RoACTEMRA bei polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pjia) Was Sie über RoACTEMRA (Tocilizumab) wissen sollten

Ähnliche Dokumente
RoACTEMRA (Tocilizumab) Patientenpass

RoACTEMRA (Tocilizumab) i.v. und s.c. Patientenpass

Was Sie über RoACTEMRA (Tocilizumab) wissen sollten

RoACTEMRA bei Riesenzellarteriitis Was Sie über RoACTEMRA wissen sollten

RoACTEMRA bei Riesenzellarteriitis Was Sie über RoACTEMRA wissen sollten

RoACTEMRA zur Behandlung der systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis (sjia) Was Sie über RoACTEMRA (Tocilizumab) wissen sollten

Was Sie über RoACTEMRA wissen sollten

Was Sie über RoACTEMRA (Tocilizumab) wissen sollten

WICHTIGE INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN. denen STELARA zur Behandlung des mittelschweren bis schweren aktiven Morbus Crohn verschrieben wurde

Schritt-für-Schritt Dosierungsund Anwendungsanleitung für RoACTEMRA (Tocilizumab)

WICHTIGE INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN

Typherix 25 Mikrogramm/0,5 ml Injektionslösung Typhus-Polysaccharid-Impfstoff

behördlich genehmigtes Schulungsmaterial (Adalimumab) Patientenpass für Erwachsene

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN. Lektinol-Ampullen. Wirkstoff: Mistelkraut-Flüssigextrakt

WAS SIE ÜBER RIXATHON (RITUXIMAB) WISSEN SOLLTEN

AMGEVITA (Adalimumab)

Meno Albin Tabletten

Schritt-für-Schritt Dosierungs- und Anwendungsanleitung für RoACTEMRA

AMGEVITA (Adalimumab)

ausschließen. Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen. Kombinationstherapie mit MTX. Nicht mit TNF-Alpha-Blockern kombinieren.

Wichtige Sicherheitsinformationen zur Minimierung des Risikos von immunbedingten Nebenwirkungen. Informationen für Patienten

Wichtige Informationen für Patienten, die STELARA verschrieben bekommen haben

Was in dieser Packungsbeilage steht

PATIENTENAUFKLÄRUNG UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Basistherapie mit Abatacept

Was Sie über MabThera wissen sollten

Schritt-für-Schritt Dosierungs- und Anwendungsanleitung für RoACTEMRA (Tocilizumab)

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Essentiale forte-kapseln Wirkstoff: Phospholipide aus Sojabohnen

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. Taltz 80 mg Injektionslösung in einem Fertigpen Ixekizumab

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Luuf Pelargonium Erkältungs-Tropfen Wirkstoff: Auszug aus Pelargonium sidoides-wurzeln

Behandlung mit. was Sie darüber wissen müssen

Was Sie über Rixathon wissen sollten

Infektionen, insbesondere Tuberkulose, ausschließen. Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen. Kombination mit MTX empfohlen.

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Osanit Blähungskügelchen Wirkstoff: Matricaria recutita (Chamomilla) D12

Wichtige Sicherheitsinformationen zur Minimierung des Risikos von immunbedingten Nebenwirkungen

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Wirkstoffe: Dequaliniumchlorid und Dexpanthenol

Wenn Sie sich nach 3 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Teufelskralle ratiopharm 480 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Teufelskrallenwurzel-Trockenextrakt

1. Was ist TdaP-IMMUN und wofür wird es angewendet?

Zur Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahre

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Neurobion 100 mg 100 mg 1 mg / 3 ml Injektionslösung Vitamine B 1 + B 6 + B 12

Sehr geehrte Patientin! Sehr geehrter Patient!

Was Sie über MabThera wissen sollten

Osanit Schnupfenkügelchen Wirkstoff: Sambucus nigra D3

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Osanit Hustenkügelchen Wirkstoff: Drosera D6

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN. FLUORESCEINE 10 % Faure Injektionslösung Fluoresceinnatrium

Ihr Wegweiser zur Therapie mit YERVOY (Ipilimumab)

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Zovirax 5%-Creme Wirkstoff: Aciclovir

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Zovirax 5%-Creme Wirkstoff: Aciclovir

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

MAVENCLAD. Informationsmaterial für Patienten. Version 1.0, [Stand Juli 2017]

YERVOY. Informationsbroschüre für den Patienten. einschließlich Patientenkarte. (ipilimumab) Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Mucosan 15 mg - Ampullen werden als zusätzliches Arzneimittel zur Behandlung des Atemnotsyndroms bei Früh- und Neugeborenen (IRDS) angewendet.

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Dr. Böhm Teufelskralle 600 mg - Filmtabletten

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN. Nux vomica-homaccord -Tropfen

Hepatyrix, Injektionssuspension Hepatitis-A-(inaktiviert) und Typhus-Polysaccharid-Impfstoff (adsorbiert) ab dem vollendeten 15.

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Tropfen gegen Nieren-Blasen-Beschwerden Similasan

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Antiallergische Augentropfen Similasan Apis mellifica D 6, Euphrasia 3c D6, Sabadilla D 6.

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Wirkstoff: Mönchspfefferfrüchte (Agni casti fructus) -Trockenextrakt

Gebrauchsinformation: Information für Patienten Tabletten gegen Lampenfieber Similasan Wirkstoffe: Argentum nitricum D15, Strophanthus gratus D12

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Wirkstoffe: Thymiantrockenextrakt, Eibischwurzelflüssigextrakt

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Schlaf- und Entspannungstropfen Similasan Avena sativa D1, Passiflora incarnata D1

Wenn Sie sich nach 7 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. Hepatyrix Injektionssuspension

PACKUNGSBEILAGE Error!

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Tabletten gegen Magen-Darm-Beschwerden Similasan

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. RheumaCare Tabletten

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. Alpinamed Hustenlöser Sirup. Wirkstoff: Trockenextrakt aus Efeublättern

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Wirkstoffe: Thymiantrockenextrakt, Eibischwurzelflüssigextrakt

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Prospan Hustenliquid Flüssigkeit zum Einnehmen Wirkstoff: Efeublättertrockenextrakt

Prospan - Hustentropfen Wirkstoff: Efeublättertrockenextrakt

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Tabletten gegen Heuschnupfen Similasan

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Esberitox -Tabletten

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. Euphrasia D3 Augentropfen Weleda

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Tussamag Hustensirup

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Wirkstoff: Flüssigextrakt aus Angelikawurzeln, Benediktenkraut und Pfefferminzblättern

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. EVIT 600 I.E. Kapseln. Wirkstoff: RRR-alpha-Tocopherol (Vitamin E)

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Sanvita Meno Tabletten

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Tropfen gegen nervöse Herzbeschwerden Similasan

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Graphites D 12, Jodum D 15, Petroleum rectificatum D 12, Thallium sulfuricum.

1. Was sind Dr. Böhm Damiana 225 mg Filmtabletten und wofür werden sie angewendet?

Transkript:

RoACTEMRA bei polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pjia) Was Sie über RoACTEMRA (Tocilizumab) wissen sollten Diese Broschüre liefert wesentliche Informationen, um Patienten mit pjia und deren Eltern/Erziehungsberechtigte dabei zu unterstützen, Nutzen und Risiken einer Behandlung mit RoACTEMRA zu verstehen. Dieses Informationsmaterial ist eine Auflage im Rahmen der Zulassung von RoACTEMRA, um wichtige ausgewählte Therapie-Risiken weiter zu minimieren. AT Version 3.0 (RMP V23.1) Juli 2018

Inhaltsverzeichnis Was Sie über RoACTEMRA wissen sollten 3 Was Sie über pjia und RoACTEMRA wissen sollten. 4 RoACTEMRA als intravenöse Infusion (i.v.). 5 RoACTEMRA als subkutane Injektion (s.c.) mit der Fertigspritze. 5 Checkliste vor der Verabreichung bei pjia Überprüfen Sie vor jeder Anwendung von RoACTEMRA die untenstehenden Punkte. 10 2

Was Sie über RoACTEMRA wissen sollten Es ist sehr wichtig, die richtige Behandlung für eine polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (pjia) zu wählen. Alle Arzneimittel haben sowohl einen Nutzen als auch ein mögliches Risiko für die Gesundheit, und es ist wichtig, dass Sie dies richtig verstehen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung Ihres Kindes ist ein ausgewogenes Verhältnis von Nutzen und Risiken. RoACTEMRA wird zur Behandlung von Patienten im Alter von 2 Jahren und älter mit polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis eingesetzt. Die polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken verursachen kann. RoACTEMRA wird eingesetzt, um die Symptome der pjia-erkrankung zu verbessern und kann entweder allein (als Monotherapie) oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) gegeben werden. Diese Broschüre wird einige Fragen beantworten, die Sie vielleicht zu den Nebenwirkungen und den möglichen Risiken von RoACTEMRA haben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/dem Arzt Ihres Kindes oder dem Apotheker, falls Sie Fragen oder ein Problem haben. Diese Broschüre ersetzt nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Ihrem Apotheker. 3

Was Sie über pjia und RoACTEMRA wissen sollten Welche Ursachen hat eine pjia? Die genauen Ursachen einer pjia sind unklar. Unser Immunsystem schützt uns vor fremden Substanzen, wie Krankheitserregern. Bei einer pjia funktioniert das Immunsystem nicht so, wie es sollte und greift auch den Körper selbst an. Krankheiten, bei denen dies geschieht, wie z.b. pjia, werden Autoimmunerkrankungen genannt. Bei einer pjia greift das Immunsystem die Gelenke an, was zu Schmerzen und Schwellungen der Gelenke und einer Beeinträchtigung der Körperfunktion führt. Was ist IL-6? Interleukin 6 (IL-6) ist ein Protein, das vom Immunsystem produziert wird. Der Körper benötigt IL-6, um Infektionen zu bekämpfen. IL-6 spielt auch eine wichtige Rolle bei den Anzeichen und Symptomen der pjia. Manche Menschen mit pjia haben zu viel IL-6. Was ist RoACTEMRA? RoACTEMRA ist ein biologisches Arzneimittel (ein Mittel, das aus lebenden Zellen hergestellt wird), dessen aktive Wirksubstanz Tocilizumab heißt und die Wirkung von IL-6 im Körper blockiert. Es wird bei Kindern und Jugendlichen zur Behandlung der pjia eingesetzt. Wie wurde RoACTEMRA untersucht? RoACTEMRA ist bei Kindern und Jugendlichen mit pjia in Studien untersucht worden. Es wurde allein und in Kombination mit MTX zur Behandlung der pjia untersucht. 4 Wie wird RoACTEMRA angewendet? RoACTEMRA kann alleine oder zusammen mit MTX angewendet werden. RoACTEMRA ist nicht zusammen mit anderen biologischen Arzneimitteln zur Behandlung einer pjia untersucht worden. RoACTEMRA darf nicht zusammen mit anderen biologischen Arzneimitteln angewendet werden, weil sich dadurch möglicherweise das Risiko für eine Infektion erhöht. Diese Arzneimittel können folgende Wirkstoffe enthalten: Abatacept, Adalimumab, Anakinra, Certolizumab Pegol, Etanercept, Golimumab, Infliximab, Rituximab oder Sarilumab. Wie wird RoACTEMRA verabreicht? Es gibt zwei Möglichkeiten RoACTEMRA zu verabreichen: entweder als intravenöse Infusion (das heißt in die Vene) oder als subkutane Injektion (das heißt unter die Haut) mittels einer Fertigspritze. Weitere Informationen zur Anwendung von RoACTEMRA finden Sie in den nachfolgenden untenstehenden Abschnitten.

RoACTEMRA als intravenöse Infusion (i.v.) Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihrem Kind RoACTEMRA i.v. verabreichen. Eine Dosis benötigt ca. 60 Minuten, um in eine Vene, meistens in den Arm, infundiert zu werden. Die Dosierung hängt von dem Körpergewicht des Patienten ab und kann daher für jeden Menschen unterschiedlich sein. Je nachdem, wie gut RoACTEMRA i.v. bei Ihrem Kind wirkt, kann Ihr Arzt die Dosis ändern. RoACTEMRA i.v. wird alle 4 Wochen gegeben. RoACTEMRA als subkutane Injektion (s.c.) mit der Fertigspritze Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob für Ihr Kind die Anwendung von RoACTEMRA s.c. zu Hause in Frage kommt. In diesem Fall werden Sie eine gründliche Einweisung zur Injektion von RoACTEMRA mit der Fertigspritze erhalten. Der Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihrem Kind die erste RoACTEMRA s.c. Injektion verabreichen. Die empfohlenen Injektionsstellen sind der Bauch, Oberschenkel und Oberarm. Die Injektionsstellen sollten rotieren, d.h. sie sollten regelmäßig gewechselt werden. Die Injektion sollte niemals in ein Muttermal, eine Narbe, oder eine andere Stelle mit dünner, verletzter, roter, harter oder nicht intakter Haut erfolgen. Es ist sehr wichtig, dass Sie/Ihr Kind die geplante Gabe von RoACTEMRA i.v. nicht versäumen/versäumt. Sollte dies dennoch der Fall sein, rufen Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal an. Diese werden Ihnen sagen, wann Sie oder Ihr Kind die nächste Dosis bekommen müssen/muss. 5 Was mache ich, wenn ich eine Dosis vergessen habe? Es ist sehr wichtig, dass Sie RoACTEMRA wie verordnet anwenden und den Überblick über die regelmäßige Anwendung behalten. Wenn Sie innerhalb von 7 Tagen feststellen, dass Sie eine der vorgesehenen Injektionen vergessen haben, injizieren Sie diese Dosis sobald Sie es bemerken und wenden Sie die nächste Dosis an dem nächsten regulären Termin an. Wenn Sie nach mehr als 7 Tagen feststellen, dass Sie die vorgesehene Dosis vergessen haben oder wenn Sie nicht sicher sind, wann Sie RoACTEMRA injizieren sollten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Apotheker.

Was muss ich bei der Anwendung der Fertigspritze beachten? Allgemeine Hinweise zur Verabreichung Die erste Anwendung sollte von einem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal verabreicht werden. Nach einer Unterweisung in der Injektionstechnik können Sie die Injektion selber durchführen, wenn dies angemessen ist. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist in einem durchstichsicheren Behälter zu entsorgen. 6 RoACTEMRA 162 mg wird in Packungen mit vier Fertigspritzen mit jeweils 0,9 ml Injektionslösung zur Einmalanwendung abgegeben. Die folgenden Hinweise sollten Sie vor der Anwendung beachten: Die Fertigspritzen bei 2 C 8 C lagern und nicht einfrieren. Die Fertigspritzen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Die Fertigspritzen außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Überprüfen Sie vor der Anwendung das Aussehen des Arzneimittels auf Schwebeteilchen oder Verfärbungen. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht, wenn das Arzneimittel getrübt ist oder Schwebeteilchen enthält, eine andere Farbe aufweist als farblos bis schwach gelb, oder ein Teil der Fertigspritzen beschädigt erscheint. Nach Entnahme aus dem Kühlschrank muss die RoACTEMRA Fertigspritze innerhalb von 8 Stunden verabreicht werden und darf nicht über 30 C aufbewahrt werden. Nach der Entnahme der Fertigspritze aus dem Kühlschrank: Lassen Sie die Fertigspritze etwa 25 bis 30 Minuten zur Erwärmung bei Raumtemperatur (18 C bis 28 C) liegen, bevor Sie RoACTEMRA 162 mg/0,9 ml injizieren. Erwärmen Sie die Fertigspritze nicht auf eine andere Art und Weise. Sobald die Schutzkappe entfernt wurde, muss die Injektion innerhalb von 5 Minuten begonnen werden, um zu verhindern, dass das Arzneimittel austrocknet und die Nadel verstopft. Wenn die Fertigspritze nicht innerhalb von 5 Minuten nach Entfernen der Kappe verwendet wird, müssen Sie sie in einem durchstichsicheren Behälter entsorgen und eine neue Fertigspritze verwenden. Stecken Sie die Schutzkappe nicht wieder zurück auf die Fertigspritze. Die Fertigspritze sollte nicht geschüttelt werden. Wenn Sie nach dem Einstechen der Nadel den Kolben nicht herunterdrücken können, müssen Sie die Fertigspritze in einem durchstichsicheren Behälter entsorgen und eine neue Fertigspritze verwenden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage. Welche Untersuchungen werden während einer Behandlung mit RoACTEMRA durchgeführt? Bei jedem Besuch bei Ihrem Arzt kann dieser oder das medizinische Fachpersonal das Blut Ihres Kindes untersuchen, um die Behandlung entsprechend anzupassen. Die folgenden Blutwerte werden dabei möglicherweise untersucht:

Neutrophile Granulozyten: Eine ausreichende Anzahl an neutrophilen Granulozyten, einer Form der weißen Blutkörperchen, ist wichtig, um dem Körper die Abwehr von Infektionen zu ermöglichen. RoACTEMRA wirkt auf das Immunsystem und kann einen Rückgang der Anzahl an neutrophilen Granulozyten verursachen. Ihr Arzt wird daher das Blut Ihres Kindes untersuchen, um sicherzustellen, dass Ihr Kind ausreichend neutrophile Granulozyten hat, und er wird Ihr Kind auf Anzeichen und Symptome einer Infektion überwachen. Blutplättchen: Blutplättchen sind kleine Bestandteile des Blutes, die Blutungen stoppen, indem sie Blutgerinnsel bilden. Bei einigen Menschen, die RoACTEMRA erhielten, kam es zu einem Rückgang der Anzahl der Blutplättchen im Blut. In klinischen Studien war ein Rückgang der Anzahl der Blutplättchen nicht mit schweren Blutungen verbunden. Leberenzyme: Leberenzyme sind Proteine, die von der Leber produziert werden und in das Blut abgegeben werden können und manchmal auf eine Leberschädigung oder eine Lebererkrankung hinweisen. Bei einigen Patienten, die RoACTEMRA erhielten, kam es zu einem Anstieg der Leberenzyme, was ein Anzeichen einer Leberschädigung sein kann. Ein Anstieg der Leberenzyme trat häufiger auf, wenn Arzneimittel, die die Leber schädigen können, zusammen mit RoACTEMRA verabreicht wurden. Wenn dies bei Ihrem Kind geschieht, muss der Arzt sofort die richtigen Maßnahmen ergreifen. Der Arzt wird entscheiden, Ihre Dosis von RoAC- TEMRA oder eines der anderen Arzneimittel zu ändern oder die Behandlung mit RoACTEMRA ganz abzubrechen. Cholesterin: Bei einigen Patienten, die RoACTEMRA erhielten, kam es zu einem Anstieg der Cholesterinwerte (einer bestimmten Art von Fett) im Blut. Wenn dies geschieht, kann Ihnen der Arzt Ihres Kindes ein Arzneimittel verordnen, das die Cholesterinwerte senkt. Können Patienten während der Behandlung mit RoACTEMRA geimpft werden? RoACTEMRA ist ein Arzneimittel, das das Immunsystem beeinflusst und die körpereigene Abwehr gegen Infektionen verringern kann. Impfungen mit Lebendimpfstoffen und attenuierten Lebendimpfstoffen (die eine sehr kleine Menge des tatsächlichen Krankheitserregers oder abgeschwächte Erreger enthalten), wie z.b. Grippeimpfungen, sollten nicht während einer Behandlung mit RoACTEMRA verabreicht werden. Patienten sollten alle gemäß den aktuellen Impfempfehlungen notwendigen Impfungen erhalten, bevor eine Behandlung mit RoACTEMRA begonnen wird. Welches sind die häufigsten Nebenwirkungen von RoACTEMRA? Die häufigsten Nebenwirkungen, von denen Patienten in den klinischen Studien berichteten, waren normalerweise leicht und führten nicht dazu, dass der Patient/die Patientin die Therapie abbrechen musste. Nebenwirkungen können 3 Monate oder länger nach der letzten Dosis von RoACTEMRA auftreten. Die häufigen Nebenwirkungen waren: Infektionen der oberen Atemwege (mit typischen Beschwerden wie Husten, verstopfte Nase, laufende Nase, Halsschmerzen und Kopfschmerzen) 7 Erkältung Kopfschmerzen Bluthochdruck Hautausschlag Schwindel Reaktionen an der Injektionsstelle (bei subkutaner Injektion)

Welches sind die schwerwiegenden Nebenwirkungen von RoACTEMRA? Infektionen: RoACTEMRA ist ein Arzneimittel, das Ihr Immunsystem beeinträchtigt. Ihr Immunsystem ist wichtig, weil es Ihnen hilft, Infektionen zu bekämpfen. Ihre Fähigkeit zur Bekämpfung von Infektionen kann durch RoACTEMRA geschwächt werden. Einige Infektionen können unter einer Therapie mit RoACTEMRA einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Schwerwiegende Infektionen können eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen und in manchen Fällen sogar zum Tod führen. Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal sofort über jedes Anzeichen einer Infektion informieren. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wwenn Sie Anzeichen/Symptome einer Infektion entwickeln, wie z.b.: Fieber und Schüttelfrost anhaltenden Husten Gewichtsverlust Halsschmerzen oder Halsentzündung Atemgeräusche Rötung, Schwellung, Blasenbildung im Mund oder der Haut, Hautrisse oder Wunden sehr starke Müdigkeit oder Abgeschlagenheit Magen- bzw. Bauchschmerzen 8 Allergische Reaktionen: Die meisten allergischen Reaktionen traten während der Injektion oder innerhalb von 24 Stunden nach der Gabe von RoACTEMRA auf, sie können jedoch jederzeit auftreten. Schwerwiegende allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxie sind unter Anwendung von RoACTEMRA berichtet worden. Bei Patienten, bei denen während einer vorherigen Behandlung mit RoACTEMRA allergische Reaktionen auftraten, können diese Reaktionen schwerer und möglicherweise tödlich ausfallen. Tödlich verlaufene anaphylaktische Reaktion während der intravenösen Behandlung mit RoACTEMRA wurde nach der Markteinführung berichtet. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder Symptome einer allergischen Reaktion nach der Anwendung von RoACTEMRA bemerken: Hautausschlag, Juckreiz oder Quaddeln Kurzatmigkeit oder Schwierigkeiten beim Atmen Schwellung der Lippen, Zunge oder des Gesichts Schmerzen oder Engegefühl in der Brust Benommenheit oder Ohnmacht starke Bauchschmerzen oder Erbrechen sehr niedriger Blutdruck

RoACTEMRA i.v. (Infusion) Während der Infusion wird der Arzt oder das medizinische Fachpersonal Ihr Kind engmaschig überwachen und auf Anzeichen oder Symptome einer allergischen Reaktion achten. RoACTEMRA s.c. (subkutane Injektion) Der Arzt wird überprüfen, ob Ihr Kind die subkutanen Injektionen mit RoACTEMRA zu Hause erhalten kann. Wenn bei Ihrem Kind nach Erhalt von RoACTEMRA Symptome einer allergischen Reaktion aufgetreten sind, wenden Sie RoACTEMRA nicht an, bevor Sie dies Ihrem Arzt mitgeteilt haben UND Ihr Arzt Ihnen gesagt hat, dass Sie die nächste Anwendung durchführen können. Sollte eine anaphylaktische Reaktion oder eine andere schwerwiegende allergische Reaktion auftreten, muss die Anwendung von RoACTEMRA sofort unterbrochen, entsprechend eine medizinische Behandlung begonnen und die Therapie mit RoACTEMRA dauerhaft beendet werden. Magen- bzw. Bauchschmerzen: Bei Patienten, die RoACTEMRA erhielten, kam es in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen im Bereich von Magen und Darm. Symptome können Fieber, anhaltende Bauchschmerzen mit Veränderungen der Stuhlgewohnheiten beinhalten. Kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie Magenoder Bauchschmerzen, Koliken oder Blut im Stuhl haben. Bösartige Erkrankungen: Arzneimittel, die auf das Immunsystem wirken, wie RoACTEMRA, können das Risiko für bösartige Erkrankungen erhöhen. Zusammenfassung und Kontaktinformation In dieser Broschüre sind einige der wichtigsten Informationen zu RoACTEMRA zusammengefasst. Arzneimittel werden manchmal für Behandlungsabsichten verordnet, für die sie nicht zugelassen sind. Verwenden Sie RoACTEMRA nicht für eine Erkrankung, für die es nicht verordnet wurde. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie Fragen oder Probleme haben. Für vollständige Informationen zu allen eventuellen Nebenwirkungen beachten Sie bitte die Gebrauchsinformation, die in allen Sprachen der EU auf der Internetseite der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) verfügbar ist (www.ema.europa.eu). 9 HINWEISE zur Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen direkt dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/ anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Checkliste vor der Verabreichung bei pjia Überprüfen Sie vor jeder Anwendung von RoACTEMRA die untenstehenden Punkte Es ist möglich, dass RoACTEMRA nicht für Sie oder Ihr Kind geeignet ist. Bevor Sie oder Ihr Kind eine Behandlung mit RoACTEMRA beginnen sowie vor jeder Anwendung von RoACTEMRA, überprüfen Sie bitte die untenstehenden Punkte. Informieren Sie Ihren Arzt, den Arzt Ihres Kindes oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie bei einem der folgenden Punkte JA angekreuzt haben: JA NEIN Infektionen Hat Ihr Kind eine Infektion oder fühlt sich unwohl? (Zu den Anzeichen einer Infektion gehören Fieber, Husten, Kopfschmerzen, offene Stellen oder Hautwunden (wie bei Windpocken oder Gürtelrose) Wird Ihr Kind wegen einer Infektion behandelt oder hat es häufig Infektionen? Hat Ihr Kind Tuberkulose (TB) oder hatte es engen Kontakt mit jemandem, der an TB leidet? (Ihr Arzt sollte Ihr Kind vor dem Beginn einer Behandlung mit RoACTEMRA auf TB testen.) 10 Hat oder hatte Ihr Kind eine virale Hepatitis oder irgendeine andere Lebererkrankung? Hat Ihr Kind Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder andere Erkrankungen, die die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erhöhen? Allergische Reaktionen Ist bei Ihrem Kind schon einmal eine allergische Reaktion gegen Arzneimittel, einschließlich RoACTEMRA, aufgetreten? Magen-Darm-Probleme Hat oder hatte Ihr Kind Magen- bzw. Darmgeschwüre oder eine Divertikulitis (Entzündung in Teilen Ihres Dickdarms)? (Zu den Symptomen gehören Bauchschmerzen und ungeklärte Veränderungen der Stuhlgewohnheiten mit Fieber.) Krankengeschichte Hat oder hatte Ihr Kind eine Lungenfunktionsstörung? (Beispielsweise interstitielle Lungenerkrankung, bei der eine Entzündung und Bindegewebsvermehrung (Fibrose) in den Lungen die Sauerstoffaufnahme erschweren.) Hatte Ihr Kind jemals eine Krebserkrankung? Hat Ihr Kind eine Herz- oder Kreislauferkrankung? (Hierzu gehören beispielsweise erhöhter Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte.) Hat Ihr Kind Nierenprobleme? Hat Ihr Kind anhaltende Kopfschmerzen?

JA NEIN Schwangerschaft Ist Ihr Kind schwanger oder will es schwanger werden? (Frauen, die Kinder bekommen können, müssen während der Behandlung (und während 3 Monaten danach) eine wirksame Kontrazeption betreiben. RoACTEMRA sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich.) Stillt Ihr Kind oder beabsichtigt es zu stillen? Arzneimittel Hat Ihr Kind kürzlich eine Impfung erhalten (z.b. gegen Grippe) oder ist bei ihm eine Impfung geplant? RoACTEMRA kann mit einigen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. Dies kann die Dosierung, die Sie von diesen Arzneimitteln benötigen, verändern. 11 Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihr Kind folgende Arzneimittel einnehmen/einnimmt: Methylprednisolon oder Dexamethason zur Verringerung von Entzündungen Atorvastatin zur Senkung von Cholesterinspiegeln Calciumkanalblocker (z.b. Amlodipin) zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks Theophyllin zur Behandlung von Asthma bronchiale Phenprocoumon oder Warfarin als blutverdünnende Mittel Phenytoin zur Behandlung von Krampfanfällen Ciclosporin zur Unterdrückung des Immunsystems nach Organtransplantationen Benzodiazepine (z.b. Diazepam, Lorazepam) zur Linderung von Angst Andere Arzneimittel zur Behandlung der pjia

JA NEIN Nicht-biologische Arzneimittel: Methotrexat Leflunomid Biologische Arzneimittel: Abatacept Adalimumab Anakinra Certolizumab Pegol Etanercept Golimumab Infliximab Rituximab Sarilumab Nehmen Sie andere Arzneimittel ein? Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal über alle Arzneimittel, die Sie oder Ihr Kind anwenden. Dies umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel (wie Steroide) und nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, Vitamine und pflanzliche Arzneimittel. Copyright 2018 by F. Hoffmann La-Roche Ltd. All rights reserved AT Version 3.0 (RMP V23.1) Juli 2018