BUNDESENTSCHEID AGRAR- und GENUSSOLYMPIADE 2015 Station 7: BODEN IST LEBEN Punkteanzahl: max. 20 Punkte Zeit: max. 20 Minuten Punkte Team JurorIn 1 JurorIn 2 Löst die unten stehenden Aufgaben! 1. Findet die Begriffe! (je 0,25 P. 1,25 P.) 1,25 Punkte : Unter diesem Begriff versteht man die durch Verwitterung an der Oberfläche der Erde entstandene lockere Schicht, die oft durch Wasser und Wind weit verlagert worden ist und deren oberste Zone mehr oder weniger mit Humus durchsetzt ist. : Mit diesem Begriff bezeichnet man den senkrechten Schnitt durch den Boden, von dessen Oberfläche bis zum unveränderten Bodenausgangsmaterial (Muttergestein). Da sich in diesem Raum alle Vorgänge der Bodenbildung und Bodenentwicklung abspielen, können viele Bodeneigenschaften abgelesen werden - vorausgesetzt, dass es repräsentativ ist. Darunter ist zu verstehen, dass eine Untersuchung an einer Stelle ausgeführt werden muss, die für einen bestimmten Bereich typisch ist. Die Tiefe der Grube beträgt im Allgemeinen 100-120 cm, sofern nicht Fels oder überwiegendes Grobmaterial näher der Oberfläche liegt. Die Untersuchung umfasst die Beurteilung des Bodenaufbaues, d.h. die Feststellung, in welche "Horizonte" ein Boden gegliedert ist, die Untersuchung der einzelnen Horizonte und des Ausgangsmaterials sowie die Ableitung des Bodentyps aus den festgestellten Fakten. Landjugend Österreich Boden Seite 1 von 8
: Jene im Allgemeinen deutlich unterscheidbaren Zonen, die den Aufbau des Bodens differenzieren. Sie sind das Ergebnis bodenbildender Prozesse (Zersetzung, Humusbildung, Verwitterung, Vergleyung, Tonbildung, Stoffverlagerung), die unter dem Einfluss von Klimafaktoren und je nach dem vorliegenden Ausgangsmaterial verschieden ablaufen. Auch Kulturmaßnahmen können eine Rolle spielen. : Unter diesem Begriff versteht man die Ertragsfähigkeit und damit die Schätzung des Wertes landwirtschaftlicher Grundstücke (Ackerböden oder Grünlandböden). Dazu wird zunächst im Rahmen der Acker- bzw. Grünlandschätzung die Ertragsfähigkeit des Grundstücks beurteilt, die sich allein aus dem Boden und bei Grünland zusätzlich aus dem Klima ergibt. Danach erfolgen Zuoder Abschläge, die die Geländeeigenschaft (z. B. Hangneigung) berücksichtigen. : Unter diesem Begriff versteht man im Allgemeinen den Bodenabtrag durch rinnendes Wasser (Abschwemmung) oder durch Wind (Deflation), wobei die Gefährdung einer Fläche vor allem von der Flächenneigung, der Bodenart, der Humusart, der Struktur (Lebendverbauung), der Durchfeuchtung und der Nutzungsart abhängt. Die Beurteilung erfolgt durch folgende Skala: nicht gefährdet, mäßig gefährdet, stark gefährdet Landjugend Österreich Boden Seite 2 von 8
2. In einer Hand voll Erde leben (je 0,25 P. 3 P.) 3 Punkte 500 1 10.000.000 10.000.000.000 1.000.000 50.000 0,5 100 200 1 100.000.000 300 Ordnet richtig zu! Regenwürmer Tausendfüßler Protozoen Schnecke, Assel, Spinne Gliederwürmer Pilze Milben Springschwänze Insekten(Larven) Fadenwürmer Bakterien Algen Landjugend Österreich Boden Seite 3 von 8
3. Bodentypen Findet die Lokalität der einzelnen Bodentypen und tragt die Nummern 1 16 ein! (je 0,25 P. 4 P.) 4 Punkte Landjugend Österreich Boden Seite 4 von 8
4. Frage 6 Punkte 1) ph-wert (je 0,5 P. - 3 P.) Manche Pflanzen gedeihen in einem bestimmten ph-bereich besonders gut, im Allgemeinen ist jedoch eine neutrale Bodenreaktion am günstigsten, weil sie für die meisten Kulturpflanzen gute Wachstumsbedingungen bietet. Die Bodenreaktion oder der Säuregrad ist aber nicht nur für die Pflanze, sondern auch für den Boden von ausschlaggebender Bedeutung. Er beeinflusst die Struktur und das Gefüge des Bodens, die Bereitschaft zur Tonverlagerung und zur Verdichtungsbildung, die Durchlüftbarkeit und die Wasserleitfähigkeit, das Bodenleben und damit die Umsetzung der organischen Substanz. Welcher ph-wert ruft welche Bodenreaktion hervor? ph-wert unter 4,6 4,6-5,5 5,6-6,5 6,6-7,2 7,3-8,0 über 8,0 Bodenreaktion 2) Bodenschichten (je 0,5 P. 1,5 P.) Ordne die Bodenschichten richtig zu! C-Horizont B-Horizont A-Horizont Landjugend Österreich Boden Seite 5 von 8
3) Bodenbestandteile (0,5 P.) Was gehört zum Humus im Boden? Kreuzt richtig an! (Achtung: Mehrfachnennung!) o Lebende Wurzeln o Abgestorbene pflanzliche Stoffe o Lebende Bakterien o Lebende Tiere o Organische Umwandlungsprodukte o Lebende Pilze 4) Berechnung der Ertragsmesszahl! (2 P.) Die Ertragsmesszahl wird auf Basis der rechtskräftigen Bodenschätzungsergebnisse für jedes landwirtschaftlich genutzte Grundstück von den Vermessungsämtern ermittelt. Sie ist das Produkt aus Fläche bzw. Teilflächen eines Grundstücks in Ar und festgestellter Wertzahl (Acker- oder Grünlandzahl) bzw. jeweils festgestellten Wertzahlen. Die Ertragsmesszahlen sind im Grundstücksverzeichnis des Katasters für alle landwirtschaftlich genutzten Grundstücke digital vorhanden und abfragbar (z.b. bei den Vermessungsämtern). Berechne die Ertragsmesszahl des Grundstückes und schreibe den Rechengang auf: Landwirtschaftliches Grundstück: 1 Hektar Gesamtfläche davon 30 Ar geschätzt mit Bonität 50 30 Ar geschätzt mit Bonität 20 40 Ar geschätzt mit Bonität 80 Lösung: 5. Richtig oder falsch? (je 0,5 P. 2,5 P.) 2,5 Punkte a. Die größtmögliche Bonität, die ein Boden erlangen kann liegt bei 90 Punkten. b. Pro Tag werden in Österreich 22,4 ha (entspricht 31 Fußballfelder) an fruchtbarem Boden verbaut oder für Freizeitzwecke in Anspruch genommen. Landjugend Österreich Boden Seite 6 von 8
c. Österreich gehört zu den am stärksten zersiedelten Ländern Europas. Der Flächenverbrauch pro Kopf ist doppelt so hoch wie in Deutschland d. Die Natur benötigt ca. 100 Jahre, damit 5 cm fruchtbarer Boden entstehen kann. e. Bodenversauerung ist das Erhöhen des ph-wertes durch Säuren aus dem Niederschlag oder durch bodeneigene Prozesse 6. Schädling oder Nützling? (je 0,25 P. 2,25 P.) 2,25 Punkte a. Der Marienkäfer ist ein Nützling! b. Der asiatische Marienkäfer ist ein Schädling c. Die Nacktschnecke ist ein Nützling d. Der Dickmaulrüssler ist ein Schädling e. Der Frostspanner ist ein Nützling f. Blattläuse sind Nützlinge Landjugend Österreich Boden Seite 7 von 8
g. Florfliegen sind Nützlinge h. Der Buchsbaumzünsler ist ein Nützling i. Der Ohrwurm ist ein Schädling Landjugend Österreich Boden Seite 8 von 8