Luchs s chutz in den Alpen: die R olle der S chutzg ebiete

Ähnliche Dokumente
Status und Situation in umliegenden Ländern

Rotwildmanagement im Kanaltal Strategien und Methoden

Der Luchs in der Schweiz

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen 2011

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen 2017

Der Wolf in Österreich

Luchs & Wolf - Erkenntnisse aus dem Monitoring

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen 2012

Luchsmonitoring 2013

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen. Christian Fuxjäger Dezember, 2014

Ich will das S chiff zum S chwimmen b ringen

Interkulturalität als Hintergrund der Nachhaltigkeit

DER LUCHS. Ein Grossraubtier in der Kulturlandschaft URS BREITENMOSER CHRISTINE BREITENMOSER-WÜRSTEN. Band 1 SALM VERLAG



Schutz und Management in Europa. 36. Naturschutztage am Bodensee Radolfzell, 8. Januar 2012 Gabriel Schwaderer, EuroNatur

Genetische Diversität der Zoopopulation des Waldrapp Durchführung des praktischen Anteils Betreuung Mögliche Abschlussarbeiten Foto: Zoo Basel

Aktuelles zum Luchs im Nordwesten Österreichs (Böhmerwald, Mühlviertel, Waldviertel)

j œ œ œ. œ j œ œ j œ œ œ œ œ œ œ w w œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ g œ œ œ œ œ œ œ œ. r œ œ œ œ. œ œ œ œ œ œ œ œ

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen 2016

Luchs und Wolf - Biologie, Verbreitung und Monitoring

Raue Zeiten? Hindernisse im Lebensraum von Raufußhühnern. Bauvorhaben Gutachten - Ausgleichsmaßnahmen. Büro am Berg Wildtierökologie

Gebietsschutz in Österreich Was leisten Schutzgebiete? Peter Zulka

Fragebogen zur Statusanalyse

Bedarfsgerechte Pflegeversorgung ohne Gesundheitsprüfung für alle Personen bis zum 70. Lebensjahr 08/15/07

B etreutes Reis en für Mens chen mit ges undheitlichen E ins chränkungen DIE REISEBEGLEITER

Neues vom Luchs im Nationalpark Kalkalpen. Christian Fuxjäger November, 2012

Diversität von Heuschreckengemeinschaften in der Kap-Region Die Kapregion Südafrikas gilt als besonders endemitenreich. Daher wurden hier viele

Der zweiundzwanzigste Psalm ¹ ¹. Ich heu le, a ber mei ne Hül fe ist fern Recit. Recit. Ï. Tutti

Fotofallen-Einsatz im Aufsichtsgebiet von Erich Peissard im Kanton Freiburg im Winter 2011/12

S tatus und Teilhabe? Flüchtlinge

Erfahrungen aus den ersten drei Jahren

Der Ring des Nibelungen

Medizinisch-wissenschaftliches Corporate Publishing als Erfolgsmodell Seite 2

Studiendauer

10 PRIORITÄRE MASSNAHMEN FÜR DIE UMSETZUNG DER EU-NATURSCHUTZ- RICHTLINIEN IN ÖSTERREICH

Die grossen Vier Das Zusammenleben von Luchs, Wolf, Bär und Mensch in der Kulturlandschaft

Vielen Dank für die Blumen

Nationale Beratungsstelle

Zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland - Position des Deutschen Jagdverbandes -

AlpNaTour Abschlusskonferenz. Natura 2000 im Alpenbogen Fakten und Herausforderungen. Inhalt. Natura 2000 alpine biog.

I N F O R M A T I O N

M & M - Musik & Mehr Verlag, Greven

Die Großräuber in Deutschland

Ist die Einstellung der Jagd im Kanton Basel möglich und sinnvoll? Wildtierökologische Betrachtung

Weltnaturerbe: Das Potenzial für. Schutz der Biodiversität als Ergebnis oder Voraussetzung für Tourismus

Strategien der Konfliktminderung bei der Nutzung der Windenergie in Waldgebieten. 20. Windenergietage Brandenburg Berlin,

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE

Männer ABC & Q \ \ . E & Q \.. D Q - .. D - -. % Q \ \ & Q. . Q Q.. % Q.. Q P. & Q O.. . Q -# - -# Q... % Q Q. parlando A 7 A 6 H 7 C 7.

Wenn ich einmal reich wär'

Nationalpark-Forschung in der Schweiz Band 108

Aktuelles zum Luchs im Nordwesten Österreichs (Böhmerwald, Mühlviertel, Waldviertel)

Auerhuhn und Windenergienutzung im Schwarzwald

Heute beginnt der Rest deines Lebens

HISA: HERITAGE INTERPRETATION FOR SENIOR AUDIENCES

WÖLFE IN NIEDERSACHSEN 2. AUGUST 2012 BERICHT DER LJN ZUM WOLFSMONITORING FÜR DAS ZWEITE QUARTAL 2012 AN DEN NLWKN 1. ÜBERSICHT MELDUNGEN

Wildtiere in Baden-Württemberg Brückenbau für eine bessere Kommunikation

Molekulargenetische Suche nach ursprünglichen Forellenpopulationen in Westösterreich und Südtirol (Interreg-Projekt TroutExamInvest)

2. Welche Pflichten habe ich als Beschäftigte oder Beschäftigter am UKJ?

Angehörige. barrierefrei, Barrierefreiheit. Angehörige sind meistens Verwandte. Zum Beispiel: Eltern Kinder Großeltern Enkel.

Innovative Curriculum for Adult Learners on soft skills

Der Luchs (Lynx lynx) in Westösterreich?

Erfolgsstory und Herausforderung für den Naturschutz: Die Rückkehr von Luchs und Wolf

Luchs und Österreichische Bundesforste Luchs und Habitatvernetzung

Angehörige. barrierefrei, Barrierefreiheit. Angehörige sind meistens Verwandte. Zum Beispiel: Eltern Kinder Großeltern Enkel

Aktivitäten in Frankreich, in der Schweiz und in Italien. Adrian Aebischer, Freiburg (Schweiz)

Fördert Lebensraumvernetzung die Biodiversität?

Revolution Wolf Amt der Salzburger Landesregierung, Referat 4/01 Agrarrecht, Arbeitsinspektion, Jagd und Fischerei.

VORKOMMENSGEBIET DES WOLFES IN DEUTSCHLAND IM MONITORINGJAHR 2015/2016

Afrikanische Schweinepest. 1. September 2017 Christin Hesse Amtliche Tierärztin

Inhaltsverzeichnis. Kalb, Roland Bär, Luchs, Wolf digitalisiert durch: IDS Luzern

Mehr als Wildtierbeauftragte und Auerwild Das Wildtiermonitoring der FVA

Foto: lawa, Abt. Natur, Jagd und Fischerei. Konzept Wolf Kanton Luzern

F amilie & Karriere bei R ödl & Partner

die die die die. die die die die die

NATIONALPARKMANAGEMENT & REGIONALENTWICKLUNG. DI Wolfgang Urban Direktor, Nationalpark Hohe Tauern

Die Macht der Ziele. Dr. Irmgard Siebert 100. Deutscher Bibliothekartag Berlin Seite 1

1. Kontrolle Physik Grundkurs Klasse 11

MANAGEMENT ALPINER SCHUTZGEBIETE

Messe Begegnung. P. Johannes Paul Abrahamowicz, O.S.B.

An der Schönen blauen Donau

Man eager. AdobeStock_

Der Luchs im Nationalpark Kalkalpen 2015

Unsere Wölfe. Fakes und Fakten

Der Augsburger Stern Mehr. Generationen Treffpunkte in Augsburg

Welcome Willkommen Bienvenue Bienvenido Welkom Bem-vindo Välkommen Benvenuti Добро пожаловать 2. KATA-Praktiker Tag

Jörg Hilbert und Felix Janosa. Ritter Rost. Leadsheets. Carlsen Verlag GmbH, Hamburg

MITTEILUNG AN DIE PRESSE. Außerordentliche Tagung des Rates. Wirtschaft und Finanzen. Brüssel, den 22. Oktober Minister der Finanzen.

MASSNAHMENPUNKTE.

Gourmet Festival Schweiz & Liechtenstein 2014

Die Suche nach dem zerstreuten Gutschein

Beurteilung Westösterreichs als potentieller Lebensraum für den Luchs (Lynx lynx)

Transkript:

Luchs s chutz in den Alpen: die R olle der Anja M olinari-jobin M itters ill, Nationalpark Hohe Tauern, 13. M ärz 2009 Jacques R ime

ie Experteng ruppe Koordination: Liechtenstein: Anja MOLINARI-JOBIN Michael FASEL Italien: Paolo MOLINARI Frankreich: Eric MARBOUTIN Schweiz: Urs BREITENMOSER Christine BREITENMOSER Deutschland: Manfred WÖLFL Sybille WÖLFL Österreich: Thomas HUBER Christian FUXJÄGER Slovenien: Iztok KOREN Ivan KOS Mateja BLAŽIČ

Die Idee Arten mit sehr grossen Wohngebieten brauchen eine internationale Zusammenarbeit, um gemeinsam eine S chutz- und M anagementstrategie auszuarbeiten.

Die Ziele: D ie vorhandenen Vorkommen zu überwachen. D as M onitoring zu synchronisieren und allgemeine S tandards zu definieren, wie die D aten interpretiert werden sollen. R egelmäss ig S tatus berichte zu veröffentlichen. E xpertisen für Behörden.

Drei Frag en 1. Woher kommen wir? Ges chichte des P rozesses 2. Wo stehen wir heute? Aktuelle S ituation des Luchses in den Alpen 3. Wohin wollen wir? D iskuss ion

1. Woher kommen wir? Keine Koordination Wiedereinbürgerungen in den 1970er Jahren Keine Überwachung der Tiere

1995 Für die D arstellung von M onitoringdaten über grosse G ebiete hinweg brauchen wir eine standardisierte Interpretation der lokal gesammelten D aten. D as beinhaltet auch eine gemeinsame Terminologie und eine Übereinstimmung darin, wie die D aten klassifiziert werden. S ieben Länder sind betroffen: F, I, C H, FL, D, A, S LO D as M onitoring ist abhängig von den Ländern, mit zum Teil regional deutlichen Unterschieden.

Monitoring : S ammeln von Nachweis en

EVALUATION: EVALUATION Für jeden Luchsnachweis wird notiert, ob er überprüft und somit bestätigt wurde oder nicht.

EVALUATION: EVALUATION Für jeden Luchsnachweis wird notiert, ob er überprüft und somit bestätigt wurde oder nicht. -Kriterien 3 K ateg orien: C 1: hard fact Daten C 2: überprüft und bes tätig t C 3: Daten, die entweder zu s chlecht dokumentiert s ind oder zu alt zum überprüfen. Dazu kommen Nachweis e, die nicht überprüfbar s ind.

?

D as publiziert alle 5 Jahre länders pezifis che S tatus berichte D aten von den Wiedereinbürgerungen bis 1994 w w w / / : http. D aten 1995-1999 / n e / h kora.c Hystrix 10(1), 1998 / p l a c s proj/ Hystrix 12(2), 2001 D aten 2000-2004 l m t h. s n o i t a c i publ AB S 49(1), 2006

2. Wo s tehen wir heute? S chätzung: 100-150 Luchse Weniger als 20% der Alpen sind besiedelt

D ie heutigen Luchs vorkommen überlappen nicht mit S chutzgebieten. Die Rolle der Schutzgebiete ist gering.

Die R olle der : E in gros ser Teil der S chutzgebiete ist ungeeignetes Luchs habitat. Vanois e Nationalpark Hohe Tauern Nationalpark Hohe Tauern G ran P aradis o

Die R olle der : E in grosser Teil der S chutzgebiete ist ungeeignetes Luchshabitat. D ie G rösse von Luchswohngebieten führt zum S chutz von nur wenigen Individuen.

National Park Hohe Tauern 1 Luchs /100 km2 D urchschnitt Ungeeignetes Habitat ist enthalten D ie meis ten Luchse s ind Grenzgänger => 23 Luchse

Die Rolle der Schutzgebiete: Ein grosser Teil der Schutzgebiete ist ungeeignetes Luchshabitat. Die Grösse von Luchswohngebieten führt zum Schutz von nur wenigen Individuen. In vielen n is t die Jag daus übung erlaubt. Daher g ibt es dort keinen S chutz für Luchs e. [Wilderei is t der g rös s te Mortalitäts faktor bei Luchs en.] J. C erveny

D as P roblem, dass S chutzgebiete zu klein sind um lebensfähige P opulationen von G rossraubtieren zu schützen, ist global und seit langem erkannt. (S choenwald-c ox 1983)

Zwei positive Beispiele: C h. Fuxjäger 2008 H. Haller C h. Fuxjäger

Bedeutung für Wis senschaft! Zusammenarbeit Nationalpark P rovinz Trento/Jagdverein. Bestes Beis piel, wie die Akzeptanz für den Luchs verbes s ert werden kann. H. Haller

3. Wohin wollen wir? G es etzlicher R ahmen: Konvention von B ern, E U Habitat D irektiven Ziel: E tablierung einer langfristig überlebensfähigen P opulation in den ganzen Alpen, die gemanagt werden kann, um das Zusammenleben mit der lokalen B evölkerung zu erleichtern. 1.R äumliche, demographische und genetische E ntwicklung der Vorkommen überwachen 2.D ie Ausbreitung über die ganzen Alpen unterstützen 3.M ögliche Konflikte aktiv managen (z.b. durch Bejagung)

Aufg aben: 1. Weiterführung/Verbesserung vom M onitoring 2. Ausbreitung: wissenschaftliches P rojekt Fang von isolierten oder abwandernden Luchsen Im Winter 2009/10 werden wir versuchen, isolierte und junge Luchse zu fangen, um zu verstehen, woher die Tiere kommen, wie weit sie wandern, und ob sie in Kontakt kommen mit anderen Luchsen. (Finanzierung durch EAZA: http://www.carnivorecampaign.eu/)

Dis cus s ion Was können/wollen die S chutzgebiete für einen Beitrag zum M onitoring der Luchs e in den Alpen leisten? Teilnahme an E AZA P rojekt? Zusammenarbeit zwischen S chutzgebieten und diskutieren.