Vermögensdelikte: häufigster Anlass für eine Verurteilung Stoll, Ulrike

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www.ssoar.info Vermögensdelikte: häufigster Anlass für eine Verurteilung Stoll, Ulrike Veröffentlichungsversion / Published Version Zeitschriftenartikel / journal article Zur Verfügung gestellt in Kooperation mit / provided in cooperation with: SSG Sozialwissenschaften, USB Köln Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Stoll, Ulrike: Vermögensdelikte: häufigster Anlass für eine Verurteilung. In: Statistisches Monatsheft Baden- Württemberg (2012), 5, pp. 24-28. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-420700 Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer Deposit-Lizenz (Keine Weiterverbreitung - keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Terms of use: This document is made available under Deposit Licence (No Redistribution - no modifications). We grant a non-exclusive, nontransferable, individual and limited right to using this document. This document is solely intended for your personal, noncommercial use. All of the copies of this documents must retain all copyright information and other information regarding legal protection. You are not allowed to alter this document in any way, to copy it for public or commercial purposes, to exhibit the document in public, to perform, distribute or otherwise use the document in public. By using this particular document, you accept the above-stated conditions of use.

Bildung, Soziales Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2012 Vermögensdelikte: häufigster Anlass für eine Verurteilung Ulrike Stoll Dipl.-Sozialwissenschaftlerin Ulrike Stoll ist Referentin im Referat Beschäftigung und Arbeitsmarkt, Ausländer, Rechtspflege des Statischen Landesamtes Baden-Württemberg. Im Jahr 2010 wurden 50 200 der 110 200 Verurteilten wegen Vermögensdelikten vor Gericht schuldig gesprochen. Ihre Zahl lag damit um 14 % höher als im Jahr 2000. Die Hälfte der Schuldsprüche wegen Vermögensdelikten ging 2010 auf das Konto des Straftatbestands Betrug und Untreue, während noch vor 10 Jahren die meisten Beschuldigten wegen Diebstahls und Unterschlagung verurteilt wurden. Verurteilungen wegen Betrugs und Untreue und wegen haben in den letzten 10 Jahren um 59 % bzw. 44 % zugenommen. Bei den wegen Vermögensdelikten Verurteilten handelt es sich weit überwiegend um Erwachsene im Alter von mindestens 21 Jahren. Zwischen 2000 und 2010 ist die Verurteiltenzahl in dieser Deliktgruppe bei den Frauen relativ stärker gestiegen als bei den Männern. darauf folgenden Jahren schwankten die Schuldsprüche ohne erkennbaren Trend zwischen 49 000 und 52 300 Verurteilungen pro Jahr. 2010 machte die Deliktgruppe Betrug und Untreue mit etwa 25 400 Schuldsprüchen die Hälfte aller wegen Vermögensdelikten gericht lich Verurteilten aus, Diebstahl und Unter schlagung waren in etwa 18 000 bzw. 36 % der Fälle Grund für eine Verurteilung. Darunter fielen 14 200 Verurteilungen wegen einfachen Diebstahls und 2 900 Fälle von schwerem Diebstahl, die beispielsweise mit Einbruch oder Waffen verbunden waren. Mit deutlichem Abstand folgten im einstelligen Prozentbereich en (5,2 % bzw. 2 600 Verurteilungen), en (4,1 % bzw. 2 100 Verurteilungen) sowie Fälle von Raub und Erpressung einschließlich räuberischem Angriffs auf Kraftfahrer (2,2 % bzw. 1 100 Verurteilungen). Mit 50 200 von 110 200 Personen, die im Jahr 2010 verurteilt wurden, wurden alleine 46 % wegen Vermögensdelikten vor Gericht schuldig gesprochen (Tabelle). Im Zeitraum 2000 bis 2004 nahm die Zahl der wegen Vermögensdelikten Verurteilten mit Ausnahme des Jahres 2001 stetig zu. In den Weniger Verurteilungen wegen Diebstahls und Unterschlagung mehr wegen Betrugs und Untreue sowie Die Zahl der wegen Vermögensdelikten verurteilten Personen hat sich nach Art der Straftat S1 Verurteilte nach ausgewählten Straftaten gegen das Vermögen in Baden-Württemberg seit 2000 Tsd. 60 50 Straftaten gegen das Vermögen 40 30 20 10 Diebstahl und Unterschlagung Betrug und Untreue Übrige Straftaten gegen das Vermögen 1) 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 1) In der Straftatenkategorie übrige Straftaten gegen das Vermögen" sind enthalten: Raub und Erpressung einschließlich räubischer Angriff auf Kraftfahrer ( 249 bis 256 und 316a StGB), Begünstigung und Hehlerei ( 257 bis 262 StGB), ( 267 bis 282 StGB), Insolvenzstraftaten ( 283 bis 283d StGB), strafbarer Eigennutz ( 284 bis 297 StGB), Straftaten gegen den Wettbewerb ( 298 bis 302 StGB) und ( 303 bis 305a StGB). Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 342 12 24

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2012 Bildung, Soziales T Verurteilte in Baden-Württemberg seit 2000 nach Alter und nach Art des Vermögensdeliktes Verurteilte Straftaten gegen das Vermögen darunter Jahr Straftaten Einfacher Diebstahl darunter Schwerer Diebstahl Unterschlagung Raub und Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer Betrug und Untreue darunter Betrug Diebstahl und Unterschlagung Verurteilte 2000 114 944 43 940 20 900 16 873 2 887 969 1 138 15 957 10 660 3 168 1 432 2001 112 420 42 241 20 290 16 621 2 613 888 1 093 14 982 10 100 3 081 1 566 2002 116 197 44 069 22 279 18 427 2 693 997 1 097 14 507 9 438 3 200 1 846 2003 120 518 48 074 22 471 18 498 2 812 958 1 122 18 085 10 582 3 249 1 807 2004 125 296 51 538 22 743 18 468 2 987 1 070 1 141 21 189 12 709 3 184 1 955 2005 124 640 51 009 20 638 16 469 2 972 1 009 1 091 22 424 14 519 3 473 1 986 2006 121 763 49 367 19 037 15 206 2 740 908 1 077 22 762 13 986 3 183 2 094 2007 123 710 51 549 19 377 15 374 2 848 951 1 016 24 626 14 824 3 083 2 206 2008 117 838 49 493 18 997 14 933 2 944 950 1 087 23 370 14 412 2 747 2 159 2009 115 718 52 302 18 891 15 013 2 880 844 974 26 546 13 476 2 709 2 231 2010 110 187 50 218 18 034 14 243 2 891 763 1 125 25 368 12 852 2 614 2 057 Erwachsene Verurteilte im Alter von über 21 Jahren 2000 94 536 35 250 15 488 13 100 1 491 784 512 14 495 10 100 2 725 930 2001 91 660 33 767 15 087 12 869 1 398 717 489 13 540 9 474 2 634 992 2002 94 403 35 264 16 837 14 499 1 463 771 526 13 090 8 825 2 783 1 134 2003 98 105 38 806 16 976 14 533 1 535 777 571 16 248 9 860 2 792 1 137 2004 101 944 41 955 17 278 14 722 1 566 831 608 19 056 11 832 2 752 1 202 2005 101 468 41 606 15 450 12 977 1 541 806 561 20 158 13 532 3 014 1 249 2006 99 779 40 369 14 358 12 012 1 469 742 521 20 473 12 991 2 765 1 251 2007 100 602 41 685 14 222 11 910 1 456 730 499 22 018 13 687 2 630 1 266 2008 96 088 40 201 14 033 11 666 1 538 726 542 21 148 13 505 2 347 1 198 2009 94 454 42 671 14 089 11 765 1 576 646 476 23 787 12 585 2 325 1 258 2010 91 050 41 373 13 737 11 460 1 586 592 526 22 857 12 115 2 269 1 168 Heranwachsende Verurteilte im Alter von 18 bis unter 21 Jahren 2000 12 702 4 336 2 269 1 547 588 111 211 1 190 459 290 230 2001 12 794 4 206 2 189 1 584 478 106 247 1 133 522 283 237 2002 13 165 4 358 2 250 1 607 479 133 251 1 163 509 279 301 2003 13 659 4 863 2 414 1 721 546 113 236 1 497 598 281 289 2004 14 070 5 131 2 369 1 661 552 129 226 1 767 731 268 348 2005 13 909 4 957 2 129 1 439 568 103 210 1 860 846 286 342 2006 13 279 4 725 1 832 1 233 482 88 268 1 883 822 254 372 2007 13 575 5 207 2 008 1 315 553 109 231 2 163 971 292 425 2008 12 409 4 639 1 907 1 189 577 106 237 1 757 734 233 400 2009 12 473 5 185 1 936 1 272 548 87 232 2 243 728 220 441 2010 11 412 4 754 1 735 1 101 544 79 275 2 042 621 217 378 Jugendliche Verurteilte im Alter von 14 bis unter 18 Jahren 2000 7 706 4 354 3 143 2 226 808 74 415 272 101 153 272 2001 7 966 4 268 3 014 2 168 737 65 357 309 104 164 337 2002 8 629 4 447 3 192 2 321 751 93 320 254 104 138 411 2003 8 754 4 405 3 081 2 244 731 68 315 340 124 176 381 2004 9 282 4 452 3 096 2 085 869 110 307 366 146 164 405 2005 9 263 4 446 3 059 2 053 863 100 320 406 141 173 395 2006 8 705 4 273 2 847 1 961 789 78 288 406 173 164 471 2007 9 533 4 657 3 147 2 149 839 112 286 445 166 161 515 2008 9 341 4 653 3 057 2 078 829 118 308 465 173 167 561 2009 8 791 4 446 2 866 1 976 756 111 266 516 163 164 532 2010 7 725 4 091 2 562 1 682 761 92 324 469 116 128 511 25

Bildung, Soziales Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2012 S2 Verurteiltenhäufigkeit bei Verurteilungen wegen Straftaten gegen das Vermögen in Baden-Württemberg seit 2000 Verurteilte je 100 000 Einwohner der altersgleichen Bevölkerung 1 600 1 400 Heranwachsende 1) 1 200 1 000 Jugendliche 2) 800 600 400 Alle Altersgruppen 3) Erwachsene 4) 200 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 1) 18 bis unter 21 Jahre. 2) 14 bis unter 18 Jahre. 3) Verurteilte je 100 000 Einwohner im strafmündigen Alter (14 Jahre und älter). 4) 21 Jahre und älter. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 343 12 im Zeitraum von 2000 bis 2010 sehr unterschiedlich entwickelt. Während Schuldsprüche bei den beiden häufigsten Straftatengruppen Diebstahl und Unterschlagung sowie Betrug und Untreue anfänglich zugenommen haben, verliefen ihre Entwicklungen seit dem Jahr 2004 gegensätzlich. Schuldsprüche wegen Diebstahls Zu den Vermögensdelikten werden mehrere Straftaten aus dem Strafgesetzbuch (StGB) zusammengefasst ( 242 bis 305a und 316a StGB). Es handelt sich dabei um folgende Deliktgruppen: Diebstahl und Unterschlagung ( 242 bis 248c StGB), Raub und Erpressung einschließlich räuberische Angriffe auf Kraftfahrer ( 249 bis 256 und 316a StGB), Begünstigung und Hehlerei ( 257 bis 262 StGB), Betrug und Untreue ( 263 bis 266b StGB), ( 267 bis 282 StGB), Insolvenzstraftaten ( 283 bis 283d StGB), strafbarer Eigennutz ( 284 bis 297 StGB), Straftaten gegen den Wettbewerb ( 298 bis 302 StGB) sowie ( 303 bis 305a StGB). In der Tabelle wird die vergleichsweise große Straftatengruppe Diebstahl und Unterschlagung nach den Straftaten einfacher Diebstahl ( 242 StGB), schwerer Diebstahl ( 243 bis 244a StGB) und Unterschlagung ( 246 StGB) getrennt ausgewiesen. Auch bei der Straftatengruppe Betrug und Untreue wird der Betrug ( 263 StGB) separat aufgeführt. und Unterschlagung gingen von 2004 bis 2010 um 4 700 zurück, die Zahl der wegen Betrugs und Untreue verurteilten Personen stieg dagegen im gleichen Zeitraum um etwa 4 200. Seit dem Jahr 2005 werden mehr Personen wegen Betrugs und Untreue als wegen Diebstahls und Unterschlagung verurteilt (Schaubild 1). Im gesamten Zeitraum 2000 bis 2010 nahmen Verurteilungen wegen Betrugs und Untreue um 59 % zu, während die Zahl der Verurteilungen wegen Diebstahls und Unterschlagung um 14 % zurückging. Die Verurteiltenzahlen in den übrigen Vermögensstraftaten, die von recht untergeordneter Bedeutung sind, blieben zwischen 2000 und 2010 nahezu unverändert, zeigten allerdings in den Untergruppen unterschiedliche Entwicklungen. Während Verurteilungen wegen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2009 um 800 Schuldsprüche zunahmen, wurde im letzten Berichtsjahr 2010 ein Minus von 170 Schuldsprüchen registriert. Von 2000 bis 2010 betrug der Zuwachs bei den Verurteilungen wegen 44 %. Tendenziell gesunken ist die Zahl der wegen verurteilten Personen, und zwar zwischen den Jahren 2000 bis 2010 um rund 600 ( 17 %). Auch wenn Schuldsprüche wegen Raub und Erpressung einschließlich räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer 2010 im Vergleich zum Vorjahr mit 150 verurteilten Personen (+ 16 %) vergleichsweise stark zugenommen haben, hat sich diese Straftatengruppe über den gesamten 10-jährigen Beobachtungszeitraum kaum verändert und lag zuletzt knapp unter dem Niveau des Jahres 2000. 26

Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2012 Bildung, Soziales 82 % aller wegen Vermögensdelikten Verurteil ten sind mindestens 21 Jahre alt Von den 50 200 wegen Vermögensdelikten im Jahr 2010 verurteilten Personen waren fast 41 400 Erwachsene im Alter von mindestens 21 Jahren. Dies entspricht einem Anteil von gut 82 %. Knapp 4 800 waren Heranwachsende im Alter von 18 bis unter 21 Jahren (9 %) und lediglich 4 100 Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18 Jahren (8 %). Während die Zahl der Schuldsprüche bei den heranwachsenden und erwachsenen Verurteilten seit Jahren mehr oder weniger unverändert blieb, ist die Zahl der wegen Vermögensdelikten verurteilten Jugend lichen im Jahr 2010 bereits das dritte Mal in Folge zurückgegangen. Die Häufigkeit von Verurteilungen wegen Vermögensdelikten und deren zeitliche Veränderung in den Altersgruppen veranschaulicht die Verurteiltenziffer. Sie setzt als standardisierter Wert die Zahl der Verurteilten zu 100 000 Einwohner des gleichen Alters ins Verhältnis. Die höchste Verurteiltenhäufigkeit wiesen im gesamten Zeitraum von 2000 bis 2010 die 18- bis unter 21-Jährigen auf (Schaubild 2). Im Jahr 2010 kamen auf 100 000 Heranwachsende gut 1 200 Verurteilungen. Bei der Altersgruppe mit der zweithöchsten Verurteiltenhäufigkeit, den 14- bis unter 18-Jährigen, wurden 2010 fast 900 wegen Vermögensdelikten Verurteilte je 100 000 Jugendliche registriert. Bei den über 21-Jährigen betrug die Verurteiltenhäufigkeit im gleichen Jahr lediglich 490 Verurteilte je 100 000 Einwohner im Erwachsenenalter. Das bedeutet, dass in Baden-Württemberg im Jahr 2010 jeder 204. Erwachsene, jeder 115. Jugendliche und jeder 81. Heranwachsende wegen Vermögensdelikten vor Gericht schuldig gesprochen wurde. Ein Blick auf die Deliktstruktur der drei Altersgruppen zeigt, dass die prozentuale Verteilung der einzelnen Vermögensdelikte stark variiert (Schaubild 3). Während im Jahr 2010 von 41 400 wegen Vermögensdelikten schuldig gespro chenen Erwachsenen 22 900 und somit 55 % wegen Betrugs und Untreue verurteilt wurden, lag dieser Anteil bei den Heranwachsenden mit 2 000 von 4 800 Schuldsprüchen bei 43 %. Bei den Jugendlichen betrug dieser Anteil mit knapp 500 von 4 100 wegen Vermögensdelikten verurteilten Personen sogar lediglich 11 %. Bei der jüngsten Altersgruppe der Verurteilten rangierten dagegen Diebstahl und Unterschlagung mit 2 600 bzw. 63 % aller Schuldsprüche wegen Vermögensdelikten als Verurteilungsgrund an erster Stelle. Mit deutlichem Abstand folgten Schuldsprüche wegen (12 %) vor den bereits erwähnten Betrugs- und Untreuedelikten (11 %). Im Gegensatz zu den jugendlichen Beschuldigten wurden die heranwachsenden und erwachsenen Angeklagten nach Betrugs- und Untreuedelikten am zweithäufigsten wegen Diebstahls und Unterschlagung schuldig gesprochen (Anteile von 36 % und 33 %). An dritter Stelle folgten bei den 18- bis unter 21-Jährigen Verurteilungen wegen (8 %) und bei den Erwachsenen Verurteilungen wegen (5 %). Die übrigen Straftatengruppen waren in allen Altersgruppen von untergeordneter Bedeutung. S3 Wegen Vermögensdelikten Verurteilte in Baden-Württemberg 2010 nach Alter und nach Art der Straftat Anteile in % 4 4 5 36 3 6 3 33 8 8 5 36 10 13 3 Übrige Straftaten gegen das Vermögen 1) 63 Diebstahl und Unterschlagung 51 55 43 11 Betrug und Untreue Insgesamt 2) Erwachsene Heranwachsende Jugendliche 1) In der Straftatenkategorie übrige Straftaten gegen das Vermögen" sind enthalten: Raub und Erpressung einschließlich räubischer Angriff auf Kraftfahrer ( 249 bis 256 und 316a StGB), Begünstigung und Hehlerei ( 257 bis 262 StGB), ( 267 bis 282 StGB), Insolvenzstraftaten ( 283 bis 283d StGB), strafbarer Eigennutz ( 284 bis 297 StGB), Straftaten gegen den Wettbewerb ( 298 bis 302 StGB) und ( 303 bis 305a StGB). 2) Die Verurteilten umfassen alle Einwohner im strafmündigen Alter: Erwachsene (21 Jahre und älter), Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre), Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre). Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 344 12 27

Bildung, Soziales Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2012 S4 Wegen Vermögensdelikten Verurteilte in Baden-Württemberg 2010 nach Geschlecht und nach Art der Straftat Anteile in % (Absolutwerte in Klammer) Übrige Straftaten gegen das Vermögen 1) (1 877) Männer 6 (1 918) Betrug und (2 066) 36 Übrige Straftaten gegen das Vermögen 1) (268) 1 5 5 4 2 Verurteilte 36 893 49 Untreue (17 907) Frauen (139) Betrug und (548) 37 Verurteilte 13 325 56 Untreue (7 461) Diebstahl und Unterschlagung (13 125) Diebstahl und Unterschlagung (4 909) 1) In der Straftatenkategorie übrige Straftaten gegen das Vermögen" sind enthalten: Raub und Erpressung einschließlich räubischer Angriff auf Kraftfahrer ( 249 bis 256 und 316a StGB), Begünstigung und Hehlerei ( 257 bis 262 StGB), ( 267 bis 282 StGB), Insolvenzstraftaten ( 283 bis 283d StGB), strafbarer Eigennutz ( 284 bis 297 StGB), Straftaten gegen den Wettbewerb ( 298 bis 302 StGB) und ( 303 bis 305a StGB). Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 345 12 Verurteilungen wegen Vermögensdelikten bei Frauen stärker gestiegen als bei Männern Von den 50 200 Personen, die im Jahr 2010 wegen Vermögensdelikten verurteilt wurden, waren 13 300 weiblich und 36 900 männlich. Der Frauenanteil in dieser Straftatengruppe lag demnach bei 27 % und war etwa 7 Prozentpunkte höher als der Anteil der Frauen an den verurteilten Personen (20 %). Der Anteil der wegen Vermögensdelikten verurteilten Frauen hat in den vergangenen 10 Jahren um fast 3 Prozentpunkte zugenommen. Bei beiden Geschlechtern ist die Zahl der Schuldsprüche bei den Vermögensdelikten gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat 2010 die Zahl der männlichen Verurteilten um fast 3 500 (+ 10 %) zugenommen, die der weiblichen Verur teilten um 2 800 (+ 27 %). Männer und Frauen wurden jeweils am häufigsten wegen Betrugs und Untreue verurteilt. Diese Straftat spielte bei den Frauen allerdings eine größere Rolle als bei den Männern. 49 % von den wegen Vermögensdelikten männlichen Beschuldigten (17 900) und 56 % von den aus dem gleichen Grund angeklagten weiblichen Beschuldigten (7 500) wurden wegen Betrugs und Untreue verurteilt. Bei den Frauen stellt Betrug und Untreue nicht nur innerhalb der Vermögensstraftaten, sondern auch von allen Straftaten die häufigste Straftat dar (Anteil an allen verurteilten Frauen: 35 %). Insgesamt unterscheiden sich die prozentualen Verteilungen der Schuldsprüche in den anderen Vermögensstraftaten zwischen den männlichen und weiblichen Verurteilte nur leicht (Schaubild 4). Weitere Auskünfte erteilt Ulrike Stoll, Telefon 0711/641-20 15, Ulrike.Stoll@stala.bwl.de kurz notiert... Ausbildungsmarkt im Südwesten Bis zum Stichtag 31. Dezember 2011 wurden knapp 79 000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von knapp 3 500 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen bzw. ein Plus von 4,6 %. Im Jahr 2011 wurden 201 000 junge Frauen und Männer in einem der rund 350 anerkannten Ausbildungsberufe im dualen System ausgebildet. Da 2011 nahezu alle bedeutenden Industriebranchen der Südwestindustrie sowie das Bau gewerbe eine positive Auftragsentwicklung verbuchten, machte sich das auch auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar. Der Anstieg von 4,6 % bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen in Baden-Württemberg ist insbesondere bei den zwei größten Ausbildungsbereichen Industrie und Handel (+ 6,4 %) und Handwerk (+ 2,4 %) erkennbar. 28