Optimale Promotionsbedingungen Was heißt das?
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- Günther Beyer
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1 Optimale Promotionsbedingungen Was heißt das? Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr 1
2 Motivation zur Promotion Es gibt unterschiedliche individuelle Gründe Verbesserung der Berufsaussichten Einkommen Einschlagen einer akademischen Laufbahn Angebot eines Promotionsthemas durch Professor Anstreben einer Führungsposition in der Wirtschaft Wissenschaftliche Neugier Unklare persönliche Zielvorstellung Entsprechend gibt es unterschiedliche, individuelle Erwartungen und Bedürfnisse an die Promotionsphase 2
3 Was ist eine Promotion? Ziel und Zweck Nachweis der Befähigung zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit durch originäre Forschungsleistung Kernstück Nachweis kommunikativer Kompetenz eingeschlossen Bestätigung einer individuellen Qualifikation höchste Qualifikationsstufe Dissertation als Nachweis eigenständiger Forschungsleistung inhaltlich abgegrenztes Thema mit angemessenen Methoden bearbeiten Beitrag zu wissenschaftlichem Erkenntniszuwachs Universität Institutionelle Verantwortung zur bestmöglichen Gestaltung der wissenschaftlichen Qualifizierung durch 3 aktive und unmittelbare Förderung der wissenschaftlichen Selbständigkeit Vermittlung und Erwerb wissenschaftlicher Kompetenz und methodischer, fachlicher und fachübergreifender Kompetenz Q ll HRK 1996
4 Was ist eine Promotion? Die Sicht der Industrie Eigenständige Berufsphase i.d.r. bei Ingenieurpromotion Weiterer berufsbezogener Kompetenzerwerb Forschungskompetenz Analytisches und systematisch, strukturiertes Arbeiten Organisatorische und administrative Aufgaben: Kooperationen/Lehre Überfachlicher Kompetenzerwerb integriertes Lernen im Arbeitsprozess 2/3 der Promovierenden nimmt eine Tätigkeit außerhalb der Universität auf 90% der promovierten Ingenieure gehen in die Industrie 4
5 Anforderungen der Arbeitswelt Wissen wird als selbstverständlich vorausgesetzt: Theorie, Fakten Fertigkeiten: Einsatz des logischen, kreativen Denkens und praktische Anwendung von Methoden, Instrumenten Wissen Kompetenz Übernahme von Verantwortung und Selbständigkeit Fundiertes Faktenwissen Moralische, soziale Bereitschaft und Fähigkeiten Verknüpfung von Wissen mit der Praxis und Persönlichkeit entscheiden 5 Quelle: DIHK 01/2011
6 Kernqualifikation für Ingenieure/Naturwissenschaftler Gesellschaftliche Kompetenz Integration sozialer, politischer, ökonomischer ökologischer und ethischer Dimensionen bei Entwicklung und Anwendung der Technik Wirtschaftskenntnis Persönliche Eigenschaften Leistungsbereitschaft Selbständigkeit Glaubwürdigkeit Verantwortungsbewusstsein Durchsetzungsvermögen Motivation Methoden lösungsorientiertes Denken systematisches Arbeiten Verhandlungsgeschick analytische Fähigkeiten Praxisbezug Systemdenken Anforderungen an Innovationsfähigkeit Fachwissen und Grundlagenwissen Unternehmertum Kenntnis/Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge Sprache- und Kultur Mobilität Flexibilität Beherrschung eines durch Globalisierung geprägten Arbeitsumfeldes 6
7 Promovieren aber wie? Quelle: HRK, Beiträge zur HS-Politik, 7/2007 7
8 Ca. 120 HS bieten Promotionsmöglichkeit in Dt. nach dem Modell der Individualpromotion 60% auf Mitarbeiterstellen Bundesbericht zur Förderung des wiss. Nachwuchses 2008: nur 2 von 3 Promotionen kommen zum Abschluss Promotionsdauer Ing.-Wissenschaften: 5,3 Jahre Geistes- und Sozialwissenschaften 4,75 Jahre Durchschnittsalter promovierter Ingenieure 32,6 Jahre 8 Quelle: HRK, Beiträge zur HS-Politik, 7/2007
9 Entwicklungsbedarf: Beseitigung struktureller Schwächen Betreuung unverbindlich, unstrukturiert zu wenig fachübergreifend Abhängigkeitsverhältnis/Selbständigkeit? Mangelnde Transparenz in Leistungsanforderungen Klare transparente Strukturen mit definierten Verantwortlichkeiten Fehlender Doktorandenstatus Qualifikationsziele im Hinblick auf arbeitsmarktrelevante Schlüsselqualifikationen? Promotionsferne Tätigkeiten qualifizierungsfremde Dienstleistungen Lange Promotionsdauer sinkende Arbeitsmarktchancen Defizite im internationalen Kompetenzerwerb 9 Quelle: HRK, 1996, WS-Rat 2002, IFQ 2009
10 Strukturierte Promotionsprogramme Heranführen an wissenschaftlich selbständiges Arbeiten Rahmenbedingungen für Promotion schaffen Aber: Keine Garantie für erfolgreiche Promotion! Ziel strukturierter Promotionsprogramme Kürzere Promotionszeiten Mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Promovierenden Vermittlung von Kompetenzen und Kenntnissen, die neben einer gezielten Qualifizierung für eine wissenschaftliche Karriere auch den Arbeitsmarktanforderungen außerhalb der Wissenschaft gerecht werden Internationale Ausrichtung Einbeziehung und Ausbildung der Doktoranden im Fach insgesamt, nicht nur im Rahmen des Promotionsthemas Qualität in der Nachwuchsförderung 10
11 11 Optimale Promotionsbedingungen Basis Generelle Akzeptanz des Leistungsprinzips hoher wissenschaftlicher Standard Fördern und Fordern Einbindung in kreative, produktive Forschungsumgebung wissenschaftlich führend, auf internationalem Niveau Arbeitsklima kritisch Wettbewerbliches transparentes Rekrutierungsverfahren Infrastruktur, Methoden Geräte, Verbrauchsmaterial Zeitliche Begrenzung begrenzte Promotionsdauer Rechtssicherheit, Verbindlichkeit Existenzsicherung
12 Optimale Promotionsbedingungen Betreuung Qualifizierte Betreuung als zentrales Element innovative Lehr- und Betreuungselemente definiertes Betreuungsverhältnis Heranführen an wissenschaftlich selbständiges Arbeiten, nicht gängeln Thema, Arbeits- und Zeitplan, individuelles Curriculum ToDo Konzentration auf die Forschung Verantwortlich Zeitrahmen Rechte und Pflichten der Beteiligten Fachliche und fachüberübergreifende Qualifikation Unterstützung in Selbständigkeit und Eigenverantwortung Klarheit über eigenes Projekt Austausch zu verwandten Themen und Forschungsansätzen, Kompetenz, sich ständig neue Inhalte zu erschließen Vernetzung untereinander und mit Forschungsumgebung 12
13 Optimale Promotionsbedingungen Zugang zu beruflichen Perspektiven: Einstieg in einer Forscherkarriere oder in ein Unternehmen darf nicht an Unkenntnis des entsprechenden Umfeldes scheitern Optimale Promotionsbedingungen unterstützen berufliche Handlungsfähigkeit und bereiten auf Verantwortungsübernahme vor durch arbeitsintegrierten Kompetenzerwerb Promotionsbedingungen sind optimal, wenn sie individuelle höchste Leistungsfähigkeit im Sinne der Zielsetzung fördern und fordern Das bedeutet Diversität, Heterogenität, und Dynamik zulassen Ziele- und Wertekonsens und darauf basierende Spielregeln Selbst- und Systemverantwortung statt Bürokratie 13
14 Erwartungen an Doktoranden Überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft Kreativität und Originalität Aktive Orientierung Sich selbst in Situationen handlungsfähig positionieren Problemlösungsfähigkeit Zielbewusstes Handeln Zähigkeit, Geduld, Problemlösungsorientierung Projekt- und Lebensziele flexibel und konsequent ansteuern Konsequentes Zeitmanagement Selbstgesteuertes Lernen Kenntnisse und Fähigkeiten beständig erweitern Soziale Kompetenz und Teamfähigkeit, Mutual Benifit Soziale Verantwortung, Kommunikation, Kooperation 14
15 Mission und Zielsetzung der GSaME 15 Allgemein Das Ziel der Graduiertenschule GSaME ist die Schaffung optimaler Voraussetzungen im Sinne individuell höchste Leistungsfähigkeit im Rahmen der Promotion und die Förderung des wissenschaftlich qualifizierten Nachwuchses durch ein Modell, dass neben der wissenschaftlichen Arbeit eine ergänzende Qualifizierung..zur Gestaltung und Führung von wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Produktionen industriell hergestellter Produkte möglich macht. Wissenschaftliche Arbeit Durch die wissenschaftliche Arbeit sollen originäre und innovative Beiträge zur Erweiterung des Standes der Wissenschaft und Technik geleistet werden. Die Qualifizierung der Promovierenden soll das bewährte deutsche Konzept der Eigenverantwortung, Selbständigkeit und Selbstorganisation bewahren. Duales Modell - Einrichtung der Universität Stuttgart - Status einer Fakultät, die dem - Dualen Prinzip der Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft - Dynamisches selbstlernendes System
16 Erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit braucht vor allem gute Ideen und Leistung! 16
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