Schimmelpilze in Innenräumen



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Transkript:

Newsletter Nr. 16-2009 Schimmelpilze in Innenräumen Die Luft, die wir einatmen, kann außer Pollen noch weitere biologische Partikeln enthalten, die mit freiem Auge nicht sichtbar sind. Es handelt sich um Viren, Bakterien, Algen, Pilzsporen, Bruchstücke von Pilzmyzelien. Die Schimmelpilzkonzentrationen in der Außenluft weisen große Schwankungen auf, im Allgemeinen erreichen sie im Sommer-Herbst die höchsten Werte. Treffen die von der Luft transportierten Pilzsporen auf ein geeignetes Substrat, können sie zu einem neuen Pilzmycel auskeimen. Bei günstigen (feuchten) Bedingungen kann sich auch in Innenräumen Schimmel bilden. Dies wird, besonders in der kalten Jahreszeit, häufig zum Problem. Anfragen um Informationen über das Auftreten von Schimmelpilzen in Wohnungen nehmen zu, darum widmen wir eine eigene Newsletter-Ausgabe diesem Thema. Schimmelpilze Was sind Schimmelpilze? Bei den Schimmelpilzen handelt es sich um keine einheitliche Pilzgruppe, vielmehr verwendet man diesen Sammelbegriff für Fadenpilze aus verschiedenen systematischen Pilzgruppen (Zygomyceten, Ascomyceten, Fungi imperfecti). In der Wachstumsphase bilden sie meist farblose, und daher mit freiem Auge anfangs nicht sichtbare Zellfäden (Hyphen), deren Gesamtheit als Mycel bezeichnet wird. Zur Vermehrung und Verbreitung produzieren Schimmelpilze zahlreiche, oftmals gefärbte

Pilzsporen. Meist wird man erst in diesem Stadium auf Schimmelpilze aufmerksam (sichtbare Schimmelpilzflecken). Die meisten Pilzsporen liegen im Größenbereich zwischen 3 bis 20 µm, meist sind sie jedoch kleiner als 10µm (1µm= 1/1000 mm). Sie können damit über große Entfernungen in der Luft transportiert werden. Schimmelpilze sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Sie sind gewollt oder ungewollt - allgegenwärtig. Jeder Mensch kennt sie aus seiner Umgebung im Garten und im Haus, auf verderbenden Lebensmitteln, auf der Tapete, auf alten Schuhen usw.. Andererseits werden Schimmelpilze vielfach genutzt. Sie dienen zur Humusbildung und Kompostierung von organischem Material, auch bei der Lebensmittelherstellung (Käse, Salami) oder für die Produktion von Medikamenten (Antibiotika) werden sie eingesetzt. Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt und ihre Sporen sind daher auch in Innenräumen vorhanden. Maßnahmen, um das Aufkommen von Schimmelpilzen in Wohnungen zu vermeiden, setzen Wissen über Schimmelpilze und ihre Wachstumsansprüche voraus! Erkrankungen durch Schimmelpilze Die Dosis-Wirkung -Beziehung zwischen Schimmelpilzbelastung in Innenräumen und gesundheitlichen Beschwerden ist komplex und hängt unter anderem von der individuellen Prädisposition und dem allergischen Potential der Schimmelpilze ab. Daher kann man aus einer gemessenen Schimmelpilzkonzentration im Innenraum nicht unmittelbar auf die gesundheitlichen Auswirkungen schließen. Trotzdem: Schimmelpilzwachstum im Innenraum ist ein hygienisches Problem. Das Einatmen sowohl der Pilzsporen als auch der Stoffwechselprodukte gilt als ungesund. Die häufigsten Symptome sind unspezifisch, so z. B. Bindehaut-, Hals- und Nasenreizungen sowie Husten, Müdigkeit und Kopfweh. Sie stehen entweder in Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion und/oder mit reizenden Wirkungen.

Schimmelpilzallergien treten weniger häufig auf als Pollenallergien, oft aber in Kombination mit anderen, bereits bestehenden Allergien. Schnupfen, Niesen, gerötete Augen, Hautausschlag und Bronchialasthma gelten als typische Symptome einer allergischen Reaktion. Oftmals kommt es durch Schimmelbefall auch zu Geruchsbelästigung. Der charakteristische Schimmelgeruch wird durch verschiedene flüchtige organische Verbindungen verursacht. Sehr hohe Schimmelpilzkonzentrationen, wie sie an belasteten Arbeitsplätzen auftreten, können eine allergische Alveolitis auslösen. So wird zum Beispiel die als Farmerlunge bezeichnete Krankheit durch Pilzsporen aus verschimmeltem Heu, Stroh oder Getreide verursacht. Die von manchen Schimmelpilzen produzierten Mykotoxine können ebenfalls zu Beschwerden (Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen) führen. Durch Schimmelpilze ausgelöste Infektionen der Lunge (z.b. Aspergillose) sind selten und kommen vorwiegend bei stark immungeschwächten Personen auf. Voraussetzungen für das Aufkommen von Schimmelpilzen in Innenräumen Die Temperaturen in Innenräumen liegen meist in einem für Schimmelpilzwachstum günstigen Bereich. Außerdem sind genügend Nährstoffe (organisches Material wie z.b. Tapeten, Wandfarbe, Teppichen oder Holz) vorhanden. Daher kommt der Feuchtigkeit die entscheidende Rolle für das Wachstum zu. Weitere Faktoren, die Wachstum und bestimmte Stoffwechselvorgänge beeinflussen, sind außerdem der ph-wert (Säuregehalt) des Materials, Licht (Sporenbildung) sowie chemische Substanzen. Schimmelpilze können auf verschiedensten Materialien wachsen, sofern eine bestimmte Mindestfeuchte vorhanden ist. Sie entwickeln sich auch auf Materialien, die nicht sichtbar nass sind. Es genügt eine relative Luftfeuchtigkeit von ungefähr 80 % an der Oberfläche. Für die Produktion von Pilzsporen und Mykotoxinen ist meist eine höhere Wasserverfügbarkeit erforderlich. Ideale Wachstumsbedingungen sind dann gegeben, wenn es zur Tauwasserbildung auf oder im Material kommt.

Ursachen erhöhter Feuchtigkeit in Innenräumen Durch bauliche Fehler (z.b. undichtes Dach, Risse im Mauerwerk) kann Feuchtigkeit von außen eindringen. Auch Wärmebrücken oder falsch angebrachte Wärmedämmungen führen zu einer erhöhten relativen Feuchte an Wandoberflächen bis hin zu Tauwasserbildung. Um einem Schimmelbefall zu verhindern, müssen solche Mängel dringend beseitigt werden! Nicht vollständig beseitigte Wasserschäden sowie Restbaufeuchte in Neubauten begünstigen ebenfalls das Aufkommen von Schimmel. Neubauten sollten vor dem Bezug gut austrocknen, dies wird jedoch in der Praxis meist nicht berücksichtigt. Auch das Verhalten der Bewohner beeinflusst die Feuchtigkeit in Innenräumen. Hohe Mieten führen dazu, dass Wohnraum mehr ausgenutzt wird. Eine Zweizimmerwohnung wird nicht selten von vier Personen bewohnt. Der Mensch gibt bei der Atmung laufend Wasserdampf ab. Durch Tätigkeiten wie Duschen, Kochen, Wäschetrocknen wird die Feuchtigkeit der Raumluft zusätzlich erhöht. Auch Zimmerpflanzen lassen die Raumfeuchte ansteigen. Zudem werden Außenflächen gerne mit Möbeln verstellt und verbleibende Lücken werden mit Wäscheständer oder Bügelbrett geschlossen. Betten sind oft mit Bettkästen und Möbeln ohne Beine ausgestattet. In Wohnungen, die aus energetischen Gründen aufwendig abgedichtet werden, ist der natürliche Luftaustausch mit der Außenluft, der z.b. über undichte Fugen bei geschlossenen Fenstern und Türen auftritt, verringert. Höhere Feuchtigkeit im Innenraum kann durch bauliche Mängel und/oder durch falsches Nutzerverhalten auftreten. Um im Kampf gegen Schimmelpilz erfolgreich zu sein, müssen die Ursachen für die erhöhte Feuchtigkeit gefunden und beseitigt werden!

Richtiges Lüften und Heizen Bewohner können dazu beitragen, dass die Schimmelpilze in der Wohnung keine günstigen Wachstumsbedingungen vorfinden. Durch richtiges Lüften und Heizen kann die Feuchtigkeit im Innenraum vermindert werden. Warum ist Lüften und Heizen so wichtig? Der maximal mögliche Wassergehalt der Luft nimmt mit steigender Temperatur stark zu. Warme Luft enthält daher bei gleicher relativer Luftfeuchte viel mehr Wasser als kalte Luft. Umgekehrt enthält die kalte Außenluft im Winter wenig Wasser, auch wenn ihre relative Feuchte hoch ist. Gelangt kalte Außenluft in den Innenraum, nimmt sie beim Erwärmen Feuchtigkeit auf, die beim nächsten Lüften mit der erwärmten Luft wieder nach außen abgeführt wird. Je kälter die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie beim Erwärmen aufnehmen. Aus diesem Grund kann im Winter durch Lüften mit kalter Außenluft mehr Feuchtigkeit aus einem Raum entfernt werden als im Sommer. Achtung: Prallt warme, mit Wasser gesättigte Luft auf die kalten Oberflächen der Wände, kühlt sie ab. Dabei kann eine sehr hohe relative Feuchte erreicht werden, oder es kommt sogar zu Tauwasserbildung. Je schlechter die Wärmedämmung der Außenwände, je mehr bauliche Fehler (Wärmebrücken) und je schlechter die Außenwände durch zirkulierende Luft erwärmt werden (hinter Schränken), um so niedriger ist die Oberflächentemperatur der Außenwände.

In älteren Gebäuden weisen die Fenster oft eine schlechtere Wärmedämmung als die Außenwände auf. Tauwasserbildung zeigt sich dort zuerst am Fenster, und ist ein Hinweis, dass mehr gelüftet und/oder geheizt werden muss. Bei dicht schließenden Fenstern mit guter Wärmedämmung werden die Außenwände (vor allem die Außenecken) zu den kältesten Stellen im Innenraum und weisen daher an ihrer Oberfläche die höchste relative Feuchte auf. Dort wird Kondenswasser nicht so schnell erkannt als auf einem beschlagenem Fenster, daher ist es wichtig, vorsorglich vermehrt zu lüften. Hinweis zur Messung der Schimmelpilzbelastung in Innenräumen: Die mikrobiologische Probenentnahme und die Bewertung der Messergebnisse sind mit einer Reihe von Problemen verknüpft (Probleme der Kultivierbarkeit von Pilzsporen, Mangel an standardisierten Nachweismethoden, Streuung der Messergebnisse, keine lineare Dosis- Wirkung-Beziehung). In der nächsten Newsletter-Ausgabe werden wir ausführlicher über die mikrobiologische Untersuchung der Luft berichten. Besteht ein sichtbarer Schimmelpilzbefall im Innenraum ist eine Luftkeimmessung meist nicht zielführend. Man muss die Feuchtigkeitsursachen aufspüren und beseitigen, Sanierungsmaßnahmen ergreifen und sich bemühen, durch entsprechendes Verhalten die Luftfeuchte im Innenraum zu vermindern! Einige Tipps für richtiges Lüften Mehrmals täglich kurz Stoßlüften (mindestens dreimal 5-10 min, vorzugsweise in Form einer Querlüftung mit weit geöffneten Fenstern und Türen). Werden Fenster auf Dauer gekippt, wird nicht nur Energie vergeudet. Benachbarte Wandoberflächen können dabei stark auskühlen, was Tauwasserbildung und in der Folge Schimmelpilzwachstum begünstigt. In der Küche (beim Essenkochen, beim Wischen von gefliesten Böden) und im Bad (beim Duschen/Baden) kann kurzzeitig viel Feuchtigkeit entstehen. Lüften Sie diese Feuchtigkeitsspitzen sofort weg. Nasse Handtücher und Wände im Bad geben Feuchtigkeit ab. Daher eventuell nach kurzem, intensivem Lüften, die Badetür zu anderen beheizten Räumen offen halten. In der Küche sind Dunstabzugshauben ohne Abführung der Abluft ins Freie zur Verringerung der Luftfeuchte nicht geeignet.

Weniger beheizte Räume wie z.b. das Schlafzimmer sollten nicht mit warmer Luft aus den anliegenden Zimmern aufgewärmt werden. Dies kann in den kälteren Räumen an Wänden oder Fensterscheiben zu Tauwasserbildung führen. Bei Abwesenheit: Innentüren sollten offen gehalten werden, damit die eventuell nach dem Lüften noch vorhandene Feuchtigkeit aus Küche oder Bad sich gleichmäßig über alle Räume verteilt. Zur Vorbeugung gegen Schimmel ist außerdem Folgendes zu beachten: Wäsche nicht in der Wohnung trocknen Räume ausreichend heizen, Türen zu weniger geheizten Räumen schließen Möbel nicht zu dicht an die Außenwände stellen (möglichst einige Zentimeter Abstand) Zimmerpflanzen, Aquarium oder Zimmerspringbrunnen gelten als Feuchtigkeitsquellen Die Wärmeabgabe der Heizkörper sollte nicht durch Verkleidungen oder Vorhänge behindert werden Weitere Infos: Im Internet findet man zahlreiche Informationen zum Thema Schimmelpilze in Innenräumen. Einige interessante Links: Schimmel und Lüften (Verbraucherzentrale Südtirol) Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen (Schimmelpilz-Leitfaden 2002) Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen (Schimmelpilz-Sanierungsleitfaden 2005) Leitfaden für die Innenlufthygiene betreffend Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzbelastungen in Wohngebäuden Gesund wohnen durch richtiges Lüften und Heizen Gesund wohnen WHO guidelines for indoor air quality: dampness and mould 2009 Autonome Provinz Bozen - Südtirol Landesagentur für Umwelt Biologisches Labor Dieser Dienst wird vom Biologischen Labor - Arbeitsbereich Aerobiologie bereitgestellt. http://www.provinz.bz.it/pollen Biologisches Labor, Unterbergstr. 2, I-39055 Leifers Tel.: 0471950431 Email: pollen@provinz.bz.it