Calluna vulgaris: Depotdünger im Test

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Transkript:

Die Ergebnisse kurzgefasst Die Prüfung neuer Depotdüngerprodukte und der Einsatz verschieden hoher Dosierungen bis zur Vollversorgung in der Callunenkultur waren im Jahr 215 im Versuchszentrum Straelen durchaus positiv. Die Produktvielfalt auf dem Markt lässt eine über die Grundversorgung hinausgehende Verwendung von Depotdünger zu. Mit der Steigerung des Depotdüngereinsatzes und der gleichzeitigen Reduzierung der Verwendung von Nährlösungen können die Nährstoffverluste weiter reduziert werden. Es wird empfohlen, im Betrieb mit der Kulturberatung gemeinsam Testreihen unter betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen und sich mit der Kulturtechnik und den Produkten vertraut zu machen, bevor das Kulturverfahren großflächig umgestellt wird. Die eingesetzten Produkte haben ihre deklarierten Laufzeiten in diesem Jahr zuverlässig eingehalten. Zu berücksichtigen bleiben jedoch neben dem nicht kalkulierbaren Witterungsverlauf auch Sorteneigenschaften und Gießwasserqualität. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Die Verwendung von Depotdünger führt insgesamt zu niedrigeren Nährstoffverlusten als reine Flüssigdüngung. Bei der Kultur von Calluna vulgaris gibt es für Depotdünger mehrere Herausforderungen, die zu erfüllen sind. Bislang hat sich in der Praxis lediglich eine Grunddüngung zum Topftermin durchgesetzt. Im Versuchszentrum Straelen wurde 215 ein Versuch zur Frage Welche Optionen der Anwendung entstehen bei neuen Generationen Depotdünger auch bei höheren Dosierungen? angesetzt. Ergebnisse im Detail In allen Varianten wuchsen die Pflanzen ohne Salzschäden zu guter Marktqualität. In der Osmocote Exact Protect-Variante war der Austrieb nach dem letzten Stutzen reduziert. Die Protektwirkung des Düngers hat in dieser Phase zu wenig Nährstoffe freigesetzt. Dies war versuchstechnisch beabsichtigt und zeigt die Stabilität des Düngers. In der letzten Kulturphase zeigen die Pflanzen ebenfalls, dass die Nährstoffe fließen: zum Kulturende bilden die Callunen in allen Sorten dieser Düngervariante grüne Spitzen über dem Knospenansatz. Die Pflanzen in allen anderen Varianten treiben nach dem letzten Stutzen gut und gleichmäßig aus und verhalten sich während der Hauptwachstumsphase vergleichbar. Dies wird zudem durch die grafische Darstellung in Abbildung 1 deutlich. 1 Peter Tiede-Arlt und Peter Wergen Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer NRW

Die Vollversorgungsvariante bildete die größten Pflanzen, allerdings entstanden auch in dieser Variante grüne Spitzen, was auf eine zu hohe N-Versorgung zum Kulturende schließen lässt. Die gleichmäßigsten und gut abgereiften Pflanzen standen in der Basacote- und in der Nutricote-Variante (siehe auch Abbildung 2). Beide Varianten zeigen eine sehr geringe Streuung im Pflanzendurchmesser. Grüne Spitzen waren hier nur ansatzweise zu beobachten. 14, 12, 1, 8, 6, Callunen 215: Entwicklung der Frischmasse in g/pfl Osmocote Ex Protect Osmocote Mix Nutricote TOTAL N Basacote Plus Osmocote Ex Hi.End 4, 2,, KW 15 KW 19 KW 23 KW 27 KW 31 KW 35 KW 38 Abbildung 1: Entwicklung der Frischmasse in den Varianten 4 Callunen 215: Durchmesser in cm 35 3 29,5 31,4 26,9 27,4 28,8 25 2 15 1 5 Osmocote Ex Protect Osmocote Mix Nutricote TOTAL N Basacote Plus Osmocote Ex Hi.End Abbildung 2: Durchmesser der Pflanzen zum Vermarktungstermin 2 Peter Tiede-Arlt und Peter Wergen Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer NRW

aufgenommenes und in TM eingebautes N in mg 577, 549,4 463, 462,9 463, Osmocote Ex Protect Osmocote Mix Nutricote TOTAL N Basacote Plus Osmocote Ex Hi.End Abbildung 3: N-Mengen in den Pflanzenanalysen zum Vermarktungstermin mg/topf 14 12 1 8 6 Callunen 215: N-Mengen im Substrat (frei und gebunden) Osmocote Ex Protect Osmocote Mix Nutricote TOTAL N Basacote Plus Osmocote Ex Hi.End 4 2 KW 15 KW 19 KW 23 KW 27 KW 31 KW 35 KW 38 Abbildung 4: Verlauf der Gesamt-N-Menge im Substrat (inkl. des im Dünger gebundenen N) 3 Peter Tiede-Arlt und Peter Wergen Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer NRW

Abbildung 5 : Die Pflanzen der Varianten im Vergleich; obere Reihe Marlies, mittlere Reihe Helena, untere Reihe Athene 4 Peter Tiede-Arlt und Peter Wergen Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer NRW

Kultur- und Versuchshinweise Sorten Athene, Helena, Marlies Topftermin KW 13 Topfgröße 12 cm Teku TO D (ca. 7 ml) Substrat Klasmann Callunensubstrat Stutzen 19. Mai und 19. Juni Kalkulierter N-Bedarf 1.5 mg N / Topf Depotdüngerdosierung Punktdüngung beim Topfen außer Variante 5: Einmischen im Substrat aufgrund der hohen Dosis Varianten Var. Depotdünger kg/m³ N über Depotdünger in mg/ Pfl. N über Nährlösung in mg/ Pfl. 1 Basacote Plus 6M 3, 326 724 2 Nutricote TOTAL N-betont 18T 3,15 33 72 3 Osmocote Exact Protect 8-9M 6, 588 462 4 Osmocote Exact Hi. End 5-6M 6, 63 42 5 Osmocote Exact Protect 8-9M Osmocote Exact Standard 5-6M Osmocote Bloom Kritische Anmerkungen 7, 2, 1,5 686 24 126 Grüne Spitzen können durch eine N-reduzierte Düngung zum Kulturende reduziert werden. Im Versuch war dies der Indikator für spät fließende N-Mengen aus den Depotdüngern. 5 Peter Tiede-Arlt und Peter Wergen Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer NRW