Öffentliche Finanzierungshilfen

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1 Öffentliche Finanzierungshilfen IHK Ostwestfalen zu Bielefeld Zweigstelle Paderborn + Höxter Daniel Beermann Referat Wirtschaftsförderung Vortrag Zuschüsse zu Beratungen Paderborn 30. April 2015

2 Gliederung Allgemeine Informationen zum Umgang mit Fördergeldern Zuschüsse nach Unternehmensphasen a) (Vor)-Gründungsphase b) Entwicklungsphase c) Reifephase d) Krisenintervention / Sanierung Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen Zuschüsse für Innovationsmaßnahmen Weitere Hilfestellungen RWP Beratungsförderung (Vortrag NRW.BANK) 2

3 Allgemeine Infos zum Umgang mit Fördermitteln zahlreiche Förderprogramme seitens Bund, Land und EU ständiger Wechsel in der Förderlandschaft (neue Förderperiode ab 2014) kein Rechtsanspruch auf Fördergelder wichtig: Antragstellung vor Maßnahmenbeginn! Förderfokus: kleine und mittlere Unternehmen (KMU) KMU-Status nach EU-Definition Einhalten der De-Minimis-Regel bei Inanspruchnahme von Förderkrediten: Vergabe im Hausbankenverfahren Tipp: Information und Beratung durch entsprechende Beratungsstellen! 3

4 KMU-Status nach EU-Definition ODER Größenklassen Mitarbeiterzahl Jahresumsatz Jahresbilanzsumme mittleres Unternehmen max Mio. 43 Mio. kleines Unternehmen max Mio. 10 Mio. Kleinstunternehmen max. 9 2 Mio. 2 Mio. 4

5 De-Minimis-Beihilfen was besagt die Regel? De-Minimis-Beihilfen? Zuwendungen in Form von Zuschüssen oder zinsvergünstigten Krediten, die nicht wettbewerbsverzerrend wirken keine Genehmigungspflicht durch die EU Berücksichtigung bei Inanspruchnahme von Förderprogrammen De-Minimis-Erklärung bei Antragstellung durch das Unternehmen Subventionswert innerhalb der letzten 3 Steuerjahre (bzw für Unternehmen des gewerbl. Straßengüterverkehrs) Aufbewahrungsfrist für Zuwendungsbescheide: mind. 10 Jahre 5

6 Start eines Unternehmens die Existenzgründung Situationsbeschreibung Gründungswillige möchten ein eigenes Unternehmen eröffnen bzw. ein bestehendes Unternehmen übernehmen! Bedarf der Gründungswilligen Finanzierung möglicher investiver Mittel bzw. der ersten Anlaufphase Sicherung des Lebensunterhaltes zu Beginn Beratung zu Themen, wie z. B. Marketing- und Vertriebskonzept Organisation des Unternehmens Finanzierungs- und Liquiditätsplanung 6 BUSINESSPLAN

7 (Vor)-Gründungsphase Beratungsprogramm Wirtschaft des Landes NRW (BPW) Zielgruppe: Existenzgründer im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und der freien Berufe Voraussetzungen: Schaffung einer selbständigen Vollexistenz in NRW Verwendungszweck: Gefördert werden Beratungen zur Entwicklung, Prüfung und Umsetzung von Gründungskonzepten vor der Realisierung Förderausschluss: Steuer- und Rechtsberatung, Aufstellung von Jahresabschlüssen und Buchführungsarbeiten Fördersatz: i.d.r. 50 % eines Tagewerksatzes (TW), max. 400 je TW Förderumfang: 4 TW bei Neugründung, 6 TW bei Betriebsübernahme Antragstellung: Kontaktgespräch bei einem Regionalpartner (z. B. IHK, HwK) vor Abschluss des Coachingvertrages! Angebot muss vorliegen! 7

8 Entwicklungsphase KfW-Gründercoaching neue Richtlinie ab Zielgruppe: Personen, die die Gründung vollzogen haben und max. 2 Jahre selbständig sind Voraussetzung: Schaffung einer Vollexistenz; erfolgte Gründung, Listung der Berater in der KfW-Beraterbörse Verwendungszweck: alle Coachingmaßnahmen zu wirtschaftlichen, finanziellen und organisatorischen Fragen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens Förderausschluss: Steuer- und Rechtsberatung, best. Berufsgruppen (z. B. Unternehmensberater werden nicht gefördert!) Fördersatz: max. 50 % bzw. max. 400 pro Tagewerk anrechenbar (1TW = 8 Std.) Förderhöhe: bei 50%-Förderung Antragstellung: Kontaktgespräch bei einem Regionalpartner (z. B. IHK, HwK) vor Abschluss des Coachingvertrages! 8

9 Entwicklungsphase Förderung unternehmerischen Know-hows durch Unternehmensberatungen Laufzeit der Richtlinie bis zum Zielgruppe: Verwendungszweck: Rahmenbedingungen: Fördersatz: Förderhöhe: Antragstellung: Existenzgründer und Unternehmen ab 1. Jahr nach Gründung allgem. Beratungen zu wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung und spezielle Beratungen bspw. zu Innovationsmaßnahmen Erarbeitung einer Ist-Analyse und darauf aufbauende individuelle Handlungsempfehlungen, schriftlicher Beratungsbericht max. 50 % der Beratungskosten max je Beratung, max bei je Antragsteller innerhalb von 3 Monaten nach Abschluss der Beratung über keine persönliche Anlaufstelle vor Ort 9

10 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen Situationsbeschreibung verringerte Nachfrage durch Marktveränderungen häufig: Kostenreduktion durch Prozessoptimierung oder: Aufdecken neuer Geschäftsfelder Bedarf im Unternehmen Einleiten von Veränderungsprozessen externer Sachverstand gewünscht 10

11 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen UnternehmensWert:Mensch geplante Antragsstellung ab Zielsetzung: Fördergegenstand: Handlungsfelder: Sicherung und Ausbau der Beschäftigung in KMU s, Wettbewerbsfähigkeit aufrecht erhalten Stärken- / Schwächenanalyse im Unternehmen Entwicklung von Lösungsansätzen Ableitung von Handlungsempfehlungen Personalführung, Chancengleichheit und Diversity, Gesundheit am Arbeitsplatz, Kompetenzentwicklung der Arbeitnehmer 11

12 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen Unternehmenswert:Mensch Voraussetzungen: KMU, älter als 5 Jahre mit Sitz in NRW mind. 1 sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, max. 9 MA zum Einhaltung der De-Minimis-Regelung Förderkonditionen: Beratungskostenzuschüsse max. 10 Tagewerke à max. 80 % Zuschuss 12

13 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen Unternehmenswert:Mensch Verfahren zur Antragstellung Ausstellung eines Beratungsschecks durch die Beratungsstelle vor Maßnahmenbeginn Durchführung und Abrechnung der Maßnahme innerhalb von 9 Monaten nach Ausstellung des Beratungsschecks Abrechnung der Beratung durch die Bewilligungsbehörde 13

14 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen Potenzialberatung NRW geplante Änderung zum Zielsetzung: Fördergegenstand: Handlungsfelder: Sicherung und Ausbau der Beschäftigung in KMU s, Wettbewerbsfähigkeit aufrecht erhalten Stärken- / Schwächenanalyse im Unternehmen Entwicklung von Lösungsansätzen Ableitung von Handlungsempfehlungen Arbeitsorganisation, Arbeitszeit, Arbeit und Gesundheit, Personalentwicklung, Qualifizierungsbedarf, Altersstruktur, Fachkräftebedarf 14

15 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen Potenzialberatung NRW Voraussetzungen: KMU, älter als 5 Jahre mit Sitz in NRW mind. 1 sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, ab 10 MA zum Einhaltung der De-Minimis-Regelung Förderkonditionen: Beratungskostenzuschüsse max. 15 Tagewerke à max. 50 % Zuschuss, max. 500 /Tagewerk 15

16 Reifephase - Veränderungsprozesse in Unternehmen Potenzialberatung NRW Verfahren zur Antragstellung Ausstellung eines Beratungsschecks durch die Beratungsstelle vor Maßnahmenbeginn Durchführung und Abrechnung der Maßnahme nach Ausstellung des Beratungsschecks Abrechnung der Beratung durch die Bewilligungsbehörde Möglichkeiten der Splittung des Beratungsschecks innerhalb eines Jahres nach Ausstellung des ersten Schecks Weitere Antragstellung nach 3 Jahren möglich 16

17 Krisenintervention Situationsbeschreibung Aufgrund der Krisensituation verzeichnet ein Unternehmen, Zulieferer der Automobilbranche, drastische Umsatzrückgänge. Konsequenzen daraus sind starke finanzielle Engpässe, die das Unternehmen bedrohen. Es ist davon auszugehen, dass sich das Unternehmen beim Anzug der Konjunktur von seinen Schwierigkeiten erholt! Bedarf im Unternehmen Identifikation von Schwachstellen und Kostentreibern Entwicklung einer Strategie zur Fortführung des Unternehmens 17

18 Krisenintervention Runder Tisch Laufzeit der Richtlinie bis zum , letzter Antrag in KfW-Plattform am Zielgruppe KMU in wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit guten Marktchancen (kein Insolvenzantrag!) Fördergegenstand Beratung zur Identifizierung möglicher Schwachstellen, Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen zur Überwindung der Krise, Ermittlung einer Fortführungsprognose Förderkonditionen Beratungskostenzuschüsse max. 10 Tagewerke à netto 160 à 8 Std. 18

19 Krisenintervention Runder Tisch Antragsverfahren Antragstellung über die KfW-Antragsplattform Beratungsgespräch mit dem Regionalpartner Zusage der KfW-Bank Auswahl des Beraters aus der KfW-Beraterbörse Durchführung und Abschluss der Beratung max. 6 Monate nach Zusage der KfW Abrechnung der Beratung durch die KfW-Bank 19

20 Krisenintervention Turn-Around-Beratung Laufzeit der Richtlinie bis zum , letzter Antrag in KfW-Plattform am , geplante Änderung Zielgruppe KMU in wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit guten Marktchancen (kein Insolvenzantrag!) Fördervoraussetzung Vorliegen einer aktuellen Schwachstellenanalyse (nicht älter als 8 Wochen) eines unabhängigen Beraters mit positiven Fortführungsaussichten (z.b. durch Beratung Runder Tisch ) 20

21 Krisenintervention Turn-Around-Beratung Fördergegenstand Beratung zu wirtschaftlichen, finanziellen und organisatorischen Fragen von Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Situationen Ziel: Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens, Sicherung von Arbeitsplätzen, nachhaltige Bestandsstärkung Förderkonditionen Beratungskostenzuschüsse auf der Bemessungsgrundlage von max (6.000 ) max. 50 % Zuschuss, max. 400 /Tagewerk (= / Zuschuss) 21

22 Krisenintervention Turn-Around-Beratung Antragsverfahren Antragstellung über die KfW-Antragsplattform Beratungsgespräch mit dem Regionalpartner und Einreichung der kompletten Antragsunterlagen Zusage der KfW-Bank Auswahl des Beraters aus der KfW-Beraterbörse und Abschluss des Beratervertrages Durchführung und Abschluss der Beratung max. 6 Monate nach Zusage der KfW Abrechnung der Beratung durch die KfW-Bank 22

23 Veränderungsprozesse in Unternehmen Steigerung der Energieeffizienz Situationsbeschreibung Maschinenpark im Unternehmen soll aufgrund veralteter Technik durch moderne Anlagen ersetzt werden steigende Energiepreise fordern den Einsatz von Maschinen mit geringem Energieverbrauch Bedarf im Unternehmen Ersatzinvestition unter besonderer Berücksichtigung der möglichen Energieeinsparung Senkung der Betriebskosten 23

24 Veränderungsprozesse in Unternehmen Steigerung der Energieeffizienz Energieberatung im Mittelstand Zielgruppe KMU am Standort Deutschland, Freiberufler Fördervoraussetzungen Beratung durch einen gelisteten Energieberater der Bewilligungsbehörde (BAFA) Ausschluss von Doppelförderungen 24

25 Veränderungsprozesse in Unternehmen Steigerung der Energieeffizienz Energieberatung im Mittelstand Fördergegenstand Beratung zu Energieeinsparpotenzialen in Unternehmen Analyse der Energieverbrauchsdaten und Lastprofile Prüfung des Energieverbrauchs von Gebäuden und Abläufen Vorschläge für Energieeffizienz-Maßnahmen vertiefende Energieanalyse i.z. mit Anlagen, Transport & Logistik Erarbeitung eines konkreten Energieeinsparkonzeptes 25

26 Veränderungsprozesse in Unternehmen Steigerung der Energieeffizienz Energieberatung im Mittelstand Förderkonditionen 1. Unternehmen > 10 T Energiekosten p.a. Beratungskostenzuschuss in Höhe von 80 % max Unternehmen < 10 T Energiekosten p.a Beratungskostenzuschuss in Höhe von 80 % max

27 Veränderungsprozesse in Unternehmen Steigerung der Energieeffizienz Energieberatung im Mittelstand Antragsverfahren Antragstellung im elektronischen Verfahren Angebot bzw. Kostenvoranschlag des Beraters notwendig Abschluss Beratervertrag nach Zusage durch die Bewilligungsbehörde Einreichung der Abrechnungsunterlagen bis spätestens zum Ablauf des Beratungszeitraumes, 12 Monate 27

28 Veränderungsprozesse in Unternehmen Innovationsfähigkeit stärken Situationsbeschreibung Ein kleines Unternehmen im produzierenden Gewerbe plant die technologische Neuentwicklung eines Roboterarms Das technische und finanzielle Risiko ist hoch, es fehlt an Wissen und Methoden, um intern eine derartige Produkt- und Verfahrensinnovation erfolgreich umzusetzen Bedarf im Unternehmen Externe Innovationsberatung im Hinblick auf Machtbarkeit und Realisierungsmöglichkeiten Senkung der Transaktionskosten bei Technologiekooperationen 28

29 Veränderungsprozesse in Unternehmen Innovationsfähigkeit stärken BMWI-Innovationsgutscheine Modul go-innovativ Zielgruppe KMU am Standort Deutschland, weniger als 100 Beschäftigte Fördervoraussetzungen Beratung durch ein autorisiertes Beratungsunternehmen Jahresumsatz oder Jahresbilanzsumme beträgt höchstens 20 Mio. 29

30 Veränderungsprozesse in Unternehmen Innovationsfähigkeit stärken BMWI-Innovationsgutscheine Modul go-innovativ Fördergegenstand Ohne thematische Einschränkung auf Technologien, Produkte, Branchen oder Wirtschaftszweigen in drei Leistungsstufen 1.Potenzialanalyse/ Machbarkeitsstudie max. 10 TW 30 Bewertung der Innovationspotenziale des Unternehmens Empfehlung zur weitere Vorgehensweise Darstellung der Machbarkeit des Innovationsvorhabens 2.Realisierungskonzept max. 25 TW Technologiebewertung auf Grundlage von Marktanalysen Ermittlung von Technologiepartnern und Finanzierungsmögl.

31 Veränderungsprozesse in Unternehmen Innovationsfähigkeit stärken BMWI-Innovationsgutscheine Modul go-innovativ Fördergegenstand 3.Projektmanagement max. 15 TW Begleitung des Innovationsprojektes durch Projektmanagement Auswertung und Beurteilung des Innovationsprojektes inkl. zielgerichteter Handlungsempfehlungen 31

32 Veränderungsprozesse in Unternehmen Innovationsfähigkeit stärken BMWI-Innovationsgutscheine Modul go-innovativ Förderkonditionen 1. Potenzialanalyse Beratungskostenzuschuss in Höhe von 50 % max. 10 Tagewerke à max.1100 (550 pro TW), max Realisierungskonzept Beratungskostenzuschuss in Höhe von 50 % max. 25 Tagewerke à max.1100 (550 pro TW), max Projektmanagement Beratungskostenzuschuss in Höhe von 50 % max. 15 Tagewerke à max.1100 (550 pro TW), max

33 Auswahl des Beraters Beraterbörsen: Prüfung von Referenzen im Hinblick auf Berufs- und Branchenerfahrung & Beratungsschwerpunkte Führen eines unverbindlichen Erstgespräches um die Chemie zu überprüfen Im Gespräch sicherstellen, dass der Unternehmensberater sich entsprechend Ihrer Anforderungen vorbereitet hat und Ihnen ein individualisiertes Angebot vorlegen kann Konditionen der Beratung klar definieren (Output der Ergebnisse, Abschätzung des Zeitrahmens der Beratung, Honorar und Nebenkosten sowie die Zahlungsweise) 33

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35 Weiterführende Links zu Förderprogrammen Förderdatenbank des Bundes Förderportal der NRW-Bank Infocenter der KfW-Bank 35

36 Ansprechpartner bei der IHK: Dr. Claudia Auinger Existenzgründungsberatung, Fördermittelberatung, Krisenberatung Tel Fax Susanne Wunderlich Existenzgründungsberatung Tel Fax Daniel Beermann Fördermittelberatung Tel Fax

37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 37