Wie passt das AMNOG in die regionale Arzneimittelregulierung: Top-down oder bottom-up?

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Transkript:

Wie passt das AMNOG in die regionale Arzneimittelregulierung: Top-down oder bottom-up? Förderverein ärztliche Fortbildung in Hessen: AMNOG und die regionale Wirtschaftlichkeitsprüfung FfM; 29. Juni 2016 Dr. Markus Frick, vfa

AM-Steuerung: Top-down UND bottom-up zentral Rahmenvereinbarung AMNOG: FNB GKV-SV KBV DKG AMNOG: EB-Verhandl. PU Top-down Pat EB PB regional AM-Vereinbarung Region AM-Vereinbarung 17 Region AM-Vereinbarung 17 KK-verbände Region 17 KK-verbände & KV KK-Verbände & KV & KV Bottom-up KM-Vereinbarung KM-Vereinbarung Region 17 Region Krankenkasse 17 KK-verbände KK-verbände & KV 3 & KV AMNOG-Regulierung KV/KK Regulierung KK ( Info & Regress) Seite 3

Was hat das AMNOG mit Verordnungen zu tun? Seite 4

Was hat das AMNOG mit Verordnungen zu tun? Preisregulierung Volumenregulierung Premiumpreis Andere 13 % Sprunginnovation 11 % Schrittinnovation 11 % Me-Too 13 % Generika 37 % WIDO-statstics: Reference year 2009 Seite 5

Was hat das AMNOG mit Verordnungen zu tun? Preisregulierung Volumenregulierung Premiumpreis Premiumpreis Andere 13 % Sprunginnovation 11 % Schrittinnovation 11 % Me-Too 13 % Generika 37 % Ja Zusatznutzen belegt? Nein Festbetrag WIDO-statstics: Reference year 2009 Ersatzweise: Kosten wirtschaftlichste ZVT Seite 6

AMNOG: Grundsätzlich 3 mögliche Ergebnisse Bewertungen ZN für gesamte Population 31% ZN nicht nachgewiesen 45% ZN in Teil- Population 24% Stand 05/16 ZN : Zusatznutzen Premiumpreis Mischpreis Best Price Seite 7

Mischbewertung ( Slicing ) ist im AMNOG die Regel, in Frankreich die Ausnahme 9% 37% 63% 91% Beschluss in einer Population Beschluss in mehreren Subpopulationen Beschluss in einer Population Beschluss in mehreren Subpopulationen Stand: 10.06.2015 Datenbasis: AMNOG Verfahrensdatenbank; 83 abgeschlossene Verfahren mit 209 Subpopulationen (ohne Orphan Drug, mit vollst. Dossiers) Stand: Juli 2015 Datenbasis: 88 abgeschlossene Verfahren (15 Subgruppen) von AM, die sowohl die französische, als auch die G-BA Bewertung durchlaufen haben (ohne Orphan Drug) Seite 8

AMNOG: Grundsätzlich 3 mögliche Ergebnisse Bewertungen Verordnungen 14% 23% ZN für gesamte Population ZN nicht nachgewiesen 63% 31% 45% GKV-Markt 2015 ZN in Teil- Population Umsätze (AVP) 24% 26% 17% Stand 05/16 ZN : Zusatznutzen Premiumpreis Mischpreis Best Price 58% GKV-Markt 2015 Seite 9

AMNOG & Nachsteuerung: Kampf um die Wirtschaftlichkeit Zusatznutzen für Gesamtpopulation Zusatznutzen für Teilpopulation Zusatznutzen nicht nachgewiesen Berliner Ärzte 02/2014 S. 25 Dr. Claudia Bruhn: Kritischer Blick auf neue Wirkstoffe und Risiken. Bericht von der Arzt-Apotheker Fortbildung 06.11.2013 Seite 10

Nachsteuerung antagonisiert G-BA Beschluss Verbände der KK Bayern G-BA-Beschluss NOAC: ZN vs. VKA Seite 11

Rote Ampel trotz Zusatznutzen: Zukunftsmodell? Seite 12

Wieso sollten Verordnungen ohne nachgewiesenen ZN ein Problem sein? - Ein AMNOG-Missverständnis? AMNOG: AM ohne Zusatznutzen werden maximal so teuer wie die ZVT Wenn kein ZN zugewiesen wurde ist ein EB zu vereinbaren, der nicht zu höheren JTK führt als die. ZVT Bei mehreren ZVT nicht teurer als die wirtschaftlichste Alternative AMNOG ( 130b Abs 3)? Die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln ohne Zusatznutzen wird dadurch gesichert, dass [ ] ein Erstattungsbetrag für das Arzneimittel vereinbart wird, der sicherstellt, dass keine Mehrkosten gegenüber der Vergleichstherapie entstehen. AMNOG, Begründung (Drucksache 17/2413) Presseerklärung DAK AMNOG-Report 2015, Auszüge Seite 13

Zusatznutzen nicht nachgewiesen - Bedeutung G-BA: Zulassungsbehörde: Positives Nutzen- Risiko Verhältnis Zusatznutzen gegenüber ZVT Nicht quantifizierbar erheblich beträchtlich gering ZN nicht nachgewiesen Geringerer Nutzen Seite 14

Zusatznutzen nicht nachgewiesen meist aus formalen Gründen Alle Subpopulationen ohne nachgewiesenen Zusatznutzen (n=178): 12,9% Evidenz herangezogen 12,4% 74,7% Evidenz nicht herangezogen (Inkongruenz) kein vollständiges Dossier formale Gründe Beispiel Stand 21.10.2015 Datenbasis: Tragende Gründe zu G-BA Beschlüssen zu abgeschlossenen Verfahren (ohne Zusatznutzen bewertet: 178 Subpopulationen in 92 Verfahren, ohne Erstverfahren bei Verfahrenswiederholungen) Seite 15

Großer Medizinischer Stellenwert bei ZN nicht belegt Beispiel Multiple Sklerose Leitlinie benennt zwei AMNOG-AM als Therapie: Dimethylfumarat Glatirameracetat Interferon beta 1a im Interferon beta 1a sc Interferon beta 1b sc PEG-IFN beta 1a sc Teriflunomid S2e-Leitlinie: Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose (AWMF-Nummer 030/050) Als Leitsubstanz ausgewählt Seite 16

Medizinischer Stellenwert bei ZN nicht belegt Beispiel Malignes Melanom S3-Leitlinie: BRAF Inhibitoren G-BA Beschlüsse zu BRAF Inhibitoren Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit BRAF-V600 Mutation-positivem nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom Vemurafenib Dabrafenib zweckmäßige Vergleichstherapie: Dacarbazin Dacarbazin Vemurafenib Ergebnis: Hinweis beträchtlicher Zusatznutzen Zusatznutzen nicht belegt Wegen unterschiedlichem NW-Profil benötigen die Onkologen beide Alternativen Seite 17

Nutzenbewertungsbilanz: Volkskrankheiten vs. kleine Indikationen Verfahren mit Zielpopulation > 300.000 und Antidiabetika Verfahren mit Zielpopulation < 300.000 (ohne Orphan Drugs) G-BA-Beschlüsse zu 86 abgeschlossenen Verfahren; maximal vergebenes Ausmaß des Zusatznutzens je Verfahren (ohne Orphan Drugs), Stand: 06.02.2015 Seite 18

Nachsteuerung stellt AMNOG auf den Kopf arztindivuelles Schreiben Krankenkasse Seite 19

Erstattungsbetrag und trotzdem unwirtschaftlich? Gruppe mit ZN Gruppe mit ZN 0 0 20 10 Alle ( Mischpreis) 13 10-7 t 0 Dryden G-BA Fachtagung 30.04.2014, gekürzt durch vfa 13 10 Verordnung unwirtschaftlich 0 0 Teilindikation ohne Zusatznutzen Position GKV : i.d.r. unwirtschaftlich 10 Preisaufschlag Kosten der ZVT [ml] = Patientenzahl 13 10 Gruppe ohne ZN Gruppe ohne ZN Seite 20

GKV-SV: Einschränkung der Erstattung und AMNOG-spezifische Doku der Ärzte Seite 21

Neu: Bundesweites Arztinformationsystem Seite 22

Zentrales Arztinformationssystem: Es kommt drauf an, was man draus macht Seite 23

Arztinformation: Leitlinien sind zentral Seite 24

GKV-SV zum Arztinformationssytem: Missverstandenes Beispiel [ ] Ärzte können neue Arzneimittel somit weder therapeutisch sinnvoll noch wirtschaftlich verordnen. Leidtragende sind die Patienten. Sie erhalten schlimmstenfalls Arzneimittel ohne Zusatznutzen, aber ggf. mit schweren Nebenwirkungen. Der Fall des Arzneimittels Axitinib illustriert eindrücklich, wie wenig die differenzierte Bewertung des G-BA bisher in der Praxis beachtet wird: Der G-BA hatte hier für 99 Prozent der Nierenzellkrebspatienten keinen Zusatznutzen festgestellt [ ] Es ist daher zwingend davon auszugehen, dass die weit überwiegende Patientenzahl das Arzneimittel ohne Aussicht auf einen Zusatznutzen eingenommen hat. [ ] Beispiel in der Pressemitteilung des GKV-SV vom 25. Maiunterstreicht die Problematik simplifizierender Ansätze. [ ] Als Beispiel für den Bedarf an einem solchen Informationssystem wurde aus der Onkologie die Verordnung von Axitinib bei Patienten mit Nierenzellkrebs gewählt [ ]. Diese Zusammenfassung ist sowohl formal als auch inhaltlich falsch. Formal, weil die Festlegung des G- BA explizit Zusatznutzen nicht belegt und nicht kein Zusatznutzen lautet - ein wichtiger Unterschied. Inhaltlich, weil die Festlegung Zusatznutzen nicht belegt für Axitinib mehr aus verfahrenstechnischen als aus wissenschaftlichen Gründen erfolgte. Seite 25

Vergleichstherapie und Bewertung Studienevidenz A > S Beschluss des G-BA Subgruppe 1: Vergleich mit Temsirolimus Subgruppe 2: Vergleich mit Sorafenib Keine Daten A? T Zusatznutzen nicht belegt A > S Seite 26

Vergleichstherapie und Bewertung Studienevidenz A > S Beschluss des G-BA Subgruppe 1: Vergleich mit Temsirolimus 99% der Patienten Keine Daten Subgruppe 2: Vergleich mit Sorafenib 1% der Patienten A? T Zusatznutzen nicht belegt A>S Seite 27

Axitinib: medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft DGHO Bewertung Zusatznutzen nicht belegt, erfolgte mehr aus verfahrenstechnischen als aus wissenschaftlichen Gründen Fundamentalkritik an der Festlegung der zvt: Everolimus (mtor-inhibitor) entspricht nicht aktuellem Stand des Wissens und auch nicht der geübten Praxis Sorafenib ist ZVT Aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt Axitinib für beide Subgruppen (Evidenzlevel 1+, Empfehlungsgrad A) Seite 28

Was lehrt das Beispiel des GKV-SV? AM ohne nachgewiesenen ZN: Irrtum 1: Sind schlechter Irrtum 2: Keine Daten Irrtum 3: Sind unwirtschaftlich Irrtum 4: Sind in Subgruppen unwirtschaftlich Irrtum 5: Sollen raus aus der Versorgung Beispiel Axitinib falsch - zumindest gleich gut falsch - Falscher Komparator falsch - Nicht teurer falsch - In keiner Subgruppe teurer falsch - S3-Leitline: 1. Wahl Seite 29

Verkürzung des Erstattungsanspruchs: Konsequenzen für die Arzneimittelversorgung? Verfahren Patientengruppen Patienten 1% 0% 1% 0% 0% 1% 23% 13% 24% 43% 17% 20% 60% 10% 13% 73% 2% Zusatznutzen nicht nachgewiesen Drei Viertel der Patienten verlören den Erstattungsanspruch, wenn AM ohne nachgewiesenen Zusatznutzen unwirtschaftlich würden. Quelle: vfa AMNOG-Verfahrensdatenbank Stand: 23.06.2016; G-BA-Beschlüsse zu 178 abgeschlossenen Verfahren und 373 Subpopulationen Seite 30

Arztinformation es kommt darauf an, was man daraus macht Klarstellung Wirtschaftlichkeit / keine Mehrfachregulierung Arztinformationssyst em AMNOG? Konzept / Gesetz Eingeschränkte Eerstattung ( NOE ) Seite 31

Gegenvorschlag KVWL: Bindende Preis- Volumen-Vereinbarung Seite 32