Feinsamige Leguminosen. Züchtertreffen Leguminosen 2012 Dr. Ulf Feuerstein

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Transkript:

Feinsamige Leguminosen Züchtertreffen Leguminosen 2012 Dr. Ulf Feuerstein

Artenüberblick

Variabilität Zitat: Leider besteht kein Zweifel mehr darüber, dass sehr wertvolle Ökotypen der Futterpflanzen in den letzten 50 Jahren verloren gegangen sind.... So ergibt sich dann für die Futterpflanzenzüchtung die dringende Forderung, an einheimischen Herkünften zu sammeln und zu erhalten, was noch vorhanden ist. Handbuch der Pflanzenzüchtung, Roemer und Rudorf, Verlag von Paul Parey, 1943

Genetische Ressourcen Art Bot. Bezeichnung Anzahl Akzessionen Genbank (4/2012) Anzahl Sorten in Deutschland (BSL 2011) Rotklee Trifolium pratense 526 26 + 1 Weißklee Trifolium repens 136 14 + 2 Luzerne Medicago sativa 539 12 Hornklee Lotus corniculatus 34 2 Inkarnatklee Trifolium incarnatum 21 2 Alexandrinerklee Trifolium alexandrinum 28 3 Esparsette Onobrychis viciifolia 79 1 Gelbklee Medicago lupulina 12 1 Persischer Klee Trifolium resupinatum 26 1 Schwedenklee Trifolium hybridum 17 0

Genetische Ressourcen Ökotypen Landsorten Sorten anderer Züchter Eigene Sorten Eigenes Zuchtmaterial Material aus wissenschaftlichen Projekten

Genetische Ressourcen EGB führt seit 1990 regelmäßige Ökotypensammlungen, meist in Gemeinschaft mit der Genbank (Malchow), durch. Die wichtigsten Sammlungen: - 1989/90 Australien/Neuseeland - 1992 Ungarn - 1993 Rumänien - 1994 England/Wales/Schottland - 1995 Deutschland, Polen/Slowakei (Hohe Tatra) - 1996 Kroatien - 1997 Kroatien und Kanada (Ostteil) - 1998 Bulgarien - 1999 Galizien (Spanien) - 2002 Republik Irland - 2005 Madeira (Portugal) - 2008 Lofoten (Norwegen) - 2009+ Verschieden Gebiete in Deutschland

Weißkleezüchtung 7

8

Zuchtziele Mittlere bis große Blätter Hoher Ertrag in Mischungen mit Gräsern Gute Ausdauer in Mischungen Geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten Gutes Phosphataneignungsvermögen Geringe Blausäuregehalte Gute Saatgutproduktionspotentiale in Dänemark

Zuchtschema Jahr 1 Einzelpflanzenfeld Selektion (Gesundheit, Wüchsigkeit, Blattgröße, Blühfreudigkeit) Rekombination (Polycross, Topcross) Biomasseertragsprüfung (in Reinsaat und in Mischungen) Samenertragsprüfung Zuchtstammvermehrung Jahr 15 Anmeldung beim Sortenamt

Weißklee Einzelpflanzenfeld 11

Weißkleezüchtung Beobachtung und Selektion 12

Weißkleezüchtung - Rekombination

Weißkleezüchtung - Prüfungen

Weißkleezüchtung - Blausäureuntersuchungen 15

16

Blausäuregehalt beim Weißklee Name Country Leavesize Breeder HCN HCN-E Olwen NL L Barenbrug 7,3 7,5 Abervantage GB M IGER 5,6 6,4 Huia NZ M AgResearch NZ 4,2 4,9 Chieftain IRL M Teagasc 4,1 4,6 Klondike DK L DLF 4,0 4,8 Aberconcord GB M IGER 3,9 6,1 Aberdai GB M-L IGER 3,8 6,1 Aberpearl GB M IGER 3,5 4,6 Chieftain IRL M Teagasc 3,4 4,2 Aberherald GB M IGER 3,2 3,8 Riesling DK M-L DLF 3,1 4,3 Aberace GB M IGER 2,3 3,3 Merwi NL M DvP 1,9 6,5 Milkanova DK M-L DLF 1,7 2,8 Liblanc D M Eurograss 1,6 5,4 Lena S M Svalöf 1,5 2,4 Snowy N S Graminor A/S 1,3 1,5 Liflex D M Eurograss 1,3 1,6 Norstar N S Graminor A/S 1,1 1,3 Vysocan CZ L NPZ 1,1 1,7 Undrom S M Svalöf 1,1 1,1 Astra PL M Poznanska Hodowla 1,0 2,9 17

Sortenprüfung und Eintragung beim Bundessortenamt

Umweltbedeutung von Futterleguminosen In den letzten Jahren ist der Methanausstoß von Wiederkäuern immer wieder kritisiert worden. Der Methanausstoß lässt sich nicht verhindern, wohl aber durch Fütterungsmaßnahmen reduzieren. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass Tannine wie sie in einigen Leguminosen vorkommen diesen Methanausstoß merklich reduzieren können. Z.B. Condensed tannins in birdsfoot trefoil (Lotus corniculatus) reduce methane emissions from dairy cows Woodward SL, Waghorn GC, Laboyrie PG Proceedings of the New Zealand Society of Animal Production, Volume 64, pp 160-164, Jan 2004

Weiterer Forschungsbedarf Quelle: Carla Solvia, ETH Zürich, SVT-Tagung 2009

Weizen- und Düngemittelpreise

Klee-Gras zu Grasmischungen bei DSV) 90 80 70 % des Gesamtverkaufes 60 50 40 30 Klee-Gras Gras 20 10 0 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10

Kleeanteil in Mischungsprogrammen bei DSV 2007 2008 2009 2010 2011 Kommentar Wildackermischungen 13,8 17,1 14,3 15,9 22,7 kleiner Markt Brachen allgemein 5,6 9,3 12,2 21,4 13,8 kleiner Markt Markenprogramm Grünland Ausland 23,5 16,1 1,7 4,9 6,4 Markenprogramm Ackerfutter 3,1 5,3 4,7 4,5 7,2 deutlich abnehmend leicht zunehmend Sonst. land-/forstwirtschaftl. Mischungen 6,4 5,5 4,4 4,2 3,8 Dauerweiden allgemein 4,7 5,2 4,8 3,2 4,2 Markenprogramm Grünland 2,8 3,5 2,6 2,3 3,8 Dauerweiden Standard empf. 0 2 1,7 1,7 2 Markenprogramm Intensive Mischungen 0,4 1,4 0,7 0,8 1,1 leicht zunehmend stabil Feldgras allgemein 1,7 1,6 0,4 0,2 0,6 Feldgras Standard empf. 0,2 1 0,9 0,6 0,9 stabil Markenprogramm Pferde 0 0 0 0 0

Erfolgreiche Vermehrung feinsamiger Leguminosen Art Bot. Bezeichnung Saatgutvermehrung in Deutschland ha 2011 Importe Rotklee Trifolium pratense 2010 560 t Weißklee Trifolium repens 12 550 t Luzerne Medicago sativa 73 340 t Hornklee Lotus corniculatus 0 13 t Inkarnatklee Trifolium incarnatum 145 50 t Alexandrinerklee Trifolium alexandrinum 0 1000 t Esparsette Onobrychis viciifolia 0 120 t Gelbklee Medicago lupulina 0 10 t Persischer Klee Trifolium resupinatum 0 160 t Schwedenklee Trifolium hybridum 0 30 t

Feinsamige Leguminosenvermehrung in Deutschland (1998 2011) Art 98 99 0 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 Rotklee 762 1084 1249 1226 1024 967 795 1427 2144 2009 1675 1808 2503 2390 Weißklee 488 371 338 291 212 193 152 117 198 181 31 0 14 45 Inkarnatklee 125 97 151 121 81 50 187 251 207 113 69 174 151 165 Luzerne 0 0 0 0 0 0 22 69 204 165 149 96 82 148 Gelbklee 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 0 Hornklee 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 16 16 0 0 Perserklee 0 0 0 0 0 0 0 10 0 0 0 0 0 0 Esparsette 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 Alexandrinerklee 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 Schwedenklee 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0

Vermehrung von feinsamigen Leguminosen 1200 (kg/ha) 1000 Weißklee-Saatguterträge in verschiedenen Regionen 800 600 400 200 0 Deutschland Dänemark Neuseeland Eigene Erfahrungswerte

Sortenbewusstsein Im Gegensatz zu den Körnerfrüchten gibt es bei den Verbrauchern bei den Futterpflanzen nur ein geringes Sortenbewusstsein. Ursache: Fast alle Futterpflanzen und insbesondere die feinsamigen Leguminosen werden in Mischungen verkauft Reinsaaten sind nicht üblich und werden dementsprechend nicht angeboten. Beispiel Gras Leguminosenmischung: Landberger Gemenge

Forschungslandschaft Die Politik fordert: Steigerung der Agrobiodiversität Öffentliche Futterpflanzenforschung wird abgebaut: In der Bundes-, Landes- und Universitären-Forschung wurden in den letzten Jahrzehnten wesentliche Bereiche gestrichen. - der einzige Lehrstuhl für Futterpflanzenzüchtung in Deutschland an der Universität Göttingen - das Institut für Grünland- und Futterpflanzenforschung der FAL (jetzt JKI) in Braunschweig - die Futterpflanzenzüchtung der Landessaatzuchtanstalt in Hohenheim Außer an der LfL-Freising in Bayern findet heute keine öffentliche Futterpflanzenzüchtung in Deutschland mehr statt.

Forschungsbedarf Welchen Beitrag zur Nährstoffversorgung leisten die feinsamigen Leguminosen (im Gemenge, in der Fruchtfolge) Wie sehen die Nährstoffflüsse in Gras-Leguminosen Gemengen aus. Wie lassen sich Untersaaten feinsamiger Leguminosen im Getreide sicher etablieren. Welche N-Auswaschungen bestehen bei Gras-Leguminosen Gemengen (Anbauverbot von Gras-Klee-Gemengen in Wasserschutzgebieten). Welche Möglichkeiten gibt es feinsamige Leguminosen in Deutschland (Mitteleuropa) sicherer zu produzieren. Die Rolle der Tannine bei der Reduzierung des Methanausstoßes bei Wiederkäuern

Wir brauchen: Eine gute und intensive Genbankarbeit: - Fortführung der Sammelaktivitäten - Intensivierung der Evaluierung der vorhandenen Akzessionen Eine Forschungslandschaft, die auch die feinsamigen Leguminosen berücksichtigt Eine stärkere Aufklärung der Öffentlichkeit über die Stärken der Leguminosen im Futterbau (Vorbild Schweiz)

Leguminosen sind nützlich und schön!