geld verdienen dank fester regeln

geld verdienen dank fester regeln Mit Stern* markierte Begriffe siehe Schlüsselkonzepte S. 82 Mit diesem setup handeln sie erfolgreich rohstoffe Der Hauptgrund dafür, dass Trader kein Geld an der Börse verdienen, sind ihre Emotionen. Um diese so gering wie möglich zu halten, handeln wir nach einem festen Regelwerk. In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen einen Ansatz, der auf CoT-Daten, Saisonalitäten und Terminkurven basiert.» Die CoT-Daten (Commitment of Traders; siehe auch TRADERS 03/2017; im Shop unter www.traders-media.de erhältlich), Saisonalitäten und Terminkurven sind adrian Kömel Adrian Kömel hat Wirtschaftsmathematik studiert und beschäftigt sich seit seiner Jugend mit der Börse. Er konzentriert sich auf die statistische Systementwicklung und den Handel aufgrund von CoT-Daten und Terminkurven. Er ist zudem Autor von So erzielen Sie überdurchschnittliche Renditen. www.suricate-trading.de Informationen, die jeder Händler kostenlos nutzen kann. Sie geben Hinweise auf das, was in den nächsten Tagen und Wochen mit hoher Wahrscheinlichkeit am Futures- Markt passieren wird. Bei unserer Strategie kombinieren wir diese drei Signale je mehr diese Informationen für einen Trend sprechen, desto wahrscheinlicher wird es, dass unser Trade im Gewinn endet. Dieser Ansatz benötigt nicht viel Zeit. Es reicht völlig aus, wenn Sie an jedem Wochenende einmal alle für Sie interessanten Märkte überprüfen. Die Trades werden dann am kommenden Handelstag eingegangen und laufen zirka zwei bis zwölf Wochen. Neben unseren drei Signalgebern verwenden wir noch den exponentiell 60 D04_Koemel.indd 60 16.03.2017 09:06:36

gewichteten Gleitenden Durchschnitt (Exponential Moving Average; kurz: EMA)* über 125 Tage. Das Setup Sie benötigen für die Betrachtung der CoT-Daten nur die Nettopositionierung der Commercials. Diese können Sie unter www.cftc.gov auf Basis des Reports, der immer Freitagabend für den vergangenen Dienstagabend veröffentlicht wird, selbst berechnen. Sie finden die Daten aber auch auf verschiedenen Webseiten bereits aufbereitet vor. Für die Berechnung unseres Handelssignals werden die CoT-Daten ins Verhältnis zu den Daten des letzten halben Jahres gesetzt, um einen Oszillator zu erhalten (siehe Infobox). Liegt der Wert über 90 Prozent, ist das ein Long-Signal; unter zehn Prozent ein Short-Signal. Daraufhin werfen Sie einen Blick auf den EMA(125) im Tages-Chart. Eine positive Steigung des EMA(125) spricht für eine Long-, ein sinkender EMA(125) für eine Short-Position. Verknüpfen wir diese Signale nun mit den restlichen Informationen, erhalten wir einen konkreten Einstiegspunkt. B1) Contango im Kaffee-Future 1,7 1,65 1,6 Kontraktpreis 1,55 1,5 1,45 1,4 1,35 März 2017 Juli 2017 Dezember 2017 Mai 2018 September 2018 Kontrakte Mit späterer Fälligkeit wird der Preis für Kaffee immer teurer. Dies ist die Normalsituation bei Futures. Quelle: www.suricate-trading.de/terminkurven B2) Backwardation im Zucker-Future 0,21 0,205 0,2 Kontraktpreis 0,195 0,19 0,185 0,18 0,175 0,17 Saisonalitäten März 2017 Mai 2017 Juli 2017 Oktober 2017 März 2018 Mai 2018 Juli 2018 Oktober 2018 Saisonalitäten sind Schwankungen, Kontrakte die immer zu bestimmten Zeiten in Bei einer Backwardation ist der aktuelle Kontrakt der teuerste. Dies ist eine Sondersituation und tritt oft bei ähnlicher Form auftreten. Steigt der einem verknappten Angebot auf. Wichtig für uns ist nur der Zeitpunkt, an dem diese Terminstruktur entsteht. Märkte können auch monatelang in einer Backwardation notieren. Preis von Öl immer vor dem Winter Quelle: www.suricate-trading.de/terminkurven oder fällt der DAX gegen Ende des Sommers, so sind das Kursverläufe, die in einer bestimmten Zeitspanne immer wieder ähnlich ablaufen. Das heißt natürlich nicht, Ende Oktober bis Anfang März, dann ist das schon etwas dass sich der Markt jedes Jahr genau gleich verhält. Saisonalitäten sollten daher nicht ohne weitere bestätigende Für unsere Strategie suchen Sie klare Verläufe über ganz anderes. Signale gehandelt werden. Sie sollten bei der Analyse einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten. Liegt auch nicht zu kleine Zeitabschnitte betrachten. Wenn der unser Kauf- oder Verkaufssignal in dieser Zeit, in der auch Kurs in der ersten Märzwoche nach oben zeigt, ist das die Saisonalität für uns spricht, ist das eine Bestätigung sicherlich nur Zufall. Nimmt man aber den Bereich von und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns. 61 D04_Koemel.indd 61 16.03.2017 09:06:38

Terminkurven Futures sind anders als beispielsweise Aktien auf eine bestimmte Laufzeit begrenzt. Möchten Sie also über einen längeren Zeitraum investiert bleiben, können Sie einen Future nicht kaufen und ewig liegen lassen, sondern müssen ihn regelmäßig rollen. Das heißt, Sie schließen immer wieder den Kontrakt und eröffnen in einem fortlaufenden Future eine neue Position. Uns geht es bei der Analyse darum, dass jeder dieser Kontrakte einen eigenen Preis hat, der von den anderen Kontrakten abweicht. Diese Abweichungen geben uns Hinweise auf sehr große Trends. Nehmen wir alle Preise eines Marktes zu einem bestimmten Zeitpunkt und übertragen diese in ein Diagramm, ergibt das die Terminkurve. In der Regel werden Futures, die erst 2020 auslaufen, teurer sein als der aktuelle Kontrakt. Das nennt man Contango. Die Terminkurve ist also nach oben gerichtet (siehe Bild 1). In seltenen Fällen dreht sich diese Struktur auch um und die Kurve fällt, was Backwardation genannt wird (siehe Bild 2). In der Regel führt eine Backwardation zu künftig stark steigenden Preisen. Haben wir also ein Long-Signal und es liegt im jeweiligen Markt eine Backwardation vor, erhöht das die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn enorm. Dabei ist es aber wichtig, dass sich die Backwardation jetzt gerade erst entwickelt hat. Liefern die CoT-Daten und Saisonalitäten allerdings ein Verkaufssignal, dann sollte das niemals in einer sich entwickelnden Backwardation durchgeführt werden. Bei einem Verkaufssignal sollte sich der Markt in einem Contango befinden. Hier zu kaufen ist aber auch erlaubt. Bekommen wir ein Verkaufssignal während des Übergangs von Backwardation zu Contango, erhöht das die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn. Die Handelsregeln Nach der Theorie kommen wir nun zu unseren konkreten Handelsregeln. Ein Kaufsignal ergibt sich dann, wenn folgende Punkte erfüllt sind: Der Oszillator der Netto-Positionierung der Commercials liegt über 90 Prozent. Der EMA(125) weist eine positive Steigung auf. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn wird erhöht, wenn die Terminkurven sich in einer vor kurzem oder gerade entstandenen Backwardation befinden, und die Saisonalitäten auf steigende Kurse in den nächsten Wochen hindeuten. Treffen alle vier Gegebenheiten zu, können Sie auch in Betracht ziehen, die Positionsgröße zu erhöhen und gegebenenfalls mit einem Teilausstieg zu arbeiten. Auf der Gegenseite ergibt sich ein Verkaufssignal bei folgenden Punkten: Der Oszillator der Netto-Positionierung der Commercials liegt unter zehn Prozent. Der EMA(125) weist eine negative Steigung auf. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn wird erhöht, wenn die Terminkurven sich von einer längeren Backwardation in ein Contango entwickeln, und Erstellung des Oszillators Den Oszillator können Sie sich ganz einfach selbst in Excel erstellen. Kopieren Sie dafür aus den CoT- Daten die Netto-Positionierung der Commercials in Ihre Excel-Tabelle. Sie benötigen ein halbes Jahr Vorlauf, da Sie die Positionierung abhängig vom letzten halben Jahr haben möchten. Dann benötigen Sie drei weitere Spalten. In die erste tragen Sie den größten Wert des letzten halben Jahres ein auch unter Berücksichtigung des aktuellen Wertes. Der Befehl dazu lautet (angewendet auf unser Beispiel): =MAX(D3:D30). In der zweiten Spalte steht der niedrigste Wert des letzten halben Jahres: =MIN(D3:D30). Die dritte Spalte setzt diese zwei Werte nun ins Verhältnis zueinander: =(D30-G30)/ (F30-G30)*100. Über die Diagrammfunktion können Sie nun den Oszillator grafisch darstellen. 62 D04_Koemel.indd 62 16.03.2017 09:06:38

die Saisonalitäten auf fallende Kurse in den nächsten Wochen hindeuten. Da die CoT-Daten erst am Freitag veröffentlicht, aber auf Basis von Dienstagabend berechnet werden, ist unser Signal eigentlich bereits am Dienstag vorhanden. Wir warten den Handelsschluss von Freitag ab und platzieren am nächsten Handelstag eine Kauforder über dem 5-Tages-Hoch (bei einem Long Trade) beziehungsweise eine Verkaufsorder unter dem 5-Tages-Tief (bei einem Short Trade). Die Order bleibt vier Wochen lang im Markt aktiv. Wenn es nach dieser Zeit keinen Einstieg gab, können Sie die Order aus dem Markt nehmen. Sobald die Position eröffnet wurde, empfiehlt sich ein Stopp-Loss. Betrachten Sie hierfür die Range (Handelsspanne) des Marktes der letzten zehn Jahre und nehmen Sie davon genau die Mitte. 2,5 Prozent dieses Wertes ist Ihr Stopp. Läge das Hoch der letzten zehn Jahre zum Beispiel bei 3000 US-Dollar und das Tief bei 1000 US-Dollar, dann wäre die Mitte bei 2000 US-Dollar. Der Stopp beträgt somit 50 US-Dollar. Läuft der Trade in die gewünschte Richtung und erreicht einen Buchgewinn in Höhe des Anfangsrisikos, können Sie den Stopp Strategie Snapshot Strategiename: Strategietyp: CoT Mega Trends trendfolgend Zeithorizont: Tages-Chart Long: Oszillator > 90% und ansteigender EMA(125) Setup: Short: Oszillator < 10% und fallender EMA(125) Saisonalität und Terminkurve bestätigen Signale von Oszillator und EMA(125) Einstieg: nach CoT-Veröffentlichung über Hoch (Long) bzw. unter Tief (Short) der letzten 5 Tage 2,5% der Mitte der Range über 10 Jahre; nachdem Stopp-Loss: das Anfangsrisiko verdient ist, Stopp auf Break-Even ziehen Ausstieg: bei Gegensignal durch Oszillator Risiko- und Money- Management: 5% Durch. Anzahl an Signalen: 2 pro Jahr je nach Markt Durch. Trefferquote: 90% auf Ihren Einstiegspreis nachziehen. Danach bleiben wir so lange investiert, bis ein Gegensignal des Oszillators generiert wird. Anzeige Xetra BATS Europe Gegenwert Gebühren 1.000 4 10.000 4 50.000 12,50 0,025% des Gegenwerts Minimumgebühr 4,- Über 20 Jahre nur Online Trading Wähle die höchste Technologie und erhalte so die niedrigsten Gebühren Eurex Euro-Bund Euro Stoxx50 mini DAX 4,- FDAX FTSE MIB 6,- oder optional 8 1,5 9 2,5 LMAX Exchange FOREX Cross Rates 0,003% des Gegenwertes Kontrakte 1 Kontrakt 10 Kontrakte 100 Kotrakte Wert 1.000 10.000 100.000 Gezahlte Gebühr 0,03 0,03 3 Spot Commodities CFD auf Indices 0,5 / 1,- Weitere Informationen auf unserer Website: www.directa.com service.de@directa.com CME E-mini NQ100 E-mini SP500... E-mini Euro FX EuroFX... E-micro Euro FX E-micro Gold (089) 189 32 80 6,- $ 3,- $ 1,- $ oder optional Soybean, Corn und Wheat Futures 8,- $ 9 2, 5 und US Aktien, LIFFE, IDEM italienische Märkte 63 D04_Koemel.indd 63 16.03.2017 09:06:39

Trading-Beispiele bei Gold aber erst von dem Signal (Veröffentlichung der CoT-Daten Bild 3 zeigt einen Short Trade am 20.10.2015. Der linke Pfeil am Freitag) und suchen uns deshalb am Freitag nach Handelsschluss das Tief der letzten fünf Tage. Hier legen wir ist der Signaltag (Dienstag). Drei Kerzen weiter wissen wir eine Verkaufsorder in den Markt. In unserem Beispiel befindet sie sich B3) Short Trade in Gold sogar genau am Tief dieses Freitags, an dem uns die CoT-Daten zur Verfügung standen. Nach drei Tagen wurde die Order ausgelöst und wir gingen zu einem Preis von 1158 US-Dollar Short. Den Stopp setzten wir 2,5 Prozent oberhalb des Einstiegskurses, bezogen auf die Mitte der Range der letzten zehn Jahre. Mitte November zeigte der Oszillator ein Gegensignal an, als er über die 90-Prozent-Marke stieg. Da wir dieses Signal erneut erst durch die CoT-Daten am Freitag erhielten, erfolgte unser Ausstieg zu einem Preis von 1078 US-Dollar. Unser Gesamtgewinn entsprach Der linke Pfeil zeigt den Dienstag, an dem das Einstiegssignal durch die CoT-Daten (siehe Indikator unten) gegeben wurde. Da wir diese aber erst Freitag erhalten, warten wir bis zum Handelsschluss und legen dann 80 US-Dollar pro gehandeltem Kontrakt, was im Future 7000 US-Dollar eine Verkaufsorder auf Höhe des tiefsten Tiefs der letzten fünf Tage in den Markt (blaue Linie). Wenige Tage später wird die Order ausgelöst und wir gehen bei 1158 US-Dollar Short. Unser Stopp-Loss liegt 2,5 Prozent der Mitte der Handelsspanne der letzten zehn Jahre über unserem Einstiegskurs. Mitte November erhalten ausmachte. wir durch den Oszillator ein Gegensignal (rechter Pfeil). Da wir von diesem Signal allerdings wieder erst am Bild 4 zeigt dagegen einen nicht Freitag erfahren haben, steigen wir bei 1078 US-Dollar aus (grüne Linie) ein Gewinn von 80 US-Dollar. zustande gekommenen Long Trade Quelle: Suricate Trading Charting Software am 13.09.2011. Unsere Kauforder lag bei 1870 US-Dollar, nachdem wir am Freitag das Signal von Dienstag B4) Nicht ausgeführter Long Trade in Gold erhielten und den Einstieg auf das Hoch der letzten fünf Tage legten. Da der Kurs in die entgegengesetzte Richtung lief, kamen wir aber nicht in den Trade und löschten die Order nach vier Wochen. Das Kaufsignal erfolgte aufgrund der CoT-Daten am Dienstag (siehe Pfeil und Indikator unten), woraufhin wir am Freitag nach der Veröffentlichung eine Kauforder am Hoch der letzten fünf Tage bei 1870 US-Dollar platzierten (blaue Linie). Der Kurs lief allerdings direkt in die entgegengesetzte Richtung und wir kamen nicht in den Trade. Nach vier Wochen wurde die Order gelöscht. Quelle: Suricate Trading Charting Software Fazit Wer es schafft, diszipliniert zu bleiben, hat schon einen großen Schritt hin zu einem profitablen Trader gemeistert. Ohne Disziplin werden Sie nicht erfolgreich an den Märkten handeln können. Wir haben bei dieser Strategie mehrere Regeln festgelegt, die zu einem möglichst vielversprechenden Trade führen sollten. Halten Sie sich so gut wie möglich an diese Regeln, dann sind attraktive Gewinne möglich. «64 D04_Koemel.indd 64 16.03.2017 09:06:39