Digitale Sammlungen im Internet Ein Überblick über scantoweb- Projekte im deutschen Sprachraum

Transkript

1 Digitale Sammlungen im Internet Ein Überblick über scantoweb- Projekte im deutschen Sprachraum "Digitalisierung und Präsentation von historischen Nachlässen und Autographen: zeitgemäße Erschließungs- und Editionstechniken mit Visual Library Akademie der Künste, Berlin 20. Juni 2015 Nicolai Sternitzke Walter Nagel GmbH & Co. KG, Bielefeld

2 Inhalt Wer wir sind Motivation und Zielsetzungen der Kulturgutdigitalisierung Anforderungs- und Qualitätskriterien Was ist scantoweb Was bietet Visual Library? scantoweb-digitalisierungsworkflow in 6 Schritten Visual Library Portalpräsentationen Rechtemanagement Visual Library Reader Aktuelle Projekte DFG-Pilotprojekt zur Digitalisierung historischer Zeitungen DA-NRW: Digitale Langzeitarchivierung

3 Wer wir sind & = scantoweb Führender Anbieter von Komplettlösungen für digitale Geschäftsgänge auf Basis von Visual Library Kompetenzbündelung durch Kooperation Beratung, Organisation und Implementierung von Digitalisierungslösungen Konzeption, Umsetzung, Marketing, Dokumentation, Support, Softwareentwicklung, Hosting Hardwareservice

4 Zielsetzung der Kulturgutdigitalisierung Retrospektive Bestandserschließung von gemeinfreiem Kulturgut nach DFG-Richtlinien & Praxisregeln Digitales Faksimile von wissenschaftlich und kulturhistorisch wertvollen Druckwerken, Karten, Nachlässen und Handschriften Virtuelle Zusammenführung verteilter Bestände u. Kollektionen Konservatorischer Aspekt Bestandsschutz Orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit bessere Zugänglichkeit & Nutzung für Lehre, Wissenschaft und Forschung Optimierung der Recherche und Relevanz durch höhere Erschließungstiefe Bessere Repräsentation der eigenen Institution durch innovativen Portal- & Webauftritt Prestigegewinn

5 Qualitätsanforderungen Produktion hochwertiger Digitalisate (Digital Master) Unterstützung herstellerunabhängiger Formate und standardisierter Metadaten auf Basis der DFG-Praxisregeln Zeitnahe, verzugsfreie Webpräsentation Nachhaltigkeit & Sichtbarkeit der digitalen Sammlungen im Netz (Google) und in übergeordneten Nachweissystemen wie Verbundkatalogen, DDB, Europeana, ZVDD, Kalliope, Allegro-HANS Produktivität u. Wirtschaftlichkeit durch automatisierte Prozessabläufe Integration der lokalen technischen Infrastruktur in den Digitalisierungsworkflow Langzeitsicherung der Digitalisate und Metadaten

6 Was ist scantoweb? Gesamtkonzept und Strategie zur Umsetzung von diversen digitalen Geschäftsgängen in allen Prozessphasen Softwareprodukte Visual Library Server & Manager, multidotscan Integration unterschiedlicher Scannerhardware Hosting vs. Inhouse Technischer Support Consultingdienstleistungen: Antragsberatung Projektmanagement Workshops / Schulungen

7 Was bietet Visual Library? I Digitalisierung, Erschließung, Nachverarbeitung und Online-Präsentation von Bibliotheks- u. Archivbeständen Textuelle und nicht-textuelle Materialien auf einer Plattform Flexibilität durch individuell zu gestaltende Produktionsabläufe Organisation und Statuskontrolle der Aushebungs- und Verarbeitungsprozesse in Digitalisierungswerkstätten Automatisierte und manuelle Qualitätsprüfung von digitalisierten Quellen sowie Koordination von Korrekturabläufen Client-Komponente Visual Library Manager zur Nachverarbeitung der digitalen Quellen (Paginierung, Strukturierung, Volltexterkennung ) Zusammenführung von Digitalisaten mit zugehörigen Katalogisaten

8 Was bietet Visual Library? II Erzeugung aller zur Online-Präsentation erforderlichen Image-Formate und Auflösungen Online-Publikation der digitalen Quellen im Web-Portal Online-Schnittstellen zu Katalogen und bibliographischen Datenbanken (OAI-PMH, SRU, Z39.50) Aufbau von Kollektionen und thematischen Klassifikationen zum fachbzw. themenbezogenen Browsing im digitalen Quellenbestand Navigation über Listen, Clouds, Facetten, Kalender, Karten Einfache und erweiterte Recherche in bibliographischen Metadaten Volltextsuche mit Highlighting der Suchergebnisse Persistente Adressierung der digitalen Objekte (URN, DOI) Zugriffssteuerung und Rechtemanagement für urheberrechtsbehaftete Dokumente Multifunktionalität: Alle digitalen Geschäftsgänge auf einer Plattform Mandantenfähigkeit

9 Multifunktionale Digitalisierungsplattform Digitale Workflows mit scantoweb: Visual Library Retrodigitalisierung von Altbeständen (Projekte) Digitalisierung auf Anforderung Catalogue Enrichment E-Pflichtexemplare Autographenerschließung Visual Campus E-Semesterapparate Publikationsservice & Open Access Journals Elektronische Lehrbuchsammlung Campuslieferdienst

10 Digitalisierungsworkflow in 6 Schritten Vorbereitung Digitalisierung Technische Richtlinien und Standards Einsatz moderner und offener Systeme Ökonomisch effiziente Durchführung Homogener Produktionsprozess Ganzheitliche Konzeption Qualitätsprüfung Nachbearbeitung Bereitstellung Vernetzung Systemanforderungen Integrierte, mandantenfähige Produktions- und Publikationsplattform Abdeckung aller Teilprozesse der Kulturgutdigitalisierung Qualitäts- und Leistungssteigerung durch hohen Automatisierungsgrad

11 Digitalisierungsworkflow - Schritt 1

12 Digitalisierungsworkflow - Schritt 2

13 Digitalisierungsanforderungen Digitalisierungsstandards gemäß DFG-Praxisregeln Erzeugung von hochwertigen Rohdigitalisaten im unkomprimierten TIFF-Format (Digital Master) Nutzung überprüfbarer, technischer Parameter und Formate zur Qualitätssicherung (TIFF-Header) Unterstützung von messbaren ICC-Farbprofilen zur Kalibrierung und Erzeugung farbechter Images Direktanbindung der Scansysteme an die Präsentationsplattform zur Optimierung und Beschleunigung des Produktionsprozesses

14 multidotscan Scanprofile, Rahmensetzung, Capturing, Vorstrukturierung

15 Digitalisierungsworkflow - Schritt 3

16 Visual Library Manager: Qualitätsprüfung

17 Digitalisierungsworkflow - Schritt 4

18 Visual Library Manager: Strukturdatenerschließung

19 Visual Library Manager: Paginierung

20 Digitalisierungsworkflow Schritt 5

21 Resultat: Digitales Inhaltsverzeichnis

22 Digitalisierungsworkflow Schritt 6

23 Sichtbarkeit der Bestände: Google-Recherche

24 Treffer im Landesportal dilibri Rheinland-Pfalz

25 Titelanzeige im Lokalsystem

26 Sekundäraufnahme im hbz-verbund

27 Übergeordneter Nachweis: ZVDD

28 Präsentation im DFG-Viewer

29 Übergeordneter Nachweis in Europeana

30 Visual Library Reader (VLR) Rechtemanagement Der Client reglementiert den Zugriff und die browserunabhängige Nutzung urheberrechts- oder persönlichkeitsrechtsbehafteter Materialen (Anzeige, Speichern, Drucken) Geschützte plattformunabhängige Clientumgebung Zugriff auf den VL-Server durch dedizierte Clients von zugelassenen bibliotheksinternen IP-Adressen über SSL-geschützte Verbindung VLR muss am Lesesaalarbeitsplatz installiert sein Druckdialog Volltextrecherche Unterstützung von PDF, E-PUB, JPEG

31 scantoweb-projekte im deutschen Sprachraum

32 Aktuelle Projekte: DFG-Zeitungsdigitalisierung DFG-Pilotprojekt mit 2 teilnehmenden VL-Anwenderbibliotheken SuUB Bremen und ULB Halle SuUB Bremen: Digitalisierung aller Zeitungen des 17. Jahrhunderts ULB Halle: Digitalisierung u. Erschließung des Halleschen Tageblatts (93 Jahrgänge) Automatisiertes Segmentierungsverfahren zur Erzeugung von Erscheinungsdaten (Mustererkennung) OCR-Frakturtest: Methodik und Evaluierung der Ergebnisse Strukturelle Erschließung auf Basis eines automatisierten Segmentierungsverfahrens Entwicklung eines Verfahrens zur persistenten Adressierung von periodischen Schriften und ihren Fragmenten zuverlässige Zitierfähigkeit von digitalen Quellen für Forschung und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek.

33 Ziele des Pilotprojektes Entwicklung von Verfahrensstandards für die Digitalisierung historischer Zeitungen Erweiterung des DFG-Viewers für den Dokumenttyp Historische Zeitungen Erweiterungen der ZDB Ausbau des Verfahrens URN Granular zur persistenten Adressierung von Einzelseiten und Fragmenten Fortschreibung der DFG-Praxisregeln

34 VL-Modul zur Zeitungssegmentierung Der VL-Segmentierer erkennt per Mustererkennung die Titelblätter der Hefte/Ausgaben (=Segment) und speichert diese in der Datenbank ab. Per VLM wird diese virtuelle Vorsegmentierung ggf. korrigiert und ergänzt. Metainformationen zu den Heften/Ausgaben werden halbautomatisch angereichert und Strukturknoten für Hefte/Ausgaben mit Erscheinungsdatum, Ausgaben- und Zusatzinformationen Vereinfachung und Beschleunigung die Strukturierung von Zeitungen auf Ausgabeebene um ca. 70% Weiterverarbeitung der Strukturidaten zu recherchierbaren Metadaten Kalendernavigation

35 Automatisierte Zeitungssegmentierung

36 Ergebnis: Kalenderfunktion

37

38 Visual Campus Publikationsservice o Repository u. Präsentationsportal zur Erschließung und verzugsfreien Veröffentlichung von Open Access-Publikationen, elektronischen Hochschulschriften, Diss., Habil., ausgewählten Master- u. Bachelor- Abschlussarbeiten o Upload-Formulare zur komfortablen Ablieferung o QS der bibliographischen, technischen und administrativen Daten o Eingabeformular zur Metadatenerfassung für Titel ohne Katalognachweis (Mindestkatalogisat) o DDC-Klassifikation und Fachbereichszuordnung o Anreicherung mit Abstracts o Volltextindexierung Volltextsuche o OAI-Schnittstelle z.b. zum Nachweiis in BASE o XMetaDissPlus-Schnittstelle zur automatischen DNB-Ablieferung

39 Publizieren von Hochschulschriften im OA-Portal

40 Publikationsservice: Open Access Portalzugriff

41 Publikationsservice: Open Access Journals

42

43 Ursprüngliche rechtliche Rahmenbedingungen und Anforderungen Gesetzliche Grundlage für Lehrbuch- Digitalisierung: 52b UrhG Laut Urteil des OLG Frankfurt/Main vom zum elektronischen Leseplatz (AZ 11 U 40/09) war das Kopieren der Digitalisate (z.b. durch Speichern auf USB-Stick) sowie das Ausdrucken untersagt. Zugriff auf die digitale Lehrbuchsammlung nur von Leseplätzen (PCs) innerhalb der Bibliothek

44 Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen und Anforderungen Urteil des I. Zivilsenates des BGH vom 16. April 2015: Vollständige Abweisung der Klage des Eugen Ulmer Verlages gegen die TU Darmstadt, wonach der Universitätsbibliothek ohne Einwilligung des Rechteinhabers das Recht eingeräumt wird, Lehrbücher einzuscannen und an elektronischen Leseplätzen zugänglich zu machen Die Möglichkeit zum Ausdruck und zum Abspeichern auf USB-Stick anzubieten

45 Elektronische Lehrbuchsammlung Urheberrechtskonforme Bereitstellung digitaler Lehrbücher an Lesesaalarbeitsplätzen der Bibliothek zur wissenschaftlichen Nutzung Technisch kontrollierbarer Clientzugriff mit Speicher- und Druckfunktion (Visual Library Reader) Zugriffsreglementierung in Abhängigkeit von der Anzahl der Printausgabe im Bestand digitales Mehrfachexemplar Lehrbuchdigitalisierung mit Strukturdatenerschließung Rechercheund Navigationsfunktionen in Meta- und Strukturdaten Permanente Verfügbarkeit und Einsichtnahme in stark frequentierte Lehrbuchbestände Verringerung der Quote an Fehlausleihen und Vormerkungen

46 Elektronische Lehrbuchsammlung

47 Digitale Langzeitarchivierung in NRW ULB Münster, ULB Düsseldorf, ULB Bonn Retrodigitalisate und E-Pflichtexemplare OAIS-konformes LZA-System SIP-Erstellung und Delta-Kapseln in Visual Library TIFF-Master Bibliographische und technische Metadaten Strukturdaten Zugriffsrechte (Contracts) Automatisierte Ablieferung und Ingest beim Knotenbetreiber Unterstützung von Bag-it, Premis EAD-Erweiterung zur vollständigen Wertschöpfung aller Erschließungsinformationen Recovery-Szenario : Re-Import von DIPs in Visual Library

48 Vielen Dank! Nicolai Sternitzke Project Consulting