Bedarf an gering qualifizierten Arbeitskräften (An- und Ungelernte) zurück. Die Arbeitsplätze mit hohen Qualifikationen werden an Bedeutung gewinnen. Die Entwicklung geht zu Lasten des Bereichs der mittleren 68

69 Qualifikationen, der mit Abstand stärksten Gruppe der Arbeitenden, da hier der voranschreitende Abbau von Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe Wirkung zeigt. Aus der Bevölkerungsentwicklung kann nicht direkt auf einen Rückgang der Arbeitslosigkeit geschlossen werden. Insofern bleiben die Herausforderungen für den lokalen Arbeitsmarkt in Sulzbach auch in den nächsten Jahren aktuell. Die Handlungsoptionen, die sich aus der demografischen Entwicklung bundesweit für den Arbeitsmarkt ergeben, sind nicht neu und allenthalben Thema in der aktuellen politischen Diskussion: eine Bildungspolitik, die möglichst vielen den Zugang zu mittleren und höheren Bildungsabschlüssen ermöglicht, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Kinderbetreuung und Ganztagsschulen, eine verstärkte Integration insbesondere jugendlicher Migrant/-innen durch Spracherwerb und berufliche Qualifikation, eine betriebliche Personalpolitik, die Erwerbsfähigkeit bis ins Rentenalter erhält und berufliche Weiterbildung fördert. In Sulzbach sind eine Reihe von Maßnahmen zur Erhaltung und Steigerung der Erwerbsbeteiligung und der Eingliederung von Erwerbslosen im Gange. Hier spielen die Agentur für Arbeit und die ARGE eine wichtige Rolle. Sie verzeichnen nach eigenen Angaben Vermittlungserfolge für Jugendliche und ältere Arbeitnehmer in Jobs und treten diesbezüglich an Betriebe heran; u. a. kommt hierbei auch das Instrument Jobperspektive - 16a SGB II zur Anwendung. Weiterhin sind zu nennen: - Die Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen wird durch Erweiterungsbauten ausgebaut. - Das Lokale Bündnis für Familien stellt ein Beratungs- und Betreuungsangebot für berufstätige Eltern zur Verfügung. - Die Träger, die in Sulzbach Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen auf dem 2. Arbeitsmarkt anbieten, stellen sich die Aufgabe, jugendliche Migrant/-innen verstärkt in die Arbeitsmarktförderungen einzubeziehen. - Der Türkische Elternbund e.v. führt für Haupt- und Realschüler Kurse durch, um die schulischen Abschlüsse mit Blick auf Ausbildung und Berufsfindung nachhaltig zu verbessern. - Die SBS eg (Sozialer Betrieb Sulzbach) hat 2007/ vormals Erwerbslose in feste bzw. befristete Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen, davon kommen neun aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Die Genossenschaft will sich an der Entwicklung flexibler Dienstleistungen für Familien, SeniorInnen, Einrichtungen und Betriebe beteiligen und so weitere Arbeitsplätze auch für Geringqualifizierte schaffen. - Im Rahmen des Programms Lokales Kapital für soziale Zwecke / LOS wurden im Förderzeitraum bis insgesamt 9 Mikroprojekte gefördert; davon dienen 7 Projekte unmittelbar der Verbesserung der sozialen und beruflichen Integration benachteiligter Menschen. Eine wichtige Handlungsempfehlung in diesem Feld besteht darin, die vielfältigen und differenzierten Angebote zu bündeln und allen Personen, die einen Bedarf und Interesse haben, einen Informations- und Beratungsservice zur Verfügung zu stellen, der niedrigschwellig und räumlich konzentriert in Anspruch genommen werden kann Familie und Bildung, Wohnen / Immobilien, Infrastrukturentwicklung und -anpassung Kinder- und Familienfreundlichkeit wird ein immer wichtigeres Handlungsfeld für die Bewältigung des demographischen Wandels. Es geht insbesondere um - ein breites und differenziertes Freizeit- und Kulturangebot (Familienwegweiser) - flexible Kinderbetreuung / Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit - Ausbau von Kindertagesstätten und Ganztagsschulen 69

70 - Verstärkung der Bildungsaktivitäten in allen Bereichen, früh beginnend und im Sinne eines lebenslangen Lernens - Entwicklung flexibler Dienstleistungen für Familien. - - Ein Immobilienmanagement für leer stehende oder baulich veraltete Wohnimmobilien sollte eingerichtet und Wohnraum familien- und seniorengerecht modernisiert werden; entsprechender Dienstleistungen sollten entwickelt werden. - Neue Wohnformen sollten erprobt werden, zum Beispiel: Mehrgenerationenwohnen oder gemeinschaftliche bzw. genossenschaftliche Wohnprojekte. - - Öffentlicher Personennahverkehr/ÖPNV, Schwimmbäder, Hallen, Freizeit-, Kultur- und Bildungseinrichtungen müssen den zukünftigen Erfordernissen angepasst werden - hier ist die interkommunale Zusammenarbeit besonders wichtig. - Das gewerbliche Leerstandsmanagement und die Immobilien(um)nutzung sollten verstärkt angegangen werden. - Kooperation mit den benachbarten Kommunen Die Kommunen im Sulzbachtal sollten nicht Standort-Konkurrenz um KundInnen und BürgerInnen betreiben, sondern abgestimmte und sich gegenseitig ergänzende Aktivitäten und Strukturen entwickeln, die die jeweiligen Stärken zum Wohle der Bevölkerung zusammen bringen und den differenzierten Interessen und Bedarfen verschiedenster Bevölkerungsgruppen gerecht werden. Zukunftssicherung durch kulturelle Vielfalt und soziale Integration - den Weg der kleinen Schritte und vernetzten Projekte weiter gehen! Die Stadt Sulzbach ist längst auf dem Weg, sich den Herausforderungen der demographischen Entwicklung zu stellen. Im Sinne einer sozialen Stadtentwicklung kommt es darauf an, eine integrierte ressort- und disziplinübergreifende lokale Strategie (weiter) zu entwickeln. Dabei sollten auch die folgenden zentralen Empfehlungen, die sich aus der Sozialberichterstattung der letzten Jahre im Sinne einer Bündelung der anstehenden Aufgaben ergeben, praktisch umgesetzt werden: Kontinuierliche Datenerfassung und aufbereitung sowie jährliche Berichterstattung über relevante Bereiche der Stadtentwicklung / dauerhafte Absicherung der Sozialberichte und der Sozialpolitischen Foren. Erarbeitung eines Leitbildes für die Stadt Sulzbach, das Ziele für die Stadtentwicklung benennt und daraus Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen und Projekte ableitet. Einrichtung eines Hauses der Begegnung in zentraler Lage als städtisches Zentrum für soziale Stadtentwicklung, bürgerschaftliches Engagement und Interkultur. Aufgabe der Stadtpolitik ist es, im Wettbewerb zu bestehen, Vielfalt zu fördern und Zusammenhalt zu sichern. Zukunftsgerichtete Kultur-, Wirtschafts- und Sozialpolitik sind nicht mehr zu trennen. (vgl. Häußermann 2007) 70

71 Sozialbericht 2008 für die Stadt Sulzbach Herausgeber: Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach Stadt Sulzbach/ Saar + Kontakt und weitere Information: Albert Ottenbreit / GemeinWesenArbeit Sulzbach Grubenstr. 9, Sulzbach, Telefon: , a.ottenbreit@quarternet.de Fred Herger / Stadtteilbüro Altenwald Zur Seilscheibe 1, Sulzbach, Telefon: , f.herger@stadt-sulzbach.de 71

Sozialreport 2011 Anhang. Arbeitsmarktdaten. Bevölkerungsentwicklung

Sozialreport 2011 Anhang. Arbeitsmarktdaten. Bevölkerungsentwicklung Sozialreport 2011 Anhang Arbeitsmarktdaten Bevölkerungsentwicklung 1 I. Entwicklungen in der Gesamtstadt 1. Beschäftigung Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 1996-2010 5900 5800 5700 5600 5500

Mehr

II. BEVÖLKERUNG 16 / Hamburg ist eine wachsende Stadt. Diese Bevölkerungsentwicklung ist in erster Linie auf positive Salden bei

II. BEVÖLKERUNG 16 / Hamburg ist eine wachsende Stadt. Diese Bevölkerungsentwicklung ist in erster Linie auf positive Salden bei BEVÖLKERUNG Hamburg ist eine wachsende Stadt. Diese Bevölkerungsentwicklung ist in erster Linie auf positive Salden bei den Wanderungsbewegungen mit dem In- und Ausland zurückzuführen. 16 / BEVÖLKERUNG

Mehr

Die demographische Entwicklung Vorarlbergs

Die demographische Entwicklung Vorarlbergs Die demographische Entwicklung Vorarlbergs Bevölkerungsentwicklung Vorarlberg nach Altersgruppen 1985-2075 Die Bevölkerungsentwicklung Vorarlbergs wird in den nächsten Jahrzehnten bis 2075 von zwei Trends

Mehr

BEVÖLKERUNGSSTAND JUNI PERSONEN

BEVÖLKERUNGSSTAND JUNI PERSONEN BEVÖLKERUNGSSTAND JUNI 2018 393.778 PERSONEN Deutlich geringere Zuwanderung wie in den Vorjahren; während im Juni 2017 der Wanderungssaldo +2.129 Personen betrug, wurden im Juni 2018 +1.472 Personen gezählt.

Mehr

I. Ausländer in Deutschland, Grunddaten

I. Ausländer in Deutschland, Grunddaten ibv Nr. 9 vom 30. April 2003 Publikationen I. Ausländer in Deutschland, Grunddaten Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatte die Bundesrepublik Deutschland am 31. 12. 2001 eine Gesamtbevölkerungszahl

Mehr

Alterspyramide in Villingen-Schwenningen zum Stand

Alterspyramide in Villingen-Schwenningen zum Stand 1 Alterspyramide in Villingen-Schwenningen zum Stand 31.12.2016 MÄNNER Männer- Überschuss 103 100 97 94 91 88 85 82 79 76 73 70 67 64 61 58 55 52 49 46 43 40 37 34 31 28 25 22 19 16 13 10 7 4 1 FRAUEN

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2015

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2015 Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2015 Geburten, Sterbefälle und Wanderungen Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung

Mehr

Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014

Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014 Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014 Starke Zuwanderung aus den EU-Staaten nach Vorarlberg. 2.386 mehr EU-Bürger leben derzeit in Vorarlberg als noch vor einem Jahr; Geburtenüberschuss stärker

Mehr

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn Iserlohn 03 / 2014 Bevölkerungsstand in Iserlohn am 30.09.2014 30.09.2014 31.12.2013 Verlust absolut Verlust prozentual Einwohner insgesamt 94.628 94.913-285 -0,30% davon männlich 46.112 46.269-157 -0,34%

Mehr

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz 369.800 EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz Mit Stichtag 31. März 2010 waren in Vorarlberg 369.832 Personen mit Hauptwohnsitz und 23.257 Personen mit einem weiteren Wohnsitz

Mehr

Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe

Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe Gefördert vom Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland - Ergebnisse der Bestandsaufnahme: - Statisches Bundesamt - 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe

Mehr

Vorarlberg - Bevölkerungsstand März 2015

Vorarlberg - Bevölkerungsstand März 2015 Vorarlberg - Bevölkerungsstand März 2015 Starke Zuwanderung aus den EU-Staaten nach Vorarlberg. 2.100 mehr EU-Bürger leben derzeit in Vorarlberg als noch vor einem Jahr; Geburtenüberschuss stärker als

Mehr

Ausländerzahlen 1. Ausländerzahlen 2007

Ausländerzahlen 1. Ausländerzahlen 2007 Ausländerzahlen 1 Ausländerzahlen 2007 Die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer darf auf keinen Fall mit den Daten zur Migration d.h. mit den Zu- und Abwanderungszahlen gleichgesetzt werden. Bei

Mehr

Vorarlberg - Bevölkerungsstand Dezember 2014

Vorarlberg - Bevölkerungsstand Dezember 2014 Vorarlberg - Bevölkerungsstand Dezember 2014 Starke Zuwanderung aus den EU-Staaten nach Vorarlberg. 2.270 mehr EU-Bürger leben derzeit in Vorarlberg als noch vor einem Jahr; Geburtenüberschuss stärker

Mehr

Vorarlberg - Bevölkerungsstand zum Jahresende 2016

Vorarlberg - Bevölkerungsstand zum Jahresende 2016 Vorarlberg - Bevölkerungsstand zum Jahresende 2016 Nach wie vor starke Zuwanderung, allerdings deutlich geringer als im Vorjahr; während im Dezember 2015 der Wanderungssaldo +4.200 Personen betrug, wurden

Mehr

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz 370.065 EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszuwachs mit steigender Tendenz Mit Stichtag 30. Juni 2010 waren in Vorarlberg 370.065 Personen mit Hauptwohnsitz und 20.845 Personen mit einem weiteren Wohnsitz

Mehr

Demografiebericht 2014 (Stand )

Demografiebericht 2014 (Stand ) Demografiebericht 2014 (Stand 30.09.2014) Der Bürgermeister - Öffentliche Sicherheit und Soziales - Inhaltsverzeichnis I. Einwohnerstruktur II. Sozialstruktur III. Ausländerstatistik IV. Asylbewerberstatistik

Mehr

Angaben zur Bevölkerungsstruktur und entwicklung in der Stadt Pforzheim finden Sie in folgenden Veröffentlichungen der Kommunalen Statistikstelle:

Angaben zur Bevölkerungsstruktur und entwicklung in der Stadt Pforzheim finden Sie in folgenden Veröffentlichungen der Kommunalen Statistikstelle: Angaben zur Bevölkerungsstruktur und entwicklung in der Stadt Pforzheim finden Sie in folgenden Veröffentlichungen der Kommunalen Statistikstelle: - Statistisches buch der Stadt Pforzheim (erscheint jährlich)

Mehr

Demografischer Wandel in Niedersachsen und Folgen für die Kirche. Dr. Andreas Mayert Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI)

Demografischer Wandel in Niedersachsen und Folgen für die Kirche. Dr. Andreas Mayert Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI) Demografischer Wandel in Niedersachsen und Folgen für die Kirche Dr. Andreas Mayert Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI) 1 Gliederung I. Demografischer Wandel in Niedersachsen II. Demografische

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 14. Bezirk: Eggenberg, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 14. Bezirk: Eggenberg, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 14. Bezirk: Eggenberg, Stand 01.01.2019 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 14. Bezirk: Eggenberg Inländer/Ausländer HWS* NWS* O*

Mehr

Bevölkerungsbewegungen 2007

Bevölkerungsbewegungen 2007 Stab Kommunale Entwicklungsplanung und Stadtforschung Stadt Herausgeber : Im Auftrag der Oberbürgermeisterin Stab Kommunale Entwicklungsplanung und Stadtforschung Anschrift : Stadt Postfach 10 19 53 45466

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz, Stand 01.01.2019 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt

Mehr

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen

Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen Die Demographische Entwicklung im Saarland und seinen Landkreisen Das Saarland ist das erste westdeutsche Flächenland, das flächendeckend schrumpfen wird. Es findet sich in seiner demographischen Entwicklung

Mehr

Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung

Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung 2.3.2015 Einwohnerstand in der Landeshauptstadt Hannover am 1.1.2015 und Einwohnerentwicklung im Jahr

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 11. Bezirk: Mariatrost, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 11. Bezirk: Mariatrost, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 11. Bezirk: Mariatrost, Stand 01.10.2018 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 11. Bezirk: Mariatrost Inländer/Ausländer HWS* NWS*

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz, Stand 01.01.2018 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 12. Bezirk: Andritz Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt

Mehr

Migration in Ingolstadt

Migration in Ingolstadt Migration in Ingolstadt Wanderungsbewegungen Migration in Ingolstadt Zuzüge und Fortzüge Migration in Ingolstadt Stadtplanungsamt,, 4.11.214 2 von 29 Begriffserläuterungen Migration: Verlegung des Lebensmittelpunktes

Mehr

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszunahme aufgrund positiver Geburtenbilanz

EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszunahme aufgrund positiver Geburtenbilanz EINWOHNER IN VORARLBERG Bevölkerungszunahme aufgrund positiver Geburtenbilanz Mit Stichtag 31. März 2009 waren in Vorarlberg 368.201 Personen mit Hauptwohnsitz und 22.943 Personen mit einem weiteren Wohnsitz

Mehr

Konstanzer Bevölkerung wächst weiter. Weniger als 1% sind Flüchtlinge

Konstanzer Bevölkerung wächst weiter. Weniger als 1% sind Flüchtlinge Statistik-Info Nr. 1/2016 April 2016 Konstanzer Bevölkerung wächst weiter Weniger als 1% sind Flüchtlinge Die Wohnbevölkerung (Hauptwohnsitze) der Stadt Konstanz steigt seit 1998 stetig an. Im Jahr 2011

Mehr

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in Schalkenmehren Überblick langfristig gewachsene Ortsgemeinde Die OG Schalkenmehren hat seit 1962 deutlich an Bevölkerung gewonnen. Dass sich das langfristig zu beobachtende

Mehr

Aktuelle und künftige Bevölkerungsstrukturen in Niedersachsen und im Emsland

Aktuelle und künftige Bevölkerungsstrukturen in Niedersachsen und im Emsland Aktuelle und künftige Bevölkerungsstrukturen in Niedersachsen und im Emsland Demografie Forum Emsland Lingen, 16. Juni 2016 Professor Lothar Eichhorn Gliederung Bevölkerungsentwicklung Niedersachsen-Emsland

Mehr

Die Entwicklung Vorarlbergs vom Gastarbeiter- zum Einwanderungsland

Die Entwicklung Vorarlbergs vom Gastarbeiter- zum Einwanderungsland Die Entwicklung Vorarlbergs vom Gastarbeiter- zum Einwanderungsland Die Entwicklung der ausländischen Bevölkerung Vorarlbergs im österreichischen Vergleich Vorarlberg verfügt als Einwanderungsland über

Mehr

Zunahme 4,0% %

Zunahme 4,0% % Einbürgerungen 1) 2000-2011 1 Bayern 186.688 178.098 Deutschland 20.622 19.921 17.090 14.640 Zunahme 4,0% % 13.225 13.430 13.099 12.053 12.498 12.098 12.021 154.547 140.731 5,2% 127.153 124.832 117.241

Mehr

Sozialbericht für die Stadt Sulzbach. - Daten zur sozialen Lage - Herausforderungen für die Stadtentwicklung. 20. Juni 2007

Sozialbericht für die Stadt Sulzbach. - Daten zur sozialen Lage - Herausforderungen für die Stadtentwicklung. 20. Juni 2007 Stadt Sulzbach / Saar Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach Sozialbericht 2007 für die Stadt Sulzbach - Daten zur sozialen Lage - Herausforderungen für die Stadtentwicklung 20. Juni 2007

Mehr

Monitoring. Bevölkerungsstand ausgewählter Staatsangehörigkeit Dezember Inhalt

Monitoring. Bevölkerungsstand ausgewählter Staatsangehörigkeit Dezember Inhalt Monitoring Bevölkerungsstand ausgewählter Staatsangehörigkeit Dezember 2016 Inhalt 1. Ergebnisse im Überblick... 2 Zwei Jahres Rückblick... 2 Überblick Dezember 2016... 4 2. Bevölkerungsstand insgesamt

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 2. Bezirk: St. Leonhard, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 2. Bezirk: St. Leonhard, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 2. Bezirk: St. Leonhard, Stand 01.01.2017 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 2. Bezirk: St. Leonhard Inländer/Ausländer HWS* NWS*

Mehr

Bayerisches Staatsministerium des Innern. Einbürgerungen 1) ,7 % Zunahme. Abnahme 0,3 %

Bayerisches Staatsministerium des Innern. Einbürgerungen 1) ,7 % Zunahme. Abnahme 0,3 % Einbürgerungen 1) 2000-2010 1 Bayern 186.688 178.098 Deutschland 20.622 19.921 17.090 14.640 13.225 13.430 13.099 12.098 Abnahme 0,3 % 12.053 12.021 154.547 140.731 Zunahme 5,7 % 127.153 124.832 117.241

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2014: Wanderungen, Geburten und Sterbefälle

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2014: Wanderungen, Geburten und Sterbefälle Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung 18.11.2015 Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2014: Wanderungen, Geburten

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand 01.01.2018 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand 01.01.2017 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt

Mehr

Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach. Bericht Kleinräumige Arbeitsmarktdaten zum Stand für die Stadt Sulzbach

Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach. Bericht Kleinräumige Arbeitsmarktdaten zum Stand für die Stadt Sulzbach Stadt Sulzbach / Saar Kooperationsstelle Soziale Stadtentwicklung Sulzbach Bericht 2010 Kleinräumige Arbeitsmarktdaten zum Stand 31.12.2009 für die Stadt Sulzbach - Herausforderungen für die soziale Stadtentwicklung

Mehr

Einbürgerungen 1)

Einbürgerungen 1) Einbürgerungen 1) 2000-2013 1 Bayern 186.688 178.098 Deutschland 20.622 19.921 17.090 14.640 13.225 13.430 13.099 12.098 Zunahme 0,5% 4,0 % 13.204 12.053 12.498 13.276 12.021 154.547 140.731 127.153 124.832

Mehr

Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im höheren Erwerbsalter ein statistischer Überblick

Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im höheren Erwerbsalter ein statistischer Überblick Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im höheren Erwerbsalter ein statistischer Überblick Menschen im höheren Erwerbsalter sind europaweit ein bislang unzureichend genutztes Arbeitskräftepotenzial. Ihre

Mehr

Migranten im Schulwesen in NRW Schuljahr 2005/06

Migranten im Schulwesen in NRW Schuljahr 2005/06 40,0% Anteil der Migranten und Migrantinnen an allen und Schülern 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 G H R GY GE FW F Migranten im Schulwesen

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode Nachstehende Fragen beziehen sich auf Drucksache 6/744.

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode Nachstehende Fragen beziehen sich auf Drucksache 6/744. LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/1514 6. Wahlperiode 31.01.2013 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Tino Müller, Fraktion der NPD Ausländer 2012 in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung

Mehr

Statistik-Monitoring Delmenhorst. Thema Bevölkerung. Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik (83) Stand: Oktober 2016

Statistik-Monitoring Delmenhorst. Thema Bevölkerung. Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik (83) Stand: Oktober 2016 Statistik-Monitoring Delmenhorst Thema Bevölkerung Fachdienst Stand: Oktober 216 1. Bisherige Bevölkerungsentwicklung 82. Delmenhorster Bevölkerungsentwicklung ab 1971 Amtliche Zahlen des LSN im Vergleich

Mehr

Interkulturelle und binationale Ehepaare in Stuttgart

Interkulturelle und binationale Ehepaare in Stuttgart Kurzberichte Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 12/2010 Interkulturelle und binationale Ehepaare in Stuttgart Michael Haußmann 282 Als Resultat der langen Zuwanderungsgeschichte in Stuttgart

Mehr

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in Immerath Überblick im Vergleich stabile und junge Ortsgemeinde Immerath ist eine Ortsgemeinde mit vergleichsweise stabilen demographischen Bedingungen. Die langfristige Betrachtung

Mehr

Statistischer Infodienst

Statistischer Infodienst 2. September 21 FREIBURG IM BREISGAU Statistischer Infodienst Herausgeber: Amt für Statistik und Einwohnerwesen Die Entwicklung der Zuzüge und Wegzüge und die Stadt-Umland-Wanderung 1. Zuzüge nach und

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend, Stand 01.01.2019 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt Männer

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 5. Bezirk: Gries, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 5. Bezirk: Gries, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 5. Bezirk: Gries, Stand 01.01.2018 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 5. Bezirk: Gries Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt Männer

Mehr

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode Thüringer Landtag 6. Wahlperiode 09.06.2017 Kleine Anfrage des Abgeordneten Möller (AfD) und Antwort des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales Ausnahmetatbestände bei Einbürgerungen in Thüringen

Mehr

Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4

Erläuterungen zu den Begriffen der Amtlichen Bevölkerungszahl und der Zahl der gemeldeten Personen 4 Ausgabe 2015 Inhalt Seite Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4 Bevölkerungsstrukturen der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen am 31.12.2014

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 3. Bezirk: Geidorf, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 3. Bezirk: Geidorf, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 3. Bezirk: Geidorf, Stand 01.01.2018 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 3. Bezirk: Geidorf Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt

Mehr

B e v ö l k e r u n g s s t a t i s t i k

B e v ö l k e r u n g s s t a t i s t i k Bevölkerungsstatistik Stand 01.01.2013 B e v ö l k e r u n g s s t a t i s t i k der Stand 01.01.2013 I N H A L T Bevölkerungsstruktur * Seite - Velbert Gesamt * 1 - Velbert Mitte * 2 - Velbert Langenberg

Mehr

Einwohnerstand der LH Hannover Ende 2017 und Einwohnerentwicklung im Jahr 2017

Einwohnerstand der LH Hannover Ende 2017 und Einwohnerentwicklung im Jahr 2017 Einwohnerstand der LH Hannover Ende 2017 und Einwohnerentwicklung im Jahr 2017 Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung März 2018 Dieser Text

Mehr

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung

Historische Bevölkerungsentwicklung insgesamt und nach Geschlecht Bevölkerungsanstieg bis 1997, seit 1998 rückläufige Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in der Stadt Daun Überblick langfristig positive Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Daun gesamt Entwicklung der Hauptwohnsitze je nach Stadtteil/Kernstadt unterschiedlich, von

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini, Stand 01.01.2019 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 6. Bezirk: Jakomini Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt

Mehr

EINWOHNER IN VORARLBERG weitere Wohnsitze

EINWOHNER IN VORARLBERG weitere Wohnsitze 367.800 EINWOHNER IN VORARLBERG 20.500 weitere Wohnsitze Anlässlich der letzen Einwohnererhebung mit Stichtag 30. September 2008 wurden in Vorarlberg 367.766 Personen mit einem Hauptwohnsitz und 20.459

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/709 7. Wahlperiode 07.07.2017 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Prof. Dr. Ralph Weber, Fraktion der AfD Anteil der in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Hartz IV

Mehr

Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4

Erläuterungen zu den Begriffen der Amtlichen Bevölkerungszahl und der Zahl der gemeldeten Personen 4 Ausgabe 2016 Inhalt Seite Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4 Bevölkerungsstrukturen der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen am 31.12.2015

Mehr

Seit 1990 ist die Region München eine Wachstumsregion.

Seit 1990 ist die Region München eine Wachstumsregion. Demografie Seit 199 ist die eine Wachstumsregion. Allein in den vergangenen zehn sche Bereinigung der Flüchtlingszahlen 215 zurück- etwas geringere Wert ist vermutlich auf eine statisti- en hat die Einwohnerzahl

Mehr

Konstanzer Bevölkerung wächst weiter

Konstanzer Bevölkerung wächst weiter Statistik-Info Nr. 2/2015 März 2015 Konstanzer Bevölkerung wächst weiter Die Wohnbevölkerung (Hauptwohnsitze) der Stadt Konstanz steigt seit 1998 stetig an. Im Jahr 2011 überschritt sie erstmals die 80.000-Personen-Grenze.

Mehr

Informationen aus der Statistik

Informationen aus der Statistik Stadtentwicklung Statistik Stadtforschung Informationen aus der Statistik Die Einwohnerentwicklung in der Stadt Ingolstadt im Jahr 1 Stadt Ingolstadt Stadtplanungsamt Statistik und Stadtforschung Technisches

Mehr

Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrea Kersten, Fraktion der AfD

Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrea Kersten, Fraktion der AfD STAATSMINISTERIUM FUR KULTUS SFreistaat SACHSEN Die Staatsministerin SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS Postfach l0 09 10 l 01079 Dresden Ihr Zeichen Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr.

Mehr

Einbürgerungen 1)

Einbürgerungen 1) Einbürgerungen 1) 2000-2012 1 20.622 19.921 17.090 14.640 Bayern 13.225 13.430 13.099 12.098 Zunahme 5,6% 4,0 % 13.204 12.053 12.498 12.021 186.688 178.098 154.547 140.731 Deutschland 127.153 124.832 117.241

Mehr

Ausschnitt der Entwicklung der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen nach Stadtteilen seit

Ausschnitt der Entwicklung der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen nach Stadtteilen seit Ausgabe 2014 Inhalt Seite Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4 Bevölkerungsstrukturen der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen am 31.12.2013

Mehr

Auswertung Verfahrensautomation Justiz

Auswertung Verfahrensautomation Justiz 6477/AB XXV. GP - Anfragebeantwortung - Anlage 8 1 von 5 2010 1132 222 1354 831 139 970 Österreich 992 185 1177 755 127 882 Deutschland 15 3 18 8 1 9 (Jugoslawien) 1 1 Italien 2 2 Schweiz 2 2 Türkei 26

Mehr

Prognose der Bevölkerungsentwicklung bis 2020

Prognose der Bevölkerungsentwicklung bis 2020 Prognose der Bevölkerungsentwicklung bis 2020 Thomas Willmann - Grundlagen - Analyse Vergangenheit, Annahmen und Trendverlängerung Gesamtstadtprognose mit 3 Personengruppen: deutsch Hauptwohnung, nichtdeutsch

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/1515 6. Wahlperiode 11.02.2013 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Tino Müller, Fraktion der NPD Leistungen zugunsten von ausländischen Staatsangehörigen in Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4

Erläuterungen zu den Begriffen der Amtlichen Bevölkerungszahl und der Zahl der gemeldeten Personen 4 Ausgabe 2017 Inhalt Seite Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4 Bevölkerungsstrukturen der mit Hauptwohnung gemeldeten Personen am 31.12.2016

Mehr

Migranten im Schulwesen in NRW Schuljahr 2004/05

Migranten im Schulwesen in NRW Schuljahr 2004/05 Anzahl aller Schüler nach dem Migrantenanteil der Klasse (nur Sek. I) 250.000 200.000 Gymnasium Realschule Hauptschule Gesamtschule 150.000 100.000 50.000 0 0% bis unter 5% bis unter 10% bis unter 15%

Mehr

Informationen aus der Statistik

Informationen aus der Statistik Stadtentwicklung Statistik Stadtforschung Informationen aus der Statistik Bevölkerungsbewegungen 2010 Stadt Ingolstadt Stadtplanungsamt - Stadtentwicklung und Statistik Technisches Rathaus 85049 Ingolstadt

Mehr

Stand: Studierende nach Kontinent, Staatsangehörigkeit, Geschl. und Status Sommersemester 2018

Stand: Studierende nach Kontinent, Staatsangehörigkeit, Geschl. und Status Sommersemester 2018 davon Rückgemeldet davon Neuimmatr. davon Erstimmatr. Seite: 1 R Albanien Belgien Bosnien und Herzegowina Bosnien-Herzegowina Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland

Mehr

IMZ - Tirol S. 1

IMZ - Tirol S. 1 IMZ - Tirol S. 1 Am 31.12.2009 weist der Bezirk Innsbruck-Stadt eine Gesamtbevölkerung von 119.249 Personen auf, davon sind 18.842 Personen keine österreichischen Staatsangehörigen. Somit sind im Bezirk

Mehr

Statistische Berichte

Statistische Berichte Statistische Berichte Bevölkerungsstand A I - j in Mecklenburg-Vorpommern 2016 Bestell-: Herausgabe: Printausgabe: A193 2016 00 25. April 2017 EUR 2,00 Herausgeber: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern,

Mehr

GESUND ÄLTER WERDEN Indikator I.1.1. Bevölkerungsstruktur und prognose. Gesundheitsmonitoring Berlin

GESUND ÄLTER WERDEN Indikator I.1.1. Bevölkerungsstruktur und prognose. Gesundheitsmonitoring Berlin Gesundheitsmonitoring Bevölkerungsstruktur und prognose Daten zur Bevölkerungsstruktur und -prognose sind in der Indikatorenübersicht zum Monitoring Gesund älter werden dem Bereich I. Soziodemographie

Mehr

Bevölkerungsprognose 2016 Annahmen und Ergebnisse im Überblick

Bevölkerungsprognose 2016 Annahmen und Ergebnisse im Überblick Annahmen und Ergebnisse im Überblick Pressekonferenz 2. November Titel der Präsentation Folie: 1 Ämterangabe über Folienmaster Gliederung Einleitung/Rahmensetzung Ist-Entwicklung und Annahmen Geburten

Mehr

DATEN UND GRAFIKEN MENSCHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG FLÜCHTLINGE / ASYLSUCHENDE

DATEN UND GRAFIKEN MENSCHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG FLÜCHTLINGE / ASYLSUCHENDE MASGF/Ref.21 DATEN UND GRAFIKEN MENSCHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND AUSLÄNDISCHE BEVÖLKERUNG FLÜCHTLINGE / ASYLSUCHENDE (Stand: Oktober 2017) LAND BRANDENBURG 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Mehr

Referat 05 -Finanzcontolling- Statistik nach Ländern im WS 18/19. Stand:

Referat 05 -Finanzcontolling- Statistik nach Ländern im WS 18/19. Stand: Statistik nach Ländern im WS 18/19 Stand: 05.12.2018 Referat 05 -Finanzcontolling- Albanien M 5 5 Albanien W 2 4 1 7 Ges 7 4 1 12 Bosnien und Herzegowina M 9 9 Bosnien und Herzegowina W 3 1 1 1 6 Ges 12

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in der Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie

Bevölkerungsentwicklung in der Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie Bevölkerungsentwicklung in der Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie Von Peter Lübbers Die statistischen Ämter in der Großregion Saar - Lor - Lux - Rheinland-Pfalz - Wallonie stehen

Mehr

Ausländische Ärztinnen/Ärzte

Ausländische Ärztinnen/Ärzte Ausländische Ärztinnen/Ärzte Stand: 31.12.2017 Tabelle: 11.0 Baden- Württemberg Herkunftsland darvon: Berufs Tätigkeit Europäische Union 3365 6.4 465 2900 7.1 2263 6.3 310 327 Belgien 23 9.5 4 19 5.6 13

Mehr

Statistik Jena Winzerla (Statistikbezirk 90)

Statistik Jena Winzerla (Statistikbezirk 90) Statistik Jena Winzerla (Statistikbezirk 90) Bevölkerung Der statistische Bezirk Winzerla hatte am 31.12.2008 11643 Einwohner. Im Jahr 2000 waren es noch 12941 Einwohner. Dies ergibt einen Bevölkerungsrückgang

Mehr

Demografischer Wandel: Die Situation in Witten insbesondere in Bezug zur Migration Bevölkerungprognose Witten 06 Migrationshintergrund in NRW und Witt

Demografischer Wandel: Die Situation in Witten insbesondere in Bezug zur Migration Bevölkerungprognose Witten 06 Migrationshintergrund in NRW und Witt 15. Sitzung des Wittener Internationalen Netzwerks (WIN) 07. November 07 Demografischer Wandel: Die Situation in Witten insbesondere in Bezug zur Migration Demografischer Wandel: Die Situation in Witten

Mehr

Stand: Studierende nach Kontinent, Staatsangehörigkeit, Geschl. und Status Wintersemester 2018/19

Stand: Studierende nach Kontinent, Staatsangehörigkeit, Geschl. und Status Wintersemester 2018/19 Seite: 1 R Albanien Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kosovo Kosovo(alt) Kroatien Lettland Litauen Luxemburg

Mehr

Das Bundesland Wien weist 2010 einen Anteil von 20,7% Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit auf. Zusätzlich ist dies das Bundesland mit de

Das Bundesland Wien weist 2010 einen Anteil von 20,7% Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit auf. Zusätzlich ist dies das Bundesland mit de IMZ - Tirol S. 1 Das Bundesland Wien weist 2010 einen Anteil von 20,7% Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit auf. Zusätzlich ist dies das Bundesland mit dem höchsten Anstieg seit 2002. Vorarlberg,

Mehr

Daten zur Bevölkerung Inhaltsverzeichnis

Daten zur Bevölkerung Inhaltsverzeichnis Ausgabe 2019 Inhaltsverzeichnis Inhalt Seite Erläuterungen zu den Begriffen der "Amtlichen Bevölkerungszahl" und der "Zahl der gemeldeten Personen" 4 Bevölkerungsstrukturen der mit Hauptwohnung gemeldeten

Mehr

Auswertung der Peiner Bevölkerung nach Personen mit Migrationshintergrund. (Stand: )

Auswertung der Peiner Bevölkerung nach Personen mit Migrationshintergrund. (Stand: ) Auswertung der Peiner Bevölkerung nach Personen mit Migrationshintergrund (Stand: 18.03.2015) Der Migrationshintergrund wurde nach folgenden Kriterien ermittelt: 1. Personen, die eine ausländische Staatsangehörigkeit

Mehr

STATISTIKEN ZU MIGRATION IN TIROL

STATISTIKEN ZU MIGRATION IN TIROL STATISTIKEN ZU MIGRATION IN TIROL 1. BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG. TIROLERiNNEN MIT NICHT- ÖSTERREICHISCHER STAATSANGEHÖRIGKEIT 1961-2009 (Kommentierte Fassung - Stand 2. Februar 2010) IMZ - Tirol S. 1 PERSONEN

Mehr

Stadtforschung aktuell

Stadtforschung aktuell Stadtforschung aktuell 05 2013 Stadtentwicklung - Stadtforschung - Statistik - Wahlen 15.02.2013 Arbeitsmarkt Braunschweig im bundesweiten Städtevergleich Dezember 2012 Entwicklung der Arbeitslosenquote

Mehr

Demografiebericht Stadt Jülich

Demografiebericht Stadt Jülich 2. Fortschreibung Demografiebericht Stadt Jülich Mai 15 Inhalt Kurzfassung 3 Bevölkerungsstand und - struktur 5 Einwohnerzahl & Altersstruktur 5 Einwohnerdichte 6 Durchschnittsalter 7 Bevölkerungsentwicklung

Mehr

STATISTIKEN ZU MIGRATION IN TIROL - DER BEZIRK INNSBRUCK STADT

STATISTIKEN ZU MIGRATION IN TIROL - DER BEZIRK INNSBRUCK STADT STATISTIKEN ZU MIGRATION IN TIROL - DER BEZIRK INNSBRUCK STADT (Kommentierte Fassung - Stand 29. November 2009) IMZ - Tirol S. 1 INNSBRUCKERiNNEN NACH STAATSANGEHÖRIGKEIT PER 31.12.2008 Am 31.12.2008 weist

Mehr

Demographische Trends in Österreichs

Demographische Trends in Österreichs Dr. Konrad Pesendorfer Generaldirektor Wien 24. Mai 2018 Demographische Trends in Österreichs www.statistik.at Wir bewegen Informationen Überblick Wesentliche demographische Trends Bevölkerungswachstum

Mehr

Erwerbslosigkeit der Frauen in Deutschland unter EU-Durchschnitt

Erwerbslosigkeit der Frauen in Deutschland unter EU-Durchschnitt Arbeitslosigkeit Erwerbslosenquoten in den EU-Ländern 2016 Bearbeitung: Dr. Peter Sopp, Dr. Alexandra Wagner Erwerbslosigkeit der in unter EU-Durchschnitt Grafik AL 13.1 Entwicklung der Erwerbslosenquote

Mehr

Statistischer Infodienst

Statistischer Infodienst 31. März 24 FREIBURG IM BREISGAU Statistischer Infodienst Herausgeber: Amt für Statistik und Einwohnerwesen Internet: www.freiburg.de/statistik Die Entwicklung der Zuzüge und Wegzüge und die Stadt-Umland-Wanderung

Mehr

Auslandschweizerstatistik 2016: Zusatzinformationen

Auslandschweizerstatistik 2016: Zusatzinformationen Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA Konsularische Direktion KD Auslandschweizerstatistik 216: Zusatzinformationen 1. Übersicht 1.1 Die gesamte Auslandschweizergemeinschaft 216

Mehr

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend, Stand

Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend, Stand Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend, Stand 01.10.2017 Anwesende Bevölkerung nach Wohnsitz und Geschlecht im 4. Bezirk: Lend Inländer/Ausländer HWS* NWS* O* Gesamt Männer

Mehr

Einwohnerentwicklung Leichter Anstieg der Einwohner um 0,5%

Einwohnerentwicklung Leichter Anstieg der Einwohner um 0,5% Statistik-Info Nr. 1/2018 März 2018 Referat Oberbürgermeister Statistik und Steuerungsunterstützung Einwohnerentwicklung 2017 Leichter Anstieg der Einwohner um 0,5% Zum Stichtag 31.12.2017 sind 85.892

Mehr

https://cuvillier.de/de/shop/publications/2646

https://cuvillier.de/de/shop/publications/2646 Friedrich Hainbuch (Autor) Verbesserung des forcierten exspiratorischen Volumens in der 1. Sekunde (FEV1) der Lunge in Folge eines gezielten moderaten, halbjärigen Ausdauertrainings. Zugleich ein Beitrag

Mehr