Ein Beitrag zur Fernverbreitung des Blütenstaubes einiger Waldbäume

Ähnliche Dokumente
Altersphasenentwicklung der Waldbäume und Forstpflanzenzüchtung

Beobachtungen über den Pollenflug der Waldbäume in Eberswalde

Se1 bstfertilität und Inzucht bei Picea Omorika (Pan%) Purkyne

Genetischer Abstand zwisdien Populationen

Einige Untersuchungen zur Selbststerilität und Inzucht bei Fichte und Lärche

Das Satnengewicht bei Kreuzungen innerhalb der Sektion Populus Leuce als Funktion des weiblichen und männlichen Partners

Luft- und Bod entern peratu r

S. 1. Fernerkundungsanwendungen Teil B Vorlesung Aktuelle Forstschutzprobleme Sommersemster

Die Schwarzkiefer (Pinus nigra Arnold) und ihre Formen


Ergebnisse einiger Hybridisierungsversudie zwischen Picea sitchensis (Bong.) Carr. und Picea Omorika (Pan&;) Purkyne


Ergibt die Kreuzung Populus tremula X Populus alba (und reziprok) luxurierende Bastarde?

Raubbau und naturnahe Waldbewirtschaftung Ein Vergleich

DIE RADIOAKTIVITÄT VON BODEN UND QUELLEN. VoN DR. A. GOCKEL PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT ZU FREIBURG. (SCHWEIZ) MIT 10 TEXTABBILDUNGEN

Variation der Holzbildung an der Waldgrenze in Finnland

Kreuzungsversuche mit Larix europaea D.C. und Larix leptolepis Gord.')

(Aus der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Zweigstelle Wächtersbach)

DIE SAMENQUELLEN FÜR FORSTLICHES VERMEHRUNGSGUT IN DER SLOWAKEI

Morphologische Merkmale und physiologisches Verhalten in einer Einc zelbaumnadikommenschaft von Chamaecyparis pisifera plumosa aurea

DDG/GDA-Projekt Rekordbäume/Champion Trees Beispiele aus Sachsen

Pollenflugbericht von Obergurgl für das Jahr 2013

Untersuchungen über die natürliche Selbstbefruchtung in Beständen der Fichte (Picea abies (L.) Karst.) und Kiefer (Pinus sylvestris L.

Konzepte der Informatik

Anat. Inst. d. Med. Fak., Univ. Okayama (Vorstand: Prof. M. SEKI). Bestimmung der Grosse der Milchkugelchen von verschiedenen im Elektronenmikroskop.

Ein Versuch zum Treiben von Kreuzungsreisern von Aspen (Populus tremula L.) bei niedriger Temperatur

Konzepte der Informatik

Uber einen natürlichen Abies-Bastard

Nadelhölzer bestimmen

Gehölzbestimmung im Winter

Naturschutzfachliche Bedeutung von gebietsheimischem Saatgut. Manuela Müller Dipl. Ing. (FH) Naturschutzreferentin Landratsamt Freyung-Grafenau

Wieviele Pflanzenarten kommen bei uns etwa vor? A B C Wieviele Tierarten gibt es bei uns etwa? A B 1.

Die radioaktive Strahlung als Gegenstand wahrscheinlichkeitstheoretischer

ERLE (Schwarzerle, Alnus glutinosa)

Natur und Technik. Fachwegleitung. AUSBILDUNG Sekundarstufe I

Forstliches Biomonitoring in Oberösterreich

Some results from second generation crossings involving inbreeding in Norway spruce (Pices abies)

Erste Aufnahme eines sechsjährigen Bestandes von Aspenhybriden

Prüfungsarbeit Mathematik Hauptschule (Typ B)

Laborübungen aus Physikalischer Chemie (Bachelor) Universität Graz

Prüfungsarbeit Mathematik Gymnasium

Siedlungsmodell der Gerichtslinde zu Collm von Hans-Dieter Langer, Niederwiesa

Zufriedenheit mit der Verwendung von Studiengebühren in Deutschland

Abstände für Mauern, Einfriedigungen und Pflanzen zu Nachbargrundstücken und zu öffentlichen Strassen

(Aus dem Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Zweigstelle Wächtersbach, der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft)

3 Holzvorräte in Bayerns Wäldern

Mathematische Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern am Ende der Sekundarstufe I

zu überprüfen und zu präzisieren. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund:

Vorräte und Nutzungsmöglichkeiten von starkem Laub- und Nadelholz - Ergebnisse europäischer Waldinventuren

Rassenbildung und Bestandesanerkennung

Langfristige ertragskundliche Versuchsflächen in Wäldern. Idee, Nutzen und Perspektiven

Do triangles play tricks? Attribution of mental states to animated shapes in normal and abnormal development. Abell, Happé, & Frith (2000)

Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel

PRESSEMITTEILUNG. Der Laser-Entfernungsmesser Forestry 550. Den Wald vor lauter Bäumen sehen: Entfernungsmessung leicht gemacht

die Rentabilitätsverhältnisse des Fabrikbetriebes

Untersuche, wo bei einem Kiefern- oder Fichtenzapfen die Samen sitzen und welche Vorrichtungen und Vorgänge ihrer Verbreitung dienen.

Hilfen zur Zapfenbestimmung für die Lehrkräfte

Protokoll zum Rechenpate- Projekt an der Ahorn-Grundschule

Planung statistischer Erhebungen

RTW Planungsgesellschaft mbh Stiftstraße Frankfurt am Main Bekanntmachung

Natur und Technik. Fachwegleitung. AUSBILDUNG Sekundarstufe I

Sturmgefährdung Schweiz

La "questione meridionale"

Informelle Evaluation der VL unter Studierenden Statistik II / Wintersemester 2014/15

1. Ansiedlung, Überleben und. Konkurrenz junger Bäume

Untersudmngen zur Konkurrenz zwischen verschiedenen Genotypen in Pflanzenbeständen

Auswirkungen von Wasserwellen einer Wasserskiseilbahn auf verschiedene Elemente eines stehenden Gewässer

Universität Studium allgemein:

AUSBILDUNG Sekundarstufe I. Fachwegleitung Natur und Technik

THE USE OF CUTTINGS OF NORWAY SPRUCE (PICEA ABIES (L.) KARSTEN) IN PHENOLOGICAL RESEARCH

EINHEIMISCHER GEHÖLZE REGIONALER HERKUNFT

Uber anomale Zwitterblüten eines Klones der Gattung Populus, Sektion Leuce

Unterlagenwahl als Mittel zur Beeinflussung der Blüte und des Samenertrages

Kontinentaldrift Abb. 1

IVS VS INVENTAR HISTORISCHER IVS Dokumentation Bedeutung National VERKEHRSWEGE Kanton Wallis DER SCHWEIZ Seite 1

Anreize und finanzielles Entscheidungsverhalten

RTW Planungsgesellschaft mbh Stiftstraße Frankfurt am Main Bekanntmachung

Gibberelliii-Wirkungen an Bäumen

Verhaltensstudien an Guppies (Poecilia reticulata)

Rohholzversorgung in Deutschland Schlussfolgerungen aus BWI und WEHAM

Strukturierende stereotype Elemente, die zur Minderung der flüssigen Wasserenergie beitragen. Präsentation. Juni 2016

Handelnde Verfahren der Texterschließung von Gedichten in einer 4. Klasse

Der Ventilator startet, sobald die Lampe näher als 6-35cm an die Solarzelle herankommt.

The Degree of Natural Selfing in Slash Pine as Estimated from Albino Frequencies')

Bildentstehung, Spiegel und Linsen Bildentstehung bei Planspiegeln und sphärischen Spiegeln

ÜBER PET ALIT VON ELBA.

Genetische Strukturen von Robinien-Modellflächen mit unterschiedlicher Bewirtschaftung Charakterisierung mit nuklearen Mikrosatellitenmarkern

Zuchtlinien deutscher Schäferhunde sind genetisch unterschiedlich

Baumrallye durch den Botanischen Garten

1. Beginnende Progradation der Nonne im südöstlichen Brandenburg

RESEARCH PROPOSAL. Dissertationsvorschlag über aus den Fachbereichen: vorgeschlagene Begutachter. Univ. Prof. DI Dr.

Uber Austrieb und Zuwachs von Fichtenklonen in verschiedener Seehöhe l )

Qualität von Starkholz Erwartungen und Wirklichkeit

Ringen um Wasser: Chance oder Risiko? R. Matyssek. Konkurrenz zwischen Buche und Fichte im Klimawandel. M. Goisser K-H Häberle T.E.

Der Labeling Approach

Konzept: Bibliotheksführung Die Bibliothek entdecken von Dipl. Päd. Hermann Pitzer. Projekt

Obergurgl. Pollenflugbericht

Zukunft Bau KURZBERICHT. Titel Entwicklung eines Verfahrens zur Bestimmung der Verbrennungseffektivität für Brandlastberechnungen

Venustransit

Transkript:

Tharandter Jahrb. 77, 225-232 (1926). - 5. DELLINGSHAUSEN, M. V.: Der Anteil fremden Pollens bei der Befruchtung in einer Birkensamenplantage. Z. Forstgenetik 3, 52-54 (1954). - 6. DENGLER, A., und SCAMONI, A.: Uber den Pollenflug der Waldbäume. Z. ges. Forstwesen 76/70, 136-155 (1944). - 7. FALL, E.: Skogsträdens fruktsättning. Flygblad nr 68 och 69 Stat. Skogsforskningsinst. 1953 och 1954. - 8. GLOYNE, R. W.: Some effects of shelterbelts upon local and micro climate. Forestry 27 (1954). - 9. HESSELMAN, H.: Jakttagelser över skogsträdspollens spridningsförmaga. Medd. Stat. Skogsförsöksanst. 16, 27-60 (1919). - 10. JOHNSSON, H., KIELLANDER, C. L., och STEFANSSON, E.: Kottutveckling och fröbeskaffenhet hos ympträd av tall. Sv. Skogsvardsför. Tidskr. 51, 358-389 (1953). - 11. LANGNEH, W.: Eine Mendelspaltung bei Aurea-Formen von Picea abies als Mittel zur Klärung der Befruchtungsverhältnisse im Walde. Z. Forstgenetik 2, 49-51 (1953). - 12. LEIBUNDGUT, H., und MARCET, E.: Pollenspektrum und Baumartenmischung. Beobachtungen Über den Pollenniederschlag auf dem Utliberg bei Zürich im Jahre 1950. Schweiz. Z. Forstwesen 104, 594-611 (1953). - 13. MARCET, E.: Pollenuntersuchungen an Föhren (Pinus silvestris L.) verschiedener Provenienz. Mitt. Schweiz. Anst. Forstl. Versuchswesen 27, 348405 (1951). - 14. POHL, E.: Die Pollenerzeugung der Windblütler. Beih. Bot. Cbl., A, 56, 365 (1937). - 15. REMPE, H.: Untersuchungen über die Verbreitung des Blütenstaubes durch die Luftströmungen. Planta 27, 93-147 (1937). - 16. SARVAS, R.: On the flowering of birch and the quality of seed crops. Comm. Inst,. For. Fenn. 40, 1-38 (1952). - 17. SCAMONI, A.: Uber Eintritt und Verlauf der männlichen Kiefernblüte. Zeitschr. Forst- und Jagd- Wesen 70 (1938). - 18. SCAMONI, A.: Beobachtungen über den Pollenflug der Kiefer und Fichte. Forstwiss. Cbl. 68, 537.-751 (1949). - 19. SYLVEN, N.: De svenska skogsträden. I. Barrträden. Stockholm 1916. - 20. WRIGHT, J. W.: Pollen dispersion studies; some practical applications. Jour. Forstry 51, 114-118 (1953). (Aus der Forstlichen Forschungsanstalt Finnlands, Helsinki) Ein Beitrag zur Fernverbreitung des Blütenstaubes einiger Waldbäume Von RISTO SARVAS (Eingegangen am 19. 4. 1955) Die Frage der Verbreitung des Blütenstaubes der Waldbäume hat in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit der forstlichen Fachleute in zunehmendem Maße auf sich gelenkt. Dies ist vor allem auf das bedeutend gesteigerte Interesse für waldgenetische Probleme zurückzuführen. Man fragt U. a., welches der größte Umfang der Baumpopulation ist, wo sich die Einzelwesen noch erfolgreich kreuzen, inwiefern ähnliche Populationen durch Fernverbreitung des Blütenstaubes miteinander in Berührung stehen und wie effektiv sich einzelne Populationen unter Ausnutzung der Entfernung und sonstiger Mittel voneinander isolieren lassen. Es ist nicht möglich, diesce wichtigen Fragen zu beantworten, bevor unsere Kenntnisse von der Verbreitung des Blütenstaubes der Waldbäume den bish'erigen gegenüber bedeutend mehr an Tiefe und vor allem an Präzision gewonnen haben. Viel wurde schon an grundlegender Arbeit geleistet zur Erforschung des vorliegenden Problems. Besonders erwähnt seien die Untersuchungen von SCHMIDT (1918, 1925), HESSELMAN (1919), DYAKOWSKA (1937), POHL (1937), REMPE (1938), DENGLER und SCAMONI (1944), SCAMONI (1949), WRIGHT (1952, 1953), I,ANGNER (1953) und von LEIBUNDGUT und MARCET (1953). Bei einem Vergleich der Ergebnisse dieser Untersuchungen miteinander kann man an manchem wichtigen Punkt weitgehende Ubereinstimmung beobachten, aber auch Verschiedenheiten sind da. Ein gewisser Unterschied ist U. a. in der Auffassung zu erkennen, zu der man in den früheren Untersuchungen einerseits und in den späteren anderseits im Hinblick auf die Bedeutung und Tragweite der Fernverbreitung des Blütenstaubes gekommen ist. Die Untersuchungen von HESSELMAN, REMPE und DENG- LER-SCAMONI, die sich zu einem wesentlichen Teil auf Pollenmessungen stützen, die auf Feuerschiffen vorgenommen wurden, heben die Bedeutung der Fernverbreitung des Blütenstaubes hervor, während in den Untersuchungen von WRIGHT und LANGNER, di'e sich auf die Beschaffenheit der Samen und des Nachwuchses gewisser Baumgruppen berufen, die Rolle der Pollenernte der örtlichen und der in unmittelbarer Nähe stehenden Bäume als ausschlaggebend dargestellt wird. Indem mehrere Untersuchungen und Beobachtungen über Waldbaumrassen und auch über die Rassenanalyse einzelner Bestände (vgl. DENGLER und SCAMONI 1944, S. 154) in zunehmendem Maße auf eine große Bedeutung des örtlichen Blütenstaub~es hinweisen, steht immerhin fest, daß z. B. DENGLER auf dem Feuerschiff Adlersgrund, das sich in einer Entfernung von rund 35 bis 60 km von den nächsten Kiefernbeständen (Bornholm, Südschweden) befand, Pollenmengen maß, die den Pollenmengen, welche an einer Beobachtungsstelle in Eberswalde inmitten von ausgedehnten Kieferngebieten gemessen wurden, annähernd gleichkamen. Die nachstehend besprochenen Untersuchungen hatten den Zweck, in diesem zumindest scheinbaren Widerspruch größere Klarheit zu schaffen, und zwar wurden zunächst folgende Fragen gestellt : 1. Welches wird das Ergebnis sein, wenn die auf dem Feuerschiff durchgeführten Untersuchungen nochmals wiederholt und bei Messungen kugelförmige Fangkörper benutzt werden? 2. Wie groß sind die auf dem Feuerschiff gemessenen Pollenmengen im Vergleich zu den in reinen Beständen unweit der Küste gemessenen? 3. Wie ist der zeitliche Verlauf des Pollenanflugs auf dem Feuerschiff im Vergleich zum entsprechenden Verlauf an der Küste, und lassen sich daraus nähere Schlußfolgerungen über die Beschaffenheit des auf dem Feuerschiff gemessenen Pollenanflugs ziehen? 4. Ist die Verbreitung des Blütenstaubes üb'er dem Meer eine im wesentlichen verschiedenartige Erscheinung gegenüber seiner Verbreitung über dem Festland? Bei der Durchführung dieses Untersuchungsplanes wurde ich von mehreren Seiten unterstützt. Der Leiter der Meteorologischen Zentralanstalt, Prof. Dr. M. FRANSSILA hat mich in meteorologischen Fragen in grundlegender Weise beraten. Der Chef der Lotsen- und Leuchtturmabteilung am Seefahrtsamt, Seefahrtsrat M. TAINIO hat mir freundlicherweise Gelegenheit gegeben, auf dem Feuerschiff,,HelsinkiU Untersuchungen vorzunehmen. Die Arbeiten im Gelände und zur See wurden von Forstmeister 0. HELENIUS ausgführt. Auf dem Feuerschiff wurden die Pollenmesser von ~%pitän A. HOLMROS gehandhabt. Die Laboratoriumsarbeiten wurden vom Studierenden ILKKA KOIVISTO ausgeführt. Ihnen allen will ich noch in diesem Zusammenhang meinen besten, ehrerbietigen Dank sagen. Als Forschungspunkte wurden an der Küste Bestände von einer einzigen Holzart in der Nähe von Helsinki und zu WasCser das Feuerschiff,,HelsinkiCC g'ewählt, dessen Stationierungsort 20 km ziemlich genau südlich von Helsinki im Finnischen Meerbusen liegt. Näheres über diese