I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober 5. Februar 2009 zum Thema "OÖ wird zum Energiesparland - ein Drittel des Energieverbrauchs lässt sich durch neue Technologien einsparen" Utl: Mehr Energieeffizienz ist das Hauptziel des OÖ. Energiewendeprogramms - Serie weiterer Initiativen und Förderaktionen

2 LR Rudi Anschober Seite 2 Energiesparland Oberösterreich - hunderte Millionen werden sinnlos verschleudert Anschobers Energiewendeprogramm setzt zuallererst auf Energieeinsparung - vor allem durch die Verwendung neuer Technologien. Zwei Milliarden Euro jährlich und zwei Drittel der CO 2 -Emissionen kann Oberösterreich durch die Umsetzung des Energiewendeprogramms (abgeschlossen 2030) einsparen. Hauptsächlich durch mehr Energieeffizienz durch den Einsatz neuer Technologien. Zum Beispiel kann der Energieverbrauch für Raumwärme um 39 % bis 2030 verringert und damit über 600 Millionen Euro eingespart werden - unter anderem durch ein großes thermisches Sanierungsprogramm für den Altbau. Zweitens durch die Umsetzung der modernsten, effizientesten Technologien bei den Betriebsgebäuden, bei denen bis zu 500 Millionen Euro Verbrauchsverringerung erreicht werden kann. Energie- Landesrat Rudi Anschober hat aber auch eine Serie weiterer Maßnahmen für die Steigerung der Energieeffizienz und das Einsparen großer Energiemengen gestartet: etwa durch die Förderung für den Tausch alter energieverschleudernder Pumpen für die Heizungen, etwa durch die Nutzung der industriellen Abwärme. Hier könnten in OÖ MW Energie wieder verwendet werden (anstatt sie in Flüsse und die Luft zu verpuffen) - das entspricht zwei mal der gesamten Fernwärme von Linz bzw der Energieerzeugung eines Reaktorblocks in Temelin. Nun wurden die ersten Vorbildprojekte für die Nutzung der Abwärme gefördert. Bereits umgesetztes Beispiel für die Nutzung betrieblicher Abwärme: Bilanz Beispiel 1: Klimabonus - Nutzung betrieblicher Abwärme Die Ergebnisse: Mit dem Programm "Nutzung betrieblicher Abwärme" werden die folgenden Projekte gefördert: Kunststoffwerk Zitta GmbH Abwärme aus Produktion (Kunststoffprofile) wird zur Beheizung des Gebäudes verwendet; Planung zur Nutzbarmachung der Produktionsabwärme und damit Einsparung von ca m 3 Erdgas Mahle Vöcklabruck GmbH Nutzung v. Abwärme aus dem Produktionsprozess (Spannfrei-glühen, Gußöfen, Materialauskühlung, Kompressorabwärme) zur Heizungs-/WW-Erzeugung, Stromerzeugung (ORC), Kälteerzeugung bzw. allfällig Wärmeversorgung des Nachbarn (Einkaufszentrum); Planung zur Nutzbarmachung der Produktionsabwärme mittel ORC-Prozess, Wärmerückgewinnung uns Absorptionskältemaschine Lenzing Technik GmbH Rückgewinnung der Abwärme aus Rauchgas des Laugenverbrennungskessels

3 LR Rudi Anschober Seite 3 für Kälteerzeugung oder Einbindung in Fernwärme; Planung zur Rückgewinnung der Abwärme aus dem Rauchgas des Laugenverbrennungskessels für die Kälteerzeugung, Raumheizung oder zur Einbindung in die Fernwärme Druck abs. ca. 60 Torr 60 mm Hg 80 mbar 8 kpa Funktionsschema tc~45 C Kondensator ~33 C Kühlwasser Austritt ~70 C Generator Heizmedium ein Heizwasser Heizmedium aus Druck abs. ca. 6,2 Torr 6,2 mm Hg 8,2 mbar 0,83 kpa ~95 C To ~4 C Verdampfer 6 C 14 C Kaltwasser Absorber ~ 29 C ~26 C Kühlwasser Eintritt ~70 C ta~35 C ~50 C Kaltwasser Kühlwasser Konzentrierte Lösung (LiBr) Verdünnte Lösung (LiBr) Heißwasser oder Dampf Kältemittel (Wasser) Lenzing Plastics GmbH Abwärmenutzung der Nachverbrennung der Klebekaschieranlage; Planung der Abwärmenutzung der Nachverbrennung der Klebekaschieranlage mittels Absorptionskälteanlage TIZ Landl/Grieskirchen GmbH Nutzung der Abwärme aus dem Prüffeld für Gebäudeheizung/-kühlung mittels WP; Planung zur Nutzbarmachung der Abwärme aus dem Prüffeld für Gebäudeheizung/-kühlung Sachverständigenbüro Dr. Roland Brandstätter Hochleistungswärmepumpen zur Nutzung industrieller Abwärme; Planung zur Nutzung des Abwärmepotenzials mit niedrigem Temperaturniveau von fünf Großbetrieben mittels Großwärmepumpe Wozabal Medizinproduktzentrum GesmbH & Co KG Trockner-, Mangelabluft und Abwasserwärme; Planung zur Nutzbarmachung von Trockner-, Mangelabluft und Abwasserwärme Wozabal Textilservice GesmbH & Co KG Trockner-, Mangelabluft und Abwasserwärme; Planung zur Nutzbarmachung von Trockner-, Mangelabluft und Abwasserwärme

4 LR Rudi Anschober Seite 4 Sachverständigenbüro Dr. Roland Brandstätter zusätzliche Nutzung von Abwärme für externe und innerbetriebliche Anwendungen; Gesamthafte Planung zur externen und innerbetrieblichen Abwärmenutzung einer Papierfabrik Erfolgsprojekt: Energieeffizienzprojekt MIBA Gleitlager Die Miba Gleitlager GmbH Laakirchen hat ein zukunftsweisendes System zur integrierten Versorgung des Betriebes mit Kälte, Wärme und Nutzwasser entwickelt und umgesetzt. Dabei werden bisher nicht nutzbare Temperaturniveaus "angezapft", z.b. durch Brunnenwasser- Kälte ohne elektrisch betriebene Kältemaschinen und einem Pufferbecken, indem die Abwärme gesammelt und wiederverwertet wird. Dadurch werden 3 Millionen Kilowattstunden Strom, kwh Wärme und Kubikmeter Wasser eingespart. "Das Verfahren könnte zukünftig in weiteren Industrie- und Gewerbe- Betrieben zum Einsatz gebracht werden und auch dort Millionen Kilowattstunden einsparen", so Energie-Landesrat Rudi Anschober. Foto: Miba

5 LR Rudi Anschober Seite 5 Bilanz Beispiel 2: Klimabonus "Neubau energieeffizienter Betriebsgebäude" Im Wohnbau geht die Entwicklung schon in die richtige Richtung: immer weniger Energieverbrauch bei neu gebauten Wohnungen. Waren es vor 20 Jahren noch 250 kwh, so sind es jetzt im Durchschnitt nur mehr 40 kwh. Energie-Landesrat Rudi Anschober will eine ähnliche positive Entwicklung hin in Richtung Energieeinsparung auch bei den Betriebsgebäuden erreichen und die Unternehmer ziehen im Rahmen einer neuen Förderinitiative Anschobers mit: auch bei den neuen Betriebsgebäuden werden 80 Prozent Energie im Vergleich zum bisherigen Standard eingespart. Bauboom neuer energieeffizienter Betriebsgebäude in Oberösterreich. 13 neue, innovative Betriebsbauten zeigen, wie energiesparend neue Fabriken und Firmengebäude sein können. OÖ investiert 1,7 Millionen Euro für Konjunkturbelebung und Energieeinsparung. Wird dieser neue Standard in allen OÖ- Betriebsgebäuden umgesetzt, dann könnte OÖ bis zu 5 Milliarden Kilowattstunden Energie und 500 Millionen Euro an Energiekosten einsparen. Jetzt geht es darum, neue weitere Betriebsgebäude zu finden um diesen erfolgreichen Weg weiterzuführen. Bilanz Beispiel 3: Klimabonus - Pumpentausch Im November 2008 startete das Energieressort eine neue Förderaktion zur Energieeinsparung. Heizungspumpen sind unscheinbar, veraltete Pumpen verschleudern jedoch viel teure Energie. Energie-Landesrat Rudi Anschober will durch die Förderung veralteter Heizungspumpen erreichen, dass Energiekosten und CO 2 eingespart werden. Das Programm Effiziente Heizungspumpen fördert in Wohngebäuden den Austausch bestehender Heizungsumwälzpumpen (Mindestalter von drei Jahren), auf Heizungsumwälzpumpen, die den Effizienzkriterien zumindest der Effizienzklasse A entsprechen.

6 LR Rudi Anschober Seite 6 Einsparpotential: Rund 10 % der Stromkosten in einem Einfamilienhaus mit nur einer (Standard-) Pumpe gehen auf ihr Konto immerhin soviel wie für die gesamte Beleuchtung des Hauses. In der Regel sind allerdings zwei bis drei Pumpen in Betrieb, das entspricht dem Stromverbrauch für Kochen und Beleuchtung. Häufig werden für den Betrieb der Heizungspumpe Euro im Jahr ausgegeben, bei einer effizienten Pumpe kann dieser Betrag auf 5-10 Euro im Jahr sinken. Anschober: "Da wir bei diesem vorerst ersten Impuls mit knapp Euro Fördersumme Heizungspumpentäusche fördern, ersparen sich die Oberösterreicher/innen zukünftig Euro pro Jahr. Oder anders dargestellt: Es werden rund 1,4 GWh Strom/Jahr eingespart das entspricht dem Ertrag einer 1,5 MW-Photovoltaikanlage" "Die Aktion lauft noch bis 28. Februar 2009, daher rufe ich alle interessierten Bürger/innen dazu auf bei dieser Aktion mitzumachen: Ihr Installateur berät Sie gerne", so Anschober abschließend. Bisher ist die einfache Initiative sehr erfolgreich verlaufen.