Das Projekt Roofjet. Gründerzeithaus mit Zukunft Haus Wißgrillgasse

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Transkript:

Gründerzeithaus mit Zukunft Haus Wißgrillgasse Das Projekt Roofjet Ing. Robert Matthias Gassner Obere Amtshausgasse 20-24 A-1050 Wien 01/78 66 111 r.gassner@gassner-partner.at www.gassner-partner.at

Eckdaten Lage: Baujahr: 1912 Gebäude: Nutzfläche: Wohnungen: HWB: Baubeginn: 22.02.2010 Bauende: 30.01.2011 14. Bezirk, direkt an der Westbahn Straßentrakt und ein durch das Stiegenhaus verbundener halber Hoftrakt 1.110 m², nach Sanierung und Dachgeschoßausbau 1.950 m² Drei Wohnungen waren auch während der Sanierung bewohnt Bestand: 186 kwh/m²a nach Sanierung: 28 kwh/m²a das neu errichtete DG: 16,5 kwh/m²a Baukosten: 3,6 Mio. und davon 20% Mehrkosten für freiwillige architektonische und ökologische Mehrleistungen ( 720.000,-)

Architekturkonzept

Feuermauer vorher - nachher

Solaranlage

Haustor Alt - Neu

Stiegenhaus Alt - Neu

Freiräume / Begrünung:

Freiräume Gärten - Dachterrassen

Guerilla Gardening

Umgesetzte Maßnahmen Thermische Gebäudehülle Heizung und Warmwasser Photovoltaik Lüftungsvariationen Planungszeit: 12 Monate Dämmung der Gebäudehülle Fenstertausch (Passivhaus-Standard) Zentrale Heizanlage mit Pelletskessel (Trockenlegung Keller) Fassadenintegrierte Solarthermie Insellösung für 1 Wohnung zentrales Lüftungsgerät mit WRG Einzelraumlüftungsgerät mit WRG Fensterstocklüftung Fensterlüftung Parapetlüfter (Gassner-Parapet wurde entwickelt) Bauzeit: 14 Monate

Pelletsanlage - Haustechnik

Fenster mit Passivhausqualität Im Regelgeschoss 42dB mit einem U-Wert von 0,92 W/m²K Im Dachgeschoss 45dB mit einem U-Wert von 0,92W/m²K

Fassade

Technisches Monitoring Umsetzung

Monitoring - erfasste Daten Wißgrillgasse Energieverbrauch (Wärme, Strom) Ressourcenverbrauch (Wasser) Komfortparameter NutzerInnenzufriedenheit (Befragung) Kosten (Investition, Betrieb, Verbrauch) Prozesse (Planung, Förderung, Wohnungsrecht) Funktionalität

Fensterlüftung Fensterlüftung Komfortparameter Fensterlüftung liegt bei CO2 Konzentration und rel. Luftfeuchte dauerhaft höher Einzelraumlüftungen unterliegen größerem Schwankungsbereich Kontrollierte Lüftungsanlage kann konstante Raumluftqualität leisten Zentrale Lüftung Sehr niedrige Luftfeuchte über beide Messjahre Nutzung mit wenig Feuchteeintrag Von BewohnerIn wird kein unbehagliches Gefühl geäußert

Sommerliche Überwärmung Übertemperaturhäufungen Wohnung im 2.OG mit westorientierten Fenstern und Fensterlüftung Lt. BewohnerIn wird viel über Fenster gelüftet NutzerInnen Evaluierung: Lt. BewohnerInnen stellt die sommerliche Überwärmung nur geringes Problem dar DG-Wohnung mit hohen Fensterflächenanteil außenliegende Verschattungsmöglichkeit nicht ausgenutzt

90 Energiebilanz 2. Messjahr - Bedarf vs. Verbrauch 80 4,5 kwh/m²bgf*a 70 60 50 40 30 Heizwärme 3,1 27,2 2,6 23,1 16,4 3,1 27,2 19,9 2,6 23,1 20 10 0 30,3 31,3 33,8 32,7 33,8 32,7 Bedarf Verbrauch Bedarf Verbrauch Bedarf Verbrauch Heizwärme Warmwasser Hilfsstrom Haushaltsstrom Allgemeinstrom Die energetischen Zielwerte der Planung werden erreicht! * Bereinigt um Raumtemperatur und HGT

90 Energiebilanz 2. Messjahr - Bedarf vs. Verbrauch 80 4,5 kwh/m²bgf*a 70 60 50 40 30 Heizwärme 3,1 27,2 2,6 23,1 16,4 3,1 27,2 19,9 2,6 23,1 20 10 0 30,3 31,3 33,8 32,7 33,8 32,7 Bedarf Verbrauch Bedarf Verbrauch Bedarf Verbrauch Heizwärme Warmwasser Hilfsstrom Haushaltsstrom Allgemeinstrom Die energetischen Zielwerte der Planung werden erreicht! * Bereinigt um Raumtemperatur und HGT

90 Energiebilanz 2. Messjahr - Bedarf vs. Verbrauch 80 4,5 kwh/m²bgf*a 70 60 50 40 30 Heizwärme 3,1 27,2 2,6 23,1 16,4 3,1 27,2 19,9 2,6 23,1 20 10 0 30,3 31,3 33,8 32,7 33,8 32,7 Bedarf Verbrauch Bedarf Verbrauch Bedarf Verbrauch Heizwärme Warmwasser Hilfsstrom Haushaltsstrom Allgemeinstrom Die energetischen Zielwerte der Planung werden erreicht! * Bereinigt um Raumtemperatur und HGT

EG & Hoftrakt DG Neubau Zwischenliegende WE Heizwärmeverbrauch [kwh/m²nfl*a] 120 100 80 60 40 20 0 Wohnungsvergleich Heizwärmeverbrauch A B C Whg 1 Whg 2 D E F G H Whg 5 I J Whg 6 K L M N Whg 3 O P Q R S Whg 4 T U Die Lage der Wohnung innerhalb des Hauses bestimmt den Energieverbrauch.

Durchschnittlicher Stromverbrauch einer Wohnung 1920 kwh/a Effizienzpotenzial liegt bei Stromverbrauchern

Fazit Einhaltung energetischen Zielwerte durch Detaillierte Planung mit definierten Zielwerten Qualitätssicherung bei der Ausführung Fehlererkennung und Betriebsoptimierung (z.b. mangelnde Funktion Solaranlage) Hohe NutzerInnenzufriedenheit durch Information Kontrollierte Wohnraumlüftung für hohe Raumluftqualität und zur Vermeidung von Feuchteschäden Lernerfahrung aus der Umsetzung Monitoringkonzept Monitoringkonzept muss in der frühen Planungsphase festgelegt werden Klare Definition der Schnittstellen zwischen den Gewerken

Warum Monitoring? Kenntnisse über Ressourcenverbräuche und deren Flüsse sind Voraussetzung für die Ableitung von Effizienzmaßnahmen. Qualitätssicherung und Fehlererkennung Evaluierung der Gebäudequalität, Vergleich mit Planung Optimierung des Betriebsverhaltens und Reduktion der Betriebskosten Benchmarking, Vergleich mit anderen Gebäuden Information für die NutzerInnen Aus Fehlern lernen Solaranlage war ein Jahr außer Betrieb weil Monitoringdaten nur im Jahresintervall abgerufen wurden Druckverlust Temperaturfühler defekt

Was lernen wir für die weiteren Projekte? GOLDSCHLAGSTRASSE Die Wärmerückgewinnung und Nutzung der Abwärme eines Gastrobetriebes

Was lernen wir für die weiteren Projekte? Das in der WISSGRILLGASSE entwickelte Parapet Lüftungszentrale verfeinert und gemonitort FENDIGASSE

Sowie die Anwendung und Feuchte / Temperaturverhalten von Lehmwänden untersucht. Und ganz wichtig, was nützt dem Endverbraucher die Monitoringzentrale im KG vereinfachte Verbrauchsdaten müssen aktuell auf Knopfdruck ablesbar sein.

Wir sind erst am Anfang Alle Erkenntnisse müssen wir für die Weiterentwicklung nutzen! Wohnen umfasst auch die Umgebung und die Wege. Auch dafür können wir Lösungen anbieten.

Detaillierte Ergebnisse im Monitoringbericht erhätlich unter www.gruenderzeitplus.at

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ing. Robert Matthias Gassner Obere Amtshausgasse 20-24 A-1050 Wien 01/78 66 111 r.gassner@gassner-partner.at www.gassner-partner.at