Von Hugo bis dato - 800 Jahre Stadt Feldkirch Ausstellungseröffnung 23. März 2018, 17 Uhr Montforthaus Grussworte von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick Sehr geehrter Herr Bürgermeister Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Geschätzte Gäste aus nah und fern Die Stadt Feldkirch feiert dieses Jahr ihren 800. Geburtstag und die Karte, die diesem Jubiläum auch nur halbwegs angemessen wäre, müsste mindestens soooo gross sein (streckt die Hände weit auseinander).
Ich habe deshalb beschlossen, den grenzüberschreitenden Postverkehr nicht allzu sehr zu strapazieren und die Glückwünsche der liechtensteinischen Regierung persönlich zu überbringen mit grosser Freude und von ganzem Herzen. Meine sehr geehrten Damen und Herren: Feldkirch feiert. Und Liechtenstein freut sich, mit Ihnen mitzufeiern. Das Jubiläum der Stadt Feldkirch und insbesondere die heutige Eröffnung des Palais Liechtenstein sind Anlässe, die auch unser Land bewegen. Feldkirch ist nicht einfach nur Liechtensteins Nachbar. Feldkirch ist Teil unseres Herzens eine Stadt, die wir lieben. Wir sind nicht nur freundschaftlich verbunden. Feldkirch ist DIE Stadt für uns ein bisschen, bitte erlauben sie mir das zu sagen, ja Feldkirch ist auch ein bisschen unsere Stadt. Wir haben in Liechtenstein ja keine eigene, nur ein Städtle. Wenn wir uns also nach städtischem Flair sehnen, fahren wir sehr oft nach Feldkirch. Vor allem am Wochenende, aber auch am Mittwochnachmittag um beispielsweise mit den Kindern ein Eis zu essen oder in den Wildpark zu gehen. Aber auch auf kultureller Ebene und im Bildungsbereich gibt es zahlreiche Berührungspunkte. Zum Beispiel wenn liechtensteinische Künstlerinnen- und Künstler am Poolbar-Festival auftreten oder wenn liechtensteinische Nachwuchsmusikerinnen und -musiker am Konservatorium ausgebildet werden. Ein Nachbar wie Feldkirch zu haben, schätzen wir sehr. Es ist ein Privileg und nicht selbstverständlich.
Tatsächlich sind unsere Banden eng historisch gewachsen über viele Jahrhunderte. Umso mehr freut mich der heutige Anlass. Die Eröffnung der Ausstellung im renovierten Palais Liechtenstein. Damit schliesst sich der Kreis unserer Verbundenheit und unserer gemeinsamen Geschichte. Das Palais Liechtenstein spielt in dieser gemeinsamen Geschichte eine wichtige Rolle. Es ist ein sichtbares Zeichen unserer Verbundenheit, nicht nur aus historischen Gründen, sondern natürlich auch wegen seinem Namen. Es freut mich sehr, dass die Stadt Feldkirch beschlossen hat, das Palais zu renovieren und als Ausstellungsort für ihre eigene Geschichte zu nutzen. Lassen Sie mich ganz kurz etwas zu unserer gemeinsamen Geschichte rund um das Palais erzählen, weil es heute so gut passt: Es war Fürst, Johann Adam Andreas Liechtenstein, der das Palais nach dem Feldkircher Stadtbrand im Jahre 1697 im barocken Stil errichten liess und dessen Nutzung als Liechtensteinisches Amtshaus anordnete. Das Palais Liechtenstein wurde 1719 Verwaltungssitz der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Schellenberg, die zusammen das Reichsfürstentum Liechtenstein bildeten. Das war vor 300 Jahren. Das Palais Liechtenstein hier in Feldkirch steht also ganz am Anfang unserer Geschichte als Land Liechtenstein. Wo wir wieder bei einem Jubiläum wären: Sie feiern 800 Jahre das ist ein stolzer Geburtstag. Wie jung erscheint angesichts dieser Zahl unser eigenes Land, das 2019 sein 300-jähriges Jubiläum feiert.
Ich gratuliere der Stadt Feldkirch und all ihren Einwohnerinnen und Einwohner zu diesem Ehrentag und wünsche Ihnen allen weiterhin viele schöne Momente mit Ihrer Stadt! Und ich möchte Sie bereits jetzt einladen, im nächsten Jahr nach Liechtenstein zu kommen, um mit uns das 300-jährige Jubiläum unseres Landes zu feiern. Auch wir haben ein paar ganz besondere Erlebnisse geplant und würden uns freuen, Sie bei uns begrüssen zu dürfen! (Übergabe Geschenk) Einem guten Freund macht man zum Geburtstag ein Geschenk. Was wünscht ihr euch? Das haben wir im Vorfeld gefragt. Eine Frage, die man eigentlich nur einem wirklich guten Freund stellt, weil man möchte, dass das Geschenk auch wirklich Freude macht und nicht einfach irgendetwas ist. Wir haben uns sehr gefreut, als tatsächlich ein Wunsch geäussert wurde. Euer Stadtarchivar hat diesen Wunsch sehr schön formuliert: Es gibt im Landesarchiv Liechtenstein eine Fotoserie, die kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs die Situation an der Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein zeigt. Hunderte Flüchtlinge wollen über die Grenze. Man sieht Stacheldraht, Flüchtlinge, Fürstin Gina bei der Ausgabe von Suppe Es sind sehr starke Bilder sie machen einen aber auch traurig. Und doch freue ich mich, heute ihnen dieses Geschenk überreichen zu dürfen. Denn die Fotos zeigen auch, dass wir in schwierigen Stunden einander in Freundschaft und Hilfsbereitschaft zur Seite standen.
Gerne überreiche ich dem Bürgermeister Wilfried Berchtold einen Abzug eines dieser Fotos als Geschenk zum 800-Jahr-Jubiläum. Unsere beiden Archive werden dann alles Nötige in die Wege leiten, um auch die Daten der restlichen Fotos dieser Serie auszutauschen. Auf dass unsere Freundschaft noch viele Jahrhunderte überdauert! (Der Bürgermeister kommt auf die Bühne, Aurelia überreicht das Geschenk! evt. Foto, Schluss)