Automatisierte Assistenz in Notsituationen das Projekt Technische Anforderungen und Nutzereinbindung
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- Hella Wetzel
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1 Automatisierte Assistenz in Notsituationen das Projekt Technische Anforderungen und Nutzereinbindung Tagung im Fraunhofer Institut Stuttgart Ergebnisse Nutzereinbindung 2010/2011 Barbara Steiner Leitung Geschäftsfeld Altenhilfe Bruderhausdiakonie 1
2 Warum Nutzereinbindung? 2
3 Klassische Produktentwicklung und Produktlebenszyklus Idee Konzept Entwicklung Test Einführung After Sales Probleme: Anwender zu wenig in Innovationsprozesse einbezogen Benutzertests oft erst dann durchgeführt, wenn Produkt fast vollständig entwickelt und wenig Änderungen möglich Nutzerorientierung erfolgt oft spät, was die Fehlerquote nach Einführung erhöht und die Nutzerakzeptanz (Senioren, Angehörige, Pflegedienste u.a.) senkt 3
4 Lösungsansatz: Nutzer einbinden in die Produktentwicklung: hier im Stadium der Ideenfindung und Entwicklung von
5 Ideenfindung und Entwicklung durch Nutzereinbindung Idee Konzept Entwicklung Test Einführung After Sales Ziele aus Produktperspektive: Eine Idee von einem Produkt entwickeln, das Lösungen für spezielle Probleme/Herausforderungen bietet Das Produkt gezielt auf die Bedürfnisse der späteren Anwender abzustimmen Entwicklung nicht nur technologisch fortschrittlich, sondern auch interessant und anwendbar für alle Nutzergruppen (Senioren, Angehörige, Netzwerke, Pflegedienste u.a.) zu gestalten 5
6 Ideenfindung und Entwicklung durch Nutzereinbindung Idee Konzept Entwicklung Test Einführung After Sales Ziele aus Dienstleisterperspektive: Gewinnung von Erkenntnissen zur Techniknutzung von Senioren, Angehörigen und Netzwerken Förderung der Weiterentwicklung technischer Hilfen zur Förderung der Lebensqualität unserer Kunden zur Unterstützung/Sicherstellung der eigenen Dienstleistungen zur Verbesserung der Schnittstellen Technik - Service Förderung der Akzeptanz von Technikeinsatz im eigenen Unternehmen 6
7 Ausgangsidee von Automatische Sturzerkennung und Notruf über optische und akustische Sensoren Durch vorhandene Sensortechnik können prinzipiell weitere Anwendungen integriert werden Sprach-, gestengesteuertes Öffnen/Schließen von Rollläden, Türen etc. Sprach-/Gestensteuerung von Geräten wie TV, Radio Alarmierung bei Brand, Überhitzung Herdplatten, offene Fenster, Türen Übermittlung von Gesundheitsdaten an Arzt (z.b. Blutdruckwerte)
8 Zentrale Frage: bietet viele Möglichkeiten Welche sind sinnvoll? Was ist aus Sicht von Nutzern zu beachten?
9 Methoden der Nutzereinbindung 1 Analyse von Nutzergruppen 2 Ideenfindung mit Anspruchsgruppen 3 Laufende Beteiligungsprozesse 9
10 Nutzereinbindung 1 Analyse von Nutzergruppen Zielgruppen: Senioren mit Unterstützungsbedarf nach SGBXI (Primäruser) Senioren ohne Hilfebedarf nach SGBXI (Primäruser) Angehörige (Sekundäruser) Methode: Leitfadengestütztes Interview Primäruser: 13 (Schwarzwald, Ermstal-Alb, RT-Stadt), Alter 63 88J., Ø 77J. Sekundäruser: 11(Schwarzwald, Ermstal-Alb, RT-Stadt), Alter 55-86J., Ø 60J.
11 Nutzereinbindung 2 Ideenfindung mit Anspruchsgruppen Zielgruppe: Experten für Alter/Ältere und Hilfebedarf (Senioren, Vertreter von Seniorenorganisationen, Profis aus Beratung und sozial-/pflegerischen Diensten, Selbsthilfe, soziale Netzwerke, Bürgerschaftlich Engagierte) Methode: Kreativgruppen(Walt-Disney-Methode): Auf Basis von Rollenspiel wird Problem aus 3 Blickwinkeln betrachtet (Träumer, Realist, Kritiker) 4 Gruppen (Schwarzwald, 2 RT-Stadt, Stuttgart) Insg. 61 Personen, Ø Alter 83J., 80J., 72J., 61J.
12 Nutzereinbindung 3 Laufender Beteiligungsprozess Zielgruppe: Mitarbeiter der Bruderhausdiakonie Seniorenexpertengruppe Kooperationspartner und Experten Methode: Bereichsübergreifender, multiprofessioneller Austausch (Technik-Soziales, Primär-/Sekundäruser- Dienstleister, u.a.)
13 Seniorenexperten im IPA
14 Ausgewählte Ergebnisse 1 Analyse von Nutzergruppen (Befragung Ältere und pflegende Angehörige)
15 15
16 16
17 38% (n=13) der befragten Älteren verfügen über Notruf 91% der gepflegten Angehörigen brauchten aus Sicht der pfl. Ang. überraschend Hilfe, d.h. Angehörige sind immer eingespannt 17
18 Untersuchte Ältere und Angehörige gehören nicht zusammen 18
19 Ausgewählte Ergebnisse Kreativgruppen 19
20 20
21 21
22 Technik Sprach-/Gestensteuerung wichtig Einfache Bedienung Immer funktionsfähig Bilder /Signale von der Tür Infos Notaus bei allen wichtig Stimme/Gesten - können sich immer bemerkbar machen Rollladen/Tür Kein aufdringliches Design Zuverlässigkeit vor allem Wer steht am Ende der Technik? Wie erfolgt Systematik bei Demenz? Ist System gesundheitsgefährdend? 22
23 Begleitender Service Einführung und Training für Nutzung des Geräts unabdingbar Qualifizierung von Menschen, die zugewandt und freundlich Technik vermitteln Muss finanziert werden Muss in der Sprache der Nutzer erfolgen Durchgängige Begleitung 23
24 Finanzierung Muss für alle erschwinglich sein Zuschuss einkommensabhängig Eher Funktionen reduzieren, damit es günstig wird Keine primäre Gewinnausrichtung Finanzierung KK, Teilkostenmodelle privat/kassen/sozialamt Kosten Umbau/Installation Aufschlüsseln, wer welche Kosten übernimmt 24
25 Datenschutz/Ethik Technik darf Menschen nicht ersetzen Gefahr der Bequemlichkeit Einschränkung Selbständigkeit Gefahr der Überwachung, Vereinsamung Wer bekommt welche Info/in die richtigen Hände Gerät kann Ängste machen Vertechnisierung des Lebens? 25
26 Was haben wir (noch) gelernt? Haushalte/privater Bereich von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf sind sehr sensibel es herrscht großes Misstrauen, fremde Menschen in die Wohnung zu lassen, auch wenn wir mit den Haushalten über unsere Amb. Dienste in Verbindung stehen es gibt große Kompetenzen zum Thema Technik auch bei den Älteren und eine große Technikaufgeschlossenheit es gibt bzgl. technischen Assistenzsystemen altersbezogene Einstellungen/Bewertungen zu bei den untersuchten Älteren (70+) hat das Thema Sicherheit - viele wohnen in einem Einpersonenhaushalt ein starkes Gewicht, bei Jüngeren/Profis gibt es eine kritischere Würdigung zu Überwachung und Machbarkeit 26
27 Was haben wir (noch) gelernt? Der Einsatz von bei Menschen mit (beginnender) Demenz und Angehörigen/ehrenamtlich Tätigen wirft neue Fragen auf ethische, datenschutzrechtliche und Fragen zur gesellschaftlichen Bewertung von Demenz Das Thema AAL ist sehr vielschichtig man muss sich als Unternehmen mit der Thematik angemessen auf unterschiedlichen Ebenen auseinandersetzen, um diesbezügliche Entscheidungen treffen zu können. 27
28 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 28
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