Gemeinsame Umwelterklärung 2012

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Transkript:

Gemeinsame Umwelterklärung 212 Sasol Germany GmbH Sasol Solvents Germany GmbH/Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG

Gemeinsame Umwelterklärung 212 Inhalt 1. Vorwort...5 2. Die Unternehmen...7 2.1 Einbindung in den Sasol Konzern...7 2.2 Vorstellung der Unternehmen...8 2.3. Der gemeinsame Verwaltungsstandort Hamburg..8 2.4 Das Managementsystem...9 2.4.1 Einhaltung von rechtlichen Anforderungen und freiwillige Selbstverpflichtungen...1 2.4.2 Zielsetzung...11 2.4.3 Kontinuierliche Verbesserung...13 2.4.4 Strategische Unternehmensziele...13 2.4.5 Interne Audits (Betriebsprüfung)...13 2.4.6 Bewertung des Managementsystems (Management-Review)...13 2.4.7 Umwelterklärung...13 2.4.8 Dokumentation...13 2.4.9 Umweltüberwachung (Monitoring)...14 2.4.1 Notfallorganisation und Krisenmanagement...14 2.4.11 Aus- und Weiterbildung...14 2.4.12 Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit...15 2.4.13 Unterstützung und Vorgaben aus dem Sasol Konzern...15 3. Sasol Germany...17 3.1 Werk Brunsbüttel...17 3.1.1 Der Standort...19 3.1.2 Umweltschutz und Sicherheit...21 3.1.3 Kennzahlen -...27 3.1.4 Umweltprogramm...36 3.1.5 Kontakt- und Anreisehinweise...37 3.2 Werk Marl...39 3.2.1 Der Standort...41 3.2.2 Umweltschutz und Sicherheit...47 3.2.3 Kennzahlen -...46 3.2.4 Umweltprogramm...59 3.2.5 Kontakt- und Anreisehinweise...6 3.3. Werk Witten...61 3.3.1. Der Standort...63 3.3.2. Umweltschutz und Sicherheit...66 3.3.3. Kennzahlen -...71 3.3.4. Umweltprogramm...79 3.3.5. Kontakt- und Anreisehinweise...8 3

Gemeinsame Umwelterklärung 212 4. Sasol Solvents Germany...81 4.1 Werk Herne...81 4.1.1 Der Standort...83 4.1.2 Umweltschutz und Sicherheit...86 4.1.3 Kennzahlen -...93 4.1.4 Umweltprogramm...1 4.1.5 Kontakt- und Anreisehinweise...11 5. Gültigkeitserklärung...127 6. EMAS-Urkunde...128 7. Responsible Care/SHE-Politik...129 8. Abkürzungsverzeichnis...134 4.2 Werk Moers/Sasol-Huntsman...13 4.2.1 Der Standort...15 4.2.2 Umweltschutz und Sicherheit...19 4.2.3 Kennzahlen -...117 4.2.4 Umweltprogramm...124 4.2.5 Kontakt- und Anreisehinweise...125 4

Gemeinsame Umwelterklärung 212 1. Vorwort 1. Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Verantwortliches Handeln gegenüber Mensch und Umwelt ist in unseren Unternehmenswerten und -zielen fest verankert. Für eine nachhaltige Zukunft verbinden wir wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung und dem Schutz der Umwelt. Technischer Fortschritt, neue Entwicklungen und die Bereitschaft zum Wandel helfen uns, uns ständig weiter zu verbessern. Unser Ziel ist es, durch eine umweltschonende Produktion Energie und Ressourcen effizienter zu nutzen und die Emissionswerte sowie Abfallmengen zu reduzieren. Zum Schutz unserer Mitarbeiter, unserer Partnerfirmen sowie unserer Nachbarn setzen wir höchste Maßstäbe an die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz. Wir wollen mit der Entwicklung innovativer Sicherheitsstrategien, der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie präventiven Förderprogrammen zur psychischen und physischen Gesundheit das Ziel Null Unfälle erreichen. Unsere Umwelt- sowie auch Qualitäts- und Arbeitssicherheitsleistungen werden in regelmäßigen Abständen durch unabhängige, externe Gutachter überprüft. Die Zertifizierung unseres Unternehmens nach den internationalen Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsstandards ISO 91, ISO 141, EMAS und OSHAS 181 zeugt von den hohen Ansprüchen an unsere Produktion. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in der weltweiten Initiative der chemischen Industrie Responsible Care für die Förderung von höchsten Sicherheitsstandards und gesellschaftliche Verantwortung. Wir setzen uns für Transparenz und ein vertrauensvolles Verhältnis mit unseren Nachbarn ein. Dies kann nur durch einen ständigen Dialog miteinander gelingen. 5

Gemeinsame Umwelterklärung 212 1. Vorwort Mit dieser umfassenden Umwelterklärung, die wir gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/ (EMAS III) erstellt haben, wollen wir alle Interessengruppen über unsere Aktivitäten informieren und die aktuelle Leistung unseres Unternehmens im Bereich Sicherheit, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz darstellen. Natürlich stehen wir auch gerne darüber hinaus für Fragen, Wünsche und Anregungen zur Verfügung. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Dr. Kay Luttmann Dr. Gregor Lohrengel Herbert Peters Geschäftsführer Geschäftsführer Geschäftsführer Sasol Germany GmbH Sasol Solvents Germany Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG 6

Gemeinsame Umwelterklärung 212 2. Die Unternehmen 2. Die Unternehmen 2.1 Einbindung in den Sasol Konzern Die Sasol Germany GmbH und die Sasol Solvents Germany GmbH gehören zum Chemiebereich des südafrikanischen Sasol Konzerns. Sasol ist ein integriertes Energie- und Chemieunternehmen und beschäftigt weltweit rund 33. Mitarbeiter. Das Unternehmen ist an der Börse von Johannesburg und an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet. Sasol ist führend in der Nutzung des Fischer-Tropsch-Verfahrens, bei dem durch Verflüssigung von Kohle bzw. Gas sowohl Chemieprodukte als auch umweltfreundliche Kraftstoffe entstehen. Der Sasol Chemiebereich ist mit Produktionsstätten u. a. in China, den USA, Deutschland, Italien, Dubai und Südafrika weltweit aktiv; auf ihn entfällt rund die Hälfte des Sasol Umsatzes von über 18 Mrd. $ (3.6.). Die Unternehmenskultur von Sasol Solvents Germany und Sasol Germany wird geprägt von Werten, die im gesamten Sasol Konzern verbindlich sind. Sie bestimmen unser Handeln, unseren Umgang miteinander und das Verhalten gegenüber Kunden und Lieferanten. Diese Werte lauten: Kundenorientierung, Mit Menschen gewinnen, Sicherheit, Erstklassige Arbeit, Kontinuierliche Verbesserung, Integrität. 7

Gemeinsame Umwelterklärung 212 2. Die Unternehmen 2.2 Vorstellung der Unternehmen Die Sasol Germany GmbH ist Teil der globalen Division Olefins & Surfactants (O&S), die mit Standorten in Europa, Asien, Afrika und den USA vertreten ist. Die Produktion in Deutschland erfolgt an den Standorten Brunsbüttel, Marl und Witten. Der Standort Witten wurde am 1. März 212 an die Firma Cremer Oleo GmbH&Co. KG verkauft. Der Sitz der Hauptverwaltung der Sasol Germany GmbH als auch das Headquarter der globalen O&S Division befinden sich in Hamburg. Die Sasol Germany GmbH produziert eine breite Palette von chemischen Basis- und Zwischenprodukten für die weiterverarbeitende chemische Industrie. Dazu zählen organische Produkte wie Fettalkohole, Tenside, Wärmeträger und Oleochemikalien. Sie werden vor allem zur Herstellung von Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln, für technische Anwendungen, in der Medizin sowie für Nahrungsmittel verwendet. Hauptprodukte des anorganischen Bereichs sind hochreine Tonerden; sie werden u.a. zur Herstellung von Raffinerie- und Chemiekatalysatoren benötigt, helfen bei der Autoabgasreinigung und sind ein begehrter Rohstoff bei der Herstellung von Hochleistungsschleifmitteln. Der Verkauf der Produkte erfolgt über die globale O&S Sales- und Marketingorganisation. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund einer Mrd. Euro und beschäftigt ca. 1.5 Mitarbeiter (inkl. 82 Auszubildende). Größter Standort ist Marl mit fast 73 Mitarbeitern. Die Sasol Solvents Germany GmbH ist Teil der globalen Sasol Solvents Division, die Standorte in Deutschland und Südafrika unterhält. Sasol Solvents Germany stellt an den Standorten Moers und Herne unter anderem Isopropanol, Methylethylketon und Ethanol her und zählt zu den großen europäischen Produzenten sauerstoffhaltiger Lösemittel. Die Produkte werden in Europa direkt und außerhalb Europas über die globale Solvents Verkaufsorganisation vertrieben. Sie werden unter anderem in Farben und Lacken, in Reinigungs- und Frostschutzmitteln, in Kosmetika und in der Medizin verwendet. Das Unternehmen ist damit ein wichtiger Lieferant von Rohstoffen und Zwischenprodukten für die weiterverarbeitende chemische Industrie. Moers ist zudem Sitz des Joint-Ventures Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG, das am Standort eine Anlage zur Produktion von Maleinsäureanhydrid (MSA) betreibt. Die Sasol Solvents Germany GmbH erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 55 Mio. Euro und beschäftigt ca. 59 Mitarbeiter. Davon sind ca. 4 Mitarbeiter im Werk Moers und ca. 15 im Werk Herne tätig. Am Standort Hamburg sind neben Stabsfunktionen auch internationale Verkaufs- und Marketingbereiche der Sasol Solvents Division angesiedelt. 2.3 Der gemeinsame Verwaltungsstandort Hamburg 8 In Hamburg sind sowohl die Schnittstelle zwischen der Verwaltung und den Werken als auch die koordinativen Funktionen zwischen den globalen O&S Divisionen verortet. Da Hamburg als Verwaltungsstandort mit insgesamt 136 Mitarbeitern eine vergleichsweise geringe Umweltrelevanz besitzt, haben wir in dieser Umwelterklärung auf eine gesonderte, detailreiche Darstellung verzichtet. Dennoch bemühen wir uns selbstverständlich auch in Hamburg, die Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten und wollen Strom- und Wasserverbräuche so weit wie möglich senken. In den Jahren und wurden folgende Verbräuche registriert. Sasol Germany O&S Solvents Strom 24.93 kwh 113.469 kwh 139.549 kwh Strom 213.385 kwh 118.82 kwh 124.742 kwh Wasser 534,88 m³ 139,89 m³ 269,45 m³ Wasser 38,75 m³ 211,58 m³ 258,62 m³ Tabelle 1: Strom- und Wasserverbräuche

2.4 Das Managementsystem Um unsere Prozesse steuern, überprüfen und kontinuierlich verbessern zu können, verfügen unsere Organisationen über ein integriertes Managementsystem. Es fasst Methoden und Anforderungen aus den Bereichen Umwelt-, Qualitäts- und Arbeitsschutz in einer einheitlichen Struktur zusammen. Dafür werden alle betrieblichen Abläufe in unserem Managementhandbuch umfassend beschrieben. Dies dient der Transparenz und der Qualitätssicherung unserer Aktivitäten. Die Zertifizierung unserer Unternehmen nach den ISO- Normen 91 und 141 und OHSAS 181 zeugt von den hohen Qualitätsstandards an unsere Produktion. Durch interne und externe Audits wird die Unternehmensleistung durch unabhängige Gutachter überprüft. Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicherheit sind seit jeher wichtige Pfeiler der Unternehmensführung von Sasol Germany und Sasol Solvents. Die Unternehmensleistungen in allen drei Bereichen wird kontinuierlich erfasst und analysiert, um Verbesserungspotentiale identifizieren und umsetzen zu können. Das integrierte Managementsystem schafft Strukturen und Anreize zur kontinuierlichen Verbesserung in diesen drei Bereichen und ermöglicht es, die Unternehmensleistung an den eigenen Zielen, die sich an der Unternehmenspolitik der Sasol Ltd. orientieren, zu messen. Die Sicherheitsleistung unserer Unternehmen wird anhand der so genannten Recordable Case Rate (RCR) gemessen und errechnet sich aus der Anzahl der (im Sinne der US-amerikanischen OHSA-Regularien) meldepflichtigen Unfälle pro 2. geleistete Arbeitsstunden. Die nachfolgenden Tabellen machen deutlich, dass die Sasol Germany und die Sasol Solvents Germany im Vergleich zu anderen Unternehmen ebenso niedrige Unfallzahlen vorweisen können und gemäß den Vorgaben des Sasol Mutterkonzerns World Class Standards erfüllen. Unternehmen Geschäftsjahr BP Global 1,61 Royal Dutch Shell 2,24 The Dow Chemical Company 3,33 Chevron 4,24 Exxon Mobil 5,29 Bayer 6,62 BASF 7,4 Sasol Ltd..42* Sasol Solvents Germany.88** Sasol Germany,52** * Wert: Juni ** Wert: Dezember Tabelle 2: Unfallzahlen 1 http://www.bp.com/assets/bp_internet/globalbp/staging/global_assets/_e_s_assets/e_s_assets_/downloads_pdfs/ bp_sustainability_review_.pdf 2 http://sustainabilityreport.shell.com//servicepages/downloads/files/all_shell_sr1.pdf 3 http://www.dow.com/sustainability/pdf/233-864-gri-.pdf 4 http://www.chevron.com/globalissues/corporateresponsibility//documents/_chevron_cr_report_.pdf#page=42 5 http://www.exxonmobil.com/corporate/imports/ccr/pdf/community_ccr_.pdf 6 http://www.nachhaltigkeit.bayer.de/de/nachhaltigkeitsbericht-.pdfx 7 Die von Bayer gemachten Angaben beziehen sich nur auf Bayer-Mitarbeiter. http://www.bericht.basf.com//de/serviceseiten/downloads/files/basf_bericht_.pdf 9

Gemeinsame Umwelterklärung 212 2. Die Unternehmen 2.4.1 Einhaltung von rechtlichen Anforderungen und freiwillige Selbstverpflichtungen Die Gesellschaften haben sich in ihrer Unternehmenspolitik verpflichtet, alle umweltrechtlichen Anforderungen zu beachten und zu erfüllen. Damit dies nicht nur eine bloße Absichtserklärung bleibt, wurden Abläufe festgelegt, die sicherstellen sollen, dass alle relevanten Rechtsvorschriften systematisch erfasst und eingehalten werden. Gesetzliche Änderungen werden mit Hilfe von verschiedenen Amtsblättern z.b. dem Bundesanzeiger sowie Verbandsrundschreiben verfolgt und auf Einschlägigkeit geprüft. Durch den Einsatz von regelmäßig aktualisierten Rechtskatastern (Datenbanken) wird jederzeit der Zugriff auf die aktuellen Normen und Gesetze gewährleistet. Die Abteilung SHERQ informiert die Funktionseinheiten über den sich aus Gesetzesänderungen ergebenden konkreten Handlungsbedarf. In Produktion und Technik helfen die Verzeichnisse der Betriebsund Baugenehmigungen mit ihren Nebenbestimmungen und Auflagen (z.b. über wiederkehrende Prüfpflichten), die Rechtskonformität einzuhalten. Neben den regelmäßigen Prüfungen (Inspektionen) zur Situation der betrieblichen Sicherheit und des Umweltschutzes mittels periodisch stattfindender Begehungen (Kontrollgänge) werden auch übergreifende Besprechungen, Audits sowie Erfahrungsaustausche durchgeführt, in denen die Themen Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Brandschutz behandelt werden. Sofern Abweichungen bzw. Mängel festgestellt werden, werden diese diskutiert, analysiert und Maßnahmen zur Verbesserung definiert. Die Durchführung der Maßnahmen wird ggf. durch Kontrollen überprüft. Dadurch wird die Rechtskonformität des Betriebs der Anlagen sichergestellt. Über die rechtlichen Anforderungen hinaus verpflichten sich Sasol und Industrieverbände zur Umsetzung weitergehender Maßnahmen (z.b. die Verringerung der spezifischen CO 2 -Emissionen sowie des spezifischen Energieverbrauchs der deutschen Industrie oder der Verhaltenskodex des Verbandes der Chemischen Industrie für die Ausfuhr von gefährlichen Chemikalien). Zudem stehen alle Maßnahmen in den Bereichen Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicherheit im Einklang mit den Grundgedanken von Responsible Care (Verantwortliches Handeln), einer weltweiten Initiative der Chemischen Industrie. Ihre Bewertungskriterien werden im gesamten Sasol Konzern umgesetzt und in regelmäßigen Zyklen einer kritischen Selbstbewertung unterzogen. 1

2.4.2 Zielsetzung Die Geschäftsführungen haben in ihren Umweltpolitiken die strategischen Umweltziele festgelegt. Bei der Sasol Germany, bei der Sasol Solvents Germany und der Sasol-Huntsman sind die Grundsätze zu Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsschutz und Qualitätssicherung zu jeweils einer gemeinsamen Managementpolitik verschmolzen. Die aus den strategischen Zielsetzungen resultierenden Maßnahmen werden im Umweltprogramm niedergelegt. Im Umweltprogramm sind die konkreten Maßnahmen, Verantwortlichkeiten, vorgesehenen Zeiträume zur Zielerreichung sowie die notwendigen Mittel festgelegt. Diese Programme werden regelmäßig überarbeitet. Die nachfolgende Tabelle 3 gibt Auskunft darüber, welche Ziele und Maßnahmen für den nächsten Dreijahreszeitraum von 212 bis 214 definiert wurden. Bereich Ziel Maßnahme Standort Zeitpunkt Abwasser Schlämme Energie Abschluss und Abnahmeprüfung des sanierten unterirdischen Kanalsystems Reduzierung der spezifischen Schlammmengen bis 214 Effiziente Nutzung der eingesetzten Energie Reduzierung des Energieträgers Heizöl S auf < 3 TJ bis 214 Umsetzung des Sanierungsplanes Optimierung der Fahrweisen in den Prozessanlagen zur Vermeidung von Abwasserschlämmen Dampfentspannungsturbine Technologie Team Energie (TTE) Emissionen Schadstoffe Reduzierung SO x einsatzes zur Minimierung der Optimierung des Brennstoff- Schadstoffemissionen Abfall Gefahrenabwehr Abwasser Energie Reduktion der Mengen < 2 kg/t Produkt Optimierung der Gefahrenabwehr Verbesserung der DOC-Überwachung Optimierung / Reduzierung des Wärmebedarfs in Form von Dampf Durchführung einer Abfallanalyse, Nutzung energiereicher Reststoffe Optimierung der Entsorgungswege Fortführung der regelmäßigen werksinternen Alarmübungen, Modifizierung und Ergänzung der Brandmeldeanlagen im Werk Installation von Messeinrichtungen in der Amin- und der Alkylphenolfabrik Verfahrenstechnische Optimierung in der EO-Fabrik, der Hochdruckhydrierung sowie der Glykolfabrik Brunsbüttel 212-13 Brunsbüttel 212-14 Brunsbüttel 213 Brunsbüttel 212-14 Brunsbüttel Brunsbüttel 212-14 Kontinuierliche Verbesserung der Abfallanalyse, Nutzung der Reststoffe und Optimierung der Entsorgungswege 212-14 regelmäßig fortführen Marl 212 Marl 212-14 11

Gemeinsame Umwelterklärung 212 2. Die Unternehmen Bereich Ziel Maßnahme Standort Zeitpunkt Energie Wasser / Bodenschutz Notfallmanagement / Sicherheit Produktsicherheit Kommunikation, Dialog, Schulung Kommunikation, Dialog, Schulung Logistik Logistik Optimierung / Reduzierung des Stromverbrauchs Verhinderung von Boden- / Grundwasserkontamination Verbesserung der Anlagensicherheit und des Ereignismanagements Risikominimierung hinsichtlich möglicher Umwelt-und Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit unseren Produkten Verbesserung des Umweltbewußtseins bei eigenen Mitarbeitern und Fremdfirmen Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Reduktion der transportbedingten CO 2 -Emissionen Risikominimierung im Zusammenhang mit Ethylenoxid-Transporten Energien Reduzierung des Stromverbrauchs um 5% Abfall Lärm Wasser / Bodenschutz Logistik Senkung der chemietypischen Abfallmenge um 3 % Reduzierung der Lärmemissionen Sanierung von Ableitflächen, Auffangräumen und Entwässerungssystemen Einsparung und Optimierung von Transporten zum Kunden Umsetzung der Maßnahmen aus dem Energieeffizienz-Audit Sanierung von Ableitflächen, Auffangräumen und Entwässerungssystemen Aktualisierung der Sicherheitskonzepte, Optimierung der Anweisungen im Alarmfall Erstellung der REACH-Registrierungsdossiers, Einreichung der REACH-Registrierungsdossiers bei der EU-Chemikalienagentur, Definition und Implementierung von Risikominimierungsmaßnahmen Integration von Umweltaspekten in die Ereignisuntersuchung, Durchführung von Motivationsmaßnahmen Einbeziehung der Mitarbeiter im Rahmen des Ideenmanagements, Weiterqualifizierung der internen Auditoren Optimierung der Transportkette zum Kunden Umsetzung der Maßnahmen aus dem Energieaudit Separierung der Überdestillatfettsäuren und anschließende Destillation der Fettsäuren zur Wiederverwendung, Errichtung eines Tanks in Duisburg zur Verkürzung der Lieferstrecke zum Kunden Reduzierung der Lärmemissionen durch Erneuerung des Kühlturms der Abschuppanlage (Geb.131) Erstellung einer versiegelten Verladestelle für belastete Abwässer Erstellung einer eigenen Mischanlage zur Einsparung von Transporten zu Lohnverarbeitern Marl 212 Marl 212-15 Marl kontinuierlich Marl 213 Marl Marl Marl Marl kontinuierlich kontinuierlich kontinuierlich Auditierung von Kunden gemäß CEFIC-Vorgaben sowie Routenplanung für Gefahrguttransporte kontinuierlich Witten 213 Marl 214 Witten 213 Witten 212 Witten 213 12 Tabelle 3: Ziele und Maßnahmen für den nächsten Dreijahreszeitraum von 212 bis 214

2.4.3 Kontinuierliche Verbesserung Die kontinuierliche Verbesserung aller Arbeitsprozesse verläuft in einem sogenannten Management-Zyklus entsprechend der Prozessschritte Planen Durchführen Prüfen Korrigieren ( Plan-Do-Check-Act, sog. PDCA- Modell). Auf Basis der Umweltpolitik sowie unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen und der bedeutenden Umweltaspekte werden im ersten Schritt umweltrelevante Ziele und Maßnahmen geplant, die anschließend umgesetzt werden. Der dritte Schritt beinhaltet die Überwachung der Aktivitäten, die Prüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen sowie die Bewertung der Zielerreichung. Im letzten Schritt überprüft die oberste Leitung die Zielerreichung und greift ggf. durch Anpassung von Maßnahmen korrigierend ein. Nach dem Durchlauf dieses Managementkreislaufs läuft der Prozess erneut ab. Mit jedem Durchlauf wird so ein Fortschritt erreicht, der in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess mündet. 2.4.4 Strategische Unternehmensziele Auf Basis der Unternehmenspolitik und der Standort- bzw. Geschäftsstrategien sowie der vorherigen Entwicklung werden zu Beginn eines jeden Jahres vom Führungsgremium in Kooperation mit den Fachabteilungen Ziele für den jeweiligen Standort oder Geschäftsbereich definiert. Diese Ziele enthalten neben wirtschaftlichen Zielen auch geplante Organisations-, Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen und dienen als Basis zur nachhaltigen und kontinuierlichen Weiterentwicklung. 2.4.5 Interne Audits (Betriebsprüfung) Im Rahmen regelmäßig geplanter und durchgeführter interner Audits (u.a. Umweltprüfungen) wird das Managementsystem einem Soll-Ist-Vergleich durch unabhängige Auditoren unterzogen. Dabei wird überprüft, inwieweit die gesetzten Umweltzielsetzungen erreicht wurden, ob die geltenden Vorschriften eingehalten werden und ob das angewandte Umweltmanagementsystem wirksam und angemessen ist. 2.4.6 Bewertung des Managementsystems (Management-Review) In den jährlich stattfindenden Managementsystem-Reviews bewerten die obersten Leitungen das Umweltmanagementsystem auf seine Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit. Dabei werden auch Umweltpolitik und strategische Zielsetzungen einer Überprüfung unterzogen und ggf. veränderten Rahmenbedingungen angepasst. 2.4.7 Umwelterklärung Mit dieser Umwelterklärung geben wir der Öffentlichkeit ein umfassendes Bild unserer Umweltleistungen an den verschiedenen Standorten. Sie wird jährlich aktualisiert und allen Interessenten zugänglich gemacht. Den Anforderungen der EMAS III entsprechend lassen wir das betriebliche Umweltmanagementsystem regelmäßig durch einen hierfür zugelassenen, vom Unternehmen unabhängigen Umweltgutachter prüfen. Dieser kontrolliert die in der Umwelterklärung enthaltenen Informationen auf Plausibilität und Glaubhaftigkeit und erklärt sie danach für gültig (siehe Gültigkeitserklärung Kap. 5). 2.4.8 Dokumentation Das Managementsystem der Unternehmen ist jeweils in einem integrierten Management-Handbuch (Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit) gemäß den Anforderungen der DIN ISO 91/141 sowie OHSAS 181 beschrieben. Dort sind die Aufbau- und die Ablauforganisation sowie die Prozesse beschrieben, die eine relevante Auswirkung auf die Umwelt und die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter haben oder haben könnten. Das Handbuch 13

Gemeinsame Umwelterklärung 212 2. Die Unternehmen wird regelmäßig auf Aktualität überprüft und bei Bedarf an geänderte Rahmenbedingungen angepasst. Das Managementhandbuch wird durch Verfahrens- und Arbeitsanweisungen ergänzt. Die Verfahrensanweisungen enthalten die grundlegenden Zielsetzungen für eine zu beschreibende übergeordnete Vorgehensweise und gelten abteilungsübergreifend. Sie geben anzuwendende Methoden und zu erfüllende Kriterien an. In Arbeitsanweisungen sind jeweils konkrete Handlungsweisen für die Mitarbeiter bei der Durchführung von Tätigkeiten vor Ort und in den Abteilungen niedergelegt. Sie beschreiben z.b. die Bedienung von Anlagen, die Überwachung gesetzlich vorgegebener Grenzwerte sowie Korrekturmaßnahmen im Falle von Abweichungen. 2.4.9 Umweltüberwachung (Monitoring) Um die Auswirkungen der Tätigkeiten an den Standorten auf die Umwelt zu überwachen, werden regelmäßig zum Teil kontinuierlich Analysen von Wasser, Boden, Lärm und Luft durchgeführt. Damit wird sichergestellt, dass alle getroffenen Umweltschutzmaßnahmen greifen, der Umweltschutzstandard laufend verbessert wird und die Umweltauswirkungen der Tätigkeiten kontinuierlich vermindert werden. 2.4.1 Notfallorganisation und Krisenmanagement Eine wirksame Organisation zur Gefahrenabwehr ermöglicht es, bei Gefahren durch die in den Werken verarbeiteten Stoffe schnell die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Wir gewährleisten eine unmittelbare Sicherung von Mensch und Umwelt vor Gefahren durch die Bereitstellung folgender Elemente in unserer Sicherheitsorganisation: qualifizierte Feuerwehren der Standorte, Bereitschaftsdienst der Standorte, Rufbereitschaft der Fachabteilungen, Alarm- und Gefahrenabwehrpläne der Werke. Alle Standorte verfügen über Bereitschaftsdienste und ein System der Rufbereitschaft der Fachabteilungen, um jederzeit verantwortliche Entscheidungsträger stellen zu können. Zudem verfügen die Standorte über ein Umwelttelefon, über das Anfragen und Mitteilungen jederzeit aufgenommen werden können. Die einzelnen Vorgänge werden protokolliert, an die Abteilung SHERQ oder den Werksbereitschaftsdienst weitergeleitet und dort bearbeitet. In den Alarm- und Gefahrenabwehrplänen sind neben der Analyse diverser Gefahrenszenarien die Meldewege zur Benachrichtigung von ggf. benötigten externen Hilfs- und Rettungskräften sowie zur Information der Behörden festgelegt. Daneben existiert TUIS, ein flächendeckendes, freiwilliges Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs- System der Chemischen Industrie, das bei Transport- und Lagerunfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz kommt. TUIS unterstützt öffentliche Feuerwehren, Polizei und andere Behörden. Sie können jederzeit Beratung, Fachleute und spezielle Geräte anfordern. 2.4.11 Aus- und Weiterbildung Die Gesellschaften legen großen Wert auf Qualifikation und Fortbildung der Mitarbeiter, auch in Fragen des betrieblichen Umweltschutzes. Daher werden grundsätzlich nur fachlich qualifizierte, für ihr Aufgabengebiet geschulte Mitarbeiter eingesetzt. Dieser Qualitätsstandard bezieht sich sowohl auf Sasol Mitarbeiter als auch auf Fremdfirmenmitarbeiter, die auf unserem Werksgelände Arbeiten durchführen. Um über neueste Technologien und Verfahrensweisen ebenso wie über Expertise in Fragen des betrieblichen Umwelt- und Gesundheitsschutzes verfügen zu können, werden all unsere Mitarbeiter laufend fortgebildet. Der Schulungs- und Unter - weisungsbedarf wird dabei individuell ermittelt. Zum ständigen Schulungsprogramm, das auch mit Besuchen von externen Fortbildungsveranstaltungen abgedeckt wird, gehören u. A.: Unterlagen und Einweisung für neue Mitarbeiter oder für Mitarbeiter auf veränderten Arbeitsplätzen, 14

arbeitsplatzbezogene Schulungen der Mitarbeiter durch die betrieblichen Führungskräfte und mittels moderner Computer-gestützter Unterweisungen (sog. E-Learning ), aktuelle Information aller Mitarbeiter über das Intranet, Information aller Führungskräfte über aktuelle Entwicklungen im Umweltschutz und im Umweltrecht. 2.4.12 Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit Unsere Werte halten zu Offenheit, Ehrlichkeit und einem respektvollen Umgang miteinander an. Diese Auffassung kennzeichnet auch unsere Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit. Dadurch wird das nötige Vertrauen aufgebaut, um auf Verbesserungspotentiale hinzuweisen und somit Verbesserungsprozesse anzustoßen. Unsere Organisationen fördern und prämieren durch das Betriebliche Vorschlagswesen Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter. Diese beziehen sich häufig auch auf Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Zudem wird in diesen Fachgebieten ein intensiver Dialog mit dem Betriebsrat und dessen Ausschuss für Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz gepflegt. Durch unseren Grundsatz One face to the customer stellen wir unseren Kunden neben umfassenden Produktinformationen (z.b. Sicherheitsdatenblätter) einen vertrauten und verantwortlichen Ansprechpartner an die Seite, der über Anwendungsmöglichkeiten, Produkteigenschaften und Optimierungspotential im Umgang mit unseren Produkten, deren Transport und Entsorgung berät. Wir sehen die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit über unsere Aktivitäten als unsere Pflicht an und bemühen uns deshalb um einen vertrauensvollen Dialog mit unserer Nachbarschaft, den Behörden und Stakeholdern. Durch Nachbarschaftsveranstaltungen, Gesprächsrunden, Informationsveranstaltungen, Pressegespräche und Veröffentlichungen (z.b. den Werksbroschüren, den Sicherheitsinformationen gem. 11 der Störfallverordnung oder den Umwelterklärungen) halten wir engen Kontakt zur Öffentlichkeit und unseren direkten Nachbarn. 2.4.13 Unterstützung und Vorgaben aus dem Sasol Konzern Alle Abteilungen werden durch Zentralfunktionen innerhalb der Sasol Organisation unterstützt. Diese beraten nicht nur in Umweltschutzfragen, sondern auch in den Bereichen Recht, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Produktsicherheit und Produktverantwortung. Seitens der Führungsgremien des Sasol Konzerns werden Zielvorgaben an die einzelnen Organisationseinheiten bzw. Standorte herausgegeben. Dies geschieht im Rahmen der selbst auferlegten Corporate Governance. Hierunter wird ein Instrument verstanden, mit dem Unternehmen geführt und kontrolliert werden können. Ein wichtiger Teil innerhalb der Corporate Governance ist die Teilnahme des Unternehmens an der weltweiten Initiative Responsible Care ( Verantwortliches Handeln ) der Chemischen Industrie. Auch hier gilt es, einen umfangreichen Forderungskatalog (die sog. Codes ) umzusetzen. 15

16 Gemeinsame Umwelterklärung 212

Gemeinsame Umwelterklärung 212 3. Sasol Germany Werk Brunsbüttel 3. Sasol Germany 3.1 Brunsbüttel Liebe Leserinnen und Leser, das Werk Brunsbüttel steht, wie auch in den vergangenen Jahren, vor der Realisierung großer Projekte. Dabei legen wir wie bei unserer gesamten Produktion größten Wert auf Sicherheit und Umweltschutz. Wir sind uns unserer Verantwortung für die Bewahrung einer lebenswerten Umwelt bewusst. Deshalb investieren wir kontinuierlich in die Schonung des Naturhaushalts, planen und setzen Maßnahmen des Umweltschutzprogrammes um und engagieren uns für eine stetig besser werdende Sicherheits- und Umweltleistung unseres Standorts. Es ist unser Bestreben, dass wirtschaftlicher Erfolg, technologischer Fortschritt und Umweltschutz Hand in Hand gehen und in einer nachhaltigen Produktion münden. Dank unserer Bemühungen, Ressourcen effizienter zu nutzen, ist es uns unter anderem gelungen, trotz gestiegener Produktionsmengen unsere Abfallmengen und unseren Energieverbrauch zu reduzieren sowie gleichzeitig den Anteil an regenerativen Energieträgern anzuheben. In unserem Umweltprogramm von 212-214 haben wir weitere Maßnahmen festgelegt, die Schadstoffemissionen verringern und Abfall- und Schlammmengen reduzieren sollen. Mit der Veröffentlichung unserer Aktivitäten und Zahlen im Rahmen der Umwelterklärung 212 geben wir Ihnen einen Überblick über unsere Leistungen in den Bereichen Umweltschutz und Sicherheit. Ausführliche Informationen finden Sie auf den folgenden Seiten. 17