Erfahrungsbericht über einen Forschungsaufenthalt in Shanghai vom 11. April bis 21. Juni 2012



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Transkript:

Erfahrungsbericht über einen Forschungsaufenthalt in Shanghai vom 11. April bis 21. Juni 2012 I. Einleitung Mein Projekt war ein Forschungsaufenthalt zum chinesischen Recht im Rahmen meiner Promotion. Dazu wollte ich in einer deutsch-chinesischen Rechtsanwaltskanzlei arbeiten, um den deutsch-chinesischen Rechtsverkehr näher kennen zu lernen und ein Gespür für die fremde Rechtskultur zu bekommen, und um schließlich mein Dissertationsthema näher einzugrenzen. Darüber hinaus habe ich einen Besuch des Deutsch-Chinesischen Instituts für Rechtswissenschaft in Nanjing geplant, um in der dortigen Bibliothek mir einen Überblick über die vorhandene Literatur in China zu verschaffen. II. Vorbereitung Die ersten Probleme traten bei der Beantragung meines Visums auf. Da ich in einer Rechtsanwaltskanzlei arbeiten wollte, brauchte ich ein F-Visum (Business Visa) und somit eine offizielle Einladung meiner Arbeitsstelle. Auf dem Formblatt des Visumsantrags der Botschaft war als kürzeste Aufenthaltsdauer 3 Monate angegeben, die ich auch benötigte. Zusätzlich hatte ich geplant, noch nach Hong Kong zu fliegen, was eine "Ausreise" aus der VR China darstellt, weshalb ich zwei "Einreisen" gewährt bekommen wollte. Mir wurde im Konsulat erklärt, dass eine Aufenthaltsdauer von 3 Monaten nicht möglich sei (aufgrund der "Visumsbestimmungen") und man mir lediglich 60 Tage gewähren könne mit der Möglichkeit, später in Shanghai das Visum zu verlängern. Mit Blick auf das offizielle Formblatt erschien mir das ziemlich willkürlich. Später stellte sich heraus, dass ich lediglich nach 60 Tagen ausreisen musste (wie geplant fürs Wochenende nach Hong Kong), um dann erneut 60 Tage bleiben zu können. Insofern musste ich gar nicht verlängern, jedoch hätte man das beim Visumsantrag auch so erklären können. Die Anreise gestaltete sich sehr angenehm. Ich habe die Flüge mit Emirates für ca. 530 gebucht, einer Airline, die meines Erachtens das mit Abstand beste Preis- Leistungs-Verhältnis bietet (Rail&Fly ist übrigens inklusive!). In Shanghai Pudong angekommen, wollte ich ein Taxi nehmen. Ein netter Herr im Anzug hat mir angeboten ein Taxi zu organisieren und prompt kam ein schwarzer "VW Santana" vorgefahren (kein Taxi), in den ich einsteigen sollte. Ich erklärte freundlich, dass ich unbedingt mit einem offiziellen Taxi fahren wolle und habe dankend abgelehnt. Inoffizielle Taxis wie diese gibt es überall und sind illegal. Die Fahrt von Pudong nach Puxi hat mich nachts etwa 250 Kuai gekostet, was für die Strecke und Uhrzeit wohl

normal ist. Den Maglev konnte ich nicht nutzen, weil dieser nur bis 21 Uhr fährt (wäre erheblich billiger gewesen, fährt aber auch nur bis Longyang Lu in Pudong). Ich hatte während meines Aufenthalts in Shanghai das Privileg, bei einer chinesischen Gastfamilie wohnen zu dürfen. Es war ein unendlicher Glücksfall für mich. Ich habe nach einer günstigen Bleibe in Shanghai gesucht, jedoch sind die Mietpreise ziemlich hoch (2500-4000 Kuai im Monat), vor allem wenn man relativ zentral wohnen möchte. Irgendwann hatte ich eine Email im Posteingang mit der Einladung, bei einer chinesischen Familie für die Zeit meines Praktikums umsonst zu wohnen (meine Mutter kennt jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt usw ). Als Gegenleistung sollte ich dem 17-jährigen Sohn der Familie am Wochenende etwas Deutschunterricht geben, eine Win-Win-Situation also. Der Sohn wohnt unter der Woche in der Schule und kommt nur über das Wochenende nach Hause, um Hausaufgaben zu machen und zusätzlichen externen Unterricht zu besuchen. Die Familie war extrem freundlich, hilfsbereit und neugierig in Bezug auf Deutschland. Sie fragten mich über viele Dinge aus und erzählten viel über China, so dass ich relativ viel chinesisch sprechen musste bzw. konnte. Auch halfen sie mir bei der Registrierung der temporary residence bei der örtlichen Polizeistelle und klärten Probleme, warum ich etwa bei einer Kreditkartenzahlung im Supermarkt 2x die PIN eingeben und 1x unterschreiben sollte, wonach plötzlich 7 Kassenzettel ausgedruckt wurden. (Es war ein technischer Fehler und es wurde tatsächlich nur einmal abgebucht). Ich habe von ihnen viele Tipps für Shanghai bekommen und wurde zudem exzellent bekocht. Zur Arbeit bzw. ins Stadtzentrum musste ich auch nur 6 Stationen mit der (stets überfüllten und heißen) Metro nehmen. Insgesamt konnte ich dadurch einen ungefilterten Einblick in das tägliche Leben einer chinesischen Familie gewinnen und somit viel über die chinesische Kultur erfahren. III. Forschungsstelle Meinen Forschungsaufenthalt habe ich bei einer führenden internationalen Rechtsanwaltskanzlei in Shanghai absolviert. Das Büro liegt praktisch gelegen in einem Wolkenkratzer direkt an der Nanjing Xi Lu, unweit vom Jing An Si. Von meinem Mentor wurde ich regelmäßig mit unterschiedlichen Arbeitsaufträgen beschäftigt. Es hat mir sehr viel Spaß bereitet, da ich vieles von meinem Wissen auch umsetzen und wertvolle Erfahrungen zum chinesischen Rechtssystem sammeln konnte. Zudem saß ich im Büro mit einer chinesischen Praktikantin, die mir beispielsweise viel über die Recherche mit chinesischen Datenbanken beigebracht hat. IV. Erfahrungen Während meiner Zeit in der Kanzlei beschäftigte ich mich mit vielen interessanten Dingen zum Rechtsverkehr zwischen Deutschland und China, insbesondere mit

typischen Problemen, die im internationalen Rechtsverkehr auftreten. Viele Aufgaben hatten das chinesische Recht zum Gegenstand, wodurch ich die Systematik und Philosophie der chinesischen Rechtskultur näher kennen lernen konnte. Zudem wurde mir auch relativ viel Eigenverantwortung bei der Bearbeitung der entsprechenden Mandate übertragen. Insgesamt habe ich einiges an Erfahrung zum chinesischen Recht gesammelt und habe mich auch in einer großen Fachbuchabteilung einer Bücherei in Shanghai sofort zurecht gefunden. Darüber hinaus plante ich einen Besuch des Deutsch-Chinesischen Instituts für Rechtswissenschaft in Nanjing. Die Kontaktaufnahme gestaltete sich sehr unkompliziert über Email (dcir.nanjing@gmail.com). Ich war mit relativ hohen Erwartungen nach Nanjing mit dem Zug angereist. Die Betreuung vor Ort war sehr angenehm. Mir wurde ein Büro für die Zeit meines Aufenthaltes zur Verfügung gestellt. Zudem wurde mir ein chinesischer Ansprechpartner genannt, der mir bei sämtlichen Fragen sehr gut weitergeholfen hat. Leider hat die Bibliothek in Nanjing nicht ganz meine Erwartungen erfüllt. Der Bestand an Literatur ist vergleichsweise überschaubar und nicht auf dem aktuellen Stand. Mir wurde erklärt, dass chinesische Studenten beim Lernen weniger auf die Literatur in der Bibliothek als auf die Skripten ihrer Professoren zurückgreifen, weshalb die Bibliothek auch vergleichsweise klein ist. Es gab im Bestand leider kaum Bücher, die die umfassende Änderung der Rechtslage im chinesischen Internationalen Privatrecht berücksichtigte. Daher war der Besuch in Nanjing für meine Recherche nur wenig förderlich. Dafür hat mich in Shanghai ein chinesischer Freund und Jurist in zwei Buchläden begleitet und mir bei der Auswahl von aktueller Literatur geholfen. Anders als in der Bibliothek in Nanjing gab es dort inzwischen relativ viele aktuelle Bücher, so dass ich mit zwei großen vollen Taschen nach Hause fuhr. Dies führte letztlich bei der Rückreise zu nicht unerheblichen Problemen hinsichtlich des Freigepäcks (bei Emirates glücklicherweise 30kg). Durch meinen Aufenthalt in der Rechtsanwaltskanzlei in Shanghai lernte ich auch diverse chinesische Juristen kennen, mit denen ich mich oft über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des deutschen und chinesischen Rechts unterhalten konnte, was mir sehr viel Spaß bereitete. Ich konnte viele Kontakte zu herausragend qualifizierten Juristen knüpfen, die alle sehr an einem weiteren Diskurs über meine Dissertation zum chinesischen Recht interessiert sind. Sie haben angeboten, mir bei Recherchen und offenen Rechtsfragen weiterzuhelfen. Da ich das Glück hatte, in einer chinesischen Familie wohnen zu dürfen, konnte ich auch meine Sprachkenntnisse erheblich verbessern. Leider muss ich sagen, hat die Familie untereinander immer Shanghaihua gesprochen und Putonghua nur, wenn sie mir etwas sagen wollten. Shanghaihua hat fast gar nichts mit dem Mandarin zu tun, das man an der Uni lernt, so dass ich davon absolut nichts verstehen konnte. Bei meiner Ankunft hatte ich insgesamt noch ein paar Verständnisprobleme. Bei meiner Abreise kann ich jedoch behaupten, dass ich mich ziemlich gut verständigen konnte.

V. Fazit Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich um einige Erfahrungen reicher geworden bin und ein besseres Verständnis für das chinesische Rechtssystem gewonnen habe. Zudem konnte ich viel über die chinesische Kultur lernen und meine Sprachkenntnisse erweitern bzw. vertiefen. Das Beste an dem ganzen Aufenthalt war sicherlich die Möglichkeit, bei einer chinesischen Familie zu wohnen und somit aus erster Hand die dortige Lebensart und Kultur mitzubekommen. Ich bin mit einem vollen Koffer mit chinesischer Literatur nach Hause gefahren, mit der ich mich wohl eine ganze Weile beschäftigen werde. Ich denke, dass ich meinen Aufenthalt sehr gut genutzt habe und neben dem Forschungsplan auch kulturelles Programm wahrgenommen habe. Zudem hatte ich viel Zeit, um mir Gedanken über das Thema meiner Dissertation zu machen, so dass ich alsbald mit der Arbeit beginnen kann. Ich hoffe, dass dies nicht mein letzter Aufenthalt in China im Rahmen meiner Promotion war. Sehr gern würde ich wieder nach China zurückkehren, da die Chinesen gegenüber ausländischen Studenten sehr offen und hilfsbereit sind. Wenn ich mit meiner Dissertation etwas weiter fortgeschritten bin, werde ich hoffentlich noch ein weiteres Mal nach China reisen, um mich über neuere Entwicklungen zu informieren. Beim nächsten Mal würde ich meine Finanzplanung etwas besser organisieren, da ich es teilweise sehr unterschätzt hatte, wie teuer Shanghai sein kann. Vor 3 Jahren war ich einige Zeit in Hangzhou, wo die allgemeinen Kosten für Verpflegung, Transport usw. erheblich geringer waren als in Shanghai. VI. Abschließende Tipps Solltet ihr die Möglichkeit haben, bei eurem Aufenthalt in China bei einer Gastfamilie wohnen zu dürfen, dann nutzt diese Gelegenheit! Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten von Shanghai empfehle ich den Besuch des alten Stadtteils von Shanghai 朱 家 角 (zhujiajiao). Als Gastgeschenke kann ich gute Schokolade empfehlen. Wer noch keine Kreditkarte hat, sollte sich eine besorgen, um im Ausland kostenlos Bargeld abzuheben. China kann sehr billig sein, jedoch in größeren Städten wie Shanghai sind die Kosten insgesamt relativ hoch und viele Dinge sind etwa genauso teuer wie in westlichen Ländern.

Nützliche Links: www.qunar.com für Flüge und Zugbuchungen innerhalb Chinas, zudem www.china-sss.com Spring Airlines Unterkünfte und WG-Zimmer (alles nur sehr kurzfristig): http://www.smartshanghai.com/housing/ Am besten ist m.e. jedoch, ein Hostel für die ersten paar Tage zu buchen und dann direkt vor Ort zu suchen oder einen Makler zu beauftragen. Für kurzzeitige Aufenthalte verweise ich auf die allgemeinen Hostel-Anbieter, wie z.b. hostelworld.com Deutsch-Chinesisches Institut für Rechtswissenschaft http://www.deutschchinesischesinstitut.uni-goettingen.de/ www.envivas.de (gute Krankenversicherung für längere Auslandsaufenthalte)