Insgesamt gute bis sehr gute Ergebnisse bei einem Sortenversuch mit Mini- Romana im Sommer 2015 in Bamberg

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1 Die Ergebnisse kurzgefasst Bei einem Sortenversuch mit Mini-Romana für den Sommeranbau 2015 im Gemüsebauversuchsbetrieb Bamberg der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau waren die meisten Sorten anbauwürdig. Insgesamt am besten schnitten die Sorten 'Xaroma', 'Xanadu' und 'Xenalora' ab. Sie überzeugten durch gute Kopfqualitäten, ideale Größe und hohe Aberntungsquote. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Mini-Romana ist ein neuerer Salattyp, der einer kleineren Haushaltsgröße und dem geringen Zeitkontingent für die Zubereitung von Mahlzeiten im Haushalt entgegenkommt. Sowohl mit Umblatt im Direktverkauf als auch vorverpackt als Herzen im LEH ist dieser Salattyp vertreten. Welche Sorten sind im Sommeranbau für den ökologisch wirtschaftenden Betrieb empfehlenswert? Ergebnisse im Detail Die Witterung im Versuchszeitraum war überdurchschnittlich heiß und trocken. Kurz vor Erntebeginn lagen die Temperaturen an zwei Tagen bei 37 C. Trotzdem war die Qualität der Köpfe bei den allermeisten Sorten gut bis sehr gut. Lediglich 'Mordore', eine der zwei roten Sorten im Versuch zeigte Mängel in der Kopfbildung und der Kopffestigkeit. Der Kopf war nur schwach gefüllt, sehr locker und dementsprechend mit sehr geringem Kopfgewicht. Das größte Plus dieser Sorte ist die dunkelrote Farbe. Alle Sorten waren frei von Blattläusen, Innenbrand und Falschem Mehltau. Bei 'Fanugo' war das Umblatt glatt, gelblich, nur mittelstark und fiel etwas auseinander. Diese Sorte war nur geputzt, also ohne Umblatt vermarktbar. 'Martinete' und 'Capoeira' wiesen die größten und schwersten Köpfe auf und sind zwischen Mini- und Midiromana einzustufen. Bei 'Martinete' ist der Rippenanteil hoch, einige Köpfe zeigten einen ganz leichten Trockenrand. Bei 'Capoeira' ist der Kopf etwas offen. 'Cegolaine' mit grün-brauner Färbung gleicht einem kleinen Kopfsalat, der Habitus ist breit, der Kopf nur 10,5 cm hoch. Ansonsten sehr ansprechend und mit hohem Marktwert. Insgesamt am besten schnitten 'Xaroma', 'Xanadu' und 'Xenalora' ab. 'Maraine', der zweite tiefrote Salat im Sortiment, war der kleinste und leichteste der typischen Mini-Romana und ebenfalls sehr anbauwürdig. 1 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

2 Tab. 1: Sorten, Herkunft, Aberntung, mittleres Kopfgewicht, Marktwert Nr. Sorte Herkunft Saatgut Resistenzen (HR) BL Nr:0 Erntebeginn marktfähige Köpfe in % 1 Xaroma Enza/Vitalis öko 16-27, 29 ja Xanadu Enza/Vitalis öko 16, 21, Xenalora Enza/Vitalis öko ja Xamena Enza/Vitalis öko ja Maraine (rot) Rijk Zwaan öko ja Mordore (rot) Syngenta cu Fanugo Syngenta cu ja Tantan Hild cu* 16-17, 19, 21, 23 ja Martinete Hazera (NZ) cu ja Capoeira Hazera (NZ) öko ja Cegolaine (grün-rot) Rijk Zwaan öko 16-28, ja Boniturnoten Marktwert: 1 = sehr gering 9 = sehr groß * auch in Bio erhältlich Tab. 2: Bonitur Nr. Sorte Falscher Mehltau Umblatt Marktwert Blattläuse Innenbrand Kopfbildung Kopffestigkeit Einheitlichkeit Farbe Höhe der Köpfe in cm nach dem Rüsten 1 Xaroma ,6 2 Xanadu ,5 3 Xenalora ,8 4 Xamena ,5 5 Maraine (rot) ,5 6 Mordore (rot) ,7 7 Fanugo ,9 8 Tantan ,7 9 Martinete ,4 10 Capoeira ,4 11 Cegolaine ,5 Boniturnoten: 1 = fehlend oder sehr gering Boniturnoten Farbe: 1 = hellgrün/hellrot 9 = sehr stark oder sehr groß 9 = dunkelgrün/dunkelrot 2 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

3 % Abb. 1: Mini-Romana Sommer 2015 Bamberg Sortierung in % zu klein bzw. zu leicht in % marktfähige Köpfe HKL 1 in % Gewicht in g Abb. 2: Mini-Romana Sommer 2015 Bamberg Kopfgewichte nach dem Rüsten und Putzanteil Putzanteil pro Kopf in g Kopfgewicht in g gerüstet 0 3 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

4 Bild 1: Erntebeginn am Bild 2: 'Maraine' Bild 3: 'Mordore' 4 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

5 Bild 4: Xanadu nach dem Rüsten Bild 5: Xenalora nach dem Rüsten Bild 6: Cegolaine Bild 7: Fanugo mit krankem Umblatt Kultur- und Versuchshinweise Versuchsanlage: Blockanlage mit 3 Wiederholungen Parzellengröße: 4,32 m 2, 72 Pflanzen pro Parzelle Boden: sandiger Lehm Aussaat: in den 4,2er Erdpresstopf, Klasmann Bio Potgrond, alle Sorten als Topfpillen Vorkultur: Ackerbohnen-Dichtsaat 100 g/m 2 Pflanzung: am im Abstand 30 x 20 cm, 4 Reihen pro Beet Düngung: zur Pflanzung 30 kg N/ha als Orgapur Pflanzenschutz: Sluxx gegen Schnecken Ernte: Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen