Außensichtmauerwerk. Verarbeitungsempfehlungen. 2. Steinarten. 1. Allgemeines. 3. Mörtel



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Transkript:

Außensichtmauerwerk Verarbeitungsempfehlungen 1. Allgemeines Kalksandsteine werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt. Farbton- sowie Strukturschwankungen können daher nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Steine für eine Baustelle sollen nur von einem Werk bezogen werden. Es ist sicherzustellen, dass die angelieferten Steine auf ebenem, sauberem Untergrund mit Bodenabstand gelagert und durch Abdecken vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Eis geschützt werden. Die Steine werden folienverpackt auf Paletten angeliefert. Die Steine sind beim Vermauern abwechselnd aus mehreren Steinpaketen zu entnehmen, um auch bei geringfügigen Farbnuancen ein gleichmäßiges Wandbild zu erhalten. Bei erhöhten Anforderungen, z.b. bei einschaligem, beidseitig sichtbarem Mauerwerk, ist gegebenenfalls an der Baustelle eine größere Anzahl von Steinen vorzusortieren. 2. Steinarten Für witterungsbeanspruchtes, unverputztes KS-Verblendmauerwerk sind frostbeständige KS-Verblender (KS Vb) nach DIN V 106, zu verwenden. KS-Verblender sollen jeweils eine kantensaubere Kopf- und Läuferseite haben. Sie müssen frei sein von schädlichen Einschlüs sen oder anderen Stoffen, die später zu Abblätterungen, Kavernenbildung und anderen Gefügestörungen sowie Ausblühungen und Verfärbungen führen können, die das Aussehen der unverputzten Wände dauerhaft beeinträchtigen. KS-Vormauersteine (KS Vm) können im Außenbereich verwendet werden, sollten aber nicht ständig der Witte rung ausgesetzt sein. KS-Innensichtsteine (KS Is) dürfen nicht im Außenbereich eingesetzt werden. Um Verfärbungen vorzubeugen, sind KS-Is-Steine stets vor Feuchtigkeit zu schützen. 3. Mörtel Die Mörtel für Sichtmauerwerk müssen frei sein von Salzen, Lehmanteilen und anderen organischen oder anorganischen Verunreinigungen, die zu Ausblühun gen oder Verunreinigungen führen können. In der Praxis gut bewährt haben sich Werk-Trockenmörtel. Für das Aufmauern der Verblendschale ist Mauermörtel der Mörtelgruppe II und IIa zu verwenden. Für das nachträgliche Verfugen darf Mauermörtel der Mörtelgruppe III verwendet werden.

4. Ausführung 4.1 Allgemeines KS-Verblendmauerwerk wird nach DIN 1053-1 ausgeführt und nach DIN 18 330 (VOB Teil C)»Maurer arbeiten«ausgeschrieben und abgerechnet. Die An for derungen, die an das Erscheinungsbild von KS-Verblend mauerwerk gestellt werden, sind im Vorfeld eindeutig zu definieren, damit die ausge schriebene Leistung praxisgerecht kalkuliert und nach Fertigstellung objektiv beurteilt werden kann. Gegebenenfalls sind Musterwände oder -flächen zu vereinbaren. 4.2 Mauern bei Frost Entsprechend der DIN 1053-1 darf Mauerwerk bei Frost nur unter besonderen Schutzmaßnahmen ausgeführt werden. Frostschutzmittel sind nicht zulässig; gefrorene Baustoffe dürfen nicht verwendet werden. Frisches Mauerwerk ist vor Frost rechtzeitig zu schützen, z.b. durch Abdecken. Auf gefrorenem Mauerwerk darf nicht weitergemauert werden. Der Mörtel darf nicht zu trocken verarbeitet werden und muss vor Verbrennen geschützt werden. Trockene Steine sind durch Sprühen oder Tauchen vorzunässen. Die Steine sind vollfugig ohne Hohlräume im Verband zu verarbeiten. Im Regelfall wird ein Läuferband, vorzugsweise mit halbsteiniger Überdeckung, ausgeführt. Nach Fertigstellung ist das frische Mauerwerk vor zu schneller Austrocknung durch starke Sonne und Wind oder vor Regen durch Abhängen mit Folie o.ä. zu schützen. Der Einsatz von Salzen zum Auftauen ist nicht zulässig. Teile von Mauerwerk, die durch Frost oder andere Einflüsse beschädigt sind, sind vor dem Weiteraufbau abzutragen. Auf der Baustelle sollten Arbeitsflächen und Arbeitsplätze daher auf keinen Fall mit chloridhaltigen Tausalzen, sondern mechanisch oder unter Verwendung von Dampf- Lanzen von Eis und Schnee geräumt werden. Auch im Streu- und Spritzbereich bestehender Gebäude sind keine chloridhaltigen Auftausalze zu verwenden.

4.3 Verfugung Die Verfugung kann entweder durch Mauern und Herstellung des Fugenglattstrichs»in eigenem Saft«oder durch eine nachträgliche Verfugung erfolgen. Der Fugenglattstrich bietet die Möglichkeit, mit geringem Arbeitsaufwand hochwertiges Verblendmauerwerk herzustellen, weil die Fugen in ihrer ganzen Tiefe»aus einem Guss«sind. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass der Mauermörtel ein gutes Zusaenhangs- und Wasserrückhaltever mögen besitzt. Bei der nachträglichen Verfugung sind die Fugen mindestens 1,5 cm tief flankensauber auszukratzen (z.b. mit Hartholzstab oder kurzer Fugkelle) und der Fugenmörtel anschließend handwerksgerecht einzubringen. Es ist vorteilhaft, für die Verfugung ein Fugeisen aus Edelstahl (V4A) zu verwenden, um einen Metallabrieb weitest gehend zu vermeiden. Die Fugen sollten mit der Vorder kante des Mauerwerks bündig abschließen. Beim unvermeidbaren Hervorquellen aus den Fugen läuft dieser Mörtel nicht an den Steinen herab und verschmutzt sie daher nicht. Werksvorgemischte Vormauermörtel erfüllen bei gleichzeitig guter Kornzusaensetzung des Sandes diese Anforderungen. Gemäß DIN EN 1996-2/NA müssen die Fugen der Sichtflächen bei Verblendschalen mit Dicken von t 90 und t < 115 mit Fugenglattstrich ausgeführt werden. 1,5cm RICHTIG: mit Hartholzstab oder kurzer Fugenkelle erst oben dann unten ungünstig, mit Spitzkelle 1cm besonders schlecht Arbeitsgang: Den ausquellenden Mörtel beim Mauern mit der Kelle abstreifen; die angesteiften Fugen zum geeigneten Zeitpunkt mit einem Holzspan oder einem farblosen Schlauchstück (evtl. über eine Fugenkelle gezogen) bündig glattstreichen. Arbeitsgang: Säubern und gründlich vornässen, den erdfeuchten bis plastischen Fugenmörtel kräftig eindrücken, Lager- und Stoßfugen gut miteinander verbinden, nachher vor Regen und Hitze schützen.

5. Zweischalige Aussenwände 5.1 Verankerungen, Abfangungen Die Bemessung und Ausführung ist in DIN EN 1996-2/NA.D geregelt. Bei zweischaligem Mauerwerk sind die Mauerwerks schalen durch Drahtanker mit einem Durchmesser von 4 aus nichtrostendem Stahl (DIN 17440) mit den Werkstoff-Nuern 1.4401 oder 1.4571 zu verbinden. Der vertikale Abstand der Draht anker soll höchstens 50 cm, der horizontale Abstand höchstens 75 cm betragen. Der lichte Abstand der Mauerwerksschalen darf dabei 150 nicht überschreiten. Es ist Normal mörtel mindestens der Gruppen IIa zu verwenden. Die Mindestanzahl der Anker richtet sich nach Tabelle Na.D1. 5.2 Lüftungs-/ Entwässerungsöffnungen Gemäß DIN EN 1996-2/NA ist bei Anordnung von Luftschichten folgendes zu beachten. Wenn eine Luftschicht im Schalenzwischenraum angeordnet wird, muss diese mindestens 60 breit sein. Die Breite darf auf 40 verringert werden, wenn der Mauermörtel mindestens an einer Hohlraumseite abgestrichen wird. Als Toleranzgrenzen gelten die Forderungen der DIN 18202. Die Außenschale darf oberhalb von Abdichtungen mit Entwässerungs-Ablüftungsöffnungen (z.b. offene Stoßfugen) versehen werden. Dies gilt auch für Brüstungsbereiche. Tabelle NA.D1 Mindestanzahl n min von Drahtankern je m 2 Wandfläche (Windzonen nach DIN EN 1991-1-4/NA) Gebäudehöhe Windzonen 1 bis 3 Windzone 4 Binnenland Windzone 4 Küste der Nordund Ostsee und Inseln der Ostsee Windzone 4 Inseln der Nordsee h 10 m 7 a) 7 8 10 m h 18 m 7 b) 8 9 18 m h 25 m 7 8 c) Außenschale KS Vb Innenschale a) in Windzone 1 und Windzone 2 Binnenland: 5 Anker/m 2 b) in Windzone 1: 5 Anker/m 2 c) ist eine Gebäudegrundrisslänge kleiner als h/4: 9 Anker/m 2 11,5 (9) 4 11,5 Kern-Däung An allen freien Rändern (von Öffnungen, an Gebäudeecken, entlang von Dehnungsfugen und an den oberen Enden der Außen schalen) sind zusätzlich drei Draht anker je Meter Randlänge anzuordnen. Für Mauerwerk im Dünnbettmörtel gibt es bauaufsichtlich zugelassne Edelstahlanker. Für Höhen, Abfangungen und Aufstandsflächen der Verblendschalen sind in der DIN 1053-1, Abs. 8.4.3.1 folgende Fest legungen getroffen: Außenschale KS Vb Innenschale Höhenabstand der Abfangung von Verblendschalen Dicke der Außenschale [cm] max. Höhe über Gelände [m] Überstand über Auflager [cm] Höhenabstand der Abfangung 9 d 10,5 20 ca. 6 m 10,5 d 11,5 25 1,5 ca. 6 m d = 11,5 unbegrenzt 3,8 2 Geschosse d = 11,5 unbegrenzt 2,5 ca. 12 m Bei Gebäuden bis zu zwei Vollgeschossen darf ein Giebeldreieck bis zu 4 m Höhe ohne zusätzliche Abfangung ausgeführt werden. Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassungen von Drahtankern können von den o.g. Anforderungen Abweichungen enthalten. 11,5 (9) 5.3 Wärmedäung 11,5 Es sind Wärmedästoffe des Anwendungstyps WZ nach DIN 4108-10 zu verwenden. Bei der Befestigung der Dästoffplatten oder matten an der Innenschale ist darauf zu achten, dass eine gleichmäßige Schichtdicke sichergestellt ist. Die Dästoffplatten oder matten sind so dicht zu stoßen, bzw. die Stoßstellen auszubilden, dass ein Wassereintritt dauerhaft verhindert wird. Bei lose eingebrachten Wärmedästoffen müssen diese den Hohlraum zwischen Außen- und Innenschale vollständig ausfüllen.

5.4 Dehnungsfugen In der Außenschale von zweischaligem Mauerwerk sind senkrechte Dehnungsfugen anzuordnen: im Bereich der Gebäudeecken bei langen Wandflächen im Abstand von maximal 8 m bei großen Fensterflächen in Verlängerung der Fensterlaibungen in langen unbelasteten Wandstücken geringer Höhe 6. Überdeckung von Tür- und Fensteröffnungen Waagerechte Stürze sollten beim Mauern eine Überhöhung (»Stich«) von etwa 2 cm pro m Spannweite und mindestens 1 cm Neigung der Widerlager erhalten, damit sie später nicht»durchhängen«oder»durchrutschen«. 1 cm 1 cm Waagerechte Dehnungsfugen werden angeordnet bei: Abfangkonstruktionen Balkonplatten Anschlüssen von Verblendschalen an andere Bauteile Die Fugen sollen eine Dicke von 15 bis 20 haben. Als Fugenverschluss haben sich bewährt: Fugendichtungsmasse Dichtungsbänder 15-20 weichelastische alterungsbeständige Schaumstoffschnur spritzbarer Fugendichtstoff 12-20 6-12 imprägniertes Fugendichtband 20-40 6-12 2cm/m Da dieses aufgrund der Sturzlängen nicht ier möglich ist, hat die Praxis gezeigt, dass Öffnungen problemlos durch nichtrostende Winkeleisen abgefangen werden können. Dienen die Öffnungslaibungen als Winkelaufleger, so müssen sie ca. 10 Tage lang bis zur vollständigen Härtung einfach (bei Lichtweiten zwischen 1,25 m und 2,50 m) bzw. zwei- bis dreifach (bei Lichtweiten ab 2,50 m) gestützt werden. Andrücken Selbstklebeseite Abdeckstreifen Vertikale Dehnungsfugen können offen bleiben, wenn die Hintermauerung und eventuelle Däschichten gegen Feuchteübertritte dauerhaft geschützt sind. Dies kann z.b. durch eine Luftschicht, Abdeckfolien hinter der Verblendschale im Fugenbereich o.ä. geschehen. Voraussetzungen sind eine ausreichende Dicke der Vormauerschale von 9 cm und eine geringe Fugenbreite von 1,5 cm.

7. Sockelanschluss, Sperrschichten 8. Reinigung Im Allgemeinen gelangen durch eine geschlossene Vor satzschalung keine schädlichen Feuchtigkeitsmengen in den Schalenzwischenraum. Die Anordnung von Lüftungs- und Entwässerungsöffnungen wird sehr unterschiedlich bewertet und sollte im Vorfeld gründlich durchdacht werden. Dennoch sollten die Innenschalen zweischaliger Außenwände an den Fußpunkten der Schalenzwischenräume gegen Feuchtigkeit geschützt werden. 10 cm Die Abdichtung im Bereich des Schalenzwischenraumes ist so zu verlegen, dass eventuell anfallende Feuchtigkeit schadfrei nach außen abfließen kann oder in Bereiche läuft, wo sie wieder verdunsten kann. Im Bereich von Türund Fensterstürzen sowie im Bereich von Sohlbänken empfiehlt es sich, mit geeigneten Rinnen aus Metall, Kunststoff oder Folien, die Feuchtigkeit um die Wandöffnungen herum in den daneben liegenden Schalenzwischenraum zu leiten, wo sie ablaufen oder verdunsten kann. Horizontale und schräge Mauerwerksflächen wie obere Mauerwerksabschlüsse, Attiken, Fensterbrüstungen, freistehende Wände sollten mit wasserdichtem Überstand und Tropfkante versehen werden. Bei Fensterbänken sind seitliche Aufkantungen erforderlich. 2,5 cm Sichtmauerwerksflächen sind grundsätzlich vor Verunreinigungen zu schützen. Bei Arbeiten mit Holzschutzmitteln, Bitumenanstrichen und Ähnlichem müssen die Sichtflächen mit Folie abgedeckt werden. Leichte Verschmutzungen, wie z.b. gehärtete Mörtelspritzer, lassen sich leicht abstoßen oder mit Glaspapier (mittlere Körnung), einem Reinigungsstein oder einem KS-Stein abreiben, ohne die Oberflächenstruktur zu beschädigen. Die Dampfstrahlreinigung eignet sich bei stärkeren Verschmutzungen. Sie hat sich bei größeren und älteren Sichtmauerwerksflächen gut bewährt. Jedoch sollten Dampfdruck und Entfernung der Düse zum Mauerwerk an einer Probefläche getestet werden, damit die Oberfläche der Steine nicht durch zu hohen Dampfstrahldruck ange griffen wird und Farbunterschiede vermieden werden. Die Reinigung von Kalksandstein-Mauerwerk darf nur mit Wandreinigern erfolgen, die hierfür zugelassen sind! Salzsäure darf nicht verwendet werden! 9. Oberflächenbehandlung KS-Verblendmauerwerke können wahlweise unbehandelt bleiben oder mit einer farblosen Imprägnierung bzw. einem deckenden Anstrich versehen werden. 9.1 Nachträgliche Oberflächenbehandlung Farblose Imprägnierungen und deckende Anstriche vermindern die Feuchtigkeitsaufnahme des KS-Verblendmauerwerks bei Regen und Schlagregen. Sie wirken dadurch einer Verschmutzung entgegen. Farblose Imprägnierungen sind nicht filmbildend und belassen dem Mauerwerk das natürliche Aussehen der Steine und der Mörtelfuge. Deckende Beschichtungen werden in hellen Farbtönen aufgetragen, ohne dass Mauerwerksstrukturen verdeckt werden. Farblose Imprägnierungen sind frühestens vier Wochen, deckende Beschichtungen drei Monate nach Fertigstellung des Gebäudes bzw. entsprechend den Angaben des Herstellers aufzubringen. Es ist darauf zu achten, dass Fenster, Dachrinnen etc. während der Behandlung abgedeckt werden.