Herausforderungen für die Sicherstellung der Versorgung Jochen Maurer, Leitung Referat Strategische Versorgungsstrukturen und Sicherstellung Jochen Maurer 26. Februar 2018 1
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fazit Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Jochen Maurer 26. Februar 2018 2
Bedarfsgerechte Versorgung Aus welcher Perspektive betrachten wir die Versorgung? Gesetzgeber Versorgung WANZ* Gleichwertige Lebensverhältnisse Bedarfsplanung Sicherung der Finanzierbarkeit Angemessene Vergütung Therpapiefreiheit Work-Life-Balance Wirtschaftlichkeit der Praxis Arzt Bedarfsgerechte Versorgung Patient Wohnortnahe Versorgung Geringe Wartezeiten Stabile GKV-Beiträge Wahrnehmung von Versorgungsdefiziten Vermeidung von zusätzlicher Vergütung Mehr Ärzte nur vergütungsneutral Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Krankenkassen *WANZ: Wirtschaftlich, ausreichend, notwendig, zweckmäßig Jochen Maurer 26. Februar 2018 3
Grundsätze der Bedarfsplanung Hintergrundinformationen 1977 1993 2012 2015 Einführung der Bedarfsplanung durch das Gesetz zur Reform im Rahmen des Gesetzes zur Sicherung und Strukturverbesserung der GKV Weiterentwicklung des Kassenarztrechts Feststellung der Ist- Ermittlung Soll-Verhältnis Versorgungssituation zwischen Ärzten und Anordnung von Einwohnern über die Zulassungsbeschränkungen allgemeine Verhältniszahl um war als letztes weiteren Anstieg von Arzt- Mittel gegen Unterversorgung sitzen in sehr gut versorgten vorgesehen Regionen zu verhindern Fazit: Was bedeutet Bedarfsplanung? Einschränkung des Grundrechts auf Freiheit der Berufsausübung Zugunsten des öffentlichen Interesses an einer flächendeckenden ärztlichen Versorgung Reform durch GKV- Versorgungsstrukturgesetz Aufnahme bisher unbeplanter Arztgruppen Einteilung der Arztgruppen in 4 Versorgungsebenen mit unterschiedlich großen Planungsbereichen Sicherung eines gleichmäßigen Zugangs zur ambulanten Versorgung für GKV-Patienten mehr Flexibilität und stärkere Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten Reform durch Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der GKV angestoßen Auftrag an den G-BA, die BPL-Rili weiterentwickeln (Zeitziel: 31.12.2016) kleinräumigere Planung (insbes. PPTs) Anpassung der Verhältniszahlen unter Berücksichtigung sozioökonomischer Faktoren, Zusammensetzung der Arztgruppen Fachinternisten, Nervenärzte, Chirurgen, P-Fächer ) Entscheidung des G-BA ein wissenschaftliches Gutachten in Auftrag zu geben: Anpassung BPL-Rili nicht absehbar Jochen Maurer 26. Februar 2018 4
Was regelt die Bedarfsplanung? Welche Ärzte benötigt werden Einteilung der Ärzte in 23 Arztgruppen Wo Ärzte benötigt werden Definition von Planungsbereichen Wie viele Ärzte im Planungsbereich benötigt werden Verhältniszahl Beispiel: Bedarfsplanungsarztgruppe Hausärzte Allgemeinärzte, hausärztliche Internisten, Praktische Ärzte Planungsbereiche: Mittelbereiche Allgemeine Verhältniszahl: 1.671 Durch Demographiefaktor angepasste Verhältniszahl im Planungsbereich Hirschaid: 1.758 Naila: 1.531 Jochen Maurer 26. Februar 2018 5
Sicherstellungsauftrag der KVB Gewährleistung einer bedarfsgerechten kassenärztlichen Versorgung wohnortnah Rund um die Uhr (24 Stunden) Bedarfsgerechte Versorgung: Es steht eine laut Bedarfsplan bedarfsgerechte Anzahl an Ärzten/ Psychotherapeuten für die Versorgung der Einwohner innerhalb einer Region zur Verfügung (ausgewogenes Verhältnis zwischen Ärzten und Einwohnern). Versorgungsgrad innerhalb einer Region = 100% Jochen Maurer 26. Februar 2018 6
Sicherstellungsauftrag der KVB Abweichungen von der bedarfsgerechten Versorgung Es besteht ein ungleiches Verhältnis zwischen der Anzahl der Einwohner und der Anzahl der vorhandenen Ärzte/Psychotherapeuten Überversorgung Die Anzahl der Ärzte/Psychotherapeuten innerhalb einer Region liegt über der im Bedarfsplan für eine bedarfsgerechte Versorgung festgelegten Anzahl an Ärzten/Psychotherapeuten Unterversorgung Es stehen zu wenige Ärzte/Psychotherapeuten zur Verfügung Versorgungsgrad innerhalb einer Region > 110% Versorgungsgrad innerhalb einer Region < 75% bzw. 50% Jochen Maurer 26. Februar 2018 7
Grundsätze der Bedarfsplanung Versorgungsebenen Hausärztliche Versorgung Allgemeine Fachärztliche Versorgung Fachärztliche Versorgung Spezialisierte Fachärztliche Versorgung* Gesonderte Fachärztliche Versorgung Mittelbereiche Kreise Raumordnungsregionen KV-Region Allgemeinärzte Allgemeinärzte Praktische Ärzte Praktische Ärzte Hausärztliche Hausärztliche Internisten Internisten Kinder- u. Jugendärzte Augenärzte Chirurgen Frauenärzte HNO-Ärzte Hautärzte Nervenärzte Orthopäden Urologen Psychotherapeuten Anästhesisten Radiologen Fachinternisten Kinder- und Jugendpsychiater Physikalische- und Reha-Mediziner Nuklearmediziner Strahlentherapeuten Neurochirurgen Humangenetiker Laborärzte Pathologen Transfusionsmediziner *nach 13 Bedarfsplanungs-Richtline 116b SGB V Jochen Maurer 26. Februar 2018 ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) 8
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fazit Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Jochen Maurer 26. Februar 2018 9
Versorgungssituation in Bayern Neuauflage Versorgungsatlas Die Versorgungsatlanten enthalten umfassende Informationen zur Versorgungssituation in Bayern und sind ab sofort für alle Bedarfsplanungsarztgruppen verfügbar: http://www.kvb.de/ueber-uns/versorgungsatlas/ Inhalte und Schwerpunkte Gesamtzahl der Ärzte und Psychotherapeuten je Planungsbereich Kleinräumige Verteilung der Ärzte und Psychotherapeuten auf die Einwohner Altersstruktur der Ärzte und Psychotherapeuten Aufteilung der Ärzte und Psychotherapeuten nach Geschlecht Jochen Maurer 26. Februar 2018 10
Versorgungssituation in Bayern Beispiel Hausärztliche Versorgung Tirschenreuth Jochen Maurer 26. Februar 2018 11
Versorgungssituation in Bayern Beispiel Hausärztliche Versorgung Naila Jochen Maurer 26. Februar 2018 12
Versorgungssituation in Bayern Beispiel Augenärzte Kreisregion Coburg Jochen Maurer 26. Februar 2018 13
Versorgungssituation in Bayern Beispiel Kinder- und Jugendpsychiater Oberpfalz-Nord Jochen Maurer 26. Februar 2018 14
Versorgungssituation in Bayern Zulassungsmöglichkeiten Aktuelle Zulassungsmöglichkeiten in Bayern finden Sie unter: https://www.kvb.de/praxis/nieder lassung/niederlassungssuche/ Jochen Maurer 26. Februar 2018 15
Versorgungssituation in Bayern Drohende Unterversorgung und Unterversorgung In die Prüfung auf Unterversorgung / drohende Unterversorgung fließen ein Versorgungssituation Aktualisierte Versorgungsgrade offene Anträge bei den Zulassungsausschüssen (drohende) Altersbetrachtung und Nachbesetzungswahrscheinlichkeit Unterversorgung Versorgungsentwicklung Simulierter Versorgungsgrad Detailprüfkriterien nach 31 Bedarfsplanungs-Richtlinie Tätigkeitsgebiet (Arztsitze vorhanden) Einwohnerstruktur Leistungsfähigkeit (Fallzahlen) Altersstruktur der Ärzte Ort der Inanspruchnahme (Patientenströme) Praxisstruktur Jochen Maurer 26. Februar 2018 16
Versorgungssituation in Nordbayern Hausärztliche Versorgung Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung, Nr. 724/16, http://vermessung.bayern.de/file/pdf/7203/nutzungsbedingungen_viewing.pdf Jochen Maurer 26. Februar 2018 17
Versorgungssituation in Nordbayern Fachärztliche Versorgung Allgemeine fachärztliche Versorgung Spezialisierte fachärztliche Versorgung Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung, Nr. 724/16, http://vermessung.bayern.de/file/pdf/7203/nutzungsbedingungen_viewing.pdf Jochen Maurer 26. Februar 2018 18
Die Gesellschaft verändert sich Herausforderungen in der heutigen Versorgungsstruktur Lebensvorstellungen der Nachfolgegeneration Alter der Patienten Demografischer Wandel Technischer Fortschritt Alter der Ärzte Versorgungsbedarf Nachwuchs Versorgungslücke Handlungsmöglichkeiten Reaktionen Jochen Maurer 26. Februar 2018 19
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Standortfaktoren und weitere Einflussfaktoren für die Niederlassung Jochen Maurer 26. Februar 2018 20
Sicherstellung der ambulanten Versorgung Planungsgrundlagen anpassen insgesamt wurden bis Ende 2016 bayernweit 43 Mittelbereiche geteilt infolge der Mittelbereichsteilungen wurden aus den 60 nordbayerischen Mittelbereichen inzwischen 100 hausärztliche Planungsbereiche Die Bedarfsplanung bildet die rechnerische Versorgungssituation ab sie schafft keine neuen Versorgungsangebote! Beispiel Hirschaid: 4,5 neue Zulassungen nach Teilung des Mittelbereichs Beispiel Speichersdorf: zwar freie Sitze aber bisher keine neue Niederlassung Jochen Maurer 26. Februar 2018 21
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fazit Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Jochen Maurer 26. Februar 2018 22
Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fördermaßnahmen Einsatz von Fördermaßnahmen zur Sicherstellung einer flächendeckenden ambulanten ärztlichen Versorgung Erstellung der Sicherstellungsrichtlinie durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Finanzierung der Förderung erfolgt über den Strukturfonds paritätisch finanziert durch Krankenkassen und KVB ( 105 Abs. 1a SGB V) kontinuierliche bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Sicherstellungsrichtlinie sowie der deren Fördermaßnahmen Teilnahme an der ambulanten Versorgung hängt von weiteren Faktoren ab, auf die die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns keinen direkten Einfluss hat Beispiel: Standortattraktivität ländlicher Räume Jochen Maurer 26. Februar 2018 23
Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fördermaßnahmen in (drohend) unterversorgten Gebieten Niederlassung als Vertragsarzt bzw. Vertragspsychotherapeut einmalig bis zu 112.500 Euro Praxisaufbauförderung Zuschuss zum Honorar, maximal 85% des durchschnittlichen Honorarumsatzes der Fachgruppe Zuschuss zur Errichtung einer Zweigpraxis als Vertragsarzt bzw. Vertragspsychotherapeut einmalig bis zu 28.125 Euro Zuschuss zur Beschäftigung eines angestellten Arztes / Psychotherapeuten bis zu 5.000 Euro / Quartal Zuschuss zur Beschäftigung einer hausärztlichen Versorgungsassistentin / Präventionsassistentin in der Kinder- und Jugendmedizin einmalig bis zu 1.500 Euro Zuschuss zur Beschäftigung eines Weiterbildungsassistenten/Psychotherapeut in Ausbildung bis zu 2.400 Euro/Monat bzw. 15,38 Euro/Stunde Zuschuss zur Fortführung einer Vertragsarztpraxis / Vertragspsychotherapeutenpr axis über das 63. Lebensjahr hinaus bis zu 4.500 Euro / Quartal Jochen Maurer 26. Februar 2018 24
Sicherstellung der ambulanten Versorgung Weitere Fördermaßnahmen KVB-Eigeneinrichtung / KVB-Arztpraxis Bereitstellung struktureller Voraussetzungen ausschließlich in Regionen in denen trotz dem Einsatz von Fördermaßnahmen die Versorgung der Versicherten nicht sichergestellt ist Förderung anerkannter Praxisnetze Projektförderung von bis zu 40.000 Euro je Praxisnetz Förderung Methadonsubstitution bis zu 1.500 Euro je abgeschlossener Fortbildung Suchtmedizinische Grundversorgung Jochen Maurer 26. Februar 2018 25
Kommunikationsmaßnahmen zur Bewerbung der Förderprogramme Bekanntmachung auf der Homepage der KVB Presseinformationen Bewerbung über den KVB-Newsletter Praxis Relevant regelmäßige Information in der Mitgliederzeitschrift der KVB (zuletzt Ausgabe 1I2/2016) Rubrik Versorgung fördern in der Mitgliederzeitschrift der KVB Vorstellung der Planungsbereiche auf der Homepage der KVB unter Region sucht Arzt Information bei Gründer-/ Abgeberseminaren sowie Kooperationsseminaren in der Region Information in der Niederlassungsberatung Information über soziale Netzwerke (z.b. Facebook) Information aller Ärzte der betroffenen Arztgruppe im Planungsbereich durch direkte Kontaktaufnahme bzw. Informationsschreiben Jochen Maurer 26. Februar 2018 26
Kommunikationsmaßnahmen zur Bewerbung der Förderprogramme Redaktionelle Beiträge im Bayerischen Ärzteblatt (Ausgabe 11/2014 sowie zuletzt in Ausgabe 1I2/2017) Verteilung von Informationsblättern an angehende Ärzte der betroffenen Facharztgruppe bei den Facharztprüfungen der Bayerischen Landesärztekammer Bewerbung über den Berufsverband als zusätzlichen, fachspezifischen Kanal Rundschreiben an alle Hausarztpraxen Bayerns zur Bekanntmachung der Förderprogramme und der förderfähigen Planungsbereiche, zusätzliche Information über BHÄV Newsletter (März 2016) Information in den regionalen Versorgungskonferenzen der KVB (letzte Versorgungskonferenz am 02.05.2017) Nur bei Unterversorgung: Anzeigen im Deutschen Ärzteblatt (Ausgabe 1/2016 sowie die Ausgaben 10/11 und 12/2016) und im Bayerischen Ärzteblatt (Ausgaben 6/2015 und 3/2016 sowie seit Ausgabe 10/2016 monatlich), Anschreiben an Ärzte der förderungsfähigen Facharztgruppen auf den Wartelisten der KVB gemäß 103 Abs. 5 SGB V für Planungsbereiche, in welchen derzeit keine Niederlassungsmöglichkeit besteht Jochen Maurer 26. Februar 2018 27
Förderungen zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung Gesamtbetrag Förderungen seit 2014 in (drohend) unterversorgten Planungsbereichen: 6,1 Millionen Euro (zzgl. Praxisnetze, Methadon, Famulatur: ca. 6,6 Millionen Euro) Förderbetrag Nordbayern (Gesamt-Franken und Oberpfalz): 4,3 Millionen Euro Förderbetrag Region VK (Oberfranken und Oberpfalz): 1,4 Millionen Euro Erfolge: Aufhebung bzw. Beseitigung von Unterversorgung in Oberfranken und im Norden der Oberpfalz Beseitigte Unterversorgung: Kinder-/Jugendpsychiater Oberpfalz-Nord Abgewendete drohende Unterversorgung: Hausärzte Selb (Oberfranken) Waldsassen (Norden Oberpfalz) Augenärzten LK Lichtenfels (Oberfranken) Jochen Maurer 26. Februar 2018 28
Aufhebung von (drohender) Unterversorgung Hausärztliche Versorgung Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung, Nr. 724/16, http://vermessung.bayern.de/file/pdf/7203/nutzungsbedingungen_viewing.pdf Jochen Maurer 26. Februar 2018 29
Aufhebung von (drohender) Unterversorgung Fachärztliche Versorgung Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung, Nr. 724/16, http://vermessung.bayern.de/file/pdf/7203/nutzungsbedingungen_viewing.pdf Jochen Maurer 26. Februar 2018 30
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fazit Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Jochen Maurer 26. Februar 2018 31
Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (1/2) Herausforderung: Arzt in Weiterbildung muss verschiedene Stationen der Weiterbildung selbst organisieren Vorteile: Weiterbildung im Verbund Regionale Kooperation von Kliniken und niedergelassenen Ärzten AiW durchläuft eine vorab geplante koordinierte Weiterbildung innerhalb von 5 Jahren Weiterbildung komplett in einer Region; AiW muss sich nicht bei jeder Weiterbildungsstelle einzeln bewerben Planbare feste Vergütung über alle Weiterbildungsabschnitte Jochen Maurer 26. Februar 2018 32
Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (2/2) Ländliche Regionen: Stärkung der hausärztlichen Versorgung vor Ort Aktuell: 81 Weiterbildungsverbünde in Bayern: 10 in Oberfranken 10 in Unterfranken 9 in Mittelfranken 8 in der Oberpfalz Auch im fachärztlichen Bereich steigt die Nachfrage nach Weiterbildungsverbünden Standorte der von der KoStA begleiteten Weiterbildungsverbände Stand: 16.10.2017 Quelle: KoStA Jochen Maurer 26. Februar 2018 33
Uni-Abschluss Förderung der Aus- und Weiterbildung Finanzielle Förderprogramme Weiterbildung Allgemeinmedizin Weiterbildung fachärztlicher Bereich 2 Alternativen Bis zu 850 Famulatur in ländlichen Gebieten 4.800 für Arzt in Weiterbildung (AiW) + Zuschuss in (drohend) unterversorgten Gebieten (250 bzw. 500 ) 4.800 für AiW nur ausgewählte Arztgruppen 2.400 für AiW Praxen in Regionen mit Sicherstellungserfordernis KVB & Kassen (hälftig) KVB & Kassen (hälftig) KVB & Kassen (hälftig) KVB (Verwaltungshaushalt) 140 Stellen/pro Jahr (20 pro Regierungsbezirk) Keine Stellenbegrenzung Stellenbegrenzung! Bayern: 156,3 Stellen Sicherstellungserfordernis Student Arzt in Weiterbildung (AiW) Jochen Maurer 26. Februar 2018 34
Überlegungen zur Niederlassung Jochen Maurer 26. Februar 2018 35
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fazit Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Jochen Maurer 26. Februar 2018 36
Geplante Zielstruktur Entfernungen/Erreichbarkeit ca. 110 Bereitschaftsdienstpraxen Jochen Maurer 26. Februar 2018 37
Termine Rollout Datum Bereitschaftsdienstregion 01.10.2015 Straubing Dingolfing 01.04.2016 Schweinfurt Haßberge 04.04.2016 Oberland 04.04.2016 Augsburg West 04.07.2016 Erding Ebersberg 04.07.2016 Allgäu 04.07.2016 Bamberg Forchheim 04.10.2016 Schwandorf Cham 01.03.2017 Traunstein - Bad Reichenhall 03.07.2017 Bayreuth-Kulmbach 16.01.2018 Mühldorf-Altötting 16.01.2018 Rottal Inn 16.01.2018 Passau 30.01.2018 Landsberg-Starnberg 30.01.2018 Günzburg-Weißenhorn 30.01.2018 Memmingen-Mindelheim-Kaufbeuren 27.02.2018 Aschaffenburg-Miltenberg-Main-Spessart 27.02.2018 Ansbach-Rothenburg o.d.t. 27.02.2018 Würzburg-Kitzingen 20.03.2018 Weißenburg-Roth 20.03.2018 Ingolstadt-Eichstätt 20.03.2018 Donauwörth-Dillingen 24.04.2018 Landshut 24.04.2018 Freising-Pfaffenhofen-Mainburg 24.04.2018 Regensburg - inkl. Abensberg/Neustadt/Do 29.05.2018 Stadt München und Landkreis München 29.05.2018 Dachau-Fürstenfeldbruck 26.06.2018 Coburg-Kronach 26.06.2018 Hof-Marktredwitz 26.06.2018 Weiden-Tirschenreuth 31.07.2018 Erlangen-Fürth 31.07.2018 Nürnberg-Lauf-Hersbruck 25.09.2018 Deggendorf-Zwiesel 25.09.2018 Lindau 30.10.2018 Rosenheim 30.10.2018 Bad Tölz-Agatharied 30.10.2018 Augsburg-Ost 27.11.2018 Neumarkt-Amberg 27.11.2018 Bad Kissingen / Rhön-Grabfeld Jochen Maurer 26. Februar 2018 38
AGENDA Bedarfsgerechte Versorgung Herausforderungen in der Versorgungstruktur Versorgungssituation Der Versorgungsatlas Zulassungsmöglichkeiten Drohende Unterversorgung und Unterversorgung Sicherstellung der ambulanten Versorgung Fazit Planungsgrundlagen anpassen Anreize setzen Nachwuchs fördern Rahmenbedingungen ändern Jochen Maurer 26. Februar 2018 39
Fazit Zentral ist die Perspektive die man bei der Beurteilung der Versorgung und hinsichtlich seiner Erwartungen einnimmt. Die ambulante Versorgung ist nur so gut, wie sie ihre Architekten planen (WANZ vs. Bestmöglich). der Sicherstellungsauftrag liegt bei der KVB, zu dem sie auch steht, aber die Einflussfaktoren auf die weitere Entwicklung der Versorgung gehen in ihrer Komplexität über den Handlungsspielraum der KVB hinaus, Was einen gemeinsamen multimodialen Ansatz erfordert, um die Herausforderungen zu bewältigen Jochen Maurer 26. Februar 2018 40
Sicherstellung der ambulanten Versorgung Standortfaktoren, Rahmenbedingungen Lebenshaltungskosten Bereitschaftsdienst Jobs Freizeitangebote Kooperationsmöglichkeiten Weiterbildungsverbund Beratung Kultur Versorgung Immobilienpreise Fördermaßnahmen Patientenstamm MVZ Kinderbetreuung Schulen Einkaufsmöglichkeiten Alternative Praxisformen Regionalität Umwelt Mobilitätskonzepte Masterplan Medizinstudium 2020 Mietpreise Infrastruktur ÖPNV Unterstützung durch die Kommune Jochen Maurer 26. Februar 2018 41
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Jochen Maurer 26. Februar 2018 42