Geschäftsbericht 2013



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Transkript:

Geschäftsbericht 2013 s Sparkasse Westmünsterland

2 UNSERE GESCHÄFTSSTELLEN

3

JAHRESABSCHLUSS 2013 Sparkasse Westmünsterland Bahnhofstraße 1, 48683 Ahaus Overbergplatz 1, 48249 Dülmen Kreditanstalt des öffentlichen Rechts Registergericht Coesfeld, HRA 2287 Die Sparkasse Westmünsterland ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe in Münster und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.v. in Berlin und Bonn angegliedert. Träger der Sparkasse Westmünsterland ist der Sparkassenzweckverband der Kreise Borken und Coesfeld und der Städte Coesfeld, Dülmen, Vreden, Isselburg, Stadtlohn und Billerbeck, der ebenfalls Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe ist. Die Sparkasse Westmünsterland ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe. 4

Inhalt LAGEBERICHT 2013 A. Grundlagen der Sparkasse.................................................................................. 6 B. Wirtschaftsbericht......................................................................................... 6 1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2013...................................................... 6 2. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2013....................................... 7 3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs.............................................. 7 3.1. Bilanzsume und Geschäftsvolumen............................................................. 7 3.2. Kreditgeschäft................................................................................ 7 3.3. Wertpapiereigenanlagen...................................................................... 8 3.4. Beteiligungen / Anteilsbesitz................................................................... 8 3.5. Geldanlagen von Kunden...................................................................... 8 3.6. Interbankengeschäft.......................................................................... 8 3.7. Dienstleistungsgeschäft....................................................................... 8 3.8. Investitionen................................................................................. 8 3.9. Personalbericht............................................................................... 9 4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage.......................................................... 9 4.1. Vermögenslage............................................................................... 9 4.2. Finanzlage................................................................................... 9 4.3. Ertragslage................................................................................... 9 C. Nachtragsbericht......................................................................................... 10 D. Prognose-, Chancen- und Risikobericht..................................................................... 11 1. Ziele und Strategien des Risikomanagements.......................................................... 11 2. Risikomanagementsystem............................................................................ 11 3. Risikomanagementprozess........................................................................... 11 4. Aufgabenzuordnung im Rahmen des Risikomanagementsystems........................................ 12 5. Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten.................................................. 12 5.1. Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft...................................................... 12 5.2. Adressenausfallrisiken der Beteiligungen...................................................... 17 5.3. Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften............................ 17 5.3.1. Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften......................................... 17 5.3.2. Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften............................................. 18 5.3.3. Derivative Adressenausfallrisikopositionen.............................................19 5.3.4. Aktienkursrisiken....................................................................19 5.3.5. Währungsrisiken.....................................................................19 5.4. Zinsänderungsrisiken........................................................................ 20 5.5. Liquiditätsrisiko............................................................................. 20 5.6. Operationelle Risiken........................................................................ 20 6. Gesamtbeurteilung der Risikolage..................................................................... 21 7. Bericht über die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken (Prognosebericht).......................................... 21 7.1. Geschäftsentwicklung........................................................................ 21 7.2. Finanzlage.................................................................................. 22 7.3. Ertragslage................................................................................. 22 BERICHT DES VERWALTUNGSRATES.............................................................................. 23 JAHRESABSCHLUSS............................................................................................. 23 Jahresbilanz.............................................................................................. 24 Gewinn- und Verlustrechnung.............................................................................. 26 Anhang.................................................................................................. 27 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS............................................................... 43 5

A. GRUNDLAGEN DER SPARKASSE Die Sparkasse ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe (SVWL), Münster, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Coesfeld unter der Nummer A 2287 im Handelsregister eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Westmünsterland, der von den Kreisen Borken und Coesfeld sowie den Städten Coesfeld, Dülmen, Vreden, Isselburg, Stadtlohn und Billerbeck gebildet wird. Der Sparkassenzweckverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Ahaus und Dülmen und ist ebenfalls Mitglied des SVWL. Satzungsgebiet der Sparkasse ist das Gebiet der Kreise Borken und Coesfeld und der angrenzenden Kreise und kreisfreien Städte. Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe. Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen bestehende überregionale Sicherungssystem stellt sicher, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen. Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere im satzungsrechtlichen Geschäftsgebiet sicherzustellen. Dazu bietet sie als Mitglied der arbeitsteiligen Sparkassen-Finanzgruppe unter Beachtung gesetzlicher Normen alle banküblichen Finanzdienstleistungen an. Als kundennaher Qualitätsanbieter verfolgt die Sparkasse Westmünsterland das Ziel, ihre Marktführerschaft im Westmünsterland durch ein kontinuierliches Wachstum ihres Kundengeschäftsvolumens zu sichern. Die Geschäfte werden unter Beachtung des öffentlichen Auftrages nach kaufmännischen Grundsätzen geführt. Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck des Geschäftsbetriebes. Ihr Selbstverständnis, ihre strategischen Leitsätze sowie insbesondere die Ziele ihrer wesentlichen Geschäftsaktivitäten hat die Sparkasse Westmünsterland in einer Geschäftsstrategie dokumentiert. Zu den übergeordneten strategischen Zielen sind im Folgenden die Ergebnisse dargestellt. Eine zur Geschäftsstrategie konsistente Risikogesamtstrategie und weitere Teilstrategien ergänzen das strategische Zielsystem der Sparkasse Westmünsterland. Der Vorstand hat die Strategien turnusgemäß überprüft und den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Die Strategien wurden mit dem Risikoausschuss des Verwaltungsrates der Sparkasse erörtert und innerhalb des Hauses kommuniziert. Der Risikoausschuss hat den Verwaltungsrat über die Erörterungen informiert. B. WIRTSCHAFTSBERICHT 1. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN IM JAHR 2013 Wirtschaftsentwicklung Die Weltkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres 2013 stabilisiert, nachdem sie im vergangenen Jahr unter dem Einfluss der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum deutlich an Schwung verloren hatte. Positive Impulse kamen zuletzt verstärkt aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In diesen Ländern wurde die Konjunktur durch die weiterhin sehr expansive Geldpolitik und die rückläufige Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Euro-Krise gestützt. Der Euro-Raum konnte sich im Sommer nach fast zwei Jahren aus der Rezession lösen. Hierzu trug die robuste Entwicklung in Deutschland entscheidend bei, aber auch in den übrigen Ländern der Währungsunion gab es Zeichen der Stabilisierung. Die leichte konjunkturelle Erholung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele fortgeschrittene Volkswirtschaften noch immer mit den Folgen der großen Rezession der Jahre 2008 und 2009 zu kämpfen haben. Vielmehr wird die konjunkturelle Entwicklung durch ein außerordentlich niedriges Zinsniveau infolge einer stark expansiven Geldpolitik unterstützt. Belastend wirken die hohen öffentlichen Finanzierungsdefizite. Die Fiskalpolitik im Euro-Raum befindet sich seit mehr als drei Jahren auf Konsolidierungskurs, nachdem die starken Produktionseinbrüche im Gefolge der Finanzkrise sowie die Bankenrettungsund Konjunkturpakete die öffentlichen Haushalte massiv belastet hatten. Die Konjunktur in Deutschland zeigte sich in 2013 moderat aufwärts gerichtet. Vor allem die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die ausgesprochen günstigen Finanzierungsbedingungen regten die Konjunktur an. Hauptstütze der deutschen Konjunktur war in diesem Jahr der private Verbrauch. Bei einer verhaltenen Inflationsrate verliehen die Einkommenszuwächse der Konsumnachfrage Auftrieb. Auch die Erwerbstätigkeit wurde ausgeweitet, was wiederum die Einkommenserwartungen verbesserte. So nahm die Sparquote aufgrund der rückläufigen Unsicherheit und niedriger Zinsen ab, und zwar von 10,3 % im Jahr 2012 auf voraussichtlich 10,1 % in 2013. Insgesamt wurde damit der Konsum der Privathaushalte stimuliert. Nach 0,8 % im Vorjahr dürfte er im Berichtsjahr um 1,0 % zulegen. Die Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland ist günstig. Wie im vergangenen Jahr dürfte auch in diesem Jahr der öffentliche Gesamthaushalt mit einem geringen Überschuss in Höhe von 0,1 % in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt abschließen. Alles in allem stieg in 2013 das reale Bruttoinlands- 6

produkt in Deutschland um 0,4 %. Im Vorjahr belief sich das Wirtschaftswachstum auf 0,7 %. Das von uns zweimal jährlich erhobene Konjunkturbarometer Westmünsterland, das auf Daten der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen beruht, zeigt die Stimmung in der Wirtschaft im Westmünsterland auf. Danach hat sich die Konjunktureinschätzung hiesiger Unternehmen im ersten Halbjahr 2013 von 110 auf 123 Punkte verbessert. Zum Jahreswechsel stieg der Gesamtindex nochmals um drei Punkte auf 126 Punkte. Zu den großen konjunkturellen Pluspunkten der letzten Jahre zählt, dass bei der Beschäftigung ein hoher Stand erreicht und gehalten werden konnte. Von 2005 bis 2013 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Kreisen Borken und Coesfeld um 18 beziehungsweise 17 Prozent. Dies hat den Konsum der privaten Haushalte begünstigt. Mit einer Arbeitslosenquote von vier Prozent im Westmünsterland wird praktisch Vollbeschäftigung erreicht. Zinsentwicklung Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte zunächst im Mai und zuletzt im November 2013 um jeweils 25 Basispunkte auf 0,25 % gesenkt. Die unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen bleiben weitgehend unverändert in Kraft. Insbesondere die Vollzuteilung der Refinanzierungsoperationen, die sicherstellt, dass Geschäftsbanken eine ausreichende Menge an Liquidität erhalten, wird nach Angabe der EZB bis mindestens Juni 2015 fortgesetzt. Der Interbankenmarkt ist nach wie vor segmentiert. Vor allem Banken aus den Krisenländern haben einen erschwerten Zugang zu Interbankenkrediten und sind daher auf die Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems angewiesen. Banken aus den wirtschaftlich stärkeren Ländern führen hingegen ihre Überschussliquidität per Saldo zurück. Insgesamt aber bleibt die Überschussliquidität im Euro-Raum hoch. Dies bedingt maßgeblich das immer noch niedrige Zinsniveau auf den Geldmärkten, so dass die jüngsten Leitzinssenkungen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Geldmarktsätze hatten. 2. VERÄNDERUNGEN DER RECHTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN IM JAHR 2013 Aus diversen europäischen und nationalen Rechtssetzungsverfahren waren im Berichtsjahr verschiedene neue bzw. geänderte aufsichtsrechtliche Anforderungen umzusetzen: Weitere Anforderungen aus Basel III wurden über die sogenannte CRD-IV-Richtlinie (Capital Requirements Directive) in nationales Recht umgesetzt bzw. galten unmittelbar als europäische Verordnung (Capital Requirement Regulation). Sie traten überwiegend zum 1. Januar 2014 in Kraft und wurden ebenso wie die Anforderungen der vierten Novelle der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) fristgerecht umgesetzt. 3. DARSTELLUNG, ANALYSE UND BEURTEILUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS 3.1. Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Innerhalb der beschriebenen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie in einem sehr ausgeprägten Wettbewerbsumfeld war die geschäftliche Entwicklung der Sparkasse erneut insgesamt sehr erfreulich. Die Wachstumsraten im bilanziellen Kundengeschäft haben die Prognosewerte übertroffen. Die Ausweitung des Kundenkreditbestandes gelang um +3,5 %, der Bestand der Kundeneinlagen konnte mit einem Zuwachs von +4,8 % ebenfalls erfolgreich ausgebaut werden. Mit dem Zufluss an Kundengeldern haben wir die Refinanzierung unseres Kundenkreditgeschäftes bedient. Die Stichtagsbilanzsumme stieg auf 6,3 Mrd. Euro (+166 Mio. Euro). Die von uns übernommenen Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen in Höhe von 132 Mio. Euro (Vorjahr: 139 Mio. Euro) ergänzen unter dem Bilanzstrich das Volumen unserer Geschäftstätigkeit. Es betrug zum Ende des Berichtsjahres 6,43 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,28 Mrd. Euro). Als modernes Kreditinstitut deckt die Sparkasse Westmünsterland den gesamten Finanzdienstleistungsbedarf ihrer Kunden ab. Die Bilanz bildet nur einen Teil unserer Tätigkeiten und Erfolge im Berichtsjahr ab. Als alleiniger Indikator für unseren Geschäftsumfang kann sie nicht herangezogen werden. 3.2. Kreditgeschäft Insgesamt verlief die Entwicklung der Forderungen an Kunden gemessen an bilanziellen Werten mit einem Zugang von 3,5 % oberhalb der Planung. Die Darlehenszusagen beliefen sich im Jahr 2013 auf 872,5 Mio. Euro. Sie liegen damit zwar 8,2 % unter dem Ausnahmewert des Vorjahres, im Mehrjahresvergleich jedoch weiterhin auf hohem Niveau. Die Darlehenszusagen zur Finanzierung des Wohnungsbaus erhöhten sich im Gesamtjahr um 4,6 % auf 419,5 Mio. Euro. Das Kundenkreditgeschäft bildet mit einem Anteil von 76,3 % an der Stichtagsbilanzsumme weiterhin den bedeutendsten Bereich der Sparkasse im zinstragenden Geschäft. Das dokumentiert die Erfüllung des sparkassenrechtlichen Auftrages, die Bevölkerung und die Wirtschaft des Trägergebietes geld- und kreditwirtschaftlich zu versorgen, in besonderem Maße. Bei Privatpersonen stiegen infolge der weiterhin anhaltenden Nachfrage nach langfristigen Darlehen die Forderungen um 64,6 Mio. Euro. Im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen erhöhte sich das Bestandsvolumen infolge einer anhaltenden Investitionsbereitschaft um 36,0 Mio. Euro. Die Entwicklung der Forderungen an Kunden unterstreicht die Wahrnehmung der Verantwortung der Sparkasse Westmünsterland für die Versorgung der mittelständischen Wirtschaft und der privaten Haushalte mit Kreditmitteln. 7

3.3. Wertpapiereigenanlagen Zum Bilanzstichtag verminderte sich der Bestand an Wertpapiereigenanlagen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 23,6 Mio. Euro auf 773,5 Mio. Euro. Hierbei war insbesondere die Rückführung von Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren um 48,2 Mio. Euro auf 614,5 Mio. Euro maßgeblich. Die Bestände von Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren wurden um 24,6 Mio. Euro auf 159,0 Mio. Euro erhöht. Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren ist weitestgehend beleihbar bei der Deutschen Bundesbank und steht damit als Liquiditätsreserve zur Verfügung. 3.4. Beteiligungen / Anteilsbesitz Die Beteiligungsstrategie der Sparkasse Westmünsterland zielt vorrangig auf die Stärkung des Sparkassenverbundes sowie auf die Wirtschafts- und Strukturförderung für den Mittelstand in ihrem Geschäftsgebiet ab. Der Anteilsbesitz der Sparkasse von 76,8 Mio. Euro entfiel mit 61,4 Mio. Euro auf die Beteiligung am SVWL und mit 12,9 Mio. Euro auf die indirekte Beteiligung an der Landesbank Berlin Holding AG. Den Wertansatz der indirekten Beteiligung an der Landesbank Berlin Holding AG haben wir im Berichtsjahr gemindert. 3.5. Geldanlagen von Kunden Die Sparkasse konnte das erwartete Ziel der Geldvermögensbildung aus Einlagen und Wertpapieren (inkl. S-Broker) mit einem Wert von 145,0 Mio. Euro klar übertreffen. Die Wettbewerbssituation im Einlagengeschäft hat sich im Geschäftsjahr 2013 weiter intensiviert. Die bilanziellen Kundeneinlagen wurden dennoch stärker als ursprünglich erwartet ausgebaut, da die Kunden verstärkt risikolose Anlagen bevorzugt haben. Die Verbindlichkeiten gegenüber unseren Kunden in Form von Spareinlagen, Termin- und Sichteinlagen sowie begebenen Schuldverschreibungen stiegen im Berichtsjahr insgesamt um 190,5 Mio. Euro bzw. 4,4 % und übertreffen damit unser ursprüngliches Jahreswachstumsziel deutlich. Unsere Kunden haben im Berichtsjahr 2013 Wertpapiere für 45,5 Mio. Euro mehr ver- als gekauft. Aktuell verfügt die Sparkasse über einen bilanziellen Einlagenbestand von 4,5 Mrd. Euro. Die Privatkunden erhöhten ihre bilanziellen Einlagenbestände um 102,6 Mio. Euro und die Unternehmen um 106,6 Mio. Euro. Öffentliche Haushalte und sonstige Kunden reduzierten ihre Einlagen in Summe um 18,6 Mio. Euro. Insgesamt sind wir mit der Gewinnung neuer Kundengelder im Jahr 2013 zufrieden. Dass viele neue Anlagen bei uns erfolgt sind, stellt erneut einen Vertrauensbeweis unserer Kunden in das solide und stabile Geschäftsmodell der Sparkasse dar. 3.6. Interbankengeschäft Die Forderungen an Kreditinstitute erhöhten sich um 45,9 Mio. Euro auf 485,4 Mio. Euro. Der Bestand setzt sich hauptsächlich aus bei Kreditinstituten unterhaltenen Liquiditätsreserven, kurzfristigen Geldanlagen und Namensschuldverschreibungen zusammen. Zum Bilanzstichtag ist das bei der Deutschen Bundesbank unterhaltene Guthaben um 18,1 Mio. Euro auf 76,5 Mio. Euro gesunken. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden um 87,3 Mio. Euro auf 1.046,1 Mio. Euro reduziert. Bei diesen Beständen handelt es sich im Wesentlichen um langfristige Weiterleitungsdarlehen, Sparkassenbriefe und Hypotheken-Namenspfandbriefe. 3.7. Dienstleistungsgeschäft Im Bereich der Lebensversicherungen konnten wir erneut ein zufriedenstellendes Beitragsvolumen oberhalb des Vorjahres erzielen. Das Eigenheim sehen die Bürgerinnen und Bürger des Westmünsterlandes als eine besonders geeignete Form der Altersvorsorge. Wir konnten in diesem Zusammenhang daher auch erneut eine hohe Nachfrage nach Bausparverträgen der LBS Westdeutsche Landesbausparkasse inklusive der Wohn-Riester-Bausparverträge verzeichnen. Die vermittelte Bausparsumme konnte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Für den Schutz ihrer derzeitigen Lebenssituation haben wir unseren Kunden als Vorsorgeprodukte die Kompositversicherungen der Westfälischen Provinzial Versicherung AG angeboten. Das hohe Niveau der Vorjahre konnten wir bestätigen. Die Umsatzentwicklung des Kundenwertpapiergeschäftes, einschließlich der Deka-Produkte, der über den S-Broker abgewickelten Transaktionen sowie der geschlossenen Fonds, wurde im Berichtsjahr deutlich gesteigert. Das Umsatzvolumen (ohne Tilgungszahlungen bei Endfälligkeit) steigerte sich um 25,2 %. Die Immobilienentwicklung und Baulandentwicklung betreiben wir über unsere S Immobilien GmbH. Sie stellt eine wichtige Schnittstelle zwischen dem Immobilienmarkt und der Finanzierung von Wohnraum dar. Die Gesamtentwicklung im Dienstleistungsgeschäft konnte unsere Erwartungen erfüllen. 3.8. Investitionen Im Jahr 2013 haben wir zur weiteren Verbesserung unseres Beratungs- und Serviceangebotes erneut in die Neugestaltung bzw. Modernisierung unserer Geschäftsstellen sowie in die technische Infrastruktur investiert. 8

3.9. Personalbericht Im Jahr 2013 beschäftigte die Sparkasse im Jahresdurchschnitt 1.280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 1.283), davon 371 Teilzeitkräfte und 136 Auszubildende. Um auch in den kommenden Jahren auf qualifizierte Nachwuchskräfte zurückgreifen zu können, hat die Sparkasse ihre bereits überdurchschnittliche Ausbildungsquote auf rd. 14% erhöht und nimmt damit ihre Verantwortung als wichtiger Ausbildungsbetrieb in der Region in besonderem Maße wahr. Auch im Jahr 2013 war es Ziel der Sparkasse, das bestehende hohe Qualifikationsniveau in allen Unternehmensbereichen zu sichern und weiter auszubauen. So wurden 532 TEUR (Vorjahr 463 TEUR) in Aus- und Fortbildungsmaßnahmen investiert. Schwerpunkte bildeten neben hausinternen Nachwuchs- und Förderprogrammen zahlreiche Schulungen und Trainings zur weiteren Stärkung der Beratungs- und Betreuungskompetenz sowie einer ziel- und leistungsorientierten Führungsarbeit. Das Ziel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen, wurde auch im Jahr 2013 konsequent verfolgt. 4. DARSTELLUNG, ANALYSE UND BEURTEILUNG DER LAGE 4.1. Vermögenslage Die zum Jahresende ausgewiesenen Gewinnrücklagen erhöhten sich durch die Zuführung eines Teils des Bilanzgewinns 2012. Insgesamt weist die Sparkasse ein bilanzielles Eigenkapital von 348 Mio. Euro (Vorjahr 338 Mio. Euro) aus. Neben den Gewinnrücklagen verfügt die Sparkasse über umfangreiche weitere Eigenkapitalbestandteile. So wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß 340g HGB um 68 Mio. Euro auf 264 Mio. Euro erhöht. Hinzu kommt eine zusätzliche Vorsorge zur Absicherung des Risikos, das die Sparkasse während der voraussichtlich langfristigen Abwicklungsdauer der "Ersten Abwicklungsanstalt" von 25 Jahren trägt. Die Eigenkapitalanforderungen des KWG wurden jederzeit eingehalten. Das Verhältnis der angerechneten Eigenmittel, bezogen auf die Gesamtsumme aus den Anrechnungsbeträgen für Adressenausfall-, operationelle und Marktrisiken, übertraf am 31.12.2013 mit 15,0 % den vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 % nach der Solvabilitätsverordnung. Die Sparkasse weist damit eine gute Kapitalbasis auf. 4.2. Finanzlage Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Liquiditätskennziffer der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde stets eingehalten. Die Liquiditätskennziffer (31.12.2013: 2,64) lag im Berichtsjahr durchgängig über dem in der Liquiditätsstrategie festgelegten Mindestwert von 1,5. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden Guthaben bei der Deutschen Bundesbank geführt. Die Kredit- und Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank und der Helaba wurden teilweise in Anspruch genommen. Ein Spitzenausgleich erfolgte durch Tagesgeldaufnahmen bzw. Tagesgeldanlagen. Zur Refinanzierung ihres Kundenkreditgeschäftes hat die Sparkasse Westmünsterland zusätzlich Namenshypothekenpfandbriefe emittiert. 4.3. Ertragslage Zur Analyse der Ertragslage wird für interne Zwecke und für den überbetrieblichen Vergleich der bundeseinheitliche Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation eingesetzt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Auf dieser Basis beträgt das Betriebsergebnis vor Bewertung 1,27 % (Vorjahr 1,21 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme des Jahres 2013; es lag damit erfreulicherweise deutlich über dem Planwert, weil sich sowohl der Zins- und Provisionsüberschuss als auch die Verwaltungskosten günstiger entwickelt haben als geplant. Im Vergleich mit den Sparkassen im SVWL wird ein überdurchschnittlicher Wert erzielt. Dies gilt auch für die auf Basis der Betriebsvergleichswerte zur Unternehmenssteuerung eingesetzten Zielgrößen Eigenkapitalrentabilität und Cost-Income- Ratio (Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen). Im Jahr 2013 haben sich diese wie folgt entwickelt: Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern (bezogen auf das offen ausgewiesene Kapital zum Jahresbeginn) lag mit 10,35 % (Vorjahr 9,43 %) über dem Zielwert von 7,06 %. Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen verbesserte sich von 57,2 % auf 55,5 %. Das strategische Unternehmensziel von max. 60 % konnte damit erneut erreicht werden. Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Gewinn- und Verlustrechnung laut Jahresabschluss sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die Erträge und Aufwendungen sind nicht um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt. 9

2013 2012 Veränderung Veränderung Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro % Zinsüberschuss 137,4 130,1-7,3-5,6 Provisionsüberschuss 38,2 36,4-1,8-4,9 Sonstige betriebliche Erträge 5,9 5,4-0,5-9,3 Personalaufwand 67,5 68,6-1,1-1,6 Anderer Verwaltungsaufwand 30,4 29,9-0,5-1,7 Sonstige betriebliche Aufwendungen 7,7 6,6-1,1-16,7 Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge 75,9 66,8-9,1-13,6 Ergebnis aus Bewertung und Risikovorsorge 29,2-19,2-48,4-252,1 Zuführungen Fonds für allgemeine Bankrisiken 68,0 18,0-50,0-277,8 Ergebnis vor Steuern 37,1 29,6-7,5-25,3 Steueraufwand 23,4 16,0-7,4-46,3 Jahresüberschuss 13,7 13,6-0,1-0,7 Zinsüberschuss: GuV-Posten Nr. 1 bis 4 Provisionsüberschuss: GuV-Posten Nr. 5 und 6 Sonstige betriebliche Erträge: GuV-Posten Nr. 8 und 20 Sonstige betriebliche Aufwendungen: GuV-Posten Nr. 11, 12, 17 und 21 Ergebnis aus Bewertung und Risikovorsorge: GuV-Posten Nr. 13 bis 16 Der Zinsüberschuss ist nach wie vor die bedeutendste Ertragsquelle der Sparkasse. Er stieg um 7,3 Mio. Euro (+5,6 %) auf 137,4 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss resultiert zum weit überwiegenden Teil aus Konditionenbeiträgen aus dem Kundengeschäft. Der Provisionsüberschuss erreichte eine Größenordnung von 38,2 Mio. Euro und liegt damit überhalb des Vorjahresergebnisses (Vorjahr: 36,4 Mio. Euro). Der Mehrertrag resultiert insbesondere aus Zahlungsverkehrsdienstleistungen für Firmenkunden sowie aus höheren Umsätzen im Wertpapiergeschäft unserer Kunden. Die Personalaufwendungen verringerten sich insbesondere aufgrund eines im Jahresdurchschnitt leicht gesunkenen Mitarbeitereinsatzes sowie geringerer Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen um 1,6 % auf 67,5 Mio. Euro. Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich planmäßig um 1,7 % auf 30,4 Mio. Euro. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 7,7 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro). Die Wertkorrekturen der eigenen Wertpapiere bewegten sich innerhalb von uns gesetzter Limite. Unsere konservative Eigenanlagestrategie sowie unser überdurchschnittlicher Kundengeschäftsanteil waren ausschlaggebend, dass direkte Folgen der Finanzmarktund Schuldenkrise für die Sparkasse Westmünsterland auch im Berichtsjahr von untergeordneter Bedeutung blieben. Die Sparkasse Westmünsterland hält keine Direktanlagen in den von der Schuldenkrise besonders betroffenen Staaten. Als Ergebnis der guten Qualität im Kreditgeschäft hat das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft zu keiner Belastung der Gewinnund Verlustrechnung geführt. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie die Bildung von Vorsorgereserven gemäß 340f HGB und Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft werden handelsrechtlich zulässig mit entsprechenden Erträgen kompensiert. Die Sparkasse Westmünsterland ist mit der Ertragslage im Jahr 2013 zufrieden. Nach Steueraufwendungen von 23,4 Mio. Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von 13,7 Mio. Euro (Vorjahr: 13,6 Mio. Euro). C. NACHTRAGSBERICHT Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten. 10

D. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT 1. ZIELE UND STRATEGIEN DES RISIKOMANAGEMENTS Das Management der Risiken, denen wir als Kreditinstitut ausgesetzt sind, dient dazu, die Ausnutzung der Ertragspotenziale durch die Übernahme vertretbarer Risiken im Rahmen der Risikotragfähigkeit so zu optimieren, dass die Vermögenssituation der Sparkasse maximal in Höhe der allokierten Risikodeckungspotenziale beeinträchtigt werden kann. Der Vorstand der Sparkasse hat in der Risikogesamtstrategie und den untergeordneten Teilrisikostrategien die risikopolitische Ausrichtung der Sparkasse festgelegt. Danach werden Risiken eingegangen, wenn sie zur Erzielung von Erfolgen notwendig und im Verhältnis zu den Chancen vertretbar sind. Entwickelt sich das Ertrags-/Risikoverhältnis ungünstig, so erfolgt eine Verringerung oder vollständige Kompensation der Risiken durch geeignete Sicherungsgeschäfte. Begrenzt werden die eingegangenen Risiken durch den Umfang des bereitgestellten Risikodeckungspotenzials und die hieraus abgeleiteten Limite für einzelne Risikoarten. Das Risikodekkungspotenzial wird in der Sparkasse sowohl auf der Basis periodischer als auch wertorientierter Größen ermittelt und limitiert. Die Einhaltung der beschlossenen Limite wird ebenso wie das Risikodeckungspotenzial laufend überprüft. Der Risikoausschuss des Verwaltungsrates der Sparkasse nimmt die Entwicklung der Risikolage regelmäßig zur Kenntnis. 2. RISIKOMANAGEMENTSYSTEM Das Risikomanagementsystem ist Bestandteil einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation gemäß 25a Abs. 1 KWG. Die strategische Ausrichtung unseres Hauses zielt ab auf eine notwendige nachhaltige Sicherung und Steigerung der Ertragskraft in allen Unternehmensbereichen. Die Identifizierung, Überwachung und die Steuerung von Risiken ist integraler Bestandteil des Ertragsmanagements und Teil der Gesamtbanksteuerung. Das Risikomanagement verfolgt das vorrangige Ziel, Risiken des Geschäftsbetriebes transparent und steuerbar zu machen. Unser Risikomanagementsystem umfasst die Risikogesamtstrategie und die einzelnen Teilrisikostrategien. Konkretisiert werden die Strategien über das Risikohandbuch und Dienstanweisungen. Zusammen mit den zu Steuerungszwecken eingesetzten modernen IT-Instrumenten und der internen Überwachung werden die Systeme zu einem ganzheitlichen Risikomanagement- und Überwachungssystem zusammengeführt. Schwerpunkte der Risikogesamtstrategie sind die Darlegung der Risikoneigung und die Risikokategorisierung. Die weiteren Teilrisikostrategien enthalten Grundaussagen zum Umgang mit Risiken einzelner Risikokategorien und deren Limitierung. In einem Risikohandbuch haben wir den Risikomanagementprozess und die -organisation zusammenfassend dokumentiert. Auch die eingesetzten Instrumente und Messverfahren sowie übertragene Verantwortlichkeiten werden darin beschrieben. Die Bearbeitungsund Kontrollprozesse sind in Arbeitsanweisungen umfassend dokumentiert. Die Gesamtsystemverantwortung trägt der Vorstand. Die Zusammenführung der Risiken aus Gesamthaussicht und die stetige Aktualisierung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungsprozesse obliegen dem Bereichsdirektor Betriebswirtschaft im Rahmen seiner Funktion als Risikokoordinator. Für alle risikorelevanten Kredit- sowie für alle Handelsgeschäfte ist bis in die Vorstandsebene eine funktionale Trennung zwischen dem Handel bzw. dem Markt einerseits sowie der Abwicklung, dem Rechnungswesen und der Überwachung bzw. der Marktfolge andererseits gewährleistet. Für alle Tätigkeiten wurden Verantwortlichkeiten festgelegt. Wesentliche handelsunabhängige Überwachungsund Marktfolgeaufgaben werden durch die organisatorisch von den Marktbereichen getrennten Bereiche Betriebswirtschaft und Zentralbereich Kredit wahrgenommen. Damit wird der von der BaFin in den MaRisk geforderten Funktionstrennung Rechnung getragen. Risikobehaftete Geschäfte werden nur getätigt, sofern deren Risikogehalt von allen damit befassten Mitarbeitern beurteilt werden kann. Bevor Eigengeschäfte mit neuen Produkten oder auf neuen Märkten regelmäßig abgeschlossen werden, wird im Rahmen einer Testphase das Risikopotenzial dieser Geschäfte bewertet und die Schlüssigkeit des Konzeptes bei Bedarf durch Testgeschäfte in angemessenem Umfang überprüft. Im Zusammenhang mit der Emission von Namenshypothekenpfandbriefen wurde ein Risikomanagementsystem nach 27 PfandBG installiert. Die Regelungen zu den mit dem Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sind in das Risikohandbuch der Sparkasse integriert worden und werden mindestens einmal jährlich überprüft. 3. RISIKOMANAGEMENTPROZESS Aus dem beschriebenen Gesamtsystem hat unsere Sparkasse einen Managementprozess zur Erkennung und Bewertung von Risiken (strategische, jährliche Risikoinventur) sowie zur Messung, Steuerung und Kontrolle von Risiken (operative, dauerhafte Tätigkeiten) abgeleitet. Anhand festgelegter Risikoindikatoren und der Einbeziehung von individuellen Expertenschätzungen erfolgt eine systematische Ermittlung der Risiken sowie deren Einordnung in einen Risikokatalog. Zur Risikobewertung wird aus den Merkmalen Eintrittswahrscheinlichkeit, mögliche Schadenhöhe und Beherrschbarkeit eine Risikokennzahl ermittelt, die die Einordnung in eine entsprechende Risikoklasse bestimmt. Nach dieser Klassifizierung richten sich Umfang und Intensität des betriebenen Risikomanagements. Zur Messung der einzelnen Risikoarten wenden wir zwei unterschiedliche Konzepte an: - In der periodisch orientierten Sichtweise werden die Risiken danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf den handelsrechtlichen Jahresüberschuss der Sparkasse hat. - Die wertorientierte Betrachtung ermittelt als Risiko die innerhalb eines festgelegten Zeitraums und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eintretende maximale Vermögensminderung. Für die wertorientierte Ermittlung der Marktpreis- und Adressenausfallrisiken wird als Risikomaß der Value-at-Risk verwendet, wobei grundsätzlich ein Planungshorizont von 250 Handelstagen und ein Konfidenzniveau von 99% zu Grunde gelegt wird. Die 11

Ermittlung der Risiken in der periodischen Sichtweise erfolgt mit Blick auf das Jahresende. Ab Mitte des Jahres wird zusätzlich das Folgejahr einbezogen. Sowohl in der periodischen als auch in der wertorientierten Betrachtung ermitteln wir ausgehend von einem definierten Risikodeckungspotenzial denjenigen Teilbetrag, der als Risikokapital zur Verfügung gestellt wird. Das Risikokapital ist so bemessen, dass auch bei einem vollständigen Wertverlust die wirtschaftliche Überlebens- sowie die Kreditvergabefähigkeit nicht nachhaltig beeinträchtigt wird (going-concern-ansatz). Dabei werden Risiken ermittelt (erwartete und unerwartete Risiken), die dem Risikokapital gegenübergestellt und limitiert werden. Diversifikationseffekte, die das Gesamtrisiko mindern könnten, bleiben unberücksichtigt. Risiken werden nur im Rahmen dieses allokierten Risikokapitals eingegangen. Damit wird gewährleistet, dass alle erwarteten und unerwarteten Risiken durch ein ausreichendes Risikodeckungspotenzial jederzeit in voller Höhe abgedeckt sind. Diese Berechnungen und Limitierungen werden vierteljährlich aktualisiert. Wir führen in der handelsrechtlichen Sichtweise ab Mitte des Jahres darüber hinaus auch eine Risikotragfähigkeitsrechnung für das Folgejahr durch. Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen als strenge Nebenbedingung regelmäßig ermittelt und überwacht. Für die als wesentlich beurteilten Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operationellen Risiken werden regelmäßig Stresstests durchgeführt, um die Auswirkungen von Einflüssen aus außergewöhnlichen, aber plausibel möglichen Ereignissen auf die Finanzund Ertragskraft sowie die Liquiditätslage der Sparkasse Westmünsterland feststellen und beurteilen zu können. Dabei wird auch das Szenario eines schweren konjunkturellen Abschwungs, zusätzlich verbunden mit einer Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise, berücksichtigt sowie inverse Stresstests durchgeführt. Diese Stresstests veranschaulichen die Resistenz der Sparkasse gegenüber Ereignissen, die die Fortführung des Geschäftsmodells der Sparkasse gefährden könnten. Die Stresstests berücksichtigen dabei auch Risikokonzentrationen innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen) und zwischen einzelnen Risikoarten (Inter-Risikokonzentrationen). Der Vermögensverlust in einer Stresssituation wird einer dafür bereitgestellten Risikodeckungsmasse gegenübergestellt. Im Liquiditätsstresstest werden unter Annahme krisenhafter Entwicklungen die kumulierten Liquiditätscashflows über einen Zeitraum von 60 Monaten simuliert und überprüft, ob eine für Krisenfälle definierte Mindestüberlebensdauer eingehalten wird. Die vollständige Deckung eines potenziellen Verlustes im Stressfall durch die definierte Deckungsmasse war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit gegeben. Die für Krisensituationen definierte Mindestüberlebensdauer wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit eingehalten. Der Gesamtvorstand wird im Rahmen der vierteljährlichen Risikoberichterstattung über das Ergebnis der Stresstests informiert. Ein empfängergerechtes Berichtssystem, sowohl mit kontinuierlichem Informationsfluss an die Entscheidungsträger als auch mit periodischer Information der Aufsichtsgremien (Risikogesamtbericht), ergänzt den Prozess. Bei unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen erfolgt eine unverzügliche Berichterstattung an den Vorstand, an weitere Verantwortliche und ggf. die Interne Revision (Ad-hoc-Berichterstattung). Für das Aufsichtsorgan unter Risikogesichtspunkten wesentliche Informationen leitet der Vorstand unverzüglich weiter. Dazu wurde ein geeignetes Verfahren mit dem Aufsichtsorgan festgelegt. Der Managementprozess bezieht sich auf alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsabläufe der Sparkasse einschließlich der von Dritten bezogenen Dienstleistungen im Sinne des 25a Abs. 2 KWG (Outsourcing). Ferner sind davon alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Anlagen, Sach- und Organisationsmittel sowie Rechtsbeziehungen der Sparkasse erfasst. Die Risiken werden je nach Bedeutung in geeigneter Weise laufend gesteuert, überwacht und für einzelne Risiken limitiert. Für die Risiken sind Ereignisse oder Schwellenwerte vorgegeben, die eine Berichtspflicht auslösen. Die interne Revision gewährleistet die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse der Sparkasse sowie von ihr ausgelagerter Bereiche. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements und berichtet unmittelbar an den Vorstand. 4. AUFGABENZUORDNUNG IM RAHMEN DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS Die konkrete Ausgestaltung des Risikomanagementsystems sowie die Verantwortlichkeiten zum Erkennen, Bewerten, Messen, Berichten, Steuern und Kontrollieren von Risiken sind im Risikohandbuch dokumentiert, das zentral im Bereich Betriebswirtschaft geführt wird. Im Risikohandbuch sind für alle Risikokategorien Verantwortlichkeiten festgelegt. Die Funktion des Risikokoordinators wird durch den Bereichsdirektor Betriebswirtschaft wahrgenommen. Ihm obliegt die Zusammenführung der Risiken aus Gesamthaussicht und die stetige Aktualisierung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungsprozesse. 5. STRUKTURIERTE DARSTELLUNG DER WESENTLICHEN RISIKOARTEN 5.1. Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft Unter dem Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft verstehen wir die Gefahr, dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt oder nicht vollständig vertragsgemäß zurückzahlen kann oder will. Zur Steuerung der Adressenausfallrisiken hat der Vorstand der Sparkasse eine gesonderte Adressenausfallrisikostrategie festgelegt, die jährlich überprüft wird. Im Rahmen dieser Strategie werden die qualitativen Merkmale der Kreditvergabe und Ziele zur Verbesserung der Risikoposition festgelegt, die schwerpunktmäßig Bonitätsbegrenzungen und Strukturvorgaben für das Kreditneugeschäft betreffen. Grundlage jeder Kreditentscheidung ist eine detaillierte Bonitätsbeurteilung der Kreditnehmer. Im risikorelevanten Kreditgeschäft gemäß MaRisk ist ein zweites Kreditvotum durch den vom Markt unabhängigen Marktfolgebereich notwendig. 12

Zum 31.12.2013 wurden etwa 45,3 % der ausgelegten Kreditmittel an Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen vergeben, 49,4 % an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen. Diese Werte repräsentieren weitestgehend die im Verbandsdurchschnitt ermittelten Verhältnisse. Gesamtbetrag der Forderungen und Hauptbranchen bzw. Schuldnergruppen nach kreditrisikotragenden Instrumenten (ermittelt nach den Anforderungen der Solvabilitätsverordnung): Gesamtbetrag der Forderungen und Hauptbranchen bzw. Schuldnergruppen nach kreditrisikotragenden Instrumenten Kredite, Zusagen und andere nicht derivative außerbilanzielle Aktiva Wertpapiere Derivative Instrumente Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Banken / Investmentfonds 568,3 558,4 8,1 Öffentliche Haushalte 341,7 187,3 0,0 Privatpersonen 2.882,7 0,0 0,0 Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen 2.954,6 33,3 0,6 davon: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur 269,9 0,0 0,0 Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 216,2 1,0 0,0 Verarbeitendes Gewerbe 606,7 1,5 0,1 Baugewerbe 289,1 0,0 0,0 Handel, Instandhaltung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen 483,0 0,0 0,4 Verkehr und Lagerei, Nachrichtenübermittlung 78,0 0,0 0,1 Finanz- und Versicherungsleistungen 66,0 27,7 0,0 Grundstücks- und Wohnungswesen 386,7 0,0 0,0 Sonstiges Dienstleistungsgewerbe 559,0 3,1 0,0 Organisation ohne Erwerbszweck 34,7 0,0 0,0 Sonstige 80,4 0,0 0,0 Gesamt 6.862,4 779,0 8,7 Verteilung der Forderungen nach geografischen Hauptgebieten Kredite, Zusagen und andere nicht derivative außerbilanzielle Aktiva Wertpapiere Derivative Instrumente Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Deutschland 6.841,8 743,8 8,7 Europäische Union 16,2 35,1 0,0 sonstige 4,4 0,1 0,0 Gesamt 6.862,4 779,0 8,7 13

Verteilung der Forderungen nach vertraglichen Restlaufzeiten Kredite, Zusagen und andere nicht derivative außerbilanzielle Aktiva Wertpapiere Derivative Instrumente Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro bis < 1 Jahr 1.918,6 153,9 0,9 1 Jahr bis 5 Jahre 1.027,6 393,7 5,5 > 5 Jahre und unbefristet 3.916,2 231,4 2,3 Gesamt 6.862,4 779,0 8,7 Die Größenklassenstruktur, ermittelt nach dem Kreditbegriff des 19 Abs. 1 KWG, auf Ebene des Wirtschaftsverbunds zeigt eine breite Streuung des Ausleihgeschäfts: 31.12.2013 Größenklasse Gesamt Öffentl. Haushalte Banken Nicht-Banken Anzahl Mio. Euro Euro 0,01 bis unter Euro 0,25 Mio. 103.647 2.686,7 5,2 0,0 2.681,5 Euro 0,25 Mio. bis unter Euro 1 Mio. 2.853 1.237,1 9,4 0,0 1.227,7 Euro 1 Mio. bis unter Euro 5 Mio. 544 1.068,8 47,2 11,2 1.010,4 Euro 5 Mio. bis unter Euro 10 Mio. 80 577,4 69,5 79,2 428,7 Euro 10 Mio. bis unter Euro 20 Mio. 33 453,7 63,2 20,3 370,2 Euro 20 Mio. bis unter Euro 30 Mio. 15 356,8 129,6 92,4 134,8 Euro 30 Mio. bis unter Euro 40 Mio. 5 177,1 69,8 30,3 77,0 Euro 40 Mio. bis unter Euro 58,4* Mio. 7 346,0 0,0 300,7 45,3 > Euro 58,4* Mio. 7 722,7 0,0 312,6 410,1 * Großkreditgrenze 107.191 7.626,3 393,9 846,7 6.385,7 Die Größenklassengliederung lässt besondere Risiken weiterhin nicht erkennen. Bei Engagements oberhalb der Großkreditgrenze handelt es sich um Kredite außerhalb des originären Kundenkreditgeschäftes. Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung. Das an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland ausgelegte Kreditvolumen einschließlich Wertpapiere betrug am 31.12.2013 2,16 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des 19 Abs. 1 KWG. Für die Risikoklassifizierung setzen wir die von der Sparkassen- Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringverfahren ein. Mit diesen Verfahren werden die einzelnen Kreditnehmer zur Preisfindung und zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios entsprechend ihren individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelnen Risikoklassen zugeordnet. Auf dieser Basis ermittelt die Sparkasse die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft. Die Abschirmung der Adressenausfallrisiken ist im Rahmen unserer Risikotragfähigkeitsrechnung durch das zugewiesene Risikodeckungspotenzial sichergestellt. Zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios werden die gerateten Kreditnehmer einzelnen Risikoklassen zugeordnet. Das Gesamtrisiko unseres Kreditportfolios wird auf der Grundlage der Risikoklassifizierungsverfahren ermittelt. Den einzelnen Risikoklassen werden jeweils vom DSGV validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet. Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen "erwarteten Verlust" und einen "unerwarteten Verlust" unterteilt. Der "erwartete Verlust" als statistischer Erwartungswert wird im Rahmen der Kalkulation als Risikoprämie in Abhängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Der "unerwartete Verlust" (ausgedrückt als Value-at-Risk) spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 99 % innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit Hilfe dieser Informationen werden auch die Veränderungen des Kreditportfolios analysiert. 14

Per 31.12.2013 weist das geratete Portfolio folgende Risikoklassenverteilung auf: Risikoklasse Anteil am gerateten Kreditvolumen in % 1-5 61,0 6-9 25,3 10-12 6,7 13-15 3,8 16-18 3,2 100,0 Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, setzen wir ein Frühwarnsystem ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative Indikatoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen. Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unterzogen (Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle risikorelevanten Engagements und für sämtliche Problemkredite vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass es voraussichtlich nicht mehr möglich sein wird, alle fälligen Zins- und Tilgungszahlungen gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen zu vereinnahmen. Im nichtrisikorelevanten Kreditgeschäft kommt ein mathematisch-statistisches Verfahren zur Identifikation ausfallgefährdeter Kreditnehmer zum Einsatz, die anschließend mit einer pauschaliert bestimmten Einzelwertberichtigung (pewb) belegt werden. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen im risikorelevanten und im nicht-risikorelevanten Kreditgeschäft werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Der Vorstand wird vierteljährlich über die Entwicklung der Strukturmerkmale des Kreditportfolios, die Einhaltung der Limite und die Entwicklung der notwendigen Vorsorgemaßnahmen für Einzelrisiken schriftlich unterrichtet. Eine ad-hoc-berichterstattung ergänzt bei Bedarf das standardisierte Verfahren. Die Kreditstruktur und ihre Entwicklung im Jahr 2013 entsprechen der vom Vorstand vorgegebenen neutralen Risikoeinstellung. Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen (EWB) und Rückstellungen entfällt der überwiegende Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Personen. Die Direktabschreibungen, Eingänge auf abgeschriebene Forderungen, Kredite in Verzug (ohne Wertberichtigungsbedarf) und Nettozuführungen/Auflösungen von EWB entfallen nahezu ausschließlich auf im Inland ansässige Privatpersonen und Unternehmen. Der Anteil von Forderungen in Verzug (ohne Wertberichtigungen) außerhalb Deutschlands ist von untergeordneter Bedeutung. Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen lagen zum Berichtsstichtag nicht vor. Art der Risikovorsorge Anfangsbestand 01.01.2013 Zuführung Auflösung Verbrauch Aufzinsung Endbestand 31.12.2013 Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Einzelwertberichtigungen 77,4 9,6 10,9 3,0 0,0 73,1 Rückstellungen 7,2 0,6 4,5 0,0 0,1 3,4 Pauschalwertberichtigungen 3,4 0,0 0,4 0,0 0,0 3,0 Gesamt 88,0 10,2 15,8 3,0 0,1 79,5 Nach 125 SolvV liegt ein Kreditausfall eines Kreditnehmers vor, wenn er mit einem wesentlichen Teil seiner Gesamtverbindlichkeit gegenüber der Sparkasse an mehr als 90 aufeinanderfolgenden Kalendertagen überfällig ist. Bereits vor dieser Frist kann der Ausfall des Kreditnehmers vorliegen, wenn es nach Einschätzung der Sparkasse unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Zahlungsverpflichtungen vollständig erfüllen kann, ohne dass die Sparkasse auf Kreditsicherheiten zurückgreifen muss. Liegt ein Ausfall bei einem Engagement vor, wird nicht nur das einzelne Konto, bei dem der Ausfall aufgetreten ist, als Ausfall berücksichtigt, sondern sämtliche Forderungen gegenüber dem Kunden. Kredite, für die Risikovorsorgemaßnahmen (Einzelwertberichtigungen und Teilabschreibungen) getroffen wurden bzw. die sich in Abwicklung befinden, werden als notleidend bezeichnet. 15

Gesamtinanspruchnahme aus notleidenden und in Verzug geratenen Forderungen EWB und Rückstellungen Nettozuführungen/Auflösungen von EWB/Rückstellungen Direktabschreibungen Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro Banken / Investmentfonds 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Öffentliche Haushalte 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Privatpersonen 17,6 12,0 9,4 Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen 97,8 64,5 19,4 davon: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur 1,2 0,6 1,4 Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 16,3 16,0 0,6 Verarbeitendes Gewerbe 25,2 13,4 3,3 Baugewerbe 7,0 4,3-5,2 0,6 2,6 Handel, Instandhaltung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen 15,4 12,4 3,0 Verkehr und Lagerei, Nachrichtenübermittlung 3,7 2,7 1,2 Finanz- und Versicherungsleistungen 0,8 0,4 0,3 Grundstücks- und Wohnungswesen 15,5 7,6 2,6 Sonstiges Dienstleistungsgewerbe 12,7 7,1 4,4 Organisation ohne Erwerbszweck 0,0 0,0 0,0 Gesamt 115,4 76,5-5,2 0,6 28,8 Notleidende und in Verzug geratene Kredite je geografischem Hauptgebiet Kredite in Verzug (ohne Wertberichtigungsbedarf) Gesamtinanspruchnahme aus notleidenden und in Verzug geratenen Forderungen Mio. Euro EWB und Rückstellungen Mio. Euro Deutschland 115,4 76,5 Europäische Union 0,0 0,0 sonstige 0,0 0,0 Gesamt 115,4 76,5 Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft bewegen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang der Auslandskredite ist das Länderrisiko aus dem Kreditgeschäft ohne größere Bedeutung. Bei den Kreditsicherheiten besteht eine Konzentration im Bereich der Grundschulden an Objekten im Ausleihbezirk. Bei der Bewertung legen wir vorsichtige Maßstäbe an, sodass sich in Verbindung mit der guten Ortskenntnis nur u berschaubare Bewertungsrisiken ergeben. Diese Konzentration ist systembedingt und damit strategiekonform. Insgesamt ist unser Kreditportfolio sowohl nach Branchen und Größenklassen als auch nach Ratinggruppen breit diversifiziert. Die Adressenausfallrisiken entwickelten sich in 2013 nahezu konstant und bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. 16

5.2. Adressenausfallrisiken der Beteiligungen Unter dem Adressenausfallrisiko aus Beteiligungen verstehen wir die Gefahr einer Wertminderung des Unternehmenswertes. Für die Beteiligungen besteht eine eigenständige Strategie. Die Bewertung der Beteiligungen richtet sich nach den gleichen Kriterien, die im Kreditgeschäft unseres Hauses berücksichtigt werden. Bei Wertminderungen erfolgt eine Bewertung zum niedrigeren beizulegenden Wert. Aus der Beteiligung am SVWL resultieren Risiken insbesondere wegen der Wertentwicklung der über den Verband indirekt gehaltenen Beteiligungen, die wir in unser Risikomanagement einbeziehen. Außerdem haftet die Sparkasse entsprechend ihres Anteils am Stammkapital des SVWL für unerwartete Risiken aus dem Auslagerungsportfolio Erste Abwicklungsanstalt (EAA), in das strategisch nicht notwendige Vermögenswerte der WestLB AG zwecks Abwicklung übertragen wurden. Die Sparkasse stellt dazu Teile ihres Jahresüberschusses in eine zweckgebundene Ansparrücklage ein. Die Erwerbsgesellschaft des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes als Eigentümerin der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) hat eine weitere Wertminderung ihrer Beteiligung an der LBBH festgestellt. Entsprechend unserer Unterbeteiligung haben wir diese Wertminderung bei der Bewertung unserer Beteiligung an der Erwerbsgesellschaft berücksichtigt. Wertansätze für Beteiligungsinstrumente Buchwert Mio. Euro Strategische Beteiligungen 76,1 Funktionsbeteiligungen 0,5 Kapital-/ Renditebeteiligungen 0,2 Gesamt 76,8 Börsenwert Mio. Euro nicht gehandelt 5.3. Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften Zu den Handelsgeschäften zählen wir alle in den MaRisk festgelegten Geschäftsarten. 5.3.1. Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften Der Bestand der Wertpapiere entfällt im Wesentlichen auf Schuldverschreibungen und Anleihen, den Wertpapierspezialfonds sowie sonstige Investments (inkl. Publikumsfonds). Aktien werden derzeit ausschließlich innerhalb des Spezialfonds gehalten. Zum Einsatz und Bestand der derivativen Finanzinstrumente verweisen wir auf unsere Erläuterungen im Anhang zum Jahresabschluss. Das Adressenausfallrisiko definieren wir entsprechend dem Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft. Die Verteilung des Wertpapierbestandes auf Hauptbranchen bzw. Emittenten wird in der Tabelle unter D. 5.1 Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft dargestellt. Zur Begrenzung von Adressenausfallrisiken (Emittenten- und Kontrahentenrisiken) aus Handelsgeschäften haben wir Volumenlimite für einzelne Adressen festgelegt. Die Messung der Adressenrisiken wird auf der Basis ratingabhängiger Ausfallfaktoren vorgenommen mit Hilfe eines mathematisch-statistischen Verfahrens (GuV-Kreditrisikomodell). Der Umfang der Handelsbuchgeschäfte ist auf 55,0 Mio. Euro begrenzt. Die von uns direkt gehaltenen und von Kreditinstituten und Unternehmen emittierten Wertpapiere weisen mit Ausnahme der nicht gerateten Publikumsfonds vollständig ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf. Auf der Grundlage ratingabhängiger Ausfallfaktoren werden die Adressrisiken der Wertpapieranlagen in der Risikotragfähigkeitsrechnung der Sparkasse berücksichtigt. Für die im Wertpapierspezialfonds gehaltenen Anlagen bestehen Anlagerichtlinien, die insbesondere das Anlageuniversum und die Volumina für einzelne Anlageklassen definieren. Zur Risikobegrenzung ist dem Fondsmanagement eine Fondspreisuntergrenze vorgegeben. 17

Die von der Sparkasse direkt angelegten und die im Wertpapierspezialfonds gehaltenen verzinslichen Wertpapiere verteilen sich auf folgende Ratingstufen: Bonität Moody's Standard & Poor's auf Basis Tageswerte 31.12.2013 in % 31.12.2012 in % exzellente Bonität Aaa AAA 25,1 18,8 sehr gute Bonität Aa1 - Aa3 AA+ - AA- 35,2 37,1 gute Bonität A1 - A3 A+ - A- 24,3 27,1 mittlere Bonität Baa1 - Baa3 BBB+ - BBB- 15,1 15,5 schwächere Bonität Ba1 - Ba3 BB+ - BB- 0,3 0,2 schwache Bonität B1 - B3 B+ - B- 0,0 0,0 ohne Rating 0,0 1,3 100,0 100,0 Länderrisiko Moody's Länderrating Standard & Poor's auf Basis Tageswerte 31.12.2013 in % 31.12.2012 in % inländische Emittenten 88,1 87,8 ausländische Emittenten exzellente Bonität Aaa AAA 1,6 6,2 sehr gute Bonität Aa1 - Aa3 AA+ - AA- 7,8 3,7 gute Bonität A1 - A3 A+ - A- 0,2 0,2 mittlere Bonität Baa1 - Baa3 BBB+ - BBB- 2,3 2,0 schwächere Bonität Ba1 - Ba3 BB+ - BB- 0,0 0,1 100,0 100,0 Zum Stichtag 31.12.2013 hatte die Sparkasse keine Staatsanleihen der PIIGS-Staaten im Bestand. Auch von griechischen Unternehmen und Kreditinstituten emittierte Anleihen befanden sich zum Stichtag nicht im Bestand der Wertpapiereigenanlagen der Sparkasse. Die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang und die guten Länderratings der Wertpapiere von Emittenten mit Sitz im Ausland ist das Länderrisiko aus dem Handelsgeschäft ohne größere Bedeutung. 5.3.2. Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften Marktpreisrisiken der Handelsgeschäfte sind mögliche Ertragseinbußen, die sich aus der Veränderung der Marktpreise der Schuldverschreibungen und Wertpapiere ergeben. In der Marktpreisrisikostrategie hat der Vorstand die grundlegende Anlagestrategie festgelegt. Die konkrete Ausgestaltung wird im monatlich tagenden Ausschuss Gesamtbanksteuerung abgestimmt. Dieser empfiehlt dem Vorstand Umsetzungsmaßnahmen. Die Anlage liquider Mittel erfolgt im Rahmen des Bilanzstrukturmanagements der Sparkasse sowie zur Verbesserung der Rentabilität. Dabei stehen Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren im Mittelpunkt der Anlagepolitik. Anlagen in Schuldverschreibungen und Wertpapieren tätigen wir im Bereich guter Bonitäten. 18

Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt entwickelt: Anlagekategorie 31.12.2013 Mio. Euro Buchwerte 31.12.2012 Mio. Euro 1) Tages- und Termingelder 125,0 70,0 2) Namenspfandbriefe / Schuldscheindarlehen 3) Schuldverschreibungen und Anleihen 446,0 403,2 614,5 654,8 4) Aktien 0,0 0,0 5) Wertpapier-Spezialfonds 94,0 89,5 6) Sonstige Investmentfonds 65,1 44,9 1.344,6 1.262,4 Zur Begrenzung von Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften wird eine tägliche Bewertung zu Marktpreisen (Mark to Market) durchgeführt. Darüber hinaus werden die einzelnen Handelsergebnisse bestimmt. Zusätzlich wird das potenzielle Verlustrisiko (Value-at- Risk) ermittelt. Dabei wenden wir das Verfahren der Modernen Historischen Simulation an. Die angenommene Haltedauer liegt sowohl für die Geschäfte im Handels- als auch im Anlagebuch bei 63 Tagen. Das Konfidenzniveau beträgt 99%. Im Rahmen der Überwachung der Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften werden sowohl das bereits erzielte Handelsergebnis als auch das Verlustrisiko berücksichtigt. Darüber hinaus wird täglich das schwebende Ergebnis (Reserven im bewertungsrelevanten Depot A) im Ist und bei Eintritt des Verlustrisikos ermittelt und dargestellt. Die Berechnungen werden mit von der Finanz Informatik bereit gestellten Instrumenten vorgenommen. Der Ermittlung liegt eine Vergangenheitsbetrachtung von 500 Handelstagen zu Grunde, die es erlaubt, für den definierten Risikofall die maximale Veränderung zu ermitteln. Die Überwachung des Marktpreisrisikos wird in der Abteilung Controlling unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zum Handel wahrgenommen. Es wird täglich geprüft, ob sich die Marktpreisrisiken innerhalb der vorgegebenen Limite bewegen. Bei Erreichen definierter Frühwarnindikatoren und vor Überschreitung der Limite ist vorgesehen, dass der Gesamtvorstand nach Vorbereitung durch den Ausschuss Gesamtbanksteuerung über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet. Der Überwachungs- und Handelsvorstand sowie alle weiteren Mitglieder des Gesamtbanksteuerungsausschusses werden täglich über die Veränderung der Risikokennzahlen sowie der schwebenden Gewinne und Verluste unterrichtet. Der stv. Überwachungsvorstand unterrichtet den Gesamtvorstand monatlich über die Risikound Ertragslage der Handelsgeschäfte der Sparkasse. Die Marktpreisrisiken aus den Handelsgeschäften bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr stets innerhalb der von uns vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit unseres Hauses abgestimmten Grenzen. 5.3.3. Derivative Adressenausfallrisikopositionen Im Rahmen ihrer Zinsänderungsrisikosteuerung geht die Sparkasse derivative Adressenausfallrisikopositionen in Form von Swapgeschäften ein. Durch die 1 : 1 Absicherung von Währungsrisiken aus Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäften unserer Kunden entstehen weitere Adressenausfallrisikopositionen. Voraussetzung für das Eingehen von derivativen Adressenausfallrisikopositionen ist die Einräumung entsprechender Limite im Rahmen der für vergleichbare Geschäfte des Anlagebuches bestehenden Kreditgenehmigungsverfahren. Die Risikobewertung und -überwachung erfolgen nach den gleichen Grundsätzen wie bei den übrigen Geschäften des Anlagebuches. Bei der Limitanrechnung orientiert sich die Sparkasse an den Regelungen der SolvV. Die derivativen Instrumente mit ihren jeweiligen Kreditäquivalenzbeträgen nach Hauptbranchen bzw. Kontrahenten sind in der Tabelle unter Punkt D. 5.1 Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft dargestellt. Die Zuteilung zu der Kategorie Derivate wird gemäß SolvV vorgenommen. Die Ermittlung der Zahlen entspricht den Vorgaben der SolvV. Das Kontrahentenrisiko ist die Gefahr, dass bei Ausfall des Kontrahenten neben den möglicherweise noch ausstehenden Zinszahlungen ein Wiedereindeckungsrisiko entsteht. Ein Wiedereindeckungsrisiko besteht darin, dass durch Veränderung der Marktpreise gegenüber dem ursprünglichen Abschluss höhere oder niedrigere Zinsen für die Festzinsseite zu zahlen sind. 5.3.4. Aktienkursrisiken Aktienkursrisiken beschreiben die Gefahr, dass durch Preisveränderungen auf den Aktienmärkten die jeweiligen Bestände bzw. offenen Positionen an Wert verlieren und dadurch ein Verlust entsteht. Aktien werden in einem überschaubaren Umfang zurzeit ausschließlich im Spezialfonds gehalten. Der Spezialfonds wird unter anderem durch eine festgelegte Vermögensuntergrenze gesteuert, die sich aus dem zur Verfügung gestellten Risikokapital ableitet. Das Risikokapital wird vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit festgelegt und überwacht. 5.3.5. Währungsrisiken Die Währungsrisiken, die durch Devisengeschäfte mit unseren Kunden entstehen, werden 1 : 1 über Micro-Hedges glattgestellt. Durch diese Vorgehensweise entstehen aus Devisentermingeschäften keine Währungsrisiken für die Sparkasse. Aus Devisenkassageschäften werden nur vorübergehend geringe "Spitzenbeträge" als offene Devisenposition gehalten. Die Währungsrisiken sind daher hinsichtlich ihrer GuV-Wirkung von untergeordneter Bedeutung. Vergebene Fremdwährungsdarlehen werden währungs- und laufzeitkongruent refinanziert. Von den Kunden hereingenommene Sichteinlagen in Fremdwährung werden ebenfalls währungskongruent und laufzeitkongruent angelegt. 19

5.4. Zinsänderungsrisiken Das Zinsänderungsrisiko entsteht durch sich im Zeitablauf ändernde Geld- und Kapitalmarktstrukturen. Unter dem Zinsänderungsrisiko wird in der periodisch orientierten Sichtweise die negative Abweichung des Zinsüberschusses von einem zuvor erwarteten Wert verstanden. In der wertorientierten Sichtweise ist dieses Risiko als negative Abweichung des Barwertes am Planungshorizont vom erwarteten Barwert definiert. Die Messung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos erfolgt sowohl auf perioden- als auch auf wertorientierter Basis. Beide Steuerungsansätze werden eingesetzt, um Erträge zu optimieren und Risiken aus der Fristentransformation zu begrenzen. Im Rahmen der wertorientierten Zinsrisikosteuerung wird auf der Basis von Risikokennzahlen (Barwertveränderungen gemessen als Value-at-Risk) und Risiko-Ertrags-Kennzahlen (RORAC) sowohl in der Ex-post- als auch in der Ex-ante-Betrachtung das Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt. In diese Betrachtung fließt das Risiko aus impliziten Optionen aus dem Kundengeschäft mit ein. Zur Steuerung unseres Zinsänderungsrisikos orientieren wir uns dabei an einem als effizient ermittelten Summenzahlungsstrom als Benchmark und begrenzen das Risiko durch einen aus der Risikotragfähigkeit abgeleiteten Wert für das Verhältnis der langfristigen Anlagen zu den kurzfristigen Refinanzierungen (strategischer Zinsbuchhebel). Die Einräumung von Abweichungslimiten stellt sicher, dass von diesem Zinsbuchhebel nur innerhalb des gewünschten Rahmens abgewichen wird. Diese Limitierung signalisiert frühzeitig den Bedarf von Risikoabsicherungen. Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken werden neben bilanziellen Instrumenten (u.a. emittierte Namenshypothekenpfandbriefe) auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps (Festzinszahler- und -empfängerswaps) eingesetzt. Zusätzlich ermitteln wir die Auswirkungen eines Zinsschocks auf den Zinsbuchbarwert gemäß den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. - 200 Basispunkte) und setzen diese Vermögensänderung ins Verhältnis zu den haftenden Eigenmitteln. Die simulierte Vermögensminderung im Risikoszenario (Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + 200 Basispunkte) um 147,3 Mio. Euro ist unter Berücksichtigung der Eigenmittel vertretbar. Zur Beurteilung des periodenorientierten Zinsänderungsrisikos erstellt die Sparkasse vierteljährlich Simulationsrechnungen, denen das Konzept der gleitenden Durchschnitte und daraus abgeleiteter Ablauffiktionen für Produkte ohne feste Zins- und Kapitalbindung zugrunde liegt. Auf dieser Basis werden die Auswirkungen angenommener Marktzinsveränderungen und erwarteter Änderungen der Bilanzstruktur auf das Zinsergebnis für einen mittelfristigen Zeithorizont simuliert. Über die Entwicklung des Zinsänderungsrisikos wird monatlich im Ausschuss Gesamtbanksteuerung berichtet und die Limiteinhaltung laufend überwacht. Der im Rahmen der wertorientierten Ermittlung des Zinsänderungsrisikos berechnete Value-at-Risk wird in der wertorientierten Risikotragfähigkeitsrechnung berücksichtigt und ist durch das bereitgestellte Risikodeckungspotenzial abgeschirmt. Das Zinsspannenrisiko und das Bewertungsergebnis aus dem Wertpapiergeschäft sind vor dem Hintergrund der Ertragslage und der periodischen Risikotragfähigkeit der Sparkasse vertretbar. Das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse lag im Jahr 2013 stets innerhalb der vorgegebenen Limite. 5.5. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht oder nicht vollständig erfüllt werden können (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne), zusätzliche Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft werden können (Refinanzierungsrisiko bzw. passivisches Marktliquiditätsrisiko) oder vorhandene Vermögenswerte nur mit Preisabschlägen verwertet werden können (aktivisches Marktliquiditätsrisiko/Spreadrisiko). Die relevanten Zahlungsströme aus Aktiva und Passiva werden im Rahmen der Erfüllung des Liquiditätsgrundsatzes nach ihrer Laufzeit in Zeitbänder eingestellt. Zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen kann die Sparkasse auf ihr umfangreiches Kundeneinlagengeschäft zurückgreifen. Kurzfristiger Liquiditätsbedarf der Sparkasse kann über den Geldmarkt sichergestellt werden. Als zusätzliches Instrument der Liquiditätssicherung dient der umfangreiche Bestand an Wertpapieren der Liquiditätsreserve, insbesondere der Bestand an bei der Deutschen Bundesbank beleihbaren Sicherheiten. Hierdurch verfügt die Sparkasse über einen ausreichenden Zugang zu Zentralbankgeld. Zusätzlich steht der Sparkasse Westmünsterland eine externe Kreditlinie zur Verfügung. Ein sich für einen längeren Zeithorizont ergebender Refinanzierungsbedarf kann mit Vorzug gegenüber einer ungesicherten Refinanzierung durch die Emission von Namenshypothekenpfandbriefen nach dem Pfandbriefgesetz gedeckt werden. Die interne Steuerung der Liquiditätsrisiken erfolgt im Rahmen der täglichen Disposition sowie über vierteljährliche Liquiditätsszenariosimulationen. Dabei werden die kumulierten Liquiditätscashflows bei Eintritt ungünstiger Entwicklungen über einen Zeitraum von 60 Monaten simuliert. Diese Liquiditätsübersicht dient der frühzeitigen Erkennung möglicher Liquiditätsengpässe im Risikofall. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr jederzeit gegeben und die bestehenden Limite wurden stets eingehalten. Die Liquiditätskennzahl lag jederzeit deutlich über dem erforderlichen Mindestwert von 1,0. 5.6. Operationelle Risiken Unter operationellem Risiko wird die Gefahr von Verlusten verstanden, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Prozessen, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse eintreten. Branchentypisch werden hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme gestellt. Dies gilt für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, für die in der Sparkasse betriebenen Systeme und für die betriebenen Netzwerke, und zwar sowohl für die Sicherheit des laufenden Betriebes als auch für das bestehende Notfallkonzept. 20