I.) Vorwort: Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit im Fach Philosophie : I.1) Sek. I: Praktische Philosophie Wir unterrichten am Heinrich-Mann-Gymnasium das Fach Praktische Philosophie ab der 5. Klasse durchgehend bis in die Jahrgangsstufe 9. Hier wird in Einbettung lebensweltlicher Probleme eine erste Hinführung zur theoretischen Philosophie der Qualifikationsphase intendiert und hilft den Schülerinnen und Schülern sich bewusst und reflektiert mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen. Größe der Fachgruppen: 6 Lehrkräfte für die Unterstufen, 4 Lehrkräfte für die Unterstufe Anzahl und Größe der Lerngruppen: 3-4 Kurse in der Jgst. 5, 3 Kurse in der 6, 3 Kurse in der 7, 3 Kurse in der 8, 2 Kurse in der 9. Unterrichtstaktung: Doppelstundenmodell, größtenteils parallele Blockung mit Religion Philosophie ist Abiturfach. Die Schwerpunkte und Fokussierungen des Curriculums gelten für das Zentralabitur 2017 Der Anteil der Schülerinnen und Schüler (SuS) mit Migrationshintergrund liegt ungefähr bei 50 %. Fächerübergreifender Unterricht oder Zusammenarbeit mit anderen Fachgruppen wie Biologie, Kunst, Politik, Sozialwissenschaften, Geschichte I.2) Sek. II: Philosophie In der Qualifikationsphase I wird der Unterricht im Fach Philosophie weitergeführt und die in der EF exemplarisch eingeführten Themen vertieft. Er soll die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, philosophische und lebensweltliche Herausforderungen und Fragen eigenständig zu lösen. Die Fähigkeit zum Selbst- oder Nach-Denken steht dabei im Zentrum, wobei philosophische Texte als Dialogpartner den Denkprozess begleiten. Diese Erkenntnisse sollen auf die eigene Lebenswelt und darin enthaltene Probleme übertragen und angewendet werden, sie dienen damit der Orientierung des Einzelnen und helfen eigene Entscheidungen und Handlungen zu reflektieren. Anzahl und Größe der Lerngruppen: 3 Kurse in der EF, 4 Kurse in der Q1, 4 Kurse in der Q2. HMG - Schulinternes Curriculum PL 2015 Seite 1
Jahrgang Q1 1.1. Rahmenthema Orientierun g an den Fragen Kants Orientieren sich an der Vorstellung der Alltagswelt der Schüler, also ihren Erwartungen und ihrem Vorwissen. Medien: siehe Anhang Textkompetenz Methodenkompetenz Sachkompetenz, Urteilskompetenz UV 1 IF 4 Werte und Normen des Handelns Vertiefende Heranführung an die Ethik Grundsätze eines gelingende n Lebens Was soll ich tun? Wie kann das Leben gelingen? Glück Was ist das? Glück als Resultat einer gelingenden Lebensführung Theorien eines gelingenden Lebens: Der Begriff der Nützlichkeit bei Kernstellen aus Aristoteles und Epikur Freiheit und Verantwortung: Utilitarismus - Handlungsund Regelutilitarismus Das Glück der Vielen Bentham, Mill Kernstellen aus Kants Grund-legung zur Metaphysik der Sitten Philosophische Texte verstehen, analysieren Einen philosophischen Ein Essay schreiben, eigene Argumente finden und argumentativ überzeugend darstellen Projekt: Wir machen Euch glücklich! Recherchen, Befragungen etc. Sachkompetenz - Unterscheiden zwischen Glück haben und glücklich sein - Rekonstruieren eine philosophische Antwort auf die Frage nach dem gelingenden Leben. - Analysieren ethische Positionen, die auf dem Prinzip der Nützlichkeit und auf dem Prinzip der Pflicht basieren. - Ethische Entscheidungen treffen anhand von Fallbeispielen (Dilemmata) - Setzen sich in Form eines philosophischen Essays mit den Kriterien für ein gelingendes Leben auseinander. - Setzten diese Form der Erkenntnis in einer Projektarbeit um. Urteilskompetenz - Bewerten begründet die Umsetzbarkeit der Kriterien eines gelingenden Lebens auf der Basis philosophischer Aussagen - Formulieren eigene Kriterien für ein gelingendes Leben. Zeitbedarf: 15 Stunden HMG - Schulinternes Curriculum PL 2015 Seite 2
Jahrgang Q1 1.1. Ggf. UV 2 IF 4 Werte und Normen des Handelns UV 3 UV 3.1 UV 3.2 Vertiefende Heranführung an die Anthropologie Der Mensch als Natur- und Kulturwesen IF 3 Das Selbstverständnis des Menschen Rahmenth ema Was ist der Mensch? Ggf. Behandlung einer philosophischen Ganzschrift Fromm: Die Kunst des Liebens, Aristoteles: Nikomachische Ethik Ist menschliches Handeln auf biologische Faktoren reduzierbar? Darwin, Lorenz, Gehlen, Löwith, evtl. Schenk- Danziger Kultur als Voraussetzung für die Menschwerdung? Portfolio, Lesemappe etc. Philosophische Texte analysieren, den Gedankengang eines Textes rekonstruieren, Philosophische Argumente unterscheiden und klären. Gedankenexperimente durchführen DVD: Into the wild Filmanalyse Textkompetenz: - Erarbeiten sich eine Ganzschrift. - Analysieren einzelne Passagen und bewerten deren Argumentationsgang. - Recherchieren die biografischen Hintergründe der Philosophen. - Bewerten die erarbeiteten Thesen und Positionen und nehmen zu ihnen Stellung. - erläutern Merkmale des Menschen als eines aus der natürlichen Evolution hervorgegangene Lebewesens - analysieren den anthropologischen Ansatz des Sozialdarwinismus - setzten sich mit unterschiedlichen Menschenbildern auseinander - suchen nach Erklärungen für das Entstehen und die Funktion von Aggression - analysieren den Einfluss von Kultur und Natur auf die Hauptfigur des Films. - nehmen zur aktuellen ökonomischen Spielarten sozialdarwinistischer Position Stellung - bewerten die erarbeiteten anthropologischen Ansätze Zeitbedarf: 25 Stunden HMG - Schulinternes Curriculum PL 2015 Seite 3
Jahrgang Q1 1.2. UV 4 Vertiefung der Ethik IF 3 Das Selbstverständnis des Menschen Rahmenthema Was soll ich tun? Was soll ich tun? Ethisch Urteilen anhand von Fallbeispielen, wie z.b. Plagiate, Natur- Umwelt, Gentechnik, Folter Projekt: Umweltethik, Medizinethik etc. - Lernen verschiedene Dilemmata und Fallbeispiele kennen und versuchen diese zu beurteilen. - Ergänzen ihr Spontanurteil durch Sachverhaltsund Situationsanalysen. - Beenden den Urteilsprozess durch eine ethische Analyse. - Gehen auf die Lösungen anderer SuS ein und bewerten diese. - Werden sich ihrer eigenen Werte, die ihren Urteilen zugrunde liegen bewusst. Zeitbedarf: 5 Stunden HMG - Schulinternes Curriculum PL 2015 Seite 4
Material und Medienanhang: Cornelsen: Zugänge zur Philosophie, Einführungsphase C.C. Buchner: Philosophieren 1, Einführung in die Erkenntnistheorie C.C. Buchner: Philosophieren 2, darin: Anthropologie Ergänzende Arbeitsblätter und Texte der Fachschaft. Zusätzliches Material der Fachschaft: Filme: DVD- Into the wild Leistungsbewertung: Klausuren: Die Klausuren orientieren sich an den Anforderungen des Zentralabiturs. Die Anforderungen sowie die Operatoren werden schrittweise erläutert. Als Rückmeldung erhalten die SuS entweder einen Beurteilungsbogen oder einen ausführlichen Textkommentar, in denen die Anforderungen deutlich werden. Ziel ist eine gezielte Förderung der SuS. Sonstige Mitarbeit: Dieser Bereich hat den gleichen Stellenwert wie eine Klausur. Im Vordergrund stehen zunächst die Beiträge zum Unterrichtsgespräch. Hier wird eine aktive Mitarbeit bei Plenums-, Partner- und Gruppenarbeit erwartet. Die Noten werden regelmäßig notiert und Quartalsweise besprochen. Hausaufgaben und Projektarbeiten finden als Unterrichtsbreitrag ihren Platz, genauso wie Referate, Kurzvorträge oder Essays. HMG - Schulinternes Curriculum PL 2015 Seite 5