BEGEGNUNG AUSTAUSCH AUFKLÄRUNG VERSÖHNUNG FREUNDSCHAFT Für ein Leben in Frieden, Freiheit und Würde ohne ständige Angst. Talat Alaiyan - Stiftung
GESCHICHTE PALÄSTINAS 1880 beginnt die Aufnahme verfolgter Juden aus Osteuropa in Palästina. In den Dreißiger Jahren überrollt eine Welle von Flüchtlingen des Naziterrors das Land. Mit der verstärkten jüdischen Einwanderung nach Palästina beginnt der Nahostkonflikt. Die Palästinenser stehen der Gründung des Staates Israel 1948 ohnmächtig gegenüber. Sie werden zu Heimatlosen im eigenen Land oder werden in die arabischen Nachbarländer vertrieben, wo sie als Fremde leben. Der junge israelische Staat erobert und besetzt als Kriegsgewinner 1967 den Gazastreifen, das Westjordanland und die Golanhöhen. In den besetzten Gebieten werden jüdische Siedlungen errichtet, eine Provakation für die palästinensische Seite. Ab 1987 kommt es zur Intifada, dem Aufstand Jugendlicher gegen die Besatzung. 1993 wird in Washington eine Grundsatzerklärung unterzeichnet, die den Weg zu Frieden und Autonomie freimachen soll. Seit 1948 haben die Palästinenser - Christen und Moslems - keinen eigenen Staat. Circa drei Millionen von ihnen leben in Israel als Menschen zweiter Klasse, mehr als vier Millionen in arabischen Ländern unterdrückt und rechtlos. Weitere Millionen leben weltweit im Exil. Sie sehnen sich nach Heimat und Frieden. Der Bau einer Mauer, die Israelis von palästinensischen Bewohnern und Palästinenser voneinander trennt, verhärtet die Fronten. Es gibt eine große Zahl von Palästinensern, die auf ein friedliches Zusammenleben auch mit den Israelis hoffen.
GESCHICHTE ISRAELS Mit der Rückgabe des britischen Mandats in Palästina an die Vereinten Nationen und der Ausrufung des Staates Israel 1948, erfüllt sich für die Juden ein Traum. Ein eigener jüdischer Staat. Sie kehren nach tausenden von Jahren in das gelobte, heilige Land, Kanaan zurück. Das Land ist wie damals besiedelt und auch die Nachbarn heißen sie nicht willkommen. Israel muss sich Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen stellen: 1965 der Suezkrise, 1967 dem Sechstagekrieg, 1973 dem Jom-Kippur-Krieg und 2006 dem Libanonkrieg. Der siegreiche junge Staat besetzt palästinensische Gebiete, die für jüdische Zuwanderer zur Heimat werden. Die politische Auseinandersetzung mit der 1964 gegründeten PLO beginnt. Ihr Chef, Jassir Arafat, erkennt erst 1988 das Existenzrecht Israels an, Israel einen Palästinenserstaat bisher jedoch nicht. Zahlreiche, auch internationale Bemühungen um Frieden führten bisher nicht zum Ziel. Es gibt eine zunehmende Anzahl Israelis, die sich um eine Aussöhnung mit den Palästinensern bemühen, auf ein friedliches Zusammenleben mit ihnen hoffen und sich für die palästinensischen Rechte einsetzen.
TALAT ALAIYAN - STIFTUNG Gründung und Ziele Dr. Halima Alaiyan - Stiftungsgründerin Im Krieg 1948 wurde ich als kleines Kind mit meiner Familie von Israelis aus Palästina vertrieben. Wir fanden als Fremde Aufnahme in Ägypten. Ich erlebte Vertreibung und Entwurzelung bereits als Kind. Nach meiner frühen Heirat lebte ich in Saudi-Arabien und später mit meinen drei Kindern bei der Familie meines Mannes im Flüchtlingslager in Gaza, bevor mir erlaubt wurde, meinem Mann 1966 alleine nach Deutschland zu folgen. Ich war als Palästinenserin überall Ausländerin und heimatlos - dafür hasste ich Israel. Erst als ich meine Kinder nachkommen lassen durfte, welche in einem neuen Krieg in Gaza in ständiger Angst, Bedrohung und Lebensgefahr lebten, und erst als ich die deutsche Staatsbürgerschaft bekam, war ich glücklich: endlich Frieden und Freiheit, endlich eine lebenswerte Zukunft für meine Kinder und für mich. Als ich das Konzentrationslager in Mauthausen besichtigte, konnte ich zum ersten Mal auch das Bedürfnis der Juden nach eigener Heimat verstehen. Ich selbst konnte in Deutschland Medizin studieren. Nach der Trennung von meinem Mann musste ich neben dem Studium unseren Lebensunterhalt durch Dienste im Krankenhaus verdienen und meinen schwer
kranken Sohn und die zwei Töchter versorgen. Schließlich arbeitete ich als Oberärztin in der Orthopädischen Universitätsklinik des Saarlandes und seit 1994 in eigener Praxis. Meinem Sohn wurde ein Leben und die Staatsbürgerschaft in Deutschland geschenkt und doch beklagte er sich häufig darüber, dass er in Deutschland immer wieder als Ausländer angesehen und behandelt wurde. Darunter litt er sehr und er sehnte sich nach Anerkennung durch seine Mitbürger. Als mein Sohn Talat im Januar 1989 an den Folgen seiner langjährigen schweren Bluterkrankung starb, fasste ich den Entschluss, meinen Geburtsort zu besuchen und meine Biographie zu schreiben. In Israel, in Palästina und in Deutschland wurde mir die Tragik der Menschen noch einmal bewusst: die Menschen wissen wenig voneinander, Fronten und Vorurteile herrschen bei Israelis, Palästinensern und Deutschen. In der Hoffnung, vielleicht dem Frieden im Heiligen Land einen winzigen Schritt näher zu kommen, auch in Erinnerung an meinen Sohn Talat, gründete ich die gemeinnützige Talat Alaiyan - Stiftung. Die Stiftung hat zum Ziel, Jugendliche aus Israel, Palästina und Deutschland zusammenzuführen, um sich auszutauschen und Feindbilder abzubauen, damit in Zukunft ein friedliches Leben mit- und nebeneinander möglich ist. Sie ebnet der jungen Generation den Weg zu gegenseitigem Verständnis und Respekt, im besten Fall begründet sie Freundschaften über Grenzen hinweg. Namensgeber der Stiftung - Sohn Talat
GEWALT BRINGT KEINE SICHERHEIT
UNTERDRÜCKUNG BRINGT KEINEN FRIEDEN
Schirmherr der Jugendbegegnungen der Talat Alaiyan - Stiftung Peter Müller Ministerpräsident des Saarlandes Herzlich willkommen beim Jugendtreffen der Talat Alaiyan - Stiftung Saarbrücken Seit 2004 kümmert sich die Talat Alaiyan - Stiftung Saarbrücken intensiv um die Völkerverständigung zwischen israelischen, palästinensischen und deutschen Jugendlichen. In regelmäßigen Begegnungen treffen sich die Jugendlichen, lernen die Kultur der anderen Länder kennen und knüpfen Freundschaften. Die bisher positive Resonanz neuer Wege zur Annäherung, insbesondere zwischen Israelis und Palästinensern, unterstreicht den Erfolg. Dadurch wurde der Dialog zwischen den Jugendlichen beider Länder, aber auch der Kontakt zu deutschen Jugendlichen, gefördert und internationale Freundschaften ermöglicht. Die Stiftung fördert die Verständigung und Versöhnung zwischen den Ländern und regt viele junge Menschen dazu an, sich ihrer historischen Verantwortung nicht zu entziehen, sondern entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz einzutreten. Mit ihrem nach wie vor ungebrochenen Engagement leistet die Stiftung einen wertvollen Beitrag, über Verständigung eine friedliche Zukunft zu ermöglichen. Ich hoffe, dass die Initiative der Talat Alaiyan - Stiftung viele Nachahmer findet.
Mein besonderer Dank gilt den Organisatoren und Aktiven der Stiftung für ihre vorbildliche Aufklärungsarbeit, die viel zur Versöhnung der Völker beiträgt. Als Schirmherr des Jugendtreffens wünsche ich der Talat Alaiyan - Stiftung weiterhin eine glückliche Hand bei dem Versuch, dem Frieden im Heiligen Land einen Schritt näher zu kommen. Ich hoffe, dass das Werben für mehr Toleranz und Verständnis für die Situation des Anderen auf fruchtbaren Boden fällt und dauerhaft hilft, Feindbilder abzubauen. Das Motto Gemeinsam gehen und zueinander stehen sowie das umfangreiche und interessante Programm des Jugendtreffens, das auch französische Jugendliche miteinbezieht, ist vielleicht ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zum Frieden in der Welt. Viele solcher Mosaiksteine sind nötig für ein ganzes Bild. Daher will ich die Stiftung ermuntern, auch zukünftig ihre Mosaiksteine einzufügen und damit andere zu animieren, Gleiches zu tun. Gemeinsam kann der Frieden gelingen.
Jährliche Begegnungen der Stiftung seit 2004 Staatskanzlei des Saarlandes 2004 Begegnungen in Saarbrücken, Luxemburg, Straßburg, Verdun, Berlin und auf der Burg Hohenzollern in Hechingen: Wir unternehmen mit den Jugendlichen grenzüberschreitende Ausflüge nach Straßburg ins Europaparlament, nach Metz, Luxemburg und besuchen die Gräber von Verdun. Die Jugendlichen gehen Hand in Hand über die ehemalige deutsch-französische Grenze, ohne Kontrollen oder Schikanen - für beide Seiten im Nahen Osten unvorstellbar. Insbesondere am Beispiel der deutsch-französischen Freundschaft wird allen Beteiligten bewusst, was aus einer Erbfeindschaft innerhalb einer Generation an positiver Gemeinsamkeit erwachsen kann. Mehrere Tage sind dem Besuch Berlins gewidmet - und damit dem Kennenlernen einer ehemals geteilten Stadt. Besonders bewegend ist für alle der Besuch des Konzentrationsla-
gers Sachsenhausen und des Holocaust-Mahnmals mit der begleitenden Ausstellung. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir mit den Jugendlichen die Problematik in Israel und Palästina sowie die Frage, wie ein friedliches Zusammenleben auch ohne eine Mauer stattfinden kann. Wir leben Minuten voneinander entfernt und wissen doch nichts voneinander! So äußern sich israelische und palästinensische Jugendliche immer wieder bei ihrer Begegnung mit deutschen Schülern. Abseits ihrer krisengeschüttelten Heimat nähern sie sich einander an. Die Jugendlichen finden bei Sport- und Freizeitaktivitäten, dem Zusammenleben unter einem Dach und in Diskussionen über ihr kulturelles Erbe, die verschiedenen Religionen und die zum Teil gemeinsame Geschichte zu einer neuen zwischenmenschlichen Beziehung mit dem vermeintlichen Feind. Europaparlament Straßburg, August 2004
Schirme malen für den Frieden, Schengen 2004 Von Deutschland nach Frankreich mit dem Schiff, 2004
Hand in Hand über die deutsch-französische Grenze, 2004 Israelische, palästinensische, deutsche und luxemburgische Jugendliche gemeinsam in Luxemburg, 2005
Juden, Christen und Moslems, gemeinsam ist Frieden möglich, Saarschleife 2004 Gemeinsam mit unseren Unterschieden, Berlin 2006
Auf der Burg Hohenzollern in Hechingen mit dem Gastgeber Georg Friedrich Prinz von Preußen, 2006 Berlin 2006
Jüdische israelische Gruppe 2007 Wir wollen Sicherheit und Frieden Israelische Gruppe, 2007 Wir wollen Sicherheit und Frieden Nichtjüdische Palästinensische israelische Gruppe, aus Nazareth 2007 2007 Wir wollen Wir gleiche wollen Rechte Sicherheit,Frieden mit unseren israelischen und Freiheit Mitbürgern
Palästinensische Gruppe aus Betlehem 2007 Wir wollen eine Heimat, Sicherheit, Deutsche Frieden,Demokratie,Rechte Gruppe, 2007 und Freiheit Wir wollen verstehen Deutsche Arab - Gruppe Israelische aus Saarbrücken Gruppe, 2007 2007 Wir Wir wollwn wollen gleiche verstehen Rechte
Meine Bitte Ich lernte hier Demokratie und Freiheit kennen. Ich fand von übernommenen Feindbildern zu einem neuen Verständnis des jüdischen Heimatbedürfnisses. Auch das Bedürfnis meines Volkes nach Heimat und Sicherheit steht mir sehr nah. Auf dieser Basis gründete ich 2003 die Stiftung. Die Stiftung fördert jährlich die Begegnung zwischen Israelis, Palästinensern und deutschen Jugendlichen. Bitte helfen Sie mit, verhärtete Fronten in Palästina und Israel abzubauen, Versöhnung, Freundschaft und Frieden durch Begegnung zu schaffen. Für Ihre Spende zur Finanzierung der Begegnungen der Jugendlichen bedanke ich mich herzlich. Dr. med. Halima Alaiyan mit Sohn Talat
Der Verkaufserlös des Buches und des Hörbuches Vertreibung aus dem Paradies fließt in die Stiftung ein. Das Buch kann beim Ullsteinverlag bestellt werden. Vertreibung aus dem Paradies Das Hörbuch, gelesen von Eva Mattes und Jan Hofer, ist bei der Talat Alaiyan -Stiftung erhältlich. stiftung@talat-alaiyan.de
Ohne die großzügige und tatkräftige Unterstützung der Sponsoren und Helfer können diese Begegnungen nicht stattfinden. Hierfür bedanke ich mich ganz herzlich bei Allen. Mein herzlicher Dank gilt dem Ministerpräsidenten des Saarlandes Peter Müller, der die Schirmherrschaft übernommen hat sowie der Saarländischen Landesregierung, der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken, dem Vorstand und Beirat der Talat Alaiyan - Stiftung. Vorstand: Dr. Halima Alaiyan, Bernd Koch, Prof. Dr. Wolfgang Werner Beirat: Marianne Granz / Christoph Hartmann / Peter Jacoby / S.K.H. Georg Friedrich Prinz von Preussen /Prof.Dr.Inge Weber/ Gerhard Zibell Talat Alaiyan - Stiftung Dr. med. Halima Alaiyan Kobenhüttenweg 53 Dudweilerstrasse 24 D-66123 Saarbrücken D-66111 Saarbrücken Tel. + 49 681-68 46 39 Tel. + 49 681-95 81 29 50 Fax + 49 681-68 46 00 Fax + 49 681-95 81 29 51 Mobil + 49 151-504 66 969 www.talat-alaiyan.de dr.halima.alaiyan@gmx.de stiftung@talat-alaiyan.de alaiyan@telemed.de