Erhebung von Straßenausbaubeiträgen (in Bayern) am Beispiel der Stadt Immenstadt

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Transkript:

Erhebung von Straßenausbaubeiträgen (in Bayern) am Beispiel der Stadt Immenstadt IMMENSTADT, 15.12.2016

Aktuelle Rechtsprechung Auszug aus dem Schreiben der Landesanwaltschaft Bayern zum Verfahren Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 09.11.2016, Az. 6 B 15.2732 In der bayernweit bedeutsamen Entscheidung hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) entschieden, dass die Gemeinden grundsätzlich zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen verpflichtet sind und nur, wenn besondere Umstände vorliegen, davon absehen dürfen. Ausgangspunkt war eine rechtsaufsichtliche Beanstandung des Landratsamts München. Es beanstandete die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung durch die Gemeinde Hohenbrunn.

Haltung der übergeordneten Behörden Auszüge aus dem Schreiben der Rechtsaufsicht/ LR Oberallgäu Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 09.11.2016, Az. 6 B 15.2732 Mit Blick darauf, dass Kredite gemäß Art. 62 Abs. 3 GO an der letzten Rangstelle der gemeindlichen Einnahmequellen stehen, scheidet bei einem defizitären Haushalt der Verzicht auf eine Straßenausbaubeitragssatzung von vorneherein aus. ( ) dass mit der Übersendung des Urteils keinerlei Maßnahmen verbunden sind. Die Entscheidung, wie das Landratsamt Oberallgäu als Rechtsaufsichtsbehörde mit der Umsetzung des Urteils umgeht, ist eine politische Entscheidung, die ausschließlich Herr Landrat Klotz zu gegebener Zeit treffen wird.

Möglichkeiten zur Beteiligung der Bürger an Investitionsmaßnahmen im Bereich Straßenausbaumaßnahmen 1) Erlass einer Straßenausbaubeitragssatzung 2) Beteiligung der Bürger in Form eines angepassten Grundsteuermodells

Erlass einer Straßenausbaubeitragssatzung

Straßenausbaubeitrag(ssatzung) den Kommunen wurde schon seit langem durch das Kommunale Abgabengesetz (KAG) die Möglichkeit eingeräumt, die Bürger bzw. Unternehmen an den Kosten von Straßensanierungsmaßnahmen zu beteiligen am 1. April 2016 ist die letzte KAG-Novelle, die sich insbesondere mit der Reform des Erschließungsund Straßenausbaubeitrags auseinandersetzt, in weiten Teilen in Kraft getreten weiterhin gilt: soweit vertretbar und geboten sind die Gemeinden gehalten, vorrangig auf Einnahmen aus besonderen Entgelten zurückzugreifen. Steuereinnahmen sind nachrangig! gem. Muster Satzung Bayerischer Städtetag liegt der auf die Anlieger umlegbare Teil zwischen 30 und 80 % (je nach Straßenkategorie)

Erlass einer Straßenausbaubeitragssatzung Beteiligung der Anlieger/ Eigentümer erfolgt für die ( ) Verbesserung oder Erneuerung öffentlicher Einrichtungen eine tatsächliche Inanspruchnahme ist jedoch nicht nötig wird erstmals eine Straßenausbaubeitragssatzung erlassen, führt 10 Abs. 2 (Mustersatzung) in Verbindung mit Art. 5 Abs. 8 KAG dazu, dass für abgeschlossene beitragsfähige Ausbaumaßnahmen bis zu 20 Jahre vor Inkrafttreten dieser Satzung Beitragsansprüche mit Inkrafttreten der Satzung entstehen ist diese Rechtsfolge nicht erwünscht, so ist umzuformulieren wie folgt: Diese Satzung findet keine Anwendung auf im Zeitpunkt ihres Inkrafttretens bereits abgeschlossene Maßnahmen Rückwirkende Erhebung: gem. Art. 5 Abs. 8 KAG; Art. 13 Abs. 1 Nr. 4 b) bb) i.v.m. Art 19 Abs. 1 KAG 20 Jahre möglich siehe Beispiel Stadt Ebermannstadt Die Stadt ist mit 22,3 Millionen Euro verschuldet. Deshalb wird sie jetzt vom Landratsamt dazu genötigt, eine Sabs einzuführen, rückwirkend für 20 Jahre.

Folgen einer Straßenausbaubeitragssatzung Rückwirkende Erhebung von Straßenausbaubeiträgen sollte die Stadt Immenstadt i. Allgäu wie z. Bsp. die Stadt Ebermannstadt zur rückwirkenden Erhebung angehalten werden, würden folgende, bereits abgeschlossene Maßnahmen, abgerechnet werden: Rieder Steige, Julius-Kunert-Straße, Liststraße, Am Ergel, Künftige umlagefähige Straßenbaumaßnahmen die künftigen, umlagefähigen Straßenausbaumaßnahmen orientieren sich am Investitionsplan der Stadt Immenstadt i. Allgäu, der sich aus der aktuellen Zustandsgrafik Straßen ableitet

Zustandsgrafik Innenstadt Ableitend aus der Zustandsgrafik sind folgende Straßenausbaumaßnahmen im Stadtgebiet ab 2017 vorgesehen: - Flurstraße - Mittagstr./Stuibenstr. - Bahnhofstraße - Adolph-/Edmund-Probst- Straße -

Zustandsgrafik Ortsteile Ortsteil Bühl; zurückliegende Maßnahme: Rieder Steige

Zustandsgrafik Ortsteile Ortsteil Bräunlings Ortsteil Stein

Zustandsgrafik Ortsteile Ortsteil Eckarts Ortsteil Akams

Zustandsgrafik Ortsteile Ortsteil Diepolz

Straßenkategorien 1. Anliegerstraßen: Straßen, die ganz überwiegend der Erschließung der Grundstücke dienen. 2. Haupterschließungsstraßen: Straßen, die der Erschließung von Grundstücken und gleichzeitig dem durchgehenden innerörtlichen Verkehr dienen und nicht Hauptverkehrsstraßen sind. 3. Hauptverkehrsstraßen: Straßen, die ganz überwiegend dem durchgehenden innerörtlichen und/oder überörtlichen Durchgangsverkehr dienen.

Beispielrechnung Flurstraße das Projekt Sanierung Flurstraße soll unter Bezug von Fördermitteln (im Rahmen des ISEK Südstadt) in 2017 realisiert werden

- Kosten der Ausführung (inkl. städtebaulichen Mehraufwand) betragen gem. Kostenberechnung: 938.000,00 - Ermittlung Beitragsfähiger Aufwand: Erneuerung der Straße, zusätzliche Teileinrichtungen (z. Bsp. Parkstreifen, Gehweg, ) Verbesserung der Straßenbeleuchtung (z. Bsp. Einsatz v. LED, die Erweiterung): 505.000,00 * - Umgang mit Fördermitteln: PRÜFUNG, ob Fördermittel zwangsläufig den (umlagefähigen) Aufwand vermindert und damit die Beitragspflichten der Anlieger. Das wäre nur bei solchen Zuwendungen der Fall, die ihrer Zweckbestimmung nach nicht allein den Gemeindeanteil am beitragsfähigen Aufwand reduzieren, sondern auch den Beitragspflichtigen zugutekommen, also zugleich den Anliegeranteil senken sollen (in der Beispielrechnung wird dieser Part der Einfachheit halber übersprungen) - Umlagefähiger Aufwand: es gilt den Gemeindeanteil laut Satzung zu ermitteln; dies geschieht anhand der Straßenkategorisierung: hier Anliegerstraße, lt. Mustersatzung beträgt der Gemeindeanteil: 20 % (101.000,00 ) Das entspricht einem umlagefähiger Aufwand: 404.000,00 * lediglich Straßenbaukosten aus Kostenberechnung

- Verteilung des umlagefähigen Aufwand: Für die Flurstraße gilt Nr. 2! 1) bei zulässiger gleicher Nutzung der Grundstücke wird der ermittelte Aufwand nach Abzug des Anteils der Gemeinde auf die Grundstücke des Abrechnungsgebiets nach den Grundstücksflächen verteilt 2) Ist in einem Abrechnungsgebiet eine unterschiedliche bauliche oder sonstige Nutzung zulässig, wird der ermittelte Aufwand nach Abzug des Anteils der Gemeinde auf die Grundstücke des Abrechnungsgebiets nach den Grundstücksflächen, vervielfacht mit einem Nutzungsfaktor, verteilt, der im Einzelnen beträgt: 1 Vollgeschoss 1,0, jedes weitere um 0,3 erhöht Sonderfälle gem. Mustersatzung werden im Rahmen dieser Berechnung nicht betrachtet!

- Ermittlung der sog. Gewichteten Flächen gem. Nr. 2/ Berechnung Betrachtung des Abrechnungsgebietes, vorhandene Bebauung, mögliche Bebaubarkeit,

Fl.Nr. Fläche Vollgeschosse Faktor Gewichtete Fläche /qm Anteil 531/11 419 2 1,3 544,7 27,0173 14.716,31 531/5 383 2 1,3 497,9 27,0173 13.451,90 531/10 416 2 1,3 540,8 27,0173 14.610,94 531/4 385 2 1,3 500,5 27,0173 13.522,14 531/9 407 2 1,3 529,1 27,0173 14.294,84 531/3 393 2 1,3 510,9 27,0173 13.803,12 531/8 400 2 1,3 520 27,0173 14.048,98 531/2 402 2 1,3 522,6 27,0173 14.119,22 838/3 482 2 1,3 626,6 27,0173 16.929,02 538/1 450 2 1,3 585 27,0173 15.805,10 531/6 1859 4 1,9 3532,1 27,0173 95.427,69 497/1 729 2 1,3 947,7 27,0173 25.604,26 497/2 464 2 1,3 603,2 27,0173 16.296,82 539 57,55 0 5% 57,55 27,0173 1.554,84 538 159,05 0 5% 159,05 27,0173 4.297,10 535 402 2 1,3 522,6 27,0173 14.119,22 535/7 400 2 1,3 520 27,0173 14.048,98 535/1 423 2 1,3 549,9 27,0173 14.856,80 535/4 419 2 1,3 544,7 27,0173 14.716,31 535/2 418 2 1,3 543,4 27,0173 14.681,18 535/5 419 2 1,3 544,7 27,0173 14.716,31 535/3 416 2 1,3 540,8 27,0173 14.610,94 535/6 392 2 1,3 509,6 27,0173 13.768,00 404.000,00 / 14953,40 qm= ~ 27,02 /qm 10.694,60 14.953,40 404.000,00 Die Berechnung ist beispielhaft zu verstehen; dieser Berechnung geht KEINE abschließende Beitragsberechnung unter Prüfung aller Tatbestandsvoraussetzungen voraus!

Beispielrechnung Bahnhofstraße das Projekt Sanierung Bahnhofstraße soll unter Bezug von Fördermitteln in 2017 weitervoran getrieben werden

- Kosten der Ausführung (inkl. städtebaulichen Mehraufwand) betragen gem. Kostenberechnung: ~ 1.500.000,00 - Ermittlung Beitragsfähiger Aufwand: Erneuerung der Straße, zusätzliche Teileinrichtungen (z. Bsp. Parkstreifen, Gehweg, ) Verbesserung der Straßenbeleuchtung (z. Bsp. Einsatz v. LED, die Erweiterung): 1.214.216,50 * - Umgang mit Fördermitteln/ Luxusausbau : 1.214.216,50 Summe aller Rechnungen - 255.850,00 (Förderung) - 350.000,00 (Abzug Luxusvariante ) 608.366,65 Beitragsfähiger Aufwand - Umlagefähiger Aufwand: es gilt den Gemeindeanteil laut Satzung zu ermitteln; dies geschieht anhand der Straßenkategorisierung: hier Anliegerstraße, lt. Mustersatzung beträgt der Gemeindeanteil: 20 % (121.673,33 ) Das entspricht einem umlagefähiger Aufwand: 486.693,32 * lediglich Straßenbaukosten aus Kostenschätzung

- Verteilung des umlagefähigen Aufwand: Für die Bahnhofstraße gilt Nr. 2! 1) bei zulässiger gleicher Nutzung der Grundstücke wird der ermittelte Aufwand nach Abzug des Anteils der Gemeinde auf die Grundstücke des Abrechnungsgebiets nach den Grundstücksflächen verteilt 2) Ist in einem Abrechnungsgebiet eine unterschiedliche bauliche oder sonstige Nutzung zulässig, wird der ermittelte Aufwand nach Abzug des Anteils der Gemeinde auf die Grundstücke des Abrechnungsgebiets nach den Grundstücksflächen, vervielfacht mit einem Nutzungsfaktor, verteilt, der im Einzelnen beträgt: 1 Vollgeschoss 1,0, jedes weitere um 0,3 erhöht Sonderfälle gem. Mustersatzung werden im Rahmen dieser Berechnung nicht betrachtet!

- Ermittlung der sog. Gewichteten Flächen gem. Nr. 2/ Berechnung Betrachtung des Abrechnungsgebietes, vorhandene Bebauung, mögliche Bebaubarkeit,

Fl.Nr. Fläche Vollgeschosse Faktor gewichtete Fläche /qm Anteil 787/15 2.075 3 1,6 3.320 23,89746193 79.339,57 115 890 3 1,6 1.424 23,89746193 34.029,99 114 274 2 1,3 356 23,89746193 8.512,28 113 179 2 1,3 233 23,89746193 5.560,94 112 370 2 1,3 481 23,89746193 11.494,68 110 652 3 1,6 1.043 23,89746193 24.929,83 129 244 3 1,6 390 23,89746193 9.329,57 137 361 3 1,6 578 23,89746193 13.803,17 137/1 229 3 1,6 366 23,89746193 8.756,03 141 478 2 1,3 621 23,89746193 14.849,88 143 930 2 1,3 1.209 23,89746193 28.892,03 126/10 36 2 1,3 47 23,89746193 1.118,40 126 637 2 1,3 828 23,89746193 19.789,49 125 423 2 1,3 550 23,89746193 13.141,21 125/2 355 2 1,3 462 23,89746193 11.028,68 124 286 2 1,3 372 23,89746193 8.885,08 118 531 3 1,6 850 23,89746193 20.303,28 121 370 3 1,6 592 23,89746193 14.147,30 117/2 1.026 3 1,6 1.642 23,89746193 39.230,07 117 426 4 1,9 809 23,89746193 19.342,61 116 80 4 1,9 152 23,89746193 3.632,41 116/1 381 4 1,9 724 23,89746193 17.299,37 116/2 1.746 4 1,9 3.317 23,89746193 79.277,44 486.693,32 / 20.366 qm= ~ 23,90 /qm 12.979 20.366 486.693,32 Die Berechnung ist beispielhaft zu verstehen; dieser Berechnung geht KEINE abschließende Beitragsberechnung unter Prüfung aller Tatbestandsvoraussetzungen voraus!

Beteiligung der Bürger in Form eines angepassten Grundsteuermodells

Grundgedanken und Vorteil eines Grundsteuermodells 1. Grundsatz der Gleichbehandlung Die Anlieger einer Straßen werden direkt mit der Erneuerung / Verbesserung mittels Beitragserhebung belastet. Die tatsächlichen Nutzer dieser Anlagen entgehen einer Beitragserhebung. Im Rahmen der Grundsteuer werden beide Personenkreise entsprechend veranlagt. 2. Unterhaltung Straßen Der laufende Unterhaltungsaufwand für Straßen wird ebenfalls über die allgemeinen Steuern finanziert. Die Ausgaben stünden somit den Einnahmen im Verwaltungshaushalt gegenüber. 3. Verwaltungsaufwand Die Ermittlung des beitragsfähigen Aufwandes einer Straßenausbaumaßnahme verursacht erheblichen Verwaltungsaufwand bei der Kommune. Dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zur Festsetzung und Erhebung der Grundsteuer.

4. Personenkreis Mieter Die Umlage von Straßenausbaubeiträgen auf die Personengruppe Mieter mittels Betriebskostenabrechnung ist für einen Vermieter/ Grundstückseigentümer rechtlich nicht möglich; an der Grundsteuer ist dieser Personenkreis jedoch zu beteiligen Gleichbehandlung. 5. Problematik Rückwirkende Erhebung In der Vergangenheit wurden alle Straßenausbaumaßnahmen über den allgemeinen Haushalt finanziert. Mit der Einführung einer SAB-Satzung würden Eigentümer zur Zahlung von Beiträgen angehalten werden, die in der Vergangenheit bereits entsprechend mitfinanziert haben (Steuermittel). 6. Bundes-, Landes- und Kreisstraßen Im Rahmen der SAB-Satzung werden Anlieger an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gar nicht oder nur zu einem geringen Anteil (kommunaler Gehweg/ kommunale Beleuchtung) zur Zahlung von Beiträgen herangezogen. Der jeweilige Straßenbaulastträger trägt die Kosten für die Straßenausbaubeitragsmaßnahme auf seinem Grund für sich allein (Bund, Land, Kreis). Dieser Vorteilsnahme kann im Rahmen des Grundsteuermodells entsprechend entgegengewirkt werden.

7. Sozialverträglichkeit Die Verteilung der Last auf alle! Diese Form der Belastung des Bürgers, kann nur durch Anwendung eines angepassten Grundsteuermodells Rechnung getragen werden.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!