Aufgaben und Rolle des Moderators 27 Methodensammlung 27 Kommunikation 28 Neutrale Haltung 29 Führungsfähigkeit 30



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Transkript:

Inhalt Was Ihnen dieses Buch bietet 7 Wie Sie dieses Buch optimal für sich nutzen 9 Ihr Karriereplaner 11 Anfangstest 13 Test 1: Welcher Moderationstyp bin ich? 14 Auflösung Test 1 19 Test 2: Wie ist mein Wissensstand? 23 Auflösung Test 2 25 Aufgaben und Rolle des Moderators 27 Methodensammlung 27 Kommunikation 28 Neutrale Haltung 29 Führungsfähigkeit 30 Moderationen planen 35 Organisatorische Planung 35 Inhalte planen 41 Einladungen formulieren 45 Methodische Planung 47 Moderationsmethoden und Hilfsmittel 65 Kartenfrage 66 Zuruffrage 68 Brainstorming 70 Einpunktabfrage 70 Mehrpunktabfrage 72 Blitzlicht/Momentaufnahme 74 6-3-5-Methode/Brainwriting 75 Präsentation 78 Vier-Feldertafel/Fadenkreuz, Zwei-Feldertafel 79 Klumpen/Clustern 81 Überschriften finden 82

6 Inhalt Listen 84 Präsentation der Arbeitsergebnisse 86 Vernissage/Marktplatz 86 Moderationsmethoden im Überblick 89 Der Ablauf einer Moderation im Überblick 90 Moderationsmaterial 91 Persönliche Vorbereitung: Auftritt und Stimme 93 Überzeugen durch Optik und Körpersprache 94 Stimme und Aussprache: Freies Sprechen trainieren 100 Power-Point-Präsentation und Flipchart vorbereiten 119 Power-Point-Präsentationen mit Notebook und Beamer 119 Das Flipchart 125 Durchführung der Moderation 127 Die gelungene Eröffnung einer Besprechung 127 So gestalten Sie die Warm-up-Phase 130 Geben Sie den Teilnehmern Orientierung 133 Themen-Bearbeitung: Hilfsmittel im Einsatz 135 Themen-Bearbeitung: Die Gruppe spielerisch führen 141 Die Moderation abschließen und nachbereiten 157 Kreativitätstechniken 161 So lösen Sie Denkblockaden auf 161 Assoziationstechniken 162 Umgang mit Störungen und schwierigen Teilnehmern 169 Auf schwierige Teilnehmer konstruktiv eingehen 170 Gesprächsblockaden lösen 174 Besondere Moderationsformen 181 Die Spontanmoderation 181 Gesprächsmoderation am Telefon 183 Open Space 184 Abschlusstest 189 Lösung Abschlusstest 191 Karriereplaner 196

Was Ihnen dieses Buch bietet Dieses Buch richtet sich an alle, die in ihrem Arbeitsalltag vor der Aufgabe stehen, Besprechungen oder Sitzungen zu moderieren, also die Zusammenarbeit eines nationalen oder internationalen Teams wirkungsvoll zu gestalten. Besprechungen sind nur dann sinnvoll, wenn sie effizient und effektiv ablaufen eine gelungene Moderation ist dafür eine wichtige Voraussetzung, denn Gruppen benötigen Orientierung und Führung, um zum Erfolg zu kommen. Oftmals wird die Funktion des Moderators unterschätzt. Schon im Vorfeld der zu moderierenden Besprechung kommen ihm jedoch wichtige Aufgaben zu: Eine erfolgreiche Moderation beginnt mit der organisatorischen Vorbereitung der Sitzung. Der Moderator klärt außerdem vorab die Ziele der Besprechung und stimmt sie mit den Teammitgliedern ab. Er entwirft einen Ablauf- und Zeitplan. Er wählt team- und themengerechte Moderationsmethoden aus, mit denen der Arbeitsprozess gestaltet werden kann. Während der Besprechung ist der Moderator für die erfolgreiche Gesprächsführung verantwortlich: Er achtet als Schiedsrichter darauf, dass die Teammitglieder sich an die gemeinsam vereinbarten Spielregeln halten. Er gestaltet durch den Einsatz passender Moderationsmethoden den Arbeits- und Entscheidungsprozess zielführend und effizient. Er steuert den Gesprächsprozess und greift ein, wenn Diskussionen vom eigentlichen Thema abzuschweifen drohen oder einzelne Teammitglieder die Meinungsbildung beherrschen. Er hinterfragt Probleme und Situationen und regt durch eine gezielte Fragetechnik zur Lösung an. Was bedeutet Moderation? Besprechungen vorbereiten Besprechungen durchführen

8 Was Ihnen dieses Buch bietet praktische Übungen und Tipps Er hat den Überblick und setzt seine kommunikative Fähigkeit ein, damit Entscheidungen gemeinsam und nicht über Mehrheitsentscheidungen getroffen werden. Er gibt den Teilnehmern immer wieder einen Zwischenstand des Lösungsprozesses und überprüft die Ergebnisse auf die vereinbarte Zielrichtung. Er präsentiert am Ende der Teambesprechung die Ergebnisse und sorgt für den weiteren Bearbeitungsprozess durch einen Maßnahmenplan oder Verteilung der offenen Aufgaben mit festen Terminen. Dieses Buch bereitet Sie auf die beschriebenen Aufgaben vor und führt Sie in das strukturierte Moderieren nationaler und internationaler Teams ein. Es erläutert genau, was in den verschieden Phasen der Vorbereitung und Durchführung einer moderierten Sitzung zu beachten ist. Sie erfahren, wie Sie durch eine gute Planung und einen sicheren Umgang mit den unterschiedlichen Moderationswerkzeugen und Hilfsmitteln Teams erfolgreich zu Lösungen führen. Außerdem können Sie mit diesem Buch üben, wie Sie kommunikativ überzeugen und eine Gruppe selbstbewusst und souverän führen denn ein sicheres Auftreten und Führungsqualitäten sind für einen erfolgreichen Moderator ebenso wichtig wie die Beherrschung der Moderationstechniken. Zentraler Bestandteil dieses Buches sind praktische Übungen, mit denen Sie Ihre Moderationsfähigkeiten gezielt weiterentwickeln können, um Schritt für Schritt Ihrem Karriereziel näher zu kommen. Außerdem biete ich Ihnen zahlreiche Tipps aus meiner Praxis und Erfahrung als internationale Führungskraft und Managementtrainerin. Ich wünsche Ihnen viel Freude, Elan und Erfolg dabei! Gerne können Sie mich bei Fragen unter der angegebenen E-Mail-Adresse kontaktieren. Gabriele Zienterra Februar 2006 gfzienterra@rhetorik-online.de

Wie Sie dieses Buch optimal für sich nutzen Wer als Moderator nationale oder internationale Meetings leiten wird, sollte sich zunächst mit der eigenen Kompetenz beschäftigen. Deshalb bietet Ihnen dieses Buch gleich zu Beginn zwei Tests: Zum einen erfahren Sie, welcher Moderationstyp Sie sind, ein zweiter Test gibt Ihnen Aufschluss über Ihren derzeitigen Wissensstand. Wenn Sie erst wenig Erfahrung mit Moderationen haben, arbeiten Sie das Buch am besten chronologisch, vom ersten bis zum letzten Kapitel, durch. Sind Sie bereits erfahrener, können Sie sich auch gezielt die Themenbereiche vornehmen, in denen Sie Ihre Fähigkeiten besonders trainieren und Ihr Wissen auffrischen oder vertiefen möchten. Jedes Kapitel enthält Trainingselemente, Aufgaben, Lösungen und To Dos, sodass Sie sich aktiv auf Ihre Moderation vorbereiten, Ihre Fähigkeiten trainieren und Ihren Wissensstand ausbauen können. Die Beispiele und Experten-Tipps stammen aus der Praxis und geben Ihnen Einblicke in den Moderatorenalltag sowie wertvolle Hinweise, wie Moderations-Profis vorgehen. Alle Trainingselemente des Buches finden Sie zusätzlich auf der CD-ROM, sowie alle Inhalte, neben denen Sie das CD-ROM- Icon sehen etwa Checklisten und Vorlagen, die Ihnen als Arbeitshilfen, insbesondere bei der Planung von moderierten Besprechungen, dienen.

Moderationsmethoden im Überblick Die folgende Matrix gibt Ihnen einen Überblick über alle Methoden der Moderation und in welcher Phase sie angewendet werden können. Nutzen Sie die Matrix für Ihre Planung der Moderation, sodass Sie möglichst verschiedene Methoden passend zum Ziel anwenden. Viel Spaß bei der Planung!

90 Moderationsmethoden und Hilfsmittel Der Ablauf einer Moderation im Überblick Moderationsphase Inhalt Ziel 1. Warm-up Begrüßung Konstruktive Atmosphäre schaffen 2. Transparenz Orientierung Orientierung geben 3. Hinführung zum Thema Themen zur Bearbeitung auswählen 4. Vertieftes Bearbeiten von Thema 1 5. Ergebnissicherung Themen klären durch Einpunktabfrage, Präsentation etc. Ein- oder Mehrpunktabfrage Zielvereinbarung Sichten Klären To Dos festlegen Ergebnisse, To Dos festhalten Bearbeiten und Planen von Thema 2 (Schritte 4. und 5. wiederholen sich) Klären, an welchen Themen gearbeitet werden soll, welche Ziele verfolgt werden Reihenfolge für die Themen-Bearbeitung festlegen Die Zielsetzung für Thema 1 abstimmen Aspekte, die bei der Bearbeitung des Themas 1 bedacht werden müssen Thema gemäß der Zielsetzung mit den genannten Moderationsmethoden bearbeiten Klären, wer was bis wann erledigen muss Maßnahmenliste erstellen oder Zusammenfassung 6. Abschließen Reflexion Klären, wie zufrieden die Teilnehmer mit dem Erreichten sind Verabschiedung Positiv abschließen

Persönliche Vorbereitung: Auftritt und Stimme Dieses Kapitel beleuchtet die persönlichen Qualitäten, die einen guten Moderator ausmachen. So ist der souveräne Auftritt eines der entscheidenden Merkmale. Doch wodurch wirken manche Moderatoren auf andere besonders souverän? Zum einen verstehen sie es, frei zu sprechen. Zum anderen wissen sie, wie sie nonverbale Wirkkräfte richtig einsetzen. Freies Sprechen Freies Sprechen lässt sich üben, dieses Kapitel zeigt Ihnen, wie. Damit Sie nicht nur die Technik beherrschen, sondern Sicherheit erlangen, stelle ich Ihnen einige Übungen und Tipps zum Trainieren Ihrer Stimme vor, auch der richtige Einsatz von Atempausen gehört dazu. Nervosität und Verkrampfungen vor der Moderation bauen Sie ab durch positive Affirmationen und Atemübungen. Nonverbale Wirkkräfte Zu den nonverbalen Wirkkräften gehören unter anderem Ihre Körperhaltung, der Stand, die Fähigkeit, Blickkontakt mit den Zuhörern zu halten, Ihre Mimik und Gestik. Auch diese Thematik veranschaulicht Ihnen dieses Kapitel. Trainieren Sie beide Fähigkeiten! Stimme trainieren Körperhaltung, Stand, Gestik Motivierend und überzeugend zu moderieren kann jeder lernen Hemmungen und Nervosität sind die größten Schwierigkeiten, mit denen Moderatoren zu kämpfen haben. Wenn es Ihnen gelingt, diese Hindernisse zu überwinden, wird der Erfolg nicht auf sich warten lassen. Oft gehen Menschen, die vor einem Auftritt oder einer Präsentation Nervosität verspüren, in andere ihnen neue Situationen mit einer bewundernswerten Unbekümmertheit und Freude hinein. Vielleicht gehören auch Sie zu den Leuten, die, als sie Hindernisse überwinden

94 Persönliche Vorbereitung: Auftritt und Stimme Es ist erlernbar! den Führerschein erhalten hatten, sich munter in den Feierabendverkehr einer Großstadt stürzten. Teilt man aber diesen Unbekümmerten mit, sie hätten ein Meeting zu moderieren, dann wehren die meisten erst einmal entsetzt ab mit den Worten: Das ist völlig ausgeschlossen das kann ich nicht! Wenn man ihnen verständlich macht, dass sie sich dieser Aufgabe nicht entziehen können, dann sind sie für den Rest der Zeit bis zum Auftritt unansprechbar, schlafen mehrere Nächte nicht und fühlen sich wenige Minuten vor Meetingbeginn, als stünden sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Natürlich ist Autofahren und die Rolle des Moderators einzunehmen nicht dasselbe. Als Moderator stehen Sie schließlich vor einer Gruppe mit womöglich fremden Menschen, die von Ihnen erwarten, dass Sie frei sprechen und sie durch das Meeting führen. Doch für das Moderieren gilt dieselbe Regel wie fürs Autofahren: Es ist erlernbar. Befassen Sie sich ernsthaft damit und üben Sie! Einstellung, emotionale Verfassung Überzeugen durch Optik und Körpersprache Wie das Wort Körpersprache schon suggeriert, drücken Sie etwas aus mit Ihrer Körperhaltung, Ihren Gestiken, Ihrem Stand, Ihrer Mimik und auch mit Ihrer Kleidung. Die Körpersprache gibt Ihrem Gegenüber Aufschluss über Ihre innere Einstellung und Ihre emotionale Verfassung. Ihre Körpersprache und damit Ihr Auftreten können Sie trainieren. Natürlich hat jeder Mensch seine individuelle Mimik, Gestik und Ausdrucksweise, doch gibt es einige Grundregeln, die Sie beherzigen sollten: Tipps Angenehmes Erscheinungsbild: Das Äußere ist das Erste, was wir an einer Person wahrnehmen. Achten Sie deshalb auf eine gepflegte, seriöse Erscheinung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Kleidung angebracht ist, kleiden Sie sich ein wenig besser als der Durchschnitt der Zuhörer. Atmen Sie vor dem ersten Satz durch, und sprechen Sie langsam, deutlich und mit Pausen.

Überzeugen durch Optik und Körpersprache 95 Achten Sie auf positive und wertschätzende Formulierungen. Stehen Sie aufrecht und sicher: Wackeln Sie nicht mit dem Körper nach rechts und links, und wippen Sie nicht nach vorne oder hinten. Setzen Sie Ihre Gestik zwar bewusst ein, aber achten Sie darauf, dass Ihre Handbewegungen nicht unnatürlich wirken. Natürlich wirkt Ihre Gestik, wenn sie auf das von Ihnen Gesagte, Ihre sonstige Körpersprache und Stimme abgestimmt ist. Keine Angst vor dem Publikum: Sehen Sie die Teilnehmer mit einem offenen, freundlichen Blick an. Achten Sie auf Ihre Ausstrahlung und zeigen Sie Engagement aber übertreiben Sie nicht. Denken Sie an Ihre Authentizität, bleiben Sie natürlich. Bleiben Sie authentisch. Sehen Sie sich die Auswertung Ihres Typentests am Anfang des Buches noch einmal an, und vergegenwärtigen Sie sich Ihre Stärken. Training 14: Nonverbale Wirkkräfte Was schätzen Sie, welchen Anteil in Prozent haben nonverbale Wirkkräfte beim Übermitteln einer gesprochenen Botschaft? 1 Min.

96 Persönliche Vorbereitung: Auftritt und Stimme Lösung Training 14 Zu schätzungsweise 60 % bis 90 % überzeugen Sie durch nonverbale Botschaften wie Körpersprache, Stimme oder Optik. Oder anders ausgedrückt: Ihre Zuhörer nehmen nur zehn Prozent bis 40 % der Inhalte wahr. An dem überraschend hohen Prozentsatz (60 % bis 90 %) können Sie ablesen, wie wichtig nonverbale Kommunikation im Hinblick auf Ihre persönliche Leistung als Moderator ist. Nicht zu vergessen, dass im Geschäftsleben Meetings und Besprechungen die wichtigsten Kommunikationsformen sind, ganz egal, ob man sie leitet oder als Teilnehmer besucht. Auch dort lohnt es sich, eine authentische, bewusste Körpersprache effektiv einzusetzen. Aufrechter, sicherer, offener Stand Gehören auch Sie zu den Menschen, denen es schwer fällt, einfach nur zu stehen und die Arme locker an der Seite herunterhängen zu lassen? Probieren Sie es aus: Stellen Sie sich bewusst aufrecht hin, die Füße hüftbreit auf dem Boden, und lassen Sie Ihre Arme hängen. Trainieren Sie den festen, offenen Stand immer wieder, und Sie werden bald Sicherheit erlangen. effektive Trainingsmethode Gestiken gekonnt einsetzen Die Methode des nächsten To Dos zum Trainieren von gut eingesetzter Gestik wirkt auf den ersten Blick sicherlich etwas ungewöhnlich, ist aber höchst effektiv. Sie werden einen Ihrer Sachtexte pantomimisch darstellen. Sie möchten wissen, wie man bei einem sachlichen Text Pantomime sinnvoll einsetzt? Nehmen wir den Satz: Die Erfolgsraten meines Teams sind gestiegen. Nun, mein signalisieren Sie beispielsweise durch Schlagen auf die eigene Brust. Erfolg stellen Sie dar, indem Sie zum Beispiel einen Daumen siegesbewusst in die Höhe zeigen lassen, und beim Wort Anstieg strecken Sie Ihre Arme in Richtung der Zuhörer.

Überzeugen durch Optik und Körpersprache 97 Überzeugungskraft pantomimisch trainieren Tragen Sie einen Teil Ihres vorbereiteten Moderationstexts pantomimisch vor, am besten vor einem Ganzkörperspiegel. Sobald Sie sich in der Pantomime sicher fühlen, sprechen Sie Ihren Text, behalten Ihre Bewegungen aus der Pantomime aber bei. Sie werden sehen, wie sehr Sie sich als Moderator in Ihrer Überzeugungsfähigkeit steigern können. Wenn Sie sich in der Pantomime schon sicherer fühlen, nehmen Sie wesentliche gedankliche Inhalte Ihrer Pantomime auf Video auf und sehen Sie es sich an. Gefällt es Ihnen? Was möchten Sie beibehalten und was verbessern? Körpersprache anderer beobachten Ein weiterer Schritt zum Erlernen einer bewusst und richtig eingesetzten Mimik ist, dass Sie die Körpersprache anderer beobachten und sich anschauen, bei welchen Worten sie welche Gestiken und Mimiken einnehmen. Tun Sie das in alltäglichen Situationen, aber auch während Moderationen, bei denen Sie als Teilnehmer anwesend sind. Finden Sie heraus: Welche Gestiken, welche Mimik haben Sie in welchem Zusammenhang überzeugt? Welche fanden Sie völlig deplatziert? Aber übernehmen Sie Gestiken, die Ihnen gefallen haben, nicht einfach so. Es ist nicht das Ziel, dass Sie wie eine fremdgesteuerte Marionette gut einstudierte Bewegungen ausführen. Das würde aufgesetzt wirken und damit nicht glaubhaft. Prüfen Sie erst, ob die Bewegungen auch zu dem von Ihnen transportierten Inhalt passen, und: Fühlen Sie sich wohl damit? beobachten und lernen, aber nicht imitieren Probieren Sie verschiedene Gestiken aus Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Gestiken, um Ihre Gedanken mit Worten und Ihrem Körper zu vermitteln. Wenn Sie Ihre Ausdrucksfähigkeit erst einmal zu 100 % nutzen, werden Sie höchst dynamische Moderationen erhalten.

98 Persönliche Vorbereitung: Auftritt und Stimme Platz im Raum wechseln Aufmerksamkeit der Zuhörer durch Bewegen im Raum Lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer auf sich, indem Sie für Bewegung sorgen: Gehen Sie während Ihres Vortrags hin und wieder zu einem anderen Platz im Raum, von dem aus Sie moderieren. Sie erhalten schon allein deshalb Aufmerksamkeit, da die Menschen dorthin schauen, wo sich etwas bewegt. Führen Sie Ihren Standortwechsel jedoch nicht ziellos aus, sondern überlegen Sie sich bereits vor Ihrer Moderation, wann es sinnvoll ist, zu einem anderen Platz zu gehen. Hierzu orientieren Sie sich an Ihrem Gesprächskonzept und stimmen Ihre Bewegung auf Ihre Moderationsinhalte ab. Ist das der Fall, dann signalisieren Sie durch Ihre Bewegungen einerseits Dynamik und andererseits helfen Sie den Zuhörern, den Aufbau Ihres Konzepts mitzuverfolgen. Setzen Sie den Standortwechsel gekonnt ein Wenn Sie im Verlauf Ihrer Moderation bei jedem Übergang zu einem neuen Themenabschnitt oder -schwerpunkt den Standort wechseln, dann nehmen Ihre Zuhörer unterbewusst wahr, dass Ihr Gesprächskonzept deutlich strukturiert ist und ihm ein guter Aufbau zugrunde liegt. Üben, üben, üben Üben Sie vor Ort! Ist der Besprechungsraum Ihrer Firma gerade nicht belegt, gehen Sie hinein und überlegen Sie sich, an welchem Abschnitt Ihres Konzepts Sie am besten an welchem Platz stehen. Sprechen Sie Teile Ihres Moderationstexts und wechseln Sie die Standorte. Am besten nehmen Sie sich einen Kollegen mit, der sich auf einen der Zuhörerplätze setzt und Ihnen ein Feedback gibt.

Überzeugen durch Optik und Körpersprache 99 Projektionsleinwand Moderationswände Flipchart D Overheadprojektor, Beamer B A C Zuhörertische Training 15: Bewegung im Raum Sie halten eine Besprechung ab. Ihre Einleitung setzt sich aus vier Abschnitten zusammen. Wo befinden Sie sich, wenn Sie sprechen? Sehen Sie sich obenstehende Skizze eines Besprechungsraums an und überlegen Sie: Welche Standorte nutzen Sie wann? 1. Sie begrüßen die Zuhörer, stellen sich vor und sagen, zu welchen Thema Sie sprechen werden. 2. Sie bieten einen kurzen Überblick über Ihr Hintergrundwissen zu diesem Thema. 3. Sie erklären den Zuhörern, inwiefern sie durch Zuhören profitieren können. 4. Sie kündigen die Hauptpunkte Ihrer Idee an und notieren sie auf dem Flipchart. 10 Min.

100 Persönliche Vorbereitung: Auftritt und Stimme Lösung Training 15 Wichtig ist vor allem, dass Sie sich bewegen, dabei aber nicht ziellos umherlaufen. Ob Sie nun genau die hier vorgeschlagenen Orte gewählt haben, ist weniger entscheidend, als dass Sie Ihren Platz maßvoll wechseln. Hier ist mein Vorschlag: Teil 1 der Einleitung tragen Sie von Sprechposition A aus vor. Ein wenig später, wenn Sie inhaltlich zum nächsten Abschnitt übergehen, wechseln Sie Ihren Platz, gehen ein paar Schritte schräg zurück. So kommen Sie schließlich zu Standort D in der Nähe des Flipcharts, auf dem Sie die Hauptpunkte Ihrer Idee notieren. Auf diese Weise verdeutlichen Sie die Struktur Ihrer Einleitung durch Ihr Wechseln der Sprechpositionen. Vermitteln Sie Ihren Zuhörern während der ganzen Moderation durch Platzwechsel unterbewusst den Aufbau. Interaktion forcieren Setzen Sie sich auf einen Tisch oder Stuhl, vielleicht mitten unter Ihren Zuhörern, wenn Sie sie zur Interaktion bringen möchten Begebenheit/Anekdote erzählen Gehen Sie im Raum umher, wenn Sie eine Begebenheit erzählen möchten. Schlusswort Bei Ihrem Schlusswort gehen Sie näher auf die Zuhörer zu, in unserem Beispiel-Besprechungsraum ist Position C geeignet. stimmliche Mittel Stimme und Aussprache: Freies Sprechen trainieren Überzeugen kann nur derjenige, der selbst überzeugt ist. Ihre Stimme muss also echt klingen. Beziehen Sie in Ihre Vorbereitung auf den Moderationsauftritt die Überlegung ein, welche stimmlichen Mittel Sie beherrschen und an welcher Stelle der Moderation Sie diese anwenden möchten. Machen Sie es zu

Stimme und Aussprache: Freies Sprechen trainieren 101 Ihrem Ziel, dass Ihre Stimme möglichst authentisch klingt. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass im rechten Moment Ihre Stimme auch in der Lage sein wird, Ihre innere Einstellung auszudrücken. Denn nur zu oft nehmen Umstände wie Nervosität störenden Einfluss auf uns, und die stimmliche Wirkung geht verloren. Trainieren Sie deshalb Ihre stimmlichen Fähigkeiten vorab, um Sicherheit zu erlangen und das Erlernte während der Moderation bewusst einzusetzen. Bei dem Training werden Sie auch erleben, dass Sie eine schriftliche Formulierung, die Sie für gelungen und wirkungsvoll halten, gesprochen nicht mehr gut klingt und Sie sie ändern müssen. Daher empfehle ich Ihnen, bereits bei der Niederschrift die einzelnen Sätze laut vorzulesen, um festzustellen, ob das Geschriebene sich auch gut sprechen lässt. Prüfen Sie: Wie klingen die Sätze, haben sie die richtige Länge, und kommen Sie mit Ihrer Atmung gut hin? Lesen sich die Sätze flüssig? lautes Lesen Training 16: Videokontrolle Sehen Sie Ihr Manuskript als eine Regieanweisung, die Sie zur Verfügung haben. Sprechen Sie vor der Kamera Ihren Text. Stellen Sie sich auch der Aufgabe, nur mit einem Stichwortzettel oder einer Gliederung zu sprechen, also frei zu formulieren. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals. Was fällt Ihnen auf? 30 Min.