Umsetzung der WRRL. Maßnahmen der Landwirtschaft. Wie geht die Landwirtschaft damit um?

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Transkript:

Umsetzung der WRRL Maßnahmen der Landwirtschaft Wie geht die Landwirtschaft damit um? Gebietsforum Sieg, Siegerlandhalle, 23. Mai 2012 Helmut Dresbach, Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis

Inhalt Zur Person Ein Blick zurück Begleitung WRRL Begleitung BrölPROjekt Ziele BrölPROjekt Einträge vermeiden Handlungsstrategien Umsetzung der Maßnahmen Fazit

Zur Person Helmut Dresbach Foto: D. C. Dresbach Landwirt aus Waldbröl im Einzugsgebiet der Bröl Mitglied im Trägerverein Biologische Station Oberberg Aktiv für den Berufsstand Vors. der Kreisbauernschaft Oberberg Kreislandwirt

Ein Blick zurück. Bäche wurden vor etwa 50 Jahren durch Flurbereinigung verändert: Bäume wurden gefällt Wasserläufe wurden begradigt Ufer und Bachsohle wurden mit Steinen ausgelegt Viehtränken im Bach wurden angelegt Bäume und Sträucher durften nicht gepflanzt werden

Ein Blick zurück. Diese Veränderungen wurden den Landwirten staatlicherseits verordnet Die ökologischen Nachteile dieser Regelwut wurden erst später sichtbar Der Zeitgeist änderte sich Heutige Erkenntnisse sollen nun umgesetzt werden

Ein Blick zurück. Bachlauf nach damaliger Flurbereinigung Foto: Aggerverband

Begleitung WRRL Landwirtschaftliche Vertreter nahmen an den Runden Tischen teil Für Laien manchmal schwer verständlich Forderungen an die Landwirtschaft Umdenken war angesagt Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen Schwierige Umsetzung war bei Bebauung bis zum Uferbereich erkennbar Also gegen die - oder mit der Landwirtschaft

Begleitung BrölPROjekt Die Verantwortlichen erkannten, dass es nur mit den Landwirten geht Mitarbeit in den Sitzungen der Lenkungskreise Ausarbeitung einer Rahmenvereinbarung zwischen Aggerverband und Kreisbauernschaften Grundsatz: Kooperativer Ansatz

Begleitung BrölPROjekt Eröffnung eines vereinfachten Flurbereinigungsverfahrens Beteiligung der Landwirte im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Rücksichtnahme auf mögliche Veränderungen der Bodenpreise Flächenakquise durch die Rheinische Kulturlandschaftsstiftung und die Bergische Agentur für Kulturlandschaft

Ziele BrölPROjekt Platz für den Lachs 65 km Fließgewässer der Bröl Die Anforderungen sind hoch Trotz guter Bedingungen muss einiges getan werden Da sind die Bauwerke und die Begradigungen der alten Flurbereinigung hinderlich Uferrandstreifen und Flussbettverlagerungen sollen gefördert werden Die Wassergüte muss stimmen Eintrag von Feinsedimenten muss verhindert werden

Einträge vermeiden Es gibt nicht nur Einträge aus der Landwirtschaft Es gibt Siedlungsabwasser, Fischteiche und Straßenentwässerung Wir konzentrieren uns auf Nährstoffeinträge und Sedimenteinträge aus der Landwirtschaft Die Landwirtschaftskammer und die Kreisbauernschaft beraten und informieren die Landwirte zur Düngung mit Handelsdüngern, organischen Düngern und zu Bodenerosionen

Einträge vermeiden Gülledüngung ist auf Grünlandstandorten unverzichtbar Bei extensivierten Betrieben ist Gülle der einzige Dünger Aber: Ausbringungsmenge und Abstände zu Gewässern sind zu beachten Foto: agrar-press

Einträge vermeiden Foto: BSO Trittschäden an den Ufern führen zu Sedimenteinträgen, darum müssen Tränken neben die Bäche verlegt werden Auch an den Nebengewässern der Bröl ist Handlungsbedarf..und die Hobbypferdehalter müssen sensibilisiert werden Aufklärung und Beratung oder Ordnungsrecht?

Handlungsstrategien Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis e.v. Nach vielen Gesprächen mit Aggerverband, Kreisverwaltung, Biologische Station, Landwirtschaftskammer und Kreisbauernschaft Oberberg wurde ein Handlungskonzept entwickelt, das nun an den Nebengewässern der Bröl umgesetzt wurde.

Umsetzung der Maßnahmen Beantragung von Fördermitteln - BAG Maßnahmenkoordination, Bauleitung - BSO Durchführung der Baumaßnahmen vor Ort - Aggerverband Hilfemaßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation an den Nebengewässern Harscheider Bach und Oelsbach sowie deren Nebensiefen: Bau von Pumptränken zur Versorgung des Weideviehs mit Wasser Auszäunung der Gewässer gegen Viehtritt

Umsetzung der Maßnahmen Antrag der Kreisbauernschaft an den Kreis Politische Mehrheiten waren notwendig Oberbergischer Kreis stellt 2 x 9.000 Eigenmittel zur Verfügung Diese wurden als 20% Eigenanteil eingesetzt um 80 % Fördersumme zu bekommen Die Bergische Agentur für Kulturlandschaft bereitet den Bau von 15 Viehtränken und ca. 2 km Zaun vor Der Aggerverband baut die Tränken vor Ort Die Landwirte bauen die Zaunanlagen und übernehmen 1/3 der Materialkosten der Tränkebecken

Umsetzung der Maßnahmen In Bachsohle eingelassen Brunnenfassung aus 500er KG-Rohr Fotos: BSO

Umsetzung der Maßnahmen Bau mit Hilfe Bagger und Kettendumper Fotos: BSO

Umsetzung der Maßnahmen Befestigung der Tränkeplätze Foto. BSO

Umsetzung der Maßnahmen Tränkebecken mit KälberNebenschale für Mutterkuhhaltung (die Kuh pumpt Wasser für das Kalb) Foto: BSO

Umsetzung der Maßnahmen Fertiggestellte Tränken an Ahlbuschsiefen und Hunstertbach Fotos: BSO

Fazit Landwirte konnten für die Veränderungen im Zuge der WRRL gewonnen werden Landkauf oder -tausch wird mit dem Flurbereinigungsverfahren unterstützt Der gute Wille aller Akteure ist sehr hilfreich Für Defizite an den Nebengewässern werden gemeinsam Lösungen gesucht Dabei würde uns weniger bürokratischer Aufwand helfen Mit wenigen Mitteln ist der Natur geholfen worden Kooperativer Ansatz ist sehr wichtig

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Foto: Miroslaw / pixelio.de