Helden des Alltags. Was Zivilcourage bedeutet: für unsere Gesellschaft und für jeden von uns

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1 S e p t e m b e r Helden des Alltags Was Zivilcourage bedeutet: für unsere Gesellschaft und für jeden von uns Ohne Oma und Opa geht s nicht! Vermittlungsdienste bringen Generationen zusammen Wenn Arbeit krank macht Seelische und körperliche Gesundheit gehen Hand in Hand

2 Anzeigen Sozialpsychiatrie: Menschenrechte verwirklichen Gesellschaft gestalten! Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) e.v. in Kooperation mit der Fachhochschule Frankfurt am Main vom 11. bis 13. November 2010 Kontakt: DGSP-Bundesgeschäftsstelle Zeltinger Str. 9, Köln Tel.: (0221) , Fax: (0221) Internet:

3 E d i t o r i a l 3 Inhalt Im Blick 4 Ohne Oma und Opa geht s nicht! Vermittlungsdienste bringen Generationen zusammen 24 Das mach ich doch mit links Linkshänder sind im Alltag oft vor Probleme gestellt Medizin 6 Eiskaltes Doping Väterchen Frost hilft bei Schmerzbehandlung 10 Was tun bei Mukoviszidose? In Deutschland leben rund Betroffene 18 Wenn Arbeit krank macht Seelische und körperliche Gesundheit gehen Hand in Hand Liebe Leserinnen und Leser, erinnern Sie sich? Ein Jahr ist es her, dass seine Zivilcourage dem 50-jährigen Unternehmer Dominik Brunner zum Verhängnis wurde. In einer S-Bahn wollte er vier Kinder vor zwei jugendlichen Gewalttätern schützen und wurde selbst zum Opfer. Dominik Brunners Mut löste bundesweit eine Debatte aus: Welche Rolle spielt Zivil courage in unserer Gesellschaft? Was können wir tun, wenn andere oder wir selbst in Not geraten? Wir haben Stimmen von jüngeren und älteren Menschen, von Experten und Laien eingefangen, um zu erfahren, was Zivilcourage bedeutet und wie sie uns stärker macht. Ein spannendes Thema, das jeden betrifft. Mehr dazu lesen Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 12. Enkel dich fit so lautet der Slogan eines Großelterndienstes in Berlin. Eine großartige Idee, der Vermittlungsdienst zwischen den Generationen. Gerade Kinder und Jugendliche, die immer seltener in Großfamilien aufwachsen und berufstätige Eltern haben, profitieren von dem Patenschaftsmodell. Gemeinsame Aktivitäten ermöglichen Freundschaften und Familienanschluss. Für alle Beteiligten. Mehr dazu ab Seite 4. Stress und Dauerbelastung am Arbeitsplatz machen psychisch krank. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bundespsychotherapeutenkammer und des Gesundheitsreports 2010 der Techniker Krankenkasse. Die Krankenstände sinken, dennoch steigen psychische Erkrankungen rapide an. Die Gründe sind vielfältig: Umstrukturierungsprozesse in Unternehmen, wenige Mitarbeiter erledigen immer mehr Aufgaben, unsichere Arbeitsplätze und steigender Leistungsdruck. Die Angst, den Job zu verlieren, nimmt zu. Fazit: Viele Beschäftigte arbeiten bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung. Gesundheitsfördernde Programme sollen helfen. Wenn Arbeit krank macht lesen Sie unseren Beitrag ab Seite 18. Viel Spaß beim Lesen! Ihr Bruder Benedikt M. Ende C.F.A. Provinzial der St. Alexius-Provinz Deutschland Vorgestellt 8 Kirche auf der Kirmes Seit mehr als 50 Jahren betreut die Katholische Circus- und Schaustellerseelsorge Familien auf Volksfesten und in Zirkuszelten 28 Freude an der Bewegung Bewegungsgärten für Alt und Jung verbinden Fitness und Geselligkeit Kurz notiert 11 Aufge-lesen Bevor der Job krank macht Prävention online Erstes Männerhaus in Brandenburg Titel 12 Helden des Alltags Was Zivilcourage bedeutet: für unsere Gesellschaft und für jeden von uns Therapie 20 Mit im Boot Wenn der Partner trinkt, ist das Leid oft groß Seitenwechsel 23 Lasst die Kinder nicht allein! Das Aktionskomitee KIND IM KRANKENHAUS e. V. Alexianer vor Ort 26 Die wichtigsten Alexianer- Nachrichten bundesweit Fakt 30 Was machen IGel in der Arztpraxis? Über Individuelle Gesundheitsleistungen 31 Rätsel / Impressum

4 4 I m B l i c k Ohne Oma und Opa geht s nicht! Vermittlungsdienste bringen Generationen zusammen Dr. Randolf Gränzer war 50 Jahre alt, glücklich verheiratet, Vater zweier soeben aus dem Elternhaus ausgezogener Kinder, als er in einem Anzeigenblatt die Annonce einer alleinerziehenden Mutter entdeckte. Sie suche Ersatzgroßeltern, schrieb die Frau, die Lust hätten, ab und zu etwas mit ihrem sechsjährigen Sohn zu unternehmen. Ein paar Tage lag die Anzeige auf Gränzers Schreibtisch, dann rief er an und wurde Leihopa, ohne diesen Ausdruck überhaupt zu kennen. Patenschaften wie die von Randolf Gränzer beginnen meist aus persönlichen Motiven. Damals, 1988, arbeitete Gränzer noch als Volkswirt bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. Der Auszug seiner beiden erwachsenen Kinder hatte ihn, erinnert sich Gränzer, ein bisschen einsam gemacht und veranlasste ihn, sich auf die Anzeige zu melden. Eine Entscheidung, die eine grandiose Idee ins Rollen brachte Aktivpatenschaften sind gefragt Ich habe 1999 angefangen auf europäischer Ebene für die Verbreitung der Idee der Aktivpatenschaften zu arbeiten, erzählt Gränzer. Ich habe einige europäische Konferenzen organisiert und eine Website ins Internet gestellt. Diese Website und die hinter ihr stehende Organisation, das Europäische Netzwerk von Patenschaftsorganisationen für Kinder und Jugendliche, besteht heute noch. Neuerdings haben sich in diesem Netz fünf europäische Länder im Rahmen einer von der Europäischen Kommission finanzierten Lernpartnerschaft zusammengefunden. Im Verlauf eines zweijährigen Projektes wurden mehrere Studienreisen für Paten und Vermittler von Aktivpatenschaften organisiert und es entstand eine Charta für ehrenamtliche Patenschaften in Europa. In Deutschland wurde 2002 auf Anregung von Gränzer der Förderverein Patenschaften-Aktiv e. V. mit Sitz in München gegründet, dessen Vorstandsvorsitzender Gränzer ist. Der Förderverein vermittelt keine Ehrenamtlichen, sondern fördert alle Varianten von Aktivpatenschaften. Das tut er in erster Linie durch seine öffentliche Datenbank im Internet, in der über 900 verschiedene lokale Projekte aufgeführt sind. Es ist ein Trend, der sich gar nicht verhindern lässt, sagt Gränzer über solche Patenschaften.

5 I m B l i c k 5 Zeit zum Auftanken. Seit fünf Jahren leitet Helga Krull als Projektleiterin den Großelterndienst. 500 Großeltern hat sie in ihrer Kartei. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales der Stadt Berlin. Die Alleinerziehenden bewerben sich mit Fragebogen und Foto von sich und den Kindern. Anschließend findet der Großelterndienst heraus, wer gut zueinander passen könnte. Dabei spielen die Nähe des Wohnorts, die verfügbare Zeit, persönliche Interessen und der soziale Hintergrund eine Rolle. Entscheidend jedoch ist das erste Treffen. Helga Krull weiß aus Erfahrung: Die Chemie muss stimmen. Mittlerweile sind 800 suchende Eltern in ganz Berlin in der Datenbank des Großelterndienstes erfasst. Es kann also sein, dass eine Wunschgroßmutter zwei Familien begleitet, berichtet Krull. Aber nicht nur kleine Kinder werden begleitet, eine Vermittlung kann sich ebenso zu einer familienähnlichen Beziehung entwickeln. Eine Beziehung fürs Leben So war es bei Dirk Braun*, der mittlerweile 25 Jahre alt ist. Seit 1991 besteht die Verbindung zu seinen Wunschgroßeltern. Heute sind es die ganz alltäglichen Dinge, die er gemeinsam mit seinen Großeltern unternimmt. Ob es um die Beratung zur neuen Wohnungseinrichtung geht oder die neue Freundin vorgestellt wird, für ihn gehören seine Großeltern zur Familie. Einmal im Monat trifft man sich sogar zum Skat gab es erst etwa 30 lokale Projekte in ganz Deutschland. Es wurden so schnell mehr, weil Kinder und Jugendliche immer weniger Kontakt zur erweiterten Familie haben. Auch die nächste Welle sieht Gränzer schon voraus: In Zukunft wird es verstärkt um Patenschaften für Problemfamilien und für Migranten gehen, ist er sicher. Enkel Dich fit Von den lokalen Projekten in Deutschland ist der Großelterndienst, ein Projekt des Berliner Frauenbundes 1945 e. V. mit Sitz in Berlin, eines der größten. Unter dem Slogan Enkel Dich fit vermittelt der Groß elterndienst vitale Ältere zwischen 50 und 70 als Wunschgroßeltern an Alleinerziehende. Die Großeltern springen ein zur Betreuung der Kinder außerhalb der Öffnungszeiten von Kindergärten und Kindertagesstätten und bei Erkrankung der Kinder. In der Regel betreuen die Helfer des Großelterndienstes ihre Wunschenkel ein- bis zweimal in der Woche. Die alleinerziehenden Mütter und Väter gewinnen so Die nehmen wir. An die erste Begegnung mit der Wunsch-Oma erinnert sich auch Susanne von Lier* gut. Schon nach wenigen Minuten war mir klar: Die oder keine, lacht sie. Das war vor über drei Jahren, kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Heute sind Wunschenkelin Katharina und Wunschgroßmutter Maria Koch* ein Herz und eine Seele. Das ist meine Maria, verkündet Katharina ihren Spielgefährten stolz, wenn die 60-Jährige sie vom Kindergarten abholt. Gesucht und gefunden hat sich das Trio durch den Groß elterndienst. Potenzielle Großeltern melden sich oft, weil sie auf einmal Zeit oder auch keine eigenen Enkel haben, weiß Helga Krull. Das bestätigt Anna Krohn. Vor gut einem Jahr fand sie den Weg zum Großelterndienst. Mir macht der Umgang mit Kindern ganz einfach Spaß, beschreibt sie ihre Motivation. Momentan habe ich zwei Wunschenkel, ein Geschwisterpaar. Can ist sieben Jahre alt und Cermila vier. Eine Episode erzählt Anna Krohn besonders gerne: Can und ich kicken auf dem Spielplatz mit dem Ball. Plötzlich bleibt er stehen, stemmt die Hände in die Hüften, sieht mich an und sagt: Dafür, dass du so alt aussiehst, kannst du aber noch ganz schön schnell rennen! Ja, jetzt überlege ich seit Wochen, Kontakt & Info ob das wohl ein Kompliment war!? Europäisches Netzwerk für Organisationen wie der Großelterndienst in Berlin stellen den Dialog zwischen den Generationen wieder her, denn, sind wir doch mal ehrlich, ohne Oma und Opa geht es wirklich nicht. Text: Barbara Krause Fotos: Mascha Lohe Aktivpatenschaften Die Internetseite verlinkt auf umfangreiche Datenbanken mit lokalen Projekten, die Aktivpaten suchen. Großelterndienst Berlin Tel. (0 30) *Name von der Redaktion geändert

6 6 M e d i z i n Eiskaltes Doping Väterchen Frost hilft bei Schmerzbehandlung: Die Ganzkörper-Kälte therapie Es ist ein ungewohntes Bild: In Badekleidung, aber mit Mund- und Ohrenschutz, Handschuhen, dicken Socken und Turnschuhen, so betreten Patienten der Klinik Sulingen in Niedersachsen die neue Kältekammer. Der Aufenthalt in der Kältekammer dauert 30 Sekunden bis drei Minuten. Die Temperaturen liegen bei bis zu minus 110 Grad Celsius. Die Haut kühlt auf etwa fünf Grad Celsius ab, während die Körpertemperatur fast konstant bleibt. Durch diese Maßnahme werden Schmerzen gelindert, verkrampfte Muskeln gelockert und das Immunsystem wird gestärkt. Kaum zu glauben, aber gerade bei rheumatischen Gelenk erkrankungen, Weichteilrheumatismus, Morbus Bechterew, Neurodermitis und Schuppenflechte spricht die Kältetherapie besonders gut an. Die Idee ist schon sehr alt Die Geschichte der Kältetherapie ist fast so alt wie die der Menschheit und der Medizin. Schon um vor Christus wurden durch Kälteanwendungen Entzündungen behandelt. Bereits Hippokrates empfahl Hypothermie (also die Anwendung von Kälte mit der Ab senkung der Körpertemperatur) zur Verringerung von Blutungen und Schmerz. Die Ganzkörperkältetherapie wurde in Japan zur Linderung der Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen entwickelt und ist seit den 1980er-Jahren in Europa bekannt. Seit 1985 arbeiten mehrere Kliniken in Deutschland, insbesondere in der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, mit unterschiedlichen Kältekammern. Die Kältetherapiekammern stehen den Patienten in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung. Die Palette reicht vom Ein- bis hin zum Dreikammersystem mit unterschiedlichen Temperaturen. Dabei meint der Begriff Kältetherapie eine stimulierende Anwendung von sehr niedrigen Temperaturen auf der Hautoberfläche. Während des Aufenthaltes in der Kältekammer kommt es zu natürlichen Reaktionen des Körpers auf die Kälte. Gerade diese sind erwünscht und werden zur Unterstützung von anderen Heilungsmethoden wie etwa der Physiotherapie genutzt. Vielen von uns ist die tägliche Anwendung von Kälte schon begegnet und viele haben sie schon erfahren. Bei Sportverletzungen ist der Eisbeutel stets zur Hand, um Einblutungen in das verletzte Gewebe zu vermeiden. Bei Verbrennungen setzen wir auf eine schnelle Abkühlung der verbrannten Stelle. Fast jeder von uns hat schon Bekanntschaft mit einem Gelpack gemacht, um Bewegungsschmerzen in Gelenken zu lindern. All diese Behandlungen haben eins gemeinsam: Sie nutzen die lokalen Kälteeffekte, um eine lokale Schmerzlinderung zu er reichen. Ab in den Kühlschrank Eine gründliche Untersuchung ist Voraussetzung für die Anwendung in der Kältekammer, sagt Dr. Sven Dubbert, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Rheumatologie an der Klinik Sulingen. Erst nach eingehender Untersuchung lässt er seine Patienten in die Kältekammer. In Sulingen steht den Patienten ein Dreikammersystem zur Verfügung, das eindeutige Vorteile in der Behandlung mit Kälteanwendungen besitzt. Technisch sehr

7 M e d i z i n 7 aufwendig, aber am wirkungsvollsten, so beschreibt der Internist, Rheumatologe und Sportmediziner Dubbert sein Dreikammersystem. In Badekleidung (aber Mund, Ohren, Hände und Füße sind geschützt) gelangen die Patienten durch zwei als Schleusen dienende Vorräume von minus zehn und minus 60 Grad Celsius in den eigentlichen therapeutischen Kühlschrank mit minus 110 Grad Celsius. Die Umgebungsluft in den Kammern ist von jeglicher Feuchtigkeit befreit. Ansonsten würden sofort Erfrierungen entstehen, erklärt Chefarzt Dubbert, warum das wichtig ist. Leider gibt es auch Erkrankungen, bei denen eine Behandlung in der Kältekammer nicht möglich ist. Gefäßkrämpfe (Raynaud- Syndrom), Durchblutungsstörungen oder schwere Herz- und Kreislauferkrankungen schließen eine Ganzkörper-Kältetherapie (GKKT) aus. Werden solche Gegenanzeigen beachtet, sind kaum Nebenwirkungen zu befürchten. Eigens für die Kälteanwendung ausgebildete Physiotherapeuten beobachten die Patienten während der Anwendung in der Kältekammer genauestens. Durch Sichtfenster in den drei Kammern mit Gegensprechanlage stehen die Patien ten mit dem Physiotherapeuten in ständiger Verbindung. So ist gewährleistet, dass bei Zwischenfällen sofort in die Anwendung eingegriffen werden kann und Schäden durch die extreme Kälte vermieden werden. Die Dauer macht s Viele unserer Patienten kennen die GKKT aus Rehabilitationsmaßnahmen in verschiedenen Kurorten, berichtet Dubbert. Berichten zufolge bessern sich Schmerzen und Beweglichkeit bei rheumatischen Erkrankungen einschließlich der psoriatischen Gelenkbeteiligung (also bei Schuppenflechte) unmittelbar für einige Stunden. Ein anhaltender Effekt über Monate hinaus wird erreicht, wenn wiederholte Anwendungen erfolgen. Empfohlen werden Serien von etwa zehn bis 14 Therapieanwendungen. In der Regel dauert eine Kältebehandlung etwa zwei bis drei Minuten und bewirkt sowohl bei gesunden als auch bei kranken Personen eine Reihe von interessanten klinischen, hormonellen und biochemischen Heilungseffekten. Nach einer Kältebehandlung können physikalische Therapien intensiviert und verlängert werden, da die Reaktion des Organismus auf die Kälteanwendung bis zu fünf Stunden anhält, erklärt Dubbert. Die Ganzkörper-Kältetherapie erlaubt oftmals, die Dosis der eingenommenen Medikamente zu verringern oder sogar völlig auf Schmerzmittel zu verzichten. Nicht selten kommt es zu einem monatelangen Rückgang von chronischen Krankheitsmerkmalen. Ob eine Kälteanwendung das Richtige ist, kann erst vor Ort in der Klinik entschieden werden. Entscheidend für unsere Patientinnen und Patienten ist, dass sich der Körper erholt, das tägliche Leben beruflich wie privat möglichst schmerzfrei gestaltet und bewältigt werden kann, nennt Dubbert das Ziel. Text: Georg Beuke

8 8 Vo r g e s t e l lt Kirche auf der Kirmes Seit mehr als 50 Jahren betreut die Katholische Circus- und Schaustellerseelsorge Familien auf Volksfesten und in Zirkuszelten Über Kilometer ist Pfarrer Martin Fuchs jährlich für die Kirche unterwegs. Bundesweit besucht der Leiter der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge Familien, die auf Volksfesten, im Zirkus oder auf Marktplätzen arbeiten und leben. Wenn Pfarrer Fuchs über eine Kirmes geht, dann bleibt er nicht lange unerkannt. Auf der Größten Kirmes am Rhein kenne ich zum Beispiel etwa die Hälfte der rund 300 Schausteller, erzählt der 50-Jährige bei einem Rundgang auf dem Düsseldorfer Volksfest. Als Enkel einer Marktkauffrau verbrachte Pfarrer Fuchs in seiner Kindheit selbst jede freie Minute am liebsten auf der Kirmes und half als Student an den Ständen aus. Er kennt daher die Schwierigkeiten, die das ständige Reisen von Ort zu Ort mit sich bringt. Wenn man selbst immer unterwegs ist, braucht man unbedingt etwas Beständiges, etwas das bleibt, sagt Pfarrer Nationalseelsorger Pfarrer Martin Fuchs. Fuchs. Da ist als Erstes die Familie, die trägt, dann das große Bewusstsein der Tradition, in der die Schausteller- und Zirkusfamilien stehen, und da ist die Verbundenheit zu Gott. Die Mitarbeiter im Zirkus- und Schaustellergewerbe haben jedoch meist keine Zeit, am Leben einer örtlichen Pfarrgemeinde dauerhaft teilzuhaben und sich nach den dort bestehenden Terminen zu richten. Trotzdem wollen sie Kontakt zur Kirche halten, betont Pfarrer Fuchs. Deshalb kommen wir zu ihnen. Das Gemeindeleben der Menschen findet eben auf dem Festplatz statt. Ihr Arbeitsumfeld ist zugleich ihr Lebensumfeld. Begleitung an den Lebenswenden Regelmäßig halten Pfarrer Fuchs und acht weitere regionale Seelsorger (unter anderem in München, Paderborn und Dresden) Gottesdienste auf Volksfesten oder in Zirkuszelten. Die regionalen Seelsorger sind neben ihrer Gemeindetätigkeit in der Circus- und Schaustellerseelsorge aktiv. Die Schausteller- und Zirkusfamilien erwarten in erster Linie Begleitung an den Lebenswenden. Das Spenden der Sakramente wie Taufen, Trauungen und Begräbnisse sowie die Betreuung von Kranken und Sterbenden sind die häufigsten Aufgaben der Seelsorger. Auch die Segnungen von Tieren oder von Fahrgeräten vor ihrem ersten Einsatz gehören dazu. Bei Ängsten und Problemen ist der Seelsorger ein wichtiger Gesprächspartner. Probleme durch steigende Kosten im Schaustellergewerbe und die sinkende Beliebtheit von Volksfesten sind häufige Themen in Gesprächen, berichtet Pfarrer Fuchs. Viele sehen in dem Seelsorger darüber hinaus den Gesprächspartner, der von außen in die ansonsten geschlossene Gesellschaft der Zirkus- und Schaustellerwelt hineinkommt. Bei Konflikten wird man gelegentlich auch als Vermittler zwischen zerstrittenen Parteien gesucht.

9 Vo r g e s t e l lt 9 Die Angebote der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge sind gefragt. Rund zwei Drittel der Mitarbeiter im Zirkus- und Schaustellergewerbe sind katholisch. Viele von ihnen kommen aus katholischen Familiendynastien, in denen der Glaube sehr geschätzt und gepflegt wird. Derzeit betreut die Katholische Circus- und Schaustellerseelsorge rund Schausteller, Zirkusmitarbeiter, Mitarbeiter in Freizeitparks und rund Marktkaufleute. Seit 1954 ist sie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz tätig. Pfarrer Fuchs, der 1986 zum Priester geweiht wurde, taufte 1989 das erste Kind auf einem Volksfest übernahm er als Nationalseelsorger die Leitung der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge. Die Verbindung von Kirche und Volksfesten hat eine lange Tradition, erklärt er. Viele Volksfeste haben ihren Ursprung in Festen des Kirchenjahres wie Erntedank, dem Kirchweihfest, Weihnachten oder Gedenktagen von Heiligen. Auch das Wort Kirmes ist von der Kirchweihe abgeleitet. Taufe auf der Wildwasserbahn In zwei kleinen Rollkoffern hat Pfarrer Fuchs alles dabei, was er für eine Messe braucht. In der Regel finden die Gottesdienste in einem Zelt statt. Manchmal muss Pfarrer Fuchs für seine Dienste aber auch an ungewöhnlichere Plätze fahren. Mein ausgefallenster Auftrag war eine Taufe auf der obersten Plattform einer Wildwasserbahn, erzählt er. Das hat mir nur keiner verraten. Plötzlich befand ich mich in einem Wagen der Wildwasserbahn, der mich nach oben auf den Drehteller brachte. Dort war gerade mal Platz für einen Tisch und vier Stühle. Doch die Höhe machte Pfarrer Fuchs dabei nichts aus. Denn die kennt er ja vom Achterbahnfahren. Schließlich fährt er noch heute unglaublich gerne damit und freut sich auf jedes Fahrgeschäft, das er segnen und danach einweihen darf. Texte: Kerstin Deeken Fotos: Damian Zimmermann Die Seelsorge reist mit Jürgen Meyer (27) betreibt mit seiner Verlobten Mareen Müller (22) in der vierten Generation einen Imbiss-Stand, mit dem sie und ihre Familie das ganze Jahr von Festplatz zu Festplatz reisen. Nach dem Weihnachtsgeschäft soll im Januar geheiratet und ihr Sohn Jürgen getauft werden. Natürlich von Pfarrer Fuchs. Herr Meyer, warum ist die Katho lische Circus- und Schaustellerseelsorge für Sie wichtig? Der Glaube spielt für uns eine große Rolle. Meist haben wir einfach nicht die Zeit, zum Beispiel sonntags in die Kirche zu gehen, denn dann arbeiten wir. Die Katho lische Circus- und Schaustellerseelsorge ist da flexibler. Pfarrer Fuchs kommt zu uns und hat Zeit, wenn wir Zeit haben. Außerdem kennen wir ihn seit Jahren und müssen uns nicht an jedem Ort auf einen neuen Pfarrer einstellen. Alles ist etwas unkomplizierter. Wie nutzen Sie die Angebote der Seelsorge? Pfarrer Fuchs ist eine feste Instanz auf den Festplätzen, ein Bezugspunkt für uns. Man trifft sich immer wieder an verschiedenen Standorten und unterhält sich über alles Mögliche. Hochzeiten, Taufen oder vergleichbare Anlässe werden in unserer Familie schon seit Jahren von der Circus- und Schaustellerseelsorge betreut. Deshalb war es für uns keine Frage, dass Pfarrer Fuchs auch unsere Hochzeit und die Taufe von Jürgen feiert. Hat Ihnen die Seelsorge schon einmal bei einem Problem geholfen? Bisher mussten wir Gott sei Dank noch nie darauf zurückgreifen. Aber wenn die Geschäfte mal schlechter laufen sollten, bin ich sicher froh, wenn ich mit Pfarrer Fuchs darüber reden kann. Kontakt & Info Katholische Circus- und Schaustellerseelsorge im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Leitung: Nationalseelsorger Pfarrer Martin Fuchs Tel.: (02 28)

10 10 M e d i z i n Was tun bei Mukoviszidose? Klimatherapie: Ein Aufenthalt am Meer kann helfen. In Deutschland leben rund bis vor allem junge Menschen mit der bis heute unheilbaren und letztlich tödlich verlaufenden Krankheit. Jedes Jahr kommen rund 300 Kinder mit Mukoviszidose auf die Welt Bereits als Baby eroberte der heute achtjährige Max mit seinem Lächeln die Welt im Sturm. Doch schon in den ersten Wochen seines Lebens musste er ständig husten und hatte Verdauungsprobleme. Nach zahlreichen Untersuchungen stellten die Ärzte die Diagnose: Max leidet an der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose, auch cystische Fibrose (CF) genannt. Und trotzdem geht es Max heute gut. Mukoviszidose-Patienten leiden unter Atemnot und sind empfindlich für Infektionskrankheiten. Die Krankheit wird durch einen Gendefekt hervorgerufen und tritt nur auf, wenn beide Eltern die Anlage vererben. Die Betroffenen haben im Bauplan ihrer Zellen ein fehlerhaftes Gen, das der Körper braucht, um den Schleim im Darm und in den Lungenbläschen flüssig zu halten: Das sogenannte CFTR-Gen (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator = Regulator der Transmembran-Leitfähigkeit bei cystischer Fibrose) ist ein Eiweiß, das den Ionentransport von Chlorid und Natrium reguliert. Ein Fehler auf dem Chromosom 7 ist Ursache für die Störung des Salz- und Wassertransports in die Körperzellen: Es bildet sich ein ständig zähflüssiges Sekret. Organe wie die Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber oder Darm werden so regelrecht vom Schleim verklebt und irreparabel geschädigt. Nach und nach geht den Betroffenen buchstäblich die Kraft zum Atmen aus. Mukoviszidose lässt sich relativ einfach durch den sogenannten Schweißtest in einer Kinderklinik oder durch eine genetische Untersuchung diagnostizieren. Schon im Mutterleib lassen sich per Ultraschall erste Hinweise auf eine Mukoviszidose finden: Veränderungen in Bauchspeicheldrüse und Darm oder ein diagnostizierter Darmverschluss mit dem so genannten Kindspech. Weitere Verdachtsmomente beim Neugeborenen sind Gedeihstörungen, starkes Untergewicht, Verdauungsprobleme, fettige Stühle, Verstopfung oder Lungenentzündungen. Dank immer früherer Diagnose und fortgeschrittener Therapien steigt die Lebenserwartung der Betroffenen kontinuierlich. Während 1980 nur einer von hundert Betroffenen die Volljährigkeit erreichte, sind es heute fast 50 Prozent. Ein heute Neugeborenes mit Mukoviszidose hat die Chance, 50 Jahre und älter zu werden. Die Lebenserwartung steigt Grundpfeiler der Behandlung ist zum einen das Ausscheiden des Schleims mithilfe von Krankengymnastik und Inhalationstherapie. Des Weiteren ist die Therapie der häufigen Atemwegsinfektionen durch Antibiotika und eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen, Energie und Vitaminen wichtig. Außerdem müssen die fehlenden Enzyme der Bauchspeicheldrüse ersetzt werden. Wenn die Lunge schwer betroffen ist, kann eine Sauerstoff-Therapie hinzukommen. Ziel ist es, Mangelzustände auszugleichen, Fehlfunktionen zu kompensieren, Organzerstörung und Funktionsausfall zu ver meiden. Mukoviszidose-Betroffene profitieren von Bewegung, Spiel und Sport. Eine sinnvolle medizinische Behandlung schließt auch Rehabilitationsmaßnahmen in spezialisierten Einrichtungen am Meer oder in den Bergen ein (Klimatherapie). Text: Deutsches Grünes Kreuz e. V. Mehr Informationen gibt es im Internet:

11 K u r z n o t i e r t 11 Aufge-lesen Bevor der Job krank macht: Wie uns die heutige Arbeitswelt in die seelische Erschöpfung treibt und was man dagegen tun kann von Hans-Peter Unger / Carola rarchieebenen. Die beiden Der Arbeitnehmer trägt zu Kleinschmidt, Kösel-Verlag, Autoren, selbst beruflich qualitativ hochwertiger Arbeit 5. Auflage 2009, 16,95 stark eingespannt, beschrei bei, wenn er verantwortungs Psychische Erkrankungen ben den schwierigen Balance voll innerhalb seiner mensch nehmen in der Arbeitswelt akt zwischen Fehl belastungen lichen Leistungsgrenze agiert. beängstigend zu. Medien durch veränderte Arbeitsan Der Unternehmer entdeckt die berichten vermehrt darüber. forderungen und den durch Ressourcen des Betriebes und Statistiken der Sozialver aus vorhandenen lohnenswer sorgt für gesunde Ar beits sicherer mahnen schon ten beruflichen Perspektiven. anforderungen. Das Über- länger. Im Job bleibt der In diesem Spannungsfeld raschende an diesem Buch Arbeitsunfall der Moderne, sind es die Fleißigen, Verläss sind die sachlichen und prä die Erschöpfungsdepression, lichen und Perfektionisten, ventiven Hinweise für Arbeit dagegen ein Tabuthema. Wer die stets das Beste aus sich nehmer und Arbeitgeber. will am Arbeitsplatz schon herausholen. Bis es so weit Vielleicht könnte dieses Buch zugeben, dass die eigene ist, dass Arbeit und Arbeits als Erkennungszeichen eines Leistungsfähigkeit langsam, platz den größten Stellenwert man sich nicht rechtzeitig Unternehmens dienen, wel aber stetig sinkt und Angst im Lebensgefüge einneh dem Sog entzieht. Das Wis ches die Gesundheits spirale reaktionen zum täglichen men. Jobstress und beruf liche sen, was eine Erschöpfungs tatsächlich in Gang setzt. Brot geworden sind? Zum Dauer belastung bilden dann erkrankung ist und wie man Man lege es griffbereit aus. Glück gibt es ein unpatheti die Erschöpfungs spirale, deren ihr entgeht, liefern die Auto Text: Heike Christmann sches Buch wie dieses, rich untere Spitze in tiefe seeli ren. Die Lösung liegt in einem tungsweisend für alle Hie sche Krisen mündet, sofern gemeinsamen Kontinuum. Prävention online Erstes Männerhaus in Brandenburg Aktuelle Forschungsergeb Nicht nur Frauen, auch Män nisse und interessante Pro ner werden in Beziehungen jekte zum Thema Prävention geschlagen und sind Opfer gibt es im Internet, darauf von Gewaltattacken. Ein weist die Bundeszentrale für Thema, das in der Öffent gesundheitliche Aufklärung lichkeit bislang noch wenig hin. Die Datenbank präsen bekannt ist. Seit Kurzem kön tiert vielfältige Ergebnisse nen betroffene Männer im der Präven tionsforschung, ersten brandenburgischen unter anderem aus den Männerhaus in Ketzin Unter Bereichen Ernährung, Be- schlupf und professionelle wegung, Sucht und all Hilfe bekommen. Männer gemeine Gesundheitsför turtipps und Hintergründiges wagen es nur selten, zuzu goge Horst Schmeil kürzlich derung. Neben Infos über zu einzelnen Studien. geben, von der eigenen Frau gegenüber der Ärztezeitung. innovative Projekte finden geschlagen zu werden. Sie Gemeinsam mit seinem Kolle Besucher der Internetseite schämen sich viel zu sehr, gen Dietmar Gettner betreibt weiterführende Links, Litera äußerte der Diplom-Päda er das Haus.

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13 Helden des Alltags Was Zivilcourage bedeutet: für unsere Gesellschaft und für jeden von uns T i t e l 13 Hingucken, nicht wegschauen! Susanne Schrinner (43) lebt in Berlin und arbeitet in der Kundenbetreuung für einen Briefdienstleister. In einem Fußgängertunnel der U-Bahn wurde sie Zeugin einer Gewaltsituation und griff ein: Ich kam gerade aus dem Büro und war auf dem Nachhauseweg. Als ich abends durch den immer sehr belebten Fußgängertunnel zur U-Bahn des Bahnhofs Zoo ging, hörte ich plötzlich ein lautes Kreischen. Ich blieb sofort stehen und entdeckte unmittelbar vier Mädchen im Alter zwischen etwa 15 und 20 Jahren, die in einen heftigen Streit verwickelt schienen. Es sah aber definitiv nicht so aus, als ob es sich um zwei rivalisierende Mädchengangs handelte, vielmehr um zwei Täterinnen und zwei Opfer. Zwei der Mädchen griffen sich eines der anderen Mädchen, schrien, beschimpften und bespuckten die Jugendliche. Das Ganze eskalierte schließlich, als sie das Mädchen heftig gegen die Wand und dann zu Boden stießen. Alles ging blitzschnell. Ich blieb mit etwas Abstand stehen und schrie so laut ich konnte: Was ist denn hier los? Ich bat die Freundin des Opfers an meine Seite, sodass sie sich hinter mich stellen konnte. Sie weinte heftig. Mein Herz schlug bis zum Hals! Die beiden Anstifterinnen ließen immer noch nicht von dem Mädchen ab. Dann folgten schreckliche Szenen, die ich immer noch vor Augen habe, wenn ich daran zurückdenke. Als die beiden jungen aggressiven Mädchen auf das am Boden liegende Mädchen eintraten, erst in die Nieren und dann mit den spitzen Schuhen ins Gesicht, ging alles in Sekundenschnelle. Ich bin sofort dazwischengegangen und habe eines der Mädchen am Ärmel gepackt und sie weggerissen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, aber ich hatte merkwürdigerweise keine Angst. Ich war innerlich aufgebracht und wütend. Die Täterinnen rückten ein wenig von dem Mädchen ab, beschimpften und bespuckten mich. In dieser Zeit konnte sich das am Boden liegende Mädchen wieder etwas sammeln und langsam aufstehen. Ich trat an den beiden Täterinnen vorbei auf das Mädchen zu, streckte ihr meine Hand entgegen und forderte sie laut auf: Komm zu mir!, immer die beiden im Blick, die mich aufs Übelste beschimpften. Glücklicherweise blieben sie auf Abstand. Andere Passanten griffen erst nicht ein. Aber eine etwa 30-jährige Frau, die das Ganze beobachtet haben musste, kam irgendwann zu mir und rief vom Handy aus die Polizei an. Ich habe dann noch einen anderen Mann laut um Hilfe angesprochen, dass er auch bitte bei uns stehen bleiben solle. Er blieb. Die Täterinnen traten dann langsam und wutentbrannt den Rückzug an, wahrscheinlich weil sie merkten, dass die Polizei kommen würde und jetzt auch andere Passanten da waren. Die beiden Opfer weinten und ließen sich von der anderen Frau und mir trösten. Sie haben dann ihre Eltern angerufen und informiert. Im Gespräch mit den beiden Mädchen stellte sich im Nachgang heraus, dass sie die beiden anderen gar nicht kannten und nach verbalen Frotzeleien in einem Schnellrestaurant den Rückzug angetreten hatten und dann verfolgt worden waren Ich begegne Blicken, weiche ihnen nicht aus. Zu Hause angekommen war ich immer noch sehr aufgewühlt. Ich hätte erwartet, dass weit mehr Leute stehen bleiben. Oft denke ich, wie demütigend es für ein Opfer sein muss, wenn andere wegschauen. Ich bin ganz sicher kein Held oder Märtyrer. Auch meine eigene Sicherheit ist mir wichtig, auch dann, wenn ich helfe. Polizei und Sicherheitskräfte zu alarmieren ist ebenfalls immens wichtig. Andererseits hatte ich keine Zeit, lange zu überlegen. Ich musste handeln. Auch wenn die beiden Täterinnen keinen Respekt vor mir hatten, so haben sie mich nicht körperlich angegriffen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sie spürten, dass ich in diesem entscheidenden Moment keine Angst hatte. Oder es liegt daran, dass ich prinzipiell ein kommunikativer und auch neugieriger Mensch bin, der Blicken anderer eher begegnet, als dass er ihnen ausweicht. Protokoll: Britta Ellerkamp Titelfotos: Barbara Bechtloff Porträt: Mascha Lohe

14 Was tun Sie im Notfall? Das meinen die Protagonisten unserer Fotostrecke Unsere Fotostrecke zum Titelthema Zivilcourage zeigt, wie eine Frau im Park angemacht wird und wie andere reagieren. Wir fragten die Modells unserer Serie, wie sie sich im Ernstfall verhalten würden: Ich habe kein Drehbuch im Kopf! Klaus Bechtloff (72), Rentner aus Dortmund Wie ich mich tatsächlich in einer solchen Szene verhalten würde, ist schwer zu sagen. Ich bin natürlich froh, wenn ich nicht in heikle Situationen gerate. Besonders dann, wenn ein Täter keine Hemmungen hat, ist es schwierig. Mein Vorschlag: Ein Training, bei dem man lernt, wie man sich verhalten kann, das wäre gut. Dann wäre ich wahrscheinlich nicht gelähmt und könnte helfen. Grundsätzlich würde ich mich trauen, laut um Hilfe zu rufen das kann den Täter vielleicht abschrecken. Dabei würde ich auf ausreichenden Sicherheitsabstand achten. Ignoranz ist schlecht! Lydia Atim (31), Studentin in Uganda Ich war schon einmal Zeugin einer Gewalttat in einer U-Bahn in Köln. Junge Männer attackierten einen etwa 50-jährigen Mann. Es war schrecklich anzusehen, zumal kein Mitfahrer eingegriffen hat. Ich selbst hatte auch viel zu große Angst, um helfen zu können, und ich sprach noch kein Deutsch. Ich weiß, dass es nicht gut ist, wenn man nicht hilft und den Vorgang ignoriert. Ich denke immer noch sehr oft daran. In Uganda wären die Menschen nicht sitzen geblieben, da bin ich ganz sicher. Einige sind auf Stress aus, einfach nur so! Lilli Kloosterziel (16), Schülerin aus Köln Meine beiden Freundinnen und ich sind schon einmal in einem Freizeitpark von drei anderen Mädchen angemacht und geschubst worden. Irgendwie kamen wir glücklicherweise aus der Situation heraus, ohne selbst aggressiv zu werden. Einige Jugendliche sind einfach nur so auf Stress aus sie suchen nach einem Grund, sich zu schlagen. Ich hatte damals ein ungutes Gefühl, weil ich die anderen Mädchen nicht einschätzen konnte. Wie soll man also Situationen entschärfen, wenn man das Gegenüber nicht einschätzen kann? Ich denke, man sollte grundsätzlich nicht tun, was die Täter wollen. Aber ich weiß nicht, ob mir der Mut fehlen würde, einzugreifen. Wahrscheinlich würde ich laut brüllen, um auf mich aufmerksam zu machen. Verbale Deeskalation kommt für mich infrage! Martin Matthey (43), Diplom-Mathematiker aus Köln Vielleicht habe ich solche Situationen schon erlebt, aber nicht bewusst bemerkt. Ich hätte sicherlich große Angst besonders dann, wenn jemand alkoholisiert ist. Generell glaube ich nicht, dass es immer auf körperliche Präsenz ankommt, um helfen zu können. Ich würde versuchen, verbal zu deeskalieren. Meinen Kindern vermittle ich, dass sie laut schreien sollen, wenn sie Zeuge einer gefährlichen Situation sind. Ein Problem ist sicherlich auch, dass sich in großen Menschenmengen niemand so recht verantwortlich fühlt. Allein zu sein, ist natürlich auch ein Problem Vielleicht ist meine Körpergröße hilfreich! Berthold Ostfalk (39), Lehrer aus Köln Laut brüllen mit ausreichendem Sicherheitsabstand, das wäre meine Vorstellung von Deeskalation. Vielleicht liegt es an meiner Körpergröße, dass ich bislang selbst nicht zum Opfer wurde und ich mir so Respekt verschaffe. Sicher sein kann man natürlich nie. Und was macht man, wenn man selbst angegriffen wird? An vielen Schulen lernen Kinder und Jugendliche in Streitschlichtungskursen, wie man grundsätzlich Konflikte meistert. Besonders an Schulen in Brennpunkten sind gute pädagogische Konzepte hilfreich und eine tolle Sache. Das rät die Polizei Protokolle: Britta Ellerkamp Die Polizei nennt in ihrer Aktion tu was sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit, die jeder anwenden kann: Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf. Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein. Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110. Ich kümmere mich um Opfer. Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung. Gefordert ist nicht Heldentum. Oft genügen Kleinig kei- ten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, das Handy zu benutzen und Hilfe zu holen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten. Mehr Informationen:

15 T i t e l 15 Bitte nicht den Sheriff spielen Zivilcourage: eine Einordnung Der Begriff Zivilcourage setzt sich aus den beiden Wörtern civilis (lateinisch: bürgerlich, anständig, annehmbar) und courage (französisch: Mut) zusammen. Zivilcourage ist dadurch charakterisiert, dass eine Person seltener eine Gruppe freiwillig für die legitimen Interessen vor allem anderer Personen eintritt. Wer mit Zivilcourage handelt, orientiert sich an humanen und demokratischen Prinzipien und setzt sich für Interessen ein, die auch der Allgemeinheit dienen. Der Handelnde ist zu friedlichem Konfliktaustrag bereit. Im zivilcouragierten Handeln ist immer Mut enthalten, in Mut nicht zwingend Zivilcourage. In einem demokratisch verfassten Staat wie der Bundesrepublik Deutschland gehört Zivilcourage wie auch Toleranz zu den Grundtugenden gelebter Demokratie. Vereinfacht lassen sich drei Situationstypen unterscheiden, die Zivilcourage verlangen. Erstens: Sich als Bürger in einem Unrechtsstaat gegen die vom Staat ausgehende Gewalt zu wehren, das erfordert Zivilcourage. Zweitens: Wenn wir im Alltag zum Beispiel erleben, dass Ausländer, Menschen mit Behinderung, Obdachlose oder auch andere Bevölkerungsgruppen belästigt oder ausgegrenzt werden, dann sind wir gefragt. Drittens: Zivilcourage kann auch notwendig sein, wenn ein Einzelner oder eine Minderheit in der Öffentlichkeit eine andere Meinung vertritt als die gängige Mehrheits meinung. Christenpflicht Zivilcourage? Jesus ist das beste Beispiel für Zivilcourage, sagt der Theologe Dr. Dieter Witschen (57). Jesus nannte Ungerechtigkeit beim Namen, setzte sich für Benachteiligte ein, stand ein für seine Überzeu gungen. Witschen ist Offizialatsrat am Bischöflichen Offizialat (einem kirchlichen Gericht) der Diözesen Hamburg und Osnabrück und bewertet Zivilcourage als christliche Tugend. Christliche Tugenden sind häufig deckungsgleich mit moralischen Tugenden. Daher sieht Witschen Zivilcourage als eine Tugend, die jeder ethisch orientierte Mensch haben sollte ob Christ oder nicht. Er ergänzt: Auch überall, wo Christen in der Minderheit sind, ist von ihnen Zivilcourage gefordert, zu ihrem Glauben zu stehen. In diktatorischen Staaten hat das natürlich eine völlig andere Tragweite als in demokratischen Staaten mit Religionsfreiheit. Jeder Christ sollte die Gefahren genau abwägen. Neben der individuellen Zivilcourage, also der jedes einzelnen Menschen, gibt es auch Gruppen oder Organisationen, die Zivilcourage zeigen. Ein Beispiel für Zivilcourage der christlichen

16 16 T i t e l Kirchen ist das Kirchenasyl. Beim Kirchenasyl gewähren evangelische oder katholische Kirchen Menschen, denen die Ausweisung aus Deutschland droht, Unterschlupf und Schutz. Damit beziehen die Kirchen Position, dass sie die Asyl-Politik des Staates nicht gutheißen. Das Kirchenasyl ist immer der letzte Ausweg, nachdem alle legalen Mittel ausgeschöpft wurden, macht Witschen deutlich. Kirchenasyl ist aber nicht nur eine Frage von Zivilcourage, hier geht es zudem um zivilen Ungehorsam. Die Kirchengemeinde ist sich bewusst, dass sie eine Gesetzesüberschreitung begeht. Auf Dauer soll bewirkt werden, dass sich ein Gesetz ändert, weil die Kirche die Praxis der Abschiebung für Unrecht hält, beschreibt Witschen das Vorgehen. Wichtig sei die Unterscheidung: Ziviler Ungehorsam setzt Zivilcourage voraus, Zivilcourage verstößt aber nur selten gegen das Gesetz. Ein Mädchen wird im Stadtpark belästigt, Zivilcouragiertes Handeln kann eine Gesetzesüberschreitung erfordern, sie sollte aber vermieden werden. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein Mädchen wird im Stadtpark belästigt. Jemand möchte dem Mädchen helfen und zieht den Täter weg. Dabei zerreißt die Jacke des Täters. Kann der Helfer für sein zivilcouragiertes Handeln jetzt auch noch belangt werden? Nein, sagt Professor Dr. Werner Beulke (65). Der Jurist ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der Universität Passau und erklärt, warum: Das ist ein eindeutiger Fall. Der Helfende hat in Nothilfe richtig gehandelt und geht auch kein Risiko ein, belangt zu werden. Wenn der Helfende dem Täter dabei zum Beispiel den Arm auskugelt, kann das jedoch schon anders aussehen. Probleme tauchen auf, sobald der Täter aussagt, dass er mit seiner Belästigung schon längst aufgehört hatte, als er verletzt wurde. Im schlimmsten Fall kann die Staatsanwaltschaft dann ein Verfahren wegen Körperverletzung einleiten und gegen denjenigen, der geholfen hat, ermitteln. Meist endet ein solches Verfahren durch Einstellung unter Umständen gegen Zahlung einer Geldbuße. Das kann der Staatsanwalt selbst machen oder erst später der Richter mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft. Es verbleibt aber immerhin ein Rest -Risiko für den Helfenden, stellt Beulke fest. was würden Sie tun? Also am besten einfach weitergehen, wenn jemand Hilfe braucht? Helfende haben in der Regel einen großen Spielraum, wenn sie in eine Situation einschreiten. Sie sollten aber nicht selbst den Sheriff spielen, sondern die Polizei rufen, wenn es irgendwie möglich ist. Falls die Situation akut ist, sollten Helfende durchaus Courage zeigen und angemessen reagieren. In einer emotional aufgeladenen Situation ist das nicht immer einfach. Darauf nimmt die Justiz in der Regel Rücksicht, verdeutlicht Beulke. Also: Nicht wegsehen und Ruhe bewahren! Unterlassene Hilfeleistung ist auch eine Straftat. Text: Karina Kirch / Manuela Wetzel

17 T i t e l 17 Die Angst überwinden Zivilcourage hat nicht jeder, aber jeder kann sie trainieren Mit Zivilcourage handeln, helfen, wenn jemand unsere Hilfe braucht warum gelingt uns das nicht immer? Mit dem Göttinger Zivilcourage-Impuls-Training kann jeder lernen, zivilcouragiert zu handeln. Frau Professor Boos, was heißt mit Zivilcourage handeln? Zivilcouragiert handeln heißt mutig handeln. Der oder die Handelnde tritt dabei für humanitäre und demokratische Werte ein. Zivilcourage ist meist in der Öffentlichkeit auch in alltäglichen Situationen gefordert: zum Beispiel in der Kneipe bei ausländerfeindlichen Witzen. Oder wenn eine Mutter ihr Kind im Supermarkt anschreit. Eingreifende können der gestressten Mutter positiv zeigen, dass ihr Verhalten unangemessen war. Häufig reicht schon die Frage, ob man helfen kann. Warum haben Sie das Zivilcourage-Impuls-Training entwickelt? Im Jahr 2000 gab es eine Häufung von Anschlägen auf Asylbewerberheime und ein Aufflackern von Fremdenfeindlichkeit. Mein damaliger Doktorand Kai Jonas und ich waren sehr betroffen. Wir entwickelten ein Seminar zum Thema Zivilcourage für Studierende. Aus den ersten Seminarteilnehmern und -teilnehmerinnen sind Trainer und Trainerinnen geworden. Schließlich erweiterten wir das Training für Lehrer und Lehrerinnen, Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen und andere Interessierte. Was sind Ihre Strategien, um Zivilcourage zu fördern? Unser Training basiert auf einem sozialpsychologischen Prozessmodell der Hilfeleistung. Eine Hilfeleistung ist in fünf Stufen aufgeteilt: Zunächst muss jemand die Tat wahrnehmen. Dann muss diese Person die Situation richtig interpretieren. Dabei orientiert sie sich an anderen: Wenn niemand etwas tut, hilft sie selbst meist auch nicht. Die dritte Stufe ist die Verantwortungsübernahme. In der vierten Stufe stellt sich die Person die Frage, ob sie kompetent genug ist, zu helfen. Die fünfte Stufe ist das tatsächliche Helfen. In jeder Die Expertin Dr. Margarete Boos (55) ist Professorin für Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität Göttingen. Sie entwickelte gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Kai Jonas das Göttinger Zivilcourage-Impuls-Training. Stufe gibt es verschiedene Arten von Überwindung. Angst und Un sicherheit kommen hinzu. Daher trainieren wir in Rollenspielen die Wahrnehmung von Bedrohungssituationen, das Absetzen eines effizienten Notrufs und die Stimme, die Opfer und auch potenziell Helfende brauchen, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Teilnehmenden erwerben ein Verhaltensrepertoire, auf das sie im Ernstfall zurückgreifen können. Warum ist es so eine Überwindung, in brenzligen Situationen zu helfen? Studien zeigen, dass es nicht an einer Person selbst liegt, wenn sie nicht hilft wir sind keine moralischen Monster, sondern an den Umgebungsfaktoren. Die Chance für ein Opfer, Hilfe zu erfahren, ist größer, wenn nur eine Person an wesend ist. Ansonsten denken die meisten der Anwesenden, dass eine andere Person helfen wird. Beim zivilcouragierten Handeln verstößt ein Helfender meist gegen gesellschaftliche Normen. Zum Beispiel, wenn er oder sie öffentlich fremde Menschen anspricht. Im Training üben wir, bewusst und mit positiver Absicht gegen diese Konventionen zu verstoßen. Interview: Karina Kirch Kontakt & Info Göttinger Zivilcourage-Impuls- Training abt/6/forschung/zivilcourage-training mboos@uni-goettingen.de

18 18 M e d i z i n Wenn Arbeit krank macht Seelische und körperliche Gesundheit gehen Hand in Hand Alarmierende Studien Stress und Dauerbelastung am Arbeitsplatz machen psychisch krank! Zu diesem Fazit kommen eine Ende März veröffentlichte Studie der Bundespsychotherapeutenkammer und jüngst der Gesundheits report 2010 der Techniker Krankenkasse (TK). Arbeitsausfalltage aufgrund psychischer Erkrankungen sind demnach in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent angestiegen, und das bei einem gleichzeitigen Rückgang des Krankenstandes insgesamt. Woran liegt das? Als der psychische Druck und die Belastung am Arbeitsplatz zu groß wurden, erlitt Melanie Ebert* vor vier Jahren in Verbindung mit einem Burn-out-Syndrom mehrere Bandscheibenvorfälle. Über Jahre habe ich alles in mich hineingefressen. Irgendwann hat mein Körper einfach gestreikt, erinnert sie sich. Acht Jahre hatte die Physiotherapeutin in einem Familienbetrieb gearbeitet. Zum Team gehörten die Inhaberin, fünf ihrer Familienmitglieder, Melanie Ebert und vier weitere Mitarbeiter. Wir Angestellten *Name von der Redaktion geändert haben den ganzen Druck abbekommen, berichtet Melanie Ebert. Zum Beispiel mussten die Angestellten die Patienten im 20-Minuten-Rhythmus behandeln, die Familie allerdings nur in 30-minütigen Abständen. Oder die Familie nahm sich bei schönem Wetter kurzfristig frei und wir mussten dann auch deren Patienten übernehmen. Obwohl Melanie Ebert alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter war, musste sie Spätschichten bis 20 Uhr übernehmen. Auch ihr Gehalt war trotz ihrer vielfältigen Zusatzqualifikationen und langen Berufserfahrung untertariflich. Wenn ich das Gespräch mit meiner Chefin suchte, wurde ich immer wieder vertröstet. War Melanie Ebert jedoch krank, rief die Chefin jeden Tag an Wie am Fließband Vor den Bandscheibenvorfällen war der Druck dann besonders stark: Ich musste die Urlaubsvertretung für drei Kolleginnen übernehmen. Ich habe wie am Fließband gearbeitet, blickt sie zurück. Melanie Ebert ging auch mit Schmerzen so lange zur Arbeit, bis ihr Körper nicht mehr mitmachte. Ich musste unseren Lebensunterhalt verdienen und hatte einfach Angst, meinen Arbeitsplatz zu verlieren, berichtet sie. Nach dem Aufenthalt in der Schmerzklinik und der Reha stand fest: In ihren alten Job konnte Melanie Ebert nicht mehr zurück. Das war zuerst ein Schock, sagt sie heute. Doch dann entschied sie sich für eine kaufmännische Ausbildung. Ich merkte schnell, dass mich der neue Beruf ausfüllt und ich damit sehr zufrieden bin. Der Fall von Melanie Ebert ist ein typisches Beispiel. Psychische und körperliche Erkrankungen gehen oft Hand in Hand. Seele und Körper streiken gleichermaßen.

19 M e d i z i n 19 Der Druck steigt Zu den häufigsten Diagnosen, die zu Krankmeldungen führen, zählen depressive Erkrankungen sowie Belastungsreaktionen ( Nervenzusammenbruch ) und Anpassungsstörungen, also Störungen des Sozialverhaltens oder der Gefühle. Danach folgen unspezifischneurotische Diagnosen wie Ermüdungs- und Erschöpfungszustände und somatoforme Störungen wie Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Magen-Darm- Beschwerden, die unzureichend durch eine körperliche Erkrankung erklärt werden können. Die Dauer der Krankschreibungen schwankt zwischen rund vier bis achteinhalb Wochen. Die Ursachen für den Anstieg der psychischen Erkrankungen sind vielfältig. Einerseits versetzen Dauerumstrukturierungen in Unternehmen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Zeitarbeit Arbeitnehmer in Unsicherheit, gleichzeitig steigen der Leistungsdruck und die Verantwortung des Einzelnen, zum Beispiel durch neue Arbeitsformen wie Projektarbeit. Den Beschäftigten wird immer mehr Verantwortung übertragen. Aber ihre Möglichkeit, selbst zu entscheiden, nimmt ab, beobachtet Rüdiger Trimpop, Professor für Arbeitspsychologe an der Universität Jena, die Entwicklungen der letzten zehn Jahre. Angst vor dem Jobverlust Jeder fünfte Deutsche hat laut einer repräsentativen Umfrage der GfK Marktforschung Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, auch wenn es noch keine konkreten Anzeichen für einen Stellenabbau im Betrieb gibt. Worin ist diese Unsicherheit, die so viele krank macht, begründet? Eine Erklärung vermutet Dr. Marcel Erlinghagen, der schwerpunktmäßig im Bereich Entwicklungstrends im Erwerbssystem an der Universität Duisburg-Essen forscht, in den sozialpsychologischen Folgen der Hartz-Reformen, die 2003 bis 2005 zu erheblichen Veränderungen in der deutschen Arbeitsmarktpolitik führten. Nicht nur unter den real von Arbeitslosigkeit Betroffenen ist die Beschäftigungsunsicherheit verbreitet, sondern auch unter den Beschäftigten haben die Hartz-Reformen zu einem nachhaltigen Schock geführt, stellt Erlinghagen fest. Der Wechsel vom Status erhaltenden alten Arbeitslosengeld zum Arbeitslosengeld II (Hartz IV) scheine besonders von den Beschäftigten in den alten Bundesländern als bedrohlicher Bruch wahrgenommen worden zu sein. Weitere Gründe für die zunehmende Verunsicherung sieht Erlinghagen in der wachsenden Einkommensungleichheit der vergangenen zehn Jahre und der abnehmenden Tarifbindung seit den 1990er-Jahren. Unternehmen in der Pflicht Hinsichtlich der vielfältigen negativen Folgen durch Stress und Leistungsdruck am Arbeitsplatz ist es wichtig, dass Unternehmen sich in der Verantwortung für eine Humanisierung der Arbeit begreifen. Neben gesundheitsfördernden Programmen, die die Ressourcen der Mitarbeiter stärken, sind vor allem Strukturen von Bedeutung, die Mitarbeitern wieder mehr Freiräume und Autonomie im Arbeitsprozess ermöglichen. Selbstbestimmtheit ist ein wesentlicher Faktor für die Motivation und die psychische Gesundheit der Mitarbeiter, bestätigt Professor Trimpop. Bei Helfer-Berufen sieht er allerdings die Kehrseite der Freiräume und die Notwendigkeit gegenseitiger Fürsorge: Hier ist der Arbeitgeber angehalten, Zwangspausen vorzugeben, um seine Mitarbeiter vor der Selbstausbeutung zu schützen. Text: Jacqueline Maria Rompf Fotos: Barbara Bechtloff Woche der Seelischen Gesundheit Die bundesweite Woche der Seelischen Gesundheit findet jedes Jahr rund um den Welttag der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober statt. In Berlin steht die Beteiligung in diesem Jahr unter dem Motto Seelische Gesundheit in der Arbeitswelt. Die drei Berliner Alexianer-Krankenhäuser das St. Joseph-Krankenhaus Berlin Weißensee, das St. Hedwig-Krankenhaus Berlin und das Krankenhaus Hedwigshöhe sind Initiatoren der Woche. Informationen zum Programm gibt es im Internet unter: seelischegesundheit.net

20 20 T h e r a p i e Mit im Boot Wenn der Partner trinkt, ist das Leid oft groß. Zwangsläufig geraten auch Angehörige in den Sog der Sucht, ob sie wollen oder nicht Als Angelika Spitz und ihr Mann sich vor 40 Jahren das Ja-Wort gaben, war die Welt noch in Ordnung. Beide waren glücklich und beruflich erfolgreich. Sie hatten eine Eigentumswohnung, verreisten gerne und pflegten einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Vor allem für Angehörige kann die Suchterkrankung zu einer schweren Belastung werden. Sie sitzen automatisch mit im Boot und versuchen verzweifelt, das Ruder in die Hand zu nehmen. Gerade in der Anfangszeit wollen Angehörige dem Partner helfen. Die Angst, den anderen zu verlieren, ist groß. Nicht nur der Alkoholiker bagatellisiert sein Trinkverhalten, auch Angehörige versuchen, nach außen den Schein zu wahren und schämen sich. Für Angelika Spitz begann damals ein Spießroutenlauf. Das Paar zeigte sich immer weniger in der Öffentlichkeit und versuchte immer häufiger, Einladungen aus dem Wege zu gehen. Sein auffälliges Verhalten entschuldigte sie mit seinem schwachen Herzen. Die Herzkrankheit war allerdings eine Folge des hohen Alkoholkonsums. Erst kurz bevor ihr Mann sich 1993 für eine Therapie entschied, klagte Angelika Spitz ihrer Schwester ihr Leid. Da trank ihr Mann schon seit beinahe 15 Jahren. Sucht betrifft das ganze Familiensystem, weiß Marianne Holthaus (47), Sozialpädagogin und Suchttherapeutin in der Bundesgeschäftsstelle des Kreuzbundes e. V., einer Selbsthilfegemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige. Angehörige leiden oft erheblich unter der Sucht des Familienmitgliedes. Die Sorge um die Gesundheit der nahestehenden Person, die zunehmenden verbalen, manchmal auch körperlichen, Auseinandersetzungen mit dem Partner, die finanziellen Sorgen und der Verlust sozialer Kontakte belasten. Eigene seelisch-körperliche Beschwerden der Angehörigen, wie etwa Depressionen, Migräne, Magenprobleme oder Rückenschmerzen, sind oft die Folgen der Sucht in Familien. Der langsame Untergang Anfangs dachte ich immer, mein Mann verträgt nicht viel. Da wusste ich noch nicht, dass er immer schon heimlich getrunken hatte, ehe ich überhaupt mitbekam, dass er trank. Angelika Spitz leitete damals noch eine große Kindertagesstätte im Ruhrgebiet. Sie nahm viele Termine wahr und ging in ihrer Freizeit einigen Hobbys nach. Eine emanzipierte Frau, die viel bewegte und mit beiden Beinen auf der Erde stand. Dass zu Hause etwas nicht stimmte, merkte sie erst Jahre später. Schleichend, auf leisen Sohlen war der Alkohol zum stillen Weggefährten ihres Mannes geworden. Ich weiß nicht, ob ich es damals nicht merkte oder nicht merken wollte, erinnert sich die heute 60-Jährige. Das Ruder in der Hand Das Ehepaar Spitz ist kein Einzelfall. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gibt es bundesweit rund 1,3 Millionen alkoholabhängige Menschen. Darunter sind doppelt so viele Männer wie Frauen in Behandlung, die meisten im Alter zwischen 45 und 55 Jahren. Suchtprobleme entstehen meist über viele Jahre. Deshalb wird oft nicht bemerkt, wie der Konsum immer mehr das Leben bestimmt und verändert.

21 T h e r a p i e 21 des Ganzen: Mir war vorher gar nicht bewusst, dass es sich um eine schwere Krankheit handelt. Die professionelle Hilfe in der Klinik und die Vermittlung an die Selbsthilfeorganisation Kreuzbund erwies sich für sie und ihren Mann als Rettungsanker. Suchtexpertin Marianne Holthaus mag die gängige Bezeichnung Co-Abhängige für Angehörige nicht. In der Selbsthilfe sprechen wir lieber von Mitbetroffenheit. Ich finde es fatal, wenn Menschen, die unterstützen, auch zu Kranken gemacht werden, erklärt Holthaus. Vielmehr komme es darauf an, dass Angehörige lernten, eigene Bedürfnisse wahrzu nehmen und dann zu schauen, welche eigenen Potenziale dem Suchtkranken eine Hilfe sein könnten. Ebenso verstand es ihr Partner, sie von seiner Sucht abzulenken. Er machte ihr Geschenke, ermunterte sie, ihren Hobbys nachzugehen und ließ viel Freiraum in der Ehe. Heute weiß Angelika Spitz, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver handelte, damit er in Ruhe trinken konnte. Erst viel später entdeckte sie die zahlreichen Flaschen, die ihr Partner im Keller und unter der Kofferraumabdeckung seines Wagens versteckte. Eines Tages fand sie einen großen Müllsack, prall gefüllt mit Schnapsflaschen. Das hat mich umgehauen. Ich dachte, mein Mann trinkt nichts Hochprozentiges, erzählt Spitz. Für sie waren die letzten fünf Jahre des Trinkens die schlimmsten. Ihr Mann zeigte kein Interesse mehr an Körperhygiene, ließ sich gehen, trank täglich und war zu nichts mehr in der Lage. Irgendwann habe ich mich zurückgezogen und eine Mauer um mich gebaut, erinnert sich die sonst so agile Rentnerin. Ich stellte mir immer wieder vor, ihn einfach einzuschließen. Dass ihr Mann mit Mitte 40 eine Therapie begann, verdankt er auch seiner Frau. Sie stellte ihm ein Ultimatum. Als der Arbeitgeber ihren Mann nach Hause schickte, fand sie ihn volltrunken auf einer Bank sitzend mitten in der Stadt. Da wendete sich das Blatt. Es hat bei mir Klick gemacht. Ich hatte eine Festigkeit und Entschlossenheit in der Stimme, die mein Mann so nicht kannte und ich auch nicht. Hätte ihr Partner sich gegen eine Therapie entschieden, wäre es das Aus für die Beziehung gewesen. Da ist sich Angelika Spitz sicher. Land in Sicht Erst als ihr Mann eine Therapie machte, verstand Angelika Spitz allmählich das Ausmaß Die Suchtselbsthilfe entwickelte sich in Deutschland bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Mehr als Selbsthilfegruppen für Suchterkrankungen existieren heute bundesweit. Das Konzept der Co-Abhängigkeit, das mittlerweile auch kritisch gesehen wird, hat seinen Ursprung in den 1950er-Jahren in den USA, bevor es nach Deutschland kam. Die Selbsthilfe ist ein wichtiger Baustein im Hilfesystem: Auch wenn nur sechs bis acht Prozent der Alkoholabhängigen das Angebot nutzen, so sprechen die Zahlen für sich: 80 Prozent der regelmäßigen Besucher leben dauerhaft abstinent. Auch der Mann von Angelika Spitz, die sich heute als ehrenamtliche Bundes vorsitzende des Kreuzbundes engagiert, hat es geschafft. Die vielen Gespräche mit Gleichgesinnten halfen, das Schweigen zu brechen und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. In einer Paartherapie lernte das Ehepaar, sich Schritt für Schritt anzunähern. Ein harter und langer Weg, der sich gelohnt hat. Patentrezepte gibt es nicht, meint Angelika Spitz. Doch ein Appell liegt ihr am Herzen: Der Trinker muss deine Festigkeit spüren, doch aufhören muss er selbst. Text: Britta Ellerkamp

22 22 T h e r a p i e Die Sucht ist wie ein großer Staubsauger, sie saugt alle Personen im näheren Umfeld ein. Dr. Monika Rennert ist Diplom-Psychologin, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin sowie Autorin eines Buches über die Auswirkung von Sucht auf betroffene Familien. Mit dem Thema Co-Abhängigkeit beschäftigte sie sich fast 13 Jahre lang in einer Jugend- und Drogenberatung sowie in einem deutsch-amerikanischen Familienprogramm für Angehörige von Süchtigen. Derzeit arbeitet sie als Sucht- und Gesundheitsbeauftragte der Stadt Wiesbaden. Ein Gespräch über Alkohol-Abhängige und ihre Angehörigen. Frau Dr. Rennert, welcher ist der größte Fehler, den Partner und Familien von Alkoholikern machen können? Hinter ihnen aufzuräumen, bildlich gesproch en. Wenn ständig alle unangenehmen Folgen des Trinkens unter den Teppich gekehrt werden, gibt es für den Süchtigen keinen Grund, aufzuhören. Ich habe mich zu Beginn meiner Berufszeit oft gewundert, wieso die Eltern und Partnerinnen von Alkohol-Abhängigen, es sind tatsächlich meist Frauen, immer als Erste Hilfe suchten. Nicht derjenige selbst. Die Sucht ist wie ein großer Staubsauger und saugt alle Personen im näheren Umfeld ein. Die Frau eines Alkoholikers sagte mir einmal: Ich denke die ganze Zeit an den Alkohol obwohl ich ihn gar nicht trinke. Er bestimmt mein Denken. Gegen diesen Sog der sogenannten Co-Abhängigkeit muss man sich wehren, um nicht selbst krank zu werden. er trinkt. Fatal ist beim Thema Alkoholismus vor allem der Krankheitsbegriff, auch wenn er sachlich richtig ist. Geht es um Sucht, ist der bei Erkrankungen übliche fürsorgliche Ansatz ganz fehl am Platze. Ich kenne keine andere Krankheit, die so sehr zu Rettungsversuchen von außen motiviert wie Alkoholismus. Wie erlebt denn eine Co-Abhängige im Gegensatz zum Betroffenen selbst die Sucht? Angehörige und Partner oder Partnerinnen von Süchtigen erleben eine Art täglicher Gehirnwäsche. Ihrer eigenen Wahrnehmung stehen Lügen des Süchtigen gegenüber. Irgendwann fürchten einige im wahrsten Sinne des Wortes, ihren Verstand zu verlieren. Dabei kann das Verhalten des Abhängigen überhaupt nicht moralisch bewertet werden. Er ist nicht gesund. Und Sucht ist eine Gefühlskrankheit. Der Trinker ist verliebt in den Alkohol oder in das süchtige Verhalten, und er kann lange nichts Schlechtes an seiner großen Liebe sehen: Sie ist die Nummer eins in seinem Leben, selbst wenn sie schon längst viele schlimme Konsequenzen nach sich zieht. Die überwältigend positiven Erlebnisse der Anfangszeit haben in der Erinnerung des Alkoholikers mehr Bedeutung als alles andere. In Fällen körperlicher Abhängigkeit kommt auch die Angst vor Entzugserscheinungen hinzu. Was können Co-Abhängige also konkret tun? Für sich selbst sorgen. Den Abhängigen loslassen, nicht nur seine große Schwäche im Auge halten, auch seine Stärken wieder wahrnehmen. Ich habe betroffenen Angehörigen, Partnerinnen und Partnern oft gesagt: Werfen Sie den Frosch an die Wand. Ob er dann ein Märchenprinz wird, wissen Sie zwar nicht. Aber Sie machen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, sich selbst zu befreien. Der Süchtige bekommt dadurch auch eine Chance wie er damit umgeht, ist seine Sache. Interview: Claudia Keller Fotos: Olivier Pol Michel So einen Kreislauf zu unterbrechen ist sicher nicht leicht? Ganz und gar nicht. Aber man kann damit beginnen, nicht länger Verständnis zu zeigen. Es ist leicht, überhöhten Alkoholgenuss zu rechtfertigen und beispielsweise zu sagen: Mein Kollege trinkt, weil er und seine Frau immer Streit haben. Die Wahrheit könnte auch sein, dass er und seine Frau streiten, weil

23 S e i t e n w e c h s e l 23 Lasst die Kinder nicht allein! Das Aktionskomitee KIND IM KRANKENHAUS e. V. Im Alltag kann ein Kind immer auf die Unterstützung und Hilfe der Eltern vertrauen. Es gerade bei einem Krankenhausaufenthalt, wenn es besonderen Zuspruch braucht, allein zu lassen undenkbar! Mitte der 1960er-Jahre bekam deshalb der Satz Lasst die Kinder nicht allein! eine ganz neue Bedeutung: Ausgehend von Australien und Amerika stürmten Eltern Kinderkliniken, um bei ihrem Kind zu sein. Dies war auch das Startsignal des ersten deutschen Elternverbandes für kranke Kinder, des Aktionskomitees KIND IM KRAN KENHAUS ( Eltern warben für den Gedanken, sie gemeinsam mit ihrem kranken Kind im Krankenhaus aufzunehmen. Das AKIK stand Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Auch ergab sich die Notwendigkeit politischer Lobbyarbeit. Zwei der Forderungen: Die Tage beim Kind im Krankenhaus sollten nicht auf Urlaubstage angerechnet werden; die Mitaufnahme- Kosten sollten von den Krankenkassen bezahlt werden. Erkrankt ein Kind, ist die ganze Familie in einer Ausnahmesituation. Erst recht, wenn eine lebensbedrohliche oder chro nische Krankheit festgestellt wird. Viele Fragen stellen sich: Welcher Arzt kann helfen? Welche Therapie ist die beste? Wo wird sie angeboten? Zeitliche und finanzielle Belastungen kommen hinzu, ebenso Abstim mungsprozesse mit Institutionen und Kostenträgern. Die Eltern plagen häufig Schuldgefühle und die Last der Verantwortung dem kranken Kind, aber auch dem Partner und den gesunden Geschwisterkindern gegenüber. Kommen dann noch Probleme durch unverständliche Verordnungen oder rigide Vorschriften aus dem Gesundheitssystem hinzu, können Familien verzweifeln. Auch heute noch gehört die aktive Familienbegleitung zu den Hauptaufgaben des AKIK. Ortsgruppen entlasten Familien durch Besuchs- und Betreuungsdienste für kranke Kinder und ihre Geschwister. Viele Eltern melden sich über das Internet, denn oft kommt eine Krankenhauseinweisung überraschend. Existenzielle Sorgen Auf Bundesebene liegt ein Arbeitsschwerpunkt auf der Vernetzung mit anderen Organisationen für kranke Kinder. So sitzt das AKIK in vielen Gremien an einem Tisch mit der Kinderkrankenpflege und Ärzteverbänden, um gemeinsam die Versorgungsqualität zu verbessern und dabei die Familienwirklichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu dient auch die politische Arbeit. Seit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung plagen die Kinderkliniken existenzielle Sorgen. Die seit 2004 geltende Fallpauschalenregelung berücksichtigt die Bedürfnisse kranker Kinder nur sehr unzureichend. Die Krankenhausversorgung kranker Kinder kostet etwa 30 Prozent mehr als die der Erwachsenen. Einem Erwachsenen Blut abzunehmen, erfordert nicht viel Zeit, bei einem Kleinkind kann das ganz anders aussehen. Solch erhöhter Zeitaufwand aber wird den Kinderkliniken nicht vergütet. Zudem findet unter dem Schlagwort der Zentralisierung ein Abbau der stationären Kinderversorgung statt. Schon jetzt werden etwa 40 Prozent aller Kinder in Erwachseneneinrichtungen und damit nicht unbedingt fachgerecht versorgt. Eine Zentralisierung mag unter Qualitätsaspekten Sinn machen. Darüber dürfen wir aber nicht die Bedürfnisse kranker Kinder und ihrer Familien aus den Augen verlieren. Daher appelliert das AKIK vor allem an politisch und fachlich Verantwortliche: Lasst die Kinder nicht allein!. Text: Julia von Seiche-Nordenheim, Bundesvorsitzende Aktionskomitee Kind im Krankenhaus (AKIK) e. V. Bilder: AKIK

24 24 I m B l i c k links Das mach ich doch mit Leider ist es nicht immer so einfach, wie es klingt: Linkshänder sind im Alltag oft vor Probleme gestellt Das vor ein paar Jahrzehnten noch gängige Vorurteil, Linkshändigkeit sei eine therapiebedürftige Behinderung, ist heute Schnee von gestern. Dennoch ist unsere Gesellschaft nach wie vor fast komplett auf Rechtshändigkeit ausgerichtet: Haben Sie schon einmal versucht, mit einer normalen Schere gerade Schnitte auszuführen, wenn Sie sie mit links halten? Einen Bleistift anzuspitzen, erfordert mit der linken Hand eine unnatürliche Gegendrehbewegung. Und der klassische Dosenöffner ist sowieso nur mit der rechten Hand zu bedienen. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele, die über praktische Verrichtungen weit hinausgehen. Der Verhaltenspsychologe Julio Santiago de Torres von der Universität Granada (Spanien) beschreibt die Situation plastisch: Linkshänder denken oft, sie seien in einer falschen Welt geboren. Denn alle Kulturen bevorzugen die rechte Hand. Das zeigt sich auch in Ausdrücken wie Er ist meine rechte Hand oder Er hat zwei linke Hände. Die Natur macht keinen Unterschied Ob ein Mensch Rechts- oder Linkshänder ist die Händigkeit, wird körperlich bestimmt durch die Hirnigkeit. Bei jedem Menschen gibt es eine dominante Gehirnhälfte, die die Bewegungsplanung beider Hände durchführt. Hier vollzieht sich auch die intuitive Entscheidung über die Hilfs- und Führungshand. Diese Händigkeit wird schon vor der Geburt festgelegt. Zu welchem Zeitpunkt und wodurch ist nicht genau geklärt. Ist die linke Gehirnhälfte dominant, wird die rechte Hand zur Führungshand und umgekehrt. Das gilt übrigens auch für die Beine, also die Frage, welches Bein Stand- und welches Spielbein ist beim Fußball nicht ganz unerheblich Wissenschaftler vermuten, dass es in der Menschheitsentwicklung von Vorteil war, durch die Mischung der Händigkeit die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nur so sei Fortschritt möglich. Linkshändern werden eher Eigenschaften wie kreativ und spontan zugeordnet, Rechtshändern eher Eigenschaften wie logisch aufbauend und bewahrend. Erst die Mischung dieser in ihrer ausgeglichenen Ausprägung positiven Eigenschaften ermöglichten ein Überleben. In der Natur sind Links- und Rechtshändigkeit im Prinzip gleich verteilt. Es müsste also eigentlich gleich viele Linkshänder wie Rechtshänder geben. Dennoch schreiben beispielsweise eindeutig mehr Menschen mit der rechten als mit der linken Hand einfach weil sie darauf trainiert wurden. Matthias Wüstefeld, Diplom-Sozialpädagoge und zertifizierter Linkshand-Berater, erklärt: Wissenschaftliche Studien lassen eine Gleichverteilung der angeborenen Händigkeit vermuten. Somit dürfte in einer Vielzahl von Fällen die Rechtshändigkeit das Ergebnis einer wie auch immer gearteten

25 I m B l i c k 25 Umschulung sein. Wird auf diese Umschulung verzichtet, ist die Zahl der Links händer nachweislich höher. So sind in Bayern etwa 20 Prozent der Bevölkerung Links händer, in anderen Regionen Deutschlands liegt der Anteil deutlich niedriger. Das ist, meint Matthias Wüstefeld, auf die lange präventive Arbeit der Linkshänder-Beratungsstelle in München und ihre gute Zusammenarbeit mit bayerischen Schulen zurückzuführen. In Bayern werden einfach weniger Linkshänder auf Rechtshändigkeit umtrainiert. Her mit der Gleichbehandlung Experten gehen davon aus, dass die Linkshändigkeit durch die im Laufe der Jahrhunderte manifestierte rechtshändige Ausrichtung der modernen Gesellschaft unterdrückt wird. Denn neben der angeborenen Festlegung wird die Händigkeit auch und besonders durch die frühe Sozialisation manifestiert. Kinder passen sich schnell an die Rechtshändergesellschaft an, indem sie die angebotenen technischen Hilfsmittel so nutzen, wie sie dies eben nur zulassen: mit der rechten Hand. Zusätzlich schauen sich Kleinkinder die Händigkeit in den Familien ab. Linkshänder wären grundsätzlich nicht benachteiligt, wenn sie genau so gefördert würden wie Rechtshänder. Genau das ist aber nicht der Fall. Die Umschulung auf rechts ist keine Lösung, denn sie verursacht eine ständige Fehlbelastung des Gehirns. Mögliche Folgen: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Lese-Rechtschreib-Störungen, Links-rechts-Unsicherheit, feinmotorische Störungen und Sprachauffälligkeiten. Auch Minderwertigkeitskomplexe, Unsicherheit, Zurückgezogenheit und Verhaltensprobleme können auftreten, wenn Kinder umtrainiert werden. Oft fällt dann erst in der Therapie auf, dass das Kind eigentlich linkshändig ist und die Umschulung die Ursache der behandelten Störungen ist. Darauf muss die Therapie dann angepasst werden. Rechtshänder, die auf links umtrainiert werden, haben im übrigen dieselben Probleme. Eltern sollten ihre Kinder frühzeitig gut beobachten. Welche Hand wird spontan dominant benutzt, beim Greifen, Spielen, Malen, Schreiben, Musizieren? Matthias Wüstefeld erklärt hierzu: Die Dominanz einer Hand zeigt sich bei gesunden, in der Entwicklung nicht beeinträchtigten Kindern schon ab circa zehn bis zwölf Monaten. Bei länger wechselndem Handgebrauch sollte erst weiter genau beobachtet werden, um dann nach einer guten Anamnese den Handgebrauch festzuhalten. In der Regel lässt sich dann ab circa fünf Jahren eine Aussage zur Händigkeit machen. Ist die Linkshändigkeit relativ eindeutig festgestellt, ist es wichtig, diese Dominanz zu fördern, wie es bei Rechtshändern selbstverständlich der Fall ist. Dazu gehört auch die Anschaffung von linkshändergerechten Utensilien Scheren, Spitzern, Dosenöffnern, Bei Unklarheiten kann ein Linkshand-Berater helfen. Ihm geht es grundsätzlich um die rechtzeitige Erkennung und Unterstützung der richtigen Hand egal, ob links oder rechts, um schwerwiegende Störungen zu verhindern. Selbst wenn sich unsere Gesellschaft damit schwertut, Linkshändern dieselben Voraussetzungen zu bieten wie Rechtshändern, kann jeder Einzelne viel für die Akzeptanz der Linkshändigkeit tun. Ein einfacher Anfang wäre gemacht, wenn jeder von uns, die klassischen Benimmregeln überdenken würde. Es sollte egal sein, ob uns jemand zur Begrüßung die rechte oder die linke Hand reicht, denn es gibt keine falsche und keine richtige Hand. Es gibt nur zwei Hände, die sich treffen. Text: Frank Jezierski Fotos: Mascha Lohe Kontakt & Info Erste deutsche Beratungs- und Informationsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder e. V. Linkshänder-Berater Matthias Wüstefeld

26 26 A l e x i a n e r vo r O r t In dieser Rubrik finden Sie wichtige Nachrichten der Alexianer bundesweit. Egal ob innovative Projekte, Veranstaltungen und Feste oder Baumaßnahmen wir halten Sie auf dem Laufenden Spaß beim Sommerfest. Südafrika in Münster Teamprojekt im Grünen Blick auf den neu angelegten Pfad der Sinne. Berlin. Im Garten des Krankenhauses Hedwigshöhe haben Mitarbeiter der Pflege, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten gemeinsam mit Patienten in ambulanter Behandlung einen Pfad der Sinne errichtet. Ein Gefühlspfad (gestaltet mit unterschiedlichen Materialien wie Stein, Sisal, Kienzapfen und Rindenmulch), Duftkästen mit geruchsintensiven Pflanzen und eine Kräuterschlange bieten viele Möglichkeiten zu Sinneswahrnehmungen. Bei depressiven Menschen kann das Beleben der Sinne eine Rückkopplung an positive Erinnerungen bewirken und die Eigenwahrnehmung aktivieren. Ein Handlauf am Gehweg des Pfades ermöglicht auch gehbehinderten Patienten, die Gefühlstherapie zu genießen. Der Gefühlspfad wurde im Juli offiziell eingeweiht. Frisch saniert und modernisiert präsentiert sich die Krankenpflegeschule, im weißen Mittelteil befindet sich der Eingang. Älteste Krankenpflegeschule Berlins im neuen Gewand Berlin. Die Krankenpflegeschule am St. Hedwig-Krankenhaus weihte Mitte Juni bei einem Tag der Offenen Tür ihr neues Schulgebäude ein. Der bauliche Zustand der alten Gebäude machte eine grundlegende Sanierung dringend erforderlich, sodass eine vorübergehende Verlegung des Schulstandortes unumgänglich wurde. Nach einjähriger Bauzeit konnte die Krankenpflegeschule in ein großzügig saniertes Gebäude mit moderner Schulausstattung zurück in die Große Hamburger Straße ziehen. Die 1907 eröffnete Krankenpflegeschule ist die älteste in Berlin. Münster. Ihr jährliches Sommerfest im Sinnespark in Amelsbüren feierten die Münsteraner Alexianer im Zeichen der Fußball-WM. Das Spiel-Feld wurde von Stephan Dransfeld, Geschäfts führer der Alexianer Münster GmbH, am 4. Juli persönlich freige geben. Wie die Weltmeister feiern war das Motto des Festes, und tatsächlich waren (fast) alle Attraktionen, Angebote und Spiele bis ins Detail auf die Fußball-WM abgestimmt. Einen großen Dank an das Planungsteam, sagte Geschäftsführer Stephan Dransfeld. 7. Pankower Gerontopsychiatrisches Symposium Berlin. Veränderungen des Erlebens und Verhaltens führen bei Menschen mit Demenz zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag. Deshalb sind Pflege- oder Betreuungspersonen in besonderem Maße gefordert, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern. Am 26. Mai veranstaltete das St. Joseph-Krankenhaus Berlin- Weißenssee gemeinsam mit dem Qualitätsverbund Netzwerk im Alter das 7. Pankower Gerontopsychiatrische Symposium zum Thema Psychische- und Verhaltensstörungen bei Demenz. Ziel der Veranstaltung war es, herausforderndes Verhalten bei demenziell erkrankten Menschen besser zu verstehen, Ursachen zu erkennen und Symptomen Dr. René Köckemann lud zukünftig effektiv begegnen zu zum Symposium ein. können. Parkinson-Spezialklinik Wittenberg. Am 23. Juni erhielt die Abteilung Neurologie der Klinik Bosse Wittenberg das Zertifikat der LGA InterCert. Das Zertifikat bestätigt, dass alle Anforderungen einer Parkinson-Spezialklinik nach dem Kriterien-Katalog der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. erfüllt werden. Etwa vier Jahre haben wir darauf hingearbeitet. Das Zertifikat bestätigt uns in unserer Arbeit. Wir haben damit einen riesengroßen Schritt für die weitere Etablierung und Stabilisierung als Klinik für Neurologie, aber eben auch als Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen geleistet, freut sich Chefarzt Dr. Philipp Feige.

27 A l e x i a n e r vo r O r t 27 Arbeit unter Echtbedingungen Helmut Hofmann und Ursula Tebelmann vom Sozialverband Deutschland wurden bei ihrer Begehung von Werner Murza (l.), Abteilungsleiter an der Klinik Sulingen, begleitet. Sozialverband überprüft Kliniken auf Barrierefreiheit Landkreis Diepholz. Menschen, die auf die Nutzung von Hilfsmitteln wie zum Beispiel von Rollstühlen angewiesen sind, finden oft in Gesundheitseinrichtungen keine ausreichend barrierefreien Zugänge. Ganz anders verhält es sich in den Kliniken Bassum, Diep holz und Sulingen des St. Ansgar Klinikverbundes. Hier werden die bestehenden gesetzlichen Grundlagen eingehalten. Besucher des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) stellten in einer Begehung im Juli fest, dass in allen Bereichen ausreichend Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Der Klinik des St. Ansgar Klinikverbundes in Twistringen wird der Sozialverband im Herbst einen Besuch abstatten. Prüfung sicher bestanden: Geschäftsführerin Britta Marquardt(r.), der Ärztliche Direktor Dr. Michael Plum und Pflegedirektor Michael Braun (hintere Reihe v. r.) mit den beiden Prüferinnen. Erfolgreiche Rezertifizierung Aachen. Am 2. Juli war es wieder so weit. Nach zwei Tagen intensiver Prüfung stand fest, dass die im vergangenen Jahr erfolgten Entwicklungen des Alexianer-Krankenhauses erfolgreich verlaufen sind und eine Rezertifizierung nach DIN ISO damit erreicht werden konnte. Zu diesem guten Ergebnis haben, dem Abschlussbericht der beiden Prüferinnen zufolge, insbesondere die sehr gute Weiterentwicklung und Implementierung des Qualitätsmanagements in allen Bereichen des Krankenhauses, die verbesserte Ablaufstruktur und der damit verbundene Mehrwert für die Patienten und Mitarbeiter beigetragen. Köln. Immer mehr junge Erwachsene leiden unter psychischen Problemen und benötigen soziale Unterstützung, das zeigt die Erfahrung psychiatrischer Hilfesysteme. Mit dem neuen Projekt Tandem, einem Modellprojekt der ARGE Köln in Kooperation mit der Alexianer Köln GmbH, erhalten junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren eine Chance, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Arbeitsbereiche sind vielfältig: Hauswirtschaft, Gastronomie, Pflege und Handwerk gehören zum Angebot. Damit die Teilnehmer sich orientieren können, bekommen sie einen Tandem-Partner zur Seite gestellt, also einen Mitarbeiter, der sie begleitet und unterstützt. Eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten, freut sich Gertrud Jansen, Referentin der Geschäftsführung der Alexianer Köln GmbH. Blick in eins der neuen Einzelzimmer. Neue Wahlleistungsstationen Krefeld. Die Alexianer Krefeld GmbH hat Anfang August ein neues Gebäude zur Ein- und Zwei-Bett-Zimmer-Unterbringung der Patienten in Betrieb genommen. Die beiden hochmodernen Wahlleistungsstationen mit beispielhaftem Service haben insgesamt eine Kapazität von 76 Betten. Das Haus weist einen ausgeprägten Hotelcharakter auf. So ist neben der kreativen Ausstattung der Räume auch für besonderen Catering-Service und einfach zu bedienende Medien-Terminals am Bett gesorgt. Psychosoziales Zentrum eröffnet Dessau-Roßlau. Das psychosoziale Zentrum des St. Joseph-Krankenhauses wurde offiziell am 28. April eröffnet. Das Zentrum befindet sich neben der Tagesklinik des Krankenhauses im Herzen von Dessau-Roßlau. Das Zentrum schließt eine Versorgungslücke bei wohnort- und alltagsnahen sowie an den persönlichen Bedürfnissen des Einzelnen angepassten Angeboten. Zielgruppe sind Menschen mit seelischen Behinderungen aus der Umgebung Dessau-Roßlaus. Neben dem ambulant betreuten Wohnen ist die psychosoziale Beratung (nach SGB II 16) ein weiterer wichtiger Bestandteil der Zentrumsarbeit. Mit dem Jobcenter der Stadt gibt es eine enge Zusammenarbeit, die weiter ausgebaut werden soll.

28 28 Vo r g e s t e l lt Freude an der Bewegung Bewegungsgärten für Alt und Jung verbinden Fitness und Geselligkeit Es ist 6 Uhr morgens. Auf dem Außengelände des Seniorenheims Neandertal in Mettmann bei Düsseldorf grasen friedlich Schafe, es ist noch angenehm kühl. Ein Jogger dreht seine Runden im angrenzenden Erholungsgebiet. Erna Wolf, 91 Jahre alt, absolviert ihr ganz persönliches Fitnessprogramm an den futuristisch anmutenden acht Sportgeräten des sogenannten Bewegungsgartens. Seit eineinhalb Jahren gibt es hier seniorengerechte Massagegeräte für Rücken, Beine und Hände, zwei Drehscheiben zur Lockerung der Schultern, einen Rücken-, einen Bein- und einen Ganzkörpertrainer sowie einen Beweglichkeits- und einen Sprungkrafttrainer. Vor jedem Gerät stehen Anleitungstafeln mit Text und Bild. Die offizielle Einweihung des Bewegungsgartens 2008 wurde von der örtlichen Presse gewürdigt. Schon zuvor war Wolff hier aktiv. Sie ist es immer noch: Außer samstags bin ich hier immer die Erste zwischen 6 und 7 Uhr morgens, erzählt sie. Erna Wolff zeigt keine Scheu vor der Betätigung in der Öffentlichkeit. Sie war immer sportlich, sie fuhr Ski, wanderte sonntäglich mit der Familie und ließ auch die in den 1970er- Jahren aufgekommenen Trimm-dich Pfade nicht aus. Wolff: Wenn einer da war, haben wir den probiert. Auf die Frage, was für Sie das Wichtigste am Bewegungspark sei, antwortet sie spontan und bestimmt: Freude, Freude an der Bewegung! Dass ich mich auslassen kann. Die Kraft, die ich noch habe, zu spüren. Trimm dich an der frischen Luft In Deutschland wurde der Breitensport spätestens 1970 mit der Aktion des Deutschen Sportbundes: Trimm dich durch Sport zum Freizeitvergnügen für alle. Vereins unabhängig wird seither gerade auch im öffentlichen Raum Sport getrieben. Während hierzulande die Förderung von Kondition, Muskelaufbau und Wettkampfdenken im Vordergrund sportlicher Betätigung stehen, haben im asiatischen Raum sanfte Bewegungsdisziplinen wie Yoga und Tai-Chi eine jahrtausendalte Tradition. Ob in Thailand, Korea oder China: In öffentlichen Parks trainieren Menschen jeden Alters ihre Balance und Beweglichkeit, den Koordinations- und den Gleichgewichtssinn. Seit 20 Jahren gehören hier auch vielerorts Bewegungsparks mit den aus wetterfestem Edelstahl gefertigten Sportgeräten zum Stadtbild. In Deutschland erfahren die erstmalig in den 1990er-Jahren im niedersächsischen Schöningen, später in Berlin und Nürnberg installierten Bewegungsparks bisher nur ein begrenztes Interesse. Dabei bieten sie viele Vorteile. Mit Sicherheit ist Fitness keine Frage des Alters Leider führt die wachsende Unsicherheit im Alter oft dazu, dass Senioren jegliche körperliche Herausforderung scheuen und die motorischen Fähigkeiten immer weiter ver

29 Vo r g e s t e l lt 29 kümmern. Dem kann die schonende und altersgerechte Betätigung in Bewegungsparks entgegenwirken. Die Übungen können in normaler Alltagskleidung ausgeübt werden, Festhaltemöglichkeiten gewähren einen sicheren Stand. Einige Übungen können im Sitzen ausgeführt werden, Dadurch wird auch Senioren und gebrechlichen Menschen die Gelegenheit geboten, angstfrei ihre koordinativen und motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Die Schulung von Gleichgewichtssinn und Balance verringert die Gefahr von Stürzen im Alltag mit ihren für alte Menschen leider oft dramatischen Folgen. Durch die sanfte Stärkung der Kondition wird die Gefahr von Herz- und Kreislauferkrankungen vermindert. Der schonende Aufbau der Muskulatur und die Verbesserung der Beweglichkeit tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Jeder nach seinem Maß Im Seniorenheim Neandertal begleiten Mitarbeiter aus dem Sozialen Dienst die Nutzung des Bewegungsparks. So sinkt die Zugangshemmschwelle. Durch die individuelle Anleitung wird die Gefahr der Fehlnutzung vermindert: Eine 90-jährige Seniorin, die eben noch ausgelassen ihre Beweglichkeit auf dem Beintrainer demonstrierte, klagt über leichten Schwindel. Die Sozialpädagogin fordert sie auf, aus der Sonne zu gehen, um sich nicht zu überanstrengen. Bei der Nutzung der Sportgeräte ist es wichtig, den Wettbewerbsgedanken hintenan zu stellen und auf die eigenen Grenzen zu achten. Hans Wagner (82) arbeitet derweil an seiner Beinmuskulatur und seiner Kondition. Auf dem Ganzkörpertrainer, der wie ein Stepper aussieht, mit seiner elliptischen Bewegung aber gewöhnungsbedürftig ist, legt er jetzt noch eine Schippe drauf. Er beherrscht das Gerät, das Koordinationsvermögen und Körperbalance erfordert, souverän. Wagner ist heute hier der einzige Mann. Bei über 25 Grad erzählt er den Besuchern auch gerne von seinem Leben. Nach 20 Jahren im Bergbau ist er noch immer fit und motiviert, etwas für seine Gesundheit zu tun. Charlotte Schirmer (87) freut sich heute vor allem über den Besuch ihrer Urenkel. Während der Kleine mehr Spaß an der Rutsche auf dem Spielplatz nebenan hat, versucht sich die Urenkelin an den Sportgeräten des Bewegungsgartens. Sie ist sieben Jahre alt und hat schon alles ausprobiert, erzählt die stolze Urgroßmutter. Sie selbst bevorzugt den Rückentrainer. Auf diesem hat sie einen sicheren Stand und kann sich dabei auch noch festhalten. Auf dem um 180 Grad drehbaren Trittbrett fördert sie die Beweglichkeit ihrer Hüfte und lockert damit die gesamte Rückenmuskulatur. Zweimal am Tag hat sie hier ihr festes Programm. Charlotte Schirmer weiß durch Erfahrung, welche Geräte für sie nicht infrage kommen: Ein Rückenmassagegerät ist für mich leider zu hoch angebracht, bei dem anderen muss ich zu sehr die Knie beugen, berichtet sie. Den Sprungkrafttrainer überlässt sie eher jüngeren Leuten. Geselligkeit Zur Akzeptanz eines Bewegungsgartens gehört mehr als nur der Parcours selbst. Hier im Neandertal, am öffentlichen Jogging- und Wanderpfad gelegen, trägt das Drumherum dazu bei, dass immer wieder neue Gäste den Schritt aufs Gelände wagen. Bänke und Liegestühle aus wetterfestem Holz laden zum Verweilen ein. Auf festen Zugangswegen können auch Senioren, die auf einen Rollator angewiesen sind, hierherkommen. Kinder können zwischen dem nahegelegenen Spielplatz und umgebauten Zirkuswagen Schafe, Hühner, Gänse, zwei Hängebauchschweine und ein Pony beobachten, das in Begleitung durch eine Therapeutin einmal die Woche zum Kontakt und Streicheln einlädt. Heimleiterin und Initiatorin des Bewegungsgartens Birgit Schneider freut sich über Spaß und Geselligkeit von Jung und Alt in und an ihrem Bewegungsgarten: Hier amüsieren sich alle, auch die Zuschauer. Text: Kristof von Fabeck-Volkenborn Fotos: Damian Zimmermann

30 30 Fa k t Serie Teil 2 Über das Gesundheitswesen wird viel geschrieben. Mit unserer Serie erklären wir Hintergründe, diesmal die sogenannten IGel-Leistungen. Was machen IGel in der Arztpraxis? lungen bei chronischen Rücken- oder Knieschmerzen. Bei Kopfschmerzen aber ist Akupunktur weiterhin eine IGel-Leistung, weil kein Vorteil gegenüber der Standardmethode nachgewiesen werden konnte. Bei vielen IGel-Leistungen versuchen Interessenverbände, sie als Kassenleistungen anerkennen zu lassen, das gilt zum Beispiel für den PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs. Die Krankenkassen argumentieren dagegen, dass der PSA-Test zu ungenau und sein Nutzen wissenschaftlich widerlegt sei. Sie bezahlen daher den PSA-Text nur bei deutlicher Prostatavergrößerung. Über Individuelle Gesundheitsleistungen Die Abkürzung IGel steht für individuelle Gesundheitsleistungen. Sie bezeichnet ärztliche Leistungen, die nicht von den Krankenkassen bezahlt werden. Kassenleistungen Die Krankenkassen bezahlen alles, was im sogenannten Leistungskatalog aufgelistet ist. Pflichtleistungen sind gesetzlich festgeschrieben und müssen von sämtlichen Krankenkassen übernommen werden. Durch Mehrleistungen kann sich die einzelne Krankenkasse von konkurrierenden Krankenkassen absetzen. Neben der Untersuchung, Behandlung und Rehabilitation bei Krankheiten und Unfällen sowie der Betreuung chronisch Kranker gehören zu den Pflichtleistungen auch Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. IGel-Leistungen Es gibt vier Gruppen von IGel-Angeboten: medizinische Maßnahmen, die nicht zu den Aufgaben der Krankenkassen gehören, beispielsweise Fernreiseimpfungen oder Flugtauglichkeitsprüfungen, medizinisch-kosmetische Leistungen wie das Entfernen von Tätowierungen, spezielle Vorsorgeuntersuchungen, die nur in Risikofällen oder bei begründetem Krankheitsverdacht von den Krankenkassen bezahlt werden, sowie Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, deren Nutzen nicht wissenschaftlich er wiesen ist, zum Beispiel Ozon- oder Eigenbluttherapie. Bewegliche Grenze Allgemein bezahlen die Krankenkassen all diejenigen Leitungen, deren Nutzen wissenschaftlich belegt ist. Bei neuen Erkenntnissen wird der Leistungskatalog angepasst: Seit 2007 beispielsweise übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Akupunkturbehand Kritik an der Liste mit IGel-Leistungen wird unter anderem von Verbraucherschützern, Krankenkassen und dem Deutschen Ärztetag geübt, die der Meinung sind, dass es sich um eine Auflistung nicht zwingend erforderlicher, überflüssiger bis medizinisch fragwürdiger Methoden handle. Praktische Hinweise Wird Ihnen bei einem Arztbesuch eine IGel- Leistung angeboten, also eine privat zu zahlende Leistung, gibt es mehrere Möglichkeiten, die Seriosität des Angebots abzuschätzen: Fragen Sie nach dem Nutzen und den Kosten der Behandlung. Lassen Sie sich erklären, warum die Krankenkasse diese Kosten nicht übernimmt. Außerdem sollten Sie sich nach den Risiken der Behandlung erkundigen und danach, inwieweit die Methode wissenschaftlich untersucht ist. Bestehen Sie auf einem Kostenvoranschlag: Ärzte sind verpflichtet, sich an die Vorgaben der privatärztlichen Ge bührenverordnung zu halten. Zwischen Beratung und Behandlung sollte unbedingt Bedenkzeit liegen. In diesem Zeitraum können Sie zum Beispiel bei Ihrer Krankenkasse oder bei einem anderen Arzt zusätzliche Informationen einholen. Text: Daniela Böhle

31 R ät s e l / I m p r e s s u m 31 einst poetisch: darüber stets starke Feuchtigkeit Fluss durch Innsbruck Abk.: unseres Wissens Staaten bildendes Insekt Märchengestalt mitteleurop. Strom ugs.: Lauferei anbaufähig Bankkunde, Geldanleger weibliches Borstentier kleine Orgel dünnes Metallblatt Pflanzenklettertrieb Längenmaß Ersatzanspruch persönliches Fürwort beurkundender Jurist größeres Grundstück Schlag mit einem Spaltwerkzeug Abk.: per Adresse ugs.: Geld Zierpflanze franz.: Abendgesellschaft Ruhestörung, Lärm ugs.: sich sehr anstrengen Handrührgerät kirchenrechtliche Norm Herrschertitel abwertend: schlechtes Getränk Autor von Robinson Crusoe 1731 Verzierung Rasenpflanzen um Almosen bitten Abk.: Antriebsschlupfregelung Forschungsraum (Kurzw.) Erkennungswort, Losung geschl. Hausvorbau Sachvortrag Blumenstrauß wider Abk.: geboren kürzerer Zeitraum Salz-, Pfeffergefäß Laubbaum Schwellung hohe Spielkarte Schachfigur Tierprodukt Giftzwerg bei Wickie Vornehmtuer Verlobte Schluss Fußglied Farbton gut trainiert, in Form Campingbehausung adlig, vornehm Abk.: außer Dienst Vulkan auf Sizilien Kfz-Z. Peru Hauptstadt in Vorderasien Abk.: Orientierungslauf Schiffslandeplatz griech. Göttin, Zeus-Gemahlin Brandrückstand mit Farbe bedecken Tatsachenmensch Müllabladeplatz nicht dunkel ital.: Getränke s Impressum Herausgeber Alexianer GmbH Alexianergraben 33, Aachen V.i.S.d.P. Birgit Boy, Geschäftsführerin Redaktion Britta Ellerkamp (verantwortliche Redakteurin), Georg Beuke, Kristof von Fabeck-Volkenborn, Anja Große Wöstmann, Frank Jezierski, Barbara Krause, Jacqueline Maria Rompf Anschrift der Redaktion Alexianer GmbH Redaktion Alexianer, Kölner Str. 64, Köln Tel. ( ) bellerkamp@alexianer.de, Endredaktion Schwarz auf Weiß, Manuela Wetzel Büro für Text, Redaktion und PR info@schwarz-auf-weiss-online.de Mitarbeit Daniela Böhle, Kerstin Deeken, Claudia Keller, Karina Kirch Satz, Gestaltung neo design consulting, Bonn, Design-Konzept kakoii Berlin Fotos Kai Schenk (Editorial), Wolfgang Steche/medicalpicture (S. 6/7), mauritius images / image broker /Helmut Baar (S. 10), Kai Schenk (Prävention online, S. 11), Mascha Lohe (Mann / S. 11), mauritius images / imagebroker / Ulrich Niehoff (S. 30), privat, Archiv der Alexianer Verlag, Anzeigenverwaltung und Herstellung Grafische Werkstatt Druckerei und Verlag Gebrüder Kopp GmbH & Co. KG Goltsteinstr , Köln Tel: (02 21) , Fax: (02 21) Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder kann keine Gewähr übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Bei träge stimmen nicht unbedingt mit der Meinung des Heraus gebers überein. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns gegen eine durchgängige Ver wen dung männlicher und weiblicher Begriffe entschieden. Begriffe wie Patienten und Mitarbeiter usw. sind daher auch im Sinne von Patientinnen und Mitarbeiterinnen zu verstehen. Liebe Leserin, lieber Leser, die Redaktion des Alexianer-Magazins freut sich, dass so viele Menschen bereit sind, aus ihrer Lebensgeschichte und von ihren Erfahrungen mit Krankheit und gesellschaftlichen Veränderungen zu berichten. Oft gehen diese Berichte den Betroffenen sehr nah. Deshalb sind in manchen Beiträgen in diesem Magazin die Namen der Betroffenen verändert, um ihre Privatsphäre zu schützen. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis. Dennoch sind die berichteten Fälle selbstverständlich alle authentisch. Die Redaktion Auflage: 7.500

32 Anzeige UNMÖGLICH DENKST DU An über Standorten leisten täglich Menschen mit Behinderung ihren wertvollen Beitrag für unsere Volkswirtschaft. So helfen wir, den sozialen Frieden in Deutschland zu sichern. Das ist nur eine unserer Stärken. Gute Arbeit aus Werkstätten für behinderte Menschen. Gestaltung: Impulslabor Frankfurt Fotografie: Andreas Reeg

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