Eröffnung Ausstellung Schwarzenbacher Maler 2013 Meine sehr geehrten Damen und Herren, bei der Eröffnung der Ausstellung 2003 habe ich erstmals von Schwarzenbach a.d. Saale als dem Kulturstädtchen der Region gesprochen. Mein persönlicher Einsatz, die vielen kulturellen und künstlerischen Pflänzchen unserer Stadt in eine Kulturverein zu einen und dieses Potenzial als Pfund zu sehen, wurde damals nicht von jedem goutiert. Vom Kulturbürgermeister war damals eher abwertend die Rede. Und heute? Ich denke die Schwarzenbacherinnen und Schwarzenbacher sind mittlerweile durchaus stolz auf das, was sich in ihrer Stadt auf diesem Sektor getan hat und vor allem: die nehmen die Angebote auch an. Ob Schwarzenbach klingt, die Literarischen Spaziergänge, der Kunstmarkt, der Theatersommer, die Themenwege zu Jean Paul oder dem Leben an der Saale, der Porzellantag, der Kulturvereinskalender, das Neue Schulmuseum, das Traktormuseum, die Fischflut, der Sammlerfisch zum Wiesenfest zahlreiche Persönlichkeiten haben mitgeholfen,
nachhaltig Kunst und Kultur als festen Bestandteil im Leben unserer Stadt zu etablieren und spürbar zu machen. Dass ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte, macht mich schon ein bisschen stolz! Unabhängig von all diesen Aktionen war und ist die Ausstellung Schwarzenbacher Maler das zentrale Kulturereignis unserer Stadt. Herzlichen Dank an Peter Schmidt und sein starkes Team sowie an die Jury, die zusammen verantwortlich dafür sind, dass dies auch in Zukunft so bleibt! Besonders freue ich mich dieses Jahr über die Musik: die Fichtelgebirgsklezmorim haben uns schwungvoll begrüßt und werden sicher ebenso beschwingt im Anschluss an meine Begrüßung aufspielen. Ein herzliches Willkommen sage ich unseren diesjährigen Gastausstellern. Von Udo Rödel aus Münchberg sahen wir letztes Jahr Skulpturen, dieses Jahr ist er mit Bildern vertreten. Lieber Udo, es scheint Dir das letzte Mal ganz gut gefallen zu haben, da Du spontan auch dieses Jahr zugesagt hast.
Über unseren Gastbildhauer, Andreas Baumann aus Plauen, freue ich mich sehr. Ich habe ihn erstmals bei einer Ausstellung im Winterling-Areal gesehen, die wir einige Male in Zusammenarbeit mit dem Jugend-Magazin Franky durchgeführt haben. Dort war er mit großformatigen, fotorealistischen Bildern zu sehen, die einen sofort ansprechen. Seine Skulpturen aus Stahl, die er uns in dieser Ausstellung zeigt, sind nicht minder spektakulär. Fragen Sie ihn am besten selbst, wie er mit dem schwierigen Material Stahl diese filigranen Figuren erstellt. Herzlich Willkommen Herr Baumann. Eine besondere Ehrung erfährt in dieser Ausstellung Adolf Hacker. Der 1813 in Schwarzenbach a.d. Saale geborene Maler, der vor 70 Jahren verstorben ist, besuchte 1896/97 die Malklasse von Prof. Otto Hammel an der Kunstgewerbeschule in Hannover und eröffnete 1899 ein eigenes Malergeschäft in Heidelberg. Dort hat sich Hacker bald als malender Stadtchronist einen Namen gemacht. Beim Rathausbrand am 2./3. März 1908 hat er mehrere Fassungen des Ereignisses noch während der Brandnacht ausgeführt und andertags verkauft, was ihm den Beinamen Schnellmaler einbrachte.
Herzlichen Dank an Dieter Seuß, der einmal mehr die Idee hatte, einen fast vergessenen Künstler zu würdigen und einige Bilder aus privaten Sammlungen in Schwarzenbach für unsere Ausstellung gefunden hat. Vielen Dank auch den Leihgebern. Meine sehr verehrten Damen und Herren, 50 Künstlerinnen und Künstler geben uns heute einen Einblick in Ihr Werk Ihnen allen gilt mein Gruß und Dank. Wie so oft haben Sie eine beeindruckende Vielfalt an Techniken und Motiven abgeliefert. Ein bisschen Jean Paul muss in seinem Geburtstagsjahr auch heute sein: der diesjährige Sammlerfisch wurde von Bernd Rössler als Jean-Paul-Fisch gestaltet und er hat die Aufgabe, auf zwei kleinen Flächen sein Werk zu beschreiben, hervorragend gelöst. Überzeugen Sie sich am Eingang selbst. Ans Herz legen möchte ich Ihnen wie immer den Besuch unserer Mittelschule, da das dortige Schulmuseum erneut einige Neuerungen bietet.
Herzlichen Dank an dieser Stelle Dieter Seuß und Leo Cepera, die dafür verantwortlich zeichnen. Und ich möchte bei dieser Gelegenheit noch einmal ganz speziell an Friedrich Rubner erinnern, der einer der größten Unterstützer der kulturellen Arbeit unserer Stadt war. Wir werden ihn nicht vergessen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, der französische Maler Delacroix wird mit folgendem Ausspruch zitiert: Wie eine mächtige Zauberin nimmt dich die Malerei auf ihre Flügel und trägt dich davon. Lasse Sie sich also von den Bildern, Fotografien und Skulpturen davon tragen. Ich wünsche Ihnen einige anregende Gespräche hier in der Ausstellung und ein schönes Wiesenfest-Wochenende. Jetzt hören wir aber erst noch einmal Musik.