Hausaufgabenkonzept zur Einarbeitung ins Schulprogramm Hausaufgaben dienen in der Grundschule vor allem der Übung, müssen also aus dem Unterricht erwachsen. Gelegentlich können sie den Unterricht der Folgestunde vorbereiten. Durch die selbstständige Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand zeigen sie dem Lehrer, dem Schüler und den Eltern, ob der Schüler die Unterrichtsinhalte verstanden hat. Demzufolge sollten die Eltern bereit sein, zwar die Erledigung der Aufgaben zu kontrollieren, ihre Kinder aber in Einzelfällen ohne Hausaufgaben zur Schule zu schicken, wenn sie sie nur mit sehr viel Hilfe anfertigen könnten. Ein Hinweis im Hausaufgabenheft zeigt dem Lehrer, dass er mit seinen Schülern die Aufgaben nochmals durchsprechen muss. Tipps für Eltern: 1. Helfen Sie, doch nehmen sie dem Kind die Hausaufgaben nicht ab. 2. Nehmen Sie Ihre Hilfe nach und nach zurück. 3. Lassen Sie die Aufgaben vom Kind vorlesen. 4. Lassen Sie sich erklären, was zu tun ist. So muss das Kind die Aufgabe durchdenken und mit eigenen Worten erklären. 5. Schauen Sie gemeinsam mit dem Kind in den Heften nach, um zu erfahren, wie in der Schule der Stoff erarbeitet wurde. 6. Bieten Sie Ihrem Kind immer nur so viel Hilfe an, wie nötig ist, damit es selbstständig weiterarbeiten kann. Fragen Sie, welches der nächste Schritt ist. 7. Hat Ihr Kind über einen längeren Zeitraum Probleme bei der Hausaufgabenerledigung in bestimmten Fächern, sprechen Sie unbedingt mit den Fachlehrern. 8. Nach dem Unterricht ist vor dem Unterricht! Wenn alles noch präsent ist, lässt sich die Hausaufgabe leichter erledigen. Leiten Sie Ihr Kind dazu an, die Hausaufgabe an dem Tag zu erledigen, an dem sie aufgegeben wurde. Im Primarbereich ist der zeitliche Umfang der Hausaufgaben klar definiert. Klassenstufen 1 und 2: Klassenstufen 3 und 4: Klassenstufen 5 und 6: 30 Minuten pro Unterrichtstag 45 Minuten pro Unterrichtstag 60 Minuten pro Unterrichtstag Es bedarf einer täglichen Absprache mit den anderen Fachlehrern, damit der zeitliche Umfang für die Schüler nicht überschritten wird.
Werden die Aufgaben an der Tafel notiert, kann dies dem nachfolgenden Lehrer als Orientierung dienen. Auch das konsequente Eintragen der Hausaufgaben ins Klassenbuch der jeweiligen Klasse vermeidet zeitliche Überforderung des Schülers. Nicht alle Schüler sind gleich belastbar, gleich schnell und gleich leistungsstark. Hausaufgaben müssen demzufolge von der Länge und der Schwierigkeit differenziert gestellt werden. Dies kann so geschehen, dass ein Grundstock für alle verpflichtend gestellt wird und eine freiwillige, zusätzliche Hausaufgabe dazukommen kann. In den ersten beiden Schuljahren müssen die Hausaufgaben besonders gut durchgesprochen werden. Dazu ist eine angemessene Zeit im Unterricht vorzusehen. Es ist hilfreich, die Aufgaben im Buch/im Heft/ auf dem Arbeitsblatt einzukreisen. Jeder Schüler hat ein Hausaufgabenheft zu führen. Diese müssen zu hause vorstrukturiert werden. Die Kinder müssen dazu angehalten werden, ihre Aufgaben immer in die richtige Spalte des Faches zu schreiben. Sind die Aufgaben eines Tages erledigt, sollte der Schüler sie abhaken. Die angemessene Erledigung und die inhaltliche Richtigkeit der Hausaufgaben sind von der Lehrkraft zu kontrollieren. Eine Zensierung ist nicht zulässig. Wenn ein Schüler seine Aufgaben nicht erledigt hat, sind seine Eltern davon in Kenntnis zu setzen. Die vergessenen Hausaufgaben sind nachzuholen. Die Nichterledigung oder nachlässige Anfertigung wird bei der Bewertung des Arbeitsund Sozialverhaltens auf dem Zeugnis berücksichtigt. Checkliste für Schüler und Eltern: Hausaufgaben vollständig erledigt? Die Hausaufgaben konsequent in der Schule notieren. Das Hausaufgabenheft zu Hause auf den Schreibtisch legen. Die Hausaufgaben anfertigen. Mündliches, z.b. Vokabeln, lernen und vertiefen. Mit den Notizen vergleichen, ob alles vollständig ist. Erledigtes im Hausaufgabenheft abhaken. Eventuell Fehlendes ergänzen. Materialien wieder in die Schultasche stecken. Mit dem Stundenplan die Schultasche packen: überprüfen, welche Fächer anstehen und welche Materialien dazu gebraucht werden der Stundenplan klebt auf dem Schreibtisch oder hängt gut sichtbar an der Wand. Handwerkszeug auf Vollständigkeit überprüfen. Den Terminkalender auf Klassenarbeiten und Ähnliches durchgehen.
Optimierung der Zusammenarbeit mit der Nachmittagsbetreuung im Hort muss immer ein aktuelles Thema sein. 1. Kontakt pflegen Das Personal bei der Hausaufgabenbetreuung muss gleich zu Beginn des Schuljahres mit schulischen Besonderheiten vertraut gemacht werden. Dazu ist eine Zusammenkunft mit dem Hort unabdingbar. Hier können gegenseitige Erwartungen ausgesprochen, geklärt und relativiert oder unterstrichen werden. Im Schuljahr 2009/10 haben wir eine Lehrerkonferenz zum Thema Hausaufgaben durchgeführt und Elternvertreter sowie Vertreter des Hortes nahmen daran teil. Es kam zu einem regen Erfahrungsaustausch und feste Regelungen wurden getroffen. ( nachlesbar, 07.12.2009) Tipps der Lehrer sollen das Hortpersonal unterstützen in Bezug auf den Umgang mit verhaltensproblematischen Schülern, den Umgang mit Regeln und Disziplin sowie sachliche Informationen. Umgekehrt sollten die Horterzieher die Lehrer informieren über Verständnisprobleme und Unklarheiten bei der Vergabe von Hausaufgaben, Über-oder Unterforderung und Motivationsprobleme, z.b. wenn Hausaufgaben in der Schule nicht kontrolliert werden. 2. Gegenseitiges Verständnis wecken Hausaufgabenbetreuung ist ein wesentlicher Schwerpunkt in der Tätigkeit der Horterzieher. Doch andererseits möchten sie mit ihren pädagogischen Angeboten auch andere Themen ansprechen, die für die Entwicklung der Kinder bedeutsam sind. Wichtig ist ihnen vor allem, die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern, die Beziehungen zu anderen Kindern zu gestalten oder die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen wie Umwelt und Natur. Beide Anschauungen müssen in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden und so ist ein erster Schritt der Verständigung ein gemeinsamer Elternabend.
3. Hausaufgabenbetreuung ist kein Nachhilfeunterricht Die Hausaufgabenbetreuung im Hort ist ein gefördertes Gruppenangebot, kein Nachhilfeunterricht. Wenn Eltern erwarten, dass durch Hausaufgabenbetreuung Leistungssprünge entstehen, dann ist dies wohl ein wenig überzogen. Die Kinder können ihre Aufgaben immer nur im Rahmen ihrer Fähigkeiten erledigen. Doch selbstverständlich ist, dass die Horterzieher helfen, wenn Schüler Schwierigkeiten beim Lösen von Aufgaben haben. Ebenso selbstverständlich ist, dass sie ein Kind zum Arbeiten anhalten. Das Tempo des Kindes zählt, unabhängig davon, ob es in der vorgegebenen Zeit fertig wird oder ob noch etwas für zu Hause übrig bleibt. Wenn diese Auffassung für alle Beteiligten deutlich wird, können überzogene Erwartungen reduziert und Konflikte vermieden werden. 4. Eine klare Struktur bieten Struktur geben auf festgelegten Zeiten bestehen für die nötige Ruhe sorgen feste Räume schaffen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen Schülerpatenschaften initiieren sachlich-inhaltliche Informationen besorgen mit den Lehrkräften im Austausch bleiben den Lehrkräften ein Feedback geben über ein Kontaktheft mit Lehrern und Eltern Kontakt halten
Zusatzmaterialien Checkliste: So bereitest du dich auf eine Klassenarbeit vor Erstelle im Unterricht alle Unterlagen, z.b. Hefteinträge, vollständig. Hefte sie dort ab, wo sie hingehören. Arbeite Einträge umgehend nach, falls du im Unterricht gefehlt hast. Kontrolliere, ob die Unterlagen vollzählig und vollständig sind. Besorge dir fehlende Einträge und Unterlagen. Frage den Lehrer nach dem Stoffumfang der Klassenarbeit. Frage den Lehrer, welche Grundkenntnisse du wiederholen sollst. Erstelle einen Stundenplan für die Nachmittage, in den du eine tägliche Wiederholungs- und Lernphase einbaust. Fange mit dem systematischen Lernen des Stoffes an. Lies den gesamten Stoff durch, um einen Überblick zu gewinnen. Überprüfe, ob du alles verstanden hast. Schlage bei Fragen im Buch oder in anderen Unterlagen nach. Präge dir die Inhalte absatzweise ein. Wandle Teilüberschriften in Fragen um. Stelle dir diese Fragen und beantworte sie mit dem Gelernten. Verwandle die Gesamtüberschrift in eine Frage und gib den gesamten Inhalt des Stoffes wieder. Verknüpfe das Neue mit dem bereits Erlernten. Wende das Gelernte konkret an, z.b. indem du Fragen und Aufgabenstellungen aus dem Buch mit Hilfe des Gelernten beantwortest. Wiederhole den Stoff am nächsten Tag, bevor du weiterlernst. Wiederhole an den letzten beiden Nachmittagen vor der Klassenarbeit noch einmal alles.
Fragen für die Evaluation der Hausaufgabenpraxis 1. Selbstständigkeit: Mein Kind erledigt seine Hausaufgaben selbstständig. völlig/ weitgehend/ manchmal/ selten 2. Zeitaufwand: Jahrgangsstufen 1 und 2: 30 Minuten Jahrgangsstufen 3 und 4: 45 Minuten Jahrgangsstufen 5 und 6: 60 Minuten Mein Kind braucht für die Hausaufgaben: viel weniger Zeit weniger Zeit ungefähr so viel Zeit mehr Zeit deutlich mehr Zeit 3. Probleme und offene Fragen: Die Hausaufgaben sind kein Problem. Die Hausaufgaben sind zu leicht. Die Hausaufgaben sind zu schwierig. Die Hausaufgaben sind zu wenig. Die Hausaufgaben sind zu umfangreich. Mein Kind weiß nicht, was es aufhat. Mein Kind weiß nicht, wie es die Hausaufgaben erledigen soll. Mein Kind erledigt die Hausaufgaben zielgerichtet und zügig. Mein Kind erledigt die Hausaufgaben unproduktiv. 4. Ihre Meinung: In Bezug auf die Hausaufgaben meines Kindes habe ich folgende Anregungen/ Wünsche:.