Leitbild. für die Kindergärten der Kindergartendirektion Vinschgau. Spielen und Lernen im Kindergarten - Achtsamkeit als Weg



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Transkript:

Leitbild für die Kindergärten der Kindergartendirektion Vinschgau Spielen und Lernen im Kindergarten - Achtsamkeit als Weg

Vorwort der Direktorin Vision was uns leitet Qualität Sicherheit - Gesundheit Organisation und Führung Kindergärten - Orte der Weltbegegnung - des Lernens - des Seins. Inhaltsverzeichnis Pädagogik als Dienst am Leben Das Menschenbild Das Kind zeigt uns den Weg Das Selbstbild Selbstwerdung durch Begegnung Das Prinzip der Ganzheitlichkeit Das Dasein mit Lebensfreude erfüllen Achtsamkeit als Weg Bildungsbereiche als Erfahrungsfelder Sinn und Werte Sprache und Kommunikation Mathematik Natur Gesunde Lebensordnung Ästhetik, Ausdruck und Entfaltung Außenspielbereich und Umfeld Kommunikations- und Informationstechnik, Medien Technik Rahmenbedingungen Eine vorbereitete Umgebung gestalten Das Spiel Königsweg des Lernens Das erfahrungsorientierte Lernen ermöglichen Den Bildungsprozess begleiten Die Kerngruppe und ihre Öffnung Die Erziehungspartnerschaft Übergänge Beobachtung, Dokumentation und Planung Ausblick

Einblick Vorwort der Direktorin Vor elf Jahren ist unser erstes pädagogisches Leitbild entstanden. Es war in den vergangenen elf Jahren der verbindliche Orientierungsrahmen für die pädagogischen Fachkräfte dieser Direktion, ein verlässlicher Wegbegleiter, der Halt und Sicherheit gab. Es war aber auch ein Wegbegleiter, der offen sein als Prinzip eingefordert hat, um Wandel und Veränderung bewusst wahrzunehmen und flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder, der Familien und der pädagogischen Fachkräfte eingehen zu können. 2

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, galt es immer wieder, zu neuen Ufern aufzubrechen, MitarbeiterInnen zu sensibilisieren und gemeinsam neue Konzepte zu erarbeiten. Die Einführung der Teilzeitarbeit, die familienfreundlichen Maßnahmen, wie die Errichtung der Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit und das Angebot der Sommerbetreuung, die Durchführung der dreijährigen Leiterinnenschulung, die Einführung der MitarbeiterInnengespräche, die großen Veränderungen im verwaltungstechnischen Bereich, der Umgang mit neuen Medien und Technologien, die Durchführung der Stellenwahl auf Direktionsebene, die Einführung des neuen Berufsbildes der pädagogischen MitarbeiterInnen und anderes mehr, stellten die Führungskräfte, die pädagogischen Fachkräfte und das Verwaltungspersonal immer wieder vor neue Herausforderungen. Im pädagogischen Bereich waren es vorwiegend die neuen Erkenntnisse aus der Neurobiologie und Psychologie, die Anlass gaben, unser Bild vom Kind, unsere Haltungen, unsere Arbeitsweisen, unser Verständnis von Lehren und Lernen immer wieder kritisch zu hinterfragen und entsprechend zu agieren und zu reagieren. Diese vielfältigen Veränderungen auf allen Ebenen machten eine Überarbeitung unseres Leitbildes notwendig. Leitbilder und Visionen lösen Prozesse aus, wir beginnen nachzudenken, schreiten fort von unseren Standpunkten. Neugewonnene Perspektiven ermöglichen es uns, unsere bisherigen Ansichten aus der Distanz zu betrachten. Wir bleiben im Prozess. Im Prozess bleiben heißt, aktuell bleiben und das ist gefordert, wenn wir dem Anspruch gerecht werden wollen, eine zeitgemäße und kindorientierte Bildungs- und Erziehungsarbeit zu leisten. Pädagogische Arbeit hat sich am Wesen des Kindes und an seinen Lebensverhältnissen (Fröbel) zu orientieren. Sie ist deshalb nie etwas Endgültiges. Findet ein Wandel in der Gesellschaft statt, wird dieser immer einen Wandel in der Pädagogik nach sich ziehen. So werden wir nie ganz ankommen wir werden nur Teilziele erreichen und uns immer wieder neu auf den Weg begeben. Freuen wir uns nun an dem Erreichten!

Es ist gelungen, ein aussagekräftiges sinn- und wertorientiertes Leitbild zu erarbeiten; ein Leitbild, das den Gegebenheiten und Besonderheiten dieser Direktion entspricht, dem Neuen Raum gibt und Bewährtes bewahrt; ein Leitbild, das unseren pädagogischen Fachkräften ein aktueller, verbindlicher Orientierungsrahmen ist, aber weit und offen genug für individuelle und kreative Profilentwicklung jedes einzelnen Kindergartens; ein Leitbild, das mit den neuen Rahmenrichtlinien des Landes übereinstimmt und uns durch diese gemeinsame philosophische Grundlage mit den anderen Direktionen des Landes verbindet, den Geist der Co-Konstruktion stärkt und fachliche Beliebigkeit ausschließt. Ich danke den Leiterinnen und allen pädagogischen Fachkräften für das einsatzfreudige, begeisterte sich Einlassen auf den Leitbildprozess, für die Fortbildungs- und Änderungsbereitschaft, für die vorbildliche Erziehungs- und Bildungsarbeit. Mein besonderer Dank gilt Frau Marlene Preims, Herrn Franz Kett, Frau Elke Polzer und Frau Rita Steibel. Sie haben uns professionell und mit großer Begeisterung auf unserem Weg der Erarbeitung des Leitbildes begleitet. Ein fruchtbringender, lebendiger Prozess war ihnen ebenso wichtig, wie das Erreichen eines guten Ergebnisses. Für die Zukunft wünsche ich uns weiterhin die Freude, mit der wir immer bereit waren Innovatives zu beginnen, Veränderung und Wandel als Chance zur Qualitätssteigerung wahrzunehmen, offen zu sein für die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder und deren Familien, sowie offen zu sein für neue Erkenntnisse, damit die zentralen Aufgaben des Kindergartens nicht im Gestern stecken bleiben, sondern im Heute und auch in der Zukunft bewältigt werden können. Lasset uns am Alten so es gut ist halten, aber auf dem alten Grund Neues wirken jede Stund. Spruch an einer Mühle Direktorin Marianne Bauer, im September 2008 4

Kindergärten sind Orte der Weltbegegnung in denen die menschlichen Grundbedürfnisse ernst genommen werden in denen tragfähige Bündnisse entstehen in denen eine große Heterogenität gegeben ist Orte des Lernens mit individueller, achtsamer Lernatmosphäre mit anregender Bildungslandschaft mit konstruktiver Tagesstruktur Orte des Seins... zum Aufwachsen... zum Menschsein... zur Daseinsfreude