European integration and regional cooperation

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Transkript:

European integration and regional cooperation RECONCILIATION ATTEMPTS IN THE FOREIGN POLICY OF SLOVENIA / CROATIA / BOSNIA / KOSOVO / SERBIA / MACEDNIA / MONTENEGRO 31.10. - 02.11.2014 Workshop-Bericht 1. Ziele Einführung Die Aussöhnung zwischen den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens ist ein Thema, das insbesondere zur Bildung von Vertrauen und zur langfristigen Normalisierung von Beziehungen von höchster Bedeutung ist. Dies wird zum Beispiel in Bosnien und Herzegowina deutlich, wo es keinen Fortschritt in Hinsicht Verfassungsreform und Staatskonsolidierung geben wird, ohne dass Kroatien und Serbien dabei eine konstruktive Rolle spielen. Seit über zwei Jahrzehnten behindern Streitigkeiten zwischen ethnischen Gruppen und Statusfragen vor allem in Bosnien und dem Kosovo ein normales Funktionieren der Institutionen und haben zum Teil weitergehende regionale Konsequenzen. Einerseits können gerade diese Probleme am besten im Zuge der Annäherung an die EU angegangen werden. Andererseits stellt die regionale Zusammenarbeit eine der Anforderung an die Beitrittsaspiranten in dieser Region seitens der EU dar. Für die Etablierung von Frieden, die Sicherung von Stabilität und die Förderung einer engeren Zusammenarbeit ist die regionale Dimension von elementarer Bedeutung. Ziele der geplanten Aktivitäten Das Hauptziel des Workshops war die Untersuchung der Außenpolitiken der Nachfolgestaaten Jugoslawiens gegenüber den anderen postjugoslawischen Staaten. In diesem Kontext stand der Aspekt der Aussöhnung im Mittelpunkt, etwa mit Blick auf die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen oder die Möglichkeit der Entstehung einer regionalen Sicherheitsgemeinschaft. 1

Positioning of planned activities in societal context/context of KAS's work Dieses Projekt fügt sich sehr gut in die Arbeit der KAS in Bosnien ein: Sowohl die Vergangenheitsaufarbeitung und die Versöhnung als auch die europäische Integration wurden intensiv diskutiert. Beides sind Ziele, für die sich die KAS schwerpunktmäßig in Bosnien einsetzt. Die Einladung an ausgewählte junge bosnische Wissenschaftler zur aktiven Teilnahme am Workshop stellte eine zusätzliche Möglichkeit für Austausch von Ideen und Kontakten sowie für Inspiration bei künftigen Projekten dar. Kurz-, mittel- und langfristige Ergebnisse Das unmittelbare Ergebnis dieses Workshops ist der gelungene Anstoß einer wissenschaftlichen Diskussion über Aspekte der Aussöhnung in den Außenpolitiken aller Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien. Mittelfristig soll diese wissenschaftliche Diskussion weitergeführt und vor allem vertieft werden, was in erster Linie in Form von Publikationen geschehen soll. Langfristig soll dieses zu Handlungsempfehlungen an die Politik führen. 2. Implementierung Organisation und Finanzierung Die Organisation des Workshops hat in enger Abstimmung zwischen der KAS und Vertretern der Forschergruppe stattgefunden. Die Ausgaben hielten sich im Rahmen der für den Workshop vorgesehenen Mittel. Zielgruppen Die Wissenschafler im Bereich der Forschung über den postjugoslawischen Raum (auch und vor allem Nachwuchswissenschaftler aus Bosnien); Nichtregierungsorganisationen. Redner - Dr. Karsten Dümmel, Leiter des Büros der Konrad Adenauer Stiftung 2

- Prof. Dr. Bernhard Stahl, Universität Passau, Deutschland, Internationale Politik, - Dr. Sören Keil, Canterbury Christ Church University, UK; Internationale Beziehungen, - Prof. Dr. Zlatko Sabić, University of Ljubljana, Slowenien; Internationale Beziehungen, - Dr. Ana Bojinović Fenko, University of Ljubljana, Slowenien; Politikwissenschaften, - Dr. Senada Selo Sabić, Institute for International Relations in Zagreb, Kroatien; Internationale Beziehungen, - Adnan Huskić, Promotionsstudent, Universität Graz, Österreich; Politik- und Kulturwissenschaften, - Dr. Cvete Koneska, recent PhD graduate from the University of Oxford, UK; Regionalstudien, - Dr. Jelena Džankić, Jean Monnet Fellow at the European University Institute in Florenz, Italien; Regionalstudien, - Mladen Mladenov, Promotionsstudent, Universität Passau, Deutschland; Internationale Beziehungen, Behavioral Game Theory - Gezim Krasniqi, Promotionsstudent, University College London, UK; Soziologie. - Nenad Šebek, Sprecher des Regionalen Kooperationsrates Thematische Schwerpunktbereiche Aspekte der Aussöhnung in der Außenpolitik und regionale Kooperation in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, europäische Integration. Methoden Schwerpunkt des Workshops bildeten die Präsentationen der Teilnehmer über die jeweiligen postjugoslawischen Staaten and die anschließenden Diskussionen. Eingangsbeiträge und eine Abschlussdiskussion sorgten dabei für die theoretische Unterfütterung und das Festhalten von Ergebnissen. Methodisch stützten sich die 3

einzelnen Präsentationen sowohl auf Diskursanalysen als auch auf empirischen Daten, um zu ihren Ergebnissen zu kommen. Der informelle Teil bot Nachwuchswissenschaftlern aus Bosnien die Gelegenheit, sich mit den Mitgliedern der Forschergruppe über die Themen des Workshops auszutauschen. Abweichungen vom Program Der Ablauf war wie vorgesehen. 3. Evaluierung Signifikante Schlussfolgerungen Eine Aussöhnung und eine darauf aufbauende Entstehung regionaler Kooperation - eine zentrale Voraussetzung für die Integration in die EU - sind nur dann zu erreichen, wenn alle beteiligten Akteure im Westbalkan konstruktiv zusammenarbeiten. Mehr als für jede andere Region Europas hat die Formel Bestand, dass man entweder gemeinsam schwimmen oder einzeln sinken wird. Das Engagement der Regierungen für die Aussöhnung und die Bildung von Vertrauen in den Gesellschaften stellen dabei die wichtigsten Elemente dar. Evaluierung von Teilnehmern Die erste explizite Auseinandersetzung der Gruppe mit dem Thema der Aussöhnung als ein Aspekt in den Außenpolitiken der postjugoslawischen Staaten wurde allseits als fruchtbarer Ansatz für die weiteren Forschung aufgenommen. Bestätigung fand diese Ansicht vor allem auch bei einem Vertreter des Regionalen Kooperationsrates, dem Sprecher der Organisation, Herrn Nenad Šebek. Daraufhin signalisierte er Bereitschaft zu zukünftiger Zusammenarbeit mit der Forschergruppe. Empfehlungen Die zentrale Empfehlung, die aus dem Workshop hervorgeht, ist, dass eine Vertiefung der Forschung mit zunehmendem praktischen Bezug und damit einhergehender Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen notwendig ist. 4

Nachhaltigkeit Die Nachaltigkeit der Forschung, die durch diesen Workshop entstanden ist, wird in erster Linie durch eine wissenschaftliche Publikation der Forschergruppe garantiert werden. Kürzere Beiträge auf der Internetseite der KAS Bosnien wären eine weitere Möglichkeit, die Ergebnisse festzuhalten. Schließlich böte ein weiterer Worshop in Zukunft eine Gelegenheit der Vertiefung auf der bereits gelegten Grundlage. 5