Arbeitsgelegenheiten und Jugendberufshilfe - konkret! - Eine Veranstaltung zum Austausch von Erfahrungen Projekten Konzepten Ideen und Erfordernissen Donnerstag, 17.Dezember 2009 09:30 16:30 Uhr Hanns-Lilje-Haus, Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover Sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen bedürfen einer kontinuierlichen, individuellen Begleitung durch sozialpädagogisches Fachpersonal. Die Maßnahmen für diese Zielgruppe sind in ihrer Gesamtheit sozialpädagogisch orientiert durchzuführen. Benachteiligte junge Menschen sind auch unabhängig von ihrer Produktivität anzunehmen und in das Gemeinwesen zu integrieren. Die persönliche Stabilisierung, die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und die vollständige gesellschaftliche Integration muss daher neben berufsbezogenen Zielen zumindest gleichwertig Berücksichtigung finden. gefördert durch das niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit
Dies ist ein Qualitätskriterium, welches von der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) 2005 in Hinblick auf die Durchführung von Arbeitsgelegenheiten in der Jugendsozialarbeit konstatiert wurde. Jugendwerkstätten und andere Träger der Jugendberufshilfe führen heute vielfach Maßnahmen im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten nach 16 SGB II durch. Unter welchen Bedingungen werden diese Maßnahmen durchgeführt? Wie sind die Bedingungen zukünftig unter Berücksichtigung der neuen Arbeitshilfe? Kann der oben genannte Anspruch ganz oder teilweise gehalten werden? Hat er im Kontext von Arbeitsgelegenheiten überhaupt eine Relevanz? Welche Kooperationen und Vereinbarungen gibt es mit den ARGEn/Jobcentern? Wie stehen die ARGEn/Jobcenter zu jugendhilfespezifischen Anforderungen? - Diese Veranstaltung soll Platz bieten, über diese Fragen in einen Diskurs zu treten. - Wie sieht die Jugendberufshilfelandschaft im Kontext von Arbeitsgelegenheiten aus? Welche Projekte werden durchgeführt? Welche Konzepte sind in Planung? Welche Ideen lohnen sich, inhaltlich wie umsetzungstechnisch weiter zu entwickeln? - Diese Veranstaltung soll ein Forum sein, sich darüber auszutauschen. - Auf diesem Fachtag stehen vor allem die Fragen, Gedanken und Erfahrungen der Teilnehmenden sowie deren Projekte, Konzepte und Visionen im Mittelpunkt. Die Austauschform ist daher im Charakter einer Open Space Veranstaltung angelegt. Zur Vervollständigung - zwei weitere Qualitätsstandards der BAG KJS waren 2005: Die jungen Menschen müssen zwischen mehreren Arbeitsmöglichkeiten auswählen können. Die Tätigkeiten müssen an den Kompetenzen der jungen Menschen ansetzen und sinnstiftenden Charakter haben. Die zuständigen Stellen sollen dazu in Kooperation mit den Trägern der Jugendsozialarbeit deren individuelle Interessen und Ziele sowie die beruflichen Perspektiven prüfen und die jungen Menschen daraufhin zielgerichtet und passgenau einsetzen. Die Vermittlung in Ausbildung und betriebliche Arbeit muss von den Trägern der Arbeitsgelegenheiten offensiv betrieben werden. Im Rahmen der Arbeitsgelegenheit findet berufsbezogene und personale Qualifizierung statt, um die Perspektiven der jungen Menschen unter 25 Jahren für eine Ausbildung, Ausbildungsvorbereitung und eine langfristige Erwerbstätigkeit zu verbessern. So sollte die Arbeitsgelegenheit je nach individuellem Bedarf verknüpft werden mit dem Erwerb des Hauptschulabschlusses, mit Deutschsprachkursen, ggf. mit beruflichen Weiterbildungselementen oder mit schul-, berufs- oder persönlichkeitsbezogenen Qualifizierungselementen. Info zur Open Space - Methode Open Space schafft einen Raum, in dem viele Menschen selbstorganisiert und selbstverantwortlich ihre Anliegen gemeinschaftlich bearbeiten können. Es gibt keine vorgegebenen einzelnen Themen. Jede/r kann ein Anliegen, das ihm/ihr besonders am Herzen liegt, vorantreiben. Das können komplexe und dringliche gemeinsame, aber auch persönliche Fragen und Themen sein. Sie werden erst zu Beginn der Veranstaltung formuliert. Auch Konflikte können bearbeitet werden. So entsteht ein großer Themen-Marktplatz auf dem sich die Teilnehmer/innen zu Themengruppen zusammenschließen. Die Methode ermöglicht eine breite Beteiligung und erzeugt gegenseitiges Verständnis.
Zur Inspiration und als Praxisbeispiele gelungener Kombination von Arbeitsgelegenheiten und Jugendberufshilfe aus dem Nachbarland Hamburg stellen Claudia Schäferkordt und Monika Morgen von IN VIA Hamburg e.v zwei Projekte vor: Arbeitsgelegenheiten für Alleinerziehende unter 30 Jahren mit Kindern unter 5 Jahren Zielgruppe: Junge Alleinerziehende mit Kindern unter 5 Jahren Ziel: eine selbst bestimmte und die Existenz sichernde Zukunftsperspektive schaffen (Ausbildung/Umschulung/Arbeitsplatz) Inhalte: die AGH beginnt mit einer bis zu dreimonatigen Vorbereitungsphase, in der die Teilnehmer/innen intensive Beratung und Coaching erhalten, Kurse (Schuldenprävention, Bewerbungstraining, Computerkurse, Deutschkurse, ), Kompetenzen (hamet) und Interessen festgestellt werden und Probleme angegangen werden, evtl. schon erste Schnupperpraktika - dabei gilt: Jede/r Teilnehmer/in belegt die Angebote, die für sie/ihn passen erst im Anschluss an die Vorbereitungsphase folgt ein Wechsel in eine Arbeitsgelegenheit, wobei sich die Teilnehmer/innen in allen Gewerken, die der Träger anbietet, ausprobieren können und so ihren Wunschberuf kennen lernen, ein Wechsel des Einsatzortes wird begrüßt und bestärkt! Es besteht derzeit die Möglichkeit, sich bei dem Kooperationspartner Grone auf den Hauptschulabschluss vorzubereiten von Beginn an sind (auch externe) Fortbildungen möglich und gewollt Kinderbetreuung zu Beginn der Maßnahme und nach Absprache jederzeit im Notfall (Ferien, Streik ) durch qualifizierte Tagesmütter Projekt MIT (Jugendarbeitslosigkeit in Harburg) finanziert von team.arbeit.hamburg Zielgruppe: junge Menschen im ALG-II-Bezug zw. 15 und 25 Jahren mit unterschiedlichen Problemlagen, mit HS-Abschluss, selten RS-Abschluss, oft kein Schulabschluss Ziel: Im Rahmen des Projekts sollen für diese jungen Menschen Praktikumsplätze gefunden werden sowie Ausbildungsplätze oder Schulplätze, um Abschlüsse nachzuholen, Vermittlung in Arbeit, eines Jobs. Inhalte: Die Plätze sind in 25-iger Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen sind 2 x 5 Stunden in der Woche im Projekt und absolvieren 2-3 Praktika im Umfang von 2-3 Wochen. Themenschwerpunkte im Projekt sind: Bewerbungstraining (Anschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch..) Praktika Sozialtraining (Unterstützung Sozialverhalten, Teamfähigkeit ) Qualifizierung in Deutsch, Mathe, Sozialkunde/Allgemeinbildung Intensive Fallbearbeitung in Form von Einzelgesprächen und Einzelberatung, Klärung sozialer Probleme wie Schulden, Gesundheit, gerichtliche Auseinandersetzungen, Wohnungssuche, familiäre Probleme, Motivationssteigerung Tagungsleitung Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendsozialarbeit in Niedersachsen (LAG JAW) Gerhard Wienken Kopernikusstr. 3, 30167 Hannover, Tel: (0511) 121 73-0, Fax: (05 11) 121 73-37 E-Mail: pro-aktiv@jugendsozialarbeit.de, http://nord.jugendsozialarbeit.de
Programm 09:30 Ankunft und Stehkaffee 10:00 Begrüßung Gerhard Wienken, LAG JAW 10:15 Vorstellung der IN VIA Hamburg - Projekte: Arbeitsgelegenheiten für Alleinerziehende und MIT Claudia Schäferkordt und Monika Morgen, IN VIA Hamburg e.v - Nachfragen und Diskussion - 11:15 Arbeitsgelegenheiten und Jugendberufshilfe - konkret! Erfahrungen, Projekte, Konzepte, Ideen, Erfordernisse, Kriterien Austausch in Form des Open Space Prinzips. Open Space Kurze Einführung in die Methode Open Space und Themensammlung Moderation: Gerhard Wienken, LAG JAW 12:00 Mittagessen 13:00 14:15 Erste Workshop-Phase 14:15 15:30 Zweite Workshop-Phase 15:40 Marktplatz Ergebnisse aus den Workshops 16:20 Schlusswort Gerhard Wienken, LAG JAW 16:30 Ende der Veranstaltung Für das Gelingen der Methode Open Space ist es wichtig, dass die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, bis zum Ende der Veranstaltung dabei zu sein (und nicht schon vorher zu Bus oder Bahn aufbrechen müssen).
Anreise
Anmeldung Fachtag Arbeitsgelegenheiten und Jugendberufshilfe - konkret! - Donnerstag, den 17. Dezember 2009 von 09:30 16:30 Uhr im Hanns-Lilje-Haus, Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover verbindliche Anmeldung bitte bis zum 10. Dezember 2009 per Fax unter 05 11/1 21 73-37 oder per Mail: ina.samusch@jugendsozialarbeit.de Hiermit melde ich mich verbindlich zur Fachtagung an: Name des Teilnehmers / der Teilnehmerin BITTE UNBEDINGT AUSFÜLLEN! Einrichtung BITTE UNBEDINGT AUSFÜLLEN! Adresse der Einrichtung BITTE UNBEDINGT AUSFÜLLEN! Tel. / Email BITTE UNBEDINGT AUSFÜLLEN! Vegetarisches Essen J N Der Teilnahmebeitrag in Höhe von 30,00 (einschließlich Verpflegung/Mittagessen) wird bei der Anmeldung in bar eingenommen. Eine Anmeldebestätigung erfolgt per mail nach Ende der Anmeldefrist.